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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 70

1861 - Freiburg : Herder
70 Geschichte des Mittelalters. Alexius schnell nach Asien überschiffte; sie wurden bald von den Seldschukken überfallen und bis auf einen kleinen Rest (dabei Peter) m'edergehauen. Auf demselben Wege folgte im Sommer 1096 das eigentliche Gottfried Kreuzheer unter Anführung des Herzogs Gottfried von Nieder- vonbouillon. lot^xs^oen; ein Theil, die Südländer, kamen zu Schiffe nach Dal- matien und zogen von dort auf dem Landwege nach Konstantinopel. Mit Kaiser Alexius schloßen sie einen Vertrag, kraft dessen sie die er- oberten Länder, die früher zum römischen Reiche gehört hatten, von ihm als Lehen empfangen sollten. § 208. Auf dem weiten Wege vom Bosporus bis Jerusalem Eroberung schlugen sie die Seldschukken, eroberten Ni käa, trafen zu ihrer Freude Tarsus^An- "" Taurus armenische Christen, welche sich unabhängig erhalten hatten, liochicn und gründeten unter Gottfrieds Bruder Balduin die Grafschaft Jerusalem Edessa, eroberten Tarsus und nach unsäglichen Entbehrungen und 1 .Zu dv. ^^^oungen und neunmonatlicher Belagerung Antiochia, schlugen ein türkisches Heer und überließen Antiochia als Fürstenthum dem Normannen Boemund. Nach furchtbaren Leiden kam das erschöpfte christliche Heer, kaum noch 40,000 Streiter zählend (7. Juni) vor Je- rusalem an. Ein erster Sturm mißlang und erst, als sie hölzerne Thürme an die Mauern gebracht hatten, siel Jerusalem (15. Juli 1099, Nachmittags 3 Uhr) nach langem blutigen Kampfe in die Gewalt der stürmenden Kreuzfahrer, welche in ihrer Wuth die ganze mohammeda- nische Bevölkerung vertilgten. Das König- § 209. Zum König von Jerusalem wählten sie den Herzog Gottfried, der bald darauf ein großes ägyptisches Heer bei A s- kalon besiegte, aber schon im Jahr 1100 starb, worauf sein Bruder Balduini. Balduin König wurde, welcher dafür Edessa an seinen Vetter Balduin r^lioobis von Bourges abtrat. Balduin I. war im Ganzen glücklich in den - unaufhörlichen Kämpfen gegen die Moslemin. Zwar fanden ^rei neue Kreuzheere, welche nach einander den Landweg durch Kleinasien nahmen, durch Entbehrungen und die Waffen der Seldschukken den Untergang, darunter auch ein deutsches, kleinere Abtheilungen bewaffneter Pilger langten aber fortwährend in Palästina an, seitdem Venedig, Pisa und Genua einen regelmäßigen Verkehr zur See mit den syrischen Hafeuplätzen unterhielten. Kaiser Lothar Ii. der Sachse (1125—1137). § 210. Nach dem Tode Heinrichs V. erwählten die Fürsten den Herzog Lothar von Sachsen und übergingen den nächsten Ver- wandten des verstorbenen Kaisers, den schwäbischen Herzog Friedrich den Hohenstaufen. Von diesem und seinem Bruder Konrad verlangte Lothar die Herausgabe der Reichsleheu, welche sie von Heinrich V. empfangen hatten, und ihre Weigerung führte zu einem zehnjährigen verheerenden Kriege, der durch einen Vergleich beendigt wurde, welcher Lotharn die Ehre, den Hohenstaufen dagegen die stritti- gen Güter ließ. Gleichzeitig rief Lothar einen allgemeinen Land- frieden auf zehn Jahre aus, wofür ihm das Volk freudig dankte. Bei einer strittigen Papstwahl unterstützte Lothar Innocenz Ii. gegen den Gegenpapst Anaklet, welchen Robert Guiskards Großneffe Roger

