224
Siebenter Zeitraum.
1291
1123
1137
=3 12
1127
gleichfalls gänzlich fehl, denn die Pest raffte seine Streiter scharen-
weise hinweg und er selbst unterlag dieser Seuche. Eine Stadt
nach der andern ging von nun an für die Christen in Palästina
verloren; Ptolemais war der letzte feste Punkt, nach deffen Erobe-
rung man die Hoffnung für die Behauptung des -Morgenlandes
auf immer aufgab.
Die Kampfe und Züge der Europäer gegen Osten hatten
195 Jahre gedauert, und mehrere Millionen fanden dort ihr
Grab. Dennoch waren die Kreuzzüge von heilsamen Folgen für
Europa. Der Kreis der Ideen erweiterte sich; das Ritterthum
erhob sich von kleinlichen Fehden zu einem großartigen und wür-
digen Ziele; es kam ein freier und betriebsamer Mittelstand em-
por; der Handel erhielt einen neuen Umschwung; nützliche Kennt-
niste und feinere Sitten verbreiteten sich von dem hochgebildeten
Constantinopel nach dem Abendlande, die Dichtkunst fand einen
preiswürdigen Stoff in den Kriegsthaten der kampfenden Chri-
stenheit; eine größere Annäherung der, früher sehr isolirten, Natio-
nen fand statt, seitdem man gemeinsame Leiden und Freuden er-
fahren; die Kreuzzüge entristcn Europa einer dumpfen Ruhe und
Gedankenlosigkeit; sie schufen die Heldenzeit des Christenthums
und machten die Völker für die nahende Aufklärung empfänglich,
welche in der vorigen Rohheit oder dem trägen Stumpfsinne nicht
würde haben Wurzel fasten können.
§• 45.
Lothar Ii, v, Sachsen. Schwäbisches oder Hohenstaufi-
sch es Kaiserhaus.
Räumers Geschichte der Hohenstaufen und Ihrer Zeit, Lcipz, b. Brockhaus 1824.
seqq, 6 B. Pr. 20 Thlr. Kortum: Kaiser Friedrich I. mit s. Freunden u. Fein«
den. Aarau 1818. Pr. 1 Thlr. 4 Er. Jagers Gesch. Kaiser Heinrichs Vi. Niirnh.
1703. Pr. 9 Er. v. Funk: Eesch. Kaiser Friedrichs Ii. Züllichau b. Fromman» 1792.
Pr. 1 Thlr. 10 Er.
Mit Hein rich^V. erlosch das fran ki sche Kaiserhaus und
Lothar, Herzog von Sachsen, ward trotz der eifrigen Mitbewerbung
des mächtigen Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Schwa-
den, zum Könige gewählt. Ein zehnjähriger Krieg mit diesem und
besten Bruder Konrad, Herzoge von Franken, verheerte Deutsch-
lands schönste Gauen, nach welchem Lothar seine Gegner dennoch
im Besitze ihrer Güter und Lehen bestätigte. Jetzt dachte er dar-
auf, in der Gunst anderer Fürsten sich kräftige Stützen zu ge-
winnen. Darum ertheilte er dem Markgrafen von Meißen, Kon-
rad von Wett in, seine Würde erblich, und so ward dieser
der Stammvater des jetzt regierenden Königshauses von Sach-
sen. Seinem Vetter, dem thüringischen Grafen Ludwig, ver-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Lothar_Ii Räumers Kortum Friedrich_I. Jagers Heinrichs Heinrichs Niirnh Friedrichs Lothar Friedrich_von_Hohenstaufen Friedrich Konrad Konrad Lothar Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Europa Constantinopel Chri- Europa Sachsen Brockhaus Friedrichs Sachsen
23ü Siebenter Zeitraum.
gels an Klugheit und Festigkeit glückten sie selten. Der Anfang
zu einer Universität in Paris gehört seiner Zeit, und der de-
rühnite Scholastiker, Peter Abalard, zog Tausende wißbegieri-
ger Jünglinge dahin. Zu theatralischen Vorstellungen gab ein
Mönch, Gottfried, der sich mit dem Unterrichte der Jugend
beschäftigte, die erste Veranlassung, indem er seine Zöglinge bibli-
sche Geschichten aufführen ließ.
