Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 90

1835 - Hannover : Hahn
90 noch 5 Jahre in einer uneingeweihten Kapelle harren, bis der Bann gelöst und ihr in geheiligter Erde im Dome zu Speier, dem Be- gräbnißorte vieler teutschen Kaiser, endlich Ruhe wurde. Unter seinem Sohne Heinrichv. (1106 —1125) wurde über das Jnvestiturrecht noch lange und heftig gestritten, bis man endlich zu einer bessern Einsicht über das Wesen der Staats- und Kirchengewalt gelangte, und der Streit zwischen dem Kaiser und dem Papste Calixtus Ii. zu Worms (1122) dahin verglichen wurde, daß die Wahl zu Kirchen- ämtern frei und die Einsetzung in dieselben mit Ring und Stab, als Zeichen der geistlichen G ewalt, geschehen solle; dagegen sollte der Kaiser den Gewählten mit den weltlichen Gütern durch das Zeichen des Scepters belehnen. Mit Heinrich erlosch das frän- kische Kaiserhaus. Iv. Periode. Von den Zeiten Gregors Vii. bis Columbus, oder von den Kreuzzügen bis auf die Entdeckung von Amerika. 1100—1492. §. 66. Die Kreuzzüge. Es ist ein natürliches Bedürfniß des menschlichen Gemüthes, alles Große und Erhabene, wodurch es geistig bewegt wird, auch äußerlich zu ehren. Aus solchen innern Gründen geschahen schon seit den frühesten Zeiten des Christenthums Wallfahrten nach dem Lande, wo der geboren ward und lehrte, der für das Heil der Welt starb. Schon Constantin's des Großen Mutter, die heil. Helena, erbaute zu Jerusalem die Kirche des heil. Grabes. Als die Araber 637 das Land den Griechen Wegnahmen, gestatteten sie, selbst die heil. Stadt ehrend, den Christen freien Zutritt. Aber nach der Mitte des eilften Jahrhunderts eroberten die Seldsch uken, ein roher Tür- kenstamm, Syrien und Palästina, quälten die Christen und er- schwerten den Besuch der heiligen Orte. Solche Noth der Christen sah auch Peter von Amiens, der Einsiedler; er eilte mit Auf- trägen und Briefen des Patriarchen von Jerusalem an den Papst um Hilfe zurück und brachte nun, mit Vollmachten des Papstes Ur- ban Ii. versehen, durch seine feurigen Reden das ganze Abendland in Bewegung, das heilige Land den Ungläubigen zu entreißen. Auf den feierlichen Kirchenversammlungen zupiacenza undclermont (1095) hefteten viele Tausende unter dem Rufe: »Gott will es« ein rothes Kreuz, als Zeichen ihrer gemeinsamen frommen Unterneh- mung, auf die rechte Schulter. Die allgemeine Begeisterung sam- melte bald ungeheure Schaaren aus Frankreich, Italien und Teutsch- land, Schon im Frühjahre 1096 eilten Viele unter Peter's und

4. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

5. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 203

1872 - Hannover : Hahn
203 . 101. Die Normannen. 1) Die Normannen (Nord-Mannen) oder die Bewohner von Skandinavien (Schweden, Norwegen und Dnemark) und von Itland gehren zu dem groen'volksstamme der Ger-manen, deren nordischen Zweig sie bilden, und mit denen sie in Sprache, Sitten, Religion und Verfassung im Wesentlichen bereinstimmen. Die Unfruchtbarkeit des Bodens und die eigentmliche Beschaffenheit des Landes luden die Normannen schon frh zu Auswanderungen und Seezgen ein. 2) Diese wurden besonders hufig von normannischen Gefolg sch a ft e n, deren Anfhrer Seeknige und deren Teilnehmer Kmpen hieen, seit dem neunten Jahrhundert nach den Kstenlndern und Inseln des westlichen Europa unternommen. Sie drangen bisweilen auf den Flssen mit ihren kleinen zahllosen Schiffen selbst tief in das Innere der Lnder ein, raubend und plndernd. So kamen sie auf dem Rheine bis Koblenz, auf der Seine bis Paris, auf der Loire bis Nantes. 3) Aus Deutschland schlug die Normannen König Arnulf durch seinen glnzenden Sieg bei Lwen (891), und aus Eng- 891 land Alfred der Groe (f 901) zurck. Aber bald nach Alfred's Tode setzten sich die Dnen unter König wen von Sieg der die Dnemark wieder in England fest (1013), und dessen Sohn bei Lwen! Knut der Groe (10161035) blieb bis zu seinem Tode Herrscher in Dnemark und England. 4) In Frankreich nahm der Norweger Rollo, als Christ Robert genannt, eine der schnsten Provinzen, das Land an der untern Seine, mit seinen Sch aar en in Besitz und mute bamit von dem Könige Karl dem Einfltigen belehnt werben (911). n ^hr. So entstand das nach den Eroberern genannte Herzogthum Nor-Rll Herzog man die, beffen Hauptstabt Ronen war. mandie." 5) Einer biefer normannischen Herzoge, Wilhelm der Eroberer, ging nach England hinber und wrbe durch die blutige Schlacht bei Hastings (1066) Herr bieses Landes. Da 1066 seine Nachfolger als Herzoge der Normanbie zugleich Va-^hz^er fallen der Könige von Frankreich waren, so entstauben aus Eroberer solchem Verhltnisse durch das ganze Mittelalter hiitburch zwifchen Engend." Frankreich und England langwierige und heftige Kmpfe. Erst 1558 verloren die Englnder mit Calais ihre letzte Besitzung in Frankreich. 6) Auch in Unteritalien hatten sich seit Anfang des cilften Jahrhunderts normannische Schaaren niedergelassen und hatten bort die Stadt Aversa gegrndet. Von hier aus erweiterten sie ihre Herrschaft in Unteritalien gegen die Griechen

7. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 23

1869 - Hannover : Hahn
23 angesammelte Reichthümer fielen den beutegierigen Siegern in die Hände. Papst Clemens Vii. hatte sich in die Engelsburg ge- flüchtet, und bestand hier vergebens auf Ersatz hoffend, eine mehr- monatliche Belagerung, bis er sich durch Noch gezwungen dem Heere ergeben mußte. ' Er wurde als Gefangener bewacht, bis er, gegen Zahlung einer großen Geldsumme, vom Kaiser seine Be- freiung erhielt. Das kaiserliche Heer in Rom war durch Ausschweifungen geschwächt, und wandte sich nach dem untern Italien, als endlich ein französisches Heer sich der Stadt näherte. Dieses drang ohne Mühe bis Neapel vor, und belagerte diese Stadt, wurde aber durch Hunger und Krankheit fast gänzlich aufgerieben, nachdem der treffliche Admiral Andrea Doria von Genua, der Neapel von der Seeseite eingeschlossen hielt, unerwartet für die Sache des Kaisers sich erklärt hatte, um seine Vaterstadt der verhaßten französischen Oberherrlichkeit zu entziehen. Seitdem erlangten die kaiserlichen Waffen überall wieder die Oberhand (1528). 6) Indessen sehnte man sich beiderseits nach Frieden, Franz um die in Haft gehaltenen Söhne zu befreien, Karl im Hinblick auf die ernste Wendung der Dinge in Deutschland und aus Be- sorgniß vor der in Ungarn sich festsetzenden Macht der Osmanen. So kam der sogenannte Damen friede zu Cambray (5. Aug. 1529) zu Stande, vermittelt durch Karl's Tante, Margarethe, eine Tochter des Kaisers Maximilian und Regentin der Nieder- lande, und Franzens Mutter, Louise von Savoyen. In diesem Frieden verzichtete Franz auf alle Ansprüche auf Italien, und zahlte zwei Millionen Kronen für die Freilassung seiner Söhne in Spanien. Den Streit über Burgund ließ man auf sich beruhen, Franz verblieb im Besitze des Landes. 7) Der Kaiser war nun unbestrittener Herr in Italien. Er gab dem Papste den Kirchenstaat zurück, verlieh Toscana als erb- liches Herzogthum an die Familie des Papstes, an die von ihm zurückgeführten Medici, die während des Krieges vom Volke ver- trieben worden waren; ebenso Mantua an die Gonzaga (1531); Malta hatte er schon früher an die Johanniter (1530) ge- geben, denen die Osmanen ihren bisherigen Sitz Rhodus ent- rissen hatten (1522). Mailand überließ Karl als Reichslehen an Franz Sforza gegen einen jährlichen Tribut; in Genua blieb die Republik bestehen, zu deren Wiederherstellung Andrea Doria den Anstoß gegeben hatte. Karl V. kam nun selbst nach Italien, hatte mit dem ihm nun befreundeten Clemens Vii. eine Zusammenkunft zu Bo- logna, und empfing von diesem dort in feierlichster Weise die Kaiserkrönung (24. Febr. 1530).