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 9

1861 - Freiburg : Herder
Die Reformation in Deutschland. 9 sollte, sonst drohten sie mit augenblicklichem Abzug nach Hause. Lautrek Schlacht bei zog eine Schlacht vor und führte die Schweizer zum Sturm aus die ®l;n0: Stellung des kaiserlichen Heeres, dessen Fronte durch einen Hohlweg »nr Mailand gedeckt war. Die stürmenden Schweizer wurden durch das Feuer der am ^Apru Batterien und der spanischen Schützen hart mitgenommen, und die °' ' zum Handgemenge kamen, von den Landsknechten niedergestochen. Nach- dem sie 3000 Mann verloren hatten, gaben sie den Sturm auf und zogen nach Hause. § 23. Nach der Zerstreuung des französischen Heeres wurde die französische Besatzung auch aus Genua vertrieben und im folgenden Jahre ein neuer Versuch auf Mailand blutig zurückgewiesen (Tod des Ritters Bayard). Als aber die kaiserlichen Feldherrn dem Drän- gen des Franz von Bourbon/dem Vetter des französischen Königs, der aus Rache in den kaiserlichen Dienst übergetreten war, nachgabcn und Marseille belagerten, mußten sie sich mit großem Verluste zu- rückziehen. König Franz I. bot jetzt Frankreichs ganze Macht auf und führte die treffliche französische Reiterei, eine noch nie gesehene Anzahl schwerer Geschütze, schweizerisches Fußvolk und 7000 Lands- knechte nach Oberitalien. Er belagerte Pavia, das der Spanier de Leyva eben so geschickt als tapfer vertheidigte, viele Monate lang, bis endlich Peskara, Vasto, Frundsberg und der Ueberläufer Bourbon das kaiserliche Heer, welches erbittert über Soldrückstände, Beschwerden und Mangel an Lebensmitteln nur die Wahl zwischen Schlacht und Auflösung gestattete, zum Entsätze herbeiführten. In der Nacht brachen sie eine Lücke in die Mauer des großen Parks bei Pavia, umgingen so Schlacht bet das stark verschanzte feindliche Lager und erfochten den glänzendsten Pavia. Sieg; das französische Heer verlor bei 10,000 Todten die doppelte Anzahl Gefangene, unter welchen sich der König selbst befand, der nach Madrid abgeführt wurde (24. Februar 1525). Dort entsagte er Friede von im Friedensschlüsse vom 14. Januar 1526 allen Ansprüchen auf Ge- Mavrid. nua, Mailand und Neapel und versprach die Herausgabe des Herzog- thums Burgund; er trat es jedoch nie ab und ebensowenig hinderte ihn sein in Madrid geleisteter Schwur an der Erneuerung des Kriegs. Die Liga gegen den Kaiser gesprengt (1526—1529). § 24. Papst Leo X., ein Mediceer, war 1521 gestorben, sein Nachfolger, Karls V. ehemaliger Lehrer, Adrian Vi., 1523, ohne daß er bei dem besten Willen zur Beruhigung der abendländischen Christen- heit Ersprießliches hatte bewirken können. Ihm folgte Klemens Vii., ein Mediceer, der mit Venedig, Florenz, dem Herzog Franz Sforza von Mailand, der aber nicht Herr seines Landes war, den ^Schweizern, dem französischen und englischen Könige einen Bund schloß, um Italien, wie vorgegeben wurde, von dem Joche der Spanier und Deutschen zu befreien. Das kaiserliche Heer in Ober- italien war abermals ohne Sold und drohte sich aufzulösen. Daher griff Karl von Bourbon zu einem verzweifelten Mittel. Er führte das Heer rasch vor Rom und legte selbst die Sturmleiter an die Mauer; er fiel durch einen Schuß, die spanischen und deutschen Fuß- knechte erstürmten aber die Stadt und plünderten sie aus trotz Gothen Plnnderung und Vandalen (6. Mai 1527; 8aeoo di Roma). Der Papst wurde

