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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

4. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

5. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 252

1840 - Münster : Theissing
252 Zweiter Zeitraum. Hause zuruck, um den Pabst, seinen Lehnsherrn, aus den Händen eines schlechten deutschen Kaisers zu retten, und starb unterwegs auf der Insel Cephalenia. Von Alexius Komnenus hören wir noch beim ersten Kreuzzuge. Hl. Die Engländer. §. 36. Ende der Heptarchie. Die 7 kleinen Königreiche der Angelsachsen bestanden fast 400 Jahre, bis im I. 827 Egbert der Große, König von Wessex, das Sie- benreich vereinigte, und so der Gründer des englischen Reiches wurde. Die unterworfenen Könige wurden seine Vasallen, und behiel- ten den Königstitel noch eine geraume Zeit. Egbert'^ Sohn, Ethelwolf, war ein frommer Mann, und ver- sprach dem römischen Stuhle eine jährliche Rente von 300 Manku- sen (220 Thalern), von denen % für den Pabst, 2/3 zur Unterhaltung der Lampen am Grabe der h. Apostel Petrus und Paulus seyn soll- ten. Das ist der vielbesprochene Peterspfennig, den Ethelwolf stiftete, als er 855 mit seinem jüngsten Sohne Alfred sich der An- dacht wegen ein halbes Jahr zu Rom aufhielt. Nach Ethelwolf regierten hinter einander dessen 5 Söhne; der jüngste, Alfred, bestieg 871 mit 22 Jahren den Thron. §. 37., Alfred der G r o ß e. Schonzeit Ethelwolf hatten Seeräuber aus der seandinavischen Halbinsel kühne Landungen in England versucht. In Frankreich nannte man sie Normänner, in Rußland Waräger, in England Dänen. Unter Alfred, obschon er sie acht Mal in einem Jahre schlug, wurden sie so zahlreich durch neue Ankömmlinge ersetzt, daß der junge König endlich als Bauer verkleidet entfliehen mußte. Ein Schäfer gab ihm Obdach in seiner Hütte, aber auch dessen Frau durfte ihn nicht ken- nen, und erlaubte sich gegen ihn allerhand dreiste Reden. Einmal, da sie sich ein wenig entfernen mußte, trug sie ihm auf nach ihren Brod- kuchen zu sehen, die eben im Ofen waren. Bei ihrer Rückkehr fand sie dieselben dennoch verbrannt, weil Alfred seinen Bogen geputzt hatte, und sie warf ihm scheltend vor, er könne ihre Kuchen wohl essen, aber nicht backen. Nach einem Jahre brachte ein englischer Graf den Dänen eine bedeutende Niederlage bei. Alfred vernahm es, schlich als Harfner in's dänische Lager, sang den Feinden alte Bardenlieder, behorchte ihre Gespräche, und vernahm zu seiner großen Freude, daß sie durch t

6. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 274

1840 - Münster : Theissing
274 Dritter Zeitraum. die Kirche wurde in diesen Streit verwickelt: die Pabste hielten es erst mit den Gibellinen, sehr bald aber mit den Welsen, und der Familicn- streit wurde ein Kampf zwischen der Kirchen- und Staatsgewalt, der Ausgang des 100 jährigen Kampfes brachte die weltliche Macht der Päbste auf ihren höchsten Gipfel. tz. 54. Der zweite Kreuzzug. Mit dem Königreich Jerusalem stand es so mißlich,-daß Pabst Eugenius Iii. seinen ehemaligen Lehrer, den h. Bernar- dus, der wegen seiner Heiligkeit in allen christlichen Ländern ehrwür- dig war, aussandte, einen neuen Kreuzzug zu predigen. In Frank- reich nahm selbst König Ludwig Vii. das Kreuz, schwieriger war es aber dem h. Bernardus, den Kaiser Conrad ìli. für den Kreuzzug zu gewinnen, es gelang ihm aber endlich durch eine kräftige Predigt über die letzten Dinge im Dom zu Speier, unter welcher Conrad laut weinte, und gleich das Kreuz nahm. Auch sein Feind Welf vergaß der Rache, und stellte sich unter seine Fahnen, gegen die Ungläubigen zu ziehen. — Noch erzählt man, daß der h. Bernardus, als er einst im Dom zu Speier vom Chore das Salve regina singen hörte, am Schluffe ganz ergriffen in die Worte ausbrach: O clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria! welche Worte seitdem an den herrlichen Ge- sang angehängt wurden. Der zweite Kreuzzug (1147 —1149) erreichte seinen Zweck gar nicht. Die Kreuzfahrer ergaben sich der Schwelgerei unterwegs, und wurden zum Theile vom griechischen Kaiser Manuel durch falsche Wegweiser in Kleinasien den Feinden in die Hände geliefert. Conrad kehrte schon in Kleinasien um; die Franzosen kamen bis Damascus, und kehrten dann ebenfalls zurück. Ein abgesonderter Haufen deutscher Kreuzfahrer zog ins Land der Slaven, die Heiden zu taufen, und eine Flotte von 100 Schiffen, auch zu diesem Kreuzzuge gerüstet, fuhr um Portugal her, und half dieses Land von den Mauren säubern. §• 55. Friedrich I. Rothbart. Conrad starb 3 Jahre nach seiner Rückkehr aus dem Kreuzzuge, und da sein ältester und noch lebender Sohn minderjährig war, so empfahl er sterbend seines Bruders Sohn Friedrich von Schwa- den zu seinem Nachfolger. Das ist der berühmte Friedrich Bar- barossa oder Rothbart, so benannt von seinem rothen Barteder ihm bis zum Gürtel herabwallte. Zuerst gab er Heinrich dem Löwen das Herzogthum Baiern wieder, wodurch er sich diesen tapfersten Rit- ter seiner Zeit zum Freunde machte. Dann brachte er Böhmen zum Gehorsam zurück, und machte es zu einem Königreiche. Dann hielt er seinen Römerzug, und wurde vom Pabste Hadrian Iv., wel-

7. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 278

1840 - Münster : Theissing
27s Dritter Zeitraum. außerhalb der Kirche vom Banne los, der ermordete Bischof wurde aber den h. Märtyrern beigezählt, und bald strömten jährlich 100,000 Pilger zu seinem Grabe in Canterbury. . Bürgerkriege wütheten darnach in England. Die Schotten re- bellirten, selbst Heinricb's Söbne rückten gegen ihn ins Feld, er wurde von allen verlassen. Da pilgerte er selbst nach Canterbury, lag 14 Stunden auf dem Grabe des h. Thomas, bekannte seine Sünden, und ließ sich den Rücken blutig geißeln. Am andern Tage kam die Nachricht von der Besiegung der Schotten, bald legten auch die Söhne ihre Waffen nieder, und der Friede kehrte ins Land zurück. Den ge- lobten Kreuzzug konnte Heinrich aber nicht halten, sondern befahl ihn sterbend seinem Sohne, dem berühmten Richard Löwen herz, wel- cher ihm 1189 in der Negierung folgte. Gleich im folgenden Jahre folgte Richard dem römischen Kaiser Friedrich Rothbart in den heiligen Krieg. §. 58. Richard Löwen Herz. . Zwar hatte Richard Krieg mit P h i l i p p Au g u st von Frankreich we- gen der normannischen Lande, aber sie machten Frieden, um nur schnell nach dem h. Lande zu kommen, denn die bisherigen Feinde wollten sogar gemeinschaftlich zum Grabe des Welterlösers ziehen. Am Grabe des h. Martinus zu Tours nahm Richard das Kreuz und den Pilger- stab, und bis Lyon gingen beide Könige zusammen. Richard schiffte sich zu Marseille ein, Philipp zu Genua, und in Messina trasen sie wieder zusammen. Dann setzte man nach Acre über, Richard eroberte unterweges noch die Insel Cypern. Vor Acre brach der Nationalhaß der Engländer und Franzosen in offene Fehde aus, denn die Franzosen wurden von den morgenlän- dischen Christen mehr geehrt, als die Engländer, und doch war Ri- chard der tapferste; noch lange nachher riefen sarazenische Mütter ihren schreienden Kindern zu: «Still, Richard kommt!» Acre wurde erobert, aber Philipp verließ das Kreuzheer, und nur 10,000 Franzosen blie- den zur Unterstützung Richard's. Auch die wenigen Deutschen unter Leopold von Oestreich gingen nach Hause, weil Richard bei der Bestürmung Acre's Leopolds Fahne von der Mauer gerissen und in den Koth getreten hatte. Richard drang nun nach Jerusalem vor, auch die letzten Fran- zosen verließen ihn hier, und seine eigenen Fürsten nöthigten ihn zum Rückzuge. Da schloß er Frieden mit Saladin, bedingte den Christen einen Küstenstrich und freie Wallfahrt nach Jerusalem, verkaufte sein Königreich Cypern an den Titularkönig von Jerusalem, Guido Lu- signan, der nun auf Cypern seine Residenz nahm; Richard's Neffe, der Graf von Champagne, nahm den Titel König von Jerusalem an, und dann segelte Richard nach Europa zurück.

