Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 77

1910 - Düsseldorf : Schwann
Suitbertusplatz it. -str. Martinstraße Hildeboldstraße Bilk Lotharstraße Gerricusplatz u. -straße Gerresheim Alter Markt Reginbergastraße Keldenichstraße Sonnbornstraße Gräulingerstraße Brunostraße Salierstraße Arnoldstraße und ) Tevernstraße j Engelbertstraße Hohenstaufenstraße ) Stausenplatz / — 77 — Snitbertus wirkte als „Apostel des Bergischen" 690-713. Tie alte Martinskirche, der Überlieferung nach durch Suitbertus 700 gegründet. ©rjbifchof Hildebold oon Köln, <8o 819, gründete den alten Petersdoin daselbst. 799: Villa Billici, vielleicht vom keltischen biliacnm — Besitzung des Bilicus, oder von einem althochdeutschen Personennainen Bilicho abgeleitet; villa — Dorf; das Dorf B. wnrde 1384 eingemeindet. Lothar I., römischdeutscher Kaiser, regierte 840 - 855, erhielt bei der zu Berdun 843 erfolgten Teilung des Reiches das linksrheinische Gebiet, während das rechtsrheinische an Ludwig den Teutschen fiel. Gerrich [lateinisch Gerricus], fränkischer Ritter, geboren um 800, stiftete 870 die Abtei Gerresheim. 9. it. 10. Jahrh.: Gerrichesheim = Heim der Familie Gerrich; als Dorf vorhanden 870, zur Stadt erhoben 5. März 1368, seit 1807 Bürgermeisterei, eingemeindet 1909. Ältester Teil von Gerresheim, 870 vorhanden. Regenbierg [Reginberga] bestätigte und erweiterte die Stiftung ihres Vaters Gerrich auf der Provinzialsynode zu Eöln 873, starb als erste Abtissin des Damenstiftes St. Hyppolit zu Gerresheim. Keldenich, Dorf bei Brühl, Bez. Cöln; die Einkünfte des dortigen Hofes wurden von Gerrich 870 dem Kloster Gerresheim gestiftet. Das Patronat und der Zehnte der Kirche zu Sonn-born bet Elberfeld [873: Sunnebrunnum] wurde von Reginberga dem Kloster Gerresheim gestiftet. 917 wurden Dorf und Kloster Gerresheim von den Ungarn überfallen, und verbrannt; von ^dieser Greueltat hat der Überlieferung nach die Straße ihren Namen. Bruno I., Brnder Kaiser Ottos I., 925 geb., 940 Reichskanzler, 953 Erzbischof vou Cöln und 954 Herzog von Lothringen, verdient um die Wissenschaft, gest. 10. Nov. 965 in Rheims. Die Grasen von Berg. Deutsche Kaisersannlie, regierte 1024—1125; aus ihr Heinrich Iv. Edelherr Arnold von Tyvern oder Tonern, der älteste bekannte Grundherr von Düsseldorf, verkaufte 1189 seine Besitzungen an Engelbert I. von Berg. Graf Engelbert I. von Berg erwarb 1189 Düsseldorf durch Kauf von Arnold von Tevent und starb in demselben Jahre als Kampfgenosse Friedrich Barbarossas im Iii. Kreuzzuge. Deutsche Kaiserfamilie, regierte 1138- 1254.

