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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 199

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England. 199 Cordu«nleder, 6on Cordova benannt, die dort gefertigten Waf- fen waren beliebte Luxusartikel, und durch die Erfindung Papier aus Baumwolle zu bereiten, erwarben sich die Araber gleichfalls ein allgemeines Verdienst. Die Khalifen von Cordova achteten der von Bagdad nur wenig, ihre Macht stand mn höchsten in diesem Zeiträume, durch innere Zwietracht aber begann sie zu sinken seit dem Ende des 1 l. Jahrhunderts. h. 40. Eiiglan d. Hume’s history of England} Basel (’. Turneise» 12 B. Pr. 12 Thlr. Desselben Gcsch. v, England, a. d. Engl, übers, v. Tiumus Lüncb. 1806 — 12 B. Pr. 5 Thlr. Mcißuer's Gcsch. Englands nach Hume. Lcipz. 1 — 2 Thl. 1780 Pr. t Thlr. 12 Gr. Goldsmiths Ge sch. v. Engt. u. d. Engl. verb, und verm. v. Schrvckhseipz. Weidmann, 1774 — 76 Pr. 3 Thlr. 20 Gr. M. Eh. Sprcngels allgcni. Gesch. v. Großbrit. Halle 1783. Pr., 3 Thlr. Cootc's Gcsch. v. Eatzl. v. d. frühesten Zeit bis a»f d. 1.1783. a. d. Engl. Ubers, v. Reich.«,'eipz. 1703—94. Pr. 4 Thlr. Weltmanns Gcsch. Grdßbrik.berl. b. linger 1700. Pr. 2 Thlr. Heinrichs Gesch. v. Engl. Leipz. b. Kummer 1806 — 10.4 Th. Pr. 8 Thlr.8 Gr. Eingai-il's History of Engl, iron, the first invasion by the Romans to the accession of Mary, urnden 1825. 6 23, nebst §vrts. 8 B. übers, v. Kceih. E. 2l. v. Salis. Franks, a. M. 182 7 sg. Auf den Vorschlag des brittischcn Königs Vortigern wa- ren die Sachsen gegen die räuberischen Scoten und Picten herbei- gerufen worden. Sie kamen unter der Anführung von Hengst *4» und Horst, der Söhne Witigils, vertrieben die Feinde, setzten sich aber selbst fest in Vritanien, zogen hordenweise neue Schwar- me ihrer Landsleute nach, und gründeten die Heptarchie oder 7 kleine Königreiche, die einen Staatenbund bildeten. Sie hießen K ent, Su ssex, Essex, No rth uinberland, Osta nge ln, Mercia, Wessex. Durch den Abt Augustin, welchen der Papst Gregor der Große nebst 40 andern Geistlichen nach jenen Landen entsendete, wurde zuerst das Christenthum nach England 507 verpflanzt. Egbert, König von Wessex, vereinigte fammt- liche Reiche unter seinem Scepter und setzte den immer haust- 82? ger wiederkehrenden und plündernden Normannern einen tapfern Widerstand entgegen. Sein Tod war ein großes Unglück für seine 838 Unterlhanen,'denn sein schwacher und frömmelnder Sohn, Ethelwolf, vermochte durchaus nicht den fremden Räu- bern die Spitze zu bieten. Trotz der Bedrangniß seines Reichs unternahm er eine Wallfahrt nach Rom, wohin er seinen jüngsten 855 Sohil Alfred zwei Jahre zuvor abgeschickt hatte, damit der hei- lige Vater, Leo Iv., ihn segne. Er bewilligte selbigem den P e- terspfennig, was den Päpsten jährlich 365 Mancus eintrug z ein Mancus hatte den Werth 4- Krone, etwa 0 Groschen unseres Geldes. Nach Ethelwolfs Absterben regierten mit gleicher Unfähig-

