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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 107

1904 - Habelschwerdt : Franke
107 einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten. Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes. Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet. Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser. Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die

3. Das Mittelalter - S. 126

1889 - Gotha : Perthes
126 in den griechischen Gewssern machte und auer anderen festen Punkten *) die Insel Kreta zum Sttzpunkt seiner Macht erhob. 5. Kreuzzug (1228 1329). Innocenz Iii. wurde nicht mde, zur Kreuzesnahme zu ermuntern 2); auf der groen Lateransynode 1215 ward endlich ein allgemeiner Kreuzzug fr das I. 1217 festgesetzt; derselbe, gegen gypten gerichtet, scheiterte klglich; die letzte Hoffnung auf grere Erfolge setzte das Papsttum auf Kaiser Friedrich Ii., der 1215 gleichfalls das Kreuzzugsgelbde gethan hatte. Erst im I. 1228 lste derselbe sein Versprechen; auf dem Wege der Verhandlung (mit Sultan Al-Kamil von gypten) erreichte er das Ziel der letzten Kreuzzge, den Besitz Jerusalems (1229). Die Erwerbung ging indes bald infolge einer mchtigen Bewegung, die fast ganz Asien berhrte, wieder verloren. Ein mongolischer Huptling nmlich, Temudschin, begann, nachdem er die verschiedenen mongolischen Nomadenvlker in der Mongolei und Sibirien unter seiner Oberherrschaft vereinigt hatte, 1206 seinen Eroberungslauf, unterwarf zuerst das nrdliche China und dann das groe Reich der Charismier in Turn (sdl. u. stl. vom Aralsee), ein asiatisches Weltreich begrndend, wie es die Geschichte noch nicht kannte. Mongolische Scharen drangen auch in Europa ein, unterwarfen Rußland, berschwemmten Ungarn und rckten durch Polen bis Schlesien vor, wo ihnen auf der Wahlstatt bei Liegnitz der Herzog Heinrich (Ii.) von Niederschlesien entgegentrat und dabei fiel3) (1241). Die Streitkrfte des charismischen Reiches zogen seit dessen Vernichtung (um 1220) in Massen als Sldnerbanden umher. Ihrer 10 000, lauter Reiter, brachen 1244, vom Sultan (Ejjub) von gypten gerufen, unter schrecklichen Verwstungen in Syrien ein und eroberten Jerusalem (1244), das nun fr immer den Christen verloren ging. Die Völker waren der erfolglosen Kriegszge nach Syrien berdrssig; doch noch einmal trieb, ehe die Kreuzzugsbewegung erlosch, fromme Askese einen der mchtigsten Könige der Christenheit nach dem Orient, Ludwig Ix., den Heiligen, von Frankreich. . Kreuzzug (12481254). Mit einem mig starken Heere segelte Ludwig Ix. 1248 nach Cypern und von da 1249 nach gypten, um hier durch einen groen Schlag gegen den Sultan die Zukunft des heil. Landes auf einmal zu entscheiden; das Unternehmen, anfangs glcklich, scheiterte gnz-lich. Auf dem Zuge an dem stlichen Nilarme hinauf wurde das gesamte Heer von den Mameluken des Sultans aufgerieben (1250); der König selbst ward gefangen und mute fr seine Entlassung aus der Gefangenschaft das besetzte Damiette (a. stl. Nilarme) rumen und groe Geldsummen zahlen. Noch bis 1254 blieb er in Syrien, ohne die erwartete Untersttzung vom Abendlande zu erhalten. Die steigende Not der syrischen Christen und ihre Hilfegesuche veranlagten einen letzten Kreuzzug. 1) in Morea (Peloponnes), auf Euba, am Hellespont u. an der Propontis; in Konstantinopel selbst gewannen die Benetianer 8/ der Stadt. ...... 2) Die unnatrl. Gemtserregung der Zeit zeigt s. des. m d. Klnderkreuzzgen (1212). 3) 1258 vernichteten die Mongolen das Kalifat von Bagdad; als sie in d. nchsten Jahren auch in Syrien einfielen, wurden sie vom Sultan v. gypten besiegt u. nach O. zurckgetrieben.

