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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 117

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
117 Römer eroberten auch sein Pager und lernten an diesem Muster, wie sie die ihrigen besser befestigen sollten. (275.) Pyrrhus kebrte bald darauf nach Griechenland zurück und fand den Tod in einer Straßenschlacht in der Stadt Argosz sein Sieger, M. Curius Dentatus, baute aber wieder seine 7 Ju- chart Feld, und wies das Gold der Samniter und Tarentiner zurück, durch das sie seine Fürsprache hatten erkaufen wollen. Tarent ergab sich 272 an die Römer, wurde jedoch gnädig behandelt und bebielt seine Freiheit. Die Römer aber bändigten ihre Feinde in Unteritalien vollends, besiegten auch die Tusccr und herrschten nun von den Tiberquellen bis an die Meerenge von Sicilien; der Census zeigte 264 v. Chr. 217,000 Bürger. Zwölftes Kapitel. Der erste punische Krieg. (264 — 240.) Als Pprrhus Italien räumte, so prophezeite er, daß Sicilien einmal der Kampfplatz der Römer und Carthager sein werde, und es dauerte nur .10 Jahre, als es wirklich geschah und zwar durch diese Veranlassung: Söldner (Reisläufer) aus Unteritalien, Lucaner, Samniter u. s. w., die sich Marssöhne, Mamertiner, nannten, ermordeten die Bürger von Messene aus Sicilien und behielten die Stadt für sich. Von da aus raubten sie weit und breit aus der Insel, bis der König von Syracus, Hiero, sie angriff und in die Stadt zurückjagte, wo er sie mit Macht belagerte, um das Raubgesindel auszurotten. Die Mamertiner riefen die Römer zu Hülfe, ein Theil von ihnen die Carthaginenser, und diese besetzten wirklich die Burg von Messene. Die Römer aber sahen es mit großer Besorgniß, daß die mächtigen Carthaginenser die benachbarte große Insel besetzen, und beschloßen sie lieber selbst zu erobern. Im Jahre 264 führte der Consul Avpius Claudius ein Heer über die Meerenge, wozu er Schiffe und Boote aus Tarent und anderen Seestädten erhalten hatte, und so begann der Krieg zwischen den zwei mächtigsten Staaten des Alterthums, der erste punische

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 120

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
120 Herr Hamilcar, genannt Barcas, d. h. Blitz, mit bewundernswürdiger Kraft und Gewandtheit und gab den Römern Jahre lang genug zu thun, bis diese sich noch einmal mit Macht auftafften und abermals eine Flotte ausrüsteten. Mit dieser siegte Lutatius Catulus bei den ägatischen Inseln, und Karthago bat um Frieden, denn es hatte kein Geld mehr, um seine Söldner zu bezahlen oder eine neue Flotte auszurüsten. Die gleichfalls ermüdeten Römer gewährten denselben unter folgenden Bedingungen: 1) die Carthaginenser räumen Sicilien und greifen keine römischen Bundesgenossen an; 2) die römischen Gefangenen werden ohne Lösegeld freigegeben; 3) Kar- thago bezahlt tausend Talente Silber sogleich und 2200 in 10 Jahren. So endigte der 24jährige Krieg, in welchem die beiden Republiken sich an Ausdauer und Anstrengung überboten hatten; den Römern waren 600 große Kriegsschiffe zu Grunde gegangen und 500 ihren Gegnern: die Zahl der umgekommenen Menschen läßt sich gar nicht berechnen. Beide Nationen haßten -sich aufs Bitterste, und in Karthago wußte man es so gut als in Rom, daß dieser Krieg noch nicht entschieden hatte, daß ein zweiter, noch größerer bevorstehe; es kam nur darauf an, welche Republik am besten gerüsier von neuem aus den Kampfplatz rreten konnte. Dreizehntes Kapitel. Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten finnischen Kriege. (240-218.) Nach deni Friedensschlüsse konnten die Karthager ihre Söldner nicht bezahlen und diese empörten sich unter Spendius und Matho. Der Krieg wurde mit unmenschlicher Grausamkeit geführt, aber durch Hamilcar Barcas zum Vortheile der Carthaginenser entschieden. Die meisten Söldner wurden gelödtet oder gefangen und gekreuzigt, einige Tausend auf eine öde Insel ausgesetzt und dem Hungertode preisgegeben. Die Römer benutzten die Noth der Nebenbuhlerin und nahmen Sardinien und Korsika weg und zwan- gen Karthago obendrein, 1200 Talente zu bezahlen: kein Wunder, wenn der Römerhaß zuni Jnqrimme anschwoll. t \

