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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Die deutschen Freiheitskriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 9

1890 - Hannover : Hahn
3. Napoleons Rstungen. 9 Lebhaftigkeit der Rstungen in Frankreich und Preußen zugleich angesehen htte, er wrde dennoch einen groen Unterschied erkannt haben. In Frankreich war nur der Diensteifer solcher geschftig, die ihrem Herrn ge-fallen wollten, die von ihm Belohnung oder Tadel zu erwarten hatten. Wen sein Dienst nicht dazu verpflichtete, kmmerte sich nicht um dieses Treiben und das Gemt hatte keinen Teil daran. Wie anders war es in Preußen! Da war es ein ganzes Volk, welches rstete, da war es das Alter und die Jugend, die mit voller Seele, ein jeder an seinem Teile, halfen. Da war nicht der Befehl eines gefrchteten Herrschers, sondern das Wort eines geliebten Knigs, der nur dem allgemeinen Wunsche und Eifer seines Volkes die Richtung bestimmt hatte. Nicht um das Bild kriegerischer Ehre, mit Blut und Flammen gezeichnet, sondern um Volks-ehre und Volksfreiheit fr alles, was ein Volk groß, edel und glcklich macht, galt der Kampf. Mit frommen Thrnen wurde der Sieg erfleht, und wachend wie trumend schwebte er, wie die glnzende Morgenrte eines neuen Tages, vor der Seele des Kriegers im Feldlager, sowie derer, welche indes die Heimat bewahrten. Auch Napoleon rief, wie Preuens König, Freiwillige aus den ersten Stnden seines Reichs auf. Er forderte 10000 Mann berittener Ehrengarden aus allen Stdten des Landes; sie sollten aus den besten Ge-schlechtem gewhlt werden, damit sie ihm als Geiseln fr die Treue seiner Städte dienten, wenn ihn ja wieder Unflle trfen, Die jungen Leute kamen auch, auf schnen Pferden und mit vielem Golde an Stteln und Kleidung, aber ihr Name ist in den groen Schlachten dieses Krieges nicht genannt worden, weil nicht, wie die freiwilligen Krieger in Deutsch-laud, das eigene Herz sie trieb. Das franzsische Heer hatte in Rußland seine Reiterei und sein Ge- -schtz mit der Bespannung verloren und beides war schwerer zu ersetzen, als das Fuvolk. Napoleon befahl daher eine Aushebung von 40 000 Pferden in seinem Reiche und, um die Reiter schnell zu den, mute die aus 16 000 Mann alter Reiterei bestehende, der ganz Frankreich ver-breitete Gensdarmerie Anfhrer fr die neuen Geschwader hergeben; fr die Bedienung des Geschtzes aber wurden 30000 Mann aus den schon gebten Seesoldaten genommen. Wird hinzugerechnet, da Napoleon damals auch noch aus Italien 50 000 Mann an sich ziehen konnte, und da selbst die Fürsten des Rheinbundes ihre Hlfsheere stellen muten, so wird es begreiflich, wie er schon wieder im Monat April mit mehreren Hundert-tauseudeu nach Sachsen ins Feld rcken konnte und mit den Verstrkungen, die immer und immer nachzogen, in dem Sommer beinahe mit einer halben Million Menschen den Krieg gefhrt hat. Ihn selbst hatte das schnelle Gelingen seiner Anstalten von neuem so zuversichtlich gemacht, da er von keinem Frieden hren wollte. sterreich gab sich viele Mhe, ihn zu vermitteln, und wenn sein hochfahrender Sinn nur etwas htte nachgeben wollen, so htte er wenigstens noch alle Lnder bis an den Rhein fr Frankreich behalten knnen. Aber der Hochmut verblendete sein Herz, damit Europa ganz frei wrde und Deutschland seine Brder am anderen Rheinufer wieder die seinigen nennen knnte.