Philipp!!., August, Ludwigs Sohn, ward sein Nach-
*18^ folger. Ganz verschieden von diesem, paarte ec List und Gewalt zur
-222 Erreichung seiner Zwecke und hob das königliche Ansehn. Sein
«43 erstes Edikt gebot die Verfolgung der Ketzer von Albi (Albigen-
ser), die Bestrafung der Gotteslästerer und die Abschaffung der
Possenreißer und Schalksnarren des Hofes. Ein anderes verbannte
alle Juden aus Frankreich. Ihr Vermögen siel dem Könige an-
heim, und deren Schuldner wurden, gegen Erlegung von 20 Pro-
cent, ihrer Verpflichtung entlasten. Diese Ungerechtigkeit brachte
dem Reiche den doppelten Nachtheil einer verminderten' Bevölkerung
und der Fortschaffung bedeutender Geldsummen ins Ausland. Lobens-
werther war die Strenge gegen die Banden der Cotereaux
¿183 oder Braban^on, entlassene Miethfoldaten, deren man an 7000
niedechieb; auch vereinigte Philipp die Grafschaft Vermandois mit
der Krone. Sein mit Richard Löwenherz unternommener
*190 Kreuzzug mißglückte, wie die meisten andern, Philipp aber suchte
einen unedlen Gewinn aus Richards zweijähriger Gefangenschaft
ii92 zu ziehen, indem er einen Theil der Normandie an sich riß.
Voll Erbitterung griff dieser zu den Waffen nach seiner Befreiung,
doch der Krieg blieb ohne Entscheidung, da Richard durch einen
1129 Pfeil tödtlich verwundet ward und starb. Sein Bruder, Johann
ohne Land, bestieg den Thron und tödtete eigenhändig feinen Neffen
Arthur, Herzog von Bretagne, weil dieser, von Philipp !!. dazu
aufgewiegelt, ihm die Krone streitig machte. Wegen dieser bluti-
gen Thal forderte Philipp den König von England als sein Ober-
lehnsherr vor Gericht, und da selbiger, wie zu erwarten, nicht er-
schien, eroberte er die ganze Normandie, Anjou, Maine, Touraine nebst
dein größten Theile von Poitou, so daß dem Könige von England
1204 nur noch Guienne übrig blieb. Schwerlich würden dieses die
Vasallen geduldet haben, waren sie nicht durch die Kreuzzüge und
vornehmlich durch die Begründung des lateinischen Kaiserthums an-
derwärts beschäftigt gewesen. Der Fanatismus der Zeit und die
Mahnungen des Papstes Innocenz !!!. veranlaßten Philipp 1!.
zu einem Kreuzzuge gegen die eigenen Unterthanen, die Sekte der
Waldenser, von ihrem Stifter Petrus Waldus (Hierre
Vaud) benannt, wobei alle Greuel der Rohheit und Religionswuth
verübt wurden. Der Graf Simon von Montfort aber, dem man
die Führung dieses Krieges übertragen, riß eine solche Gewalt an
sich, daß er dem Könige von Frankreich und dem Könige Peter
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Peter_Abalard Gottfried Philipp! Philipp August Ludwigs_Sohn Ludwigs Philipp Philipp Richard_Löwenherz Philipp Philipp Richards Johann Arthur Philipp_!! Philipp Philipp Philipp Innocenz Innocenz Philipp Philipp Stifter_Petrus_Waldus Simon_von_Montfort
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreich Bretagne England Maine England Vaud Frankreich
249
Nordische Reiche.
erlangte vom Papste die Heiligsprechung seines Bruders Kanut Ii.
Vier und fünfzig Jahre verflossen unter neun unbedeutenden Kö-
nigen, bis endlich in W a l d e m a r I. dem Großen ein würdiger 1157
Regent auf den Thron stieg. In Verbindung mit Heinrich dem
Löwen kämpfte er gegen die Wenden, eroberte Rügen, bezwang
die Eurischen Seeräuber, half Stettin und Pommern unterwerfen
und dampfte einen Aufruhr der Landleute in Schonen. Sein
Sobn Kanut Iv. f 1202, glich ihm nicht. Thatiger bewies
sich Waldemar Ii., f 1241. Innere Unruhen herrschten mei-
stentheils unter Erik Iv., f 1250, Ab el f 1252, Eh ri st oph I. 1280'
f 1259 und Erik V. fl 286. Vom Adel und von der Geistlich-
keit tief herabgewürdigt siel letzterer endlich durch Meuchelmord.
