224
Siebenter Zeitraum.
1291
1123
1137
=3 12
1127
gleichfalls gänzlich fehl, denn die Pest raffte seine Streiter scharen-
weise hinweg und er selbst unterlag dieser Seuche. Eine Stadt
nach der andern ging von nun an für die Christen in Palästina
verloren; Ptolemais war der letzte feste Punkt, nach deffen Erobe-
rung man die Hoffnung für die Behauptung des -Morgenlandes
auf immer aufgab.
Die Kampfe und Züge der Europäer gegen Osten hatten
195 Jahre gedauert, und mehrere Millionen fanden dort ihr
Grab. Dennoch waren die Kreuzzüge von heilsamen Folgen für
Europa. Der Kreis der Ideen erweiterte sich; das Ritterthum
erhob sich von kleinlichen Fehden zu einem großartigen und wür-
digen Ziele; es kam ein freier und betriebsamer Mittelstand em-
por; der Handel erhielt einen neuen Umschwung; nützliche Kennt-
niste und feinere Sitten verbreiteten sich von dem hochgebildeten
Constantinopel nach dem Abendlande, die Dichtkunst fand einen
preiswürdigen Stoff in den Kriegsthaten der kampfenden Chri-
stenheit; eine größere Annäherung der, früher sehr isolirten, Natio-
nen fand statt, seitdem man gemeinsame Leiden und Freuden er-
fahren; die Kreuzzüge entristcn Europa einer dumpfen Ruhe und
Gedankenlosigkeit; sie schufen die Heldenzeit des Christenthums
und machten die Völker für die nahende Aufklärung empfänglich,
welche in der vorigen Rohheit oder dem trägen Stumpfsinne nicht
würde haben Wurzel fasten können.
§• 45.
Lothar Ii, v, Sachsen. Schwäbisches oder Hohenstaufi-
sch es Kaiserhaus.
Räumers Geschichte der Hohenstaufen und Ihrer Zeit, Lcipz, b. Brockhaus 1824.
seqq, 6 B. Pr. 20 Thlr. Kortum: Kaiser Friedrich I. mit s. Freunden u. Fein«
den. Aarau 1818. Pr. 1 Thlr. 4 Er. Jagers Gesch. Kaiser Heinrichs Vi. Niirnh.
1703. Pr. 9 Er. v. Funk: Eesch. Kaiser Friedrichs Ii. Züllichau b. Fromman» 1792.
Pr. 1 Thlr. 10 Er.
Mit Hein rich^V. erlosch das fran ki sche Kaiserhaus und
Lothar, Herzog von Sachsen, ward trotz der eifrigen Mitbewerbung
des mächtigen Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Schwa-
den, zum Könige gewählt. Ein zehnjähriger Krieg mit diesem und
besten Bruder Konrad, Herzoge von Franken, verheerte Deutsch-
lands schönste Gauen, nach welchem Lothar seine Gegner dennoch
im Besitze ihrer Güter und Lehen bestätigte. Jetzt dachte er dar-
auf, in der Gunst anderer Fürsten sich kräftige Stützen zu ge-
winnen. Darum ertheilte er dem Markgrafen von Meißen, Kon-
rad von Wett in, seine Würde erblich, und so ward dieser
der Stammvater des jetzt regierenden Königshauses von Sach-
sen. Seinem Vetter, dem thüringischen Grafen Ludwig, ver-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Lothar_Ii Räumers Kortum Friedrich_I. Jagers Heinrichs Heinrichs Niirnh Friedrichs Lothar Friedrich_von_Hohenstaufen Friedrich Konrad Konrad Lothar Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Europa Constantinopel Chri- Europa Sachsen Brockhaus Friedrichs Sachsen
23ü Siebenter Zeitraum.
gels an Klugheit und Festigkeit glückten sie selten. Der Anfang
zu einer Universität in Paris gehört seiner Zeit, und der de-
rühnite Scholastiker, Peter Abalard, zog Tausende wißbegieri-
ger Jünglinge dahin. Zu theatralischen Vorstellungen gab ein
Mönch, Gottfried, der sich mit dem Unterrichte der Jugend
beschäftigte, die erste Veranlassung, indem er seine Zöglinge bibli-
sche Geschichten aufführen ließ.
