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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 84

1888 - Habelschwerdt : Franke
aus einen gefährlichen Feind, die Cimbern. Dieselben, eine germanische Völkerschaft, besiegten den Konsul Papirins Karbo bei No-reja in Kärnthen, wanderten dann wider Erwarten die Alpen entlang nach Gallien und besiegten ein zweites römisches Heer bei Aransio an der Rhone. Da wurde dem Marius, der noch in Afrika stand, das Konsnlat übertragen, das er nun fünfmal nacheinander bekleidete. Die Cimbern aber verbanden sich mit den stammverwandten Teutonen, und die vereinigten Scharen wollten von W. und 0. her in Italien vordringen. Marius verlegte zunächst den Teutonen die Pässe über die Westalpen und schlug sie dann bei Aquä Sextiä. Die bereits in Oberitalien vordringenden Cimbern besiegte er bei Vercellä, 101. 3. Die Reform des M. Livius Drusus und der Bundes- genossenkrieg. a) Die Anträge des Drusus. Marius, nach dem cimbri- schen Kriege der populärste Mann in Rom, hatte mit Hilse der Führer der Volkspartei versucht, die gracchischen Reformen wieder aufzunehmen; aber die Gewaltthätigkeiten seiner Genossen hatten ihn bewogen, davon zurückzustehen. Im Jahre 91 beantragte nun der Tribun M. Livius Drusus, ein Anhänger der Aristokratie und ein Mann von Rechtsgefühl, neue Ackerverteilungen, die Ausführung von Kolonieen und die Erteilung des römischen Bürgerrechtes an die Bundesgenossen. Die Gesetze gingen, mit Ausnahme des letzten, durch. Aber er war bei allen Parteien mißliebig geworden und wurde 91 ermordet, h) Der Bundesgenossenkrieg, 91 — 88. Die Bundesge- nossen griffen aber den Antrag des Drusus auf und verlangten stürmisch das Bürgerrecht. Sie sagten sich von Rom los und gründeten ein neues italisches Reich (italica) mit der Hauptstadt Korsinium. Die Leitung der Geschäfte hatten ein Senat von 500 Mitgliedern, 2 Konsuln und 12 Prätoren. Die nach allen Seiten ausgesandten römischen Heere wurden mehrmals geschlagen, da die Bundesgenossen 100000 Mann ins Feld stellten. Da verlieh der Senat durch zwei Gesetze den bisher treu gebliebenen Bundesgenossen und denen, die sich binnen zwei Monaten unterwerfen würden, das Bürgerrecht. Damit ward dem Kriege das Ziel entzogen. Die neuen Bürger durften anfangs nur in 8 Tribns aufgenommen werden; aber der Tribun

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 158

1888 - Habelschwerdt : Franke
158 auf Italien richten zu können, das der Mittelpunkt seiner Macht werden sollte. Den Erzbischof Engelbert von Köln bestellte er zum Reichsverweser. Dann trat er seinen Römerzug an und erhielt vom Papste Honorins Iii. die Kaiserkrone (1220), wofür er die Freiheiten der Kirche bestätigte und einen Kreuzzug gelobte. Zerwürfnisse mit dem Papste. Schon jetzt entwickelten sich zwischen Kaiser und Papst Differenzen a) wegen Übertragung der sizilischen Krone auf seinen Sohn Heinrich (nach einein Vertrage mit Innocenz Iii. sollten Sizilien und Deutschland nie vereinigt werden); b) wegen der mehrmaligen Ausschiebung des Kreuzzuges. Der friedliche Honorius Iii. nahm aber die Thatsache der Personalunion Siziliens und Deutschlands hin, mit nur seinen Lieblingsplan, einen neuen Kreuzzug, ausgeführt zu sehen. 2. Der 5. Kreuzzug, 1228—29. Nach dem vergeblichen 4. Kreuzzuge bewegte die Idee der Wiedergewinnung der heiligen Länder noch immer die Gemüter; dies zeigte sich a) in der beispiellosen Erscheinung des sogenannten Kinderkreuzzuges, 1212 (große Scharen von Knaben glaubten das Unternehmen wagen zu können und fanden meist einen elenden Untergang), b) in der zwecklosen Kreuzfahrt des Königs Andreas Ii. von Ungarn, 1217. Auch von Friedrich Ii. erwartete man einen neuen Kreuzzug. Der Kaiser hatte ihu bereits dem Papste versprochen und erhielt einen neuen Antrieb durch seine Vermählung mit der Tochter des Titularkönigs von Jerusalem. Er unternahm endlich von Brundisinm ans die Kreuzfahrt, kehrte aber, erkrankt, zurück und wurde vom Papste Gregor Ix., dem Nachfolger des Honorius, der die Krankheit für Verstellung hielt, in den Bann gethan. Im Jahre 1228 trat er zum zweiteumale den Zug au, doch nicht, um als Sieger, souderu als geschickter Diplomat das heilige Grab zu erwerben. Er schloß einen Vertrag mit dem Sultan Kantel von Ägypten, wonach Jerusalem und die Straßen nach Joppe und Akkon den Christen überlassen wurden. 3. Aussöhnung mit deni Papste, 1230. Nach seiner Rückkehr kam zwischen dem Kaiser und den: Papste zu St. Germauo 1230 ein Friede zu stände, woraus die Aufhebung des Bannes erfolgte. 4. Ordnung des Königreichs Neapel. Die nun folgende Zeit der Ruhe verwandte Friedrich auf die Hebung seines unteritalischen Reiches.

