Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 95

1824 - Bonn : Weber
- 95 - ili. Kaiserthum N i c a e a. Theodor Laskaris, der Schwiegersohn Alexius 1 11., legte in Kleinasien, wohin er nach der Einnahme Constantinopels geflohen war, den Grund zum Kaisern thume Nicäa, das sein trefflicher Nachfolger Vatatzes, in einer langen Regierung, durch glückliche Kriege mit den Lateinern, worin er sie auf Constantinopel be- schrankte, vergrößerte, und durch nützliche Einrichtungen im Inneren befestigte. Doch wurde seinem. Geschlechte die Krone von jenem Michael Palaeologus entrissen (1260), der das Reich der Lateiner vernichtete, das grie- chische Reich wi'derherstellte, und der Stifter des Hauses ward, welches dis zum gänzlichen Umsturz des Staates regierte. Iv. Kaiserthum T r a p e z u n t. Alexius und David Komnenus machten sich 1204 in rpontus und ep ap hj a g o ni e n unabhängig, und legten dadurch den Grund zum t r a p ez u n t i sche n Reiche, über welches die Nachkommen des Alexius un- ter kaiserlichem Titel herrschten, und das seine Selbst- ständigkeit bis in den folgenden Zeitraum behauptete. F. Geschichte der in Europa ein ge- wanderten tatarischen Völker. Unter den tatarischen Völkern, »velche sich im süd- östlichen Europa niedergelassen hatten, dauerten in d. (per. noch bte Pctschenegen, Komanen und Bulgaren fort. 1. Die spetschenegen wurden, nachdem sie lange der Schrecken der Gr reden gewesen waren, von den Kaisern Alexius 1. und Johannes I. durch mehrere schwere Niederlagen greßtentheiis ausgerottet, und ver- schwanden im Anfänge des Ilten Jahch. aus der Geschichte. 1!. Die Komanen waren auch in dem gegen- wärtigen Zeitraum bis ins I3te Jahrh. furchtbare Feinde der Ungarn und Russen, bis die Mongolen über sie Hersielen, und ste, trotz der Hilfe der russischen Fürsten, an der Kalka (1224) so schlugen, daß sie

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 59

1824 - Bonn : Weber
59 alle standen unter einem gemeinschaftlichen Oberhaupts Arpad, dem Sohne des Almus, der diese Würde in seinem Hause zuerst erblich machte. Ais ein wildes Nomadenoolk, das unter Zelten wohnte, meistens von Pferdemilch und P erd stei'ch lebte, und Krieg und Raub über alles liebte, wurden sie bald den benachbar- ten Völkern fürchterlich. Sie kämpften fast nur zu Pferde, mit Harnisch aus Ersen oder dichtem Filze, und mit Lanzen, Bogen und Pfeilen bewaffnet, und dehn- ten ihre verheerenden Streifzüge von Conftantinopel durch Deutschland und Italien bis nach Toulouse aus. Endlich setzten die Niederlagen, welche sie durch Heinrich I. und Otto I. erlitten, ihrem Vordringen feste Schranken, und darauf zähmte die Einführung des Ehristenthumes die ongebohrne Wildheit des Volkeö. Dazu legte schon der Fürst Geisa den Grund, indem er sich 973 taufen ließ, ober erst seinem Sohne, Stephan dem Heiligen, gelang es nach blutigem Widerstande, dasselbe (um 1000) allgemein zu machen. Derselbe, der erste König der Ungarn, (welche Würde ihm der Papst ertheilt haben soll) ordnete die kirchliche und politische Verfassung feines Volkes nach germanischem Vorbilde. Zehn Dischöffe setzte er der Geistlichkeit feines Lande- vor, und über alle einen Erzbifchoff, der zu Gran seinen Sitz hatte. Die Gewalt der mäübn'gen Stammhaupter vernichtete Stephan, der seinem Volke die ersten geschriebenen Gesetze gab, indein er das ganze Land in 7‘2 Gefpannschaften ((Somi- taff) vertheiile, deren jeder ein Graf (co nie s Obers gefpan) als Anführer im Kriege und als Richter und Verwalter der königlichen Kammergütee im.frieden Vor- stand. Aber weder das Ehristenkhmn noch diese Ver- fassung äußerten den wohltätigen Einfluß auf die Enr- wilderung des Volkes, den sie hätten äußern können, weil die Erbfolge unbestimmt und nur festgesetzt war, daß ein Nachkomme Arpads den Thron besteigen sollte. Daraus entstanden über 50 Jahre lang bürgerliche .Kriege, welche der Kaiser Heinrich ill. benutzte, tun Ungarn in ein Lehen des deutschen Reiches zu verwandeln. Mit seinem Tode hörte jedoch dieß Verhältnis der Abhängig- keit vom deutschen Reiche wieder auf.