Philipp!!., August, Ludwigs Sohn, ward sein Nach-
*18^ folger. Ganz verschieden von diesem, paarte ec List und Gewalt zur
-222 Erreichung seiner Zwecke und hob das königliche Ansehn. Sein
«43 erstes Edikt gebot die Verfolgung der Ketzer von Albi (Albigen-
ser), die Bestrafung der Gotteslästerer und die Abschaffung der
Possenreißer und Schalksnarren des Hofes. Ein anderes verbannte
alle Juden aus Frankreich. Ihr Vermögen siel dem Könige an-
heim, und deren Schuldner wurden, gegen Erlegung von 20 Pro-
cent, ihrer Verpflichtung entlasten. Diese Ungerechtigkeit brachte
dem Reiche den doppelten Nachtheil einer verminderten' Bevölkerung
und der Fortschaffung bedeutender Geldsummen ins Ausland. Lobens-
werther war die Strenge gegen die Banden der Cotereaux
¿183 oder Braban^on, entlassene Miethfoldaten, deren man an 7000
niedechieb; auch vereinigte Philipp die Grafschaft Vermandois mit
der Krone. Sein mit Richard Löwenherz unternommener
*190 Kreuzzug mißglückte, wie die meisten andern, Philipp aber suchte
einen unedlen Gewinn aus Richards zweijähriger Gefangenschaft
ii92 zu ziehen, indem er einen Theil der Normandie an sich riß.
Voll Erbitterung griff dieser zu den Waffen nach seiner Befreiung,
doch der Krieg blieb ohne Entscheidung, da Richard durch einen
1129 Pfeil tödtlich verwundet ward und starb. Sein Bruder, Johann
ohne Land, bestieg den Thron und tödtete eigenhändig feinen Neffen
Arthur, Herzog von Bretagne, weil dieser, von Philipp !!. dazu
aufgewiegelt, ihm die Krone streitig machte. Wegen dieser bluti-
gen Thal forderte Philipp den König von England als sein Ober-
lehnsherr vor Gericht, und da selbiger, wie zu erwarten, nicht er-
schien, eroberte er die ganze Normandie, Anjou, Maine, Touraine nebst
dein größten Theile von Poitou, so daß dem Könige von England
1204 nur noch Guienne übrig blieb. Schwerlich würden dieses die
Vasallen geduldet haben, waren sie nicht durch die Kreuzzüge und
vornehmlich durch die Begründung des lateinischen Kaiserthums an-
derwärts beschäftigt gewesen. Der Fanatismus der Zeit und die
Mahnungen des Papstes Innocenz !!!. veranlaßten Philipp 1!.
zu einem Kreuzzuge gegen die eigenen Unterthanen, die Sekte der
Waldenser, von ihrem Stifter Petrus Waldus (Hierre
Vaud) benannt, wobei alle Greuel der Rohheit und Religionswuth
verübt wurden. Der Graf Simon von Montfort aber, dem man
die Führung dieses Krieges übertragen, riß eine solche Gewalt an
sich, daß er dem Könige von Frankreich und dem Könige Peter
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Peter_Abalard Gottfried Philipp! Philipp August Ludwigs_Sohn Ludwigs Philipp Philipp Richard_Löwenherz Philipp Philipp Richards Johann Arthur Philipp_!! Philipp Philipp Philipp Innocenz Innocenz Philipp Philipp Stifter_Petrus_Waldus Simon_von_Montfort
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreich Bretagne England Maine England Vaud Frankreich
266
Achter Zeitraums
1439 einer im Lager herrschenden Ruhr ergriffen, und hinweggerafft.
Nie ward ein Monarch so einstimmig von Hohen und Niedern
betrauert.
