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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Geschichts-Bilder - S. 332

1878 - Langensalza : Greßler
332 welche damals lebten, waren dem Hofe befreundet, und noch heute versteht man m der Literaturgeschichte unter dem »Zeitalter Lud. 2!H.x£V^ 6°ldene Zeitalter der französischen Dichtung. -Auf die Hofhaltung wandte Ludwig ungeheure Summen. Er setzte feinen Ehrgeiz darin, in seinem Leben den Glanz der Krone widerzuspiegeln und sich mit allem Zauber der Majestät zu umgeben. Die Pracht, welche er zu Versailles, seinem Lieblingsschlosse, elitsaltete, blendete ganz Europa und verleitete mehrere deutsche Fürsten (August I. von Sachsen und Friedrich I. von Preußen) ihre Hofhaltungen nach dem sremden Neuster einzurichten. Die Türken vor Wien.*) (1683.) In Ungarn waren schon seit dem Jahre 1670 Unruhen gewesen. Las Land war unzufrieden über Verletzung seiner Verfassung, über me Besatzungen deutscher Soldaten, überhaupt aus Haß gegen die Deutschen; die Protestanten in Ungarn beklagten sich noch überdies über Verfolgungen, deren Ursachen sie den Jesuiten zuschrieben. Im ^ahre 1678 war ein offenbarer Aufruhr ausgebrochen, als die Unzufriedenen an dem Grafen Emmerich von Tökely einen entschlossenen Anführer fanden. Er brachte fast ganz Ungarn unter die Waffen und schloß sogar ein Bündniß mit den Türken. — Der kriegerische und ehrgeizige Großvezier Kara Mustapha bereitete sich, mit einem Heere ins Feld zu rücken, wie es seit der Eroberung Konstantinopels nicht gesehen war. Zum Glück fand der Kaiser, Leopold I., an dem polnischen Könige Johann So-biesky einen tapfern Bundesgenossen, an den deutschen Fürsten treue und wider Gewohnheit rasche Helfer, und an dem Herzog Karl von Lothringen einen trefflichen Feldherrn für sein Heer. Dieser heldenmüthige Fürst, der Besieger der Türken, der Lehrmeister des nachher so berühmten Prinzen Eugen, war eben so groß und ehrenwerth als Mensch, wie als Krieger, und eine Stütze des österreichischen Hauses. Doch brach das Frühjahr 1683 herein, ohne daß die Rüstungen vollendet waren, und die Türken, die sonst erst gegen den Sommer ins Feld zu rücken pflegten, waren schon im Winter aufgebrochen und gingen am 12. Juni über die Essecker Brücke. Das deutsche und kaiserliche Heer wurde in Eile bei Preßburg gemustert; es fanden sich nur 22000 Mann zu Fuß. Die Macht der Türken belief sich aber über 200,000. Diese hielten sich mit keiner Belagerung in Ungarn auf, worauf man gerechnet hatte, sondern zogen gerades Weges auf Wien. Bestürzung und Angst erfüllten die Stadt. Der Kaiser mit seinem Hofe flüchtete nach Linz; viele Einwohner folgten; *) 9ladj F. Kohlrausch.

