Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

4. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

5. Theil 2, Abth. 3 - S. 56

1824 - München : Lentner
50 welche er durch die Heurath mit Teophania Ansprüche machte, zu erobern. Die Griechen aber riefen die Ara- der ans Afrika und von der Insel Sicilien zur Hülfe herbey. Anfangs hatte Otto Vortheile über sie, und er- oberte die Stadt Tarent; dann aber, zu kühn gemacht, ließ er sich in einen Hinterhalt locken, und wurde bey Vasantello in Calabrien (982) gänzlich geschlagen. Der Herzog Udo von Franken nebst vielen Großen und Her- ren, der Bischof Heinrich von Augsburg und der Abt Warner von Fulda blieben auf dem Wahlplatze. Otto selbst floh vor den ihn verfolgenden Arabern nach demmee- re, warf sich mit seinem Pferde in dasselbe, und ward von einem eben vorbey segelnden Griechischen, also feind- lichen, Schiffe aufgenommen. Hier versprach er, sich nach Eonstantinopel bringen zu lassen, wenn man ihn vorher zu Rossano in Calabrien aussetzen würde, wo seine Ge- mahlinn, eine geborne Griechinn, sich mit großen Schä- tzen befände. Man benachrichtigte Theophanien von dem Schicksale ihres Gemahls, der Griechische Befehlshaber aber ließ diesen nicht aus dem Schiffe, und erlaubte Nie- manden den Eintritt in dasselbe, als einem Deutschen Bischöfe und jenen Mädchen, welche die zugesicherten Schätze überbrachten. Die Griechen von Gelddurst er- griffen, waren eben mit diesen Kostbarkeiten beschäftigt, als Otto sich ins Meer stürzte und an das llfer schwamm. So entkam er dieser Gefahr; auch hatte die Nachricht von seiner Niederlage soviel Theilnahme erweckt, daß man auf einem Reichstage zu Verona, wo sein dreijähriger Sohn Otto zum Nachfolger erwählt wurde, die Griechen und Araber anzugreifen und selbst Sicilien zu erobern be- schloß. Allein ein tiefer Kummer nagte an der Lebenskraft des durch sein Unglück erschütterten Fürsten; er brachte diesen Gram nach Rom, und erlag ihm daselbst (7. Dez. 963) in der schönsten Blüthe seines Lebens. Otto's Hi. (983— 1002 ) Minderjährigkeit wäre ein großes Unglück für Deutschland gewesen, wenn nicht

6. Theil 2, Abth. 3 - S. 114

1824 - München : Lentner
114 selbst ohne die Besitzungen der Kirche zu schonen, weß- halb Leo Ix. in eigener Person mit den kaiserlichen Trup- pen gegen sie zu Felde zog, aber dabey in schmähliche Gefangenschaft gerieth. Diese Gelegenheit nützte einer der zwölf Söhne des alten Tancred, Robert, zuge- nannt Guiscard (Schlaukopf), indem er vom über wundenen und gefangenen Papste sowohl das bereits er- oberte Apulien als vorlausig auch das, was er von Calabrie» und Sicilien noch erobern würde, zu Lehen nahm. Ungehindert setzte er nun seine Eroberungen fort, und war sogar schon im Begriff, auch Sicilie» den Griechen wegzunehmen, alö ihn Papst Nicolaus Ii. mit dem Titel eines Herzogs gegen einen jährlichen Eensus belehnte, unter der Verpstichtung, die Wahlfreyheit des Cardinal - Collegiums zu schützen ( 10ö0). Von 10ö1 bis 1072 stürmte Roberts jüngster Bruder, Graf Roger, auch Sicilien, und erhielt darauf die ganze Insel von seinem Bruder zum Lehen, ausgenom- men Palermo und Messina, welche Städte Robert vor der Hand für sich behielt. Von hier aus wollte dieser das Griechische Reich selbst angreifen, woran ihn nur der Tod hinderte (17. Iuly 1085). Zum Glück des Reichs erstarb Roberts ganzer Manns- stamm schon mit seinen Söhnen. Sein Bruder Roger vereinigte nun unter sich die ganze von den Nomannern eroberte Landermasse (1098). Unter, dessen Sohn und Nachfolger, Roger Ii. (1101 —1054) ward nach und nach auch der kleine Nest von Unteritalien, der noch nicht dazu gehörte, erworben, so daß ihm zuletzt nichts als die Stadt Neapel und ihr Gebieth abging. Jetzt krönte ihn Papst Anaclet Ii. zum Könige von Neapel und Sicilien (1150), und belehnte ihn mit diesen beyden Sicilien; und seit 1150 ging an ihn auch das republicanische Ne- apel über. Es unterwarf sich ihm freywillig ; aber dafür be- hielt es auch seine bisherige Regierungsform, und hatte bloß außer einigen Abgaben, die es entrichten mußte, ei-