Norwegen erlitt mit Dänemark fast gleiche Drangsale.
Innere Kriege und Partheien, wovon die eine die B irkenb einer,
die andere dke Bagler hieß, zerrütteten des Landes Wohlstand
und stellten Könige und Gegenkönige wider einander auf. H a-
kon V. (f1263) schaffte endlich in einer 46jährigen Regierung 1217
Ruhe. Zum' erstenmale versammelte er einen Reichstag, auf 122 j
welchem auch Stellvertreter der Bauern erschienen neben dem
Adel und der Geistlichkeit. Er gebot den einzelnen Fehden Stille-
stand, bevölkerte öde Gegenden, befestigte Städte, trat in Verbin-
dung mit auswärtigen Mächten, unterwarf Island, machte Grön-
land zinsbar, verstattete den Lübeckern eine Factorei in Bergen
anzulegen und ward Norwegens Augustus. Sein Sohn Mag-
nus Vii., Lagabätter, herrschte 17 Jahre friedlich, verbesserte
die Gesetze, begünstigte die Hanseaten, nach dem Beispiele seines
Vaters, doch an Kraft und Umsicht kam er selbigem nicht gleich. 123»
Schweden stand unter Königen aus der Dynastie Sten-
k i l, welche mit Ingo Ii. erlosch, ohne bedeutende Regenten her- mo
vorgebracht zu haben. Wie in Deutschland die Guelfen und
Ghibellin en Jahrhunderte lang wider einander kämpften, so tra-
ten auch in Schweden die Familien Swerker und Bonde
gegen einander in die Schranken und stritten, in wechselnder Fol-
ge, um den Thron. Swerker 1. bestieg denselben, begünstigte 112g
das Mönchswesen, ward aber von einem seiner Troßbuben meuch-
lings gctödtet. Hierauf wählten die Gothen Swerkers Sohn, 1155
Karl, die Schweden Erich, aus dem Geschlechte der Bonde
zum Könige. Beide regierten ohne Feindseligkeiten neben einander,
ein jeder im Besitze seines Ländertheils. Erich, der Heilige ge-
nannt, starb durch Meuchelmord, Karl I. aber riß dessen Gebiet "vs
an sich, wurde jedoch durch Erichs Sohn, Kanut, sieben Jahre dar-
auf erschlagen. Kanut, ein Bonde, nannte sich König der H67
Schweden und Gothen, ohne dieselben noch wahrhaft vereini-
gen zu können. Stockholm ward unter ihm gegründet. Karls noo
Sohn, Swerker Ii., bemächtigte sich des Throns, ließ seines Vor- 110»
gängers Söhne tödten; einer nur, Erich, floh, ward der Seinen
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TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Waldemar_Ii Erik_Iv. Erik_V. Augustus Ingo_Ii Karl Karl Erich Erich Karl_I. Karls Erich
Extrahierte Ortsnamen: Stettin Island Norwegens Deutschland Schweden Schweden Stockholm Karls
266
Achter Zeitraums
1439 einer im Lager herrschenden Ruhr ergriffen, und hinweggerafft.
Nie ward ein Monarch so einstimmig von Hohen und Niedern
betrauert.
