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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 39

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 89 — Kreuzfahrer, welche daran Theil nahmen, sich ein rothes Kreuz auf die rechte Schulter heften ließen. Fromme Dankbarkeit gegen den göttlichen Erlöser Jesus Christus hatte seit deu frühesten Zeiten viele Christen veranlaßt, das heilige Land zu besuchen, in welchem der f eiland gelehrt und gelitten und schon die Mutter Constantins, die aiserin Helene, hatte über der Stelle, die mau für Christi Grab hielt, eine Kirche erbauen lassen, in welcher alle dahin pilgernden Christen ihre Andacht verrichteten. Dies konnte, so lange Palästina unter der Herrschaft der Oströmer und Araber stand, ungehindert geschehen, als aber Syrien und Jerusalem 1076 in türkische Hände kam, wurden die Pilger so gedrückt und gemißhandelt, daß der Wunsch immer lauter wurde, das heilige Land den Ungläubigen zu entreißen. Papstthum wie Kaiserthum, Ritterthum und Bürgerschaft trieb es zur Vereinigung für ein großes Ziel, zu einem Kampfe für den Glauben, der reich an That und Kraft, reich an Aufopferung und Liebe, an Begeisterung und Andacht war. Das Papstthum feierte in dieser Zeit seine höchste Macht, das Ritterthum seine Blüte, das Mönchswesen seine weiteste Verbreitung, das Bürgerthum seine Erhebung. Schon Gregor Vii. hatte zu einem Kreuzzuge aufgefordert; aber erst als Peter von Amiens (auch seiner Kutte wegen Kuttenpeter genannt), ein Einsiedler, der selbst das Elend und die Noth der Pilger im gelobten Lande mit angesehen hatte, auf seinem Esel in ganz Deutschland und Frankreich umherzog und mit glühender Beredsamkeit die Bedrückungen und Grausamkeiten der Türken schilderte, und Papst Urban Ii. noch in demselben Jahre 1095 in der Kirchenversammlung zu Clermont in Frankreich Sündenerlaß für jeden Kreuzfahrer verkündigte, fand die Aufforderung so viel Theilnahme, daß unter dem Rufe: „Gott will es!" sich eine große Menge das rothe Kreuz anheften ließ. Der Drang, das heilige Land wieder zu befreien war so groß, daß schon 1095 die ersten Schaaren unter Peter von Amiens und einem Ritter Walther von Habenichts aufbrachen. Da es ihnen an jeder militärischen Ordnung und Zucht fehlte und sie aus ihrem Zuge raubten und plünderten, so fielen die Einwohner selbst über sie her und schon in Kleinasien gingen sie völlig zu Grunde. Der erste wohlgeordnete Zug setzte sich 1096 unter der Anführung des tapferen Gottfried von Bouillon, Herzog von Lothringen, in Bewegung. An 600000 Krieger brachen auf verschiedenen Wegen nach dem gelobten Lande auf. Unsägliche Mühen und Drangsale hatten sie zu bestehen. Das ungewohnte Klima, Hunger und Durst, anstrengende Märsche und verheerende Seuchen, sowie das Schwert der Feinde lichtete gar bald die Reihen der begeisterten Kämpfer. Mit nur 20000 Fußgängern und 1500 Reitern kam man vor Jerusalem an; am 15. Juli 1099 wehten nach hartem Kampfe die Kreuzesfahnen auf den Zinnen der heiligen Stadt. Der edle Gottfried wurde zum König ernannt, allein da, wo sein Erlöser unter einer Dornenkrone geduldet, wollte er keine Königskrone tragen und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes." Erst

