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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 60

1890 - Nürnberg : Korn
60 §58. Die Kreuzzüge 1096—1291. Gottfried von Bouillon. § 59. Das Rittertum. bigen zur Teilnahme an dem heiligen Unternehmen aufforderte, da drängten sich schon dort viele Tausende herbei, ließen sich als Erkennungszeichen ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter heften und bekannten sich so als Streiter Christi. Davon hießen sie „Kreuzfahrer", die Unternehmungen selbst „Kreuzzüge". 1096-1099 Der erste Kreuzzug (1096—1099) zählte fast eine halbe Million Streiter unter dem frommen und tapferen Gottfried von Bouillon, dem Herzog von Niederlothringen, und anderen Fürsten. Sie erreichten teils zu Land, teils zu Wasser unter vielen Mühseligkeiten und Beschwerden im Spätjahre 1096 das als Sammelplatz bestimmte Co n st a ntin o p e l. In Kleinasien angekommen, belagerten sie N i c ä a, welches sich den Griechen ergab, öffneten sich alsbald durch den Sieg bei Dorylänm das kleinasiatische Tafelland und kamen unter großen Verlusten nach Cilicien. 1098 ward auch Antiochia durch Verrat gewonnen und nach Auffindung der heiligen Lanze behauptet. Endlich erreichte das auf 20000 Streiter zusammengeschmolzene Kreuzheer Jerusalem; die übrigen waren fast alle auf dem mühevollen Zuge dem Klima, dem Hunger und dem Schwerte der Feinde erlegen. Als das Heer die heilige Stadt erblickte, sielen alle auf die Kniee nieder, küßten den Boden und weinten Thränen des Dankes und der Freude. Wiewohl eine starke türkische Besatzung die Stadt aufs tapferste verteidigte, so fiel sie doch schon am 15. Juli 1099 1099 nach blutigen Kämpfen in die Hände der Kreuzfahrer und ward dann durch den Sieg Gottfrieds bei Askalon über die Ägyptier für die nächste Zeit gesichert. Der fromme Gottfried war kurz uach der Eroberung der heiligen Stadt zum Könige von Jerusalem gewählt wordeu. Er weigerte sich aber, da eine Königskrone zu tragen, wo sein Herr die Dornenkrone getragen habe, und nannte sich bloß „Herzog nno Beschützer des heiligen Grabes". Erst als er im folgenden Jahre starb, nahm sein Brnder Balduin die Königswürde an. Da sich aber das neue Reich gegen die wachsende Macht der Türken nur durch fortwährende Unterstützung des Abendlandes erhalten konnte, so wurden fast zwei Jahrhunderte hindurch wiederholt bewaffnete Züge nach dem Morgenlande unternommen. Die Hauptkreuzzüge wurden unternommen : 1) unter Herzog Gottfried von Bouillon 1096; 2) unter Kaiser Konrad Iii. 1147; 3) unter Kaiser Friedrich Barbarossa, König Philipp August von Frankreich und König Richard Löwenherz von England 1189; 4) unter dem Grafen Balduin von Flandern 1204; 5) unter Kaiser Friedrich Ii. 1228; 6) unter König Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich 1248 und 1270. Diese Züge fruchteten indessen nur sehr wenig. Vielmehr fielen die von den Christen eroberten Orte allmählich sämtlich wieder den Mn-i29i hammedanern in die Hände, am letzten Akkon 1291. § 59. Das Rittertum. Von allen Einrichtungen des Mittelalters verdankt das Rittertum den Kreuzzügen die höchste Ausbildung; denn nichts konnte den Neigungen des Ritterstandes mehr entsprechen, als der Mmpf gegen die