4. Die deutschen Freiheitskriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 30

1890 - Hannover : Hahn
30 Das Jahr 1813. sie. Da blieb ihnen nichts, als Gefangenschaft oder Tod, und es wurden hier der 12 000 Mann, mit ihren Generalen Mezko und Seczany, zu Gefangenen gemacht. Als sie nach Dresden hineingebracht wurden, sah man es den ermatteten Kriegern leicht an, da sie mehr von Entbehrung und Hunger und dem Ungestm der Elemente bezwungen waren, als von den Reitern. Seit mehreren Tagen hatten sie keinen Bissen Brotes ge-nossen, und die von dem unaufhrlichen Regen fast verzehrten Kleider hingen nur noch in Fetzen um ihre erstarrten Glieder, während ihre nackten Fe im Schlamme wateten. Viele rissen Stcke rohen Fleisches von den gefallenen Pferden und verzehrten sie; die teilnehmenden Bewohner Dresdens indes erquickten sie, so gut sie vermochten. Unter denen, die in diesen Tagen ihren Tod empfingen, war auch der franzsische General M vre au, frher von Napoleon nach Amerika verwiesen, jetzt aber zurckgekehrt, um mit seiner Kriegserfahrung im Gefolge des Kaisers Alexander zur Befreiung Europas und seines Vater-landes mitzuhelfen; denn er verfluchte den Ehrgeiz, welcher die Welt von einem Kriege atemlos in den anderen trieb. Am 27. August, um Mittag, den Tag nachher, als er im Hauptquartier angekommen war, da er nur wenige Schritte von dem Kaiser Alexander hielt, wurden ihm durch eine Kanonenkugel beide Beine zerschmettert. Ein Augenzeuge in der Nhe Napoleons erzhlt darber Folgendes: Zahllose Handpserde, die man auf der Hhe, Napoleon gegenber, gewahr wurde, deuteten an, da dort das Hauptquartier der Alliirten sei. Die Souverne fanden sich also aber-mals einander gegenber. Mittlerweile scho eine Batterie, die im Grunde aufgestellt war, nicht mehr mit derselben Thtigkeit. Der Kaiser schickte hin, sie wieder anzufeuern. Sogleich machte die Batterie ein Lauffeuer, und schon bei den ersten Salven bemerkte man auf dem Hgel eine groe Bewegung; es mute irgend eine wichtige Person bei den Alliirten ge-troffen sein." Das war also Morean gewesen. Mit der Kaltbltig-keit eines Kriegers, der dem Tode schon oft ins Angesicht gesehen hat, lie er sich ohne einen Schmerzenslant die Beine abnehmen, starb aber dennoch zu Lauu in Bhmen am 2. September. Er war ein gerader und biederer Mann, der Freiheit mit ganzer Seele ergeben und der Kriegs-kirnst vollkommen kundig. Er htte verdient, die Freiwerdnng Europas zu sehen. Dennoch lie ihn die Vorsehung an dem ersten Tage, da er auf dem Schlachtfelde des groen Krieges erschien, fallen, vielleicht, damit uns Deutschen offenbar wrde: nicht mit eines Fremden noch so trefflicher Kriegskunst, nicht durch die Berechnungen der Klugheit, sondern durch das Feuer und die Kraft des treuen, khnen, auf Gott vertrauenden Gemtes knne einzig dieser Kampf entschieden werden. Der Mangel an Zufuhr und Unterhalt, sowie die Niederlage des linken Flgels, wodurch die Hauptstrae nach Freiberg abgeschnitten war, bewogen die verbndeten Herrscher, ihr Heer nach Bhmen zurckzufhren. Dazu kam die Nachricht, da der General Van dmme mit einem aus-gewhlten Haufen von der anderen Seite her der Pirna eilig heran-ziehe, um die zweite Hauptstrae gleichfalls zu versperren. Napoleons-Absicht war auf die Vernichtung des groen Bundesheeres gerichtet; in