,440 Friedrich Iii., Herzog von Oestreich, der Sohn des Her-
^ zogs Ernst, ward auf den deutschen Kaiserthron berufen, welchen
er über ein halbes Jahrhundert inne hatte, ohne die Anforderun-
gen seiner Zeit jemals zu begreifen. Nur mit Gaben aus-
gerüstet, die für den Wirkungskreis eines Privatmannes ausrei-
chen, besaß ec höchstens eine starre Hartnäckigkeit, mit welcher er
die vielen Widerwärtigkeiten seines Lebens ertrug. Nach dem Bei-
spiele zweier seiner Ahnherrn wollte er wieder an sich bringen,
was seinem Hause durch die Schweizer entzogen worden. Fcan-
1444 zöfische Söldner, berüchtigt unter dem Namen Armagnaken,
von ihrem Stifter, dem Grafen Bernhard von A r m a g n a k, strömten
auf das deutsche Gebiet, und zogen nachhelvetien. Allein auch dieß Mal
bewährte sich der Schweizer alter Muth, sie schlugen die fremden
Söldlinge bei Pratteln, unweit Basel, und benahmen ihnen die Lust
1446 weiter vorzudringen. Ein verheerender Grenzkrieg häufte des
Jammers genug auf die unglücklichen Landbewohner, der Kaiser
aber erreichte nicht, was er beabsichtigt hatte. Streitigkeiten mit
Böhmen, mit Ungarn, mit der Kirche, dem Adel und den Städ-
ten füllen diese segensarme Regierung. Das Faustrecht waltete,
wie in den rohesten Jahrhunderten, das beklagenswcrtheste Ereig-
,453 Nlß aber war die Erstürmung Constantinopels durch die Türken,
welche seitdem in Europa festen Fuß faßten. Die persönliche Ach-
tung des Kaisers strnk so, daß sich die Ritter erkühnten, ihm Feh-
debriefe zu senden, und die Bürger Wiens belagerten ihn in seiner
1452 Burg. Durch unzeitigen Stolz vereitelte er beinahe die äußerst
vortheilhafte Verbindung seines Sohnes Maximilian mit Maria,
1473 der reichen Erbin von Burgund, und wenn selbige später doch noch
zu Stande kam, so war es nicht das Verdienst Friedrichs Iii.
Und doch sproßte in seinen Tagen eine große Zeit mächtig empor!
Die Buch druckerkunft, von Johann Guttenberg erfun-
den, und von Schoiffer und Faust weiter ausgebildet, 1436;
die Errichtung vieler Universitäten, die Entdeckungsreisen zur See,
die Auffindung eines neuen Wclttheils durch Christoph Eolumbus
1492, die neue, wissenschaftliche Begeisterung, welche durch die
nrch Italien geflüchteten Griechen angeregt wurde, waren Bege-
benheiten, die zu Herz und Seele drangen, und auch den Gleich-
gültigsten ermunterten, nur Deutschlands Kaiser tffeilte diese allge-
meine Begeisterung nicht; wohl aber beschäftigten ihn grammatische
Spitzfindigkeiten *), astrologische Deutungen, und seinem Hause
*) Cr pflegte ihm gehörige Sache», oder auch Gebäude mit einer, aus folgenden 5
Buchstaben zusammengesetzten Chiffre zu versehen: Aeiou, deren Deutung
war: ,, Austritte Est Iiuperare Qi'bi Uni verso - ,,A".s Erdreich I.st
Lesteeich Untetthan. "
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Oestreich Ernst Bernhard_von_A Maximilian_mit_Maria Maximilian Maria Friedrichs Johann_Guttenberg Johann Christoph_Eolumbus Lesteeich_Untetthan
Extrahierte Ortsnamen: Basel Ungarn Europa Wiens Burgund Italien Deutschlands
I
Dreißigjähriger Krieg. 343
überströmten sie das unglückliche Elsaß zum zweiten Male. Lilly
schwang nun ungehindert die Geißel über die bejammernswerthen
pfälzischen Lande und schickte die treffliche Heidelberger B i-
bliotheknach Rom, welche jedoch 1815 wieder zurückgegeben
worden ist. Friedrich von der Pfalz hoffte durch Unterwürfig-
keit den Kaifer zu versöhnen und seine Lande zu retten. Man
ließ ihm diests östreichischer Sei'ts hoffen, wenn er die Waffen
niederlege und sich von Mansfeld und dem Administrator lossage.
Friedrich gehorchte, erwachte aber bald aus seiner Täuschung, denn
Ferdinand i!. belehnte den Herzog Maximilian von Bai-
ern, unter Ertheilung der Churwürde, mit der Oberpfalz und
der Unterpfalz diffeits des Rheins. In demselben Jahre ver-
pfändete er auch die Lausitzen an den Churfursten von Sach-
sen gegen die von selbigem berechneten Kriegskosten.