8. Theil 2 - S. 99

1880 - Stuttgart : Heitz
Wilhelm der Eroberer. 99 Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen. Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!" Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.

9. Theil 2 - S. 110

1880 - Stuttgart : Heitz
110 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge. nichtsnutzigen Gesindels; denn dieses Volk halte keine großen Vorbereitungen zu machen gehabt und nur auf die ersten Strahlen der Frühlmgssonne gewartet, um fortzuziehen. Der edle Gottfried erschrak, als er den ungeschlachten Haufen sah. Mit solchen Leuten mochte er nicht ziehen. „Geht nur voran!" rief er ihnen zu, „ich bin noch nicht bereit. Bald komme ich nach. Vor den Thoren von Constantinopel treffen wir wieder zusammen!" — Peter ließ es sich gefallen; jubelnd zog die Schaar ab. Aber sie war so groß, daß Peter sie theilte. Zwanzigtausend der Ungeduldigsten zogen voran unter Anführung eines Ritters aus Burgund, den man seiner Armuth wegen Walther Habenichts nannte. Um nach Constantinopel zu gelangen, mußten die Kreuzfahrer durch Deutschland, Ungarn und Bulgarien ziehen. Die Ungern, ein zwar nun schon christliches, aber doch noch sehr rohes Volk, ließen den Walther mit seiner Horde zwar ein, und ihr König Kolomann versprach auch, die nöthigen Lebensmittel gegen Bezahlung zu liefern. Aber um Ordnung zu halten, war das Gesindel nicht ausgezogen. Sie zerstreuten sich im Lande, plünderten — und wurden zum Theil todtgeschlagen. Noch schlimmer ging es ihnen im Lande der Bulgaren, so daß nur ein kleines Häufchen bei Constantinopel ankam, welches froh war, daß der griechische Kaiser Alexius Comueuus ihm die Erlaubniß gab, bis zur Ankunft Peters ein Lager vor den Thoren aufschlagen zu können. Nun kam Peter mit 40,000 nach, die nicht viel besser als des Walthers Leute waren. Doch ging anfangs alles gut. Die Ungern hielten Friede, weil Peter Ordnung hielt. Schon war dieser säst an die letzte Grenze gekommen, da hörte er, daß in einer vor ihm liegenden Stadt (Semlin) 16 Kreuzfahrer von Walthers Haufen, weil sie geplündert hatten, von den entrüsteten Einwohnern erschlagen worden wären. Dies hören und die Stadt stürmen lassen, war eins. Die armen Einwohner, die meist an jener That ganz unschuldig waren, wurden fast alle ermordet, die Stadt fünf Tage lang geplündert und ein entsetzliches Blutbad angerichtet. Das that der heilige Peter. Freilich mußte er nun eilen, daß er über die ungarische Grenze kam; denn schon war der König im Anzuge, die Greuelthat zu rächen. Auch in Bulgarien benahm sich Peter so unklug, daß er sich mit den Einwohnern ganz überwarf. Er erlitt eine ungeheuere Niederlage; der vierte Eheil seiner Leute lag blutend auf dem Wahlplatze, und sein ganzes Gepäck und eine Menge mitgezogener Weiber, Kinder, selbst Nonnen, fielen in die