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 70

1904 - Habelschwerdt : Franke
70 holze bei Eisleben besiegt. Das allgemeine Friedensbedrfnis einigte schlielich die Gegner, und Heinrich schlo mit Papst Calixtns Ii. 1122 ein Konkordat zu Worms. Der Kaiser verzichtete auf die Belehnung mit Ring und Stab und lie sich bei der Wahl der Bischfe und bte durch einen Bevollmchtigten vertreten; den Gewhlten belehnte der Kaiser durch das Zepter mit den frstlichen Rechten. Heinrich V. starb kinderlos. 1096-1099 Der erste Kreuzzug, 10961099. 1. Veranlassung. Seit den Zeiten Kaiser Konstantins waren die Sttten, wo der Erlser gelebt und gelitten, das Ziel vieler christlichen Pilger. Auch als im 7. Jahrhundert die Araber Herren von Palstina geworden waren, konnten die abendlndischen Wallfahrer ungehindert Jerusalem besuchen. Infolge der Belebung des religisen Eifers nahm im 11. Jahrhundert die Zahl der Pilger immer mehr zu. Sie stieen jetzt aber auf groe Schwierigkeiten, da die Seldfchnken, die 1072 das Heilige Laud erobert hatten, fr den Besuch der heiligen Orte eine hohe Abgabe forderten und die Christen heftig verfolgten. Die Seldfchnken waren ein trkischer Volksstamm, der von den Kalifen von Bagdad zur Befestigung ihrer wankenden Macht ins Reich gerufen worden war und sich bald der Herrschaft bemchtigt hatte. Da sie Palstina, Syrien und Kleinasien eroberten und selbst das christliche Abendland bedrohten, rief der griechische Kaiser den Papst um Hilse an. Schon Gregor Vii. wollte den Griechen ein Heer zur Untersttzung im Kampfe mit den Unglubigen senden, aber erst Urban Ii. brachte nach einem neuen Hilfegesuch ein kriegerisches Unternehmen gegen die Trken zustande. Er rief ans der 1095 Kirchenversammlung zu Clermont 1095 durch eine begeisterte Predigt in den Zuhrern die berzeugung wach, da eine Heerfahrt zur Befreiung des Heiligen Grabes der Wille Gottes sei. Viele lieen sich sofort zum Zeichen, da sie an derselben teilnehmen wollten, ein rotes Kreuz vou Tuch auf die Schulter heften. Nach diesem Kreuze nannte man das Unternehmen Kreuzzug" und die Teilnehmer Kreuzfahrer". Neben der religisen Begeisterung waren noch andere Umstnde die Triebfeder fr die allgemeine kriegerische Bewegung, die jetzt weite Kreise des christlichen Abendlandes ergriff. Durch die Teil-nhme am Kreuzzuge glaubte so mancher Ritter die Sndenschuld abben zu knnen, die er in gewaltttiger Zeit aus sich geladen hatte. Auch fand die Abenteuerlust der Ritter, besonders der wander-lustigen Normannen, in der Heimat keine Befriedigung mehr, während das Morgenland, von deffen Wundern alle Pilger und Snger Lohmeyers Wandbilder: Heinrich V. in der Reichsversammlung zu Worms. Wilhelm von Tyrus, Geschichte des Heiligen Krieges (1099-1184). _ Kugler, Geschichte der Kreuzzge. (Oncken, Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen.) Berlin 1891.

5. Mittlere Geschichte - S. 35

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 35 — n.chr. Der Orden der Deutschritter oder Deutschherren wurde auf Anregung Friedrichs von Schwaben gestiftet. Ihr Hospital, das Marienhospital, war von Bremer und Lübecker Kaufleuten gestiftet worden. Ihre Kleidung war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. 1190 Kaiser Heinrich Vi. Heinrich der Löwe kehrt, nachdem Friedrich Barbarossa das Reich verlassen, aus der Verbannung zurück. Bardowiek wird zerstört „Leonis vestigia.“ „Des Löwen Spuren." Heinrich der Löwe verliert Lübeck. Er demütigt sich vor dem Kaiser in der Pfalz Tilleda am Fuße des Kyffhäufers. Der letzte Normannenkönig in Unteritalien und Sicilien (Wilhelm Ii.) war gestorben. Kaiser Heinrich Vi. unterwirft Unteritalien und Sicilien. Er stirbt in Messina, ist in Palermo begraben. Papst Jnnoeenz Iii. übernimmt die Vormundschaft Wer des Kaisers zweijähriger: Sohn Friedrich. Vierter Kreuzzug. Französische Kreuzfahrer sammeln sich in Venedig. Der blinde, 94jährige Doge [Sdöbf^e] von Venedig, Heinrich Dändolo, übernimmt die Führung der Kreuzfahrer. Der griechische Prinz Alexius bittet die Kreuzfahrer um Hilfe für seinen Vater Isaak Angelus. Der griechische Kaiser Isaak war von seinem Bruder vom Throne gestoßen und geblendet worden. Die Kreuzfahrer gewähren dem Alexius die geforderte Hilfe gegen große Versprechungen. 1204 Aufstand in Konstantinopel. Die Kreuzfahrer erobern die Stadt. 3*

6. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

7. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

8. Österreich-Ungarn, Balkan, Orient - S. 55

1916 - Leipzig : Klinkhardt
Vz-ii V^ii U^i'< 55 C^ir U^il U£Ü U^'ii U<^i< V^ii V^Ü Mit Genehmigung des Verlage; „l)eimut u. Welt" Dresden, pho!» v. Lr. Auner. Rirchenburg Eibesdorf. Wenn es nun doch besonders Begüterte dem magyarischen Kdel nachtun und sich über die Stammesgenossen erheben wollten, erfolgten heftige Kämpfe um die bürgerliche Freiheit. Diese inneren Streitigkeiten kamen bis zur Re- formation nicht zur Ruhe. Dennoch ließ sich in der Entwicklung der Sachsen- gründungen eine stetige Steigerung, und unter König Ludwig I., dem Zeit- genossen Karls Iv., sogar eine neue Blütezeit feststellen. Neben dem Kckerbau war unter ihm in Siebenbürgen auch die Gewerbetätigkeit gut gediehen, und gegen 25 Gewerbe, ganz besonders die Goldschmiedekunst, waren zur vollen Blüte gereift. Die Erzeugnisse dieses Gewerbefleißes fanden außer in Ungarn selbst bald auch in allen größeren Städten Europas, ja sogar jenseits des Meeres, z. B. in Egypten ihre willigen Abnehmer. Die siebenbürgischen Städte standen an tlnsehen und Reichtum den süddeutschen Handelsstädten wohl kaum nach, fluch Ludwigs Nachs olger, Kaiser Sigismund, der uns durch seinen lvortbruch dem huß gegenüber bekannt ist, und der somit den Einfall der Hussitenscharen in Nordungarn (1425—33) verschuldete, war den Sachsen freundlich zugetan. Iv. yie Türkennot und die Reformation. * Deutsche kommen um ihres Glaubens willen nach Ungarn. Da zog eine neue Wetterwolke herauf, die Türkengesahr, die Europa 300 Jahre in Atem hielt. 1453 erst trat mit der Eroberung Konstantinopels durch Inuhammed Ii. das osmanische Reich an Stelle des oströmischen, aber bereits gegen 60 Jahre vorher brachen die Türken zum ersten Male in Ungarn ein. Und von nun an wiederholten sich ihre Einfälle in unregelmäßigen Zwischenräumen. Noch größer wurde die Zahl der Kirchenburgen in den

9. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 17

1874 - Leipzig : Klinkhardt
17 13. Irrthümer und Mißbrauche in der christlichen Kirche, a) Anrufung der Heiligen, von Gregor dem Großen geboten. Johann Xv. gab 993 das erste Beispiel einer päpstlichen Kanonisation oder Heilig- sprechung; b) Verehrung der Reliquien, d. h. der Ueberreste der Heiligen und Heiligenbilder; c) Werkheiligkeit, d. h. Streben nach Gottgefälligkeit durch sogenannte gute Werke, z. B. Wallfahrten, einsames Leben, woraus das Klosterwesen sich entwickelte, Selbstpeinigung, Rosenkranzbeten, Schen- kungen an Kirchen, Ablaßkaus :c. (Anordnung eines Ablaßjahres durch Bonifacius Viii. 1300); ck) Lehre vom Fegfeuer (Gregor der Große 600); e) Verbot des Bibellesens durch Innocenz Iii. 1199; I) Lehre von 7 Sakramenten: Taufe und Abendmahl (seit dem Mönche Radbertus 831 wurde die Transsubstantiation, d. i. die Verwandlung des Brodes und Weines in das Fleisch und Blut Jesu gelehrt, und seit 1147 das Abend- mahl unter einerlei Gestalt angeordnet), Firmung (Konzil zu Lyon 1274), Ohrenbeichte (unter Innocenz Iii. 1215), Priesterweihe (Ordina- tion), Ehe, letzte Oelung. 14. Die Kreuzzüge. Seit der Eroberung Palästinas durch die Seldschucken waren die Wallfahrten nach Jerusalem gestört worden. Peter von Amiens gab die erste Veranlassung zu Kriegsrüstungen für Eroberung des heil. Landes. Diese Züge, die, unter dem Banner des Kreuzes aus- geführt, Kreuzzüge genannt wurden, sind von 1096 —1291 mehrfach wiederholt worden (s. allg. Gesch.), sie endeten aber mit der Rückeroberung Palästinas durch die Türken. 15. Geistliche Ritterorden. Es entstanden solche theils zum Schutze der nach dem heil. Lande Wallfahrenden, theils zur Pflege der kranken Pilger. Ihre Namen: a) der Johanniterorden, vom 12. Jahrhunderte bis 1798 bestehend, kommt auch unter dem Namen Rhodiser- oder Malteserorden vor; seine Ritter trugen schwarze Mäntel mit weißem Kreuze; b) der Templer- orden, 1119—1312; die Kleidung der Ritter bestand m weißen Mänteln mit rothem Kreme; o) der deutsche Ritterorden, 1190—1809, bezeichnete sich durch weiße Mäntel mit schwarzem Kreuze. 16. Inquisition (Ketzergericht). Ketzer, Andersgläubige, wurden früher von den Bischöfen mit Bann belegt. 385 sprach die Synode zu Trier die erste Ketzerverurtheilung zum Tode aus. 1229 bestätigte Gregor Ix. auf der Synode zu Toulouse die 1215 von Innocenz Iii. eingeführte Inquisition. Durch Ketzermeister (Inquisitoren) geschahen Gütereinziehungen und Hinrichtungen (Auto da fs) in Spanien, Frankreich, Italien. Der berüchtigte Ketzermeister Konrad von Marburg wüthete in Deutschland am Rheine. 1233 ging die Inquisition in die Hände der Dominikaner über. Unter dem Großinquisitor Torquemada in Spanien fielen 1481—98 etwa 10,000 Menschenopfer. Von Napoleon I. wurde die Inquisition 1808 in Spanien aufgehoben, von Ferdinand Vii. wieder hergestellt, aber 1810 gänzlich abgeschafft. 17. Vorbereitung zur Reformation a) durch Gegner der päpstlichen Irrlehren: I. Waldenser, Leonisten, später Albigenser. Peter Waldus, Kauf- mann zu Lyon, wirkte seit 1170, ließ die Bibel ins Französische übersetzen, verlangte Herstellung der apostolischen Kirche und des Ansehens der Bibel, Groß. Handbuch f. Schüler. :i

10. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 17

1860 - Leipzig : Klinkhardt
. 17 > Leo Iii. zum römischen Kaiser gekrönt, durch neue vermehrte. Die päpstliche Macht (Hierarchie) wuchs besonders unter Gregor Vii. Dritte Periode bis 1517. 12. Papst Gregor Vii. (Hildebrand) 1073— 85, verbot die Simonie (Erwerbung geistlicher Aemter durch Geld), ordnete den Cö- libat an 1074, untersagte die Investitur (Einsetzung der Bischöfe) durch Laien 1075. Sein Verhalten gegen Heinrich Iv. s. allg. Gesch. 13. Irrthümer undmißbräuche der christlichenkirche: a) Anrufung der Heiligen, von Gregor dem Großen geboten. Jo- hann Xv. gab das erste Beispiel einer päpstlichen Kanonisation oder Heiligsprechung; d) Verehrung der Reliquien d. h. der Ueberreste der Heiligen und der Heiligenbilder; c) Werkheiligkeit, d. i. Streben nach Gottgefälligkeit durch sogenannte gute Werke, z. B. Wallfahrten, ein- sames Leben, woraus das Klosterwesen sich entwickelte, Selbstpeinigung, Rosenkranzbeten, Schenkungen an Kirchen,, Ablaßkauf rc. (Anordnung eines Ablaßjahres durch Bor/facius Viii. 1300); d) Lehre vom Fegfeuer (Gregor der Große 600)/ e) Verbot des Bibellesens durch Innocenz Iii. 1199; k) Lehre von 7 Sakramenten: Taufe und Abendmahl (seit dem Mönche Radbertus 831 wurde die Transsubstantiation d. i. die Verwandlung des Brodes und Weines in das Fleisch und Blut Jesu gelehrt, und seit 1147 das Abendmahl unter einerlei Gestalt angeordnet), Firmung (Con'cil zu Lyon 1274), O h r e n b e i ch te (unter Innocenz Iii. 1215), Priesterweihe (Ordination), Ehe, letzte Oelung. 14. Die Kreuzzüge. Seit der Eroberung Palästina's durch die Seldschucken waren die Wallfahrten nach Jerusalem gestört worden. Peter von Amiens gab die erste Veranlassung zu Krregsrüstungen für Eroberung des heil. Landes. Diese Züge, die, unter dem Banner des Kreuzes ausgeführt, Kreuzzüge genannt wurden, sind von 1096 —1291. mehrfach wiederholt worden (f. allg. Gesch.), sie endeten aber mit der Rückeroberung Palästina's durch die Türken. 15. Geistliche Ritterorden. Es entstanden solche theils zum Schutze der nach dem heil. Lande Wallfahrenden, theils zur Pflege der kranken Pilger. Ihre Namen: a) der Johanniterorden, vom 12. Jahrhunderte bis 1798 bestehend, kommt auch unter dem Hamen Rhodiser- oder Malthesecorden vor; seine Ritter trugen schwarze Mäntel mit weißem Kreuze; I») der Templerorden, 1119 — 1312; die Kleidung der Ritter bestand in weißen Mänteln mit rothem Kreuze; e) der deutsche Ritterorden, 1190 —1809, bezeichnete sich durch weiße Mäntel mit schwarzem Kreuze. 16. J nq ui si ti o n (Ketzergericht). Ketzer, Andersgläubige, wurden früher von den Bischöfen mit Bann belegt. 385 sprach die Synode zu Trier die erste Ketzerverurtheilung zum Tode aus. 1229 bestätigte Gregor Ix. auf der Synode zu Toulouse die 1215 von Innocenz Iii. eingeführte In- quisition.'- Durch-, Ketzermeister (Inquisitoren) geschahen Gütereinziehun- gen und Hinrichtungen lauto da fö), in Spanien, Frankreich, Italien. Der berüchtigte Ketzermeister Konrad von Marburg wüthete am Rheine. 2
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