8. Die Neuere Geschichte - S. 15

1850 - Hannover : Hahn
15 Franz I. von Frankreich führte zu wiederholten Kriegen zwischen beiden. Veranlaßt wurden diese Kriege zunächst durch beiderseits erhobene Ansprüche auf gewisse Besitzungen: Franz verlangte die Rückgabe Neapel's-, sowie des Königreichs Navarra, das Ferdinand der Katholische den Erben des Königs Franz Phoebus entzogen und später mit Spanien vereinigt hatte (1515); Karl forderte die Herausgabe des Herzogthums Mai- land als Lehen des Reichs und des Herzogthums Burgund (Bourgogne) als ehemals zu seinem burgundischen Gesammterbe gehörig. 2) Erster Krieg 1521—25. Die kaiserlichen Heere, von tüchtigen Feldherren geführt, wie von P e s c ara, dem C o n è t a b l e von Bourbon, der ein Verwandter des Königs Franz von diesem beleidigt zu dem Kaiser übergetreten war, dem teutschen Ritter Georg Frundsberg u. a., vertrieben die Franzosen nach manchfachem Glückswechsel gänzlich aus Italien. Aber ein Einfall in die Provence und die Belagerung von Marseille mißlangen, worauf König Franz selbst mit einem Heere über die Alpen zog und Pavia belagerte. Hier erlitt er aber vor den Mauern der Stadt gegen die Kaiserlichen, die zum Entsätze herangezogen, eine völlige Niederlage (24. Febr. 1525) und ge- rieth in Gefangenschaft. Nach Madrid gebracht wurde er nach einem Jahre unter dem eidlichen Versprechen seiner Haft entlassen, daß er seinen Ansprüchen auf Italien entsage, Burgund herausgebe und seine Söhne als Geißeln stelle. — Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel (î 1524). 3) Da Franz nach seiner Rückkehr den Madrider Ver- trag für erzwungen erklärt, auch von dem Papste Clemens Vii. seines Eides entbunden worden war, so folgte der Zweite Krieg 1527 — 1529, in welchem Papst Cle- mens Vii. und die Republik Venedig mit dem Könige Franz wider den Kaiser sich verbanden. Die Soldtruppen des Kaisers in Italien zogen daher vor Rom, um von dem Papste die Zah- lung ihres rückständigen Soldes zu erpressen. Die Stadt wurde erstürmt, wobei Karl von Bourbon fiel (6. Mai 1527), und erlitt mehrere Tage lang schreckliche Plünderung. Zwar drang nun ein französisches Heer bis Neapel vor und belagerte diese Stadt, wurde aber durch Hunger und Krankheit fast gänzlich auf- gerieben, als der treffliche Admiral Andreas Doria von Genua für den Kaiser sich erklärt hatte. Die kaiserlichen Waffen er- langten nun überall die Oberhand (1528). 4) Im sogenannten Damenfrieden zu Cambra y (1529), vermittelt durch Karl's Tante, Margarethe von Ästreich, und Franzens Mutter, Louise von Savoyen, verzichtete Franz auf Italien, Karl dagegen auf Burgund.

9. Die Neuere Geschichte - S. 209

1850 - Hannover : Hahn
209 heirathete des gestorbenen Ethelred's Wittwe und beruhigte hier- durch die Angelsachsen. Nach dem Tode seines Bruders Harald (1016) gelangte er auch in den Besitz von Dänemark, und bald mußten Norwegen und Schottland seine Hoheit anerkennen. Unter der kräftigen und umsichtigen Negierung dieses Regenten faßte das Christenthum in dem scandinavischen Norden allmählig feste Wurzeln, was einen geordneten Staatszustand und damit das Aufhören der bisherigen Naubzüge herbeiführte. 4) Nach Knut's Tode (1035) ward das Reich unter seine Söhne getheilt. Harald Harefoot (Hasenfuß), dem durch die Gunst der dänischen Großen in England dies Land zugefallen war, und sein Halbbruder Hardiknut (Knut der Harte) starben schon nach kurzer Negierung ohne Erben (1041). Hierauf beriefen die Angelsachsen Ethelred's jüngern Sohn, Eduard 111. den Beken- ner, wieder auf den Thron. 5) Eduard (1041—1066), der letzte König der angelsächsi- schen Dynastie, verband sich enge mit den bereits romanisirten Normannen in der Normandie, wo er seine Jugend zugebracht und seine Bildung erhalten hatte, und begünstigte die Einführung ihrer Sprache und Sitten. Denn jene Normannen, die im An- fänge des zehnten Jahrhunderts unter ihrem Führer Rollo die französische Küste an der untern Seine in Besitz genommen hatten, ragten bereits durch vielfache Bildung, feine Sitten und kriegeri- schen Ruf unter der Christenheit hervor. Eduard berief viele ihrer Geistlichen und Großen und verlieh ihnen wichtige Kirchen- ämter und Lehen. So bereitete er selbst eine neue Eroberung Englands vor. 6) Denn nach Eduard's kinderlosem Tode (5. Jan. 1066) er- hob zwar die angelsächsische Partei den Sohn des mächtigen Gra- fen Godwin von Messer, Harald, Eduard's Schwager, auf den Thron. Aber bald landete der kriegerische Herzog Wilhelm von der Normandie (fett 1035) mit einem großen Heere an der Südküste Englands, die'krone beansprechend, die Eduard ihm verheißen und der Papst ihm geschenkt habe. In der bluti- gen Schlacht bei Hastings verlor Harald gegen den Normann Thron und Leben (14. Oct. 1066). Die normännische Dynastie 1066— 1154. §. 139. Wilhelm der Eroberer. 1) Wilhelm der Eroberer (1066-1087) befestigte nach der Schlacht von Hastings seinen Thron mit Einsicht und Kraft, oft aber auch mit blutiger Strenge, da die gedrückten Angelsach- sen, aus deren Händen der Grundbesitz großentheils in die der Beck, Lehrb. d. allg. Gesch. 3r Curs. 2te Abthl. 2te Aufl. 14