7. Theil 2, Abth. 4 - S. 154

1825 - München : Lentner
154 der auf seinen Thran, und hielt eine Anrede an die Gro- ßen des Reichs mit jener sanften und Ehrfurcht gebiethen- den Beredsamkeit, die ihm so eigen war. Die Schilde- rung, die er von dem kläglichen Zustande der Christen in Palästina machte, der Eifer, den er zeigte, ihnen zu Hülfe zu eilen, das Kreuz, welches er sich von neuem an- heften ließ, alles stimmte zusammen, die Anwesenden zu begeistern; und die größten Gegner der Kreuzzüge konnten sich nicht erwehren, seinem Beyspiele zu folgen. Ioin- ville allein ließ nicht erschüttern. „Ich sehe deutlich," sagte er, „daß, wenn ich noch einen Kreuzzug mitmache, dieses den gänzlichen Untergang meiner armen Untertha- nen nach sich zöge." Der Beschluß dieser Versammlung war kaum öffent- lich bekannt geworden, als der Adel inschaaren aus den Städten und vom Lande herbeyströmte, um seinem Könige zu folgen. Denselben Eifer bewiesen auch die Auswärti- gen. Mehrere Fürsten nahmen das Kreuz, um unter den Befehlen eines Königs in den Kampf zu ziehen, der die Liebe und Bewunderung von ganz Europa war. Aller Orten machte man Vorbereitungen, und die Abfahrt wur- de für das Jahr 1270 festgesetzt. Da es aber jeden Tag mit der Gesundheit des Königs schlimmer wurde, — denn der gute Herr, sagt Joinville, war so schwach und abge- mattet, daß er weder den Harnisch tragen, noch zu Pfer- de sitzen konnte, — glaubte er noch vor seiner Abreise seine letzte Willensverfügung treffen zu müssen. Nachdem dieses geschehen, und er sich selbst durch zwey in der Ab- tey Maubuiffon gehaltene Geistesübungen vorbereitet hat- te, nahm er die Oriflamme in der Abtey St. Denis, be- gab sich von da barfuß, begleitet von den Prinzen und vielen Großen des Reichs, in die Kirche zu Unser Lieben Frau, und reifete dann nach Vincennes, wo er unter häu- figen Thränen von seiner (zweyten) Gemahlinn Abschied nahm.

8. Theil 2, Abth. 4 - S. 17

1825 - München : Lentner
17 dern, die von jenen als untauglich zur Wallfahrt abge- wiesen wurden, und unternahmen in großen Schaaren unter selbstgewählten Anführern den Zug. Schon am Rheine hatte Peter von Amiens durch rastloses Predi- gen gegen 15000 Pilger um sich versammelt, die sich auf der Reise durch Franken, Baiern und Oesterreich bis auf 40000 vermehrten. Ihm war bereits mit einer beynahe gleich großen, und gleich regellosen Masse Walther mit dem Beynahmen Habenichts Oens-sveir) vorangegan- gen. Ein deutscher Priester aus den Rheingegenden, Gottschalk, zog seinem Freunde Peter mit einer Hor- de von ohngefahr 12000 Mann nach; und ein Layen- bruder, Volkmar, stand an der Spitze eines gleichstar- ken Haufens, den er in Sachsen und Thüringen zusam- mengetrieben hatte. Viele von diesen nach Palestina bestimmten Cohorten, welche man zusammen auf 200,000 Menschen berechnete, kamen nur bis Ungarn und zu den Bulgaren, wo sie entweder Hunger und Elend, oder die Bewaffnung der Eingebornen aufrieb, welche keinen Grund einsahen, ein Räubergesindel zu unterstützen, dessen Ge- waltthätigkeiten allen Rechten des Eigenthums trotzten. Nur Peter von Amiens und Walther von Habenichts er- reichten mit ihren sehr geschwächten Schaaren Konstan- tinopel. Der Kaiser Alexius beschenkte die Anführer, erquickte die Horden mit Lebensmitteln, und ließ sie, nach ihrem Willen, über den Bosporus nach Bithynien brin- gen. Hier veruneinigten sich die Deutschen mit den Fran- zosen, und beyde mit den vor Konstantinopel zu ihnen ge- flossenen Italienern; und die Türken in Nicäa rieben die getrennten und des Krieges unkundigen Banden auf. Walther von Habenichts ward mit dem größten Theile sei- ner Leute vernichtet; der Nest gerieth in Gefangenschaft und Sklaverey. Nur Peter hatte sich diesem Schicksale durch seine Rückkehr nach Konstantinopel entzogen, und höchstens 3000 Menschen wurden von der ganzen Expe- dition durch die Griechen gerettet. W. Mittlere Geschichte, »V. Heft. B