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 224

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
224 Siebenter Zeitraum. 1291 1123 1137 =3 12 1127 gleichfalls gänzlich fehl, denn die Pest raffte seine Streiter scharen- weise hinweg und er selbst unterlag dieser Seuche. Eine Stadt nach der andern ging von nun an für die Christen in Palästina verloren; Ptolemais war der letzte feste Punkt, nach deffen Erobe- rung man die Hoffnung für die Behauptung des -Morgenlandes auf immer aufgab. Die Kampfe und Züge der Europäer gegen Osten hatten 195 Jahre gedauert, und mehrere Millionen fanden dort ihr Grab. Dennoch waren die Kreuzzüge von heilsamen Folgen für Europa. Der Kreis der Ideen erweiterte sich; das Ritterthum erhob sich von kleinlichen Fehden zu einem großartigen und wür- digen Ziele; es kam ein freier und betriebsamer Mittelstand em- por; der Handel erhielt einen neuen Umschwung; nützliche Kennt- niste und feinere Sitten verbreiteten sich von dem hochgebildeten Constantinopel nach dem Abendlande, die Dichtkunst fand einen preiswürdigen Stoff in den Kriegsthaten der kampfenden Chri- stenheit; eine größere Annäherung der, früher sehr isolirten, Natio- nen fand statt, seitdem man gemeinsame Leiden und Freuden er- fahren; die Kreuzzüge entristcn Europa einer dumpfen Ruhe und Gedankenlosigkeit; sie schufen die Heldenzeit des Christenthums und machten die Völker für die nahende Aufklärung empfänglich, welche in der vorigen Rohheit oder dem trägen Stumpfsinne nicht würde haben Wurzel fasten können. §• 45. Lothar Ii, v, Sachsen. Schwäbisches oder Hohenstaufi- sch es Kaiserhaus. Räumers Geschichte der Hohenstaufen und Ihrer Zeit, Lcipz, b. Brockhaus 1824. seqq, 6 B. Pr. 20 Thlr. Kortum: Kaiser Friedrich I. mit s. Freunden u. Fein« den. Aarau 1818. Pr. 1 Thlr. 4 Er. Jagers Gesch. Kaiser Heinrichs Vi. Niirnh. 1703. Pr. 9 Er. v. Funk: Eesch. Kaiser Friedrichs Ii. Züllichau b. Fromman» 1792. Pr. 1 Thlr. 10 Er. Mit Hein rich^V. erlosch das fran ki sche Kaiserhaus und Lothar, Herzog von Sachsen, ward trotz der eifrigen Mitbewerbung des mächtigen Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Schwa- den, zum Könige gewählt. Ein zehnjähriger Krieg mit diesem und besten Bruder Konrad, Herzoge von Franken, verheerte Deutsch- lands schönste Gauen, nach welchem Lothar seine Gegner dennoch im Besitze ihrer Güter und Lehen bestätigte. Jetzt dachte er dar- auf, in der Gunst anderer Fürsten sich kräftige Stützen zu ge- winnen. Darum ertheilte er dem Markgrafen von Meißen, Kon- rad von Wett in, seine Würde erblich, und so ward dieser der Stammvater des jetzt regierenden Königshauses von Sach- sen. Seinem Vetter, dem thüringischen Grafen Ludwig, ver-