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 122

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
122 Vierzehntes Kapitel. Der zweite punische Krieg. (218—Soi.) Dieser hatte als Knabe von 9 Jahren seinem Vater vor dem Altare ge- schworen, bis zum Tode der Römer Feind zu sein, und diesen Schwur hat er treulich gehalten. Unter den Augen der großen Feldherren Hamilcar und Has- drubal bildete er sich zum Krieger und wurde nach Hasdrubals Tode Oberseld- herr. Seine Soldaten hielten sieb unter ihm für unüberwindlich und keine Un- ternehmung für unmöglich; in den schwierigsten Lagen wußte er Rath uno Ausweg, seine Unerschrockenheit konnten sie in jeder Schlacht sehen, und wo Tapferkeit nie ausgereicht hatte, da that es seine List und Schlauheit; seine Kriegskunst hatte er in den Kriegen in Spanien glänzend entfaltet, denn die tapfersten Völkerschaften waren ihr unterlegen. Er war unermüdlich, theilte mit den Soldaten jede Beschwerde und schlief vielemal unter den Vorposten, nur in leinen Mantel gewickelt auf der bloßen Erde. Dieser Feldherr (nach Napoleons Urtheil der größte des ganzen Alterthums) setzte es durch seine Partei im Senate zu Carthago durch, daß der Krieg beschlossen wurde, die Kriegser- klärung wollte er den Römern selbst überlassen. Er griff gegen die Bedingungen des letzten Vertrags die Stadt Sagunt an und eroberte sie nach smonatlicher verzweifelter Vertheidigung; sie wurde auf den Grund zerstört, und die weni- gen Einwohner, welche nicht den Tod erwählt hatten, in die Sklaverei verkauft. Die Römer hatten Sagunt fallen lassen und die Zeit mit Gesandtschaften ver- loren, und erst jetzt erklärten sie den Krieg, als die Auslieferung des Hannibal verweigert wurde. Die beiden Consuln C. Scipio und T. Scmpronius sollten ein Heer nach Spanien, ein anderes nach Afrika führen; Seipio war bereits im südlichen Gallien und sein Kollege in Sleilien, als die unerwartete Kunde kam, Hannibal sei auf dem Wege nach Italien. Und so war es; seinen Bruder Hasdrubal hatte er zur Vertheidigung Spaniens zurückgelassen, er selbst war mit 59000 Mann und 24 Elephanten bei Bellegarde über die Pyrenäen ge- gangen, dann marschirte er durch Gallien, dessen Völkerschaften ihn bald ruhig ziehen ließen, bald angriffen, was sie aber jedesmal theuer zu stehen kam. Unweit Orange ging er über die Rhone, zog dann den Fluß hinaus bis Vienne, von dort nach Chambery und kani durch die Taranraise an den kleinen Su X

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 125

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
125 Ein großes Glück war es aber für Nom, daß Hainiibal von Carthago aus nicht unterstützt wurde, so daß er seinen Sieg nicht verfolgen konnte. Seine Siege erkaufte, er nicht ohne den Verlust vieler tapferer Soldaten; bei Cannä allein verlor er 8000, und woher sollte er, fern von Spanien und Afrika, andere erhalten? Es fielen wohl einige Städte, z. B. Capua, zu ihm ab, aber diese lieferten ihm keine tüchtigen Krieger und so konnte er nicht daran denken, eine bedeutende Stadt, geschweige das starke Rom, anzugreifen. Die Römer aber nahmen sich wohl in Acht dem überlegenen Kriegsmeister eine neue Schlacht zu liefern ; doch ichadeten sie ihm viel in kleineren Gefechten, verloren aber noch einigemal viele Leute, wenn sich ein Feldherr in einen Hinterhalt locken ließ. So behauptete Hannibal das Feld, die Römer aber die bedeutenden Städte. Der Krieg in Spanien und Sieilien. Marcellus und die Lcipivncu. Die Römer hatten trotz ihres Unglücks in Italien ein Heer nach Spanien geschickt, das von einigen Volksstämmen, welche die Earthaginenser haßten, unterstützt wurden und die beiden Brüder, Cnejus und Publius Scipio be- kämpften den Hasdrubal anfangs mit Glück; sie siegten in mehreren Schlach- ten und hinderten ihn seinem Bruder nach Italien zu Hülfe zu ziehen. Aber auch sie erlitten endlich eine Niederlage und fielen beide, und das Heer war dem Untergange nahe. Da kein Römer den Oberbefehl in Spanien übernehmen wollte, bot sich der 24jährige Sohn des gefallenen Cnejus an, den Tod sei- nes Vaters und Oheims zu rächen. Es glückten ihm auch alle Unterneh- mungen wunderbar; er besiegte den Hasdrubal, und eroberte sogar Neucar- thago, den ersten Waffenplatz der Feinde, während die Hoheit und Milde des edlen Römers die Spanier mit Ehrfurcht und Liebe erfüllte. Doch konnte er am Ende nicht verhindern, daß Hasdrubal über die Pyrenäen ging und seinem Bruder nach Italien ein starkes Heer zuführte. Denn dieser konnte mit seinem kleinen Heere wenig ausrichten, er mußte Capua in die Hände der Rönier fallen sehen, die sich eingeschanzt hatten, aber keine Schlacht annahmen, und stürmen konnte er doch ihr festes Lager nicht. Es schien eine zeitlang, als ob rr in Sicilien finden werde, was Carthago versagte, denn der junge König