5. Geschichte der Neuzeit - S. 9

1883 - Freiburg : Herder
Der Bauernkrieg. König Franz I. von Frankreich. 9 Braunschweig und die schsischen Fürsten bei Frankenhansen kamen der Aufforderung grndlich nach. Am 15. Mai 1525 wurden feie Bauern bei Frankenhausen angegriffen, in die Flucht geschlagen und 6000 von ihnen niedergemetzelt. Mnzer wurde gefangen, gefoltert und mit 24 Rdelsfhrern hingerichtet. berall hielt der Henker eine furcht-bare Nachernte, so da man die Zahl der im Kriege Umgekommenen und spter Hingerichteten auf 150 000 schtzte. Sarts T. erster franzsischer Krieg. (1520-1526.) Schlacht Sei Zavia. (24. Iseruar 1525.) 8. König Franz I. von Frankreich, welcher seine bei der Knigs-whl erlittene Niederlage nicht vergessen konnte, begann den Krieg bereits 1520 an der burgundischen und spanischen Grenze, hatte aber nirgends Glck. Die Hauptschlge fielen jedoch in Italien. Die kaiserlichen Truppen, deren Kern aus spanischen Fusoldaten und deutschen Landsknechten be-stand, wurden von den besten Feldherren ihrer Zeit befehligt, von dem Marchefe Franz von Pescara und Alfons von Vasto, zwei Spaniern aus dem Heldengeschlechte der Avalos, und ihnen stand wrdig zur ^eite Georg von Frundsberg, der Vater der Landsknechte genannt, dessen Spruch lautete: Je mehr Feind', desto grer die Ehr'." In dem feindlichen Heere waren die Reiterei und Artillerie ausgezeichnet, das Fnvolk aber bestand aus schweizerischen Sldnern und 7000 deutschen Landsknechten, den sogenannten schwarzen Banden", denn das franzsische Fnvolk taugte damals noch sehr wenig. Die Sldner ntigten ihren Feldherrn, den Herzog von Lautrec, am 25. April 1522 bei . icocca, zwischen Mailand und Novara, zur Schlacht; sie strmten aber die Stellung der Landsknechte vergeblich, verloren 3000 Tote und zogen nach Hause. Franz bot 1524 die ganze Macht Frankreichs auf und zog mit einem gewaltigen Heere nach Oberitalien. Er belagerte Pavia elf Monate lang, bis endlich die kaiserlichen Feldherren zum Entstze beranzogen. Ihr Heer war bedeutend schwcher, aber es verlangte die Schlacht oder die Heimkehr, denn es hatte seit vielen Monaten keinen Sold erhalten und litt Mangel an Lebensmitteln. Frundsberg beschlo daher, den Kampf zu wagen, ^n aller Stille lie er während der Nacht eine groe Lcke in die Mauer des Parks, in welchem die Franzosen lagerten, brechen und drang bei der Morgendmmerung durch diese mit dem Heere ein. Ein mrderisches Geschtzfeuer ergo sich der die berraschten Landsknechte; wohl eilte Franz selbst mit seiner Reiterei herbei, aber letztere wurde von den spani-schen Schtzen niedergeschossen und gesprengt, Franz selbst, der sich mit wenigen Rittern gegen die kaiserlichen Reiter als ein Held verteidigte,