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 82

1835 - Stendal : Franzen und Große
82 119. Rußland. Rußland, seit Wladimir dem Großen (1015), oft und vielfach gctheilt, büßte die aus Constantinopel mit dem Christenthum gewonnene Cultur ganz wieder ein wahrend der langwierigen drückenden Herrschaft der Mongolen, die nach Besiegung des größten Theils von Asien zuerst 1224 an der Kalka unter Tschutschi, dem Sohn Temudschin (des Dschingis-Chan), dann unter Batu, dessen Enkel, 1238 die Russen schlugen, und deren goldene Horde zwischen dem Dnepr und Iaik sich niedcrließ. Bis 1477, wo Iwan I. sich unabhängig machte, dauerte diese harte Fremdherr- schaft, aus welcher die befreiten Russen in großer Roh- heit hcrvorgingen. 120. Polen. Auch Polen, obwohl noch nicht fest und immer mit Littaucn vereinigt, aber doch in sich abgerundet und ohne die frühere Vereinzelung, wurde mächtig, und überflügelte die deutschen Herren in Preußen bereits seit dem Siege bei Tannenberg 1410. Als in der Folge dem Orden seine eigenen Städte nicht mehr gehorchen wollten, und sich 1454 dem Könige Kasimir Iv. (1447 —1492) unterwarfen, erwarb Polen im Frie- den zu Thorn 1466 das westliche Preußen und die Oberlehnsherrschaft über das östliche. 121. Dänemark. Dänemark hatte bereits im 12. Jahrhundert -ine bedeutende Seeherrschaft erreicht unter Walde- mar I. (1157—1181), dem Zeitgenossen des deut- schen Friedrichs I., und unter Knud Vi. (1181 — 1202). Rügen, die mecklenburgischen, pommerschcn und esthlandischen Küsten waren den Danen unterwor-

3. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

5. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 81

1835 - Stendal : Franzen und Große
81 töpfern Richard/ abdrangcn. Schon seit 1283 er- langte das Parlament allmählig seine vollständigere Ausbildung durch das Haus der Gemeinen. 117. Wiederaufleben christlicher Reiche in Spanien. In Spanien hakten sich in den asturischen Gebir- gen und längs der Pyrenäen aus den Abkömmlingen geflüchteter Wcstgothen allmahlig im 10. und 11. Jahr- hundert die kleinen Königreiche von Leon, Navarra, Burgos und Aragon gebildet/ die im Kampf mit den mächtigen aber oft uneinigen Saraccnen sich nach und nach vergrößerten. Seit 1109 kommt Portugal als besonderer Staat hinzu; Burgos aber und Leon verschmolzen zu Einem Reiche (Castilien) seit 1252. Großer Sieg Alphonso's Viii. von Castilien über die Araber beitolosa 1212, und Eroberung von Sevilla und.cadiz durch Ferdinand Iii. 1250. Aragonien wachst durch die Balearen 1229, durch Valencia, und 1282 kam Sicilien, 1326 Sardinien hinzu. Nur Grenada blieb seitdem den Moslim. 118. Der Norden. In den Nordischen Reichen war nach vielen ver- geblichen Versuchen das Christcnthum im Anfänge des 11. Jahrhunderts eingeführt worden. Doch hatten die Slaven in Polen bereits 964, die in Rußland 988 das Christenthum angenommen. Die Preußen sollten durch den Kreuzzug der deutschen Ritter (1230 — 1283) dazu ^bekehrt werden; doch fanden die meisten im Wi- derstande den Untergang oder flohen nach Littauen, wo- hin der Christenglaube erst 1386 drang, als Großfürst Iagello sich mit der Königin Hedwig von Polen, Ludwigs des Großen Tochter, vermählte. 6

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 129

1888 - Habelschwerdt : Franke
129 b) Karl erfaßte auch zuerst die Idee einer allgemeinen Volksbildung, indem er den Geistlichen den Jugendunterricht anbefahl. c) Er zog Gelehrte an sich: Paulus Diakonus, Petrus v. Pisa, Eginhard, den Biographen Karls, und gründete mit ihnen eine Art Akademie. d) Die Mängel seiner eigenen Bildung suchte Karl bis ins hohe Alter zu ersetzen und erwarb sich namentlich auch Verdienste um die Förderung der deutschen Sprache. e) Die Baukunst hob er durch den Bau schöner Paläste zu Ingelheim, Aachen und Nymwegen und des Domes zu Aachen. 3. Sorge für das materielle Wohl der Unterthanen. Er begünstigte den Ackerbau durch Anlage von Musterwirtschaften und beförderte den Handel durch den Bau von Straßen und durch freundschaftliche Verbindungen mit mächtigen Herrschern. E. Mesuttat seiner Negierung. Karl d. Gr. starb im I. 814. Er hat alle deutschen Stämme unter seinem Scepter vereinigt, das Abendland zum Bewußtsein seiner Bedeutung gebracht und über das oströmische Reich erhoben und die mittelalterliche Staatsverfassung begründet. Durch den von ihm bewirkten völligen Untergang des germanischen Heidentums und den Sieg des Christentums hat er die Übertragung der römischen Kultur auf die Germanen ermöglicht. Die von ihm durchgeführte Idee eines römisch-deutschen Kaisertums beherrschte auf lange Zeit die Anschauungen der Menschen und war für seine Nachfolger ein hohes Ziel ihres Strebeus. Ii. Karls d. Gr. nächste Nachfolger. 1. Ludwig der fromme, 814—840. Die Schattenseiten des karolingischen Reiches lagen darin, daß alle Einrichtungen auf einen genialen Staatenlenker berechnet waren, wie ja überhaupt die Lehnsmonarchie nur unter einem tüchtigen Regenten ihre Macht entfalten kann. Auf Karl d. Gr. folgte sein untüchtigster Sohn, Ludwig der Fromme, der durch feine Nachgiebigkeit die Vasallen übermächtig machte und durch die Teilung des Reiches den ersten Anstoß zur Auflösung gab. In dem ersten Teilungsvertrage ward auf Betreiben der Geistlichkeit die Einheit des Reiches noch gesichert. Als er aber von seiner 9