4. Das Mittelalter - S. 66

1889 - Gotha : Perthes
<50 1. Westfrankeu (Frankreich). A. |>te Schwche des Knigtums. In Westfrankeu whlte 888 ein Teil der Groen den Grafen Odo von Paris, den Sohn Roberts von Anjou, zum Könige, doch brachte er es nicht zu voller Anerkennung; eine groe Partei hielt an dem letzten Karolinger, Karl dem Einfltigen, fest, der auch nach dem Tode Odos (898) die Herrschaft bernahm. Seine Regierung ist durch ein glckliches Ereignis ausgezeichnet; die Normannen-scharen nmlich (wahrscheinl. Dnen), die unter Rollo zu Ronen ihre Wohn-sitze aufgeschlagen hatten und eine dauernde Plage des Reiches zu werden drohten, wurden Sil vertragsmig in den Staat aufgenommen. Rollo trat zum Christentum der (in der Taufe empfing er den Namen Robert) und erhielt das Land an der und. Seine als erbliches Frstentum (Nor-mandie) samt der Lehnsherrschaft der die Bretagne. Die christlichen Normannen des Frankenreichs gewhrten diesem Schutz gegen jeden weiteren Angriff heidnischer Seeknige, den es bisher sich selbst nicht hatte leisten knnen; bald nahmen sie Sprache, Sitte, Kultur von den Romanen an und bertrafen an christlichem Eifer und ritterlichen Tugenden alle Völker. Den Karolingern machten im 10 Jahrh. die Robertiner1) (das Geschlecht Roberts v. Anjou) die Krone abermals streitig, und 987 ging die Herrschaft dauernd auf diese der, die nun nach Hugo (Sapet2) die Capetinger heien (9871328). der ein Jahrh. blieb das Knigtum der neuen Dynastie ebenso schwach, wie das der alten gewesen war; bei seiner Ohnmacht wenig von den Groen beneidet, erbte es regelmig von Vater auf Sohn. Durch diese Erblichkeit und durch die religise Weihe, welche die Kirche dem neuen Herrscher durch Salbung und Krnung in der Kathedrale zu Reims gab, ward es in dem Bewutsein des Volkes altehrwrdig, aber der politische Schwerpunkt war nicht der Knigssitz zu Paris, vielmehr bildete Frankreich eine Menge dem Namen nach vom Könige abhngiger Lehnsstaaten, in der That selbstndiger Frstentmer mit glnzenden Hfen, an denen der Adel sich sammelte; und was in den nchsten Jahrh. an ruhmvollen Thaten geschah, ging nicht von den Knigen, sondern von einzelnen Groen aus. Die bedeutendsten Herzogtmer und Grafschaften, die den mittelalterlichen franzsischen Feudalstaat ausmachten und spterhin in den Kreuzzgen hervor-traten, waren folgende: In Nordfrankreich (nrdl. v. d. Loire. ftl. bis zur Scheide u. Maas, an deren l. Ufer die deutsch-lothringische Grenze hinlief) lagen, am Meere: die westl. Halbinsel einnehmend, das Herzogt. Bretagne, stl. davon auf beiden Seilen der und. Seine fast bls zur Somme das Herzogt. Normandie, im No. zwisch. Scheide u. Meer die Grafsch. Flandern; im Innern: a. d. ob. Somme die Grafsch. Vermandois. a. d. oberlothring. 1) Robert der Tapfere, Markgraf von Anjou Graf Odo von Paris. Rbert, Herzog von Francien + 89sl Hugo der Groe Hugo Lapet, 987 König v. Frankreich. 2) so genannt wahrscheinl. nach der cappa, einem geistl. Kleide, das er als Laienabt des Martinklosters von Tours trug.