Mansfeld und Christian legten, ungeachtet Friedrichs
Lossagung, die Waffen nicht nieder, denn sie führten den Krieg um des
Krieges willen, und folgten daher gern einem Rufe der Holländer,
um sie gegen die Angriffe des spanischen Generals Spinola zu
schützen, 1622. Nach einem mörderischen Gefechte bei Fleurus,
wo ihnen selbiger den Weg verlegen wollte, schlugen sie sich glück-
lich zu ihren neuen Soldherren durch. Bald jedoch ward man
ihrer auch hier überdrüssig; Christian zog, den Handschuh der
schönen Pfalzgrasin am Hute und dm Wahlspruch auf seinen
Fahnen: „alles für Gott und für sie!" mit seinen Streitern nach
Niedersachsen; Mansfeld blieb noch in Ostfriesland, beide
mußten aber ihre Truppen, aus Mangel an Geld, bald entlassen.
Lilly war dem Herzoge nach Niedersachsen gefolgt, doch nirgends
gab es einen Feind, und leichtlich konnte hier des thranenvollen
Krieges Ende seyn, hatte der Kaiser Mäßigung besessen. Allein
ihm genügte die Unterdrückung der böhmischen Rebellen nicht mehr,
ganz Deutschland sollte sich, wo immer möglich, seinem Wink und
Willen fügen. Hierzu bedurfte er eines eigenen Heeres, denn
schwerlich möchten Baiern und die Ligue des Krieges Last und
Elend für des Kaisers Vergrößerungsplane getragen haben. Aber
zu solcher kostspieligen Rüstung mangelten ihm die Mittel, darum
lieh er dem Vorschläge ein geneigtes Ohr, den ihm der außeror-
dentlichste Mann dieses Jahrhunderts machte. Es war Albrecht
von Wallenstein, aus einer alt-böhmischen protestantischen Fa-
milie zu Prag, geboren 1583. Nach einer sorgfältigen Erziehung,
aber wild verlebten Jünglingszeit, trat er in kaiserliche Kriegsdien-
ste, nachdem er sich zur catho tischen Kirche bekannt. Aus ei-
nem Feldzuge gegen die Türken kehrte er als Hauptmann zurück,
1606, vermahlte sich mit einer bejahrten, aber reichen Witwe,
gelangte nach ihrem baldigen Tode zu einem bedeutenden Vermö-
gen, welches ibm erlaubte mit Glanz an dem Hofe des Kaisers
Matthias auszutrelen. Er empfahl sich dem Erzherzoge Fe r-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Ferdinand Maximilian_von_Bai- Maximilian Christian Friedrichs Christian Albrecht
von_Wallenstein Albrecht Matthias
Extrahierte Ortsnamen: Rom Mansfeld Rheins Niedersachsen Mansfeld Ostfriesland Niedersachsen Deutschland Baiern
Deutschland vom siebenjährigen Kriege u. f. w. 395
Stämme in Besitz, unter denen sich im 10. Jahrhunderte die
wilden, heidnischen Porufsen furchtbar machten. Um sich ihrer
räuberischen Einfälle zu erwehren, rief Konrad von Masovien
(wovon Warschau die Hauptstadt) die deutschen Ritter zu
sich, 1226, und räumte ihnen einen Strich Landes an der Weich-
sel zum Eigenthume ein, wofür sie ihn gegen der rohen Nachbarn
Unbilden schirmen und ihnen das Chcistenthum verkünden sollten.
Drei und fünfzig Jahre, von 1230 — 83, führten sie einen
Vertilgungskrieg gegen die heidnischen Völker Preußens, welcher
mit ihrer fast gänzlichen Ausrottung endigte und eine deutsche
Bevölkerung trat an die Stelle der frühern slavisch en. Wun-
derbar gestaltete sich ein neuer Staat, dessen Herrscher ein ritter-
lich-religiöser Orden unter einem Heer-oder Hochmeister war.