5. Abt. 2 - S. 953

1830 - Hannover : Hahn
953 Marquesas Inseln. pircairns Insel, 25« S., 247° O. Zm Jahre 1789 empörte sich die Mannschaft eines Englischen Schiffes in der Südsee, setzte die Officiere in ein Boot und segelte nach Otaheite, wo sie theils ermordet, theils gefan- gen wurde. Der Anführer der Meuterer ging darauf mit 8 Gefährten und 20 Otaheitern, Männern und Frauen, wieder in See und kam nach dieser Insel, wo er eine Colonie gründete. Nach einigen Jahren ermordeten die Otaheiter alle Engländer bis auf Einen, verloren aber durch die Rach- sucht der übrig gebliebenen Weiber ebenfalls ihr Leben. Nach fast 20 Jah- ren fand ein Amerikanischer Capitain diese Colonie wieder. Sie bestand im Jahre 1825 aus 65 Köpfen, die von dem einzig übrig gebliebenen Eng- länder, John Adams, mit patriarchalischer Würde regiert wurden und ein höchst sittliches und zufriedenes Leben führten, aber doch aus Furcht vor einer möglichen Hungersnot!) die Insel zu verlassen wünschten. Die Insel ist fruchtbar an Aams, Bataten, Kokospalmen u. a., hat auch Schweine und Ziegen, welche letztere von dem Englischen Schiffe herstammen. 8) Die Marquesas (kesas) oder Mendana (danja) Inseln, eine der bekanntesten Gruppen der Südsee, schon 1595 von Spaniern entdeckt und auch in neueren Zeiten von verschiedenen Seefahrern besucht, aber erst durch v. Drusenstern, der hier 1804 landete, genauer beschrieben. Sie liegen zwischen und io£° S., 237 und 239° O. und zerfallen in zwei Gruppen, deren nördliche 8 Washingtons oder Neu Marquesas, die süd- lichen 5 eigentliche Marquesas Inseln genannt werden. Die Inseln sind gebirgig, meistentheils mit schroffen Felsenküsten, haben höchst frucht- bare Thaler und sehr milde Luft*). Selten fallt das Thermometer unter ff 18° R. Eine der größten Plagen ist der bisweilen 9 bis 10 Monate lang ausbleibende Regen, der dann ine schrecklichste Hungersnot!) erzeugt, bei welcher selbst Menschen geschlachtet werden. Die Produkte haben nichts Ausgezeichnetes. Schweine und Ratten, welche letztere von jenen gefressen werden, scheinen hier die einzigen Saugethiere zu sein. Die E. sind durch körperliche Schönheit von allen Südseebewohnern ausgezeichnet, zum Theil durch Ebenmaaß der Glieder wahre Muster, von fast Europäischer Haut- farbe, welche die Weiber sorgfältig gegen die Sonnenstrahlen zu schützen suchen. Die Kunst des Tattowirens ist hier aufs Höchste getrieben und die Vornehmsten sind zum Theil an jedem Theile des Körpers voll regel- mäßiger Figuren. In geistiger Hinsicht steht diese so schöne Menschenart sehr tief. Die E. verschiedener Thaler leben im fast beständigen Kampfe, essen die erschlagenen Feinde, schlachten aber auf Antrieb der Priester auch Andere und greifen oft bloß zu diesem Zwecke andere Thaler an. Derje- nige, welcher einen Feind getödtet hat, genießt sogleich das Blut und Ge- hirn des Erschlagenen. Bei Hungersnot!) werden Weib und Kind ge- schlachtet. Eine Frau bot selbst zur Zeit des Überflusses ihr saugendes Kind den Russen zum Verkauf an. Es giebt Häuptlinge, welche aber we- *) Das hier Gesagte bezieht sich freilich zunächst auf die Hauptknsel der ersten Gruppe, gilt aber wahrscheinlich von allen übrigen. Volger's Handb. d. Geograph. 2te Aust. 64