5. Allgemeine Weltgeschichte - S. 274

1884 - Leipzig : Weber
274 Tabellarische Übersicht. 987 Hugo Capet bemächtigt sich des französischen Thrones. Die Capetinger —1328. 1000 Stephan der Heilige, erster christlicher König von Ungarn. 1002 Das Dänenblutbad Ethelreds Ii. von England. Swen. 1002—24 Kaiser Heinrich Ii. der Heilige. Kunigunde. — 1018 Krieg mit Boleslaw Chrobry von Polen. Markgraf Ardnin von Jvrea. Bistum Bamberg. 1016—35 Knud der Große König von Dänemark, Norwegen und England. (Die Kaiser des salischen Hauses. 1024—1125.) 1024—39 Kaiser Konrad Ii. bringt Burgund zum Reiche. Der Gottesfriede. Empörung Ernsts von Schwaben. 1038 das Lehensgesetz. Normannen in Unteritalien. 1039—56 Kaiser Heinrich Iii. Höhe der Kaisermacht. 1046 Synode zu Sutri. 1056—1106 Kaiser Heinrich Iv. unter Vormundschaft seiner Mutter Agnes. Erzbischof Hanno von Köln und Adalbert von Bremen. 1066 Schlacht bei Hastings. Wilhelm der Eroberer König von England. 1073—85 Papst Gregor Vii. Verbot der Investitur durch Laien. Aufstand der Sachsen. Herzog Magnus; Otto von Nordheim. Vertrag zu Gerstungen. 1075 Schlacht bei Hohenburg. 1077 Heinrichs Iv. Buße zu Canossa. Markgräfin Mathilde von Tuscieu. 3. Periode. Das Zeitalter der Kreuzzüge und der päpstlichen Hierarchie. 1077—1273. 1080 Gegenkönig Rudolf von Schwaben fällt an der Elster. 1084 Heinrich Iv. erstürmt Rom. Der Normanne Rob. Guis- card rettet Gregor Vii. nach Salerno (f 1085). — Empörung des Kaisersohnes Konrad. 1096—99 Erster Kreuzzug. Peter von Amiens. P. Urban Ii. 1099 Eroberung von Jerusalem. Gottfried von Bouillon t 1101. Kämpfe der Christen in Spanien gegen die Mauren. Der Cid. 1106 Empörung König Heinrichs gegen seinen Vater, den Kaiser. 1106—25 Kaiser Heinrich V. Streit mit Papst Paschalis Ii. 1115 Niederlage Hoyers von Mansfeld am Welssholze. 1122 Wormser Concordat. Ende des Jnvestitnrstreites. Die geistlichen Ritterorden der Johanniter und Templer. 1125—37 Kaiser Lothar der Sachse. Kamps gegen die Staufer Friedrich von Schwaben und Konrad von Franken. Der Welfe Heinrich der Stolze von Baiern.