4. Geschichts-Bilder - S. 218

1878 - Langensalza : Greßler
218 Sftafdjib Karl dem Großen zum Geschenke sandte, an welcher Glöckchen angebracht waren und kleine Figuren von Reitern nach Ablauf der Stunden an fensterähnlichen Oeffnungen hervorkamen und wieder hineingingen.^ Da aber das Wasser noch viel Unbequemes hatte weil es im (sommer durch die Wärme ausgedehnt und verdünnt wird, auch verdampft, im Winter aber leicht gefriert: so wählte man schon in frühen Zeiten statt des Wassers den Sand, der ja ftißes Ää ist' aud) bmd) 6ic °effnu"ä des ®=: Aber alle diese unbequemen und ungenauen Arten der Reitmeffuna würden tn den letzten Jahrhunderten des Mittelalters durch Räderuhren verdrängt, die man vermittelst Gewichte oder elastischer Federn in Bewegung setzte. Die ersten Räderuhren waren schon um das ^ahr 1000 bekannt. Der berühmte französische Mönch ^brbert zu Magdeburg, der nachmals unter dem Namen Sylvester Ii. Papst war verfertigte um's Jahr 996 eine solche, doch fehlte derselben der schlag. Im Jahre 1344 ward zu Padua von 5! r,?n 1 £tc. er,te Thurmuhr zusammengesetzt, welche Stunden schlug, und im Jahre 1370 ließ der französische König berühmten Uhrmacher Heinrich von Wick aus Deutschland kommen, der die erste große Uhr in Paris machte und sie aus den Thurm des königlichen Palastes setzte. In Deutschland findet man schon im Jahre 1364 in dem gewerbthätiqen Augsburg bte ersten Schlaguhren. Alle diese Ubren waren jedoch noch unvollkommen, denn es fehlte ihnen der Penbel. Diese wichtige Entbeckung verdanken wir dem berühmten Florentiner Galilei und dem Holländer Huygens der ttrt 17. Jahrhunderte lebte. — Nun wurde aber noch ein großer Fortschritt gemacht zu den höchst künstlichen Taschenuhren. Der Jtuhm ihrer Erfindung gebührt ebenfalls einem Deutschen, Peter Hele, der um das Jahr 1509 zu Nürnberg bte ersten Sackuhren verfertigte. Da diese in ihrer Form noch ziemlich ungeschickt waren so nannte man sie »Nürnberger Eierlein«. Bald nach ihm verbesserte man die äußere Form der Taschenuhren; die Größe wurde immer kleiner, und jetzt hat man es so weit gebracht, in einen Siegelring eine Cylinberühr einzuschließen. Eroberung Konstantinopels durch die Türken. [1453.]*) Die Osmanen waren ein Zweig des uralten Volkes der Türken welches seine ursprünglichen Wohnsitze auf dem Altai hatte, von wo sie tn das weite, fruchtbare Steppenlanb Hochasiens herabfliegen, welches von ihnen den Namen Turf ist an erhielt. Vor dem Ende des 13. Jahrhunberts nur 400 Familien zählend, gelangten sie durch *) Nach Vogel und A.

5. Geschichts-Bilder - S. 461

1878 - Langensalza : Greßler
461 Muth, als das Heer am 19. Juni in seiner festen Stellung von dem 40,000 Mann starken Feinde, unter dem Befehle des Schwiegersohnes des Deys, ungestüm angegriffen ward. . Nicht zusammengeraffte und gemiethete Schaaren traten den Franzosen hier entgegen, sondern die für ihren Glauben und ihre Freiheit begeisterten Söhne des Landes. Ein feuriger Muth und wilder Haß gegen die ungläubigen Fremdlinge erhohete« die Begeisterung. Stürmisch war daher ihr Angriff auf das noch einmal so schwache Heer der Franzosen. Mancher hochherzige Jüngling, vom Ruhme gelockt, fand hier sein Grab in fremder Erde. Allein dem wilden Muthe trat die besonnene Tapferkeit siegend entgegen. Nach mehrstündigem blutigen Kampfe gingen die Franzosen selbst zum Angriffe über. Unter dem Donner des Geschützes und dem Zischen der Brandraketen durchbrachen Letztere mit dem Bajonett die türkischen Schaaren. Die Flucht derselben wurde bald zügellos und verworren; der Sieg für die europäischen Waffen war entschieden. Das türkische Lager mit seiner reichen Beute und seinen willkommenen Vorräthen, mit seinen kostbaren Gezelten und zahlreichen Kameelen fiel dem Sieger in die Hände und lohnte seine Anstrengung. , Der geschlagene Feind konnte aber nicht verfolgt werden, da die Reiter noch immer ohne Rosse waren. Deshalb rüsteten sich die Türken zum neuen Kampfe, der am 21. Juni entbrannte. Auch hier bot der Feind seine ganze Kraft auf, fein Muth steigerte sich bis zur Verwegenheit; allein die französische Artillerie entschied den siebenstündigen heißen Kampf. Die Türken räumten auch diesmal das Schlachtfeld und gaben die Hoffnung auf, ihren Gegnern auf offenem Felde die Spitze zu bieten. Einen größeren Erfolg erwarteten sie daher von den zahlreichen Festungswerken der Hauptstadt. Hier sollte der stolze Sinn der Ungläubigen sein Grab finden. Deshalb beschränkten sich die Türken von jetzt an blos darauf, dem gefürchteten Gegner jeden Schritt vorwärts auf dem ungünstigen Boden zu erschweren. In der That hatte das französische Heer bei seinem Vorrücken mit gewaltigen Hindernissen zu kämpfen, die ein minder kampflustiges und kriegerisches völlig niedergeschlagen hätten. Die Straße nach Algier führt nämlich durch tiefe Schluchten und Engpässe, welche übersäet sind mit dichten Gebüschen. Diese boten den feindlichen Scharfschützen, die nie ihren Mann verfehlten, treffliche Schlupfwinkel. Mit Tigerwuth schlichen die Türken von Versteck zu Versteck; in tollkühnen Angriffen suchten sie Schreck und Verwirrung zu verbreiten und einzelne Schaaren vom Ganzen abzuschneiden; mit eben solcher Gewandtheit näherten sich die Reiter mit ihren abgerichteten Pferden, die willig außer ihrem Herrn noch einen Schützen auf sich duldeten. Wehe den Nachzüglern, Zersprengten

