Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das erste Geschichtsbuch - S. 108

1892 - Gera : Hofmann
— 108 — ja einmal mußte sie sich von einer Bettlerin in den Kot stoßen lassen. Alles ertrug sie geduldig und ohne Murren. Später reuete ihren Schwager seine Härte, und er rief die unglückliche Frau zurück. Sie aber sehnte sich nicht nach fürstlicher Pflege, sondern zog nach Marburg an der Lahn und lebte da still und einsam ihrem Gott und ihren Nächsten. Alle ihre Habe gab sie den Armen und behielt nur ein graues Kleid, darin man sie begraben sollte. Auf dem Totenbette tröstete sie die Umstehenden und ist dann in Gottes Frieden dahingefahren. 4. Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser. 1. Wie die Kyffhänsersage entlkand. Der Kyffhäuserberg liegt an der „goldenen Aue", südlich vom Harzgebirge, und trug ehedem eine kaiserliche Pfalz oder Burg. Der Name Kyffhäuser bedeutet „Häuser auf der Kippe". Ein alter Turm ist der einzige Rest aus alter Zeit. Jetzt wird dem Kaiser Wilhelm I., dem Weißbart, auf dem Berge ein großes Denkmal errichtet, weil er das deutsche Reich erneuert und die lange Zwietracht geendet hat. Vor mehr als 700 Jahren herrschte in Deutschland gar gewaltig der Kaiser Friedrich Barbarossa. Die Stammburg seines edlen Geschlechts war die Burg Hohenstaufen in Schwaben, nicht weit von der Zollernburg. Wegen seines rötlichen Bartes wurde der Kaiser in Italien Barbarossa oder Rotbart genannt. Er zog siebenmal über die Alpen nach Italien, um dort die widerspenstigen Städte zu unterwerfen. Mehr als einmal geriet er in Lebensgefahr. Als Greis unternahm er (1190) einen Kreuzzug in das heilige Land, um Jerusalem und die andern heiligen Orter aus den Händen der Türken zu befreien. Siegreich drang er vor. Aber zum großen Jammer seines Heeres ertrank er in einem Flusse und ward im fernen Lande begraben. Das deutsche Volk glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und hoffte in den traurigen Zeiten, die nach ihm kamen, immer auf seine Wiederkehr. Einer erzählte dem andern, er sei nicht gestorben, sondern säße verzaubert in einem unterirdischen Schlosse des Kyffhäuserberges. Er stütze sein Haupt auf einen Marmortisch. Sein Bart sei durch und um den Tisch gewachsen. Seine Ritter stünden schlafend umher, und seine Tochter lltchen hüte das verzauberte Schloß. Zuweilen zwinke der Kaiser mit den Augen und schicke einen Zwerg hinauf, damit er nachsehe, ob die Raben noch kreischend um den Berg flögen. Sei dies der Fall, dann müsse er wieder hundert Jahre weiter schlafen. (Vergleiche Rückerts Lied: „Der alte Barbarossa —" und Geibels „Tief im Schlosse des Kyffhäuser —".) 2. Wie zwei Soldaten den Turm erstiegen. Der Turnt, in dem der Kaiser unten schlafen soll, hat keinen Eingang. Nur oben sieht man zwei offene Luken, zu denen man auf vorspringenden Steinen emporklettern kann. Zwei Soldaten wollten den alten Kaiser gern einmal sehen. Aus Tille da stiegen sie auf den Berg und kletterten zu den Luken empor, aber sie fanden sie mit eisernen Läden geschlossen. Unverrichteter Sache kehrten sie um. Als aber die Leute in Tilleda von den Läden hörten, da riefen sie: „O ihr Thoren! Hättet ihr die Läden ausgehoben und mitgenommen, so wären sie zu Gold geworden!" Eilig liefen die Soldaten wieder auf den Berg, aber die Läden an den Luken waren verschwunden. 3. Wie der Kirt von Wennnngen Geräte borgte. Der Hirt in Nennungen wollte Hochzeit machen, hatte aber kein Tischgerät dazu. Da

