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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 77

1910 - Düsseldorf : Schwann
Suitbertusplatz it. -str. Martinstraße Hildeboldstraße Bilk Lotharstraße Gerricusplatz u. -straße Gerresheim Alter Markt Reginbergastraße Keldenichstraße Sonnbornstraße Gräulingerstraße Brunostraße Salierstraße Arnoldstraße und ) Tevernstraße j Engelbertstraße Hohenstaufenstraße ) Stausenplatz / — 77 — Snitbertus wirkte als „Apostel des Bergischen" 690-713. Tie alte Martinskirche, der Überlieferung nach durch Suitbertus 700 gegründet. ©rjbifchof Hildebold oon Köln, <8o 819, gründete den alten Petersdoin daselbst. 799: Villa Billici, vielleicht vom keltischen biliacnm — Besitzung des Bilicus, oder von einem althochdeutschen Personennainen Bilicho abgeleitet; villa — Dorf; das Dorf B. wnrde 1384 eingemeindet. Lothar I., römischdeutscher Kaiser, regierte 840 - 855, erhielt bei der zu Berdun 843 erfolgten Teilung des Reiches das linksrheinische Gebiet, während das rechtsrheinische an Ludwig den Teutschen fiel. Gerrich [lateinisch Gerricus], fränkischer Ritter, geboren um 800, stiftete 870 die Abtei Gerresheim. 9. it. 10. Jahrh.: Gerrichesheim = Heim der Familie Gerrich; als Dorf vorhanden 870, zur Stadt erhoben 5. März 1368, seit 1807 Bürgermeisterei, eingemeindet 1909. Ältester Teil von Gerresheim, 870 vorhanden. Regenbierg [Reginberga] bestätigte und erweiterte die Stiftung ihres Vaters Gerrich auf der Provinzialsynode zu Eöln 873, starb als erste Abtissin des Damenstiftes St. Hyppolit zu Gerresheim. Keldenich, Dorf bei Brühl, Bez. Cöln; die Einkünfte des dortigen Hofes wurden von Gerrich 870 dem Kloster Gerresheim gestiftet. Das Patronat und der Zehnte der Kirche zu Sonn-born bet Elberfeld [873: Sunnebrunnum] wurde von Reginberga dem Kloster Gerresheim gestiftet. 917 wurden Dorf und Kloster Gerresheim von den Ungarn überfallen, und verbrannt; von ^dieser Greueltat hat der Überlieferung nach die Straße ihren Namen. Bruno I., Brnder Kaiser Ottos I., 925 geb., 940 Reichskanzler, 953 Erzbischof vou Cöln und 954 Herzog von Lothringen, verdient um die Wissenschaft, gest. 10. Nov. 965 in Rheims. Die Grasen von Berg. Deutsche Kaisersannlie, regierte 1024—1125; aus ihr Heinrich Iv. Edelherr Arnold von Tyvern oder Tonern, der älteste bekannte Grundherr von Düsseldorf, verkaufte 1189 seine Besitzungen an Engelbert I. von Berg. Graf Engelbert I. von Berg erwarb 1189 Düsseldorf durch Kauf von Arnold von Tevent und starb in demselben Jahre als Kampfgenosse Friedrich Barbarossas im Iii. Kreuzzuge. Deutsche Kaiserfamilie, regierte 1138- 1254.