6. Geschichte der Neuzeit - S. 101

1883 - Freiburg : Herder
Karl Xii. von Schweden. 101 wo die Kosaken zum Aufstande gegen die Russen bereit waren. Whrend Karl in dieser Richtung sortzog, wurde sein Feldherr Lwenhaupt, der ihm 12 000 Mann und die mangelnden Heeresbedrfnisse zufhren sollte, von dem Czaren mit vierfacher bermacht angegriffen und konnte sich nach dreitgigem verzweifelten Kampfe nur mit dem berreste seiner Truppen und dem Verluste alles Gepckes zu seinem König durchschlagen. Auch Mazeppa erschien bei diesem als Flchtling, denn die Russen hatten seinen Abfall nicht abgewartet, sondern waren ihm zuvorgekommen, hatten Bathurin, den Hauptort der Kosaken, berfallen, die Verschworenen ge-ttet oder gefangen und die Kosaken zum Gehorsam gezwungen. Karl fand darum die erwarteten Winterquartiere in der Ukraine nicht und sein Heer litt bei dem Mangel an guter Nahrung und Bekleidung um so schwerer, als der Winter von 17081709 ein beraus harter war, denn selbst in gemigteren Lndern, z. B. Frankreich, erfroren die Neben und Obstbume, die Tiere des Waldes und Feldes, und erduldete das arme Volk unsgliches Elend. Im folgenden Mai belagerte Karl die Stadt Pultawa, erlitt aber am 8. Juli 1709 durch die bermacht des Czaren eine solche Niederlage, da er sich nur mit 2000 Mann der den Dniepr auf trkischen Boden retten konnte, wo er in Bender gastliche Aufnahme fand. 16 000 Schweden fielen in russische Gefangen-schaft, die in Rußland als Sklaven verteilt oder in die Bergwerke im Ural geschickt wurden; von allen diesen wackeren Kriegern sah nicht ein einziger seine Heimat wieder. Karl Xii. in dcr Trkei. (1709-1714.) 56. Karl Xii. bot alles auf, um den Sultan zum Kriege gegen den Czaren zu bestimmen. Wirklich setzte sich ein starkes trkisches Heer in Bewegung, als Peter I. sich 1711 von dem Hospodaren Kantemir in die Moldau verlocken lie, weil dieser ihm versicherte, bei dem Ein-marsche der russischen Armee werde sich das rumnische Volk in Masse gegen die Trken erheben. Die Bauern in der Moldau und Walachei, ein durch die Bojaren (Adeligen) geknechtetes Geschlecht, verhielten sich ruhig, denn sie wren Leibeigene geblieben unter der Oberherrlichkeit des Czaren, wie sie es unter der Oberherrlichkeit des Sultan waren. Bald sah sich Peter I. mit seinem 40 000 Mann starken Heere von der trki-scheu bermacht am Pruth eingeschlossen, er rettete sich aber, indem er den geizigen und feigen Grovezier durch Geschenke und das Ver-sprechen, Asow zu rumen, zum Frieden bewog. Dennoch blieb Kart bis in den Herbst 1714 in der Trkei, indem er fortwhrend hoffte, es msse ihm gelingen, die Trken zu einem Kriege gegen den Czaren zu bewegen; endlich eilte er, als die Geduld des Sultan erschpft war,