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

3. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 82

1880 - Berlin : Hofmann
mich anzugreifen?" antwortete die edle Luise: Sire, dem Ruhme Friedrichs des Groen war es erlaubt, uns der unsere Krfte zu tuschen, wenn wir uns anders getuscht haben." 5. Preuens Wiedergeburt. An die Spitze der Verwaltung trat der edle Freiherrvonstein. Er beschaffte die Kriegskosten und befreite dadurch das Land von den fremden Blutsaugern. Den Stdten gab er durch die Stdteordnung die Selbstverwaltung; die Erbunter-thmgkeit der Bauern hob er auf. In Berlin wurde eine Universitt gegrndet, und Fichte hielt seine zndenden Reden an die deutsche Na-tion. Jahn machte die Jugend durch das Turuen wehrhaft. S ch a r n-Horst und Gneisen au schufen durch die allgemeine Wehrpflicht" ein Volk in Waffen. Zwar wurde Stein von dem Korsen gechtet und floh nach Russland, aber in der Stille trieb es gewaltig weiter einem groen Ostermorgen entgegen. Die edle Knigin Luise erlebte den Auf-erstehungstag nicht. Die Leiden hatten ihr Leben geknickt; am 19. Juli 1810 starb sie zur unsglichen Trauer des Knigs und des ganzen Landes. Noch einigemal wurde erfolglos an den Ketten gerttelt: fter-reich siegte 1809 durch den Erzherzog Karl bei Aspern, unterlag aber bei W agram und verlor wieder groe Lnderstrecken. Kaiser Franz musste sogar dem Sieger seine Tochter zur Frau geben, nachdem sich dieser von seiner ersten Gattin hatte scheiden lassen. In Tyrol rief der treue Sandwirth Andreas Hofer das Volk gegen Bayern und Franzosen auf, unterlag aber nach manchem Siege der bermacht und wurde in Mantua erschossen. In Norddeutschland versuchte der Major Schill vergeblich das fremde Zoch abzuschtteln. In Stralsund fiel er mit den Seinen durch die Dnen. 6. Das Morgenroth der Freiheit ging in Russland auf. Auch dies Land wollte Napoleon unterwerfen. Mit der groen Armee" von a/2 Million, davon 1/8 Deutsche, brach er in drei Heersulen 1812 in Russland ein und nahm nach zwei blutigen Siegen das stolze Moskau. Todtenstille empfing die Sieger in der menschenleeren Stadt. Bald aber brachen berall die Flammen aus und vertrieben die Franzosen; Napoleon rettete sich nur mit Lebensgefahr aus dem Feuermeere. Auf seine Friedensvorschlge erwiderte Kaiser Alexander, ,,nun solle der Krieg erst angehen." Zgernd entschloss sich Napoleon zum Rckzge durch ein ausgesogenes Gebiet. Frhzeitig kam ein strenger Winter, und bald waren alle Bande der Ordnung in dem Heere aufgelst. In allen Gestalten ging der Tod und die Noth durch die Kriegerreihen. Hunger, Frost, Wlfe und Kofacken tdteten tausende, und aber tausende fielen in Gefangenschaft. Bei dem bergange der die Beresina brachen die Brcken, und tausende ertranken oder wurden gefangen. Napoleon verlie in dieser Noth treulos die Seinen, eilte nach Paris und stellte das Unglck dort so klein wie mglich dar. Von der stolzen Armee kamen etwa 20,000 zerlumpt, halb erfroren und verhungert in Polen an.