6. Abt. 2 - S. 821

1830 - Hannover : Hahn
Polarländer. Grönland. 821 kohlen und Rnochen ersetzen das fehlende Hol;. Zum Handel findet der Europäer Seehundsfelle, pclzwerk, Eiderdaunen, Dhran, Fischbein und Fische. Die Colonisten haben hier in S. noch Rindvieh, Schafe und Hunde, alle aber durch die Strenge des Klimas verkümmert. Die E. des Landes gehören zu den Eskimos, find also Mongolischen Stam- mes, zwischen 4 und 5 F. groß, von dunkelgelber Farbe und fleischigem Körper. Sie sind gutmüthig, aber völlig roh, haben Zauberer, aber höchst schwache Begriffe vom höheren Wesen, glauben jedoch an Unsterb- lichkeit der Seele. Felle und Vogelhaute sind ihr Kleid, alle Arten Fleisch, besonders aber vom Seehunde und von Fischen, ihre Nahrung, ein Zelt von Seehundsfellen die Wohnung im Sommer, eine tief in der Erde sichende steinerne Hütte im Winter. Jagd-, Fischer - und Küchen- gerathe bereiten sie aus den ihnen zu Gebote stehenden Materialien, Stein, Knochen, Graten u. dergl. sehr künstlich, bauen auch Kahne aus Holz und Fellen und wissen ihre Kleider sehr geschickt mit Sehnen und Gedär- men zu nähen. Schon 981 kamen Normanner von dem nur 20 M. ent- fernten Island hierher und führten das Christenthum ein. Seit Xv. Jahrh. ist aber diese Colonie, die 1406 aus 190 Dörfern bestanden haben soll, ganz vergessen, da das Eis alle Gemeinschaft mit ihr unmöglich machte, und auf eine unbekannte Weise, vielleicht durch Krankheiten und Hunger verschwunden. Sie ist auf der O. Küste gewesen, wo man noch Spuren früherer Bevölkerung, jetzt aber keine E. mehr findet. Erst die Dänen gründeten 1721 auf der W. Küste, mit der die Normanner aber ebenfalls schon Verkehr hatten, Niederlassungen, die sich seitdem bis über 70° N. ausgedehnt haben und in denen über 6000 Eingeborne und 2 bis 300 Eu- ropäer wohnen. Die Herrnhuter haben sich seit 1733 um die Einführung des Christenthums sehr verdient gemacht und unterhalten noch immer da- selbst einige Missionairs. Etwa 1100 Grönländer leben als Christen in ihren 14 Gemeinden. Alle Colonicn stehen unter der Aufsicht zweier Jn- specroren, Das südliche Inspecrorar begreift die Niederlassungen: Ju- lianenhaab (61" Br.), der südlichste und bevölkertste Ort mit 14 bis 1500 E., die Rinder und Schafe halten und Gemüse bauen; Frederiks- haab, Goodhaab, die älteste Dänische Niederlassung, Sitz des einen In- spektors, Sukkercoppen, Holstenberg und die Herrnhuter Missionen Neuherrnhut, Lichrenau und -Lichrenfels, alle mit 2 bis 500c.— Im nördlichen Inspecrorare ist Egedesminde, Lhristianshaab, Iakobs- havn, Umenak und Upernawik, die nördlichste von allen (72° 32^ Br.). — An der Küste sind zahlreiche Inseln, unter denen im 70° Br. Disko die größte, wo Goodhavn, Sitz des zweiten Inspectors. Wahrscheinlich sind mehre Theile des Landes durch jetzt ganz beeisete Meerengen von ein- ander getrennt, wie dies namentlich mit der S. Spitze der Fall ist, auf der das Lapfarewell, denn der S. Punkt des festen Landes ist Sraa- tenhoek (Huk). Auf der O. Küste sind einzelne Punkte benannt, in S. Eriks Fiord, Herjols Ness, in N. Leverpools (liwwerpuhls) Rüste, wo das 3600f. hohe Roscoe (rosku) Gebirge, u. Jamesons (dschehmfens) Land.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 84