10. Theil 2 - S. 99

1880 - Stuttgart : Heitz
Wilhelm der Eroberer. 99 Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen. Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!" Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.
   bis 10 von 19 weiter»  »»
19 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 19 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 0
4 4
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 5
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 0
26 1
27 2
28 0
29 0
30 0
31 6
32 0
33 0
34 2
35 0
36 1
37 6
38 0
39 1
40 0
41 0
42 6
43 0
44 0
45 2
46 5
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11
1 30
2 3
3 19
4 36
5 6
6 3
7 22
8 19
9 93
10 13
11 6
12 6
13 25
14 5
15 14
16 37
17 136
18 4
19 24
20 28
21 14
22 2
23 83
24 2
25 31
26 12
27 2
28 19
29 40
30 3
31 2
32 2
33 4
34 96
35 11
36 27
37 21
38 32
39 35
40 9
41 51
42 13
43 57
44 8
45 26
46 13
47 0
48 6
49 5
50 11
51 21
52 9
53 0
54 13
55 16
56 38
57 22
58 50
59 112
60 13
61 11
62 32
63 7
64 16
65 32
66 15
67 19
68 25
69 24
70 12
71 43
72 34
73 18
74 27
75 11
76 27
77 19
78 35
79 8
80 5
81 1
82 12
83 79
84 5
85 29
86 22
87 11
88 4
89 7
90 6
91 6
92 88
93 1
94 39
95 25
96 15
97 12
98 106
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 6
3 1
4 50
5 3
6 2
7 1
8 0
9 19
10 10
11 1
12 3
13 1
14 0
15 1
16 90
17 0
18 5
19 33
20 0
21 6
22 0
23 1
24 0
25 0
26 12
27 1
28 0
29 3
30 5
31 7
32 0
33 33
34 1
35 1
36 0
37 1
38 0
39 5
40 10
41 2
42 1
43 0
44 5
45 0
46 1
47 1
48 42
49 4
50 2
51 2
52 1
53 1
54 21
55 15
56 0
57 6
58 3
59 47
60 0
61 3
62 3
63 1
64 7
65 5
66 0
67 5
68 1
69 0
70 0
71 8
72 3
73 2
74 4
75 10
76 0
77 8
78 0
79 7
80 16
81 29
82 0
83 0
84 1
85 1
86 0
87 3
88 97
89 1
90 0
91 9
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 16
98 2
99 0
100 20
101 0
102 10
103 13
104 0
105 2
106 0
107 0
108 1
109 0
110 0
111 2
112 9
113 2
114 0
115 0
116 6
117 0
118 5
119 0
120 0
121 7
122 2
123 0
124 1
125 3
126 6
127 11
128 54
129 2
130 0
131 6
132 13
133 0
134 4
135 1
136 9
137 0
138 3
139 0
140 6
141 0
142 9
143 17
144 1
145 10
146 1
147 1
148 15
149 0
150 13
151 6
152 5
153 6
154 1
155 9
156 11
157 12
158 57
159 3
160 1
161 2
162 0
163 0
164 0
165 6
166 8
167 11
168 1
169 2
170 0
171 50
172 2
173 8
174 2
175 11
176 7
177 30
178 0
179 3
180 2
181 0
182 26
183 6
184 0
185 0
186 10
187 1
188 3
189 0
190 1
191 18
192 4
193 0
194 0
195 2
196 2
197 27
198 3
199 3