,440 Friedrich Iii., Herzog von Oestreich, der Sohn des Her-
^ zogs Ernst, ward auf den deutschen Kaiserthron berufen, welchen
er über ein halbes Jahrhundert inne hatte, ohne die Anforderun-
gen seiner Zeit jemals zu begreifen. Nur mit Gaben aus-
gerüstet, die für den Wirkungskreis eines Privatmannes ausrei-
chen, besaß ec höchstens eine starre Hartnäckigkeit, mit welcher er
die vielen Widerwärtigkeiten seines Lebens ertrug. Nach dem Bei-
spiele zweier seiner Ahnherrn wollte er wieder an sich bringen,
was seinem Hause durch die Schweizer entzogen worden. Fcan-
1444 zöfische Söldner, berüchtigt unter dem Namen Armagnaken,
von ihrem Stifter, dem Grafen Bernhard von A r m a g n a k, strömten
auf das deutsche Gebiet, und zogen nachhelvetien. Allein auch dieß Mal
bewährte sich der Schweizer alter Muth, sie schlugen die fremden
Söldlinge bei Pratteln, unweit Basel, und benahmen ihnen die Lust
1446 weiter vorzudringen. Ein verheerender Grenzkrieg häufte des
Jammers genug auf die unglücklichen Landbewohner, der Kaiser
aber erreichte nicht, was er beabsichtigt hatte. Streitigkeiten mit
Böhmen, mit Ungarn, mit der Kirche, dem Adel und den Städ-
ten füllen diese segensarme Regierung. Das Faustrecht waltete,
wie in den rohesten Jahrhunderten, das beklagenswcrtheste Ereig-
,453 Nlß aber war die Erstürmung Constantinopels durch die Türken,
welche seitdem in Europa festen Fuß faßten. Die persönliche Ach-
tung des Kaisers strnk so, daß sich die Ritter erkühnten, ihm Feh-
debriefe zu senden, und die Bürger Wiens belagerten ihn in seiner
1452 Burg. Durch unzeitigen Stolz vereitelte er beinahe die äußerst
vortheilhafte Verbindung seines Sohnes Maximilian mit Maria,
1473 der reichen Erbin von Burgund, und wenn selbige später doch noch
zu Stande kam, so war es nicht das Verdienst Friedrichs Iii.
Und doch sproßte in seinen Tagen eine große Zeit mächtig empor!
Die Buch druckerkunft, von Johann Guttenberg erfun-
den, und von Schoiffer und Faust weiter ausgebildet, 1436;
die Errichtung vieler Universitäten, die Entdeckungsreisen zur See,
die Auffindung eines neuen Wclttheils durch Christoph Eolumbus
1492, die neue, wissenschaftliche Begeisterung, welche durch die
nrch Italien geflüchteten Griechen angeregt wurde, waren Bege-
benheiten, die zu Herz und Seele drangen, und auch den Gleich-
gültigsten ermunterten, nur Deutschlands Kaiser tffeilte diese allge-
meine Begeisterung nicht; wohl aber beschäftigten ihn grammatische
Spitzfindigkeiten *), astrologische Deutungen, und seinem Hause
*) Cr pflegte ihm gehörige Sache», oder auch Gebäude mit einer, aus folgenden 5
Buchstaben zusammengesetzten Chiffre zu versehen: Aeiou, deren Deutung
war: ,, Austritte Est Iiuperare Qi'bi Uni verso - ,,A".s Erdreich I.st
Lesteeich Untetthan. "
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Oestreich Ernst Bernhard_von_A Maximilian_mit_Maria Maximilian Maria Friedrichs Johann_Guttenberg Johann Christoph_Eolumbus Lesteeich_Untetthan
Extrahierte Ortsnamen: Basel Ungarn Europa Wiens Burgund Italien Deutschlands
Zehnter.- Zeitraum.
ü'jü
in einem Volkstumulte von 15 — 16. Aug. in ihrem Blute
gerochen. Krukowiecki übernahm jetzt die Regierung,
Prondzinski den Oberbefehl an Skczynecki's Stelle. Fort-
währende Planlosigkeit vollendete das Uebrige. Warschau ergab
sich den 6 — 7. (zept., der Polen Untergang war entschieden.
Auf preußisches oder östreichisches Gebiet flüchteten sich die einzel-
nen Haufen. Der Kaiser Nicolaus erließ bedingungsweise Ver-
zeihung. Ein Theil der Polen kehrte darauf zurück, viele aber
zogen es vor in Frankreich, oder England eine Heimat zu suchen,
1832 sich für glücklichere Zeiten aufsparend. Polen verlor den letzten
Schatten seiner Selbständigkeit. Russische Gesetze walten daselbst,
in den rusiischen Armeen dienen seine Krieger, in rusiischen Schu-
len werden die Knaben erzogen. Mit Theilnahme, die dem Ta-
pfern niemals entsteht, sah Europa regunglos ein muchiges Volk
untergehen!
§. 04.
Türkei u nb Grie ch c n t a n d.