9. Theil 2, Abth. 4 - S. 148

1825 - München : Lentner
148 die ihr überö Meer führtet, blieben euch kaum hundert, Lind diese sind größtenteils krank, ohne Rüstung und oh- ne Geld. Ihr selbst seyd hier in Accon, wie in einer gemietheten Wohnung, und ohne Heer und Festungen. Was könnt ihr der Würde eines großen Königs angemes- senes unternehmen? Mithin scheint es am besten, ihr keh- ret nach Europa zurück, und bereitet daselbst alles vor, um bald an den Feinden Gottes und seines Gesetzes Ra- che üben zu können." Sehr wenige, unter ihnen Join- ville, waren entgegengesetzter Meynung : „Es sey unschick- lich, daß man besiegt und ohne die Lösung der Gefange- nen von den wortbrüchigen Aegyptern erzwungen zu ha- den, der Rückkehr gedenke. Noch fehle es dem Könige nicht an Geld, wofür man leicht Soldaten werben kön- ne. Zwist unter den Feinden erhöhe jetzt die Hoffnung des Erfolgs, wogegen bis zur Zeit einer ganz neuen Un- ternehmung, und schon um einer solchen willen, Ordnung und Einigkeit unter ihnen hergestellt seyn dürften." Die- se und ähnliche Gründe bewogen indeß keinen der Baro- ne, von seiner ersten Meynung abzugehen, ja sie über- häuften Joinville nn't Spott und Vorwürfen, bis der Kö- nig in einer neuen Versammlung sich dahin erklärte: „Er sey überzeugt, daß jeder nach Pflicht und Gewissen ge- stimmt habe, trete aber für seine Person den Gründen derjenigen bey, welche seine längere Anwesenheit in Pa- lästina für nothwendig hielten. Denn die Königinn Bian- ca könne die Regierung, so wie bisher, mitverstand und Kraft führen, und es fehle ihr nicht an Menschen und Geld, um sich den Reichsfeinden nachdrücklich zu widerse- tzen. Jetzo das heilige Land in schlechter!! und gefährli- chern Umständen zu verlaffen, als er es gefunden, streite mit seiner Ehre und seinem Gelübde. Doch wolle er die- se Ansicht niemanden aufdringen, sondern stelle es der Willkühr eines jeden, zu bleiben, oder nach Frankreich zurückzukehren." Manche hielten es nach dieser unerwar- teten Erklärung des Königs für ritterlicher und großmü-