6. Allgemeine Weltgeschichte - S. 84

1884 - Leipzig : Weber
84 Zweites Harrptstück. Das Mittelalter. 878] Eddington begann er die Wiederaufrichtung des Reichs, das durch treffliche Einrichtungen geordnet und gegen außen gesichert wurde. Unter seinen schwachen Nachfolgern jedoch erneuerten sich 1002] die Einfälle der Dänen und als Ethelred Ii. sich ihrer durch ein allgemeines Blutbad zu entledigen meinte, bemächtigte sich der 1016-35] Däne Swen ganz Englands und sein Sohn Knud der Große vereinigte England mit Dänemark, Norwegen und der Ostsee-küste zu einem großen Reiche. In Frankreich nahm der Normanne Rolf, in der Taufe Robert genannt, das Land an der untern 9u] Seine von König Karl dem Einfältigen zu Lehen. Einer seiner Nachkommen Wilhelm der Eroberer gewann nach dem Tode 1066] Eduards Iii. des Bekenners durch den Sieg bei Hastings den Thron von England und führte daselbst das französisch-normännische Feudalsystem ein. Von der Normandie aus gründeten normannische Scharen eine Herrschaft in Apulien, die sich unter 1056-85] Robert Gniscard über ganz Unteritalien ausbreitete. Im Osten legten schwedische Waräger aus dem Stamme Rus unter 862] ihrem Führer Rurik den Grund zu dem unter den Slawen mächtig aufstrebenden Reiche Rußland, selbst. Grönland und die Mündung des Hudson erreichten Normannen von dem 874 entdeckten Island aus. Während dieser Züge gewann auch das Christentum, zuerst durch Ansgar, den Apostel des Nordens, Eingang in Skandinavien. Zwar rottete es Gorm der Alte (f 936) in dem von ihm begründeten dänischen Staate wieder aus und Ansgars Erzstift mußte aus dem eingeäscherten Hamburg nach Bremen verlegt werden, doch bekehrte sich Knud der Große und sorgte mit Eifer für die Kirche, in Schweden pflanzte Olaf um 1000] Schoßkönig, in Norwegen um die nämliche Zeit Olaf Trygwäson das Christentum, wogegen die Russen es unter 980-1015] Wladimir dem Großen aus Byzanz empfingen. 8 52. Das sächsische Herrscherhaus. König Heinrich I., der 919-36] Wiederhersteller des zerfallenden deutschen Reiches, brachte durch Kraft und Mäßigung die Herzoge Burchard von Schwaben und Arnulf von Baiern zur Anerkennung seiner Oberhoheit, die Lothringer, die sich zu Frankreich gewendet hatten, zum Wiederanschluß an Deutschland und vermählte ihrem Herzoge Giselbert seine Lochter. Von den Magyaren erkaufte er um freie Hand zu gewinnen durch Tribut einen neunjährigen Waffenstillstand und benutzte diesen, um die offnen Grenzen Sachsens durch Anlegung fester Plätze zu sichern, an Stelle des verfallenen Heerbanns aus

7. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

8. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

9. Mittlere Geschichte - S. 8

1871 - Berlin : Weber
1137—1180. Ludwig Vii. Er läßt sich von seiner Frau Eleonore, der Erbin von Poitou, Guienne und Gascogne scheiden. Durch deren Wiederverheirathuug mit Heinrichll. von England kommen diese Länder an England. 1180—1223. Philipp Ii. August Er betheiligt sich 1190 mit 9?ich. Löwenherz von England am Iii. Kreuzzug, kehrt aber schon 1191 nach der Eroberung von Akkon zurück. Meineidig gegen Rick. Löwenherz greift er dessen Besitzungen in Frankreich an und erobert von Johann ohne Land die Normandie und Anjou. Unter ihm und seinem Nachfolger Ludwig Viii. (1223 — 1226) wird gegen die von den Grafen von Toulouse beschützten Sekten der Albigenser und Katharer ein granelvoller Religionskrieg geführt und Languedoc und die Provence furchtbar verheert. 1226—1270. Ludwig Ix. der heilige, ein kräftiger, gerechter und weiser Fürst Er beendigt den Albigenserkrieg, und läßt sich vom Grafen von Toulouse den größten Theil seiner Besitzungen abtreten. Durch Unterdrückung der Fehden, Verbesserung des Gerichtswesens und Begünstigung der Städte macht er sich sehr verdient. 1248 unternimmt er den Vi. Kreuzzug (gegen Aegypten). 1270 den Vii. Kreuzzug (gegen Tunis), beide ohne Erfolg. 827—1066. Sächsische Könige in England. 871—901. Alfred der Große. Er schlägt die Dänen, die fast jährlich die Küsten plünderten, zurück, stellt die zerstörten Burgen wieder her und theilt das Land wieder in Grafschaften. Um Volksbildung und Belebung des Handels erwirbt er sich große Verdienste. Unter seinen nächsten Nachfolgern eine Blüthezeit des Reichs. 1002. Kg. Et helred läßt alle Dänen in England an einem Tage ermorden (Danemord). 1013. Kg. Swen von Dänemark erobert England. 1014—1035. Knud der Große, Swens Sohn, Kg. von Dänemark, Norwegen und England, ein kräftiger und gerechter Fürst. Er läßt sich mit vielen vornehmen Dänen taufen. Seine Söhne Harald und Hardiknud regieren bis 1042. 1042—1066. Eduard der Bekenner, Ethelreds Sohn, unter welchem sein Schwiegervater Godwin und französische Günstlinge großen Einfluß haben. 1066. Harald Ii., Godwins Sohn. Er besiegt Harald Har-drade von Norwegen, fällt aber 1066 in der blutigen Schlacht bei Hastings gegen Hz. Wilhelm von der Normandie, Vetter Eduard des Bekenners. 1066—115//. Normannische Könige in England. 1066—1087. Wilhelm I., der Eroberer. Er theilt England