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 90

1888 - Habelschwerdt : Franke
Kappadozim und Paphlagonien blieben selbständige, aber abhängige Königreiche, ebenso Galatien. In Palästina herrschten bei seiner Ankunft Thronstreitigkeiten zwischen Aristobulus Ii. und Hyrkanns Ii., Nachkommen der Makkabäer, die das Land von der syrischen Herrschaft befreit hatten. Pompejns setzte den Hyrkanus als Fürsten und Hohenpriester ein, 63. Nach seiner Rückkehr hielt Pompejus eineu Triumphzug mit nie gesehener Pracht und legte 42 Millionen M in die Staatskasse. 2. Die Verschwörung des Katilina, 63. Unter den Demokraten war in Rom eine Partei hervorgetreten, die zumeist aus finanziell ruinierten Leuten bestand und in der Anarchie sich zu bereichern wünschte. Die Besorgnis vor einer Militärdiktatur nach den Siegen des Pompejus bewirkte, daß viele Demokraten der anarchischen Partei sich anschlossen. An der Spitze der letzteren stand L. Sergius Katiliua, ein begabter, durch Verschwendung heruntergekommener Mann. Durch Rachsucht, seiue zerrütteten Verhältnisse und die zweimalige Zurücksetzung bei der Bewerbung um das Konsulat bewogen, hatte er den Plan, die Optimaten zu ermorden und Rom anzuzünden, um sich in der Verwirrung zu bereichern und die Herrschaft zu erringen. Der Kousul M. Tnllius Cicero aber erfuhr Katilinas Absichten und teilte dem Senat seine Entdeckuugeu mit. Katilina floh ans Rom zu dem Heere, das einer seiner Anhänger in Etrurien gesammelt hatte. Die Hauptverschworenen wurden in Rom hingerichtet. Das Heer Katilinas wurde bet Pistoria geschlagen. Er selbst fiel in der Schlacht, 63. M. Tullius Cicero, geboren 106, widmete sich dem Studium des Rechts und der Beredsamkeit und wurde als Sachwalter beliebt. Nachdem er Reisen nach Griechenland und Rhodus gemacht hatte, erlangte er 63 gegen Katilina das Konsulat. Er gehörte der Senatspartei an, ohne in ihr eine entschiedene Parteistellung einzunehmen. 3. Der Bund des Pompejus, Cäsar und Krassus. a) £)ie Rückkehr des Pompejus. Im Jahre 62 kehrte Pompejus aus Asien zurück und entließ wider Erwarten sein Heer. Dadurch hatte er sich des Mittels beraubt, die Alleinherrschaft zu erringen, deren Eintritt in Rom unausbleiblich erschien. Infolgedessen durfte sich auch der Senat trotzig zeigen, als Pompejus die Bestätigung seiner Anordnungen in Asien und die Belohnung seiner Soldaten verlangte. In dieser Ver-