10. Theil 2, Abth. 4 - S. 101

1825 - München : Lentner
— 101 gen zog der Patriarch von Jerusalem, begleitet vom Bi- schöfe von Accon und sämmtlicher Clerisey, mit einen, Theil des heil. Kreuzes in das Lager. König Andreas und Herzog Leopold gingen der ehrwürdigen Schaar bar- fuß entgegen, und küßten, auf den Knieen liegend, das Zeichen des Heils. Zn strengster Ordnung folgte nun die begeisterte Mannschaft ihren Führern aus dem Thale Ac- con durch daö große Thal Esdrelon, und labte sich des Abends an dem Brunnen Zisreels. Am folgenden Tage ging der Zug langö dem Gebirge Gilboa gegen Bethsai- da, wo Coraddm im Lager stand, als aber die Kreuzrit- ter daselbst ankamen, ihn nicht mehr fanden. Die Sul- tane aus dem Hause Ayub waren zu dieser Zeit durch Meutereyen und mächtige Rebellen sehr geschwächt, Aegyp- ten und ihre übrigen Besitzungen von Hungersnoth und Pest gewaltig mitgenommen; sie sahen sich außer Stande, die vereinigte Heermacht des Königs anzugreifen, oder ihr zu widerstehen. Nur Coraddin, um durch Züge sie zu ermüden und fit schwächen, gab bisweilen den Schein, alö wollte er Stand halben, und räumte eiligst das Feld bey ihrer Annäherung. So kamen die muthigen Kämpfer nach einigen nichts entscheidenden Gefechten an den See Genesareth, wo sie durch mehrere Tage verweilten, und die geheiligten Orte mit innigem Gefühle der Andacht besuch- ten. Doch nur von kurzer Dauer war in den meisten Kreuzfahrern dieses Gefühl, und es war schon völlig er- loschen, als sie in Städten und Dörfern die Muhamme- daner ausplünderten, sie gefangen wegführten, den Ael- tern ihre Kinder wegnahmen, und mit beträchtlicher Beu- te nach Accon zurückkehrten. Erst nachdem die Theilnirg derselben geschehen war, gestanden sie sich einander r sie hatten nur eine gewinnreiche Wallfahrt gemacht, aber noch keinen verdienstlichen Kampf für die Sache Gotteö bestanden. Darum unternahmen sie einen zweyten Zug, zuerst nach Nazareth, und dann nach dem Berge Tha- bor, um das auf demselben erbaute, mir siebenzig Thür-
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 0
4 4
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 7
11 5
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 0
26 1
27 2
28 1
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 1
35 0
36 2
37 11
38 0
39 1
40 0
41 0
42 8
43 0
44 0
45 2
46 6
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 29
2 2
3 11
4 22
5 2
6 0
7 18
8 15
9 64
10 5
11 1
12 4
13 17
14 3
15 10
16 31
17 125
18 0
19 13
20 24
21 6
22 1
23 69
24 1
25 24
26 14
27 1
28 12
29 25
30 2
31 1
32 5
33 5
34 80
35 9
36 15
37 19
38 29
39 30
40 1
41 38
42 8
43 43
44 5
45 18
46 6
47 1
48 0
49 2
50 2
51 12
52 9
53 3
54 8
55 10
56 36
57 2
58 38
59 74
60 12
61 4
62 8
63 4
64 6
65 29
66 9
67 22
68 24
69 19
70 2
71 25
72 25
73 6
74 19
75 9
76 10
77 11
78 23
79 2
80 3
81 2
82 14
83 69
84 0
85 19
86 15
87 9
88 11
89 11
90 6
91 4
92 60
93 1
94 34
95 7
96 11
97 8
98 94
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 13
3 1
4 63
5 3
6 4
7 1
8 0
9 12
10 10
11 1
12 7
13 1
14 0
15 2
16 106
17 0
18 4
19 35
20 0
21 5
22 0
23 0
24 0
25 1
26 19
27 0
28 0
29 3
30 2
31 5
32 0
33 54
34 1
35 0
36 0
37 1
38 0
39 14
40 10
41 1
42 1
43 2
44 5
45 1
46 1
47 2
48 77
49 5
50 4
51 2
52 1
53 1
54 22
55 13
56 0
57 8
58 5
59 84
60 0
61 2
62 4
63 1
64 13
65 9
66 0
67 4
68 1
69 0
70 0
71 6
72 4
73 2
74 4
75 16
76 0
77 15
78 0
79 10
80 19
81 46
82 0
83 0
84 2
85 2
86 0
87 2
88 92
89 5
90 0
91 12
92 1
93 1
94 0
95 0
96 0
97 17
98 3
99 1
100 41
101 0
102 11
103 10
104 0
105 2
106 2
107 0
108 1
109 0
110 6
111 1
112 12
113 2
114 0
115 0
116 7
117 0
118 4
119 0
120 0
121 16
122 2
123 0
124 4
125 5
126 6
127 8
128 86
129 5
130 0
131 13
132 13
133 0
134 4
135 1
136 10
137 0
138 3
139 0
140 14
141 0
142 9
143 36
144 1
145 10
146 3
147 1
148 14
149 1
150 11
151 6
152 13
153 5
154 0
155 13
156 15
157 10
158 55
159 0
160 1
161 2
162 0
163 0
164 0
165 3
166 13
167 13
168 1
169 9
170 0
171 40
172 2
173 16
174 1
175 32
176 5
177 53
178 0
179 9
180 3
181 0
182 47
183 8
184 0
185 0
186 19
187 1
188 3
189 2
190 0
191 11
192 3
193 0
194 1
195 1
196 3
197 18
198 2
199 1