1835 - Hannover : Hahn
84 Iii. Periode. Von dem Tode Karl's des Großen bis auf die Zeiten Gre- gor's Vii. oder von dem Verfalle des Frankenreiches bis auf die Kreuzzüge. 814—1100, §• 62. Die Karolinger. Bleibende Trennung von Leutschland und Frankreich. Nach Karl's Tode trat bald eine Zeit heilloser Verwirrung ein; denn es fehlte die kräftige Hand, welche ein so großes Reich hätte regieren und Zusammenhalten mögen. Die großen Vasallen, ver- gessend des gemeinsamen Vaterlandes, waren auf nichts bedacht, als auf Erweiterung ihrer Rechte und Besitzungen, und ergriffen nicht selten die Waffen gegen die Könige, während äußere Feinde, wie Normannen und Ungarn, verheerend und plündernd das Reich anft'elen. So gin^ manche hoffnungsvolle Aussaat Karls des Gro- ßen bei der Schwache seiner Nachfolger, die von ihm die Karo- linger heißen, durch die Stürme der Zeit wieder unter; aber ein unverwüstlicher Grund für Gesittung und Bildung war in einem großen Theile von Europa durch Ausbreitung des Christenthums ge- legt, auf welchem bald ein schöneres Leben erblühen sollte. Insbe- sondere hat der heil. Anscharius, der Apostel des Nordens, im An- fänge des 9. Jahrhunderts um die Ausbreitung des Christenthums in Dänemark und Schweden große Verdienste. Ludwig der Fromme (814—840), wohlgesinnt und nicht ohne Kenntnisse, hatte als König von Aquitanien noch während der Lebzeit seines Vaters löblich regiert; aber ein so großes Reich zu beherrschen war er unfähig durch Schwäche und Nachsicht gegen seine Söhne und die Großen des Reiches. Bereits fühlten die Teutschen in den eroberten römischen Provinzen bei ihrer Vermischung mit den früheren Einwohnern das Bedürsniß, einen eigenthümlichen Entwick- lungsgang zu gehen. Daher theilte Ludwig schon im dritten Jahre seiner Regierung das Reich unter seine älteren Söhne, jedoch sollten sie ihm als Vater und Kaiser unterthan sein. Aber Ludwig änderte wiederholt diese Theilung zu Gunsten seines geliebten jüngern Soh- nes, Karl des Kahlen. Dies erbitterte die älteren, die sogar zu den Waffen griffen, und, in siuchwürdigem Kriege gegen den eigenen Vater, diesen mehrmals gefangen nahmen, so auf dem Lügen- felde bei Colmar (833). Jm Bußgewande und kniend legte Lud- wig ein öffentliches Bekenntniß seiner Sünden ab. Aber der Re- gierung und Kaiserwürde zu entsagen, konnte er nicht vermocht wer- den. Nach dem Tode des Vaters (840) setzten die entarteten Brü- der den Streit um das Erbe unter sich fort, bis das Volk selbst, des ruchlosen Kampfes müde, dessen Beilegung verlangte. So kam der in seinen Folgen so wichtige Vertrag von Verdun 843 zu Stande,

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 90

1835 - Hannover : Hahn
90 noch 5 Jahre in einer uneingeweihten Kapelle harren, bis der Bann gelöst und ihr in geheiligter Erde im Dome zu Speier, dem Be- gräbnißorte vieler teutschen Kaiser, endlich Ruhe wurde. Unter seinem Sohne Heinrichv. (1106 —1125) wurde über das Jnvestiturrecht noch lange und heftig gestritten, bis man endlich zu einer bessern Einsicht über das Wesen der Staats- und Kirchengewalt gelangte, und der Streit zwischen dem Kaiser und dem Papste Calixtus Ii. zu Worms (1122) dahin verglichen wurde, daß die Wahl zu Kirchen- ämtern frei und die Einsetzung in dieselben mit Ring und Stab, als Zeichen der geistlichen G ewalt, geschehen solle; dagegen sollte der Kaiser den Gewählten mit den weltlichen Gütern durch das Zeichen des Scepters belehnen. Mit Heinrich erlosch das frän- kische Kaiserhaus. Iv. Periode. Von den Zeiten Gregors Vii. bis Columbus, oder von den Kreuzzügen bis auf die Entdeckung von Amerika. 1100—1492. §. 66. Die Kreuzzüge. Es ist ein natürliches Bedürfniß des menschlichen Gemüthes, alles Große und Erhabene, wodurch es geistig bewegt wird, auch äußerlich zu ehren. Aus solchen innern Gründen geschahen schon seit den frühesten Zeiten des Christenthums Wallfahrten nach dem Lande, wo der geboren ward und lehrte, der für das Heil der Welt starb. Schon Constantin's des Großen Mutter, die heil. Helena, erbaute zu Jerusalem die Kirche des heil. Grabes. Als die Araber 637 das Land den Griechen Wegnahmen, gestatteten sie, selbst die heil. Stadt ehrend, den Christen freien Zutritt. Aber nach der Mitte des eilften Jahrhunderts eroberten die Seldsch uken, ein roher Tür- kenstamm, Syrien und Palästina, quälten die Christen und er- schwerten den Besuch der heiligen Orte. Solche Noth der Christen sah auch Peter von Amiens, der Einsiedler; er eilte mit Auf- trägen und Briefen des Patriarchen von Jerusalem an den Papst um Hilfe zurück und brachte nun, mit Vollmachten des Papstes Ur- ban Ii. versehen, durch seine feurigen Reden das ganze Abendland in Bewegung, das heilige Land den Ungläubigen zu entreißen. Auf den feierlichen Kirchenversammlungen zupiacenza undclermont (1095) hefteten viele Tausende unter dem Rufe: »Gott will es« ein rothes Kreuz, als Zeichen ihrer gemeinsamen frommen Unterneh- mung, auf die rechte Schulter. Die allgemeine Begeisterung sam- melte bald ungeheure Schaaren aus Frankreich, Italien und Teutsch- land, Schon im Frühjahre 1096 eilten Viele unter Peter's und