7. Geschichte des Mittelalters - S. 57

1882 - Freiburg : Herder
Deutschland ein Wahlreich. Konrad Ii. Heinrich Iii. 57 Verbrechen durch ein Gericht ihrer Standesgenossen der Lehen verlustig erklärt werden könnten. Dieses ursprünglich nur für Oberitalien gegebene Gesetz wurde die Grundlage des schriftlichen Lehengesetzes. Konrad Ii. führte auch schwere, aber glückliche Kriege gegen die überelbischen Slaven, die sich empört hatten, und gegen die Polen, welche ihnen zu Hilfe kamen. Er starb 1039 zu Utrecht und wurde im Dome zu Speier begraben, dessen Ban er 1030 begonnen hatte. Heinrich Iii. (1039-1056.) § 46. Dieser 22jährige Sohn und Nachfolger Konrads Ii. glich ihm an Klugheit und Kraft und verfolgte wie er den Plan, in Deutsch- land wieder eine erbliche Monarchie zu errichten und dieselbe gegen die Einsprachen geistlicher und weltlicher Herren sicherzustellen. Zuerst zwang er den mächtigen Herzog Bratislaw von Böhmen zum Gehorsam, ließ ihm aber das Herzogtum als Lehen und gewann so in dem Besiegten einen treuen Bundesgenossen im Kampfe mit den Ungarn; hierauf vertrieb er den Herzog Gottfried von Niederlothringen und verlieh das Herzogtum dem elsässischen Grafen Gerhard. Der französische König Heinrich I. erhob auf Lothringen Ansprüche, gab sie jedoch auf, als ihm Heinrich Iii. einen Zweikampf als das einfachste Mittel anbot, um ihren Streit zu schlichten. Ungarnkriege. (1043, 1050, 1053.) § 47. Die Ungarn wandten ihre Waffen nach der großen Nieder- läge auf dem Lechfelde bei Augsburg hauptsächlich gegen die Völker im Osten und Süden ihres Landes und gestatteten allmählich dem Christen- tum Eingang. König Geisa I. wurde durch seine Gemahlin Sarolta demselben günstig gestimmt und deren Sohn Stephan der Heilige (997 bis 1038) führte es als Staatsreligion ein. Eine Empörung dämpfte er mit Waffengewalt, gründete Bistümer, Kirchen und Klöster, teilte Ungarn in Komitate und führte eine Gerichtsordnung ein. Er er- hielt im Jahre 1000 von dem Papste und dem Kaiser die königliche Krone, eroberte 1002 Siebenbürgen und schlug 1003 die Bulgaren und Petscheuegen zurück. Mit Kaiser Otto Iii. und Heinrich Ii., dessen fromme Schwester Gisela seine Gemahlin war, stand er im besten Einvernehmen, mit Konrad Ii. jedoch geriet er in einen nichts entscheidenden kurzen Krieg. Stephans Nesse und Nachfolger Peter wurde vertrieben (1041) und fand in Deutschland Aufnahme, was zu einem ungarischen Einfalle und zu einem deutschen Kriege führte. Kaiser Heinrich Iii. erzwang 1043 die Abtretung des Landstrichs bis znr Leitha, erfocht im folgenden

8. Geschichte des Mittelalters - S. 67

1882 - Freiburg : Herder
Erster Kreuzzug. Die schwäbischen Kaiser. 67 trafen zu ihrer großen Frende im Gebirge Taurus armenische Christen, welche sich bisher der Türken erwehrt hatten und jetzt Gottfrieds Bruder Balduin zu ihrem Fürsten wählten. Er blieb mit einem Teile des Heeres zurück und gründete als Graf von Edessa (Orfah) das erste, freilich kleine, christliche Reich in Asien (1097). Auf dem weiteren Zuge eroberten die Kreuzfahrer Tarsus, hierauf nach unsäglichen Ent- behrungen und Anstrengungen im neunten Monate der Belagerung An- tiochia, schlugen ein fünfmal stärkeres türkisches Heer und überließen Antiochia als Fürstentum dem unteritalischen Normannen Boe- mund (1098). Nach neuen Leiden kam endlich das erschöpfte christ- liche Heer, kaum noch 20 000 Streiter zählend, am 7. Zum (1099) vor Jerusalem an. Der erste Sturm mißlang und man mußte eine Be- lagerung unternehmen; erst am 15. Juli, als die beweglichen hölzernen Türme an die Mauer gebracht waren, drangen die Kreuzfahrer nach- mittags um 3 Uhr stürmend ein und hieben die ganze mosleminische Be- völkerung zusammen. Z>as Königreich Jerusalem. § 60. Die Anführer des Kreuzheeres wählten hierauf den Herzog Gottfried zum Könige von Jerusalem. Er selbst nannte sich jedoch aus christlicher Demut stets nur Herzog. Bald nach seiner Erhebung besiegte er ein zehnmal stärkeres Heer des ägyptischen Sultans bei Askalou, starb aber schon im Jahre 1100, worauf sein Bruder Balduin König wurde und Edessa einem Vetter überließ. Balduin I., der wegen seiner persönlichen Tapferkeit mit Judas dem Makkabäer verglichen wurde, trieb die unaufhörlich angreifenden Moslemin glücklich zurück, aber drei kleinere Kreuzheere, welche nacheinander den Landweg vom Bosporus nach Syrien einschlugen, fanden durch Entbehrungen und die türkischen Waffen den Untergang. Doch langten fortwährend Abteilungen bewaffneter Pilger in Palästina an, seitdem Venedig, Pisa und Genua einen regel- mäßigen Verkehr zur See mit den syrischen Hafenplätzen unterhielten. Die schwäbischen Kaiser (Hohenstaufen). (1138—1268.) Kaiser Lothar Ii. (1125—1137.) 8 61. Nach dem Tode Heinrichs V. (1125) erwählten die Fürsten nicht dessen nächsten Verwandten, den schwäbischen Herzog Friedrich von Hohenstaufen, zum Könige, sondern den sächsischen Herzog Lothar, der den Hohenstaufen durch einen zehnjährigen Krieg zum Gehorsam zwingen