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 236

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
23ü Siebenter Zeitraum. gels an Klugheit und Festigkeit glückten sie selten. Der Anfang zu einer Universität in Paris gehört seiner Zeit, und der de- rühnite Scholastiker, Peter Abalard, zog Tausende wißbegieri- ger Jünglinge dahin. Zu theatralischen Vorstellungen gab ein Mönch, Gottfried, der sich mit dem Unterrichte der Jugend beschäftigte, die erste Veranlassung, indem er seine Zöglinge bibli- sche Geschichten aufführen ließ. Philipp!!., August, Ludwigs Sohn, ward sein Nach- *18^ folger. Ganz verschieden von diesem, paarte ec List und Gewalt zur -222 Erreichung seiner Zwecke und hob das königliche Ansehn. Sein «43 erstes Edikt gebot die Verfolgung der Ketzer von Albi (Albigen- ser), die Bestrafung der Gotteslästerer und die Abschaffung der Possenreißer und Schalksnarren des Hofes. Ein anderes verbannte alle Juden aus Frankreich. Ihr Vermögen siel dem Könige an- heim, und deren Schuldner wurden, gegen Erlegung von 20 Pro- cent, ihrer Verpflichtung entlasten. Diese Ungerechtigkeit brachte dem Reiche den doppelten Nachtheil einer verminderten' Bevölkerung und der Fortschaffung bedeutender Geldsummen ins Ausland. Lobens- werther war die Strenge gegen die Banden der Cotereaux ¿183 oder Braban^on, entlassene Miethfoldaten, deren man an 7000 niedechieb; auch vereinigte Philipp die Grafschaft Vermandois mit der Krone. Sein mit Richard Löwenherz unternommener *190 Kreuzzug mißglückte, wie die meisten andern, Philipp aber suchte einen unedlen Gewinn aus Richards zweijähriger Gefangenschaft ii92 zu ziehen, indem er einen Theil der Normandie an sich riß. Voll Erbitterung griff dieser zu den Waffen nach seiner Befreiung, doch der Krieg blieb ohne Entscheidung, da Richard durch einen 1129 Pfeil tödtlich verwundet ward und starb. Sein Bruder, Johann ohne Land, bestieg den Thron und tödtete eigenhändig feinen Neffen Arthur, Herzog von Bretagne, weil dieser, von Philipp !!. dazu aufgewiegelt, ihm die Krone streitig machte. Wegen dieser bluti- gen Thal forderte Philipp den König von England als sein Ober- lehnsherr vor Gericht, und da selbiger, wie zu erwarten, nicht er- schien, eroberte er die ganze Normandie, Anjou, Maine, Touraine nebst dein größten Theile von Poitou, so daß dem Könige von England 1204 nur noch Guienne übrig blieb. Schwerlich würden dieses die Vasallen geduldet haben, waren sie nicht durch die Kreuzzüge und vornehmlich durch die Begründung des lateinischen Kaiserthums an- derwärts beschäftigt gewesen. Der Fanatismus der Zeit und die Mahnungen des Papstes Innocenz !!!. veranlaßten Philipp 1!. zu einem Kreuzzuge gegen die eigenen Unterthanen, die Sekte der Waldenser, von ihrem Stifter Petrus Waldus (Hierre Vaud) benannt, wobei alle Greuel der Rohheit und Religionswuth verübt wurden. Der Graf Simon von Montfort aber, dem man die Führung dieses Krieges übertragen, riß eine solche Gewalt an sich, daß er dem Könige von Frankreich und dem Könige Peter