1/93 Seli m!!?., ein Sohn Mustapha's Iii., überkam bei seinem
1807 Regierungsantritte den von feinem Vorgänger Abdul-Hamed
«i6 unbeendigten Krieg gegen Lkußland und Oestreich. Der Friede
zu Sziftova in der Walachei den 4. Aug. ¡701 machte den
Feindseligkeiten mit letzterem ein Ende, worin die Pforte das vom
General Laudon eroberte Belgrad zurück erhielt. Minder vortheil-
haft für die Pforte war der mit Rußland zu Jassy abgeschlosse-
ne Friede den 10. Jan. 1702, denn sie mußte die Krimm ab-
treten, Rußland manche Handelsvortheile bewilligen und der Dnie-
ster machte zwischen beiden Reichen die Grenze. S eli m, friedlie-
bend, europäischer Culcur zugänglich, aber weichlich und den Freu-
dm des Serails ergeben, beobachtete wahrend der französischen
Revolutionskriege eine strenge Neutralität und entschloß sich nur
auf Englands und Rußlands Antrieb zum Kriege, als ein fran-
zößsches Heer unter Bonaparte in Aegypten landete. Dieser
körnte zwar Syrien gegen den Großoezier Jussuf nicht behaup-
ten, dagegen schlug ihn Kleber, welcher nach Bonaparte's Ab-
reise in 'Aegypten befehligte, bei Abukir den 25. Juli und den
2. Aug. 1799, dann bei Heliopolis den 20. Mar; 1800,
und trieb ihn unter großen Verlusten nach Syrien zurück. Eine
russisch-türkische Flotte brachte die jonischen Inseln unter türki-
schen Schutz. Ein englisches Heer von 17,000 Mann unter
dem General Abercrombe kam dem Großvezier zu Hülse;
Kleber fiel durch Meuchelmord und Menou übernahm den
Oberbefehl. Durch Uebecmacht verlor er Alexandria, Rosette,
Caico; 15,000 Franzosen ergaben sich und wurden durch englische
Schäffe nach Toulon gebracht; auch Menou mußte sich mit dem
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Extrahierte Personennamen: Krukowiecki Nicolaus Oestreich Großoezier_Jussuf Caico
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Frankreich England Europa Belgrad Englands Heliopolis Syrien Alexandria Toulon
England; Könige aus dem Haust Anjou oder Plantagenet. 285
gen Kriege, indem er behauptete, er müsse Philipp von Valois,
dem Bruderssohne Philipps Iv., Vorgehen, was aber nach den
französischen Gesetzen, wo die männliche Linie der weiblichen vor-
tritt, nicht galt. Philipp Vi. besetzte Guienne, Eduard drang in
die Picardie ein, ohne jedoch in diesem ersten Feldzuge etwas aus-
zurichten. Um Verstärkung zu holen, mußte er sogar nach Eng-
land zurück kehren. Eine französische Flotte sollte seine Wieder-
kehr im nächsten Frühlings hindern, Eduard schlug und zerstreurtc
sie aber in dem Seetreffen bei Sluis, und schickte, nach einer ver-
geblichen Belagerung von Tournay, eine Ausforderung zu einem
persönlichen Zweikampfe an Philipp Vi., welche dieser mit Stolz
beantwortete. Nach einem vierjährigen Waffenstillestande landete
Eduard Iii. in der Normandie, drang unvorsichtig gegen Paris vor,
rettete sich aber durch die gewonnene Schlacht bei Eressy, wobei
sich sein I5jahriger Sohn, der Prinz von Wales, Eduard, von
seiner schmucklosen Rüstung der schwarze Prinz genannt,
ruhmvoll hervor that. Jo Hann,König von Böhmen, der Philipp Vi.
Hülfe geleistet, blieb in dieser Schlacht. Drei Straußfedern schmück-
ten dessen Helm nebst der Devise: „ich dien." Zur Erinnerung
nahm der Prinz von Wales diese Stcaußfedern mit dem deutschen
Motto in sein Wappen auf, welches bis jetzt noch fortgeführt
wird. Calais fiel darauf den Engländern in die Hände und ver-
blieb ihnen über 200 Jahre. Auch Schottland erneuerte feine
Befreiungsversuche; doch David Bruce gerieth in Gefangenschaft,
saß 11 Jahre im Tower und erhielt seine Freiheit nur gegen das
Versprechen, 100,000 Mark Sterling in 10 Terminen zu bezah-
len; ein lojahriger Waffenstillestand sollte die Feindseligkeiten zwi-
schen den beiden Nachbarstaaten beendigen. Um, nach damaligem
Rittergeiste, eine enge Verbrüderung edler und tapferer Männer zu
erzwecken, stiftete Eduard Iii. den Orden des blauen Hosen-
bandes, deren Mitglieder niemals die Zahl 25 übersteigen dür-
fen. Nach einigen soll das, beim Tanze verlorene Knieband der
schönen Gräfin von Salisbury zu dessen Stiftung und Motto:
jjliony soit qui mal y pense,“ Veranlassung gegeben haben.