9. Geschichte des Mittelalters - S. 73

1882 - Freiburg : Herder
Heinrich Vi. Philipp und Otto Iv. 73 Abendland mit Trauer, und selbst Friedrichs Feinde klagten laut, daß die Säule der Christeuheit gebrochen sei. Der Kaisersohn Herzog Friedrich von Schwaben führte das zu- sammengeschmolzene Heer vor Ptolemais (Akre), das von den Königen Frankreichs und Englands belagert wurde. Die Festung verteidigte sich heldenmütig und im Rücken des Kreuzheeres lagerte Saladiu; Stürme und Schlachten rafften die Kreuzfahrer zu Tausenden hinweg, und fast noch verheerender wüteten Krankheiten, denen auch Herzog Friedrich zum Opfer fiel, nachdem er den Orden der deutschen Ritter gestiftet hatte. Endlich ergab sich Ptolemais; bald darauf zog der König von Frankreich heim und Richard konnte, obwohl er Wunder der Tapferkeit verrichtete, von Saladin nur einen Vertrag erlangen, der den Christen die Wallfahrt an die heiligen Orte sicherte (1193). Von dem deutschen Kreuz- Heere mögen etwa 7006 den heimatlichen Boden wieder betreten haben. Kaiser Heinrich Vi. (1190-1197.) § 69. Dieser Sohn und Nachfolger Friedrichs I. verfolgte die großen Entwürfe seines Vaters, entehrte aber seinen Namen durch Grau- samkeit und Hinterlist. Es gelang ihm, Neapel und Sicilien, das Erb- gut seiner Gemahlin, das ihm der Graf Tankred streitig gemacht hatte, zu erobern. Mit unmenschlichen Strafen wütete er nun gegen Feinde und Verdächtige und schleppte einen großen Schatz aus Unteritalien auf die Burg Trifels (in der Rheinpfalz). Auch gegen die Engländer zeigte er sich von seiner habgierigen Seite. König Richard hatte nämlich den Herzog Leopold von Österreich vor Ptolemais beschimpft und wurde von diesem, als er von Aquileja, wohiu sein Schiff durch Stürme getrieben worden war, verkleidet durch Deutschland nach England zurückkehren wollte, ausgekundschaftet und gefaugeu. Der Kaiser ließ sich aber den König ausliefern, weil kein Herzog einen König in Gefangenschaft halten dürfe, und gab ihn nicht eher frei, bis die Engländer das ungeheure Lösegeld von 150 000 Mark Silbers erlegt hatten. Heinrich starb 1197, erst 32 Jahre alt, und liegt im Dome von Palermo begraben. Z>ie Kegenkönige Philipp (1198—1208) und Htto Iv. (1198—1218). § 70. Auf die Nachricht von Heinrichs Tode wählte die Partei der Hohenstaufeu dessen Bruder Philipp zum Könige, ihre Gegner aber Heinrichs des Löwen Sohn Otto. Philipp hatte bereits die Oberhand gewonnen, als er auf der Pfalz zu Bamberg aus Privathaß ermordet wurde. Darauf wurde Otto in ganz Deutschland als König anerkannt, zog nach Rom und ließ sich krönen, benahm sich aber gegen den Papst Innocenz Iii. (1198—1216), einen der größten Päpste aller Zeiten,