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 266

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
266 Achter Zeitraums 1439 einer im Lager herrschenden Ruhr ergriffen, und hinweggerafft. Nie ward ein Monarch so einstimmig von Hohen und Niedern betrauert. ,440 Friedrich Iii., Herzog von Oestreich, der Sohn des Her- ^ zogs Ernst, ward auf den deutschen Kaiserthron berufen, welchen er über ein halbes Jahrhundert inne hatte, ohne die Anforderun- gen seiner Zeit jemals zu begreifen. Nur mit Gaben aus- gerüstet, die für den Wirkungskreis eines Privatmannes ausrei- chen, besaß ec höchstens eine starre Hartnäckigkeit, mit welcher er die vielen Widerwärtigkeiten seines Lebens ertrug. Nach dem Bei- spiele zweier seiner Ahnherrn wollte er wieder an sich bringen, was seinem Hause durch die Schweizer entzogen worden. Fcan- 1444 zöfische Söldner, berüchtigt unter dem Namen Armagnaken, von ihrem Stifter, dem Grafen Bernhard von A r m a g n a k, strömten auf das deutsche Gebiet, und zogen nachhelvetien. Allein auch dieß Mal bewährte sich der Schweizer alter Muth, sie schlugen die fremden Söldlinge bei Pratteln, unweit Basel, und benahmen ihnen die Lust 1446 weiter vorzudringen. Ein verheerender Grenzkrieg häufte des Jammers genug auf die unglücklichen Landbewohner, der Kaiser aber erreichte nicht, was er beabsichtigt hatte. Streitigkeiten mit Böhmen, mit Ungarn, mit der Kirche, dem Adel und den Städ- ten füllen diese segensarme Regierung. Das Faustrecht waltete, wie in den rohesten Jahrhunderten, das beklagenswcrtheste Ereig- ,453 Nlß aber war die Erstürmung Constantinopels durch die Türken, welche seitdem in Europa festen Fuß faßten. Die persönliche Ach- tung des Kaisers strnk so, daß sich die Ritter erkühnten, ihm Feh- debriefe zu senden, und die Bürger Wiens belagerten ihn in seiner 1452 Burg. Durch unzeitigen Stolz vereitelte er beinahe die äußerst vortheilhafte Verbindung seines Sohnes Maximilian mit Maria, 1473 der reichen Erbin von Burgund, und wenn selbige später doch noch zu Stande kam, so war es nicht das Verdienst Friedrichs Iii. Und doch sproßte in seinen Tagen eine große Zeit mächtig empor! Die Buch druckerkunft, von Johann Guttenberg erfun- den, und von Schoiffer und Faust weiter ausgebildet, 1436; die Errichtung vieler Universitäten, die Entdeckungsreisen zur See, die Auffindung eines neuen Wclttheils durch Christoph Eolumbus 1492, die neue, wissenschaftliche Begeisterung, welche durch die nrch Italien geflüchteten Griechen angeregt wurde, waren Bege- benheiten, die zu Herz und Seele drangen, und auch den Gleich- gültigsten ermunterten, nur Deutschlands Kaiser tffeilte diese allge- meine Begeisterung nicht; wohl aber beschäftigten ihn grammatische Spitzfindigkeiten *), astrologische Deutungen, und seinem Hause *) Cr pflegte ihm gehörige Sache», oder auch Gebäude mit einer, aus folgenden 5 Buchstaben zusammengesetzten Chiffre zu versehen: Aeiou, deren Deutung war: ,, Austritte Est Iiuperare Qi'bi Uni verso - ,,A".s Erdreich I.st Lesteeich Untetthan. "