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

3. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

4. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 46

1916 - Düsseldorf : Schwann
46 viel zu Gottes Ehre; er war selbst so fromm, da er jedesmal, bevor er sich die Krone aufsetzte, fastete und betete. Tief ergriff ihn der Verlust seines besten Freundes, des Sachsenherzogs Her-mann, der auf einer Reichsversammlung pltzlich starb. Er ahnte, da sein eigener Tod bevorstand, und begab sich nach der Burg Memleben, dem Sterbeorte seines Vaters. Dort beschlo der groe Kaiser, erst 60 Jahre alt, 973 sein irdisches Leben. Trauernd be-statteten ihn die Seinen im Dome zu Magdeburg neben seiner ersten Gemahlin Edith und setzten ihm die schne Grabschrift: König war er und Christ und der Heimat herrlichste Zierde, Den hier der Marmor bedeckt; dreifach beklagt ihn die Welt." 19. Der erste Kreuzzug. 1. Veranlassung. Von jeher wallfahrteten fromme Christen nach dem Heiligen Lande, um an den Stellen zu beten, wo der gtt-liche Erlser gelebt und gelitten hatte. Als aber im elften Jahrhundert die Trken Palstina erobert hatten, wurden die Wallfahrer von diesen vielfach bedrckt. Sie durften die heiligen Orte nur gegen ein hohe Abgabe besuchen, wurden oft ausgeplndert und zu Sklaven gemacht oder gar gettet. Immer lauter erhoben sich die Klagen der Pilger in Europa. Unter ihnen war ein franzsischer Einsiedler, Petervonamiens. Er hatte den Jammer und das Elend der Christen in Palstina mit angesehen und beschlo nun, alle Völker und Fürsten Europas zu einem Kriegszuge gegen die grausamen Trken aufzurufen, damit die Not ein Ende htte. Deshalb reiste er nach Rom und erzhlte dem Papste alles, was er gesehen und gehrthatte. Der Papst wurde vonder trben Schilderung sehr ergriffen und sprach zu dem Einsiedler: Gehe hin, wandere von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt und berichte den Menschen, was du erlebt hast. Ich selbst werde tun, was Gott mir eingibt!" Da setzte sich Peter barfu und mit entbltem Haupte, angetan mit einem rmlichen Pilgerkleid, auf ein Maultier, nahm ein Kreuz zur Hand und zog umher, wie der Papst ihm befohlen hatte. Mit feurigen Worten schilderte er die Not der christlichen Brder im Heiligen Lande, und scharenweise strmten die Leute zu-sammen, um seine Rede zu hren. Alle wurden davon ergriffen. Inzwischen berief der Papst im Jahre 1095 eine groe Kirchenversammlung nach Clermont in Frankreich. Scharen von Bischfen und bten, Fürsten und Herren, sowie zahlloses Volk eilten herbei und lagerten in Zelten auf der weiten Ebene um die Stadt. Der Einsiedler Peter rhrte durch seine Schilderungen aus Palstina die Menge zu Trnen. Da erhob sich der Papst und sprach: Lasset den Klagen nur freien Lauf, meine Brder! Aber wehe uns,

5. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 75

1916 - Düsseldorf : Schwann
75 Hlichkeit verspottet. Das krnkte Eugen gewaltig; er kehrte Frank-reich deshalb den Rcken und wandte sich nach Osterreich. Dort war eben sein lterer Bruder Ludwig in kaiserlichen Diensten gegen die Trken gefallen. Der Kaiser Leopold nahm den zwanzig-jhrigen Jngling gtig auf und wies ihn einem Reiterregimente zu. Es war im Jahre der groen Belagerung Wiens durch die Trken, 1683. Bei dem Entstze der bedrngten Stadt durch ein deutsches und polni-sches Heer zeichnete sich Eugen so aus, da der Kaiser ihn zum Obersten bei den Dragonern machte. Eines Tages stellte diesem ein General den Prinzen mit den Worten vor: Dies ist, Majestt, ein Of-fizier, der noch mal alle Feldherren ber-treffen wird!" Im Jahre 1686halfeugen die Festung Ofen str-men. Aber vor Bel-grad traf ihn eine Trkenkugel am Knie, und mehrere Monate lang lag der Prinz krank in Wien. 2. Eugen als General. Nicht lange nach seiner Genesung wurde Eugen General; erst 25 Jahre war er alt. Aber trotz aller Ehren blieb der Prinz einfach und bescheiden; gleich dem gemeinen Troknechte trug er standhaft alle Entbehrungen des Kriegslebens, und die Soldaten gingen fr den kleinen Kapuziner", wie sie den gottesfrchtigen Fhrer nannten, durch das Feuer. Kein General, sagte Starhemberg, der Verteidiger Wiens, zum Kaiser, werde von dem Heere so verehrt, wie der junge Prinz Eugen. Um jene Zeit erhob nun der König Ludwig Xiv. die Waffen 5u einem schrecklichen Raubkriege am Rhein; seine Soldaten plnderten und brannten alles nieder, und die schne Pfalz wurde in eine Wste verwandelt. Der Kaiser stellte ein Heer gegen den Prinz Eugen.

6. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 101

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 101 — ,Als der Kaiser nun gespeist hatte", erzählt der Briefschreiber, „und nach den unendlichen und unerträglichen Mühsalen, die er schon einen Monat lang erduldet hatte, in demselben Wasser baden und so durch Schwimmen sich erfrischen wollte, da sank er nach Gottes Ratschluß unter in bejammernswerten: und unvermutetem Tode. Seine Überreste aber trugen wir in gebührender Ehrfurcht mit uns." An unbekannter Stätte wurde der teure Leichnam in die Erde gebettet. Der Kaiser tot? Die Volkssage hat den großen Herrscher später — ursprünglich statt seiner seinen Enkel Friedrich Ii. — in den Kyff-häuser versetzt; dort hält er nur einen Zauberschlaf, bis des Reiches Herrlichkeit ihn erlöst1. Sinning hat das Kyffhäuserdenkmal Barbarossa und Wilhelm I. gemeinsam verherrlicht; beide Kaiser halten auch nebeneinander zu Roße die Wacht vor dem „Kaiserhause" zu Goslar. 11. Barbarossasnachfolger. „Und das goldene Zepter in stetiger Reihe — wandert vom Ahnherrn zum Enkel hinab !" Vier Kronenträger aus Barbarossas Geschlecht sehen wir nacheinander noch, wie in einem Erbreich, auf dem deutschen Thron. Da ist zuerst Heinrich Vi., (1190—1197), der einen rücksichtslosen Herrschersinn mit dem Ehrgeiz verband, das Morgenland zu erobern. Aber der harte Tod hatte keine Zeit, darauf zu warten: „Die Geißel Italiens, die böse Schlange ist dahin!" schrieb ein italienischer Dichter. Barbarossas jüngster und bester Sohn Philipp nimmt die erledigte Krone auf (reg. 1198—1208), aber ihm gegenüber tritt als Gegenkönig des Löwen Sohn Otto Iv.2. Es war die Zeit, da auf dem päpstlichen Stuhle der gewaltige Innozenz Iii. (gest. 1216) saß, der wie ein Schiedsrichter über Fürsten und Völker gebot. Romanische Große unternahmen den sog. vierten Kreuzzug (1202—1204); er endete mit der Aufrichtung eines nur zwei Menschenalter dauernden lateinischen, d. h. abendländischen, Kaisertums in Konstantinopel. Zu Bamberg traf der Mordstahl eines Pfalzgrafen den Hohen-stausenkönig ins Herz; vier Jahre später kam sein Neffe, Heinrichs junger Sohn Friedrich, von Sizilien her über die Alpen gezogen und entriß dem Welfen die Krone seiner Väter (reg. 1215—1250). Er war der begabteste staufische Herrscher, aber das Leben zerrann ihm in Kampf und Streit mit dem Papste, den Langobarden, den eigenen Söhnen. Auf dem fünften Kreuzzug, den Friedrich als Gebannter unternahm (1228—1229), setzte er sich in der Grabeskirche selber die 1 Rü ckerl, Barbarossa; Freiligrath, Kaiser Rotbart. 2 Vgl. Walter von der Vogelweide: Philipps Krönung, Die Krone auf Philipps Haupt, Das Magdeburger Weihnachtsfest, Der Wablstreit.

7. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 122

1886 - Düsseldorf : Schwann
122 der nach Rom ziehen und konnte hier nur bnrch Anwendung der uersten Strenge Ruhe und Ordnung schaffen. Otto lie dann auch seinen ltesten Sohn von der Abelheib, der schon als sechsjhriger Knabe balb nach Lu-bolss Tode zu seinem Nachfolger in Deutschland gekrnt worden war, vom Papste zum Kaiser krnen und brachte auch eine Vermhlung desselben mit der griechischen Prinzessin Theophano zustanbe. Die an biefe Vermhlung geknpfte Hoffnuug, ba die griechischen Besitzungen in Italien auch an Otto kommen wrben, ging aber nicht in Erfllung. Nach Deutschland zurckgekehrt, war es Otto nur noch wenige Jahre vergnnt sich der Frchte seiner ruhmreichen Regierung zu erfreuen. Er starb am 7. Mai 973 zu Memleben, beut Sterbeorte seines Vaters, und wurde im Dome zu Magdeburg begraben, wo noch jetzt sein Grab zu sehen ist. Das schsische Kaiserhaus gab dem deutschen Reiche noch drei Regenten, von denen aber keiner den beiden ersten auch nur entfernt gleich kam. Mit dem Tode Heinrichs Ii. starb das schsische Kaiserhaus aus. 71. Gottfried von Bouillon. Nach dem Aussterben des schsischen Kaiserhauses kam die deutsche Knigskrone an das frnkische oder salische Geschlecht. Als der dritte König aus diesem Geschlecht, Heinrich Iv., regierte, entstand im Abendlande jene groe Bewegung, welche wir mit dem Namen Kreuzzge benennen. Es sind dies jene Zge, welche die abendlndischen Christen nach dem Morgenlande unternahmen, um das heilige Land und die heiligen Sttten, wo Christus gelebt, gelehrt und gelitten, aus den Hnden der Unglubigen zu befreien. Seit die seldschukkischen Trken, ein rohes und wildes Volk, das hei-lige Land eroberten, sahen sich sowohl die bort einheimischen Christen als die frommen Pilger, die jetzt wie seit Jahrhnnberten zum heiligen Lanbe Wallfahrteten, harten Drangsalen und Mihanbmgen jeber Art ausgesetzt. Diese muten auerbem noch schwere Abgaben zahlen fr die Erlaubnis Jerusalem und die andern heiligen Orte zu betreten. Die Klagen der die Not und die Bebrngnisse der Pilger wrben immer lauter und brin-gertber; aber immer wollte sich noch keine Abhlfe finben. Da machte ein armer, schlichter Einsiebler, Peter von Amiens, eilte Wallfahrt nach Jerusalem; ein unwiderstehlicher Drang seines Herzens trieb ihn hinaus nach dem heiligen Lande. Er zahlte seinen Zins und betrat die heilige Stadt. Der Anblick der Orte, an welchen einst der gttliche Heiland gewandelt hatte, erfllte ihn mit unaussprechlichem Entzcken. Als er aber den Jammer und das Elend der gequlten Christen und die Entweihung der christlichen Tempel durch die Muselmnner sah, da ergriff ihn tiefes Weh,

8. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

9. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

10. Bd. 2 - S. 31

1873 - Köln : Schwann
von beut Besiegten ablassen, sobald biefer den Helm ab nahm. Aber biefe Gesetze mürben nicht immer gehalten, imb nicht selten brauchten die Ritter auch scharse Waffen, besonders wenn sie gegen einen kämpften, deut sie Feind waren. Ohne Gefahr waren aber die Tournier nie, beim bcr Sturz des Ritters in seiner Rüstung konnte ihm das Leben kosten. Deshalb sprach die Kirche gegen die Tour nicre und suchte sie abzustellen. Wer in einem Tourniere fiel, bürste nicht in geweihter Erbe begraben werben. Dennoch haben sich die Tourniere ungefähr 400 Jahre erhalten. Erst nach bcr Erfindung des Schießpulvers kamen sie allmählig ab. 3. Der deutsche Ritterorden und die Bekehrung Preußens. kett deutschen Rittern, welche die Kreuzzüge mit Hh machten, blieben manche nach der Rückkehr des ^ Heeres im hl. Lande uttb stifteten einen Orben, bett deutschen Ritterorden. Die Ritter, welche in diesen Orden eintraten, verpflichten sich durch ein Gelübde, die Armen und Krnttkett, besonders unter den Pilgern, zu pflegen und das hl. Lmtd gegen die Ungläubigen zu ver. theidigeu. Als Zeichen ihres Ordens trugen sie einen weißen Mantel und aus demseben ein schwarzes Kreuz. Der Vorsteher hieß Meister ober Hochmeister, Schutzpatronin war die Muttergottes; bethet: führten die Ordensleute auch den Namen „Ritter unserer lieben Frau". Jhrmusterhasterlebens-tvandel und ihre Tapferkeit im Kriege machte die Ritter beim Papste, dem Kaiser und bei allen Fürsten beliebt. Von Bischöfen, Grafen, Herzögen uttb vom Kaiser würden ihnen in Deutschland bedeutende Besitzungen geschenkt. Der Kaiser erhob den Hochmeister in den Stand eines Reichsfürsten und verlieh dem Ordeu die Erlaubniß, auf seinem Schilde und in der Ordensfahne den schwarzen Adler ut führen. So lange das heilige Land in den Händen der
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