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1. Geschichte des Mittelalters - S. 174

1887 - Leipzig : Teubner
174 Ludwigs Ix. Kreuzzüge 1248. 1270. an, auch Erwachsene, Männer und Frauen, Geistliche und Laien, und so zogen diese jungen Kreuzfahrer, trotz der Abmahnungen ihrer Eltern und Verwandten, zum Teil über die Alpen nach Italien, zum Teil in die französischen Häfen am Mittelmeer, um sich nach Palästina einzuschiffen. Ein großer Teil derselben kam durch Hunger und Ermattung um, ehe sie Italien erreichten; die in den Hafenstädten Angekommenen fielen meistens Betrügern in die Hände und wurden den Ungläubigen als Sklaven verkauft. Nach dem Kreuzzug des Kaisers Friedrich Ii. unternahm noch der König von Frankreich, Ludwig Ix. oder der Heilige (1226 — 1270), einen Kreuzzug im I. 1248, den er in einer schweren Krankheit gelobt hatte. Er griff Ägypten an, eroberte Damiette, wurde aber auf dem Zuge gen Kairo geschlagen und gefangen. Er erhielt seine Freiheit gegen ein großes Lösegeld und kehrte, ohne etwas ausgerichtet zu haben, in die Heimat zurück (1254). Da er sein Gelübde noch nicht erfüllt glaubte und der Sultan von Ägypten den Christen in Palästina eine Besitzung nach der andern entriß, so rüstete er nach etwa 20 Jahren (1270) eine neue Fahrt aus, ging aber zunächst hinüber nach Tunis, weil es hieß, der Fürst von Tunis werde unter dem Schutze des Kreuzheeres zum Christentum übergehen. Aber der König sah sich in seinen Hoffnungen getäuscht. Während er die Stadt belagerte, erlag er mit einem großen Teil seines Heeres einer Seuche. Im I. 1291 ging Accon, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, an die Ungläubigen verloren. Einen dauernden Besitz im Osten hatten also die Kreuzzüge nicht zur Folge gehabt; aber ihre Wirkungen auf das christliche Abendland waren doch bedeutend. Sie hatten das Ansehen und den Einfluß der Päpste und der Geistlichkeit gehoben. Da durch den Untergang zahlreicher Ritter und Edlen viele Lehen erledigt wurden, erweiterte sich die Hausmacht der Fürsten; die bürgerlichen Gemeinden erkauften von ihren Herren, welche für ihren Auszug viel Geld brauchten, mancherlei Freiheiten, und die leibeigenen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1887 - Leipzig : Teubner
Dänen in England 1013—1042. 121 niemand wagte es, sie wegzunehmen. Außerdem sorgte Alfred für Hebung des Ackerbaus, des Handels und der Gewerbe, er verschönerte die Städte durch herrliche Bauten, namentlich London, das zur Hauptstadt gemacht wurde. Auch viele Schulen und Klöster wurden errichtet zur Verbreitung und Förderung der Bildung, berühmte Gelehrte wurden ins Land gerufen. Er selbst arbeitete beständig an seiner eigenen wissenschaftlichen Ausbildung; in seinem 36. Jahre lernte er noch die lateinische Sprache, und er hat mehrere nützliche Werke in das Angelsächsische übersetzt, wie das S. 27 erwähnte Werk des Boetius. Alfred d. Gr. regierte von 871 — 901. Unter seinen ^ Nachfolgern sank das Reich wieder durch Aufstände im Innern und erneute Einfälle der Dänen. Als der König Ethelred Ii. im I. 1002 sämtliche Dänen im Lande an einem Tage ermorden ließ, erfolgte die völlige Eroberung Englands durch den Dänenkönig Sueu (1013). Auf diesen folgte Knud der Große (1016 — 1035), der uns als Freund des deutschen Königs Konrad Ii. bekannt ist und der mächtigste Herrscher in Nordeuropa war. Er besaß England und Dänemark und eroberte dazu einen Teil von Schweden. Nach Knuds Tode teilten sich seine drei Söhne in sein Erbe; Harald I. erhielt England. Dessen Stamm erlosch 1042, und die Engländer hoben wieder einen Sprossen des angelsächsischen Königshauses auf den Thron, Eduard Ii., „den Bekenner" (1042 — 1066). Als nach besten Tode sein Schwager Harald Ii. als König anerkannt ward, erhob sich gegen diesen der mit dem angelsächsischen Kömgshanse nah verwandte Herzog Wilhelm von der Normandie, der sich durch die Eroberung Englands den Beinamen der Eroberer gewann.*) Wilhelm von der Normandie, ein tapferer und heldenmütiger Kriegsmann, fuhr im I. 1066 auf wenigstens fc'nmnl Normandie war im I. 911 von dem französischen g dem Normannenführer Rollo als Lehen übergeben worden.

3. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 152

1879 - Leipzig : Teubner
152 Karl in der Türkei 1709—14. Aber Karl war znr Rückkehr nicht zu bewegen. Der Friede am Prnth hatte ihn mit Zorn und Grimm erfüllt, und fein Trotz und Starrsinn wuchs, als alle Versuche, einen neuen Krieg Zwischen der Türkei und Rnßlanb herbeiznfnhren, mißglückten. Nachbem der Sultan wieberholt in ihn ge-brungen war, seine Abreise zu Beschleunigen, erklärte er zuletzt, er öebürse einer halben Million Thaler, um seine Schul-ben zu bezahlen. Der Sultan gab ihm noch 100,000 Thlr. utehi'5 aber Karl blieb und machte eine neue Forberung. Da warb enblich in Constantinopel beschlossen, den beschwerlichen Gast mit Gewalt zu vertreiben. Es würden 2000 Janitscharen und 12,000 Tataren gegen sein Lager-geschickt, das er mit seinen 300 Schweden zu vertheibigen entschlossen war. Denn die Polen und Kosaken, die noch bei ihm gewesen, hatten ihn verlassen. Die türkischen Kanonen zersprengten die schwebische Mannschaft vor Karls verschanztem Hanse; Karl aber vertheibigte sich mit etwa 60 M. in seiner Wohnung mit solcher Tapferkeit, daß die Türken zuletzt Feuer anlegten, um ihn herauszutreiben. Karl kämpfte mit den eingebrungenen Feinben in bent brennenben Hause, bis die glühenben Balken über ihnen zusammenbrachen; dann stürzte er mit seiner Schaar heraus, um sich in ein anberes noch unversehrtes Haus zu werfen. Aber in der Thüre verwickelte er sich mit seinen langen Sporen und fiel zu Boben. Die Janitscharen stürzten sich über ihn und entwaffneten ihn (Febr. 1714). Die bei biefem Kampfe bewiesene tollkühne Tapferkeit des „Sultan Eisenkopf", wie die Türken den König nannten, erwarb ihm bei den Türken eine solche Achtung, daß man vorläufig von einer gewaltsamen Fortschaffung besselben abstanb. Er warb nach Demotika bei Abrianopel gebracht, und bort blieb er noch bis zum Herbst 1714. Damals erschien bei ihm ein Abgesanbter des schwebischeu Reichsraths mit der Melbung, wenn er noch länger von seinen Staaten fern bleibe, so sei in Schweden ein Ausstanb und die Erwählung eines Reichsvorstehers zu befürchten. Das bewog ihn zur Rückkehr. Am 1. Octbr. machte er sich auf und zog,

4. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 46

1879 - Leipzig : Teubner
46 Zweiter Krieg mit Franz I. 1527—29. Franz Sforza, Herzog von Mailand, sowie die Republik Venedig hatten mit Frankreich die heilige Liga geschlossen, welche den Zweck hatte, die Kaiserlichen aus Italien zu vertreiben. Der alte Pescara war gestorben; deshalb führte Bourbon in Oberitalien allein den Oberbefehl über die Truppen des Kaisers. Da er dem Heere der Liga gegenüber zu schwach war, so sammelte Fruudsberg im Auftrag des Kaisers in Deutschland ein Heer von 16,000 Lanzknechten, unter denen viele Lutheraner waren — Frnndsberg selbst war ein Anhänger Luthers — und führte sie dem Herzog Bourbon zu. Karl V., in bessert Ländern die Sonne nicht unterging, litt oft Mangel an Geld. Schon Frnndsberg hatte bei seinen letzten Werbungen für den Kaiser seine eigenen Landgüter und das Geschmeide feiner Frau verpfänden müssen. In Italien konnte jetzt Bourbon feinen Truppen den Sold nicht zahlen, so daß in dem Heere eine Rebellion ausbrach. Die Spanier und die Deutschen schrieen nach Geld und drohten mit Plünderung der Städte. Dem alten Frnnds-6erg, den stets feine Untergebenen wie einen Vater angesehen hatten, war bisher eine Meuterei feiner Truppen etwas Unerhörtes gewesen; als er jetzt, von Schmerz und Zorn erfüllt, eine mahnende und beschwichtigende Anrede an sie hielt und sie, statt sich zu beruhigen, ihre Lanzen gegen ihn streckten und „Geld, Geld!" schrieen, da sank er plötzlich, vom Schlage getroffen, rücklings auf eine Trommel nieder. Die Lanzknechte gingen erschrocken und voll Reue auseinander; aber Frnndsberg erholte sich nicht wieder. Er starb bald nachher. Bourbon mußte jetzt allein den Oberbefehl übernehmen, und die Soldaten zwangen ihn gegen Rom zu marschireu, das ihnen reiche Beute versprach. Mit 25,000 Mattn erschien Bourbon vor Rom, am 5. Mai 1527. Gleich ant folgenden Tage wurde der Sturm gegen die Mauern unternommen und die Stadt trotz der tapfersten Gegenwehr erobert. Bourbon selbst fiel bei dem Sturm, von einer Mnsketenkugel getroffen, als er eben eine Leiter ergriffen hatte und hinaufstieg. Das führerlose Heer, voll Rachgier und Habsucht, trieb sich, plündernd und alle

5. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 47

1879 - Leipzig : Teubner
Eroberung Roms 1527. 47 möglichen Greuel verübend, 14 Tage lang in den Straßen der ewigen Stadt umher. Kein Haus, kein Palast, keine Kirche blieb verschont, die Menschen jeglichen Alters, Geschlechts und Standes wurden aufs empörendste mißhandelt. Cardinäle und Bischöse wurden, die Hände auf den Rücken gebunden, durch die Straßen geschleppt und nicht losgelassen, bis sie schwere Schatzung bezahlt. Die Spanier besonders zeichneten sich durch Habsucht und Grausamkeit aus, die deutschen Lutheraner trieben in ihrem Uebermuth und religiösen Hasse mit der katholischen Kirche und dem Papste, der sich in die Engelsburg geflüchtet, ein tolles, frevelhaftes Spiel. Mit Hohn und Spott äfften sie die Ceremonien der Kirche nach; sie zogen, als Cardinäle vermummt, auf Eseln in der Stadt umher; vor der Engelsburg, unter den Augen des Papstes spielte Einer, mit einer dreifachen Krone auf dem Kopfe, den Papst und rief: „Ich will den Luther zu meinem Nachfolger machen, ich will dem Luther das Papstthum schenken!" Die Andern fielen vor ihm nieder, sie riefen: „Luther Papst! Luther Papst!" Der Papst wurde in der Engelsburg eingeschlossen gehalten, bis er sich mit 400,000 Ducaten, die er dem Kaiser zahlen sollte, lösete. Der Kaiser mochte sich im Geheimen sreuen, daß dem Papste, der sich wider ihn erklärt hatte, so mitgespielt ward; aber öffentlich stellte er sich sehr traurig und entrüstet über die Einnahme Roms und das Treiben seiner Truppen. Er legte mit seinem ganzen Hofe Trauer an und veranstaltete Kirchengebete für die Befreiung des Papstes. Aber er ließ denn doch den Papst nicht frei; diesem gelang es nach 6 Monaten zu entfliehen. Unterdessen drang ein sranzösisches Heer, nachdem es die Kaiserlichen aus dem Kirchenstaat vertrieben, in Neapel ein und eroberte das ganze Land mit Ausnahme der Hauptstadt. Während es diese belagerte, trat der Seeheld Andreas Doria, der mit einer genuesischen Flotte Neapel von der See aus blokirte, gekränkt von dem französischen Könige, zum Kaiser über und verfah die Stadt mit Lebensmitteln. Das französische Heer wurde von Krankheiten fast ganz aufgerieben.

6. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 59

1881 - Leipzig : Teubner
Malta. Landung bei Alexandria. 59 das damals im Besitze des Ordens der Johanniter war. Die Felsenfestung, die für unüberwindlich galt, wurde Bonaparte durch den Verrat der französischen Ritter, deren viele in dem Orden waren, ohne Schwertstreich übergeben. Bonaparte besetzte sie mit 4000 Mann. Als er darauf am 27. Juni wieder unter Segel ging, machte er erst den Truppen bekannt, daß es nach Ägypten ginge. Die Nachricht wurde mit Jubel aufgenommen. Am 1. Juli lag die Flotte vor Alexandria. Daselbst erfuhr Napoleon, daß einige Tage vorher der englische Admiral Nelson, einer der größten und kühnsten Seehelden, mit seiner Flotte ihn hier gesucht habe und dann wieder abgefahren sei. Nelson hatte mit dem größten Eifer das ganze Mittelmeer durchkreuzt, um die französische Flotte aufzusuchen; aber Napoleon war ihm glücklich entgangen. Jetzt beeilte er sich, seine Truppen möglichst schnell ans Land zu bringen. Am 2. Juli in der Nacht landete er mit einem Teile des Heeres und nahm am Morgen Alexandria mit Sturm. Au diesem und dem folgenden Tage wurde inzwischen die Landung der ganzen Armee bewirkt. Ägypten gehörte zu dem türkischen Reiche; aber damals hatten die Mameluken, aus den Gegenden des Kaukasus hergebrachte Sklaven, die Herrschaft an sich gerissen und kümmerten sich wenig um den Oberherrn des Landes, den Sultan von Konstantinopel. Bonaparte machte daher in einer Proklamation bekannt, er komme, um Ägypten von der Tyrannei jener Sklaven zu befreien, und werde den Krieg führen im Interesse des Großherrn. Allein die Pforte ließ sich nicht täuschen und erklärte ihm den Krieg. Von Alexandria aus marschirte Bonaparte auf dem kürzesten Wege, durch die Wüste, auf die Hauptstadt des Landes, Kairo, los. Die Truppen litten unsäglich durch die Hitze, durch Hunger und Durst, und dabei wurden sie unablässig von den mamelukischen Reitern angefallen. Aber trotzdem verloren sie den Humor nicht. Sie nannten die Esel, welche das Gepäck der Gelehrten trugen, ihre Halbgelehrten. Wenn beim Erscheinen einer Mamelukenschar zur Abwehr ein Qnarrö

7. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

8. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

9. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 81

1899 - Leipzig : Teubner
18. Der erste Kreuzzug (10961099). 81 Vorderasien bis zum Euphrat als ehemaligen ostrmischen Besitz in Anspruch nahm, fr alle zu erobernden Lnder den Lehnseid schwuren. Zuerst wurde Nica erobert, dann bei Dorylum (westlich vom alten Nica. Gordium) ein groes Trkenheer zersprengt. Nun wandte sich Balduin orwum' nach dem oberen Euphrat, wo er die Grafschaft Edessa grndete, das Edessa. Hauptheer aber belagerte das feste Antiochia, das erst nach acht Monaten Antiochw. stet Es wurde der Sitz eines anderen Frstentums, das Bomund erhielt. Nur noch 20 000 waffenfhige Kreuzfahrer trafen endlich im Sommer 1099 vor Jerusalem ein. Die von einem doppelt so starken gyptischen Heere tapfer verteidigte Stadt wurde erstrmt1), wobei die Jerusalem Sieger ein furchtbares Blutbad anrichteten. Die eroberten Landschaften, crfturmt 1099' zu denen noch die Grafschaft Tripolis (Nordphnizien) kam, bildeten Knigreich Jeru-das Knigreich Jerusalem. Dem ersten Herrscher, Gottfried von Bouillon, der sich mit dem Titel eines Beschtzer des heiligen Grabes" Gottfried, begngte, folgte sein Bruder Balduin, der den Knigsnamen annahm. Balduin. 3. Das Knigreich Jerusalem. Dasselbe umfate allmhlich das ganze Kstenland bis zur Sinaihalbinsel. Aber fast noch schwieriger war es, das heilige Land zu behaupten als zu erobern. Die Griechen, die Raub- uere Feinde, stamme der Turkmenen und Beduinen, die im Bogen herumliegenden mohammedanischen Staaten und das ungewohnte Klima minderten die Zahl Innere Schwche, der Kmpfer. Auerdem war die einheimische christliche Bevlkerung, die Surianer, unzuverlssig, die Kreuzfahrer selbst gerieten infolge nationaler Verschiedenheit und persnlicher Migunst in Hader, und das Knigreich war nach Vorbild des franzsischen Reiches als Lehnsstaat eingerichtet worden. Dagegen war es vorteilhaft, da immer neue Scharen bewaffneter Wallfahrer Borteile, eintrafen, und die mohammedanische Welt des Ostens durch religise und politische Spaltungen zerrissen war. Der Verkehr mit der Heimat und die Be-frderung der oft seewrts kommenden Pilger lag in den Hnden der ita-lienischen Seestdte, besonders von Venedig, Genua und Pisa, deren Brger sich Handel, zahlreich in den Kstenpltzen ansiedelten. Sie waren es, welche die Erzeugnisse des Landes ausfhrten; doch waren die Angehrigen des franzsischen Volkes derartig im bergewicht, da die franzsische Sprache allgemeiner, und der Name Franke" schlielich auf alle Abendlnder angewandt wurde. .Franken." 4. Die Ritterorden. Eine feste Sttze gewann die christliche Sache im Morgenlande durch die geistlichen Ritterorden. In ihnen vereinigten sich, dem Geiste des Zeitalters entsprechend, Rittertum und Mnchtum. Zu den Gelbden der Armut, Keuschheit und des Gehorsams trat der Wer Gelbde. Kampf wider die Unglubigen, die Beschtzung des heiligen Grabes und der Waller. Schon um das Jahr 1118 bestand der Orden der Tempel- Tempelherren. Herren2), die ihre Wohnung nahe der Kirche, welche auf der Stelle 1) S, bei Krmer S. 228 ff. 2) Die Ordenstracht der Templer war: Weier Mantel mit rotem Kreuz auf der Zrust, Johanniter Schwarzer weiem ,, Deutschherren Weier schwarzem Schenk, Lehrbuch. Vin. Mittelalter. A. 6

10. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 345

1866 - Leipzig : Teubner
Ungern. 345 bereits verändert. Die glücklichen Führer größerer Schaaren behaupteten durch das gewonnene höhere Ansehn und den größern Reichtum auch in der Heimat weitere Gebieterschaft und so wurden die Stammesoberhäupter znrückgedrängt und beseitigt. Wärend das durch die Gemeinsamkeit der Interessen wach gehaltne Bewustsein der Nationalität völliger Trennung im Volke entgegen trat, ward durch die Ausbildung umfangreicherer Fürsten- tümer die Gefahr einer Teilung näher gerückt. Wol galt ein Fürst aus Arpads Geschlecht als der Großherr für das Haupt der ganzen Nation, in Wahrheit jedoch übte er die Herschast nur über den westlichen Teil des llngernlands von seinem Sitze Gran aus; dem östlichen (dem siebenbürgischen Land) gebot ein zweiter Fürst, der Gylas genannt, und endlich war das ebene Gebiet zwischen Donau, Körös und Siebenbürgen einem dritten, dem Karchan, uuterthan. Wärend diese Teilung der Herschaft allerdings eine Zersplitterung befürchten ließ, war sie dagegen dem Eintreten von Kultur- elementen, welche beim ganzen Volk schwerlich willige Aufnahme gefunden haben würden, nicht ungünstig. Von Osten her erfolgte die Anregung zur Annahme des Christentums. Jener Karchan Bultzu, welcher die Ungern in der Lechschlacht führte und den Tod am Galgen fand, hatte 951 in Kon- stantinopel sich taufen laßen. Freilich nahm man von Glauben und Sinnes- änderung in seinem Leben nichts war. Bald darauf nahm der Gylas D ewir das Sakrament der Wiedergeburt und führte in sein Gebiet einen griechischen Mönch Hierotheos als Bischof ein; wärend er aber mit seiner Gattin (der in den Sagen fortlebenden männlich wilden Meißen Frau') sein Volk mit Gewalt zur Annahme des Christenthums nötigte, blieb er selbst so wenig bekehrt, daß er, weil er reich genug sei beide zu bedenken, noch immer den alten Götzen opferte. Mehr Ernst bewies, obgleich er von der Vielweiberei nicht abließ, der Karchan Achtum, der in Widdin getauft worden war und in Csanad an der Maros ein Kloster St Johannes des Täufers errichtete. Wärend so im Osten die griechische Kirche Boden gewann, wandte sich der Großherr und der Westen der abendländischen zu. Freilich die Absicht, in welcher Bischof Piligrim von Pas sau der Mission umfassende Thätigkeit widmete, sich das Erzbistum über die zu bekehrenden Länder zu verschaffen, schreckte die Ungern eher zurück, weil sie dadurch von Deutschland abhängig zu werden fürchteten *). Bereitwilliger bewiesen sich dieselben für diebemühungen des nachmaligen Märtyrers, des Bischofs Adal- bert von P rag. Unter den von ihm gesandten Glaubensboten ward Astrik (auch Radla genannt) zu bleiben genötigt und dann unter dem Namen Ana- stasius der erste Metropolit der ungrischen Kirche. 9. Die Grundlagen zu einer völligen Umgestaltung des Lebens gab der Großherr Geisa (nach 970), welcher durch seine Gattin Sarolth, des Gylas Dewir' Tochter, eine energische selbst in die Zügel der Regierung mit fester Hand eingreifende Frau, das Christentum so achten gelernt hatte, daß er sich seitdem aller Kriegszüge enthielt. Von ihm waren jedenfalls die Gesandten abgeschickt, welche 973 zu Quedlinburg vor Otto den Großen (§ 102, 13) mit der Bitte um christliche Lehrer traten. Wahr- 1 1) Wolf gang von Ein sie dein ward eben um seiner Ansprüche ans das Erzbistum willen durch Piligrim 972 von der beabsichtigten Missionsreisc zurück- gehalten, dann Jedoch zum Bischof von Regensburg befördert. Wenn Piligrim schreibt, der größere Teil des Volks sei schon im geheimen gelaust, so muß man dabei mit Büd. öst. Gesch. l 888 an die den Ungern unterthänig gewordnen Slo- wenen und Mährer denken, welche ihr Christentum bewart hatten.
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