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 150

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
150 Krassus um oie reichsten Provinzen regieren oder plündern zu können. Als Käfar nun Konsul wurde, so that er geradezu, was ihm beliebte, ohne nach dem andern Konsul oder dein Senate etwas zu fragen; 20,000 Bürger be- kamen in Kampanien Aecker, den Tribunen und dem Volke aber spendete er so reichlich, daß er wohl 15 Millionen Thaler Schulden machte. Er wußte sich zu entschädigen; der Tribun Gabinius machte den Antrag ihm Gallien und Jllyrien aus 5 Jahre als Provinzen zu geben; Pompejus bekam Spanien, das er gar nicht betrat, sondern durch seine Unterfeldherren regierte, Crassus aber ging nach den; reichen Asten, wo er leichte Beute zu machen hoffte. Krieg gegen die Parlher. Tod des Crassus. Zuerst plünderte er die Insel Cypern und dann den Tempel in Jerusalem, - darauf fing er mit den Parthern Krieg an um sich von diesem mächtigen Volke den Frieden recht theuer abkaufen zu lassen. Unter Antiochus dem Großen hatten sich die Parther, noch vor ihn die Römer so klein machten, an- geführt von Arsaces losgerissen und dessen Nachkommen dehnten ihre Macht bis an die Grenze des Rümergebiets aus. Gegen dieses Volk zog Krassus in die Steppen des Euphrat, aber die parthischen Reiter, die selbst fliehend ihre tödtlichen Pfeile auf die Römer abschoßen, thaten dem Heere großen Schaden. Es litt furchtbaren Mangel; krassus mußte umkehren und wurde verrätherisch umgebracht, als er über einen Waffenstillstand unterhandelte; das führerlose Heer aber wurde fast aufgerieben, und nur ein Drittheil kam zurück. Casars Kriege Gr besiegt die Helvetier. (»8.) Glücklicher war Eäfar in seiner Provinz Gallien. In 8 Tagen eilte er von Rom an den Rhodan (Rhone), denn es war ihm die Nachricht gebracht worden, daß die Helvetier ausgewandert seien um sich in Gallien neue Wohn- sitze zu erkämpfen. Diese Helvetier waren ein gallischer Stamm, in der heu- rigen Schweiz ansäßig, den Römern seit denr Cimbernkrieg bekannt, in wel- chem ein Stamm von ihnen, die Tkguriner, unter Divico ein römisches Heer

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 111

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
111 ein Unglückstag, an welchen, im Krieg oder Frieden nichts unternommen werden durste. Die Stadt selbst wurde in Eile wieder aufgebaut ohne Rücksicht auf die Richtung der Kloaken und sie sah viel ärmlicher aus als vorher. Die Römer ermannten sich aber bald wieder, und unter Anführung des Camillus schlugen sie mehrere streifende Schaaren der Gallier, die in die Nähe der Stadt kamen. Auch andere Völkerschaften und Städte mußten sich wieder fügen; die Römer wurden wieder so furchtbar als vorher und durch die Niederlage an der Allia gewitzigt, waren sie später nur um so vorsichtiger. Jehntes Kapitel. Erster Samniterkrieg. (343 v. Chr.; heiliger Krieg gegen die Phoeäer ) Diese Kriegsübungen kamen den Römern wohl zu statten, denn bald bekamen sie Streit mit den Samnitern. Die Samniter waren ein Zweig des großen sabinischen Volksstammes, der von dem Tiber bis Lucanien wohnte, und waren wie alle altitalischen Völkerschaften durch Fleiß und Mäßigkeit aus- gezeichnet. Daneben aber galten die Samniter als die tapfersten Männer in Italien, denen höchstens die Römer verglichen werden konnten; doch waren sie nicht wie diese in eine einzige große Gemeinde vereinigt, sondern sie waren durch eine Eidgenossenschaft verbunden, wie heutzutage die Schweizer. Diese Samniter waren im Kriege mit den Campanern um die schöne Stadt Capua, und als jene Weichlinge der samnitischeu Tapferkeit nicht widerstehen konnten, schrieen sie un, Hilfe nach Rom. Die Römer waren um diese Zeit zwar Bun- desgenossen der Samniter, aber das schöne, ihnen so nahe gelegene Campanien wollten sie doch nicht aus den Händen lassen, daher kam es zum Kriege. Der Consul M. Valerius Corvus, ein Held aus dem letzten gallischen Kriege, wie alle Valerier bei dem Volke sehr beliebt, führte das Heer an den Berg Gau- rus gegen die Samniter. Hier kam es zu einer hartnäckigen Schlacht, denn Römer und Samniter waren entschlossen zu siegen oder zu sterben. Schon