5. Das Mittelalter - S. 121

1889 - Gotha : Perthes
121 den Krieg gegen den Kaiser auf Leben und Tod weiter; Scharen von Bettel-mnchen erfllten die Gemter mit Fanatismus; sogar das Gelbde des Kreuzzuges ward in die Pflicht, den Kaiser zu bekriegen, verwandelt und in allen Lndern gegen Friedrich Il als einen Heiden das Kreuz gepredigt. In Deutschland erhoben jetzt (1246) die Bischfe im Bunde mit dem mivergngten niederen Adel den Landgrafen von Thringen, Heinrich Raspe, und als dieser schon im nchsten Jahre starb (1347), den Grafen Wilhelm von Holland zu Knigen. Nur die Städte traten fr die kaiserliche Sache ein, während die weltlichen Fürsten sich um den Streit der Gegenknige wenig kmmerten, bemht, ihre Territorialmacht auszubilden. Unter den zahllosen Fehden, die sich erhoben, tritt der thringische und sterreichische Erbfolgestreit hervor, da mit Heinrich Raspe 1247 der Mannsstamm der thringischen Landgrafen und mit Herzog Friedrich dem Streitbaren 1246 das Geschlecht der Babenberger erloschen war. In Italien erschtterte die unglckliche Belagerung von Parma (a. d. milischen Strae zwischen Piacenza u. Modena) Friedrichs Stellung; Herbst und Winter 1247 bedrngte er die Stadt von seiner voll Sieges-Hoffnung erbauten Lagerstadt Vittoria aus, als bei einem verzweifelten Ausfall diese ein Raub der Flammen ward und sein Heer in Auflsung geriet (Febr.) 1248. Diesem Unglck folgte ein anderes, da sein Lieblingssohn Enzio bei Fossalta (Dorf sdl. v. Modena) 1249 in die Gewalt der Bolognesen fiel *). Die Anhnger Friedrichs, von seinem Mitrauen be-droht, begannen in ihrer Treue zu wanken2). Mit uerster Anstrengung sammelte der Kaiser in Apulien ein neues Heer; bevor er dasselbe ins Feld fhrte, erlag er einer kurzen Krankheit in seinem Schlosse Fiorentino bei Luceria 1250. In dem Dome zu Palermo ward er begraben. Dem Testamente gem war Konrad der Erbe im Reich und in Sicilien. Konrad Iy. (12501254.) Mit einem kleinen Heere, das er mit Aufbietung aller Mittel geworben, eilte Konrad Iv. nach Sicilien, wo sein Bruder Manfred gegen einen Aufstand die staufische Sache verteidigte. Nachdem er Herr der Emprung geworden war, sammelte er ein Heer, um den Kampf seines Vaters in Oberitalien fortzufhren; doch schon 1254 erlag er den Anstrengungen in dem heien Sditalien3). Von Friedrichs Ii. Nachkommen4) lebte nur noch ein einziger rechtmiger Spro, Konrads Sohn. Konradin, ein zwei-jhriges Kind. 1) Enzio lebte 23 Jahre bis zu seinem Tode in bolognesischer Gefangenschaft. 2) Selbst sein genialer Freund, der Grokanzler Petrus de Vinea, beteiligte sich wahrscheinl. an einer Verschwrung. 3) Seine Gebeine wurden nach dem Dome von Messina gebracht, aber noch am Tage der Beisetzung durch eine Feuersbrunst, die einen Teil der Kirche zerstrte, verzehrt. 4) Friedrich Ii., f 1250 1. Gem.: Konstanze 2. Gem.: Jsabella unehelich: von Aragonien von Brienne Enzio, Manfred, f 1266 ' H^wrich^ ' Konrad Iv., + 1254 ' König V.sardinien. Konstanze, 11242 im Gefngnis. ^radin. t 1268. ' + ".: Wer Iii, Komg von Aragomen.

6. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

7. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 130

1890 - Gotha : Perthes
130 8000 Reiter — meist Adel — gebracht, denen Hannibal kaum die Hälfte Truppen entgegen stellen konnte. Weil die vorsichtige, zögernde Kriegführung des Fabius den Maulhelden in Rom nicht gefiel, obschon sie Paullus billigte, so wollte dessen Kollege Varro den Römern zeigen, daß er der rechte Mann sei und das Siegen verstehe. Er verlangte daher ungestüm eine Schlacht, als die Römer am Aufidus den Karthagern gegenüber lagerten, denn wegen des Kalkbodens war das Land wasserarm und mußten sich die Heere in der Nähe des Flusses halten. Weil das Heer Hannibals bereits Mangel an Lebensmitteln litt, nahm er den Römern in Cannä ihre Magazine weg und verleitete sie durch häufige Rekognoszierungsgefechte zur Schlacht, die denn auch in einem Bogenabschnitt des Aufidus stattfand. Dieser macht nämlich bei Cannä eine Biegung, in welcher sich beide Heere aufstellten, und zwar die Karthager an der schmälsten Stelle, sodaß der Fluß ihre Flanken und den Rücken deckte, vor ihnen standen in dem weiteren Ausschnitt des Flußbogens die Römer. Doch fanden diese wegen ihrer Menge nicht ausreichenden Raum zur Aufstellung, standen daher in dichten Kolonnen hintereinander aufmarschiert, wodurch ein großer Teil der Soldaten verhindert wurde, am Gefecht teilzunehmen. Es fochten also nur die vorderen Reihen, die an Zahl den Karthagern wenig überlegen waren, dagegen hinderte die dichte Kolonnenstellung an Freiheit der Bewegung und ward daher nur gefährlich. Es standen also 80 000 römische Fußsoldaten und 6—8000 Reiter den 40 000 karthagischen Söldlingen und 8000 numi-dischen Reitern gegenüber. Weil aber die Römer mit 10000 Mann ihr Lager besetzt hielten, so nahmen nur 70 000 Mann an der Schlacht teil, auf deren rechtem Flügel die römische Reiterei stand, auf dem linken dagegen die der Bundesgenossen. Hannibal stellte den Römern gegenüber seine beste Reiterei .