10. Theil 2 - S. 99

1880 - Stuttgart : Heitz
Wilhelm der Eroberer. 99 Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen. Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!" Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 0
4 6
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 5
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 1
27 1
28 0
29 0
30 0
31 5
32 0
33 0
34 1
35 0
36 1
37 6
38 0
39 0
40 0
41 0
42 6
43 0
44 0
45 2
46 9
47 0
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 27
2 4
3 12
4 20
5 1
6 0
7 21
8 16
9 75
10 5
11 1
12 5
13 14
14 16
15 13
16 34
17 113
18 0
19 18
20 26
21 8
22 1
23 65
24 0
25 26
26 13
27 1
28 10
29 26
30 3
31 8
32 1
33 4
34 95
35 9
36 13
37 23
38 30
39 26
40 1
41 46
42 7
43 55
44 5
45 16
46 7
47 0
48 3
49 1
50 3
51 12
52 10
53 0
54 9
55 10
56 35
57 1
58 39
59 75
60 14
61 4
62 8
63 5
64 7
65 29
66 8
67 20
68 23
69 17
70 3
71 26
72 27
73 5
74 21
75 8
76 15
77 10
78 34
79 2
80 3
81 1
82 12
83 71
84 0
85 22
86 19
87 9
88 3
89 8
90 8
91 3
92 70
93 1
94 33
95 10
96 10
97 8
98 95
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 4
3 1
4 56
5 3
6 1
7 2
8 0
9 19
10 8
11 1
12 3
13 1
14 0
15 1
16 106
17 0
18 6
19 37
20 0
21 7
22 0
23 0
24 0
25 0
26 6
27 0
28 0
29 3
30 1
31 11
32 0
33 30
34 2
35 0
36 0
37 1
38 0
39 4
40 12
41 1
42 1
43 0
44 6
45 4
46 2
47 1
48 52
49 3
50 2
51 2
52 1
53 1
54 25
55 14
56 0
57 9
58 5
59 39
60 0
61 3
62 4
63 2
64 11
65 4
66 0
67 6
68 1
69 0
70 1
71 8
72 2
73 4
74 5
75 8
76 0
77 15
78 0
79 9
80 14
81 23
82 0
83 0
84 1
85 1
86 0
87 2
88 115
89 1
90 0
91 10
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 16
98 4
99 0
100 20
101 0
102 11
103 15
104 0
105 2
106 0
107 0
108 2
109 0
110 0
111 1
112 10
113 2
114 0
115 0
116 5
117 1
118 7
119 0
120 0
121 5
122 2
123 0
124 4
125 3
126 5
127 11
128 64
129 2
130 0
131 6
132 14
133 0
134 6
135 1
136 9
137 0
138 5
139 0
140 5
141 0
142 6
143 17
144 3
145 9
146 2
147 1
148 17
149 0
150 14
151 3
152 4
153 5
154 0
155 7
156 12
157 11
158 55
159 0
160 0
161 2
162 0
163 0
164 0
165 6
166 7
167 9
168 1
169 2
170 0
171 53
172 3
173 7
174 2
175 13
176 6
177 27
178 0
179 4
180 3
181 0
182 35
183 6
184 0
185 0
186 11
187 1
188 3
189 0
190 0
191 17
192 4
193 0
194 1
195 1
196 2
197 29
198 3
199 2