Philipp Vi. war gestorben, Parteien zerrissen Frankreich un-
ter seinem Nachfolger Johann, Eduard säumte daher nicht, durch
Erneuerung des Krieges daraus Vortheil zu ziehen. Zwei Heere
landeten, das eine in Guienne, von dem schwarzen Prinzen geführt,
das andere bei Calais, unter der Leitung des Königs selbst. Lan-
guedoc, bis Narbonne hin, erfuhr die Verheerungen der Englän-
der, wahrend die nördlichen Provinzen unter gleichen Plagen er-
seufzten. Die schottischen Angelegenheiten riefen im folgenden
Jahre Eduard Iii. ab, und mit allzu kühnem Wagnisse unter-
nahm es der Prinz von Wales, sein kleines Heer von 12,000
Mann von Guienne nach der Normandie zur Vereinigung mit ei-
ner dort stehenden englischen Armee zu führen. Doch schnell
1330
den 27
-li
1340
den 20
1340
den 3.
Aua.
1347
Iss!)
135(1
1355
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Valois Philipp Philipps_Iv. Philipps_Iv. Philipp_Vi Philipp Eduard Eduard Eduard Eduard Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Eduard Eduard Philipp_Vi Philipp David_Bruce David Eduard_Iii Eduard Philipp_Vi Philipp Johann Johann Eduard Eduard Eduard_Iii Eduard
Extrahierte Ortsnamen: England Paris Wales Hann Wales Schottland Salisbury Frankreich Guienne Wales
238
Siebenter Zeitraum.
1220
1270
= ,44
1220
1235
1241
12>4
1248
1250
12 54
1259
Ludwig Ix. der Heilige, gelangte minderjährig zur Regierung
welche seine Mutter Blanca für ihn übernahm. Einige Bewe^
gungen der Vasallen wurden unterdrückt und Streitigkeiten in
Languedoc zum Vortheile der Krone beigelegt, denn die Landschaf-
ten Narbonne, Bezieres, Nismes, Carcassone, Usez, Vivrers, nebst
einem beträchtlichen Theile von Toulouse kamen an selbige. Aber
auch die Verfolgungen der Albigenser erneuerten sich, zu deren
Austilgung der Papst Gregor Ix. die Inquisition in Frank-
reich einführte. Mit seinem 21. Jahre übernahm Ludwig die
Regierung selbst und bewahrte seine Tapferkeit gegen den Kö-
nig von England, Heinrich Hl., welcher die Empörung des Gra-
fen Hugo de la Manche zu einem Einbrüche in Frankreich benutzte
und durch eine zweimalige Niederlage. bei Tuillebourg und Sain-
tes dafür gezüchtigt ward. Durch ein Gelübde, das Ludwig wah-
rend einer schweren Krankheit für seine Genesung gethan, verpflich-
tete er sich zu einem Kreuzzuge, welchen er, aller Gegenvor-
stellungen ungeachtet, an der Spitze eines auserlesenen Heeres
von 40,000 Mann antrat. Abweichend von der gewöhnlichen
Bahn der Kreuzfahrer richtete er seinen ersten Angriff auf Aegyp-
ten, gerieth aber nebst seiner Armee in Gefangenschaft, aus welcher
er sich nur gegen Erlegung von 100,000 Mark Silbers und
durch die Abtretung der Stadt Damiette befreiete. Gleichwohl zog
er mit den Trümmern seines Heeres, etwa 6000 Streitern, dem
heiligen Lande zu und kehrte blos nach Frankreich zurück, weil das
Absterben seiner Mutter Blanca, der er die Regierung einstweilen
übertragen, seine Gegenwart dort erforderte. Zur Vermeidung
künftiger Feindseligkeiten verglich sich Ludwig mit dem Könige von
England, Heinrich lil. Dieser entsagte seinen Ansprüchen auf die
Normandie, Poitou, Maine, Touraine, Anjou und den letzten
Theil von Saintonge, wogegen ihm Ludwig die Landschaften Limou-
sin, Perigord, Quercy, Agenois und Saintonge zwischen der Cha-
rente und Guienne abtrat, zum großen Mißfallen der Franzosen,
welche die gänzliche Verdrängung der Engländer aus dem Reiche
für ersprießlicher hielten. Die höchsten Verdienste erwarb si y
Ludwig Ix. um die Verwaltung des Innern. Er schaffte die
gerichtlichen Zweikampfe ab; errichtete einen königlichen Gerichtshof;
steuerte dem Faustrechte durch Erlheilung sogenannter Fried ens-
assecuranzen oder Sauvegardebriese; veranstaltete eine
Gesetzsammlung (elnblizoeinens), führte, unter der Leitung de-
klugen Stephan Boileau in Paris eine Stadtpolicei ein und