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 238

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
238 Siebenter Zeitraum. 1220 1270 = ,44 1220 1235 1241 12>4 1248 1250 12 54 1259 Ludwig Ix. der Heilige, gelangte minderjährig zur Regierung welche seine Mutter Blanca für ihn übernahm. Einige Bewe^ gungen der Vasallen wurden unterdrückt und Streitigkeiten in Languedoc zum Vortheile der Krone beigelegt, denn die Landschaf- ten Narbonne, Bezieres, Nismes, Carcassone, Usez, Vivrers, nebst einem beträchtlichen Theile von Toulouse kamen an selbige. Aber auch die Verfolgungen der Albigenser erneuerten sich, zu deren Austilgung der Papst Gregor Ix. die Inquisition in Frank- reich einführte. Mit seinem 21. Jahre übernahm Ludwig die Regierung selbst und bewahrte seine Tapferkeit gegen den Kö- nig von England, Heinrich Hl., welcher die Empörung des Gra- fen Hugo de la Manche zu einem Einbrüche in Frankreich benutzte und durch eine zweimalige Niederlage. bei Tuillebourg und Sain- tes dafür gezüchtigt ward. Durch ein Gelübde, das Ludwig wah- rend einer schweren Krankheit für seine Genesung gethan, verpflich- tete er sich zu einem Kreuzzuge, welchen er, aller Gegenvor- stellungen ungeachtet, an der Spitze eines auserlesenen Heeres von 40,000 Mann antrat. Abweichend von der gewöhnlichen Bahn der Kreuzfahrer richtete er seinen ersten Angriff auf Aegyp- ten, gerieth aber nebst seiner Armee in Gefangenschaft, aus welcher er sich nur gegen Erlegung von 100,000 Mark Silbers und durch die Abtretung der Stadt Damiette befreiete. Gleichwohl zog er mit den Trümmern seines Heeres, etwa 6000 Streitern, dem heiligen Lande zu und kehrte blos nach Frankreich zurück, weil das Absterben seiner Mutter Blanca, der er die Regierung einstweilen übertragen, seine Gegenwart dort erforderte. Zur Vermeidung künftiger Feindseligkeiten verglich sich Ludwig mit dem Könige von England, Heinrich lil. Dieser entsagte seinen Ansprüchen auf die Normandie, Poitou, Maine, Touraine, Anjou und den letzten Theil von Saintonge, wogegen ihm Ludwig die Landschaften Limou- sin, Perigord, Quercy, Agenois und Saintonge zwischen der Cha- rente und Guienne abtrat, zum großen Mißfallen der Franzosen, welche die gänzliche Verdrängung der Engländer aus dem Reiche für ersprießlicher hielten. Die höchsten Verdienste erwarb si y Ludwig Ix. um die Verwaltung des Innern. Er schaffte die gerichtlichen Zweikampfe ab; errichtete einen königlichen Gerichtshof; steuerte dem Faustrechte durch Erlheilung sogenannter Fried ens- assecuranzen oder Sauvegardebriese; veranstaltete eine Gesetzsammlung (elnblizoeinens), führte, unter der Leitung de- klugen Stephan Boileau in Paris eine Stadtpolicei ein und begünstigte selbst wiffenschastliche Unternehmungen, denn das Colle- gium der Sorbonne, von dem ersten Vorsteher, Robert de Sorbonne, benannt, verdankte ihm seinen Ursprung. Sein über- wiegender Religionseifer trieb ihn zu einem nochmaligen Kreuzzu- ge, den er in Tunis beginnen wollte. Vorher machte er die präg, malische Sanktion bekannt, d. i. eine Bestätigung der Frei-

6. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 320

1852 - Leipzig : Wigand
320 Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt. unter sich suchten die Könige zur Vermehrung ihrer Hausmacht zu be- nutzen und die lange Regierungsdauer der ersten Capetinger machte die Krone in ihrer Familie durch Gewohnheit erblich. Robert der Fromme (996—1031) war gutmüthig und schwach, und hatte desswegen häufig trotzige Widersetzlichkeit der Vasallen zu ertragen, brachte aber das Herzogthum Burgund als erledigtes Reichslehen an seine Familie. Heinrich I. (1031 —1060) hatte ebenfalls gegen Empörungen zu kämpfen. Der 1034 verkündete Gottesfriede brachte in die Wuth der Fehden einigen Enthalt, doch versank das Land in Roth und Barbarei. Philipp I. (1060 — 1108) verlor durch die Eroberung Englands durch seinen Vasallen Wilhelm von der Normandie noch mehr an An- sehen, machte sich durch Schwäche und zügellose Lebensweise verächtlich und kam wegen Verstoßuitg seiner Gemahlin in den Banit. Durch Aufruhr geängstigt, unterzog er sich einer Kirchcnbuße. Von England hatte Alfred der Große, welcher 901 starb, zwar dadurch die Dänen oder normannischen Seeräuber abge- halten , dass er selbst eine große Flotte herstellte und sehr gute Gesetze gab. Allein 100 Jahre später eroberte dennoch der Däne, Sucn der Große, Englaitd wieder, worauf ihm sein Sohn, Kanut der Große (1016 —1035), in der Regierung desselben folgte. Nach Alfred folgten nämlich schwache Könige uitd dies lockte die Dänen zu neuem Eindringen in England. Allein da sich die Dänen durch Bedrückungen zu verhasst machten, ermordeten die Angelsachsen in einer Nacht (13. Nov. 1002, die dänische Vesper) alle Dänen auf der Insel. Dies veranlasste den Rachezug des Suen. Kanut's Söhne und Nachfolger machten sich durch Härte wieder verhasst, und so kam es, dass der Sohn des an den Hof des Normannen-Herzogs geflohenen Königs Ethelred, Eduard der Bekenner (1042 —1066), den väterlichen Thron wieder errang. Durch weise Gesetze machte sich der wohlgesinnte, aber schwache und von dem Grafen Godwin von Messer und Kent abhängige Eduard den Engländern thcuer. Nach seinem Tode bemächtigte sich Harald 11., Godwin's Sohn, des Thrones, allein es fielen unter Wilhelm dem Eroberer, dem Herzoge der Normandie in Frankreich, 60,000 Nor- mannen in England ein, und siegten 1066 in einer furchtbaren Schlacht bei Hastings. Wilhelm theilte nun das Land in große Lehen, wodurch die alte Allodialfreiheit verloren ging. Seine Nachfolger (bis 1135), welche als Herzöge von der Normandie Vasallen der Könige von Frank- reich waren, hatten desshalb oft heftige Kriege mit denselben und unter sich selbst. §. 4. Der Norden und Osten Europas. Dänemark (im Vereine mit Schweden und Norwegen Skandinavien genannt) war zur Zeit Karl's des Großen in mehrere selbstständige Gebiete getbeilt. Gottfried, König in Jütland, war in dieser Zeit ein nicht zu verachten- der Gegner Karl's. Um 863 gelang es Gorm dem Alten, die

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 353

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 353 Häuser, wird aber, wenn die rechte Stunde schlägt, wieder aufstehen und die Feinde Deutschlands vernichten." Hiernach müsste es scheinen, er habe sich unsterbliche Verdienste um das Vaterland erworben, allein diese Huldigung ist mehr die Anerkennung seiner großartigen Persönlich- keit, als seiner Weisheit in der Politik. Zwar trat die Macht des deutschen Reichs unter ihm nach Außen wieder bedeutend hervor, so dass Burgund, Dänemark, Ungarn und die slavischen Reiche seine Ober- Herrlichkeit anerkannten, allein dieser Gewinn ist nicht gar hoch anzu- schlagen, und die Freude darüber wird durch den Schaden, den der Rothbart durch seine italischen Unternehmungen Deutschland zufügte, sehr verbittert. Es wäre für ihn, sein Haus und für Deutschland mehr wohlgethan gewesen, wenn er sich von der firen Idee, dass es zum Wesen des deutschen Kaisers gehöre, auch den Scepter über Italien zu strecken, losgemacht hätte, denn die italienischen Feldzüge verzehrten seine und des Landes schönste Kräfte, lehrten ihn das Städtewesen Italiens und das freie Bürgertbum hassen, was sich auch auf die deutschen Städte übertrug, und zwangen ihn, den Großen Concessionen zu machen, wie sie noch keiner seiner Vorgänger gemacht hat; es wäre besser gewesen, wenn er, statt dieser politischen Fehler, zu denen auch sein Kämpfen mit dem Papste, die Verheirathung seines Sohnes mit der Erbin von Neapel, selbst sein Kreuzzug gehörten, in seinem Lande aufgeräumt und sich hier, wie die französischen Könige gethan, eine feste dauernde Herr- schaft gegründet hätte. Seiner Kraft wäre dies gewiss möglich und erreichbar gewesen, und seine lange Regierungszeit begünstigte ihn, das Größte auszuführen. Doch zu seiner speciellen Geschichte. Schon vor seiner Wahl zum deutschen Könige hatte er in dem Kreuzzuge seines Oheims, Konrad Hl., eine wichtige Schule im Kriegswesen und in der Kunst der Regierung durchgemacht. Seine ersten Regcntenhandlungen galten der Beilegung der inneren Zwistigkeiten in Deutschland und in den Nachbarstaaten. Auf einem großen Reichstage zu Merseburg schlich- tete er den Thronstreit zwischen Kanut und Suen von Dänemark und erhielt von Letzterem den Lehnseid; gleicherweise suchte er zwischen seinen beiden Vettern, Heinrich dem Löwen von Sachsen und Heinrich Jasomir- gott von Oesterreich-Baiern, Versöhnung herzustellen und sprach Ersterem auf dem Reichstage zu Goslar vorläufig Baiern wieder zu, entschädigte aber dafür Letzteren durch Zuertheilung eines Stückes von Baiern und durch unerhörte Vorrechte, durch welche für die Folge Oesterreich zwar außerordentlich gewann, aber die Kaisermacht in diesem Lande vollkom- men gebrochen war. Nun ging er (1154) nach Italien. Hier traf er auf zwei feindliche Gewalten, die lombardischen Städte, vor allen Mailand, und den Papst Hadrian Iv., der einzige Engländer, der je die dreifache Krone getragen. Im niedrigsten Stande geboren, weidete er sich an der Demüthigung der Großen. Als Friedrich auf der Roncalischen Ebene bei Piacenza nach alter Sitte Heerschau hielt, und die italischen Winderlich, Weltgeschichte. 23

9. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 454

1852 - Leipzig : Wigand
454 Erster Zeitraum. 111. Abschnitts erkannt, und ohne diese eigentliche Leibwache des Papstes wären alle übrigen Mittel vielleicht nichtig gewesen. Die Jesuiten vornehmlich waren es, welche den ungemessensten Ketzerhass provocirten. Es ent- stand ein Kampf aus Leben und Tod gegen die protestantischen Grund- sätze, dafür sprechen die Preisung der Ermordung Heinrich's 1u. von Frankreich durch Sirius V., der Jubel Gregor's Xiii. bei der Nachricht von der Pariser Bluthochzeit, die Erzündung des 30 jährigen Krieges durch die Umtriebe der Jesuiten, die Sucht Proselyten im Einzelnen zu machen, da die Massen zu hartnäckig waren. Solche Mittel stützten das Papstthum mächtig, ohne dass es jedoch das ideale Papstthum der Gregore und Jnnocenze wiederherzustcllen strebte. Seitdem nämlich Karl V. den Papst in Rom, in der Engelsburg belagerte, kannte man den Talisman, um die hierarchischen Anmaaßungen zu beschwören, wusste man, wie man den geistlichen Oberhirten durch weltlichen Kirchenstaatsregenten züchtigen konnte, und immer deutlicher erkannte man die Ohnmacht der päpstlichen Bannflüche. Trotz dem war der Papst noch immer eine respectable Macht, sowohl in kirchlicher als politischer Beziehung. Hätte Roin mehrere Päpste, wie Sirtus V. (1585 — 1590) gehabt, so hätte der Stuhl Petri, wenn auch nicht über, so doch an der Seite der mächtigsten Throne ehrenvoll stehen mögen. §. 2. Staats- und Volksleben. Der deutsche Reichsver- band erschlaffte und das kaiserliche Ansehen sank in dieser Periode immer mehr, während das Ansehen und die Macht der Reichsfürsten in stetigem Wachsen blieb, dass selbst der mächtige Karl V., vor dem Europa zitterte, nicht im Stande war, die Fürsten zu einem gemeinsamen Be- schlüsse in irgend einer allgemeinen Angelegenheit zu bewegen, oder auch nur sich an den ausgeschriebenen Reichstagen persönlich zu betheiligen. Es war Gefahr vorhanden, dass sich Deutschland ganz zersplittern und dann eine leichte Beute der Nachbarn werden konnte. Da fand sich ein Band, welches, wenn es auch Deutschland in zwei Hälften theilte, doch die Fürsten jeder Hälfte inniger mit einander verknüpfte, das Band der Religion und des kirchlichen Interesses. Um den Kaffer sammelte sich der katholische und um Sachsen, später um Preußen, der protestantische Theil der Fürsten, und jeder bildete eine nicht zu verachtende Macht. Und dennoch wurde es z. B. dem Kaiser Karl so schwer, um 25000 Mann nur ein Paar Monate zu besolden und zu erhalten, während heut zu Tage eine Macht dritten Ranges ein größeres Heer fortwährend auf den Beinen erhält. Der Lehendienst war damals schon gänzlich verfallen, die Kriege aber, wenn sie nicht Nationalsache für die Interessen des Vol- kes, sondern reine Privatfehden der Höfe waren, mussten mit theuer geworben n Söldnern ausgefochten werden. Später vervollkominnete man die Kunst, auch die Kriege der regierenden Häuser zur Nationalan- gelegenheit zu stempeln, noch später hat man sich erlaubt, die Lasten der Freiheit, mit jenen der Hörigkeit vereint, auf die Gemeinen,zu wälzen,

