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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 704

1877 - Leipzig : Teubner
Volkssage, in der eine Dummheit dargestellt war, die sich selbst für klug hielt. Der M. bildet somit eilt Gegenstück zu dem deutschen Eulenspiegel, dem Schlaukopf unter der Maske der Dummheit. Er war der Held eines scherzhaften, dem Homer fälschlich zugeschriebenen kleinen Epos, das Aristoteles (poet. 4.) als den Ansang der attischen Komödie ansieht, während er Ilias und Odyssee als Vorgängerinnen der Tragödie betrachtet. Die Einschiebung von iambischen Versen unter die Hexameter dieses Epos wird dem Pigres, einem Sohn ober Bruder der berühmten torischen Königin Artemisia zur Zeit des Lerxes, zugeschrieben, der auch Pentameter in die Ilias eingeschoben haben soll und von manchen für den Verfasser der Batrachomyomachie gehalten wurde. Marii, ein plebejisches Geschlecht; zuerst wird aus ihm genannt: 1) E. Marius, der berühmte Besieger der Eimbern und Teutonen. Er war im I. 156 v. E. in dem Dorfe Eereatä (daher Ce-reatae Marianae später genannt, j. Easamare, d. h. Mariusheimat) bei Arpiuum geboren (Plut. Mar. 4. vgl. Sal. Jug. 63.), von niederem Stande, und erhielt eine dem angemessene Erziehung. Indem er den Wissenschaften fremd blieb, wuchs er in strenger, einfacher Zucht aus, war von kräftigem, abgehärtetem Körper, der Hunger und Durst, Hitze und Kälte in gleicher Weise ertrug. Er wurde mit ganzer Seele Soldat, erlernte den Kriegsdienst in Spanien und bildete sich hier unter dem jüngern Scipio, zugleich mit seinem itachherigen Gegner Jugurtha, zum tüchtigen Feldherrn aus. Cie. Font. 15. Veil. Pat. 2, 9. Plut. Mar. 3. So hatte er die Bahn betreten, welche allein es dem ahnenlosen, niedrig gebornen, aber ehrgeizigen Jüngling möglich machte, zu hohen Ehren emporzusteigen und die Patricier seine niebere Herkunft vergessen zu lassen. Dazu kam, daß aus den nnter einem Baume schlafenden Jüngling einst ein Adlernest mit 7 Jungen herabgefallen war, was die Weissager auf eine große Zttkuuft und glänzendes Glück (die 7 Jungen auf die 7 Cousulate) beuteten. Val Max. 6, 9, 14. Im I. 119 würde er Volkstribun. In biesem Amte, in welchem er ein Gesetz de suffragiis ferendis bnrchsetzte, zur Beschränkung der Cor-ruptiou bei den Wahlen, zeigte sich der angeborene Ungestüm seines Charakters und seine große Heftigkeit. Aber höhere Aemter zu erlangen, mis-lang ihm vor der Hand. Erst seine Heirath mit der Julia, einer Tante des Jul. Cäsar, vermittelte dem mit einem der edelsten und ältesten Abelsgeschlechter Roms tierburtbenen M. im I. 116 den Zutritt zur Prätur und gab ihm als Statthalter Spaniens Gelegenheit, nicht nur seine militärischen Fähigkeiten zu bewähren, sonbem auch durch rebliche und feste Verwaltung und Hanbhabnng der öffentlichen Sicherheit seinem Namen einen guten Ruf zu verschaffen. Plut. Mar. 5. Aber festen Grund zu feinem kriegerischen Ruhme legte er erst im Kampfe gegen Jugurtha, in welchem er als Legat dem Metellus zur Seite stand, die zerrüttete Disciplin herstellen hals und zur Besiegung des feindlichen Königs wesentlich beitrug (109). Plut. Mar. 7. Sali. Jug. 46 ff. So erbat er sich von Metellus Urlaub, erhielt ihn aber erst nach langem Zögern und ging zur Consulatswahl nach Rom. Den Optimalen war der rauhe, gerade, derbe Kriegs.