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 34

1917 - Düsseldorf : Schwann
34 und Freundschaft und bringet die zur Eintracht, die in Zwietracht leben, fliehet die Lge und verabscheuet den Meineid, sprechet kein falsch Zeugnis und begehet keinen Diebstahl liebet eure Nchsten wie euch selbst! Wenn ihr solches beobachtet, so knnt ihr am Tage des Gerichtes ruhig vor den Stuhl des ewigen Richters treten und sprechen: Gib, Herr, denn wir haben gegeben, erbarme dich, denn wir haben Barmherzigkeit gebt." Wie mu die frnkische Christengemeinde den herrlichen Worten gelauscht haben! 51. Bonifazius. Der eigentliche Apostel der Deutschen" wurde der Angelsachse W i n f r i d. Mit seinem spteren kirchlichen Namen Bonifazius (= von guter Bestimmung) nennt ihn die Geschichte. Er stammte aus einer vornehmen Familie im sdlichen England. Frh Mnch und Priester, predigte er zuerst mit seinem Landsmanne Willibrord in Friesland. Aber beide wurden ver-trieben. Jetzt reiste Bonifazius nach Rom. Mit der Vollmacht und dem Segen des Papstes fr sein Missionswerk kehrte er zurck. Voll heiligen Eifers durchzog er predigend Thringen und Hessen. Bei Geismar unweit Kassel fllte er eine dem Donar geheiligte Eiche. Nun lieen sich viele taufen. berall baute er hlzerne Kirchen. Sie wurden bald die Mittelpunkte von Ansiedlungen. Die kirchlichen Verhltnisse des Frankenreiches ordnete Bonifazius im Einvernehmen mit dem ppstlichen Stuhl; dieser erhob ihn zum Erzbischof der die von ihm gegrndeten Bistmer, z. B. Wrzburg, Regensburg, Salz-brg. Sein Sitz wurde Mainz, das seitdem die vornehmste deutsche Bischofsstadt blieb. 7jsj. ^s Greis unternahm Bonifazius noch eine Missionsreise nach Friesland. Hier (im heutigen Holland) wurde er von einer Schar Heiden berfallen. Freudig ging der Gottesmann dem Mrtyrertode entgegen. Heute ist der langersehnte Tag da," rief er seinen Gefhrten zu, und unserer Auflsung herrliche Zeit steht bevor. Darum seid stark im Herrn und hoffet auf ihn, denn er wird eure Seele erlsen!" Dann empfing er mit ihnen den tdlichen Streichs Seine Gebeine ruhen im Dome zu F u l d a, wo ihm auch ein groes Denkmal errichtet ist mit der Inschrift: Das Wort des Herrn whret in Ewigkeit." Seit den Tagen der Jnger Christi hat kein Glaubensbote segensreicher gewirkt als Bonifazius. Der Gtterglaube erblate vordem Lichte des Christentums und entwich, wo dieses erschien, immer mehr in die Abgeschiedenheit entlegener Heiden: er wurde zum Heiden tum. Spuren davon, z. B. der Glaube an Zauberei, blieben aber noch lange im Volke bemerkbar: nicht mit einem Male

