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1. Geschichte des Mittelalters - S. 146

1888 - Wiesbaden : Kunze
146 Dritte Periode des Mittelalters. Nach gehöriger Ausrüstung brach Gottfried von Bouillon (§.20, 5), Herzog von Niederlothringen, durch Frömmigkeit, Biederkeit und Rittersinn ausgezeichnet, im August 1096 mit einem stattlichen Heere auf und kam, begleitet von seinen Brüdern Balduin und Eustachius, im November zu Lande nach Konstantinopel. Andere Fürsten, welche mit Gottfried das Kreuz genommen hatten, wie Herzog Robert von der Normandie, der älteste Sohn Wilhelms des Eroberers, Herzog Hugo von Vermandois, der Bruder des französischen Königs Philipp, Graf Robert von Flandern, Graf Raimund von Toulouse, Herzog Botzmund von Tarent und sein Schwestersohn Tankred trafen zum Teil zu Wasser in Konstantinopel bei dem Kreuzheere ein. Der griechische Kaiser Alexius forderte von ihnen den Lehnseid für die ehemals römischen Länder, die sie eroberten, welchen sie nach langem Weigern endlich leisteten, und entließ sie dann nach Kleinasien. Bei einer Musterung vor Nicäa, der Hauptstadt der Seldschucken, zählte das Heer Gottfrieds 100 000 wohlgewappnete Ritter und 300 000 auserlesene Streiter zu Fuß; ein ungeheures Gefolge von Weibern und Kindern, Mönchen und Priestern bildete den Troß. Nicäa wurde belagert und erobert; darnach brachen die Kreuzfahrer nach Südosten auf, schlugen das Seldschuckenheer 1097 bei Doryläum und durchzogen das Gebiet des Sultans von Jkonium. Endlich erreichte das Christenheer unter fortdauernden Kämpfen mit türkischen Reiterabteilungen, unter Entbehrungen und Leiden aller Art die syrische Hauptstadt Antiochia, während Gottfrieds Bruder Balduin mit einem Teil des Heeres das Fürstentum Edessa am Euphrat an sich brachte und gleichsam eine schützende Vormauer für das heilige Land im Osten errichtete. Neun Monate belagerten die Kreuzfahrer Antiochia. Durch Botzmund von Tarent, den ein Verräter unter den Türken an einer Strickleiter in der Nacht in die Stadt ließ, wurde dieselbe genommen und besetzt. Allein schon am dritten Tage erschien der Sultan Kerboga von Mosul mit einem großen Heere und belagerte die Christen in Antiochia. Bald stieg die Not derselben aufs höchste, ihr Mut sank, viele flohen, andere gingen zu den Türken über und verleugneten ihren Glauben. Da kam unerwartete Hilfe. Ein Priester aus der Provence, Petrus Bartholomäus, erzählte, der Apostel Andreas sei ihm viermal im Traume erschienen und habe ihm gezeigt, wo in der Kirche Petri die Lanze vergraben liege, mit welcher die Seite des Heilands durchstochen worden sei. Die Lanze fand sich. Beim Anblicke derselben faßten die Christen neuen Mut, sie machten einen Ausfall und schlugen die Türken in die Flucht.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 151