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 133

1835 - Hannover : Hahn
133 Kultur in dem weitgedehnten Reiche zu fördern. Nachdem er darum in einem glücklichen Kriege gegen die Türken von diesen Asow im Süden seines Reiches erhalten hatte, wollte er auch an den Küsten der Ostsee, die damals in den Händen der Schweden waren, Be- sitzungen und einen Hafen gewinnen. Darüber entstand der große nordische Krieg, der fast gleichzeitig mit dem spanischen Erbfolge- kriege ist, und in welchem Peter durch seine Beharrlichkeit endlich seine Absicht erreichte. Peter, dem bei allem feurigen Eifer nach dem Bessern doch noch Manches von der Rohheit seines Volkes an- klebte und dessen gereizter Jähzorn keine Grenzen fand, ließ seinen eigenen Sohn Alex ei, weil er aus Liebe zur alten Barbarei mit aufrührerischen Planen umging, durch ein Gericht zum Tode verur- theilen und starb, 8. Febr. 1725. Unter seinen nächsten Nachfolgern, Katharina I. (1725—27), die, früher die Frau eines schwedischen Dragoners, in russische Gefangenschaft gerathen und von Peter zu seinergemahlinn erhoben worden war; ferner Peter Ii., Enkel des Großen (1727 — 30), den Kaiserinnen Anna (1730—40) und Elisabeth (1740 — 62) waren zwar viele innere Unruhen und Streitigkeiten um den Thron, doch wurde das Gute, das Peter der Große gegründet hatte, erhalten und fortgesetzt. 8- 97. Karl Xii. von Schweden. Der nordische Krieg. Wie Peter der Große in Rußland, so war sein Zeitgenosse Karl Xii. von Schweden ein Mann von höchst merkwürdigen Ei- genschaften. Karl war höchst einfach in seinem ganzen Wesen und gleichgültig gegen die Genüsse und Annehmlichkeiten des Lebens. Er konnte die außerordentlichsten Anstrengungen ertragen, mehre Tage lang hungern; er trank keinen Wein vermöge eines Gelübdes, das er gethan, weil er sich einmal berauscht hatte. Außerordentlich war sein Muth; er war der tapferste seiner Soldaten, denen er in Allem als Muster diente. Aber es fehlte ihm Klugheit und höhere Einsicht in die eigentlichen Bedürfnisse des Staates. Darum war Karl wohl ein ausgezeichneter Krieger und verstand zu siegen, nicht aber die Siege zu benutzen. Dieses, wie sein grenzenloser Eigensinn, einen einmal gefaßten Entschluß durchzuführen, koste es auch, was es wolle, stürzte nicht nur ihn in's Unglück und Verderben, sondern auch Schweden, dessen bisherigen Vorrang im Norden seit dieser Zeit an Rußland überging. Karl bestieg, erst fünfzehn Jahre alt, (1697) den Thron von Schweden, das seit Gustav Adolph die erste Macht des Nordens geworden war, und die meisten Küstenländer der Ostsee beherrschte. Da wollten König Friedrich Iv. von Dänemark, August Ii., Kurfürst von Sachsen und König von Polen, und Peter der Große von Rußland Karls Jugend benutzen, um die wichtigen Ostseeländer Beck, Lehrb. der allgem. Geschichte. Ir Cursus. 10