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 84

1917 - Düsseldorf : Schwann
84 Dagegen brachen sie die Unabhngigkeit des hohen Adels; nach den blutigen Kriegen gegen die Sekte der Albigenser, im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts, fiel die bedeutendste frstliche Landschaft, Toulouse, an die Krone, und diese gewann dadurch eine entscheidende Machtstellung. Frankreich wurde, abgesehen von dem selbstndigen Normannenstaate in der Normandie", ein starker Einheitsstaat, und infolge der Kreuzzge, an denen die Franzosen am strksten von allen Vlkern sich beteiligten, erwachte ein lebendiges nationales Bewutsein. Der beste Kapetinger ist der Kreuzfahrer Ludwig Ix., der Heilige, der Sohn der frommen Knigin Blanca. 137. England. Nach der Verschmelzung der kleinen angel-schsischen Teilstaaten im neunten Jahrhundert hatte das Land um 900 einen groen Herrscher inalfreddemgroen. Er legte den Grund zu einer Flotte und waltete als Gesetzgeber und Ordner seines Volkes. Das Jnselreich hatte viel unter den Einfllen der ruberischen Dnen zu leiden, die es sogar eine Zeitlang, zu Beginn des elften Jahrhunderts, beherrschten. Im Jahre 1066 gewannen die Normannen, die mittler-weile in der franzsischen Normandie" sehaft geworden waren, unter ihrem Herzoge Wilhelm das Land durch den glnzenden Sieg bei H a st i n g s. Wilhelm fhrte seitdem den Titel der Er-oberer", den die englischen Könige als seine Erben noch heute fest-halten. Auf die Normannenherrscher folgte um die Mitte des zwlften Jahrhunderts fr ein Vierteljahrtausend das Haus A n j o u , meist Plantagenet genannt, weil der Begrnder gern einen Ginster-strauch (lateinisch planta genista) am Hute trug. Im dreizehnten Jahrhundert war die Verschmelzung der Normannen und Angelsachsen zu einer Nation vollendet. Das Knigtum konnte jedoch nicht erstarken. Die Thronfolge war oft schwankend, Adel und Volk verbanden sich mehrfach gegen Bedrckungen der Krone, und der freiheitliche Sinn der seefahrenden Nation widerstrebte einer straffen kniglichen Gewalt. Die wichtigste Urkunde der englischen Geschichte des Mittelalters 1 91 ist bte Magna Charta, b. Groer Freiheitsbrief". L/Clo Urheber war der von den Groen bedrngte König Johann ohne Land, so genannt, weil er beim Tode seines Vaters als Minderjhriger noch kein Lehen besa. Diese Urkunde, welche die Gewalt des Knigtums beschrnkte, ist die Grund-lge der englischen Verfassung, d. h. gesetzlichen Staatseinrichtung. Durch sie wurde England der e r st e Verfassungs-staat des Abendlandes.