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 130

1885 - Nürnberg : Korn
130 § 66. Mittlere Geschichte, 476 — 1517 n. Chr. dem Aussterben der Karolinger (987) kamen (mit dem Herzoge von Francien Hugo Capet) die Capetinger auf den Thron. Auch sie mußten sich die Anerkennung von den großen Vasallen erkämpfen. Der Gottesfriede (treuga dei, 1031; s. § 60, 1) sollte den gegenseitigen Fehden der Vasallen Einhalt thun. Seit Normannenherzoge den englischen Thron bestiegen hatten (s. u. 4), war ein großer Teil Frankreichs mit England verbunden. Philipp Ii. August (1180—1223) suchte die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen; er besiegte den englischen König Johann ohne Land und den deutschen Kaiser Otto Iv. bei Bou-viues(1214; s. §64,2) und behauptete die Normandie. Ludwig Vii. (1137—1180) beteiligte sich am zweiten, Philipp Ii. August am dritten, Ludwig Ix. der Heilige (1226—1270) am sechsten und siebenten Kreuzzug (§ 61 und 62). Philipp August, Ludwig Viii. (1223—1226) und Ludwig Ix. führten (1209 bis 1229) Krieg gegen die von Papst Innocenz Iii. mit dem Banne belegten Albigenser (§ 65, 1). Früher als in Deutschland kam in der Provence die lyrische Poesie durch die Troubadours (in Nordfrankreich Tron-vöres genannt) zur Blüte. Während der Kreuzzüge hob sich die Königsmacht durch das Aussterben vieler Vasallen. B. England. 3. Angelsachsen und Dänen, 827—1066. Egbert, König von Wessex, vereinigte die sieben angelsächsischen Reiche (§ 48, 4) zu einem Königreich England (827). Alfred der Große (871—901) besiegte die (seit 787) England bedrängenden Dänen oder Normannen, auch sorgte er für Volksbildung, Gerichtswesen, Schiffahrt, Handel und Befestigung des Landes. Im Jahre 1002 wurden alle in England befindlichen Dänen an einem Tage ermordet (dänische Vesper; 13. November); 14 Jahre darnach vereinigte der Dänenkönig Kanut der Große (1016—1035) England mit Dänemark. Erst 1042 kamen mit Eduard dem Bekenner (1042—1066) die Angelsachsen wieder auf den Thron. 4. Normannische Könige, 1066—1154. Wilhelm I. der Eroberer, Herzog von der Normandie, ein Vetter Eduards des „Bekenners", eroberte durch die Schlacht bei Hastings (1066) England gegen Harald, Eduards Schwager. — Unter den normannischen Königen vollzog sich durch Vermischung des Französisch-Normannischen mit dem Angelsächsischen die Ausbildung der englischen Sprache und Nationalität. 5. Das Hans Anjon oder Plantagenet (1154—1399)

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 132

1885 - Nürnberg : Korn
132 § 66—67. Mittlere Geschichte, 476—1517 n. Chr. Mauren, denen zuletzt (um 1250) nur Granada blieb. Hoch-gefeiert als „Schrecken der Araber" war in spanischen Liedern Rodrigo Diaz, genannt der Cid, gegen Ende des 11. Jahrhunderts Feldhauptmann des trefflichen Königs Alfons Vi von Kastilien. — Uber den gelehrten Alfons X. den Weisen s. § 64, 7. § 67. Fortsetzung. D. Die Normannen. 1. Die Normannen (Nordmannen, Skandinavier) plünderten zur Zeit der Karolinger auf ihren Seeraubzügen (Wi-ckingerfahrten) die Küsten von Deutschland, wo sie n. a. Hamburg verheerten (845), von Frankreich und England, drangen aber auch plündernd in das Innere dieser Länder ein. In Frankreich bekehrte sich ihr Anführer Rollo (Robert) zum Christentum und erhielt von Karl dem Einfältigen den Nordosten Frankreichs, d. h. die Normandie (911) und die Lehnshoheit über die Bretagne. 2. In Unteritalien ließen sich Normannen ums Jahr 1022 nieder; daselbst erhielten sie vom deutschen Kaiser Heinrich Iii. Apulien (1047). Jedoch nahm der Normannenherzog Robert Gniscard, ein Sohn Tancreds von Hanteville, Apulien und Kalabrien vom Papste zu Lehen (1059; s. § 60, 4). Roger I., Guiseards Bruder, eroberte Sieilien, Roger Ii. wurde König beider Sieilien (1130). Durch Vermählung Konstanzes, einer Tochter Rogers Ii., mit König Heinrich Vi. kam die unteritalische Normannenherrschaft an die Hohenstaufen, nach diesen (1266) an das Haus Anjou, und im Jahre 1282 Sieilien an Peter von Aragonien (§ 63 u. 64). 3. Von der Normandie aus eroberten die Normannen unter Wilhelm dem Eroberer, dem Sohne Roberts des Teufels, im Jahre 1066 England (§ 66, 4); der Nordwesten Frankreichs wurde ein englisches Lehen. 4. In Skandinavien vereinigte Kannt (Knnd) d. Gr. (1014—1035) die kleineren gotischen und normannischen Reiche und herrschte über Dänemark, Schweden, Norwegen, Schleswig und England (§ 66, 3); er förderte die Ausbreitung des Christentums in Skandinavien, womit schon Ansgar ({ 865) begonnen hatte _ (§ 57, 2). Ums Jahr 1200 (unter Waldemar Ii.) war die dänische Macht auch über die deutschen Ostseeländer ausgebreitet.