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 25, 3. Der dritte Kreuzzug. 151 sprengte mit seinem Roß in den Fluß, um so das gegenüberliegende Ufer zu erreichen. Doch die Wogen erfaßten Roß und Reiter und rissen ihn herunter; als man zu Hilfe eilte, war der Kaiser tot. Da ergriff eine unbeschreibliche Bestürzung das ganze Heer, und alle trauerten um den unersetzlichen Verlust des greisen Helden. Daheim aber konnte man nicht glauben, daß er wirklich verschieden sei, es entstand vielmehr im deutschen Lande die Sage, Friedrich habe sich in den Kyffhäuser zurückgezogen und werde einst wiederkehren. Herzog Friedrich übernahm nach dem Tode seines Vaters die Führung des Heeres und gelangte 9 Tage später nachantiochia. Aber. tödliche Krankheiten folgten den Entbehrungen und Anstrengungen und rafften die Kreuzfahrer dahin. Viele kehrten deshalb in die Heimat zurück; nur wenige folgten dem Führer in das Lager vor Akkon, wo auch Herzog Leopold von Östreich mit andern Rittern sich einfand. Im Frühjahre 1191 erschienen Philipp August und Richard Löwenherz aus dem Seeweg über Sizilien mit ihren Heerscharen und begannen im Verein mit den Deutschen und dem inzwischen aus der Gefangenschaft entlassenen Veit das feste Akkon zu berennen. Herzog Friedrich war bereits im Januar mit vielen Gefährten einer schrecklichen Seuche erlegen und hatte die Leitung der deutschen Streiter dem Herzog Leopold von Östreich überlassen. Endlich fiel Akkon trotz der heldenmütigsten Verteidigung den Christen in die Hände. Aber die Eroberung entzweite die Sieger. Die beiden Könige pflanzten ihre Fahnen allein auf, teilten die Stadt, die Gefangenen und die Beute unter sich und versagten den Deutschen den Eintritt. Als Herzog Leopold, der sich bei der Erstürmung besonders hervorgethan hatte, auf einem Turme fein Banner aufziehen ließ, befahl der hochfahrende König von England, die Fahne herunterzureißen. Da verließ Leopold tief gekränkt die Stadt, schiffte sich mit seinen Leuten nach der Heimat ein und schwur, für die Kränkung deutscher Ehre Rache zu nehmen. Noch in demselben Monate entzweite sich Philipp August ebenfalls mit Richard und trat die Rückkehr nach Frankreich an; doch blieb ein bedeutender Teil des französischen Heeres unter dem Herzog von Burgund zurück. So tapfer und kühn nun auch Richard noch stritt, so konnte er doch nachhaltige Erfolge nicht erzielen. Zweimal erschien er noch vor Jerusalem, auch Joppe suchte er zu entsetzen, ja sein Name wurde das Schreckenswort, womit türkische Mütter ihre Kindlein in Furcht setzten; allein Krankheiten und betrübende Nachrichten aus Europa nötigten ihn plötzlich zur Rückkehr. Zuvor schloß

3. Geschichte des Mittelalters - S. 169

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 27, 2. Friedrich Rotbart. 169 sidenz war Braunschweig, wo ein großer, eherner Löwe den Eingang der Burg zierte. Eifersüchtige Fürsten, namentlich Albrecht der Bär und Ludwig der Eiserne von Thüringen*), hatten sich zwar gegen ihn erhoben, doch ohne Erfolg. Friedrich vermittelte den Frieden zwischen den Streitenden und stiftete aufs neue Ruhe und Ordnung in Deutschland. Fünfter Zug nach Italien (1174—1178). Im Herbste 1174 brach Friedrich gegen den lombardischen Städtebund in Italien auf und verstärkte sein Heer, da die Teilnahme der deutschen Fürsten an dem Zuge eine geringe war, durch seine Anhänger in Italien. Susa büßte zuerst für den Mordanschlag und ging in Flammen auf; aber Alessandria widerstand und erhielt Unterstützung durch ein lombardisches Entsatzheer, durch welches Friedrich zur Aufgabe der Belagerung genötigt wurde. Er ließ deshalb an die deutschen Fürsten die Aufforderung zu neuen Rüstungen ergehen. Doch Heinrich der Löwe, der in einer wetteren Stärkung der Kaisermacht für seine Pläne fürchtete und schon einmal nach Jerusalem gepilgert war, um dem Römerzuge sich zu entziehen, versagte seinen Beistand und schützte sein Alter (er war 46 Jahre alt) und den sichern Bannfluch vor. Der Kaiser lud ihn zu einer Zusammenkunft nach Chiavenna ein und bat ihn, als er dort erschien, eindringlichst um seine Hilfe. Er fiel dem stolzen Löwen sogar zu Füßen; aber das Welfenherz blieb ungerührt. Da nahte sich Beatrix dem Kaiser und sprach: „Lieber Herr, stehe auf! Gott wird Dir helfen, daß Du dieses Tages und dieses Hochmutes gedenkest!" Wels und Hohenstaufe waren wieder Feinde. Friedrich griff trotz feiner geringen Heeresmacht die Lombarden bei Legnano 1176 an, und hatte das feindliche Heer schon zurückgedrängt, als sich die lombardische Jugend todesmutig um das Earoccio scharte und den Kampf erneuerte. Der Kaiser stürzte, von einem Lanzenstoß getroffen, von feinem Rosse und entschwand den Blicken ferner Umgebung , das kaiserliche Heer wurde in die Flucht geschlagen und erlitt eine vollständige Niederlage. Schon verbreitete sich das Gerücht, der Kaiser sei gefallen, und Beatrix legte bereits Trauerkleider an. *) Ludwig verirrte sich einst auf der Jagd und fand unerkannt bei einem Schmiede in Apolda Nachtlager. Früh am Morgen wurde der Landgraf geweckt; der Schmied arbeitete am Amboß und rief bei jedem Schlage: „Landgraf, werde hart!" Er meinte damit, der Landgraf solle gegen den Adel hart werden wie das Eisen. Ludwig verstand den Wink, schirmte das Landvolk jetzt gegen die ungerechten Bedrückungen des Adels und besiegte die aufrührerischen Edelleute, welche er an einen Pflug spannen und den „Adelsacker" pflügen ließ.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 276