10. Theil 2 - S. 167

1880 - Stuttgart : Heitz
Friedrich Ii. Gregor Ix. 167 zurück nach ihren Steppen. Auf der Stelle, wo Heinrich gefallen war, wurde Kloster Wahlstatt erbaut, noch heute ein weit zu sehendes Wahrzeichen für die Bewohner jener weiten Fläche. Zu dieser Zeit nun regierte in Deutschland, wie schon erwähnt, Kaiser Friedrich Ii. von 1212—50. Friedrich Ii. war ein schöner Jüugling, von mehr zartem als kräftigem Körperbau. Sein schönes, blondes Haar, das ihm in Locken die Schultern umwallte, erinnerte an seinen Großvater Friedrich den Rothbart, und das Feuer, das ihm aus den blauen Augen strahlte, an seine italienische Mutter. Er besaß außer der deutschen Kaiserkrone auch noch Neapel und Sicilien, ein paar herrliche Länder, die er vorzugsweise liebte, und in der That sind auch beide seit dieses Friedrichs Tode nie wieder so blühend gewesen und so gut regiert worden. Aber er hatte das Unglück, sich mit dem Papste zu veruneinigen, der ihn in den Bann that, und wir wissen schon aus der Geschichte Heinrichs Iv., wie übel es war, wenn man den Papst zum Fem^ß hatte. Zwar war Friedrich kein Heinrich, aber trotz aller Anstrengungen während der 38 Jahre, die er regierte, hat er endlich unterliegen müssen. Zuerst veruneinigte er sich mit dem Papste wegen eines Kreuzzuges. Friedrich hatte versprochen nach Palästina zu ziehen, schob aber die Sache von einem Jahre zum andern auf, weil er Wichtigeres zu thun habe.- Das nahm aber der Papst sehr übel; denn das heilige Grab war immer noch in den Händen der Ungläubigen, weil die bisher dahin geführten Haufen nicht geeignet waren, es mit den tapfern Muhamedanern aufzunehmen. Es waren ja sogar knrz vorher, angeregt durch die Reden eines französischen Hirtenknaben, welcher vorgab, himmlische Erscheinungen zu haben, 7000 Knaben nach dem Morgenlande aufgebrochen und bald darauf gar 30,000 Knaben und Mädchen eben deßhalb zu Schiffe gegangen; aber jene hatten sich schon in Italien zerstreut und diese waren durch einen Sturm nach der afrikanischen Küste geworfen worden, wo die Sarazenen sie theils niederhieben, theils zu Sklaven machten. Wenige kehrten in ihre Heimath zurück. Da nun der Papst Gregor Ix., ein mehr als achtzigjähriger, aber schöner, kräftiger Greis von unbezwingbarer Hartnäckigkeit, immer aufs neue auf den Kreuzzug drang, so ging der Kaiser endlich zu Schiffe; doch schon nach drei Tagen stieg er bei Otranto wieder ans Land, weil eine" Seuche auf der Flotte eingerissen war. Der Papst war darüber sehr entrüstet, schrie, das sei ein bloßer Vorwand, und that den Kaiser in den Bann. Dieser, um dem Gregor seinen guten
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