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 137

1888 - Habelschwerdt : Franke
137 3. Von entscheidender Bedeutung für Deutschland war das Streben der sächsischen Könige nach der Kaiserwürde. Als Kaiser suchten sie die päpstliche Macht unter die kaiserliche zu beugen. 4. Dieses Streben legte auch den Gedanken nahe, Italien mit Deutschland zu verbinden. Kultur. Die Zeit der sächsischen Könige bedeutet auch eine Kulturerhebung Deutschlands. Vorzüglich tritt der Norden in das Kulturleben ein. 1. Wissenschaft und Kunst gewannen in Deutschland bleibende Stätten. (Widukind: „Sächsische Geschichte," Roswitha: „Geschichte Ottos d. Gr." in Hexametern, Bernward von Hildesheim, der erste Erzgießer.) 2. Handel und Industrie werden belebt. (Entwickelung der Städte, Kolonisation im Norden und Osten.) Dritter Abschnitt. Die frmtkifdjs« oder Talifdjßn Kaiser, 1024—1125* I. Konrad Ii., 1024—1039. Seine Wahl schien, da er persönlich tüchtig war und eine geringe Hausmacht besaß, den Interessen des Reiches und der Fürsten in gleicher Weise zu entsprechen. 1. Erwerbung Burgunds, 1032. Der kinderlose König Ru- dolf Iii. non Burgund hatte Heinrich Ii. zum Erben seiner Länder eingesetzt, und Konrad Ii. nahm als Nachfolger Heinrichs dieses Erbrecht für das Reich in Anspruch. Er fand indes Widerspruch an seinem Stiefsohne, dem Herzoge Erust von Schwaben, der sich empörte und mit seinem Freunde Werner von Kibnrg ein trauriges Ende nahm. Burgund kam nach dem Tode Rudolfs 1032 zu Deutschland. 2. Die Züge nach Italien. Auf dem ersten Zuge erwarb Konrad die lombardische und die Kaiserkrone; den zweiten unternahm er zum Schutze der kleineren Vasallen gegen den Erzbischof von Mailand. 3. Auswärtige Bestrebungen. Die Freundschaft Kannts von Dänemark sicherte er sich durch Abtretung der Mark Schleswig, die seit der Einführung des Christentums daselbst für das Reich bedeutungslos war; Polen machte er von Deutschland abhängig; in Italien verwandelte er die von den Normannen gegründete Grafschaft Aversa in ein deutsches Reichstehen. 4. Innere Politik. Konrad suchte die königliche Macht zu kräftigen und sie auf die niederen Gewalten zu stützen. Dahin zielte namentlich das Lehnsgesetz, das er 1037 in Italien gab, wonach die
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