1888 - Wiesbaden : Kunze
276 Vierte Periode des Mittelalters. seiner Schwester vermählten Enkel Maximilians, Ferdinand von Ostreich. Der Untergang des oströmischen Reiches. Den Eroberungen der Türken irrt Südosten Europas setzte der Mongolenführer Timur der Lahme (Tamerlan) kurze Zeit hemmende Schranken. Als ein Nachkomme Dschingischans (§. 27, 5) war er von seinem Herrschersitz in Samarkand aufgebrochen, um dessen Reich wieder aufzurichten. In raschem Siegeslauf war er von Indien westwärts quer durch Asien gezogen und erfüllte alles mit Verwüstung und Entsetzen. In der Ebene von Angora stellte sich ihm Bajazet I. (§. 36, 4) mit dem Türkenheer 1402 entgegen, wurde aber besiegt, gefangen genommen und in einer vergitterten Sänfte fortgeführt. Er starb nach einem Jahre vor Gram. Auch Timur fand bald nachher auf einem Eroberungszug nach China seinen Tod, und sein Weltreich zersiel so schnell, wie es entstanden war. Die Osmanenmacht erhob sich unter Bajazets Enkel Murad Ii. (1421 —1451) von neuem zum Kampf gegen das oströmische Reich. Er eroberte alles Gebiet desselben bis auf Konstantinopel und dessen nächste Umgebung und machte auch dieses zinspflichtig. Nun war es seinem Sohne, dem gewaltigen Sultan Mohammed Ii. (1451—1481), ein Leichtes, den ohnmächtigen Rest des oströmischen Reiches vollends zu unterwerfen. Er erklärte dem Kaiser Konstantin Xi. den Krieg und belagerte Konstantinopel mit 300 000 Mann, 300 Galeeren und 200 kleineren Fahrzeugen. Vergeblich hatte sich Konstantin an die abendländischen Christen um Beistand gewandt, vergeblich von seinen reichen Unterthanen Geld zur Anwerbung von Söldnern begehrt. Zum äußersten Widerstand entschlossen, hielt Konstantin mit 8000 Mann die gewaltige Übermacht 53 Tage auf und hätte sich noch langer halten können, wenn nicht durch den Verrat einiger Genuesen sein Plan, die in den Hafen eingedrungenen Schiffe der Türken zu verbrennen, vereitelt worden wäre. Konstantinopel wurde erstürmt, Kaiser Konstantin fand im Kampfe auf den Wällen feiner Hauptstadt den Tod, 2000 Christen fielen unter den Schwertern der fanatischen Türken, die übrigen gerieten in Sklaverei. Das Kreuz mußte dem Halbmond weichen, die Sophienkirche und andere christliche Tempel wurden in türkische Moscheen umgewandelt. Bald fielen auch Serbien, Bosnien und Griechenland in die Hände der Türken, fanatische Heere ergossen sich in Raubzügen über die Donau nach Ungarn und Östreich und blieben lange Zeit eine furchtbare Geißel für die Christenheit im Osten Europas.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 22