6. Grundriß der Weltgeschichte - S. 115

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode, 843—1273. I. Deutschland und Italien. U5 nicht zum Frieden. Zwar ein neuer Gegenkönig Hermann von Salm-Luxemburg (j 1088) konnte sich nicht lange halten. Aber nun empörten sich Heinrichs Iv. Söhne; zuerst der ältere, Konrad, den die päpstliche Partei gegen seinen Vater aufreizte. Konrad wurde der Nachfolge für unwürdig erklärt (1098). Jetzt ließ sich auch der jüngere Sohn Heinrich zur Empörung gegen den Vater verleiten, ja der herrschsüchtige und gefühllose Sohn zwang ihn zur Abdankung. Der Kaiser entkam aus der Haft. Schon rüstete er sich mit Hilfe der rheinischen Städte zum Kriege wider den Sohn, da starb der unglückliche Kaiser gramgebeugt bei seinem Freunde, dem Bischöfe zu Lüttich (1106). Erst fünf Jahre nachher, als der Bann gelöst war, durfte seine Leiche aus einer nngeweihten Kapelle in die Kaisergruft zu Speier gebracht werden. 7. Heinrich V. (1106—1125) erneuerte den Investitur-streit. Er nahm den Papst Paschalis Ii. nebst mehreren Kardinälen in der Peterskirche in Rom gefangen und zwang ihn zur Kaiserkröuuug. Der Juvestiturstreit wurde erst beendet durch das mit Papst Kal ixt Ii. abgeschlossene Wormser Konkordat (1122). Hier wurde bestimmt: die Wahl der Bischöfe mtd_ Äbte solle frei vor sich gehen, jedoch in Gegenwart des Kaisers oder seiner Abgeordneten; der Papst solle bei der Weihe mit Ring und Stab als den Zeichen der geistlichen Macht, der Kaiser aber vor der Weihe mit dem Scepter als dem Zeichen der weltlichen Rechte belehnen. — Mit Heinrich V. erlosch der salische Mannesstamm. Heinrichs Erbländer kamen an seine Schwestersöhne: Konrad und Friedrich von Hohenstaufen. B. Bis zum Ende der Kreuzzüge. §61. a. Die Kreuzzüge, 1096—1270. 1. Erster Kreuzzug (1096—1099). Gegen Ende des elften Jahrhunderts begann die unter dem Namen „Kreuzzüge" bekannte Völkerbewegung, für welche sich bald die ganze abendländische Christenheit begeisterte. Schon in der ersten Zeit der christlichen Kirche, besonders aber seit Konstantin d. Gr., dessen Mutter Helena die heil. Grabeskirche erbaute, wallsahrteteu viele Christen ins heil. Land. Auch noch nach der Eroberung Palästinas durch die Araber (637) dauerten diese Wallfahrten, die nun für ein verdienstvolles Werk galten, ungestört fort. Als aber die Seldschuckeu, ein zum Islam bekehrter türkischer Volksstamm, im elften Jahrhundert Syrien und Palästina er-

7. Grundriß der Weltgeschichte - S. 133

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode, 843—1273. Ii. Die außerdeutschen Länder. 133 E. Der Osten. 5. Den Preußen (Borussen an der untern Weichsel) verkündete Adalbert, Bischof von Prag (f 997), das Evangelium , erlitt aber bei ihnen den Märtyrertod (§ 59, 6). Der Deutschherrenorden, welcher unter dem Landmeister Hermann Balk das Land eroberte (1228—1283), verbreitete mit dem Christentum auch deutsche Kultur (§ 61, 3). 6. Über die Polen oder die Slaven an der mittleren Weichsel herrschte von 840—1370 das Haus der Piasten. Im zehnten Jahrhundert fand von Böhmen aus das Christentum in Polen Eingang. Herzog Boleslav Chrobry der Glorreiche (ums Jahr 1000) führte das Reich nach Osten und Westen zu bedeutender Ausdehnung (§ 59, 7). Der Königstitel, den schon Boleslav vorübergehend angenommen hatte, blieb den polnischen Herrschern seit 1295. 7. Rußland (Haus Rurik, 862—1598). Das russische Reich mit finnischen, slavischen und tatarischen Völkern entstand, als ein Normanne Rurik aus dem Stamme Ruß im neunten Jahrhundert das Fürstentum Nowgorod gründete; später stand das Großsürstentum Kiew an der Spitze der übrigen russischen Fürstentümer. Die Großfürstin Olga'ließ sich taufen (955), ihr Enkel Wladimir der Große (f 1015) vollendete die Einführung des Christentums; er bekannte sich zur griechisch-katholischen Kirche. Uber zweihundert Jahre (1240—1480) war Rußland den Mongolen zinspflichtig (s. Nr. 11). 8. Die Ungarn (vom 9. Jahrhundert bis 1301 unter den Arpaden) gründeten sich nach ihren Niederlagen an der Unstrut und auf dem Lechfelde (§ 59) feste Wohnsitze in den Ebenen der mittleren Donau und Theiß und nahmen unter ihrem ersten König Stephan dem Heiligen (ums Jahr 1000) das Christentum an. Nur kurze Zeit (1044—1047) war Ungarn deutsches Lehen. Im 12. Jahrhundert siedelten sich niederdeutsche Ansiedler (Sachsen) in Siebenbürgen an; sie bewahrten deutsche Sitten, Sprache und Einrichtungen bis auf den heutigen Tag. König Andreas gab den ungarischen Magnaten (weltlichen und geistlichen Standcshenen) einen Freiheitsbrief "das goldene Privilegium" (1222). Auch Ungarn hatte durch die Einfälle der Mongolen zu leiden (1241). 9. Das byzantinische Reich verlor unter der macedo-nischen Dynastie (867-—1056) und dem Herrscherhaus der ilomnenen (1057—1203) von seinen auswärtigen Besitzungen Kleinasien an die Seldschucken, Unteritalien an die Normannen. Im 13. Jahrhundert gründeten die Kreuzfahrer an Stelle des

8. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

9. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

10. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 232

1914 - Nürnberg : Korn
232 Nun schwur der Kaiser, er werde die Krone nicht wieder aufsetzen, bis er solch frechen Trotz gebrochen habe. Er bezwang ihn durch Schwert und Hunger. Barfuß und barhaupt, in zerrissenen Kleidern, ein bloßes Schwert oder einen Strick am Halse und Asche auf dem Haupte, das Kreuz voran, kamen sie hinaus in sein Lager und baten um Frieden und Gnade. Er aber ließ die Mauern der Stadt niederreißen und die Bewohner mußten sich in offenen Flecken ansiedeln. Aber bald entstand an einer anderen Stelle eine neue, gegen Friedrich feindliche Stadt, Alessandria, so genannt nach dem Papst Alexander Iii., welcher der lombar- dischen Städte Freund und Helfer war. So dauerte der Kampf noch lange fort. Der Kaiser kam selbst oft in Lebensgefahr: bei der Etschklause hatte der Feind in einem engen Paß zwischen Fels und Fluß das Heer umzingelt und nur der Tapferkeit Ottos von Wittelsbach verdankte Friedrich seine Rettung; in Susa hatten Bürger sich verschworen ihn im Schlafe zu ermorden; aber der treue Hartmann von Siebeneichen half dem Kaiser zur Flucht, indem er sich selbst in dessen Bett legte; die Feinde ehrten diese Treue und schenkten ihm das Leben. Ganz besonders hinderlich war es für Friedrich bei diesen Kämpfen, daß er sich auf die Unterstützung der deutschen Fürsten nicht verlassen konnte. Die Ordnung im deutschen Reiche war nämlich diese: der König überließ einen Teil des ihm gehörigen Landes an Edelleute auf unbestimmte Zeit. Eine solche Besitzung hieß Lehen, der Geber Lehnsherr, der Inhaber Lehnsmann oder Vasall. Dieser mußte seinen Lehnsherrn mit Leib und Leben, Gut und Ehre verteidigen und ihm in seine Kriege folgen. Nun wurden aber die Vasallen übermächtig und übermütig und Her- zoge, Fürsten und Grafen führten oft Krieg auf eigene Hand, auch gegen ihren König, oder sie weigerten sich ihm mit ihren Leuten im Kriege zu Dienste zu sein. Der mächtigste unter diesen Vasallen war zu Friedrichs Zeit der Herzog Heinrich der Löwe aus dem Geschlechte der Welfen; ihm gehörten Braunschweig und Lüneburg, Bayern und Sachsen. Dieser stolze Mann weigerte sich dem Kaiser Heerfolge gegen die lombardischen Städte zu leisten. Der Kaiser bat ihn, ja er fiel ihm zu Füßen. Alles umsonst. Da nahte die Kaiserin ihrem Gemahl und sprach: „Stehet auf, lieber Herr; Gott wird Euch helfen, wenn Ihr einst dieses Tages und Hochmutes gedenket!" Dieser Abfall Heinrichs des Löwen war hauptsächlich schuld an der Niederlage, welche Friedrich bei Legnano durch die Italiener erlitt. Wie oft hat doch die Uneinigkeit der Deutschen ihren Feinden zum Siege geholfen!
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