In immer steigender Blüte wuchs dessen Macht und Gebiet über
100 Jahre lang, und die Hochmeister Winrich von Kniprode,
Konrad von Jungingen, bezeichnen die Zeit, wo dieser Rit-
terstaat den höchsten Gipfel seiner Macht erreichte, 1351 — 82,
und um 1404 begriff derselbe 1200 Omadratmeilen mit einer
Bevölkerung von 2^ Million wohlbegüterter Einwohner. Die Städte
Danzig, Thorn, Elbing, Kulm, Marienburg und Marienwerdee
wurden wegen ihrer Reichthümer, ihres Handels und ihrer Festig-
keit mit Bewunderung genannt. Doch die Ritter versanken all-
mahlig in Wohlleben und Ueppigkeit, bedrückten ihre Unterlhanen
durch harte Auslagen, so daß diese sich unter polnischen Schutz
begaben seit 1454. In einem zwölfjährigen Kriege versuchte der
deutsche Orden die Abtrünnigen unter das alte Joch zurückzuzwin-
gen; vergebens, die sonst blühenden Gauen verödeten; von 21,000
Dörfern blieben nur 5000; von 71,000 Mann schmolz das Heer
der Ritter auf 1700; Krieg, Hunger und Pest hatten 90,000
Menschen verzehrt. Der Hochmeister mußte in dem Frieden zu
Thorn, 1466, an Polen den Vasalleneid leisten und die Halste
seines Gebiets an selbiges abtreten. Der Krieg mit Polen er-
neuerte sich, als der Hochmeister, Markgraf Albrecht von
Brandenburg, ein Sohn des Markgrafen zu Ansbach, 1512,
den Vasalleneid verweigerte. Er hatte dabei, wiewohl vergeblich,
auf den Beistand des deutschen Reichs gerechnet, daher mußte ec
mit dem Könige von Polen, Sigismund, zu Krakau den
sogenannten ewigen Frieden schließen, den 9. April 1525,
in welchem dem Markgrafen, der sich für die Reformation erklärte,
Ostpreußen unter dem Namen eines erblichenherzogthums
und als ein unter polnischer Oberhoheit stehendes Lehen verblieb.
Der Sitz der deutschen Ritter aber wurde jetzt von Preußen nach
Mergentheim im Würtembergischen verlegt. Albrechts
Sohn und Nachfolger, Albrecht Friedrich, konnte wegen
Geistesschwache der Regierung nicht vorstehen, daher ward dem
Ehurfursten von Brandenburg, Joachim Friedrich, die Ver-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_von_Masovien Konrad Winrich_von_Kniprode Konrad_von_Jungingen Konrad Albrecht_von
Brandenburg Albrecht Sigismund Albrechts Albrechts Albrecht_Friedrich Albrecht Friedrich Joachim_Friedrich Friedrich
Munter Zeitraum.
44(>
Keine wichtigen Ereignisse nach außen zeichneten seine Regierung
aus, die er seinem Sohne
irr» Christian I!!. hinterließ. Mit dem Schwerte mußte sich
-^59 dieser den ererbten Thron von dem catholischen Cleruä uuo dem
~2r> widerspenstigen Adel erkämpfen. Die Niederländer und Lübecker,
unter denen der Bürgermeister Wullenweber und der vomgcob-
schmiede zum Admiral emporgestiegene Meier die Seele aller Un-
ternehmungen waren, gedachten aus dieser Zerrüttung Handelsvor-
theile zu gewinnen, ernannten den Grafen Christoph von Ol-
denburg zum Befehlshaber ihrer Landmacht und erklärten Krieg
an Dänemark. Diese Gefahr von außen vereinte die Parteien
im Innern und nach einem Interregnum von einem Jahre
j534 ward Christian als König anerkannt. Seine Siege bei Asse ns
1530 und Bornholm führten den Hamburger Frieden herbei,
worin die Hansa ihre Handelsfreiheiten in Dänemark verlor. In
demselben Jahre vollendete auch der König die Einführung von
Luthers Kirchenreformation in seinen Landen durch den tharigen
Bugen Hagen. Der Friede zu Speier befestigte das Vcr-
1544 nehmen mit dem Kaiser; der gefangene Christian Ii. erhielt das
Schloß Kal lundborg zu freierem Aufenthalte, wo er 1559 starb.