6. Der kleine Patriot - S. 105

1891 - Langensalza : Greßler
105 Die Türken spotteten ihrer und nahmen ihnen harte Abgaben ab; ja. nicht genug, sie mißhandelten die Pilger in unerhörter Weise. Ein französischer Einsiedler, Peter von Amiens, mußte dies mit ansehen und klagte diese Not der Christenheit dem damaligen Papst Urban Ii. Dieser berief eine Kirchenversammlung und schilderte der Christenheit die Not des heiligen Landes, sie zur Befreiung des heiligen Grabes auffordernd. „Gott will es!" riefen die Ritter und die Knechte, hefteten sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter und zogen unter Anführung eines edlen Ritters, Gottfried von Bouillon, in Hellen Haufen nach dem Morgenlande, das heilige Grab und die heilige Stadt aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Das war aber kein leichtes Werk, dieses verschiedene Volk „Franken, Italiener, Deutsche u. a. m." viel hundert Meilen weit über Land und Meer zum Kampfe mit einem wilden, kriegstüchtigen Feinde zu führen. Viel Tausende starben auf dem Marsche, viel Tausende unter dem Schwerte der Türken und doch kam ein kleines Heer bis an das Ziel. Als die Zinnen der heiligen Stadt nach so viel Not und Drangsalen ihnen sichtbar wurden, fiel das ganze Heer nieder und küßte weinend die Erde. Noch galt es einen harten Kamps, die gut verteidigte Stadt zu gewinnen. Mächtige Türme und Wurfmaschinen waren nötig, um die Mauern erstürmen zu können, und die Bäume dazu mußten gar weit hergeholt werden. Doch gab ihnen Gott den Sieg und im Juli des Jahres 1099 eroberten sie die Stadt. Nun wollte man den tapferen Anführer, Gottfried von Bouillon, zum König von Jerusalem krönen. Er wehrte

7. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

8. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

9. Bd. 2 - S. 162

1903 - Langensalza : Greßler
162 welchen nun derhalbmond schimmerte, Kirchen verwandelten sich in Moscheeen, und der Koran ersetzte überall das Evangelium. — Unter der nachfolgenden Herrschaft der Turkomanen wurde der Druck der christlichen Einwohner so arg, daß die meisten auswanderten; die Berichte von der Grausamkeit der Türken gegen christliche Pilger er- füllten (gegen das elfte Jahrhundert) die christliche Welt. — Da pre- digte Peter von Amiens das Kreuz, — und aus den Händen der Ungläubigen erlösten die Scharen der Christenvölker unter Gott- sried von Bouillon (1099) die heilige Stadt. Es ward ein eigenes christliches Königreich gestiftet, wovon Jerusalem, dessen Na- men es führte, die Hauptstadt wurde. Ihm aber machten die Türken schon 1187 ein Ende, und seitdem blieb Jerusalem unter ihrem eisernen Szepter. 52. 6efh[emcine und der Ölberg.* An der östlichen Mauer Jerusalems entlang liegt das Tal Josa- phat; diesem gegenüber der Ölberg. Steigt man den steilen Fußpsad bis zur Brücke hinab, so gelangt man über den Bach Kidron. Jen- seits des Kidron senkt sich der Abhang des Ölbergs herunter. Hier finden wir einen ummauerten Gartenraum. Ein Wächter führt uns durch die kleine niedrige Psorte und — wir sind in Gethsemane. Gethsemane ist beinahe ein viereckiger Platz. Die Lateiner haben denselben jetzt mit einer ziemlich hohen, festen Mauer umziehen lassen, weil seine Bäume durch Pilger und Wanderer zu sehr der Zerstörung ausgesetzt waren. Der Platz ist gehörig geebnet und mit Blumenbeeten geschmückt. Zerstreut stehen in ihm acht nralte Olivenbäume, ein Meter hoch unten mit Steinen umgeben. Zwar hat Titus während der Belagerung von Jerusalem alle Bäume in der Umgegend abhauen lassen; da aber der Ölbaum die Eigeutümlichkrit besitzt, daß, wenn er abstirbt oder gefällt wird, immer wieder aus seiner Wurzel neue Reiser ausschlagen und zu neuen Bäumen erstarken, so kann man wohl annehmen, daß die, welche jetzt den Ort beschatten, Ab- kömmlinge jener sein mögen, unter welchen einst der Herr mit seinen Jüngern wandelte. — Von den Bäumen darf niemand frische Zweige abbrechen. Alle übrigen Höhen, welche Jerusalem umschließen, überragt der Ölberg. Drei Gipfel in der Richtung von Norden nach Süden liegen nebeneinander. Der mittlere derselben, welcher vorzugsweise der ölberg genannt wird, ist der höchste und liegt etwa 650 Meter über dem Spiegel des Mittelmeeres. An die vielen und trefflichen Ölbäume, welche vormals diesem Höhenzuge den Namen gaben und seinen Ab- hang mit grünem Laubwerk beschatteten, erinnern gegenwärtig nur noch fünfzig Stämme, die wie eine irrende Herde sich über ihn hinstreuen. * Nach Bäßler.

10. Deutsche Geschichte - S. 31

1865 - Langensalza : Greßler
31 Heinrich Vi. — Friedrich Ii. und seine ausgezeichnete Bildung berechtigten zu den schönsten Erwartungen. Leider nur wurde Deutschland getäuscht, indem der Kaiser sich mehr um Italien, als um jenes bekümmerte. Zudem füllten fortwährend Streitigkeiten mit den Päpsten seine ganze Negierung aus. Bereits bei seiner Krönung in Aachen hatte er einen Kreuzzug versprochen. Verschiedene Umstände ver- hinderten jedoch mehrere Jahre die Ausführung desselben. Darüber ward der Papst Jnnvcenz Iii. verdrießlich, und ein späterer Papst, Gregor Ix., drohte dem Kaiser sogar mit dem Bann, wenn er länger zögern würde. Nun brach Friedrich zwar mit einem Heere auf und schiffte sich zu Brundusium ein, kehrte aber bald wegen einer in demselben ausgebrochenen Seuche wieder zurück. Dies hielt der Papst nur für einen leeren Vorwand und ward so ergrimmt auf Friedrich, daß er ihn wirklich in den Bann that. Jetzt schiffte sich dieser mit seinen Truppen als Geächteter ein, und obgleich der Papst der Geistlichkeit in Palästina die strengsten Befehle geben ließ, den Kaiser in keiner Weise zu unter- stützen, so war er doch glücklich im heiligen Lande, schloß mit den Saracenen einen zehnjährigen Waffenstillstand, wobei ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und krönte sich darauf in der Kirche des heiligen Grabes zum König von Jerusalem. Alsdaun kehrte er nach Italien zurück, woselbst er die päpstliche,: Soldaten, die in seine Staaten eingefallen waren, aus denselben vertrieb, sich mit dem Papste aussöhnte, und dann seinen Sohn Heinrich, der sich in Deutschland gegen ihn empört hatte, gefangen nahm und in Italien in einen Kerker sperren ließ. — Nach alle dem erfolgte ein freudiges Ereigniß. Friedrich war nämlich Wittwer, und so beschloß er, sich von Neuem zu vermählen. Die Erwählte war die schöne Isa bella, Schwester des Königs von England. Bei ihrem Einzuge in Köln fuhr man ihr mit mehreren Schiffen, die mit Rädern versehen waren, auf trockenem Lande entgegen. Zehntausend festlich geschmückte, be- rittene Bürger begrüßten sie. Nicht lange nach dieser Festlichkeit mußte Friedrich wieder nach Italien ziehen, um die unruhig ge- wordenen lombardischen Städte abermals zum Gehorsam zu bringen. Mhrere von diesen Städten wurden erobert, und auch Mailand gezwungen, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Des Kaisers Härte gegen diese Stadt veranlaßte jedoch bald einen Aufruhr gegen ihn, bei welchem auch der Papst aus die Seite der Empörer trat und den Bannfluch gegen Friedrich erneuerte. Inmitten dieses Streits brach von Osten her ein gewaltiges Ungewitter über Deutschland
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