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 35

1861 - Stuttgart : Hallberger
35 Mit Sehnsucht wartete indeß die Gemahlin des Herzogs auf seine Zurückknnft. Sie sandte Boten nach allen italienischen See- häfen; allein vergebens, und von Tag zu Tag wuchs die Vermu- thung der Gewißheit entgegen, daß der Herzog verunglückt oder in Gefangenschaft gerathen seyn müsse. Das ganze Land nahm Antheil an der Trauer der Herzogin, und von allen Seiten trafen Abgeordnete bei ihr ein, welche erklär- ten, daß sie ihren geliebten Herrn um jeden Preis loskaufen wür- den. Gerührt nahm die Herzogin diesen Beweis treuer Liebe an, und mehrere Boten reisten ab, um den Aufenthalt des Herzogs auszukundschaften. Am herzoglichen Hofe lebte seit einigen Jahren ein Edelknabe Namens Franz. Er war der Sohn eines Landmannes und hatte einst den verirrten Herzog auf der Jagd zurecht gewiesen. Bisher hatte er das vollste Vertrauen des Herzogs und seiner Gemahlin genossen, und man war daher nicht wenige erstaunt, als man ihn plötzlich vermißte und sich zugleich ergab, daß auch ein Theil der kostbarsten herzoglichen Juwelen fehlte. Alle Nachforschungen nach ihm 'blieben jedoch erfolglos, und sein Verschwinden blieb Jeder- mann ein unauflösliches Räthsel. . Wir kehren wieder zu dem gefangenen Herzog zurück. Dieser arbeitete eines Tages in dem Garten seines grausamen Herrn an einem Graben, welcher zu einem kleinen Lustsee führte. Dicke Schweiß- tropfen rollten in der brennenden Mittagshitze über sein Angesicht, seine Hände waren mit Schwielen angefüllt, seine Brust keuchte und kaum vermochte er noch sich aufrecht zu erhalten, so sehr war er von der ungewohnten Arbeit angegriffen. Ein junger, vornehm gekleideter Türke kam durch die langen Gänge des Gartens herab, gieng langsam an ihm vorüber, lindem er halblaut, als ob er mit sich selber redete, in deutscher Sprache die Worte flüsterte: Verrathet Euch nicht durch Euer Erstaunen, gnä- diger Herr! Ich bin Euer Franz; ich bin gekommen Euch zu suchen und Euch zu befreien. Die Sprache^hat keine Worte um die freudige Ueberraschung des Herzogs zu schildern. Franz hatte wirklich die vermißten Juwelen entwendet und war deshalb heimlich damit fortgegangen, weil er befürchtete, daß man ihm bei seiner Jugend eine so große Summe nicht anvertrauen würde. Er verkaufte einen Theil der mitgenommenen Edelsteine, verschaffte sich prachtvolle türkische Kleider, miethete mehrere Türkensklaven und lernte von ihnen und durch längeren Aufenthalt in der Türkei die türkische Sprache. Er hatte mit furchtbaren Hindernissen und Ge- fahren zu kämpfen, und dennoch ließ er sich nicht abhalten überall nach dem geliebten Herrn zu forschen. Tag und Nacht hatte er

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 117

1861 - Stuttgart : Hallberger
117 noch Kraft genug, die Christenheit zu führen, wie es mein Beruf erheischt." — Darauf schickte er einen Gesandten an den Sultan Saladin und ließ ihm sagen, daß er ihn mit der unbezwinglichen deutschen Ritterschaft überfallen werde, wenn er nicht alles geraubte Land den Christen zurückgebe. Saladin erschrack; er fürchtete den Kaiser und die Deutschen mehr, als die Franzosen und Eng- länder; aber zur Herausgabe seiner Eroberungen konnte er sich ' dennoch nicht entschließen. Zu Ostern des Jahres 1189 brach der Kaiser mit einem Heere von 150,000 Streitern auf und zog durch Ungarn und das grie- chische Kaiserreich nach dem Morgenlande. Die treulosen Griechen wollten jedoch den Kaiser nöthigen, unverrichteter Sache wieder um- zukehren; sie verderbten daher die Wege, vergifteten die Lebensmittel und verrammelten die Gebirgspässe. Doch unaufhaltsam drang Friedrich gegen Constantinopel vor und setzte bei Galipoli über die Meerenge hinüber, wozu der gedemüthigte griechische Kaiser Isaak die Schiffe liefern mußte. Von hier aus zogen sie bis Laodicea in Kleinasien, wo der Kaiser dem ermüdeten Heere einige Rasttage gönnte. Auch hier litten die Pilger eben so viel durch die Böswilligkeit der Einwohner und die Ueberfälle zahlreicher Räuberbanden, als durch die schlechten Wege und geringe Verkösti- gung; aber die Wachsamkeit des Kaisers und die Tapferkeit seiner Deutschen züchtigte bald die Räuber und verscheuchte sie. Hier wurde manch' heldenmüthige That vollbracht. Als einst ein Mann aus Schwaben, ein Bürger der Stadt Ulm, unter den von den Fein- den Erschlagenen auch seinen Bruder fand, nahm er, entflammt von Durst nach Rache, zehn andere seiner Waffenbrüder zu sich und suchte so lange in den Waldungen, bis er die Mörder, zehn Grie- chen, antraf, die sich auf eine kleine Insel geflüchtet hatten. Obwohl es schwer war, zu ihnen hinüber zu kommen, und obgleich die Be- gleiter des Schwaben erklärten, daß es thöricht sei, die Griechen an diesem Orte anzugreifen, so ließ er sich dennoch nicht abhalten, schwamm allein über das Wasser, siel über sie her, erschlug ihrer neun und trieb den zehnten in die Flucht. In dieser Gegend soll sich auch jene Großthat eines Schwaben ereignet haben, welche uns ein vaterländischer Dichter in folgender Weise erzählt: 45. Schwäbische Kunde. Als Kaiser Rothbart lobesam Zum heil'gen Land gezogen kam, Da musst er mit dem frommen Heer Durch ein Gebirge, wüst und leer.