Durch einen Vertrag theilte Christian die Herzogthümer Schleswig
und Holstein mit seinen Brüdern J ohann und Adolf unter schwanken-
den Bedingungen und Grenzbestimmungen, ein Stoff zu künftigen
Streitigkeiten. Christian Iii. hinterließ den Ruhm eines kräftigen
und thätigen Regenten. Sein Sohn
1559 Friedrich Ii. regierte in demselben Geiste fort. Der
— 88 Reichsrath Oxe, Dänemarks Sully, nährte und förderte innern
r~'9 Wohlstand, wahrend der König des Reiches Ansehen nach außen
1570 wahrte, denn in dem zu Stettin mit Schweden geschlossenen
Frieden behielt er die Provinzen Schonen, Blekingen, Haltend,
Iämtelawd, Herjedalen und Gothland. Durch die genauere Er-
1574 Hebung eines Su n dz olls und die fleißige Betreibung des Berg-
baues in Norwegen wuchsen dem Staate bedeutende Einkünfte zu.
1588- Christian Sv. gelangte minderjährig auf den Thron und
1648 lm*cr Reichsrathe führten die Vormundschaft. Nachdem er die
~ W) Regierung selbst übernommen, zeigte er zwar treffliche Anlagen,
allein bei seinen kriegerischen Unternehmungen war ihm das Glück
nicht hold. Mit Schweden ausgebrochene Streitigkeiten endigte
1013 der nachlheilige Friede zu Siöröd. Noch unglücklicher mischte
sich Christian Iv. in den Zojahrigen Krieg; denn bei Lurlec
iü2o am Barenberge wurde seine Armee zerstreut und nur den
Umständen verdankte er es durch den Lübecker Frieden ohne
»029 Landerverlust vom Kriegsschauplätze abtreten zu können. Voll
Eifersucht über Schwedens wachsende Macht ergriff er nochmals
1043 die Waffen gegen selbiges, kämpfte aber so unglücklich, daß er in
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Christian_I Meier Christoph_von_Ol- Christian Luthers_Kirchenreformation Hagen Christian_Ii Christian Adolf Christian_Iii Friedrich_Ii Friedrich 88_Reichsrath Dänemarks_Sully Christian_Iv
238
Siebenter Zeitraum.
1220
1270
= ,44
1220
1235
1241
12>4
1248
1250
12 54
1259
Ludwig Ix. der Heilige, gelangte minderjährig zur Regierung
welche seine Mutter Blanca für ihn übernahm. Einige Bewe^
gungen der Vasallen wurden unterdrückt und Streitigkeiten in
Languedoc zum Vortheile der Krone beigelegt, denn die Landschaf-
ten Narbonne, Bezieres, Nismes, Carcassone, Usez, Vivrers, nebst
einem beträchtlichen Theile von Toulouse kamen an selbige. Aber
auch die Verfolgungen der Albigenser erneuerten sich, zu deren
Austilgung der Papst Gregor Ix. die Inquisition in Frank-
reich einführte. Mit seinem 21. Jahre übernahm Ludwig die
Regierung selbst und bewahrte seine Tapferkeit gegen den Kö-
nig von England, Heinrich Hl., welcher die Empörung des Gra-
fen Hugo de la Manche zu einem Einbrüche in Frankreich benutzte
und durch eine zweimalige Niederlage. bei Tuillebourg und Sain-
tes dafür gezüchtigt ward. Durch ein Gelübde, das Ludwig wah-
rend einer schweren Krankheit für seine Genesung gethan, verpflich-
tete er sich zu einem Kreuzzuge, welchen er, aller Gegenvor-
stellungen ungeachtet, an der Spitze eines auserlesenen Heeres
von 40,000 Mann antrat. Abweichend von der gewöhnlichen
Bahn der Kreuzfahrer richtete er seinen ersten Angriff auf Aegyp-
ten, gerieth aber nebst seiner Armee in Gefangenschaft, aus welcher
er sich nur gegen Erlegung von 100,000 Mark Silbers und
durch die Abtretung der Stadt Damiette befreiete. Gleichwohl zog
er mit den Trümmern seines Heeres, etwa 6000 Streitern, dem
heiligen Lande zu und kehrte blos nach Frankreich zurück, weil das
Absterben seiner Mutter Blanca, der er die Regierung einstweilen
übertragen, seine Gegenwart dort erforderte. Zur Vermeidung
künftiger Feindseligkeiten verglich sich Ludwig mit dem Könige von
England, Heinrich lil. Dieser entsagte seinen Ansprüchen auf die