-mann natürlich sehr unbequem; er haßte die damals üblich gewordene Bestechlichkeit der Vornehmen, er war uneigennützig und rechtlich, zu Hofiren verstand er nicht, und doch bahnten sich damals die jungen Römer dadurch am schnellsten den Weg zur Macht. Aber M. besaß die Gunst der Plebejer, bereu Stanbesgenosse er war, er besaß die Liebe der Soldaten, mit benen er wie mit seines Gleichen verkehrte, aber es boch ver staub, ihre Zügellosigkeit zu hemmen; er hatte sich als wackern Haubegen wie als tüchtigen Führer gezeigt, und man wagte es daher trotz der Abneigung gegen den Emporkömmling nicht, seiner Bewerbung ernstliche Hindernisse in den Weg zu legen. Sal. Jug. 73. Plut. Mar. 8. 9. Er wurde daher im I. 107 Consul, und man bekam an ihm einen bessern Feldherrn gegen Jugurtha, als es die bisherigen zum Theil trotz ihres adeligen Wesens und ihrer griechischen Bildung, welche freilich dem rohen Bauernsohne abging, gewesen waren. Mit dem Oberbefehl gegen Jugurtha ging er nach Afrika, wohin er zur Verstärkung des Heeres Rekruten aus den niedrigsten, meist besitzlosen Schichten des Volkes mitnahm. Dadurch gewann er zugleich für weitere Pläne treue Anhänger. Er erfocht nun bald glänzende Siege über den Gegner, der endlich durch Snlla's Ränke und Verrath seines Schwiegervaters Boc-chus in die Gewalt der Römer gerieth, im I. 106. Des M. Ruhm war so groß, daß man ihn im I. 104 in seiner Abwesenheit zum Consul gegen die Rom und Italien bedrohenden Cimbem und Teutonen erwählte und ihn auch in den 3 folgenden Jahren immer wieder wählte, ein Ereigniß, fo unerhört in den Annalen Roms wie ungesetzlich. Aber von ihm allein erwartete man Rettung. Plut. Mar. 14. Veil. Pat. 2, 12. Nachdem er die entmuthigten Römer in seinem stark verschanzten Lager an den Usern der Rhone an den Anblick der wilben Feinde gewöhnt und sich selbst in seinem, freilich den Aristokraten lächerlichen, dem aromatischen Bauer aber erklärlichen Aberglauben von einer syrischen Wahrsagerin Martha Rath geholt hatte (man benke an Wallenstein), zog er den Teutonen, als sie an seinem Lager vorüberzogen, um den Weg nach Italien einzuschlagen, nach und schlug sie gänzlich bei Aquä Sextiä (Aix) 102. Plut. Mar. 19 ff. Kurz nach der Schlacht erhielt er die Glückwünsche zum fünften Confulate. Darauf zog er nach Oberitalien (101) und besiegte, nachdem er sich mit dem Heere des Proconsuls Catulus, unter dem auch Sulla biente, vereinigt hatte, die ßimbern auf den ranbischen Felbern in der Nähe von Vercellä (j. Vercelli). Plut. Mar. 25 f. Flor. 3, 3. Sie würden gänzlich vernichtet. Dem Retter Roms wurden die größten Ehren beim Triumphe zu Theil; mit Begeisterung begrüßte ihn das Volk und nannte ihn bett zweiten Romnlns, beit zweiten Ccimillus; selbst die Aristokraten streuten ihm Weihrauch. Man wählte den ehrgeizigen Mann, dem alle Ehren und Schmeicheleien den Kops verwirren mußten, auch im I. 100 zum Consul. Plut. Mar. 38. Nun aber sollte sich seine Befähigung zum Staatsmanne zeigen. Aber sie äußerte sich in zweibeutigen Ränken, namentlich baburch, daß er seinen alten Gegner Metellns

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 562

1877 - Leipzig : Teubner
verstand er es im höchsten Grade, sich die aufopfernde Anhänglichkeit seines Heeres zu erwerben und sich eine große Zahl tüchtiger und ergebener Officiere heranzubilden. — Folgendes ist die Uebersicht der Ereignisse des gallischen Krieges, die in einem fast ununterbrochenen Zusammenhange stehen: Seit der Eroberung des eisalpi- uifchen Galliens kurz vor dem zweiten finnischen Kriege (222) und der Begründung der narbonen-sischen Provinz mit den Städten Aquae Sextiae Und Narbo Marcius (123 oder 122 und 118), von welcher Marius die Kimbern und Xeutonen durch den blutigen Sieg bei Aquae Sextiae (102) abwehrte, hatten die Römer auf dieser Seite keine Erweiterung ihres Besitzes unternommen. Die Eifersucht der zahlreichen gallischen Stämme unter einander hatte dieselben weder im Innern zu größerer Macht gelangen lassen, noch der röm. Provinz ernstliche Gefahren bereitet. Als C. im April 58 in Genf eintraf, war diese durch die Kuude von einem beabsichtigten Einbruch der Helvetier in Schrecken gesetzt. Nachdem er denselben durch Abtragung der Rhonebrücke und einen rasch ausgeworfenen Wall den Weg in die Provinz verlegt hatte, wandten sie sich nordwestlich in das Gebiet der Aeduer (in der Bourgogne), wo sie auf Einverständnis rechneten, erlitten aber bei Bibraete (Autuu) durch die Tapferkeit der römischen Legionen eine schwere Niederlage, woraus die zerstreuten Reste der Auswanderer in die Heimat zurückkehren mußten. Tiefer noch wurde E. in die Angelegenheiten der gallischen Völkerschaften hineingezogen durch die Stellung, welche der germanische Häuptling Ariovist unter ihnen eingenommen hatte. Bon den Seqnanern (in der Franche-Comte) gegen ihre verhaßten Nachbarn, die Aeduer, zu Hilse gerufen, Hatte er diese bezwungen und sich auch unter jenen eine Herrschaft gegründet, die er auf zahlreiche hereingerufene germanische Schaareu stützte. Da er E.s Forderung, den gallischen Boden zu räumen, stolz zurückwies, wurde auch er in einem hart bestrittenen Kampfe völlig besiegt und kehrte fliehend über den Rhein zurück, und E. stand als der Schutzherr der befreiten gallischen Völker da. Aber die Annäherung der römischen Waffen erregte auch in den entfernteren belgischen Landschaften Unruhe. Die Rüstungen bei allen Stämmen von der Maas bis zum Meer, von denen C. Kunde erhielt, wurden als eine Verschwörung gegen das röm. Volk ausgelegt, und Rechenschaft davon gefordert! Da sie nicht genügte, rückte C. int nächsten Frühjahr (57) mit den 8 Legionen, auf welche er willkürlich fein Heer gebracht hatte, in ihr Gebiet ein. Nicht ohne hartnäckige Gegenwehr, durch die sich besonders die Nertiier hervorthaten, brachte er alle Völkerschaften zur Unterwerfung, ohne freilich ihre Kraft für immer zu brechen. Zur Vorbereitung weiterer Unternehmungen ließ er die Truppen zum Theil ihre Winterquartiere an der mittleren Loire beziehen. Die Zurückweisung der Forderung von Lebensrnitteln fürs röm. Heer von den Völkern in der Bretagne und Normandie gab den erwünschten Anlaß weiter vorzudringen. Durch den gleichzeitigen Angriff zu Lande und von der Küste aus mit einet schnell zu Stande gebrachten Flotte wurden auch sie im Sommer 56 genöthigt, die j Hoheit Roms anzuerkennen. Während C. selbst die Operationen leitete, erfüllte sein Legat P. Erassus die nicht leichte Ausgabe, die aquitaui-fchen Volker bis an den Fuß der Pyrenäen zu bezwingen. Nachdem die gallischen Völker so durch den ersten Uebcrlaitf zu einer Ruhe der Betäubung gebracht waren, begegnete E. auf feinem nächsten Feldzug (55) deutschen Volksstämmen, Usipetern und Tenchterern, welche, von mächtigeren vorgedrängt, am Niederrhein auf dem linken Ufer des Flusses neue Wohnsitze suchten und bei den unterworfenen Galliern leicht die Hoffnung der Befreiung erregen konnten. Mitten während der Unterhandlungen, die wol von beiden Seiten in der Absicht der Ueberlistung geführt wurden, kam es zu einem Kampfe, der mit der Vernichtung der germanischen Schaareu endigte. Nur ihre Reiter, welche bei der Schlacht nicht zugegen gewesen, gelangten ungefährdet über den Rhein zurück ins Land der Sigambrer. Das gab C. den Vorwand, die röm. Waffen auch jenseit des Rheins zu zeigen, den Deutschen zur Einschüchterung und zugleich um in Rom in einem wichtigen Zeitpunct den Glanz seines kriegerischen Ruhms zu erhöhen. Auf einer sorgfältig angelegten Brücke ging er oberhalb Bonn über den Rhein, begnügte sich aber, den Sigambrern und auch den Sueben, wie man ihm berichtete, Schrecken eingeflößt zu haben, und kehrte nach einem Aufenthalt von achtzehn Tagen zurück. Noch mehr fetzte er die Römer in Erstaunen, da er noch im Herbste desselben Jahres einen Uebergang nach Britannien ausführte, das damals noch fast völlig unbekannt war. Von der Küste der Mariner (bei Bonlogne) ging er aus, landete nicht ohne Gefahr und gerieth durch die Beschädigung, welche feine Schiffe durch Unwetter erlitten, in nicht geringe Bedrängnis}. Allein mit Besonnenheit und Kaltblütigkeit trieb er die Angriffe der feindlichen Stämme zurück, zwang sie, einen Frieden durch das Versprechen von Geiseln zu erkaufen, und führte feine Truppen glücklich an die gallische Küste zurück. Der Senat erkannte das Außerodentliche seiner Thaten durch ein 20tägiges Siegesfest an. Im folgenden Frühjahr (54) wiederholte E. mit fünf Legionen und 2000 Reitern eine Landung im südöstlichen Britannien, indem er, bei verschiedenen Anzeichen einer bedenklichen Stimmung unter den gallischen Völkern, den T. Labienus mit einer ansehnlichen Streitmacht zurückließ. Der Widerstand der Britaunier unter ihrem Führer Cassivelaunus war beharrlicher und entschlossener, als das erste Mal, doch unterlagen sie der römischen Kriegskunst und der eignen Zwietracht. Aber auch E. begnügte sich mit den Zeichen der Unterwürfigkeit und trat die Rückfahrt an, wohl wissend, daß er keine bleibende Eroberung gemacht habe. Da brach gegen die vereinzelten Heeresabtheilungen ein furchtbarer Aufstanb, zuerst bei den Trevirern durch Jndu-ciomarus und bei den Ebnronen an der Maas durch Ambiorix, ans. Die Legaten Q. Titurius Sabinns und L. Aurunculejus Cotta würden mit einer Legion und fünf Kohorten niebergehauen. Im Laube der Nervier (in Brabant füblich von Brüssel) entging Q. Cieero nur durch helben-müthige Vertheidigung des mit großer Uebermocht bestürmten Lagers demselben Schicksal, bis C.

3. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 5

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Der Krieg gegen Iugurtha 5 ihn, nur nach Ruhm stand sein Sinn. (Er war übrigens in flrpinum geboren und hatte öort seine ganze Zugenö verbracht. Als er das gehörige Rlter erreicht hatte, um in das Heer eintreten zu sönnen, übte er sich im Kriegsöienst, nicht in den Künsten griechischer Bereösamfeit und hauptstädtischer (Eleganz. So reifte er binnen kurzem zum Manne heran, inöem er sich bei seinen sonstigen Vorzügen einen unveröorbenen Sinn zu bewahren wußte, Hls er sich öaher beim Volke um das Militärtribunal bewarb, hatte er, der den meisten persönlich unbekannt war, sich bereits durch seine Taten einen solchen Hamen gemacht, öaß er in allen Tribus gewählt wuröe. Weiterhin erlangte er öann eine neue tdüröc nach der anöeren, und jeöes Hmt bekleiöete er so, daß er noch eines höheren als öessen, welches er geraöe innehatte, wert schien. Unö öoch hatte es Tharius bis zu der Zeit — öenn erst später ließ er sich vom (Ehrgeiz fortreißen — trotz seiner hernorragenöen Eigenschaften nicht gewagt, sich um das Konsulat zu bewerben. Denn auch öamals vergab das Volk alle übrigen Ämter, das Konsulat öagegen ließ der Höel bei seinen ntitglieöern von hanö zu hanö gehen. (Es konnte also ein (Emporkömmling noch so berühmt sein, noch so glänzenöe Taten aufzuweisen haben, galt es die Wahl zu öiefem stmte, öann wuröe er als unroüröig, ja fast als unrein angesehen. d) Die Hufnahme der Besitzlosen ins Heer. Salluft, Der Krieg gegen Iugurtha 86. Unteröessen hob Marius Solöaten aus, jeöoch nicht nach der herkömmlichen Sitte und nicht aus Den verschiedenen Vermögensklassen, fonöern er nahm jeöen auf, der Lust öazu hatte, zumeist unbemittelte Bürger. Nach der Meinung der einen tat cs der Konsul, weil nicht ge-nügenö befitzenöe Bürger sich 'melöeten, nach der Meinung anöerer wollte er öamit die Gunst der Menge gewinnen. Denn durch Leute öieses Schlages war er zu Ruf und Hnfehen gelangt, und einem Manne, der sich eine Machtstellung erringen will, sinö geraöe arme Leute am meisten willkommen: sie hängen nicht an ihrem Besitze, weil sie keinen haben, und alles, was Gewinn bringt, erscheint ihnen ehrenhaft. e) Sulla. Salluft, Der Krieg gegen Iugurtha 95. Da der Gang der (Erzählung mich veranlaßt hat, eines so beöeu-tenöen Mannes (wie Sulla) zu geöenken, scheint es mir angebracht, von seinem Wesen und seinem ganzen Huftreten mit furzen Worten zu berichten; öenn es liegt nicht in meiner Hbficht, an einer anöeren Stelle noch einmal auf die Geschichte Sullas einzugehen. Sulla also entstammte einem vornehmen patrizischen Geschlechte, öoch war seine Familie in-

4. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 11

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
5. Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla ] \ b) Die Proskriptionen Sullas, ctppian, Bürgerkriege I 95. 96. Die Hamen von etwa 40 Senatoren und ungefähr 1600 Rittern ließ Sulla in Verzeichnissen bekanntgeben und erklärte sie damit als zum Tode verurteilt. Lr scheint der erste gewesen zu sein, der die Hamen derer, die er mit dem Tode bestrafte, für die Öffentlichkeit auszeichnen ließ, der für die Mörder Ehrengeschenke, für die Angeber Belohnungen, für die aber, die den verurteilten Unterschlupf gewährten, Strafen aussetzte. Bald darauf fügte er die Hamen1 weiterer Senatoren hinzu. Andere wurden verbannt, bei anderen die Güter eingezogen. Gegen die aus der Stadt Geflüchteten wurden Kundschafter entsandt, die alles durchsuchten und die verurteilten töteten. Huch zahlreiche Italiker wurden getötet oder verbannt oder ihre Güter eingezogen, und zwar traf dies alle, die Carbo, Horbanus oder Ittarius oder auch einem von deren Befehlshabern sich gehorsam erwiesen hatten, wegen dieser vergehen wurde in ganz Italien strenges (Bericht gehalten und die verschiedensten Hnklagegründe vorgebracht; es konnte einer als Führer oder als Soldat am Kampfe teilgenommen, Geld beigesteuert oder eine andere Dienstleistung erwiesen haben, ja auch nur bei einer Beratung gegen Sulla anwesend gewesen sein, vornehmlich war es dabei auf die Reichen abgesehen. Rls gegen einzelne keine Klagen mehr vorzubringen waren, ging Sulla gegen ganze Städte vor und bestrafte auch sie: er zerstörte ihre Burgen oder riß ihre Mauern ein oder legte ihnen gemeinsame Geldbußen auf oder richtete sie durch die schwersten Abgaben zugrunde. 3n den meisten Städten siedelte er seine alten Soldaten an, um so in ganz Italien Besatzungen zu haben. Ihnen gab er die Ländereien und Däuser, die er den Städten weggenommen, und erzeugte damit bei ihnen eine völlig ergebene Gesinnung, die ihm noch nach seinem Tode treu blieb. Denn da sich die Veteranen klar darüber waren, daß ihr Besitz nur gesichert sei, wenn alle Verordnungen Sullas in Kraft blieben, traten sie auch nach seinem Tode für seine Sache ein. c) Sulla als Alleinherrscher. flppiatt, Bürgerkriege I 100. Sulla stand wie ein wahrer König als Diktator über den Konsuln, vor ihm, dem Diktator, wurden 24 Beile hergetragen, so viele wie einst vor den Königen; auch umgab er sich mit einer starken Leibwache. Die (Besetze hob er z. T. auf und gab dafür andere. So verbot er, die prätur vor der Quästur zu bekleiden und das Konsulat vor der Prätur; auch sollte man nicht, ehe 10 Jahre vergangen waren, dasselbe Amt zum 1 Die Gesamtzahl der präskribierten gibt Valerius Maximus 9, 2. 1 (ein römischer Schriftsteller z. Z. des Kaisers Tiberius) auf 4700 an.

5. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 14

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 H- Die Begründung der Btonardjie besetz ein: Da die Seeräuber bereits wie eine kriegführende Macht und nicht mehr nach Seeräuberart das Reich mit ganzen flotten, nicht mit einzelnen Kaperschiffen heimsuchten, ja selbst einige Städte Italiens geplündert hätten, solle Ln. Pornpejus zur Unterdrückung dieses Unwesens entsandt werden, und es solle ihm in allen Provinzen die gleiche Gewalt wie den Prokonsuln, und zwar vom Meere aus bis zum 50. Meilenstein landeinwärts übertragen werden. Durch diesen Senatsbeschluß wurde der Oberbefehl fast auf dem ganzen Erdkreis in die Hände eines einzigen Mannes gelegt. - . b) Der dritte Mithridatifche Krieg. a) Das Huftreten römischer Feldherren in den Provinzen. Cicero, Rede über den Oberbefehl des Tn. Pornpejus 64—68. (Es ist schwierig für einen unserer Feldherren, in Rfien, (Titicien, Serien und den Gebieten der binnenländischen Völker so aufzutreten, daß er an nichts anderes als an den Feind und an seinen Ruhm denkt. Und wenn auch einige Ehrgefühl und Selbstbeherrschung genug haben, um sich Zurückhaltung aufzuerlegen, so traut ihnen doch niemand solche Eigenschaften zu, weil die Zahl der habgierigen Menschen zu groß ist. (Es läßt sich schwer sagen, (Quiriten, wie verhaßt wir bei den auswärtigen Völkern sind wegen der willkürlichen und ungerechten Handlungen derer, die wir in den letzten Jahren als Befehlshaber zu ihnen entsandt haben, vor welchem Heiligtum empfanden wohl unsere Beamten dort Scheu, welche Gemeinde galt ihnen als unverletzlich, welches haus war vor ihnen hinreichend verwahrt und geschützt? Ja, man sucht bereits nach begüterten und reichen Städten, nur um ihnen einen Kriegsgrund anzuhängen, weil man sie gern plündern möchte. Meint ihr, ihr schickt ein Heer zur Verteidigung der Bundesgenossen gegen die Feinde? Tatsächlich sind die Feinde doch nur der vorwand, und es geht gegen die Bundesgenossen und Freunde! Gibt es eine Stadt in Asien, die nicht etwa eines Feldherrn oder Legaten, nein, nur eines einzigen Militärtribunen Anmaßung und Hochmut zu befriedigen vermöchte? Tdenn ihr also auch Männer habt, die auf dem Schlachtfelde die Heere der Könige zu überwinden verstehen, so wird doch nur der geeignet sein, nach fisten in den Krieg gegen die Könige entsandt zu werden, der gegenüber dem Gelde der Bundesgenossen, gegenüber ihren Frauen und Kindern, gegenüber dem Golde und den Schätzen der Könige Hand, Blick und Sinn zu bezähmen vermag. Meint ihr, es sei eine Stadt in Ruhe gelassen worden, die reich war, oder es sei eine reich, die nach jener Leute Meinung sich schon im Friedenszustand befindet ? Die Bevölkerung der ganzen See-füste verlangt nach Pornpejus, nicht allein wegen seines kriegerischen Ruhmes, sondern auch wegen seiner Selbstbeherrschung. Denn sie mußte

6. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 15

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Die Seit des Pompejus 15 es ja mit ansehen, wie sich unsere Feldherren, ganz wenige ausgenommen, alljährlich mit öffentlichen Geldern bereicherten und mit ihren sogenannten Flotten nur erreichten, daß wir durch beständige Niederlagen in aller Bugen immer größere Schmach auf uns häuften, welche Begierden die Menschen beseelen, wenn sie jetzt in die Provinz gehen, welche Opfer sie dazu bringen, und zu welchen Bedingungen sie sich vorher bequemen müssen, das wissen die Leute augenscheinlich nicht, die sich jetzt der Übertragung des Oberbefehls an einen Mann widersetzen. Bis ob wir nicht sähen, daß Pompejus einmal durch seine hervorragenden Eigenschaften, dann aber auch besonders durch die Fehler der anderen groß geworden ist. Daher legt unbedenklich die gesamte (Bemalt in die Hände dieses einen, der, wie sich herausgestellt hat, während so vieler Jahre der einzige gewesen ist, über den sich die Bundesgenossen freuen, wenn er mit einem Heere in ihren Städten seinen Einzug hält! ß) Die ersten1 Erfolge des Lucullus. Cicero, Rebe über den Oberbefehl des Tn. Pompejus 20. 21. Hlle sollen erkennen, daß ich L. Lucullus das Lob spende, das einem so tapferen Manne, so klugen Menschen, so hervorragenden Feldherrn gebührt, und daher erkläre ich denn folgendes, Als Lucullus nach Asien kam, verfügte Mithridates über ein äußerst starkes, mit allen Hilfsmitteln wohlversehenes Heer. Kqzifos, eine hochberühmte Stadt Asiens, die zu uns in freundschaftlichsten Beziehungen steht, belagerte der König selbst mit einer starken Streitmacht und berannte sie aufs heftigste. Sie aber befreite L. Lucullus dank feiner Tapferkeit, feiner Beharrlichkeit und feiner Umsicht von dieser äußerst gefahrvollen Belagerung. Derselbe Feldherr besiegte und versenkte eine große, trefflich ausgerüstete Flotte, die, von leidenschaftlichem Haffe entflammt, unter Führung von Offizieren des Sertorius nach Italien segeln sollte. Überdies vernichtete er starke feindliche Streitkräfte in vielen Gefechten und eröffnete unseren Legionen den Zugang zum Pontos, der dem römischen Volke bisher völlig verschlossen gewesen war. Sinope und Amifos, zwei königliche Residenzstädte, mit allen Mitteln überreich versehen, und ebenso die zahlreichen anderen Städte des pontos und Kappadokiens eroberte er sofort bei seinem (Erscheinen. Der König verlor so das Reich seines Vaters und feiner Ahnen und mußte als Bittflehender feine Zuflucht zu anderen Königen und fremden Völkern nehmen. Und alle diese (Erfolge errang Lucullus, ohne daß den Bundesgenossen des römischen Volkes ein Leid geschah oder dessen Steuereinkünfte beeinträchtigt wurden.

7. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 29

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die Zeit Cäsars 29 er sank an dem Fußgestell nieder, auf dem die Bildsäule des Pompejus, stand. Diese wurde beim Morde stark mit Blut bespritzt, so daß es schien, als leite Pompejus selbst das Werk der Rache an seinem alten Gegner, der nun, unter vielen Wunden zuckend, zu seinen Füßen lag. Lasar soll deren dreiundzwanzig empfangen haben, viele von den verschworenen verwundeten sich auch untereinander, da sie so viele Stöße gegen ein einziges Gpfer führten. f) Der Kampf um Cäsars (Erbe. a) Das zweite Triumvirat, flppian, Bürgerkriege Iv 2. 3. (Cäsar, Hntonius und £epidus) berieten1 zwei Tage lang von Morgen bis Abend und kamen dabei zu folgenden Beschlüssen. Zur Beilegung der inneren Zwistigkeiten solle für Lepidus, Antonius und (Eäfar2 ein neues Amt geschaffen werden, das sie mit gleichen Machtbefugnissen wie die Konsuln auf fünf Jahre bekleiden sollten. Sie sollten sogleich die ^ahresbeamten der Stadt für die fünfjährige Dauer ernennen. Die Statthalterschaften sollten folgendermaßen verteilt werden: Antonius solle ganz Gallien haben mit Ausnahme des an die Pyrenäen grenzenden Teiles, mit Hamen Altgallien; dieses solle dem Lepidus zufallen und dazu noch Spanien; an Cäsar sollten Afrika, Sardinien und Sizilien sowie die sonstigen dort liegenden Inseln kommen. So teilten die drei die Herrschaft über die Römer unter sich; nur über die jenseits des Ionischen Meeres gelegenen Gebiete wurde keine Bestimmung getroffen, weil sie noch in den Händen des Brutus und Lassius waren. Den Krieg gegen Lassius und Brutus sollten Antonius und Läsar führen; denn Lepidus sollte für das kommende Jahr Konsul sein und ,in Rom zur (Erledigung der dort nötigen Geschäfte zurückbleiben. Auch wollten sie schon jetzt die Hoffnungen des Heeres auf die Siegesbeute, die seiner in diesem Kriege harre, rege machen, und so verhießen sie ihm neben anderen Geschenken achtzehn italische Städte als Ansiedlungsgebiet, und zwar solche, die durch Wohlstand, Güte des Bodens und stattliche Bauten eine besonders bevorzugte Stellung einnahmen. Diese sollten mitsamt ihrem Grundbesitz und ihren Häusern zur Verteilung kommen, gleich als wären sie wie Feindesland im Kriege erobert. So wiesen sie den schönsten Teil Italiens dem Heere zu. Sie beschlossen ferner auch, ihre persönlichen Gegner vorher aus dem Wege zu räumen, damit diese ihnen nicht etwa Schwierigkeiten machten, wenn sie die beabsichtigten (Einrichtungen träfen oder außerhalb Italiens im Kriege Bei Bononia auf einer Insel des Ktjenus. (Dctaotan. 6ecr9;!*nä'i=nnsr' sj&*'iomek

8. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 4

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4 I. Die Zeit der Kämpfe zwischen Optimalen und Volkspartei lichen Einfluß aufboten, bald ihre Gegner verunglimpften. Huf diese Weise glaubten sie, die gräßliche Tat in milderem Lichte erscheinen lassen zu können, hätte nun nicht der erwählte Volkstribun C. Ittemmius, ein leidenschaftlicher Mann und abgesagter Feind des Kdels, das Volk darüber aufgeklärt, daß es sich hier um die Bemühungen einiger weniger Parteigänger handele, dem Jugurtha die Folgen seiner Schandtat zu ersparen, dann hätte sich sicherlich infolge der andauernden Verzögerung der Beratungen die allgemeine Empörung in nichts verflüchtigt. So wirksam waren die Beziehungen und das Geld des Königs. Aber der Senat hatte doch im Bewußtsein seiner Unterlassungssünden Hngst vor dem Volke, und so beschloß er, nach der Lex Sempronia den künftigen Konsuln Humidien und Italien als Wirkungskreise zuzuweisen. Zu Konsuln wurden P. Scipio Nasica und £. (Ealpurnius) Bestia gewählt; dem (Ealpurnius fiel Humidien, dem Scipio Italien zu. Dann wurde das Heer, das nach Afrika übersetzen sollte, ausgehoben und die Bewilligung des erforderlichen Soldes sowie der übrigen Kriegsbedürfnisse beschlossen. 3ugurtha traf die Nachricht von diesen Maßnahmen ganz wider sein Erwarten, hatte doch bei ihm der Gedanke festgestanden, daß in Rom für Geld alles zu haben sei. Er schickte nun seinen Sohn und mit ihm zwei seiner vertrauten als Gesandte an den Senat und wies sie, wie die, die er nach hiempfals Ermordung abgesandt hatte, an, möglichst jedermann mit Geld zu gewinnen. b) Die Schandtaten römischer Offiziere. Saltuft, Der Krieg gegen Iugurtha 32. Die Offiziere, die Bestia in Humidien an der Spitze des Heeres zurückgelassen, folgten dem Beispiel ihres Feldherrn und begingen zahllose Schändlichkeiten. Die einen ließen sich bestechen und gaben Jugurtha die (von ihm ausgelieferten) (Elefanten zurück, andere verkauften ihm die Überläufer, ein Teil plünderte in Gebieten, mit denen man gar nicht im Kriege lag. So furchtbar war die Habgier, die wie eine schleichende Krankheit über sie alle gekommen. c) Marius. Salluft, Der Krieg gegen Iugurtha 63. Schon früher ließ dem Marius sein leidenschaftliches verlangen nach dem Konsulat keine Ruhe, von der Tatsache abgesehen, daß er nicht einer adligen Familie angehörte, besaß er sonst alte Eigenschaften, die zur Bekleidung eines solchen Rmtes befähigen, im Überfluß: er war ein tätiger, rechtlich gesinnter Mann und verfügte über umfassende militärische Kenntnisse,- im Kriege war er ehrgeizig, im Frieden bescheiden; Sinnenlust und Lockungen des Reichtums hatten keine Gewalt über

9. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 15

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Absolutes Kaisertum. Innere Verhältnisse des Reiches 15 Iii. Innere Verhältnisse des römischen Reicher. Die Stadt Rom. a) Rom z. 3. des fluguftus. Strabo 1 V 235. 236. Cäsar fluguftus sorgte für die Stadt, indem er zum Schutz gegen Feuersbrünste eine Schar von Freigelassenen bildete; die Hauseinstürze suchte er dadurch zu verhindern, daß er die höhe der Neubauten verminderte und an öffentlichen Straßen mehr als 70 Fuß hohe Hauser zu errichten verbot. Die Römer legten besonderen tdert auf die Pflasterung der Straßen, Zuleitung guten Wassers und die Anlage von Kanälen, um die Abwässer der Stadt in den Tiber zu führen. Sie pflasterten aber auch die Landstraßen und trugen dabei Hügel ab oder füllten Vertiefungen aus, so daß die Lastwagen die Frachten der Handelsschiffe übernehmen konnten. Die Abzugsfanäle, deren Wölbungen aus gleichmäßig behauenen (Quadersteinen angelegt sind, sind zuweilen so geräumig, daß darin heuwagen fahren könnten. Die Menge des Wassers, das durch die Leitungen zugsführt wird, ist so groß, daß ganze Flüsse durch die Stadt und die Abzugskanäle fließen, und daß fast jedes Haus Wasserbehälter, Röhrenleitungen und reichlich sprudelnde Springbrunnen hat. Auf diese Dinge verwandte Tstarcus Agrippa die größte Sorgfalt, der auch sonst die Stadt mit zahlreichen prachtwerken geschmückt hat. Die Alten legten auf die Schönheit Roms geringeren wert; sie waren mit anderen wichtigeren und notwendigeren Dingen beschäftigt; dagegen haben die späteren Generationen und besonders unsere Zeitgenossen diese Seite der Sache nicht vernachlässigt, vielmehr die Stadt mit zahlreichen herrlichen Prachtbauten angefüllt. Pompejus, der göttliche Cäsar und ferner fluguftus sowie dessen Söhne, Freunde, Gattin und Schwester haben den (Eifer und Aufwand aller nach dieser Richtung in den Schatten gestellt. Die meisten dieser Werke hat das Marsfeld aufzuweisen, bei dem zu seinen natürlichen Vorzügen der Schmuck kommt, den eifrige Fürsorge ihm geschaffen hat. Zunächst ist die Größe des Feldes wunderbar: sie gestattet die Abhaltung von wagenrennen sowie die Ausübung jedes anderen Pferdesportes und bietet gleichzeitig der großen Menge derer, die dort dem Ball- und Reifenspiel obliegen und sich im Ringen üben, unbehinderten Raum. Die ringsum stehenden Gebäude sodann, der das ganze Jahr hindurch grünende Rasenboden und schließlich der Kranz von Hügeln, der sich jenseits des Flusses, bis an sein Bett herantretend, hinzieht, geben ein so malerisches, eindrucksvolles Bild, daß man sich von seinem Anblick nur schwer loszureißen vermag. 1 Strabo, griechischer Historiker und Geograph, um 64 v. bis 19 n. Chr., verfaßte ein Handbuch der Erdkunde in 17 Büchern.

10. Römische Geschichte - S. 79

1881 - Leipzig : Teubner
Claudius Marcellus. Archimedes. 79 Bürger von Syrakus wieder Frieden mit Rom; aber die Mietstruppen in der Stadt rissen die Gewalt an sich und schlugen sich auf karthagische Seite. Im I. 213 rückte der Konsul Claudius Marcellus vor die Stadt und begann die Belagerung. Zuerst griff er von der Seeseite die Stadt mit einer Flotte von 100 Schiffen an; aber der berühmte Mathematiker und Mechaniker Archimedes machte alle Angriffe zu Schanden. Vermittelst seiner auf der Mauer ausgestellten Wurfmaschinen von verschiedener Größe bewarf er die ferneren Schiffe mit ungeheuren Steinblöcken, die näheren mit einer Masse leichter Geschosse. Kamen die Schiffe an die Mauer, so zog er sie durch Hebebalken, die vorn mit sogenannten eisernen Händen versehen waren, in die Höhe, stellte sie aufs Hinterteil und ließ sie dann, um sie zu versenken, plötzlich niederfallen. Auch einzelne Soldaten wurden von den eisernen Händen ergriffen und ins Meer geworfen. Marcellus mußte die Angriffe zur See aufgeben, und da auch von der Landseite wegen der trefflichen Verteidigung nicht beizukommen war, so mußte er sich nach achtmonatlicher Belagerung darauf beschränken, die Stadt zu Wasser und zu Lande einzuschließen, um sie durch Hunger zu bezwingen. Aber das hatte auch seine großen Schwierigkeiten, da Syrakus einen größeren Umfang als Rom hatte. Zuletzt drang er, durch Verrat einiger Bürger unterstützt, in die Stadt ein. Die Stadt blieb erhalten, erlitt aber eine allgemeine Plünderung. Dabei fand auch Archimedes den Tod, obgleich Marcellus den Befehl gegeben hatte, ihn zu verschonen. Er faß, ohne etwas von dem Tumulte in der Stadt zu hören, zu Haufe bei feinen in den Sand gemalten Zirkeln in Studien vertieft; da trat ein plündernder Soldat ein, der ihn nicht kannte, und Archimedes rief ihm zu: „Zertritt mir meine Zirkel nicht!" worauf der Soldat ihn niederhieb. — Syrakus verlor seine Selbständigkeit und wurde der Provinz Sizilien einverleibt. Ganz Sizilien war im I. 210 den Römern wieder Unterthan. In demselben I. 212 begannen die Römer auch ihre Angriffe auf Capua, indem die beiden Konsuln Q. Fnl-
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