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 304

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
364 Die mittlere Zeit. der griechischen Kaiserstochter. Die Dänen unterwarf er sich gleichfalls; ihr König Harald Ii. ließ sich taufen. Otto starb 973.zu Memleben an der Unstrut. Er nahm den Ruhm mit sich in das Grab, daß er seit Karl d. Gr. der größte, kräftigste, klügste und frömmste Kaiser gewesen sei. 073- 313) Ottos Sohn, Otto Ii., stritt glorreich in Deutschland 983' gegen die Dänen, wie gegen die Franken, welche Lothringen an sich reißen wollten, und drang sogar bis nach Paris vor. Aber seine Vermählung mit einer griechischen Prinzessin brachte ihn auf den unglücklichen Gedanken, Unteritalien, wo sich Griechen niedergelassen hatten, als die Mitgift feiner Frau zu betrachten. Als er deshalb uach Rom gerufen worden, um die Ordnung herzustellen, zog er von dort gegen die Griechen und nahm ihnen Neapel, Salerno und Tarent ab. Aber der griechische Kaiser rief die Araber ans Sizilien und Afrika zu Hilfe und Otto Ii. wnrde bei Basantello so schwer geschlagen, daß er M2. kaum sich selbst retten konnte. Er rüstete sich zwar zu einem neuen Zuge, starb aber zu Rom, ehe er seiu Vorhaben ausführen konnte. 314) Sein Sohn Otto Iii. war bei seines Vnters Tode erst drei Jahre alt, und während seiner Minderjährigkeit regierten seine Mutter Theophano und der Hl. Willigis, Erzbischof von Mainz. Ausgezeichnete Lehrer bildeten den hoffnungsvollen Kuaben mit einem solchen Erfolge aus, daß er das „Wunder der Welt" genannt wurde. Otto mußte zweimal ebenfalls nach Rom ziehen, um dort die Ruhe wiederherzustellen und den Papst zu schützen. Aber er hatte von den Feinden der Deutschen viel E. zu leiden und starb zu Rom schon in seinem 22. Lebensjahre. 315) Nach dem Tode Ottos Iii., mit dem das sächsische Geschlecht in seinem Mannsstamme erlosch, traten mehrere Bewerber um die deutsche Krone auf. Dem Herzog Heinrich von Bayern, der im Besitze der Reichsinsignien war,_ gelang es, sich Anerkennung zu verschaffen. Heinrich Ii. war ein frommer und gerechter Mann. Dreimal mußte er nach Italien ziehen. Mit Hilfe einer Schar Normannen, die gerade nach Rom gepilgert waren, besiegte er die Griechen in Unteritalien und schenkte Ei. ihrem Anführer zum Danke dafür einen Strich Landes daselbst. 1024. Heinrich starb 1024 und liegt im Dome zu Bamberg, welches Bistum er gestiftet, begraben. Zweiundzwanzig Jahre nach seinem Tode wurde er heilig gesprochen. Seine Gemahlin Knnigunde, eine luxemburgische Prinzessin, welche ihn sechzehn Jahre über-i2oo. lebte, wurde 150 Jahre nach ihrem Tode gleichfalls kanonisiert (in den Kanon, d. i. in das Verzeichnis der Heiligen, aufgenommen).
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