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 92

1888 - Habelschwerdt : Franke
92 Sulla mußte er fliehen. In Rhodus bildete er sich unter dem Redner Molo in der Beredsamkeit aus. Unterwegs fiel er Seeräubern in die Hände, aus deren Gewalt er sich durch Verwegenheit rettete. Nach Rom zurückgekehrt, machte er die gewöhnliche Ämterlaufbahn durch. Cäsar besaß hohe politische Einsicht, ein seltenes Feldherrntalent und eine unerschöpfliche Energie. b) Cäsars Kriege in Gallien, 58—51. Gallien war damals, wie die Schweiz und Britannien, von den Kelten bewohnt. Dieselben waren ein wankelmütiges, schnell erregbares, an Ausdauer nicht gewöhntes Volk. Es bestand aus vielen Völkerschaften, deren Zusammenhang sehr locker war. Cäsar trieb zuerst die Helvetier, die im Begriffe waren, aus der Schweiz nach Gallien zu wandern, zurück und schlug dann den germanischen Heerkönig Ariovist unweit Mühlhausen. Nun wandte er sich gegen den mächtigen belgischen Völkerbund zwischen Seine und Rhein, den er durch Verweigerung einer Schlacht ermüdete, bis er sich auflöste; hierauf besiegte er die westlichen vereinzelten Stämme. Nachdem er noch je zwei Züge nach Germanien und Britannien unternommen, hatte er vollauf damit zu thun, den von dem ritterlichen Vercingetorix erregten Aufstand, der sich über ganz Gallien verbreitet hatte, zu unterdrücken. Damit war die Unterwerfung Galliens vollendet. Die Bedeutung des gallischen Krieges sür Cäsar liegt darin, daß er ihm Gelegenheit gab, sich ein tüchtiges Heer zu bilden, — für den römischen Staat, daß dadurch die unruhigen, mit Einfall immer noch drohenden keltischen Völkerschaften unschädlich gemacht wurden und mich den Germanen ein Damm entgegengesetzt ward, — für die Kultur, daß Gallien die Brücke für die Verbreitung römischer Kultur in das mittlere Europa wurde. c) Cäsars Krieg gegen Pompejns, 49—48. aa) Veranlassung. Nach Ablauf der Statthalterschaft Cäsars verlangte der mit Pompejns unterdes vollständig ausgesöhnte Senat, daß Cäsar seine Legionen entlasse. Auf Veranlassung des von Cäsar bestochenen Tribunen Knrio mußte der Senat an Pompejus dieselbe Forderung stellen, die dieser jedoch ablehnte. Als noch ein letzter Friedensvorschlag Cäsars vom Senate zurückgewiesen worden war, entschied er sich für den Krieg und überschritt den Rubiko. Pompejus, der ein so rasches Vorgehen nicht erwartet hatte, gab Rom preis, ließ die Staatskasse im

6. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 70

1904 - Habelschwerdt : Franke
70 Fortschritte im Kriegswesen zu machen begannen. Die Soldaten bezogen zum erstenmal Winterquartiere und erhielten Sold, die Rmer lernten die Belagerungskunst und gingen in der Aufstellung der Truppen zu einer leichteren Schlachtordnung der. Die aus der Knigszeit bernommene Schlachtreihe war die Phalanx, d. i. eine lange, ununterbrochene, 8 Mann tiefe Linie, auf deren Flanken die Reiterei stand; die Klassen (cf. die servianische Einteilung^ standen, nach ihrer Bewaffnung abgestuft, hinter einander. Im Vejenterkriege wurde das Klassenheer aufgehoben. Zunchst wurden drei Waffengattungen (hastati, prineipes, triarii) unterschieden, die in drei Treffen aufeinander folgten; die vorderen Treffen hatten als Hauptwaffe den Speer, der zum Sto und Wurf geeignet war, die Triarier trugen die Lanze. Sodann lste man die Phalanx in 10 kleinere Abteilungen, Manipel, (von manus Hand, manipulus eine Handvoll) auf, deren Stellung derart war, da die Manipel des zweiten Treffens die Lckeu des ersten, die Manipel der dritten Linie die Lcken des zweiten Treffens deckten. (Quincunx.) Dadurch erhielt die Schlachtreihe eine grere Beweglichkeit; zugleich aber rechnete man bei dem Angreifen der Manipel auf die Selbstndigkeit und Geistesgegenwart ihrer Fhrer. 389 3. Der Gallierkrieg, 389. Die Rmer warm noch in der Umbildung ihres Heerwesens^ begriffen, da brauste der Galliersturm der ihre Stadt hin. Durch bervlkerung veranlat, waren Stmme der Kelten damals auf einer Wanderung begriffen, die der ursprnglichen nach Westen gerichteten entgegengesetzt war. Sie hatten, aus ihrer Heimat Gallien kommend, die Alpen berschritten und die lombardische Ebene in Besitz genommen; der Stamm der Senonen aber drang bis Etrurien vor. Es wird erzhlt, da Rom drei Gesandte aus dem Geschlechte der Fabier geschickt habe, die dem Brennus, dem Fhrer der Gallier, die Frage vorgelegt htten, mit welchem Recht er auf fremde Lndereien Anspruch erhebe, da Brennus geantwortet Habe, das Recht trage er auf der Spitze des Schwertes, und da die Gesandten gegen das Vlkerrecht am Kampfe teilgenommen haben. Die Kelten brachen gegen Rom auf und vernichteten an der Allia, einem Nebenflchen des Tiber, das rmische noch in der Phalanx aufgestellte Heer vollstndig. Die Stadt wurde geplndert und durch Brand zerstrt, die Bevlkerung floh in die umliegenden Latinerstdte; nur aus dem Kapitol hielt sich eine Besatzung. Der Versuch, die Burg in einer Nacht zu ersteigen, ward durch Marcus Manlius (von seiner Heldentat spter Capitolinus genannt), der, wie die Sage berichtet, durch die der Juno geheiligten Gnse geweckt worden sein soll, vereitelt. Die Gallier knpften Verhandlungen an und begngten sich, 1000 Pfund Goldes zu erpressen; der Schrecken ihres Einfalls lebte aber noch lange in Rom fort. 343341 3. Der erste Samniterkrieg, 343341. Nicht ganz fnfzig Jahre nach diesem Unglck fhlte sich Rom wieder so gekrftigt, da es nach Sden der Latium hinaus, dessen Grenzflu der Liris war, seine Herrschast auszudehnen begann und die fruchtbare Ebene von

7. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

8. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

9. Alte Geschichte, mit geographischen Einleitungen - S. 184

1829 - Stendal : Franzen und Große
184 Alte Geschichte. die karthagische Insel Sardinien weg (|237), und machten in einem Kriege gegen die illmchen Secrau- der (230 — 220) einen glücklichen Gebrauch von ihrer Seemacht. Zu gleicher Zeit wurde ein Landkrieg mit den Galliern geführt (226 — 220), der Noms Herr- schaft auch in dem cisalpinifchen Gallicu gründete. Doch blieb Karthago's Demüthigung das Hauptziel der römischen Politik. Mit neidischen Augen sah der Senat, wie diese Republik sich durch Eroberungen in dem silbcrreichcn Spanien bereicherte, und suchte fcr- ncrn Fortschritten durch einen Vertrag Einhalt zu thun. Aber Hannibal ließ sich dadurch nicht binden, nahm ^Sa^und ein, und drang (218) auf ungebahnten Pfa- ^enubec die Alpen in Italien selbst ein, weil Fabius in Karthago den Krieg erklärt hatte. Die Gefahr, in welche Rom durch diesen unerwarteten Angriff versetzt ward, wurde durch die Einrichtung, daß das Heer gewöhnlich beide Consuln zu Befehlshabern hatte, und durch den Charakter derselben, wovon Hannibal Vor- theil zu ziehen wußte, erhöht. Sieger in mehreren Treffen wagte er es dennoch nicht, Nom selbst anzu- greifen; selbst nach der großen Schlacht bei Eanna (216) begnügte er sich, Untcritalien zu erobern. Er hatte in dem bedachtsamen Fabius den Mann kennen gelernt, der einen Vcrtheidigungskricg zweckmäßig zu führen verstand, und sein eignes Heer war geschwächt und erhielt von Karthago keine Verstärkungen. In- dessen erholten sich die Römer von ihrer Betäubung, und fochten nicht bloß in Spanien, wo die edlen Sci- pionen dem Asdrubal (212) unterlagen, unter denr jungen P. Cornelius Scipio (dem nachherigen Africanus maior) mit großem Glück (210 —

10. Alte Geschichte, mit geographischen Einleitungen - S. 189

1829 - Stendal : Franzen und Große
189 Geschichte der Römer. benutzen, unterhandelte, wich furchtsam in sein Reich und erlitt durch L. Ämilius Paulus die Nieder- lage bei Pydna (168). Auch Macodonien wurde nun für frei erklärt und in 4 Bezirke getheilt. Fllyrien wurde mit Verheerungen und Sclaverei, Nhodus mit dem Verluste von Lycien und Karten bestraft. So groß aber war die in diesem Kriege gemachte Beute, daß man den römischen Bürgern die gewöhnlichen Abgaben ganz erlassen konnte. 2ö6. Wie allmächtig schon damals der römi- sche Senat die Schicksale der Völker bestimmte, beweist die Sendung des Popilius Länas nach Ägypten,/^ die dem Könige von Syrien gebot, ein beinahe völlig erobertes Land zu verlassen. Hierauf schlichtet Rom willkührlich den Streit zwischen den ägyptischen Prin- zen, nimmt Theilungen vor, setzt in Syrien nach Verdrängung des rechtmäßigen Thronerben ein Kind auf den Thron, und giebt ihm römische Vormünder, die absichtlich die See- und Landmacht der Syrer ver- nichten. Alle Völker fühlten mit Unwillen und verhal- tener Erbitterung den Druck dieser Universalherrschaft. Auch die Griechen waren nach dem Falle Macedoniens abhängiger geworden. Der achäische Bund war den Römern ein Anstoß. Unter einem elenden Vorwände wurden 1000 Achäer nach Rom vorgefordert (167')— und dort 17 Fahre zurückgehaltcn, und bald suchte und fand man bei dem unterhaltenen Parthcigciste die Ge- legenheit , den achäischen Bund aufzulöscn. Nachdem Makedonien, wo Andriscus sich an die Spitze des auf- gebrachten Volks gestellt hatte, durch M e t e l l u s (^laeeckouieus) besiegt (148) und zur Provinz
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