Normandie, Poitou, Maine, Touraine, Anjou und den letzten
Theil von Saintonge, wogegen ihm Ludwig die Landschaften Limou-
sin, Perigord, Quercy, Agenois und Saintonge zwischen der Cha-
rente und Guienne abtrat, zum großen Mißfallen der Franzosen,
welche die gänzliche Verdrängung der Engländer aus dem Reiche
für ersprießlicher hielten. Die höchsten Verdienste erwarb si y
Ludwig Ix. um die Verwaltung des Innern. Er schaffte die
gerichtlichen Zweikampfe ab; errichtete einen königlichen Gerichtshof;
steuerte dem Faustrechte durch Erlheilung sogenannter Fried ens-
assecuranzen oder Sauvegardebriese; veranstaltete eine
Gesetzsammlung (elnblizoeinens), führte, unter der Leitung de-
klugen Stephan Boileau in Paris eine Stadtpolicei ein und
begünstigte selbst wiffenschastliche Unternehmungen, denn das Colle-
gium der Sorbonne, von dem ersten Vorsteher, Robert de
Sorbonne, benannt, verdankte ihm seinen Ursprung. Sein über-
wiegender Religionseifer trieb ihn zu einem nochmaligen Kreuzzu-
ge, den er in Tunis beginnen wollte. Vorher machte er die präg,
malische Sanktion bekannt, d. i. eine Bestätigung der Frei-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Ix Ludwig Gregor_Ix Gregor Ludwig Ludwig Heinrich_Hl. Heinrich Hugo_de_la Ludwig_wah- Ludwig Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Ludwig_Ix Ludwig Stephan_Boileau Robert_de
Sorbonne
Extrahierte Ortsnamen: Languedoc Nismes Carcassone Toulouse Frank- England Frankreich Tuillebourg Frankreich England Maine Paris Tunis
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tig es zum König, verloren aber dennoch Rom, das hierauf
von den Gothen ein ganzes Jahr vergebens belagert wurde
(537 — 538 Marz). Schon drang Belisar, von den, miß-
trauischen Kaiser schlecht unterstützt, weiter vor, gewann Ra-
venna durch List (540 Jan.), als er von Justinian zurückge-
rufen wurde. Die Gothen unter Totilas eroberten fast
ganz Italien wieder, bis Belisar aus Persien dahin zurückgc-
schickt wurde (544), jedoch ohne Macht. Rom wurde von
Totilas erobert (546) und der Befestigung beraubt. Belisar
besetzte und vcrtheidigte cs dennoch, bis er, des kläglichen
Krieges müde, selbst um seine Zurückberufung bat (549). Er
befreite hierauf Constantinopel von den vorgcdrungencn Bul-
garen, und starb 565, nachdem er noch zuvor die Einkerke-
rung wegen eines bloßen Verdachts erfahren hatte. Die Er-
oberung Italiens vollendete mit besseren Hülfsmitteln Na r-
ses (553).
6. Muhamed, Stifter des Islam, 622.
Sein Vater Abdallah und seine Mutter starben ihm früh
und hintcrließen wenig. Von seinem Oheim zu Handelsge-
schäften geleitet, machte er weite Reisen nach Syrien, hei-
rathcte dann eine reiche Wittwe, Chadidscha, und bereitete sich
in der Einsamkeit, der Stifter einer bessern Religion zu wer-
den. Er gab sich für den Propheten des einzigen Gottes aus,
ward anfangs von vielen verlacht, verfolgt, floh nach Medina
(622), kehrte aber nach Mekka mit so großem und begeister-
tem Anhänge zurück, daß alles sich ihm unterwarf, und weit
über Arabien hinaus seine Lehre sich verbreitete. Er starb
632 in seinem 63stcn Jahre.
7. Karl Martell, der Franke, 732.
Er war ein Sohn Pipins von Herstall, der in
dem Reiche der Franken die höchste Würde nach dem Könige
an sich und sein Haus gebracht hatte, und dessen Nachfolger
er wurde (lvisjor domus). Seine Tapferkeit und Kraft
rettete das Frankenrcich durch den Sieg bei Tours (732) von
der Gefahr, den Arabern unterthan zu werden.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Extrahierte Personennamen: Muhamed Abdallah Chadidscha Karl_Martell Karl Franke
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fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs