224
Siebenter Zeitraum.
1291
1123
1137
=3 12
1127
gleichfalls gänzlich fehl, denn die Pest raffte seine Streiter scharen-
weise hinweg und er selbst unterlag dieser Seuche. Eine Stadt
nach der andern ging von nun an für die Christen in Palästina
verloren; Ptolemais war der letzte feste Punkt, nach deffen Erobe-
rung man die Hoffnung für die Behauptung des -Morgenlandes
auf immer aufgab.
Die Kampfe und Züge der Europäer gegen Osten hatten
195 Jahre gedauert, und mehrere Millionen fanden dort ihr
Grab. Dennoch waren die Kreuzzüge von heilsamen Folgen für
Europa. Der Kreis der Ideen erweiterte sich; das Ritterthum
erhob sich von kleinlichen Fehden zu einem großartigen und wür-
digen Ziele; es kam ein freier und betriebsamer Mittelstand em-
por; der Handel erhielt einen neuen Umschwung; nützliche Kennt-
niste und feinere Sitten verbreiteten sich von dem hochgebildeten
Constantinopel nach dem Abendlande, die Dichtkunst fand einen
preiswürdigen Stoff in den Kriegsthaten der kampfenden Chri-
stenheit; eine größere Annäherung der, früher sehr isolirten, Natio-
nen fand statt, seitdem man gemeinsame Leiden und Freuden er-
fahren; die Kreuzzüge entristcn Europa einer dumpfen Ruhe und
Gedankenlosigkeit; sie schufen die Heldenzeit des Christenthums
und machten die Völker für die nahende Aufklärung empfänglich,
welche in der vorigen Rohheit oder dem trägen Stumpfsinne nicht
würde haben Wurzel fasten können.
§• 45.
Lothar Ii, v, Sachsen. Schwäbisches oder Hohenstaufi-
sch es Kaiserhaus.
Räumers Geschichte der Hohenstaufen und Ihrer Zeit, Lcipz, b. Brockhaus 1824.
seqq, 6 B. Pr. 20 Thlr. Kortum: Kaiser Friedrich I. mit s. Freunden u. Fein«
den. Aarau 1818. Pr. 1 Thlr. 4 Er. Jagers Gesch. Kaiser Heinrichs Vi. Niirnh.
1703. Pr. 9 Er. v. Funk: Eesch. Kaiser Friedrichs Ii. Züllichau b. Fromman» 1792.
Pr. 1 Thlr. 10 Er.
Mit Hein rich^V. erlosch das fran ki sche Kaiserhaus und
Lothar, Herzog von Sachsen, ward trotz der eifrigen Mitbewerbung
des mächtigen Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Schwa-
den, zum Könige gewählt. Ein zehnjähriger Krieg mit diesem und
besten Bruder Konrad, Herzoge von Franken, verheerte Deutsch-
lands schönste Gauen, nach welchem Lothar seine Gegner dennoch
im Besitze ihrer Güter und Lehen bestätigte. Jetzt dachte er dar-
auf, in der Gunst anderer Fürsten sich kräftige Stützen zu ge-
winnen. Darum ertheilte er dem Markgrafen von Meißen, Kon-
rad von Wett in, seine Würde erblich, und so ward dieser
der Stammvater des jetzt regierenden Königshauses von Sach-
sen. Seinem Vetter, dem thüringischen Grafen Ludwig, ver-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Lothar_Ii Räumers Kortum Friedrich_I. Jagers Heinrichs Heinrichs Niirnh Friedrichs Lothar Friedrich_von_Hohenstaufen Friedrich Konrad Konrad Lothar Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Europa Constantinopel Chri- Europa Sachsen Brockhaus Friedrichs Sachsen
23ü Siebenter Zeitraum.
gels an Klugheit und Festigkeit glückten sie selten. Der Anfang
zu einer Universität in Paris gehört seiner Zeit, und der de-
rühnite Scholastiker, Peter Abalard, zog Tausende wißbegieri-
ger Jünglinge dahin. Zu theatralischen Vorstellungen gab ein
Mönch, Gottfried, der sich mit dem Unterrichte der Jugend
beschäftigte, die erste Veranlassung, indem er seine Zöglinge bibli-
sche Geschichten aufführen ließ.
Philipp!!., August, Ludwigs Sohn, ward sein Nach-
*18^ folger. Ganz verschieden von diesem, paarte ec List und Gewalt zur
-222 Erreichung seiner Zwecke und hob das königliche Ansehn. Sein
«43 erstes Edikt gebot die Verfolgung der Ketzer von Albi (Albigen-
ser), die Bestrafung der Gotteslästerer und die Abschaffung der
Possenreißer und Schalksnarren des Hofes. Ein anderes verbannte
alle Juden aus Frankreich. Ihr Vermögen siel dem Könige an-
heim, und deren Schuldner wurden, gegen Erlegung von 20 Pro-
cent, ihrer Verpflichtung entlasten. Diese Ungerechtigkeit brachte
dem Reiche den doppelten Nachtheil einer verminderten' Bevölkerung
und der Fortschaffung bedeutender Geldsummen ins Ausland. Lobens-
werther war die Strenge gegen die Banden der Cotereaux
¿183 oder Braban^on, entlassene Miethfoldaten, deren man an 7000
niedechieb; auch vereinigte Philipp die Grafschaft Vermandois mit
der Krone. Sein mit Richard Löwenherz unternommener
*190 Kreuzzug mißglückte, wie die meisten andern, Philipp aber suchte
einen unedlen Gewinn aus Richards zweijähriger Gefangenschaft
ii92 zu ziehen, indem er einen Theil der Normandie an sich riß.
Voll Erbitterung griff dieser zu den Waffen nach seiner Befreiung,
doch der Krieg blieb ohne Entscheidung, da Richard durch einen
1129 Pfeil tödtlich verwundet ward und starb. Sein Bruder, Johann
ohne Land, bestieg den Thron und tödtete eigenhändig feinen Neffen
Arthur, Herzog von Bretagne, weil dieser, von Philipp !!. dazu
aufgewiegelt, ihm die Krone streitig machte. Wegen dieser bluti-
gen Thal forderte Philipp den König von England als sein Ober-
lehnsherr vor Gericht, und da selbiger, wie zu erwarten, nicht er-
schien, eroberte er die ganze Normandie, Anjou, Maine, Touraine nebst
dein größten Theile von Poitou, so daß dem Könige von England
1204 nur noch Guienne übrig blieb. Schwerlich würden dieses die
Vasallen geduldet haben, waren sie nicht durch die Kreuzzüge und
vornehmlich durch die Begründung des lateinischen Kaiserthums an-
derwärts beschäftigt gewesen. Der Fanatismus der Zeit und die
Mahnungen des Papstes Innocenz !!!. veranlaßten Philipp 1!.
zu einem Kreuzzuge gegen die eigenen Unterthanen, die Sekte der
Waldenser, von ihrem Stifter Petrus Waldus (Hierre
Vaud) benannt, wobei alle Greuel der Rohheit und Religionswuth
verübt wurden. Der Graf Simon von Montfort aber, dem man
die Führung dieses Krieges übertragen, riß eine solche Gewalt an
sich, daß er dem Könige von Frankreich und dem Könige Peter
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Peter_Abalard Gottfried Philipp! Philipp August Ludwigs_Sohn Ludwigs Philipp Philipp Richard_Löwenherz Philipp Philipp Richards Johann Arthur Philipp_!! Philipp Philipp Philipp Innocenz Innocenz Philipp Philipp Stifter_Petrus_Waldus Simon_von_Montfort
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreich Bretagne England Maine England Vaud Frankreich
266
Achter Zeitraums
1439 einer im Lager herrschenden Ruhr ergriffen, und hinweggerafft.
Nie ward ein Monarch so einstimmig von Hohen und Niedern
betrauert.
,440 Friedrich Iii., Herzog von Oestreich, der Sohn des Her-
^ zogs Ernst, ward auf den deutschen Kaiserthron berufen, welchen
er über ein halbes Jahrhundert inne hatte, ohne die Anforderun-
gen seiner Zeit jemals zu begreifen. Nur mit Gaben aus-
gerüstet, die für den Wirkungskreis eines Privatmannes ausrei-
chen, besaß ec höchstens eine starre Hartnäckigkeit, mit welcher er
die vielen Widerwärtigkeiten seines Lebens ertrug. Nach dem Bei-
spiele zweier seiner Ahnherrn wollte er wieder an sich bringen,
was seinem Hause durch die Schweizer entzogen worden. Fcan-
1444 zöfische Söldner, berüchtigt unter dem Namen Armagnaken,
von ihrem Stifter, dem Grafen Bernhard von A r m a g n a k, strömten
auf das deutsche Gebiet, und zogen nachhelvetien. Allein auch dieß Mal
bewährte sich der Schweizer alter Muth, sie schlugen die fremden
Söldlinge bei Pratteln, unweit Basel, und benahmen ihnen die Lust
1446 weiter vorzudringen. Ein verheerender Grenzkrieg häufte des
Jammers genug auf die unglücklichen Landbewohner, der Kaiser
aber erreichte nicht, was er beabsichtigt hatte. Streitigkeiten mit
Böhmen, mit Ungarn, mit der Kirche, dem Adel und den Städ-
ten füllen diese segensarme Regierung. Das Faustrecht waltete,
wie in den rohesten Jahrhunderten, das beklagenswcrtheste Ereig-
,453 Nlß aber war die Erstürmung Constantinopels durch die Türken,
welche seitdem in Europa festen Fuß faßten. Die persönliche Ach-
tung des Kaisers strnk so, daß sich die Ritter erkühnten, ihm Feh-
debriefe zu senden, und die Bürger Wiens belagerten ihn in seiner
1452 Burg. Durch unzeitigen Stolz vereitelte er beinahe die äußerst
vortheilhafte Verbindung seines Sohnes Maximilian mit Maria,
1473 der reichen Erbin von Burgund, und wenn selbige später doch noch
zu Stande kam, so war es nicht das Verdienst Friedrichs Iii.
Und doch sproßte in seinen Tagen eine große Zeit mächtig empor!
Die Buch druckerkunft, von Johann Guttenberg erfun-
den, und von Schoiffer und Faust weiter ausgebildet, 1436;
die Errichtung vieler Universitäten, die Entdeckungsreisen zur See,
die Auffindung eines neuen Wclttheils durch Christoph Eolumbus
1492, die neue, wissenschaftliche Begeisterung, welche durch die
nrch Italien geflüchteten Griechen angeregt wurde, waren Bege-
benheiten, die zu Herz und Seele drangen, und auch den Gleich-
gültigsten ermunterten, nur Deutschlands Kaiser tffeilte diese allge-
meine Begeisterung nicht; wohl aber beschäftigten ihn grammatische
Spitzfindigkeiten *), astrologische Deutungen, und seinem Hause
*) Cr pflegte ihm gehörige Sache», oder auch Gebäude mit einer, aus folgenden 5
Buchstaben zusammengesetzten Chiffre zu versehen: Aeiou, deren Deutung
war: ,, Austritte Est Iiuperare Qi'bi Uni verso - ,,A".s Erdreich I.st
Lesteeich Untetthan. "
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Oestreich Ernst Bernhard_von_A Maximilian_mit_Maria Maximilian Maria Friedrichs Johann_Guttenberg Johann Christoph_Eolumbus Lesteeich_Untetthan
Extrahierte Ortsnamen: Basel Ungarn Europa Wiens Burgund Italien Deutschlands
238
Siebenter Zeitraum.
1220
1270
= ,44
1220
1235
1241
12>4
1248
1250
12 54
1259
Ludwig Ix. der Heilige, gelangte minderjährig zur Regierung
welche seine Mutter Blanca für ihn übernahm. Einige Bewe^
gungen der Vasallen wurden unterdrückt und Streitigkeiten in
Languedoc zum Vortheile der Krone beigelegt, denn die Landschaf-
ten Narbonne, Bezieres, Nismes, Carcassone, Usez, Vivrers, nebst
einem beträchtlichen Theile von Toulouse kamen an selbige. Aber
auch die Verfolgungen der Albigenser erneuerten sich, zu deren
Austilgung der Papst Gregor Ix. die Inquisition in Frank-
reich einführte. Mit seinem 21. Jahre übernahm Ludwig die
Regierung selbst und bewahrte seine Tapferkeit gegen den Kö-
nig von England, Heinrich Hl., welcher die Empörung des Gra-
fen Hugo de la Manche zu einem Einbrüche in Frankreich benutzte
und durch eine zweimalige Niederlage. bei Tuillebourg und Sain-
tes dafür gezüchtigt ward. Durch ein Gelübde, das Ludwig wah-
rend einer schweren Krankheit für seine Genesung gethan, verpflich-
tete er sich zu einem Kreuzzuge, welchen er, aller Gegenvor-
stellungen ungeachtet, an der Spitze eines auserlesenen Heeres
von 40,000 Mann antrat. Abweichend von der gewöhnlichen
Bahn der Kreuzfahrer richtete er seinen ersten Angriff auf Aegyp-
ten, gerieth aber nebst seiner Armee in Gefangenschaft, aus welcher
er sich nur gegen Erlegung von 100,000 Mark Silbers und
durch die Abtretung der Stadt Damiette befreiete. Gleichwohl zog
er mit den Trümmern seines Heeres, etwa 6000 Streitern, dem
heiligen Lande zu und kehrte blos nach Frankreich zurück, weil das
Absterben seiner Mutter Blanca, der er die Regierung einstweilen
übertragen, seine Gegenwart dort erforderte. Zur Vermeidung
künftiger Feindseligkeiten verglich sich Ludwig mit dem Könige von
England, Heinrich lil. Dieser entsagte seinen Ansprüchen auf die
Normandie, Poitou, Maine, Touraine, Anjou und den letzten
Theil von Saintonge, wogegen ihm Ludwig die Landschaften Limou-
sin, Perigord, Quercy, Agenois und Saintonge zwischen der Cha-
rente und Guienne abtrat, zum großen Mißfallen der Franzosen,
welche die gänzliche Verdrängung der Engländer aus dem Reiche
für ersprießlicher hielten. Die höchsten Verdienste erwarb si y
Ludwig Ix. um die Verwaltung des Innern. Er schaffte die
gerichtlichen Zweikampfe ab; errichtete einen königlichen Gerichtshof;
steuerte dem Faustrechte durch Erlheilung sogenannter Fried ens-
assecuranzen oder Sauvegardebriese; veranstaltete eine
Gesetzsammlung (elnblizoeinens), führte, unter der Leitung de-
klugen Stephan Boileau in Paris eine Stadtpolicei ein und
begünstigte selbst wiffenschastliche Unternehmungen, denn das Colle-
gium der Sorbonne, von dem ersten Vorsteher, Robert de
Sorbonne, benannt, verdankte ihm seinen Ursprung. Sein über-
wiegender Religionseifer trieb ihn zu einem nochmaligen Kreuzzu-
ge, den er in Tunis beginnen wollte. Vorher machte er die präg,
malische Sanktion bekannt, d. i. eine Bestätigung der Frei-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Ix Ludwig Gregor_Ix Gregor Ludwig Ludwig Heinrich_Hl. Heinrich Hugo_de_la Ludwig_wah- Ludwig Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Ludwig_Ix Ludwig Stephan_Boileau Robert_de
Sorbonne
Extrahierte Ortsnamen: Languedoc Nismes Carcassone Toulouse Frank- England Frankreich Tuillebourg Frankreich England Maine Paris Tunis
83
fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs
320
Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt.
unter sich suchten die Könige zur Vermehrung ihrer Hausmacht zu be-
nutzen und die lange Regierungsdauer der ersten Capetinger machte die
Krone in ihrer Familie durch Gewohnheit erblich. Robert der Fromme
(996—1031) war gutmüthig und schwach, und hatte desswegen häufig
trotzige Widersetzlichkeit der Vasallen zu ertragen, brachte aber das
Herzogthum Burgund als erledigtes Reichslehen an seine Familie.
Heinrich I. (1031 —1060) hatte ebenfalls gegen Empörungen zu
kämpfen. Der 1034 verkündete Gottesfriede brachte in die Wuth der
Fehden einigen Enthalt, doch versank das Land in Roth und Barbarei.
Philipp I. (1060 — 1108) verlor durch die Eroberung Englands
durch seinen Vasallen Wilhelm von der Normandie noch mehr an An-
sehen, machte sich durch Schwäche und zügellose Lebensweise verächtlich
und kam wegen Verstoßuitg seiner Gemahlin in den Banit. Durch
Aufruhr geängstigt, unterzog er sich einer Kirchcnbuße.
Von England hatte Alfred der Große, welcher 901 starb,
zwar dadurch die Dänen oder normannischen Seeräuber abge-
halten , dass er selbst eine große Flotte herstellte und sehr gute Gesetze
gab. Allein 100 Jahre später eroberte dennoch der Däne, Sucn der
Große, Englaitd wieder, worauf ihm sein Sohn, Kanut der Große
(1016 —1035), in der Regierung desselben folgte. Nach Alfred folgten
nämlich schwache Könige uitd dies lockte die Dänen zu neuem Eindringen
in England. Allein da sich die Dänen durch Bedrückungen zu verhasst
machten, ermordeten die Angelsachsen in einer Nacht (13. Nov. 1002,
die dänische Vesper) alle Dänen auf der Insel. Dies veranlasste den
Rachezug des Suen. Kanut's Söhne und Nachfolger machten sich
durch Härte wieder verhasst, und so kam es, dass der Sohn des an den
Hof des Normannen-Herzogs geflohenen Königs Ethelred, Eduard
der Bekenner (1042 —1066), den väterlichen Thron wieder errang.
Durch weise Gesetze machte sich der wohlgesinnte, aber schwache und
von dem Grafen Godwin von Messer und Kent abhängige Eduard den
Engländern thcuer. Nach seinem Tode bemächtigte sich Harald 11.,
Godwin's Sohn, des Thrones, allein es fielen unter Wilhelm dem
Eroberer, dem Herzoge der Normandie in Frankreich, 60,000 Nor-
mannen in England ein, und siegten 1066 in einer furchtbaren Schlacht
bei Hastings. Wilhelm theilte nun das Land in große Lehen, wodurch
die alte Allodialfreiheit verloren ging. Seine Nachfolger (bis 1135),
welche als Herzöge von der Normandie Vasallen der Könige von Frank-
reich waren, hatten desshalb oft heftige Kriege mit denselben und unter
sich selbst.
§. 4. Der Norden und Osten Europas. Dänemark
(im Vereine mit Schweden und Norwegen Skandinavien genannt) war
zur Zeit Karl's des Großen in mehrere selbstständige Gebiete getbeilt.
Gottfried, König in Jütland, war in dieser Zeit ein nicht zu verachten-
der Gegner Karl's. Um 863 gelang es Gorm dem Alten, die
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Philipp_I. Wilhelm Alfred_der_Große Alfred Eduard Eduard Godwin_von_Messer Kent Eduard Eduard Harald Wilhelm Wilhelm Gottfried
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Roth Englands England Englaitd England Frankreich England Frank- Europas Schweden Norwegen
13 —
König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten).
Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen.
Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,
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Extrahierte Personennamen: Johann Menno_Simonis Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Friedrich Friedrich Friedrichs Christian_Iii Barbarossa Barbarossa Christensklaven Franz_I Franz
— 84 —
aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien.
Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben.
Dritte Periode:
Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten.
1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches.
Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese
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Extrahierte Personennamen: Rollo Wilhelm Tankreds Gregor_X Gregor Richards_von_Cornwallis
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Nordeuropa Schweden Norwegen Europas England Unteritalien Island Nordeuropa Europas Frankreich Burgund Italien
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Konrad gerieten mit Lothar in Streit, weil sie verschiedene Güter, die der Kaiser für Kroneigentnm erklärte, nicht herausgeben wollten. In dem Bayernherzog Heinrich dem Stolzen aus dem welfischen Hause gewann Lothar einen Bundesgenossen gegen die Hohenstaufen; doch man konnte denhohenstaufifchen Brüdern nichts anhaben. — Lothar war es, der Albrecht den Bären mit der Nordmark belehnte, wovon wir weiterhin Näheres erfahren.