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 312

1860 - Stuttgart : Hallberger
3j2 den Rhein und durch Deutschland, und weil er strenge Mannszucht hielt, so kam er glücklich vor Constantinopel an, wurde aber von dem griechi- schen Kaiser, welcher in Constantinopel seinen Sitz hatte, argwöhnisch behandelt. Bei einer in Kleinasien vorgenommenen Musterung fand man das ganze Heer der Kreuzfahrer auf 100,000 Mann zu Fuß und eben so viele Ritter und Reiter angewachsen; die Weiber, Kinder, Mönche, Knechte u. dgl. miteingerechnet, betrug die ganze Zahl des Christenheercs gegen 600,000 Seelen. Unter unsäglichen Mühseligkeiten, von Hunger und Hitze gequält, von den Türken schrecklich verfolgt und von den Griechen mannigfaltig verrathen, zogen sie durch Kleinasien und erkämpf- ten nach achtmonatlicher Belagerung Antiochien. Doch fast hätten die Sieger in dieser Stadt ihr Grab gefunden. Während sie nemlich hier unter sich zankten und stritten, schloß sie ein mächtiges türkisches Heer ein, und die Hungersnoth erreichte unter ihnen den entsetzlichsten Grad. Da gab ein Priester vor, der Apostel Andreas habe ihm im Traum die heilige Lanze gezeigt, mit der Christi Seite durchstochen worden; sie liege in einer Kirche, die er bezeichnete, unter der Erde begraben. Man grub nach, und der Priester stieg wirklich mit der Lanze hervor. Keine Feder kann die Begeisterung schildern, welche dieses Lügenstück unter den ausgehungerten Kreuzfahrern erzeugte. Sie öffneten bald die Thore, wankten, Schatten ähnlich, doch in guter Ordnung dem Feinde ent- gegen und erfochten einen vollständigen Sieg. Doch noch ein ganzes Jahr- lang hatten sie viel zu leiden, ehe sie Jerusalem erblickten. Namen- lose Wonne ergriff sie, als die langersehnte Stadt endlich vor ihren Blicken lag. Sie jauchzten und weinten vor Freuden, warfen sich nie- der, küßten den Boden und wären freilich gern nur gleich eingezogen. Aber die Stadt hatte eine feste Lage und war von 60,000 Muhamme- danern besetzt, während das große Heer der Kreuzfahrer auf 20,000 Mann zu Fuß und 1500 Reiter zusammengeschmolzen war. Erst nach einem furchtbaren, wochenlang fortgesetzten Kampf erstürmten sie die Stadt (1099). Nun ging es an ein Würgen, das beispiellos war. Alle Straßen wurden mit Mord erfüllt; ja Viele, nicht zufrieden, das Blut der Ungläubigen stießen zu sehen, weideten sich an ihren Qualen, in- dem sie bald dieselben nöthigten, von hohen Thürmen sich herabzustür- zen, bald mit schwachem Feuer sie bis zum langsamen Tode marterten. Etwa 10,000 Muselmänner suchten hinter den Mauern des Tempelber- ges Schutz; sie sielen alle unter den Schwertern der Christen. Das Blut floß in Strömen die Höhe hinab und soll sogar Leichen sortge- spült haben. Als die Eroberer des Türkenblutes satt waren, traf die

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 97

1883 - Berlin : Hofmann
97 von Schwaben." Die Deutsche Kaiserwahl" von Uhland. ..Kaiser Heinrichs Iv. Waffenweihe" von Schwab. Die Glocken zu Speier" von M. von Oe\ Der Mnch vor Heinrichs Iv. Leiche" von Wolfgang Mller. * ... J?00.; Dtt0 jy- in Deutschland. Hugo Capet in Frankreich. Stephan der fcl ^5: on Schweden, Norwegen, Dnemark und Eng- and Die Edda oder nordische Gotterlehre. Geschichtsschreiber Widukiud in Komi. 1054. Trennung der rmischen und griechischen Kirche. 1066: Wilhelm der Eroberer siegt bei Hastmgs. 1077: Heinrich Iv. zu Cauossa. 4l Der erste Rrewug (10961099). m rr/"(.Urf?eio,.Cv Kttuzzge. Schon feit Konstantins Zeit zogen Wallfahrer oder Pilger m das heilige Land, um an dem Grabe des Heindes zu beten. Ein schwarzes Kleid, ein groer Muschelhut, ein langer fetab und ein Rosenkranz machte sie kenntlich. Als die Araber Herren des Landes wurden, strten sie die Andacht der friedlichen Pilger nicht Aber grausame Erpressungen und Mihandlungen erfuhren sie von den spateren Eroberern, den seldschukkischen Trken. In Unwillen erglhte baruber das christliche Abenblanb. f v von Amiens (spr. Aming), ein franzsischer Einsiedler, Ichurte das glimmende Feuer zu heller Flamme. Barfu und barhuptig oas abgetragene Pilgerkleid mit einem Strick umgrtet, das Kruzifix in er Hand, von Strapazen abgemagert und verwildert, so durchzog er aus einem Esel Italien und Frankreich und schilderte in feuriger Rede ote Jjot der Christen und die Frevel der Unglubigen. Dem Papste brachte er ein flehentliches Schreiben des Patriarchen von Jerusalem und dem Volke erzhlte er, da Christus selbst ihm die Rettung des hei-lgen Grabes besohlen habe. Die Begeisterung des glubigen Volkes .nn*e kmie Grenzen. Fast zerri man Peter samt seinem Esel, um nur me Reliquie von ihm heimzutragen. 3. Pichst Urban Ii. stellte sich an die Spitze der Glubigen und eftegte auf der Kirchenversammlung zu Clermont im sdlichen Frankreich jwten solchen Sturm des Beifalls, da alles rief: Gott will es!" und pausende sich das rote Kreuz aus die rechte Schulter hefteten, um als Kreuzfahrer an der Befreiung des heiligen Grabes teilzunehmen. Das n!Ulbi0e, beutelustige Pbelvolk scharte sich um Walther von Habenichts uno 4>eter von Amiens und brach in ungeordneten Scharen nach Osten <*uf Die Juden in den Stdten wurden von ihnen erschlagen und be-esri unter d^i Landvolke hausten sie wie Ruber. Sie wurden ^nvuch von den bulgarischen Bauern niedergemacht oder fanden einen elenden Tod in Kleinasien. ehr* ^ 3un des Hlttchtheeres (1096). Unter der Fhrung des E ^chrwgerherzogs Gottfried vonbouillou (spr. 23ujong) cq endlich ein wohlgerstetes Kreuzheer nach Konstantinopel auf. Die Helden waren neben Gottfried feine Brder Balduin und 01 a cf, Gesck)ichtsbilder. 9, Aufl. n

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 106

1883 - Berlin : Hofmann
106 Als er seinem Herrn Kunde davon gab, da ergrimmte Friedrich heftig, lie seine sieben Kronen bringen und rief: Noch sind sie mein, und ohne blutigen Kamps soll sie mir kein Papst und kein Konzil entreien!" In furchtbarer Weise tobte nun der Kampf der Welsen und Ghibelliueu in Deutschland und Italien. Tief schmerzte den Kaiser das Unglck seines Lieblings Enzio. Derselbe wurde an der Fossalta geschlagen und von den Bolognesen in lebenslngliche Haft genommen (1249). Beinahe wre er einmal in einem groen Weinfasse aus der Gefangenschaft befreit worden, aber eine Locke seines schnen Haares, die aus dem Spundloche hing, verriet ihn. Seine Haft wurde uach diesem Fluchtversuche noch mehr verschrft. Ein anderer Schlag war der Verrat seines Freundes, des klugen und gewandten Kanzlers Peter von Vinea. Der Unglck-. liche Mann zerstie sich, von Gewissensqual gefoltert, im Gefngnis das Haupt. In Schlesien fielen die Mongolen unter Batu Chan ein, nachdem sie unter dessen Grovater Dschingis Chan ganz Vorderasien und Rußland erobert hatte. Sie verbreiteten berall Verderben tmd Entsetzen. Bei Liegnitz auf der Wahlstatt opferte sich Herzog Heinrich der Fromme mit seinem Heere (1241). Obwohl er dem 6mal strkeren Feinde erlag, so wagten die asiatischen Horden doch nicht weiter vorzn-dringen, sondern gingen nach Asien zurck. Gebeugt aber ungebrochen trotzte Friedrich allen seinen Feinden. Wohl htte er noch eine gnstige Wendung des Kampfes erzwungen, htte ihn nicht der Tod hinweggerafft. Er starb 1250 an einer ruhrartigen Krankheit in den Armen seines Sohnes Manfred. Sein Sohn Kon-rad Iv., der in Deutschland tapfer gegen die Widersacher seines Vaters gekmpft hatte, folgte ihm auf dem Throne, starb aber schon 1254. Fragen: Bergleichnng Friedrichs I. und Iii Welche Umstnde brachten unter Innozenz Iii. das Papsttum zur hchsten Machtentfaltung? Was machte den Kampf der Wolfen und Ghibellinen so heftig unter Friedrich Ii.? Die Sage von Richard Lwenherz und dem Snger Blondel! Blondels Lied" von Seidl. Der Waise" von Walther v. d. Vogelweide. König Euzios Tod" von W. Zimmermann. Nomadenzng" von Lingg. 44. Der letzte Hohenstaufe. 1. Das Interregnum oder Zwischenreich (1.2541273) ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, in der kein Nichter in deutschen Landen war und Gewalt berall vor Recht ging. Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen gnzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften sich in ewigen Fehden, und nur der Strkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, die wie Pilze auf allen Anhhen an den Landstraen ans der Erde wuchsen, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbgel, sobald der Knecht ans dem Wartturm das Zeichen gab, da Reisende oder Warenzge nahten, um die Schwachen zu vergewaltigen.

9. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

10. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese
   bis 10 von 33 weiter»  »»
33 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 33 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 0
4 6
5 3
6 0
7 2
8 0
9 0
10 9
11 9
12 2
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 1
27 2
28 3
29 0
30 0
31 7
32 0
33 0
34 5
35 0
36 4
37 16
38 0
39 1
40 1
41 0
42 7
43 1
44 0
45 2
46 4
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 95
2 4
3 17
4 37
5 1
6 7
7 35
8 23
9 100
10 12
11 7
12 11
13 5
14 8
15 20
16 109
17 360
18 1
19 66
20 30
21 39
22 3
23 157
24 15
25 17
26 19
27 1
28 43
29 60
30 5
31 4
32 7
33 3
34 113
35 14
36 56
37 29
38 72
39 111
40 10
41 63
42 27
43 41
44 11
45 78
46 13
47 0
48 7
49 3
50 7
51 20
52 19
53 0
54 172
55 22
56 24
57 3
58 16
59 158
60 21
61 13
62 17
63 6
64 19
65 28
66 11
67 33
68 50
69 20
70 17
71 75
72 55
73 26
74 35
75 55
76 36
77 149
78 39
79 12
80 8
81 7
82 83
83 32
84 21
85 49
86 32
87 104
88 10
89 9
90 17
91 25
92 200
93 3
94 313
95 30
96 20
97 11
98 168
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 11
3 2
4 75
5 2
6 3
7 2
8 0
9 27
10 7
11 1
12 4
13 1
14 0
15 1
16 101
17 1
18 6
19 41
20 0
21 8
22 0
23 0
24 0
25 0
26 13
27 0
28 1
29 4
30 1
31 12
32 0
33 41
34 1
35 0
36 0
37 2
38 0
39 4
40 11
41 2
42 1
43 0
44 7
45 0
46 3
47 1
48 81
49 8
50 6
51 2
52 2
53 0
54 30
55 18
56 0
57 10
58 5
59 79
60 2
61 8
62 3
63 2
64 8
65 7
66 0
67 3
68 2
69 0
70 1
71 10
72 6
73 3
74 4
75 7
76 0
77 12
78 1
79 9
80 20
81 70
82 0
83 0
84 2
85 1
86 1
87 2
88 114
89 2
90 1
91 10
92 2
93 2
94 0
95 0
96 0
97 16
98 2
99 0
100 39
101 0
102 26
103 12
104 0
105 2
106 3
107 0
108 1
109 0
110 2
111 1
112 20
113 2
114 0
115 0
116 5
117 0
118 3
119 0
120 0
121 22
122 5
123 2
124 7
125 4
126 11
127 9
128 87
129 3
130 0
131 13
132 12
133 0
134 5
135 2
136 12
137 0
138 3
139 0
140 19
141 0
142 11
143 40
144 0
145 16
146 2
147 2
148 16
149 0
150 13
151 6
152 7
153 6
154 0
155 15
156 36
157 19
158 69
159 0
160 0
161 6
162 0
163 1
164 0
165 7
166 10
167 18
168 1
169 16
170 1
171 72
172 3
173 10
174 1
175 13
176 8
177 36
178 0
179 6
180 2
181 0
182 35
183 11
184 1
185 0
186 9
187 2
188 4
189 0
190 0
191 11
192 3
193 0
194 0
195 1
196 3
197 35
198 4
199 1