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 132

1890 - Gotha : Perthes
132 nicht Unterthan, sondern nur befreundet und gleichberechtigt und hatte 300 Bürger zum römischen Heere gestellt. Um deren Leben zu sichern, gab Hannibal der Stadt 300 vornehme Geiseln, worauf bald die Auswechselung der Gefangenen erfolgte. Dagegen war Capua ehrlos genug, die in der Stadt anwesenden Römer in heiße Badestuben einzusperren, wo sie qualvoll umkamen. Die siegreichen Römer haben bald darauf Rache für diese feige That genommen. 9. Hannibal in Bedrängnis. (216—211 v. Chr.) Nach der Schlacht bei Cannä verliert der Krieg seinen großartigen Charakter, beginnt der Kleinkrieg, der große Entscheidungen vermeidet, um abzuwarten, ob ein Glückszufall dem Unternehmen zuhilfe kommt. Hannibal hatte in den Schlachten oder durch Krankheiten den Kern seines Heeres verloren, der mit Vertrauen und Verehrung zum Feldherrn hielt. Die zugelaufenen Söldlinge teilten nicht diese Gefühle der Veteranen, fochten nicht für den Ruhm ihres Feldherrn, ihres Landes, ihres Regimentes, sondern rechneten nur auf Plünderung und Beutemachen. Mittel- und Süditalien hielten sich unfreundlich von den Afrikanern zurück, und so mußte Hannibal die Kriegskosten in den Provinzen ausbringen, wo er mit seinem Heere stand, so daß er der Bevölkerung nicht als Befreier, sondern als Bedrücker erschien. Dazu kam noch, daß das Land voll Festungen war, die ihn überall hemmten und ihm die Zufuhr erschwerten. Spanien und Karthago sandten gar keine oder unzureichende Hilfe. Hannibal war also aus sich, sein Genie

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 138

1890 - Gotha : Perthes
Unter diesen Umständen erhielt Mago von Karthago den Befehl, nach Ligurien zu gehen, um von dort aus die Römer in Italien anzugreifen, was er auch mit Erfolg that, ohne jedoch dadurch dem Hannibal wesentliche Erleichterung bringen zu können. Inzwischen suchte Scipio in Spanien die Freunde der Karthager mit Brand und Mord heim, verdrängte die Karthager aus dem Lande und behandelte dieses wie eine eroberte Provinz. Dagegen strebten die Spanier nach Unabhängigkeit und wurden um so mehr mißgestimmt, als sie bei den Karthagern keinen Sold mehr als Soldaten verdienen konnten. Daher dachten die Fürsten Spaniens endlich an ernste Gegenwehr gerade zu der Zeit, als Scipio schwer krank darnieder lag und 8000 italische Söldner Spanien für sich zu erobern oder zu den Spaniern überzutreten gedachten. Das Unternehmen hatte anfangs guten Fortgang, als aber Scipio gegen Erwartung seiner Feinde bald darauf genas, schwand den Verschwörern der Mut. Indessen waren es ihrer viele und darunter sehr einflußreiche Offiziere, weshalb Scipio nicht mit Strafen vorgehen durfte, vielmehr den Anschein nahm, als wisse er von den Plänen der Verschworenen nichts. Daher lud er dieselben nach Karthagena ein, um mancherlei mit ihnen zu verabreden und zunächst den rückständigen Sold auszuzahlen, dessen Ausbleiben eine der Mitursache der Verschwörung war. Die Eingeladenen kamen bewaffnet in die Stadt und hielten sich für um so sicherer, als Scipio bei ihrer Ankunft die römische Besatzung aus der Stadt abmarschieren aber dann am Thore Halt machen und in die Stadt zurückgehen ließ. Denn während der Zeit hatten sich die Keltiberer unbewaffnet auf dem Markte eingefunden, um ihre Löhnung in Empfang zu nehmen, wurden hier aber von den Römern umzingelt, 35 Rädelsführer ergriffen und hingerichtet, den anderen der Sold ausgezählt.
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