Konrad Iii. Nach Lothars Tode trat Konrad von Hohenstaufen an seine Stelle, welcher nun Konrad Iii. hieß. Mit
ihm beginnt die glänzende Kaiser-reihederhohenstaufen. Die Stammburg dieses Hauses liegt in der Mitte von Schwaben auf einem Burg Hohenstaufen mit dem ehemaligen Schloß,
kegelförmigen Berge, dem hohen
Staufeu. Jetzt find die Trümmer der alten Heldenburg mit Gras und
Disteln überwachsen. Die hohen mit Moos überzogenen Eichen in dem
Walde am Fuß des Berges haben vielleicht in ihrer Jugend noch etwas von der Herrlichkeit geschaut, die einst auf dem Berge thronte.
Die Weiber von Weinsberg. 1140. Ms sich der Bayernherzog Wels gegen den Kaiser empörte, zog letzterer gegen das Württembergische Städtchen Weinsberg, fand hier aber hartnäckigen Widerstand. Es kam (1140) zur Schlacht. Das Feldgeschrei der Bayern soll „hie Wels," das der Hohenstaufen „hie Waiblingen" gewefen sein. Die Hohenstaufen nannten sich nämlich nach ihrer Burg Waiblingen (in Schwaben) auch Waiblinger. So entstanden die Jahrhunderte hindurch schreckenden Parteinamen, Welsen und Waibliuger, welche für die beiden streitenden Fürstenfamilien und deren Anhänger aufgekommen waren. Konrad hatte sich gelobt, über die Einwohner von Weinsberg nach der Eroberung die schwersten Strafen zu verhängen. Da aber die Stadt sich nicht mehr halten konnte, kam eine Gesandtschaft von Frauen ins Lager und bat den Kaiser um Gnade. Dieser sprach: „Mit Frauen führe ich keinen Krieg; dieselben können daher frei abziehen und das Kostbarste auf Rücken und Schulter mitnehmen." Als sich nun die Stadtthore öffneten, da trug jede Frau ihren Mann anf dem Rücken fort. Konrad lachte über diese Schlauheit, und da etliche von seinen Räten meinten, auf solchen Betrug dürfe er sein Wort nicht halten, sprach er: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen und deuteln." Also schenkte er auch den Männern das Leben.
59. Kernhard von Clairvaur.
Bernhard von Clairvaux [ffäriuo] predigt einen Kreuzzug.
Leit dem ersten Kreuzzuge fehlte es nicht an kleineren Pilgergefellfchaften, welche von Jahr zu Jahr nach Palästina zogen; allein diese Verstärkungen waren doch viel zu unbedeutend, als daß die Besieger des heiligen Landes sich lange hätten halten können. Sie baten den Papst dringend um Hilfe. Dieser brachte auch endlich besonders durch den Abt Bernharden Elairvaux in Frankreich einen zweiten Heereszug zu stände, der an Glanz und Hoheit der Anführer den ersten noch weit übertraf. Ludwig Vii.,
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Extrahierte Personennamen: Konrad Lothar Heinrich Heinrich Lothar Lothar Albrecht Konrad_Iii Konrad Konrad_von_Hohenstaufen Konrad Konrad_Iii Konrad Waiblinger Konrad Konrad Kernhard_von_Clairvaur Bernhard_von_Clairvaux Palästina Ludwig_Vii Ludwig
König von Frankreich, hatte gegen zwei rebellische Vasallen die Waffen ergriffen, ihr Land verheert, und Vitri in der Champagne [sthangpanj] mit Sturm erobert. Dabei war eine Kirche, in welche sich 1500 Menschen geflüchtet, von seinen Soldaten in Brand gesteckt worden/ Um diese Grausamkeit wieder gut zu machen, gelobte er Gott einen Kreuzzug. Der Abt Bernhard bestärkte ihn in dem frommen Entschluß, holte des Papstes Einwilligung und Segen dazu, und zog dann selbst, wie einst Peter von Amiens, durch einen Teil von Frankreich und Deutschland und predigte das Kreuz mit solchem Nachdruck und Eifer, daß jeder in „Feuer und Flammen" geriet und das Kreuz verlangte. Der deutsche Kaiser Konrad Iii. war anfangs nicht willens, nach dem heiligen Grabe zu ziehen. Bernhard aber redete ihn einst in der Kirche also an: „Am jüngsten Tage wird Christus zu dir sprechen: Mensch, was ich dir Gutes thun konnte, habe ich dir gethan! Von mir bekamst du den Glanz der Herrlichkeit, bekamst Reichtümer, Weisheit, männlichen Mut und Kräfte des Leibes, und was hast du für mich gethan?" Jetzt konnte sich Konrad nicht länger halten und ries aus: „Ich erkenne die Wohlthaten der göttlichen Gnade und will nicht als Undankbarer befunden werden. Ich bin bereit ihm zu dienen!" Jetzt folgten auch viele Fürsten Konrads Beispiel. Sie empfingen das Kreuz und mit ihnen auch Friedrich Herzog von Schwaben, welcher Konrads Neffe war und später als Kaiser Barbarossa regierte.
Der zweite Krenzzng. 1147» So zogen zwei große Heere von mehr als 200000 Kriegern aus, und wenige kamen zurück. Sie sanden auf ihrem Marsche noch größere Schwierigkeiten, als Peter und Gottfried fünfzig Jahre vorher. Der griechische Kaiser verweigerte ihnen Lebensmittel, griff sie als Feinde an und führte sie wohl gar den Türken in die Hände. Als sie in Asien ankamen, rieben Hungersnot und Pest den größten Teil der Heere auf, und die Christen in Jerusalem, voll Argwohn gegen die abendländischen Fürsten, als suchten sie eigene Macht, hinderten jede größere Unternehmung. Konrad und Ludwig kehrtet: unwillig wieder zurück, nachdem sie durch die Aufopferung von fast 200000 Menschen weiter nichts erlangt hatten, als daß sie Jerusalem und das heilige Grab geseheu. Bernhard, der von diesem Zuge den glücklichsten Erfolg im Namen Gottes versprochen hatte, ward jetzt mit Vorwürfen überhäuft; er aber rechtfertigte sich, die Schuld läge au beit Sünden der Kreuzfahrer, und die Seelen der Gebliebenen seien boch alle im Himmel. Habe boch Moses selbst sein Volk nicht in das gelobte Lattb einführen können.
60. Friedrich I. (Barbarossa). 1152—1190.
Wahl und Krönung. Nach dem Tode Konrabs Iii. wählten die beutfchen Fürsten (1152) einstimmig unter lautem Zuruf des Volkes bett Herzog Friedrich aus dem Hause der Hohenstaufen zum Kaiser. Fünf Tage nach der Wahl krönte ihn der Erzbischof von Köln im Münster zu Aachen.
Seine Eigenschaften. Friedrich staub bamals in der Fülle der Manneskraft. Eine hohe Gestalt und eble Schönheit zeichneten ihn aus. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn' die Italiener Barbarossa, b. i. Rotbart. In ritterlichen Übungen staub er keinem nach. Er war klug, stark und tapfer, streng gegen Wiberstrebenbe, leutselig gegen Reuige. Bor-allem aber meinte er, ein Kaiser habe sein Amt, um Recht und Gerechtigkeit zu hanbhaben. Wer den Bösen schone, thue beu Guten Schaben, und unzeitige Milbe sei eine Branbfackel in der Hattb des Frevlers. Darum galt vor ihm kein Ansehen der Person, und wo er auftrat, ba Bebten die Übelthäter.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Peter_von_Amiens Konrad_Iii Konrad Bernhard Christus Konrad Konrad Konrads Friedrich_Herzog_von_Schwaben Friedrich Konrads Barbarossa Barbarossa Peter Gottfried Konrad Ludwig Ludwig Bernhard Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa
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