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 308

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
308 Schaarrn nach und Murad I., ein großer Krieger, eroberte 1360 Adrianopel, das jetzt Sultanstadt wurde; so war Konstantinopel von Ungarn und Deutsch- land getrennt und von der christlichen Welt abgeschnitten. Murad vervoll- koinmnete die von Orchan errichteten Janitscharen, die bis in bi: neueste Zeit herunter ein furchtbares Kriegsvolk blieben. Gefangene Christenkinder wurden zum Waffendienste und Cyristenhaß erzogen; vom Knabenalter an wurden sie im Gebrauch des Säbels und Feuergewehrs geübt, lernten Hunger und Durst, Hitze und Kälte gleichsam spielend ertragen; (wie die alten Spartaner); zu- dem kannten sie weder Vater noch Mutter, weder Geschwister noch Verwandte, nicht Haus und Heimath — ihnen war das Kriegslager die Heimath, der Waffengefährte Bruder und Vater der Sultan. Unter Sultan Bajasid be- drohten die Türken schon Ungarn, als Sigismund, später deutscher Kaiser, ein großes Heer Deutscher, Ungarn und Franzosen gegen sie führte. Aber es wurde bei Nicopolis beinahe vernichtet, weil es wohl tapfer aber ohne alle Ordnung focht. Nun rückte der Sultan vor Konstantinopel und be- lagerte es, als Plötzlich die Kunde erscholl, der Mongole Timur sei mit einem Ungeheuern Heere in das türkische Asien eingefallen. Dieser Timur, ein Weltverwüster wie einst Attila, hatte an der Spitze seiner Mongolenhorden alles Land vom Indus bis an den Dnepr unterworfen, Millionen Menschen geschlachtet und aus Schädeln Pyramiden errichtet. Gegen diesen zog Bajasid, wurde aber bei Ancyra in einer gräulichen Schlacht besiegt und selbst zum Gefangenen gemacht; Timur sperrte ihn in einen eisernen Käfig und führte ihn wie ein wildes Thier herum, bis sich der unglückliche Sultan den Kopf zerschmetterte. So wurde Konstantinopel noch einmal gerettet; aber nach'timurs Tod fiel sein großes Reich auseinander und die Türken wurden wieder so furchtbar als je, und 1444 vernichteten sie in der Schlacht von Varna das Heer des Ladislaus, Königs von Polen und Ungarn, der hier von einem alten Janitscharen erschlagen wurde; 1448 besiegten sie den hclden- müthigen Ungarnfeldherrn Hunyad, von ihnen selbst der böse Yanku genannt, bei Kossowa in Servien, wo 59 Jahre vorher Murad I. die Fürsten von Servim, Bosnien und Albanien geschlagen hatte. 52 Jahre nach dem Blutbade von Ancyra stund Sultan Mahmud Ii. mit 200,000 Türken vor Konstantinovel, fest entschloffen die Stadt zu nehmen. Damals herrschte (freilich war das Kaiserthum auf Konstantinopel und die Umgegend zusammengeschwunden)

9. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 339

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
3sn gar kein Ende nehmen; viele Bauern verfaulten in den liefen Burgverließeu, oder verhungerten in den Zwingern, wo man sie zusammengesperrt hatte. Während dieser Schlächtereien in Süddeutschland hatte der schon genannte Thomas Münzer die hessischen und sächsischen Bauern in Aufruhr gebracht. Er verkündete ein neues christliches Reich; die Heiligen sollten die Erde erobern darum werde Gott ihnen beisiehen mit Wundern und Zeichen. Tausende von armen Leuten ließen sich bethüren und folgten ihm ins Feld. Der Landgraf Philipp von Hessen zog gegen die fast waffenlosen, unseligen Geschöpfe. Mün- zer verhieß ein Wunder, und da sich gerade ein Regenbogen erhob, glaubten sie ihm. Die Kanonenkugeln schlugen ein, aber jene glaubten, die Wegge- rissenen gehören eben nicht zu den Auserwählten. Als aber die Reiterei ein- sprengte, stoben sie auseinander und auch Münzer floh; dennoch schlachtete» die Soldknechtc 3000. Münzer wurde in Mühlhausen gefangen, grausam ge- foltert und dann hingerichtet. Bor seiner Hinrichtung beschwor er die anwesen- den Herren, sich der Bauern zu erbarmen; aber hatten diese die Bauern vorher mit Ruthen gezüchtigt, so geißelten sie dieselben jetzt mit Skorpionen. Drittes Kapitel. Der Kaiser gewinnt Italien durch die Schlacht von Pavia (1ssl.) Während dieses in Deutschland vorging, hatte der Kaiser mit Aufständen in Spanien und mit den Franzosen in Italien zu kämpfen. Der König Franz, seit den blutigen Tagen von Marignano sich für unüberwindlich haltend, wollte seine damals gewonnene Beute, Mailand und Genua, durchaus nicht loslassen. Im Fahre 1524 fiel er niit ehicm starken Heere in Italien ein und belagerte die Stadt Pavia, welche der Spanier Antonio de Leyva mit eben so viel Geschick- lichkeit als Ausdauer vertheidigte. Das kaiserliche Heer bestand aus Italienern und Spaniern unter Pescara und Q-uasto, und 15,000 deutsche Landsknechte hatte Georg von Frundsberg herbeigeführt. Das Heer litt Mangel an Lebens- mitteln und die Feldherren hatten kein Geld, um die Sold heischenden Schaaren zu befriedigen, welche auseinander zu laufen drohten. Darum beschlossen sie, M

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 468

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
468 die Oestreicher bei Abensberg, Eckmühl, Pfaffenhofen, Thann, Landshut und Regensburg) nur wenige Franzosen haben in diesen Schlachten mitge- fochten. Prinz Karl wandte sich nach Böhmen und Napoleon zog abermals in Wien ein. Unterdessen war das östreichische Heer in die Nähe der Haupt- stadt gerückt und bot eine Schlacht an. Napoleon ging über den Donau- strom, wo er durch die Insel Lobau getheilt wird und griff die östreichische Armee mit gewohnter Zuversicht des Sieges an. Aber diese leistete einen furchtbaren Widerstand) Napoleons schwere Reiter, bei deren Angriff der Erdboden zitterte, wurden von dem östreichijchen Fußvolke niedergestreckt und das vortrefflich bediente Geschütz schmetterte die Franzosen reihenweise nieder. Zwei Tage (21. u. 22. Mai) dauerte diese große Schlacht, von den Dörfern Aspern und Eßling genannt) Napoleon wurde geschlagen und mit ungeheurem Verluste über die Donau zurückgeworfen. Doch seine Hilfs- mittel waren zu groß, er verstärke sich durch herbeieilende Truppenmaffen lind schritt im Juli abermals zum Angriff. Bei Wagram auf dem March- felde wurde am 5. und 6. Juli eine gleich furchtbare Schlacht geschlagen; lange schwankte der Siez, bis endlich Napoleon, wiewohl mit unerhörtem Verluste, den Mittelpunkt des östreichischen Heeres sprengte. Der Erzherzog Karl zog sich zurück, immer noch schlagfertig, aber der Kaiser wollte Frie- den uild Napoleon gab ihn gerne. In diesem Wienerfrieden verlor Oestreich 3vs Millionen Einwohner und wurde vom adriatischen Meere abgeschnitten) aus Friaul, Istrien, Dalmatien u. s. w. formte Napoleon eine Provinz, unter dem Namen Königreich Jllyrien. Der Tyroleraufftand; Andreas Hofer, Jos. Speckbacher. Hatte der Prinz Karl die Deutschen vergeblich im Namen des gemein- schaftlichen Vaterlandes aufgerufen, sich in Masse zu erheben und das schmäh- liche Joch der Franzosen zu zerbrechen, so zeigten doch einzelne Erscheinun- gen, daß die Deutschen wohl bethört, aber nicht kraftlos seien, und dieses mochte den Freund des Vaterlandes aus die Zukunft trösten. Vor allen herrlich war das Beispiel der Tyroler. Diese waren nur sehr ungern bairisch geworden, dazu wurden sie von bairischen Beamten be- schimpft und mißhandelt; selbst der Name des Landes sollte verschwinden
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