begünstigte selbst wiffenschastliche Unternehmungen, denn das Colle-
gium der Sorbonne, von dem ersten Vorsteher, Robert de
Sorbonne, benannt, verdankte ihm seinen Ursprung. Sein über-
wiegender Religionseifer trieb ihn zu einem nochmaligen Kreuzzu-
ge, den er in Tunis beginnen wollte. Vorher machte er die präg,
malische Sanktion bekannt, d. i. eine Bestätigung der Frei-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Ix Ludwig Gregor_Ix Gregor Ludwig Ludwig Heinrich_Hl. Heinrich Hugo_de_la Ludwig_wah- Ludwig Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Ludwig_Ix Ludwig Stephan_Boileau Robert_de
Sorbonne
Extrahierte Ortsnamen: Languedoc Nismes Carcassone Toulouse Frank- England Frankreich Tuillebourg Frankreich England Maine Paris Tunis
England — Normannische Könige. 239
heiten der französischen Kirche, das Verbot der Simonie oder
das Verbot, geistliche Würden zu verkaufen, so wie der Gelderhe-
bungen durch oder für die Papste. 30,000 Mann folgten dem
frommen Könige nach den unwirthbaren Küsten Asrika's. Nur
wenige sahen die Heimath wieder, denn die Pest raffte die meisten 1270
r on ihnen hinweg und den König zugleich mit. Sein erster Kreuz-
zug schlug ihn in Fesseln, fein zweiter legte ihn ins Grab, daher
sprach ihn der- Papst Bonifaz Viii. heilig 1297.
§. 47.
England — Normannische Könige.
Wilhelm der Eroberer hatte in einer 2ljahrigen Regierung durch
Strenge und Kraft Ruhe und Ordnung in England erzwungen;
nach seinem Absterben folgte ihm sein zweiter Sohn
Wilhelm Ii. auf dem Throne. Ein Krieg entbrannte so- 1,^7
gleich mit seinem altern Bruder Robert, dem Herzoge von der Nor- —
mandie, der feine Ansprüche auf die Krone Englands geltend ma- noo
chen wollte, worin ihn sein jüngerer Bruder Heinrich unter-" 13
stützte. Ein Vergleich legte den Zwist bei, Wilhelm aber behaup- 1001
tete sich in seiner Würde. Mit gleichem Glücke endigte sich ein
von Schottlands Könige, Malcolm, erregter Krieg, denn derselbe
kam um und der gebrochene Friede kehrte wieder. Gleich seinem loa5
Vater achtete Wilhelrff Ii. die Geistlichkeit wenig, welches ihn in
heftige Streitigkeiten verwickelte, seitdem man den Abt Anselm
aus der Normandie, fast mit Gewalt, zum Erzbischof von Eanter-
bury ernannt hatte, welcher zuletzt seinen Wohnsitz zu Lyon auf-
schlug. Die beginnenden Kreuzzüge fanden wenig Theilnehnnr in 1029
England; wohl aber fühlte sich Robert von der allgemeinen Be-
geisterung ergriffen. Zur Aufbringung der nöthigen Gelder bat
dieser den König von England um ein Darlehn von 10,000 Mark
Silber, wobei er sich zu einer fünfjährigen Verpfandung der Normandie
anheischig machte. Willig ergriff Wilhelm diesen Vorschlag, der ei-
ne gänzliche Erwerbung dieses Landes versprach, und so folgte Ro-
bert den Fahnen des Kreuzes, ersterer jedoch erlebte dessen Rück-
kehr selbst nicht, denn ein unglücklicher Pseilschuß rödtete ihn auf
der Jagd. 1100
• Heinrich 1. benutzte die Abwesenheit seines Bruders Ro- 1w0
bert, sich auf den Thron zu schwingen und befestigte sich auf seldi- —
gem durch die Ertheilung des Frei he it s br i e feö, die erste Grund- 1135
läge der englischen Verfassung. Die Geistlichkeit gewann er durch
die Zurückberufung des Erzbischofs Anselm. Eine Landung Ro-
berts endete durch Anselms Vermittlung mit einem Vergleiche, in
welchem er der englischen Krone entsagte. Er versank darauf so
sehr in Weichlichkeit und Trägheit, daß die Vornehmen der Nor-
mandie den König von England zur Besitznahme dieses Lan-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Bonifaz Wilhelm Wilhelm Robert Heinrich Heinrich Wilhelm Wilhelrff Anselm Robert Wilhelm Heinrich_1. Heinrich Anselm
Extrahierte Ortsnamen: England England England Englands Schottlands Eanter- England England England
Deutschland vom Ulrechter Frieden u. s. w.