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 53

1917 - Düsseldorf : Schwann
53 deutschen Knigtum, denn nur der deutsche König, kein anderer Herrscher, konnte fortan durch ppstliche Krnung Kaiser werden. Mit der Erneuerung des Kaisertums beginnen die Rmer-z g e unserer mittelalterlichen Geschichte. Sie haben zwar viel Blut gekostet und die Kraft des Reiches im Innern gelhmt, aber die christliche Gesittung des deutschen Volkes und des Abendlandes ist durch sie hchst fruchtbar beeinflut worden. Der Glanz des Reiches erweckte auch das National-g e f h l des Volkes; der 'Name deutsch, der ursprnglich nur im Gegensatze zur lateinischen Kirchensprache die Volkssprache betraf, kam von nun an als nationale Bezeichnung in Gebrauch. Das Wort heit eigentlich soviel als: volkstmlich, verstndlich; sprich doch deutsch", d. h. so, da dich jedermann verstehen kann, sagen wir noch heute. 82. An den Grenzen. Die Macht des Kaisers wurde bis an die uersten Punkte des Reiches fhlbar. Auf einem Zuge gegen die Dnen drang Otto tief in Jtland vor; nach der Sage schleuderte er von der Nordspitze der Halbinsel aus seinen Speer in die brandende See. Eine Erhebung der W e n d e n im Elbgebiete schlug der Kaiser mit starker Faust nieder; zum Hter der Grenze machte er den ge-waltigen Markgrafen Gero, der als Mnch zu Gernrode am Harz aus dem Leben schied. Und dem rauhen Schwerte folgte das milde Kreuz. Zur Bekehrung der Wenden stiftete Otto auer Bistmern, wie Brandenburg und Havelberg, das wichtige Erzbistum M a g d e-brg und stellte es unter den Schutz der heiligsten Magd", d. h. Jungfrau Maria, deren Bild die Stadt Magdeburg, noch jetzt im Wappen fhrt. 83. Am kaiserlichen Hofe. Einfach und wrdig, wie Ottos Auftreten, war auch das Leben am Hofe. Man ging in heimischer Kleidung und sprach die heimische Mundart. Festlicher Glanz umgab den Kaiser nur auf den Hoftagen, wenn er mit den Groen in irgend-einer Pfalz die Angelegenheiten des Reiches beriet. Reiten und be-sonders die Jagd im wildreichen Harz waren Ottos und der Seinen liebste Erholung. Aufrichtig schtzte er die Bildung; das Lateinische, die Sprache der Hofkanzlei, war ihm vertraut. Oft weilte am Hofe sein Bruder Bruno. Er war der Stifter einer blhenden Hof-schule und wurde Erzbischof von Eln. Das Pfingstfest des Jahres 965 feierte die ganze Kaiserfamilie, die um die greise Mathilde versammelt war, glanzvoll im erzbischflichen Palaste am Rhein; wenige Monate spter lag Bruno auf der Totenbahre. Hohe Freude herrschte am Hofe, als auf Ottos dritter Romfahrt sein Sohn Otto zum Kaiser gekrnt wurde und die Vermhlung mit

10. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 35

1916 - Düsseldorf : Schwann
35 blutigen Schlacht. Sie dauerte unentschieden von Morgen bis Abend. Attila zog sich erschpft hinter seine Wagen zurck; er lie Pferdesttel und hlzerne Schilde zu einem Scheiterhaufen zusammentrmen und war entschlossen, in den Flammen zu sterben, wenn seine Gegner die Verschanzungen erstrmten. Sie taten es aber nicht, und Attila zog verwstend nach Ungarn zurck. Die Erbitterung der Kmpfenden war so groß gewesen, da nach der Volkssage die Geister der Er-schlagenen noch drei Tage lang in den Lften weiterstritten. 4. Attilas Ende. Im folgenden Jahre brach der Hunnenknig mit neuen Scharen in Oberitalien ein. Schon dachte er daran, gegen Rom zu ziehen. Aber er wagte es nicht, denn der Wrg-engel der Pest erschien in seinem Heere. Der Sage nach bat der Papst persnlich fr die bedrohte Stadt. Attila kehrte nach Ungarn zurck. Hier aber starb er im Jahre darauf eines pltzlichen Todes. In einem goldenen Sarge bestatteten ihn seine trauernden Hunnen in t>er Stille der Nacht; niemand aber wei, wo. Bald zerfiel auch sein groes Reich; die unterworfenen Völker machten sich frei, und die wilden Hunnen zerstreuten sich in den endlosen Steppen am Schwarzen Meere. 15. Bonifatius. 1. Wirksamkeit. Am Rhein und an der Donau wurden die deutschen Völker schon frh mit dem Christentum bekannt. Im Innern Deutschlands fand die christliche Lehre zuerst durch Glaubens-boten aus Irland und Britannien, d. h. England, Verbreitung. Der eigentliche Apostel der Deutschen ist Winfrid oder Bonifatius geworden. Er stammte aus einer adligen Familie in England und trat hier frh in ein Kloster. Im Anfange des achten Jahrhunderts ging er zuerst zu den Friesen an der Nordsee, aber diese Heiden wollten von ihrem Gtterglauben nicht ablassen. Daher begab er sich mit Zustimmung des Papstes zu den Hessen und Thringern. Hier hatte er groen Erfolg; viele von ihnen lieen sich taufen. Bei dem Dorfe Geismar unweit Fritzlar im Hessen-lande stand damals eine mchtige, alte Eiche, die dem Donnergotte geweiht war. Die Heiden glaubten, da jeder, der den Bann ver-letze, von dem Blitze des Gottes niedergeschmettert werde. Da trat Bonifatius heran, legte die Axt an den Baum und hieb ihn um, ohne da ihm ein Leid geschah. Das Volk erkannte daran, da seine Götter keine Macht htten, und lie sich taufen. Aus dem Holze des Baumes errichtete Bonifatius eine kleine Kapelle. Bald war ganz Hessen und Thringen bekehrt, und die Bewohner nahmen mildere Sitten an. Der eifrige Apostel grndete viele Kirchen und stiftete das durch seine Schule berhmte Kloster Fulda. Hier waren bald 3'
   bis 10 von 76 weiter»  »»
76 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 76 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 10
2 1
3 0
4 35
5 0
6 0
7 1
8 4
9 1
10 11
11 5
12 1
13 0
14 0
15 1
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 2
23 3
24 1
25 2
26 8
27 14
28 2
29 0
30 0
31 5
32 0
33 2
34 2
35 1
36 3
37 21
38 0
39 1
40 3
41 0
42 11
43 1
44 0
45 15
46 20
47 2
48 10
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 71
2 2
3 11
4 37
5 2
6 1
7 19
8 18
9 102
10 8
11 2
12 8
13 33
14 10
15 12
16 43
17 204
18 1
19 29
20 20
21 13
22 1
23 112
24 1
25 38
26 29
27 1
28 19
29 52
30 3
31 14
32 9
33 4
34 81
35 10
36 27
37 27
38 80
39 56
40 3
41 46
42 11
43 52
44 6
45 43
46 8
47 3
48 2
49 3
50 4
51 20
52 14
53 0
54 35
55 13
56 36
57 4
58 69
59 131
60 16
61 12
62 7
63 6
64 6
65 34
66 12
67 26
68 32
69 42
70 3
71 70
72 44
73 10
74 23
75 17
76 20
77 32
78 25
79 5
80 9
81 4
82 29
83 120
84 2
85 31
86 17
87 21
88 4
89 6
90 9
91 12
92 85
93 1
94 53
95 6
96 16
97 7
98 96
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 18
1 4
2 10
3 10
4 81
5 13
6 3
7 19
8 15
9 22
10 58
11 5
12 8
13 7
14 1
15 9
16 89
17 1
18 41
19 124
20 4
21 7
22 10
23 1
24 8
25 2
26 13
27 7
28 2
29 39
30 3
31 20
32 2
33 85
34 5
35 3
36 1
37 6
38 6
39 21
40 22
41 7
42 1
43 14
44 16
45 9
46 4
47 7
48 75
49 6
50 8
51 3
52 44
53 0
54 268
55 15
56 14
57 26
58 27
59 94
60 4
61 16
62 28
63 21
64 15
65 6
66 2
67 22
68 7
69 2
70 0
71 21
72 36
73 17
74 30
75 10
76 3
77 27
78 9
79 15
80 44
81 125
82 3
83 1
84 1
85 24
86 3
87 10
88 114
89 3
90 2
91 173
92 1
93 3
94 1
95 3
96 0
97 23
98 13
99 16
100 71
101 1
102 23
103 20
104 1
105 39
106 7
107 5
108 24
109 5
110 6
111 3
112 33
113 4
114 5
115 32
116 8
117 4
118 25
119 0
120 22
121 22
122 9
123 10
124 9
125 8
126 44
127 201
128 73
129 13
130 1
131 19
132 47
133 13
134 16
135 1
136 158
137 3
138 12
139 2
140 12
141 0
142 27
143 43
144 1
145 88
146 18
147 10
148 79
149 4
150 15
151 26
152 14
153 7
154 4
155 20
156 27
157 41
158 63
159 2
160 2
161 7
162 4
163 14
164 0
165 49
166 47
167 24
168 6
169 11
170 2
171 76
172 47
173 52
174 2
175 40
176 27
177 63
178 2
179 12
180 5
181 13
182 74
183 81
184 6
185 5
186 16
187 35
188 24
189 17
190 7
191 24
192 49
193 7
194 35
195 5
196 7
197 27
198 3
199 13