10. Abth. 1 - S. 515

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 515 den, auf keiner besonder« Stufe, nur die Hauptstadt und einige an- dere Städte haben Fabriken, welche ausgezeichnete Spitzen und le- derne Handschuhe, außerdem manche andere Artikel, Leinen, Se- geltuch, Rüböl, Fayence, Zucker. Moll- u. a. Maaren, aber keine von besonderer Wichtigkeit liefern; sehr bedeutend ist aber der Seehandel, der durch die Lage des Landes und durch mehre Colonien in anderen Erdtheilen befördert wird.—• Dänemark, im X. Jahrhundert eine Zeit lang dem Deutschen Könige Ottol. unterworfen, eroberte unter Kan ut dem Großen sogar England und Schottland <10l6) und Norwegen (1030), jedoch nach kurzer Zeit gingen diese Länder wieder verloren, bis die Königin Margarethe 1397 durch die Kalmarische Union Dänemark, Schweden und Norwegen vereinigte. Da 1448 die alte Dynastie der Skioldunger ganz ausgestorben war, so wählten die Reichsstände den Grafen Christian von Oldenburg (11481) zum Könige, unter dessen Nachfolger, Christian Ii., (1523) der größte Theil Schwedens verloren ging. Mit Friedrich!, kam das verwandte Haus Holstein auf den Thron (1523). Sehr beschränkt war die Macht des Königs; allein nachdem in den Friedensschlüssen zu Brömsebro (1645), zu Roschild (1658) und zu Kopenhagen (1659) alle bisher in S.schweden besessenen Provinzen Gothland, Schonen. Herjedalen, ja sogar Drontheim an Schweden ver- loren gegangen waren, wurde dem Könige Friedrich Iii. die unum- schränkte noch fortdauernde Gewalt gegeben und die Macht des Adels völlig gebrochen. Das Herzogth. Oldenburg wurde 1667, Schles- wig 1720 erworben, für ersteres aber 1773 Holstein eingetauscht. Der Kieler Friede 1814 raubte dem Staate Norwegen, wofür es Schwedisch Pommern und dafür 1816 durch Tausch Lauenburg er- hielt. Holstein und Lauenburg gehören seit 1815 zum Deutschen ' Bunde. Der König, Friedrich Vi., geb. 1768, regiert seit 1808. Stände sind nur in Schleswig und in den Deutschen Provinzen, jedoch seit 1700 ohne Thätigkeit.— Die höchste Reichsbehörde ist der Ge- heime Staatsrath, unter welchem zwei Kanzleien (Justiz-und Verwaltungsbehörden), das Generalzoll-, Kammer- und Com- merzcollegium, die Generalcommissariats- und Admi- ralitätscollegien stehen. Der oberste Gerichtshof ist das höchste Gericht, unter dem die Obergerichte, Land- und Hofgerichte, die Kreißobergerichte, Ämter und Stadtgerichte stehen. I. Stift Seeland — 175 Q. M. 448,000 E. Es begreift 7 Ämter auf folgenden Inseln: 1) Seeland — 127 Q. M. 398,000 E. Es ist durch den Sund von Schweden, durch den Großen Belt von Fünen getrennt; ein fast ganz ebenes Land, nur an den So. Küstenstrichen von Kalkfelsen eingefchlossen; der mittlere und südl. Theil ist sehr fruchtbar, in N. aber sind mehre sandige Distrikte; die Waldung ist in einigen Gegenden be- deutend. In N. ist der tiefe Meerbusen Isefiord; unter den unbedeu- tenden Flüssen ist die Susaue in S. der größte; unter mehren Landfeen sind der Arre, fast 2m.lang, und der Tüssee die ansehnlichsten. — f Ko- penhagen*) am Sunde, der aber hier 3m. breit ist, zum Theil auf der *) Die mit einem f bezeichneten Örter find Amtssitze. 33*
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