375
die Zukunft versprach nichts Günstigeres, darum beauftragte ihn
Karl Vi. endlich für den Frieden zu unterhandeln. Eugen und
Villars eröffneten die Verhandlungen zu Rasta dt, beendigten d-„ 27.
nach vier Monaten die Präliminarien, welche zu Baden im Aar- 9fco-
gau durch die Unterzeichnung die Kraft eines Friedensschlusses er-
hielten. Die Grundlagen des westphälischen, nimweger und ryß-
wicker Friedens waren beibehalten worden; demnach gab Frankreich
Kehl, Freiburg, Alt-Breisach zurück, behielt aber Landau; willigte 1
in Oestreichs Besitznahme der spanischen Niederlande, und geneh-
migte, daß Neapel, Mailand und Sardinien nebst den
spanischen Platzen auf der Küste von Toscana selbigem verblieben;
die über die Churfürsten von Baiern und Köln verhängte Reichs-
acht sollte aufgehoben und ihre vollständige Wiederherstellung in
ihre vorigen Würden, Rechte und Lander ausgesprochen werden.
Hiermit ward der langwierige und verheerende spanische Erb-
folgekrieg beendigt, in welchem Italien, Deutschland, Spanien,
vornehmlich aber die Niederlande unter dem eisernen Fußtritte des
Krieges verkümmerten und zahllose Menschen aus einem blühen-
den Wohlstände an den Bettelstab gebracht wurden. Zwischen dem
Kaiser und Spanien war kein Friede geschlossen worden;
Frankreich erlangte, obschon nach schweren Opfern und durch die
Gunst der Umstände, das vorgesteckte Ziel, denn ein Bourbon saß
nun auf dem Throne von Spanien.
§. 64.
Deutschland vom Utrechter Frieden bis zum Beginn deö
östreichischen Erbfolgekri cgs.
Während das südliche Deutschland unter den Stürmen des
Krieges erbebte, berührte der nordische Krieg, durch den Chur-
fürsten von Sachsen und König von Polen, Friedrich August I.,
(als König, August Ii.,) den Czar von Rußland, Peter den
Großen und den König von Dänemark, Friedrich Iv., gegen
den König von Schweden, Karl Xii., unternommen, die nördli-
chen deutschen Länder, so daß von der Düna bis an den Manzanares, vom
Sund und von der Schelde bis an den Golf von Neapel das Ge-
räusch der Waffen ertönte.
Karl Vi. wurde durch den baldigen Tod Ludwigs Xiv.
von einem gefährlichen Nachbar befreit, dessen Verschlagenheit er
auf keine Weise gewachsen gewesen wäre; gleichwohl mußte er, 171$
trotz seiner Liebe zum Frieden und zur Ruhe, wiederholt zum
Schwerte greisen.