1887 - Wiesbaden : Kunze
22 Erste Periode der Neuzeit. Eidschwures entbinden und schloß mit diesem und Heinrich Viii. von England, sowie mit einigen italienischen Fürsten einen Bund gegen den Kaiser. Dieses führte zum zweiten Krieg (1527—1529). Die deutschen und spanischen Truppen des Kaisers, von Karl von Bourbon geführt, drohten, da es an Sold fehlte, mit Ausstand und Desertion- Um sie zu befriedigen, ließ Bourbon sie nach R o m marschieren und die Stadt erstürmen, woraus eine großartige Plünderung folgte. Der Papst hatte sich nach der festen Engelsburg geflüchtet, wo unter feinen Fenstern übermütige Landsknechte ihn und die Kar-dinäle durch Nachäffung der kirchlichen Gebräuche verhöhnten und Luther in wildem Jubel zum Papste ausriefen. Jetzt erschien ein französisches Heer unter dem Marschall Lautrec und drang siegreich bis Neapel vor, welches 1528 belagert wurde. Allein der verschwenderische, prachtliebende Franz schickte seinem Heere kein Geld; eine furchtbare Pest lichtete die Reihen der Franzosen, auch Sautrec starb. Franz sehnte sich ebensosehr nach dem Frieden wie Karl, welchem die Türken und die Evangelischen in Deutschland Sorge machten. Karls ~Lante, Magareta von Östreich, und Franzens Mutter, Luise von Savoyen, kamen in Cambray zusammen und schlossen 1529 einen Frieden, in welchem Franz gänzlich aus Italien verzichtete, des Kaisers Schwester heiratete, und Burgund um zwei Millionen Kronen erhielt. Dieser Friede heißt der Damenfriede. Auch mit dem Papste söhnte sich Karl aus und empfing von demselben in Bologna 1530 die lombardische und die römische Krone, obwohl er schon nach seiner Krönung in Aachen den Kaisertitel geführt hatte. Es ist dies die leate Kaiserkrönung, welche Italien gesehen hat. Einsall der Türken. Im Jahre 1529 ward Wien von den Türken hart bedrängt. Gegen den König Ludwig von Ungarn hatte sich Johann Zapolpa, der reichste Gras in Ungarn, aufgelehnt und unverhohlen seine Absichten auf die Königskrone bekannt. Die größte Verwirrung herrschte im Lande; da erschien noch der Sultan Sol im an mit 300 000 Mann. Franz I. hatte ihn während feiner Gefangenschaft in Madrid zu diesem Einfalle veranlaßt. Bei Mohacz kam es 1526 zur Schlacht. Trotz aller Tapferkeit wurden die Ungarn besiegt und verloren ihren König. Nun entstanden zwei Parteien; die eine, die Jagellonische, wählte des Kaisers Bruder Ferdinand zum König, die andere den Grasen ^>apolya. Dieses letzteren nahm sich Soliman an, besetzte ohne große Mühe beinahe ganz Ungarn und belagerte Wien. Allein der alte

6. Geschichte der Neuzeit - S. 147

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 10, 4. Straßburgs Verlust. Der Orleaussche Krieg. 147 die Insel 1691 wieder zur Unterwerfung. Im folgenden Jahr wurde die ganze französische Flotte in der Schlacht bei la Hogue zu Grunde gerichtet. Bei dem deutschen Reichsheere ließ es die Uneinigkeit der Führer zu weiteren Erfolgen nicht kommen, als daß dem Vordringen der Franzosen in Deutschland gewehrt ward. Neun Jahre hatte der Krieg gedauert, da nötigte Frankreichs Erschöpfung Ludwig Xiv. zum Frieden zu Ryswick 1697. Ludwig zeigte sich in demselben überaus großmütig, gab alle eroberten Orte außer Straßburg und namentlich die auf dem rechten Rheinufer gelegenen Festungen Kehl, Breisach, Freiburg und Philippsburg heraus, bestand aber mit entschiedener Hartnäckigkeit darauf, daß die katholische Religion in der Pfalz, wo er sie mit Gewalt wieder eingesetzt hatte, beibehalten werden müsse. Diese Großmut Ludwigs hatte darin ihren Grund, daß er hoffte, nach dem Tode des kinderlosen Königs Karls Ii., seines Schwagers, die spanische Monarchie an sich ziehen zu können. 5. Die Türken vor Wien 1683. Ungarn. So schwach und ohnmächtig sich Kaiser Leopold gegen Ludwig Xiv. bewies, so streng und ungerecht verfuhr er gegen Ungarn. Hier wurden auf Betreiben der Jesuiten die Protestanten schwer bedrückt, die ständischen Rechte vielfach verletzt und das Land mit Einquartierungen so schwer belastet, daß unter den angesehensten Edelleuten eine Verschwörung entstand. Ein talentvoller Edelmann, Emmerich Tököly, welcher durch den Verlust seiner Güter an den Bettelstab gekommen war, stellte sich an die Spitze der unzufriedenen Ungarn, Ludwig Xiv. leistete Beistand, und der türkische Sultan schickte Hilfe. Eine große Bestürzung herrschte in Wien 1683, als die Nachricht vom Anzuge des gefürchteten Türkenheeres erscholl. Überall hin sandte der Kaiser Eilboten um Hilfe, da er nur 30 000 Mann in Bereitschaft hatte, mit welchen selbst der tapfere Karl von Lo thringen den Ansturm nicht abwehren konnte. Brandenburg, der fränkische und schwäbische Kreis stellten ihr Kontingent, die Kurfürsten von Bayern und Sachsen erschienen persönlich mit ihren Truppen. Das bedeutendste Heer führte der König Johann Sobiesky von Polen herbei; er erhielt den Oberbefehl über das vereinigte Heer der Polen und Deutschen. Leopold hatte Wien verlassen und die Verteidigung der Hauptstadt dem tapferen Grafen Rüdiger von Stahremberg übertragen, welcher mit 12000 Bewaffneten, Soldaten, Bürgern und Studenten, die Heeresmacht der Türken, an 200 000 Mann 10*

7. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

8. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1870 - Mainz : Kunze
72 1246 1247 Oesterreich für das Reich. Friedrichs Abschied von Deutschland auf Nimmerwiedersehen. Parteikamps in Oberitalien zwischen Ghibellinen und Guelfen; Ezzeiino von Romano, des Kaisers Schwiegersohn, der ersteren furchtbarer Führer. Friedrichs Sieg bei Cortenuova über die "Z7 Mailänder 1237, — doch ohne völlige Unterwerfung der Lombnrden- 6. Kampf zwischen Pabst und Kaiser 1239—1250, dessen Folgen der Sturz des Kaiserthums, der Zerfall des deutschen Reichs, der Bürgerkrieg Italiens, ein verändertes europäisches Staatensystem. Bund des Pabstes mit Mailand und den See- mächten Venedig und Genua; Baefluch gegen Friedrich. — See- sieg des Königs Enzio (Sohnes des Kaisers) bei Elba und Weg- nahme der genuesischen Kriegsflotte mit den zu einem allgemeinen Concil eilenden Cardinälen; ihre Freilassung zur Wahl des Jn- ocenz Iv (Cardinal Sinibald Fieseo, Graf von Lavagna) 1243. Concil zu Lyon 1d45: Bannfluch und Absetzung Friedrichs. Der Gegenkönig Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von Thüringen, 1246, gegen den der junge König Konrad, Friedrichs Sohn, den kürzeren zieht. Nach Heinrich Raspes Tod 1247, Graf Wilhelm von Holland Gegenkönig. Allgemeiner ver- heerender Bürgerkrieg in Deutschland und Italien. Friedrichs anfängliches Wafsenglück gegen Pabst und Lom- barden, bis bei der Belagerung Parmas die neugegründete Nach- barstadt Vittoria in Flammen anfgieng und sein Heer großentheils 1248 vernichtet wurde 1248. Gefangennehmung König Enzios bei Fossalta 1249 und 22 jährige Gefangenschaft. Verrath (?) des 1250 Petrns-M Vineis. Friedrichs Tod 1250 zu Fiorentino. — e. Die Mongolen in Deutschland 1241 unter den öhnen des Dschingis Cha-ns (Großschan) Timudschin, der sich ä Häuptling einiger Tartarenstämme zum Herrn Ostasiens em- porgeschwungen, s 1227. Nach Ueberfluthung Chinas, Chowares- miens, theilweise Indiens, des Chalifats, des vielgetheilten Ruß- lands, Polens, Ungarns erscheinen sie in Schlesien. Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien fällt gegen sie bei Liegnitz (Wahlstatt); erst nach seinem Tod die Mongolen siegreich, die indeß südwärts abbiegen und in Mähren, Oesterreich, Ungarn und durch die Deutschen in Siebenbürgen ausgerieben und nach Asien zurückgejagt werden. Konrad Iv (1250— 1254). Beginnende Auflösung in Deutschland, nicht unglückliche Kämpfe des Königs in Italien. Sein früher Tod 1254. 1241 mvas, ;

9. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1884 - Wiesbaden : Kunze
79 Reichs, der Bürgerkrieg in Italien, ein verändertes europäisches Staatensystem wurden. Der Papst, im Bunde mit Mailand und den Seemächten Venedig und Genua, schleuderte den Bannfluch gegen Friedrich. König Enzio (Sohn des Kaisers) siegt bei Elba und nimmt die genuesische Kriegsflotte mit den zu einem allgemeinen Konzil eilenden Kardinalen; sie werden freigelassen zur Wahl lnnocenz Iv. (Kardinal Sini-bald Fiesco, Graf von Lavagna) 1243. Auf dem Konzil zu Lyon 1245 wurde über Friedrich Bann und Absetzung ausgesprochen. Als Gegenkönig in Deutschland tritt Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von Thüringen, auf 1246. Zwischen ihm 1246 und dem jungen Könige Konrad wurde ohne Entscheidung gekämpft. Nach Heinrich Raspes Tode 1247 Graf Wilhelm 1247 von Holland Gegenkönig: ein allgemeiner verheerender Bürgerkrieg in Deutschland und Italien beginnt. Friedrichs Waffenglück gegen Papst und Lombarden dauerte, bis bei der Belagerung Parmas die neugegründete Nachbarstadt Yittoria in Flammen aufging und sein Heer grofsenteils vernichtet wurde, 1248. König Enzio wird 1249 1248 bei Fossalta gefangen genommen und in 22jähriger Haft gehalten. Petrus de Yineis, infolge seines Verrates am Kaiser, tötete sich selbst. Friedrich starb 1250 zu Fiorentino. 1250 e. Die Mongolen erscheinen in Deutschland 1241 unter 1241 den Söhnen des Dschingis-Chan (Grofschan) Temudschin, der sich vom Häuptling einiger Tartarenstämme zum Herrn Ostasiens emporgeschwungen; er starb 1227. Nach Überflutung Chinas, Chowaresmiens, teilweise Indiens, des Kalifats, des vielgeteilten Rufslands, Polens, Ungarns drangen sie in Schlesien ein. Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien fällt gegen sie bei Liegnitz 1241 (Wahlstadt); erst nach seinem 1241 Tode wurden die Mongolen siegreich, die indes südwärts ab-biegen und in Mähren, Ostreich, Ungarn und durch die Deutschen in Siebenbürgen zum Teil aufgerieben, zum Teil nach Asien zurückgejagt werden. Konrad Iv. (1250—1254). Unter ihm beginnt die Auflösung der monarchischen Gewalt in Deutschland, während der König in Italien nicht unglücklich kämpft. Er stirbt 1254.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 57

1884 - Wiesbaden : Kunze
Iii. Das deutsche Reich unter den salisch-fränkischen Königen. 1024-1125. 1) Konrad 11. (1024—1039), in der Rheinebene zwischen Mainz und Worms gegen seinen Mitbewerber und Vetter Konrad den jüngeren (später Herzog von Kärnten; beide Urenkel Konrads des Roten von Lothringen, s. S. 53) gewählt , vermählt mit Gisela, der Witwe des älteren Herzogs Ernst von Schwaben, der Mutter des jüngeren; — ein fester, klarer, männlicher Fürst. a. Fehden im Innern und mit Polen. Die dreimalige Empörung Ernsts Ii. von Schwaben (seine Haft in Giebichen-stein bei Halle) endigt mit dessen Tode 1030. — Polens 1030 Macht unter Mieczislaw wird zertrümmert, 1032. 1032 b. Seine Romfahrten: Auf dem ersten glücklichen Zuge 1026—1027 wurde er zum König von Italien und zum Kaiser geklönt und traf zu Rom mit dem mächtigen Dänenkönig Knud (zugleich Englands König), dem er schon vorher die Mark Schleswig abgetreten, zusammen. Auf dem zweiten, minder glücklichen Römerzug 1037 setzen sich die zuerst unter Heinrich H. in Süditalien als pilgernde Söldner erschienenen Normannen aus der Normandie fest; der Normanne Rainulf mit der Grafschaft Aversa belehnt, 1038. 1038 . c. Einverleibung Burgunds nach dem Tode König Rudolfs des Trägen 1032 und nach Konrads Feldzug gegen 1032 seinen Mitbewerber, den Grafen Odo von Champagne. d. Innere Politik Konrads. Sein Streben ist darauf gerichtet, ein erbliches Königtum zu gründen auf Grund der Erblichkeit auch der kleineren Lehen, die er in Italien gesetzlich
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