Der Sultan Ach met Iii. entriß, von dem kriegslustigen
Großvezier Kumurdgi-Ali aufgemuntert, den Venetianern alle in
Morea ihnen gehörige Plätze, besetzte diese Halbinsel und ließ sodann m*
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Extrahierte Personennamen: Karl_Vi Karl Eugen Friedrich_August_I. Friedrich August_I. August Peter Friedrich_Iv. Friedrich_Iv. Karl_Xii Karl Karl_Vi Karl Ludwigs Großvezier_Kumurdgi-Ali
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Freiburg Alt-Breisach Landau Oestreichs Niederlande Neapel Mailand Sardinien Baiern Italien Deutschland Spanien Niederlande Spanien Frankreich Spanien Deutschland Deutschland Sachsen Polen Schweden Neapel Ludwigs_Xiv Schwerte Morea
376 Neunter Zeitraum.
ein Heer von 150,noo Mann unter desselben Großveziers Befeh-
r'iki len gqen die kaiserlichen Staaten aufbrechen. Doch bei Peter-
wardein, an der Grenze Ungarns, trat ihm Eugen zwar nur
mit 80,000 Mann entgegen, brachte aber den Türken eine solche
d^s. Niederlage bei, daß sie nach Hinterlassung von 30,000 Tobten
und mit dem Verluste ihres unermeßlich reichen Lagers davon flo-
171' hen. Temeswar ergab sich darauf und Belgrad wurde von
den Siegern belagert. Ein neues türkisches Heer erschien zum
Entsätze dieser Festung, des Schlüssels der osmanischen Staaten.
Eugen rückte mit der Halste seiner Truppen wider sie aus, den
übrigen die Fortsetzung der Belagerung übertragend, und errang,
d» ,6. nacfy ejnem achtstündigen Kampfe, einen zweiten glanzenden Sieg,
'("9, welcher den Frieden zu Passarowiz (an der Morawa in
Serviert) herbeiführte, worin der Sultan einen Theil von Bosnien,
ganz Serviert, Slavonien, die Walachei bis an die Aluta, nebst
Temeswar und Belgrad auf 2 4 Jahre an den Kaiser abtrat.
Morea aber verblieb der Pforte und die Venetianer behielten die
Platze, welche sie in Dalmatien und Albanien inne hatten.
Wahrend dieses Krieges ward Karl Vi. unvermuthet auch
auf einer entgegengesetzten Seite angegriffen. Philipp V. hatte sich
in zweiter Ehe mit der Prinzessin Elisabeth von Parma vermahlt
und der rankevolle Minister Cardinal Alberoni lieh ihren Wün-
schen seinen vielvermögenden Beistand. Diese aber gingen dahin,
ihren Söhnen aus den vormaligen italienischen Nebenlandern Spa-
niens, die nun an Oestreich und Savoien gekommen waren, selb-
ständige Reiche zu bilden. Kaum sah man daher den Kaiser in
einen Krieg mit den Türken verwickelt, so nahm eine spanische
1717 Flotte die zwei Inseln Sicilien und Sardinien in Beschlag.
~ 10 Dieser Gewaltstreich rief das Bündniß, die Quadrupleallianz
zu London zwischen England, Frankreich, Oestreich und
dcn 2. den N ieder la nd en ins Leben; eine englische Flotte führte, uu-
A»g. rer hem Admirale B y ng, eine östreichische Armee von Neapel nach
1718 Sicilien; ersterer schlug den Befehlshaber der spanischen Flotte,
Eastannada, worauf das Cabinet von Madrid den Frieden zu
1720 erlangen suchte. Die Entfernung Alberoni's ward eine Hauptbe-
dingung desselben; außerdem fand ein Landertausch statt, denn
Sicilien kam jetzt an den Kaiser und Sardinien an den
Herzog von Savoien, welcher seitdem den Titel eines Königs
von Sardinien führte; endlich wurde dem spanischen Infamen
Don Karlos die Anwartschaft aus die dereinst zu erledigenden
Reichslehen Toskana, Parma und P iacenza eröffnet.
Spater, den 30. April 1725, erfolgte die völlige Aussöhnung
zwischen Oestreich und Spanien durch die Gewandtheit von Philipps
Minister, Ripperda, in dem Frieden zu Wien, wo Karl Vi.
allen Ansprüchen auf die spanische Krone entsagte, den Prinzen
Karlos jene Anwartschaft aufs neue zusicherte, welche auch 1731,
i
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Extrahierte Personennamen: Eugen Eugen Eugen Morawa Karl_Vi Karl Philipp_V. Philipp_V. Elisabeth_von_Parma Cardinal_Alberoni Oestreich Philipps Philipps Karl_Vi Karl
Extrahierte Ortsnamen: Peter- Ungarns Belgrad Bosnien Belgrad Dalmatien Albanien Sicilien Sardinien England Frankreich Oestreich Neapel Sicilien Eastannada Madrid Sardinien Sardinien Toskana Parma Spanien Ripperda Wien
83
fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
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TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs