Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
14 Geschichte der christlich = germanischen Welt.
Corpus Juris, berühmtes Gesetzbuch (Tribonian, Minister). Religionsstreitigkeiten am byzantinischen Hofe (Monophysiten, Monotheleten). Die Blauen und die Grünen in der Rennbahn. Die Kaiserin Theodora. Bau der Sophienkirche. Byzantinischer Baustil. Mönchsschulen.
5. Die Franken.
481—843 Im Frankenreiche regieren die Merowinger und Karolinger. Sieh Tabelle Ii. S. 19 —21.
843 Vertrag zu Verdun.
ü. Periode.
Vom Vertrage zu Verdun bis zu den Kreuzzügen.
843 — 1096 n. Chr.
1 Angelsachsen und Normannen.
827 Egbert von Wessex vereinigt die von Hengist und Horsa (449) gestifteten 7 angelsächsischen Königreiche (Heptarchie) und nennt sich König von England. Die Normannen an den Küsten von Dänemark, Norwegen und Schweden beginnen ihre Einfälle in England.
862 Der Normanne Rurik wird Ahnherr des Rurikschen Hauses in Russland.
871—901 Alfred der Große von England besiegt die Normannen, gibt dem Lande eine Verfassung, übersetzt Psalmen und Volksbücher.
1017—1035 Der normannische Dänenkönig Kanut der Große beherrscht England, Dänemark und Norwegen.
1040 Unter Kanut's Söhnen fällt England an die angelsächsische Königsfamilie zurück.
1060 Die Griechen in Unteritalien rufen zur Bekämpfung der Araber Normannen ins Land. Der Normann Robert Guiscard wird Herzog von Apulien und Kalabrien und Vasall des Papstes.
1066 Wilhelm der Eroberer aus der Normandie, dem der letzte Sachsenkönig Eduard der Bekenner England vermacht hat, siegt in der Schlacht bei Hastings und wird Ahnherr der englischen Königsfamilie.
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Extrahierte Personennamen: Theodora Egbert_von_Wessex Alfred Robert_Guiscard Wilhelm Eduard
Extrahierte Ortsnamen: Frankenreiche England Norwegen Schweden England Russland England England Dänemark Norwegen England Unteritalien Apulien Kalabrien
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langen, durch eigne Kraft und Kühnheit dem bedrängten Vaterlande zu helfen. Dies Verlangen stieg in ihr zur Begeisterung. Im Traume sah sie den Erzengel Michael und heilige Frauen, welche ihr verkündeten, dass sie zur Rettung des Königs berufen sei. Sie ging daher, ohne ihren Eltern etwas zu sagen, zu ihrem Oheim, der sie zum Ritter Baudricourt, dem Befehlshaber der nahe gelegenen Stadt Vaucouleurs, führte. Dieser wies sie zurück. Da sie aber niemand in ihrem Glauben irre machen konnte, so gaben die Bewohner der Stadt ihr ein Pferd, Waffen und männliche Kleidung. In Begleitung zweier Ritter begab sie sich auf sehr gefahrvollen Wegen nach dem Schlosse Chi non, wo der König sein Hoflager hielt. Sie erschien vor Karl Vii. und sagte ihm, dass sie berufen sei, die Stadt Orleans, welche von den Engländern belagert wurde, zu befreien und den König zur Krönung nach Rheims zu führen. Der König soll hieraus, um sich von der Wahrheit ihrer Eingebungen zu überzeugen, sie mannich-sach auf die Probe gestellt haben. Da ihre Aussagen eintrafen, gab ihr Karl Vii. Soldaten, und, mit einer weißen Fahne in der Hand, schritt sie dem Heere voran. Sie richtete ihren Weg auf Orleans, um die fast verhungerten Einwohner dieser Stadt mit Lebensmitteln zu versehen. Unterwegs hielt sie strenge Zucht im Heere. Orleans wurde erreicht. Dann ließ sie den Engländern sagen, dass sie sich entfernen sollten. Diese spotteten der Jungfrau von Orleans — so wurde sie jetzt genannt — obgleich sie doch vor ihr, wie vor einem wunderbaren Wesen, Furcht hatten. Darauf begann sie einen Angriff auf die Bollwerke und Verschanzungen der Engländer. Rach einem heftigen Kampfe, in welchem Johanna durch einen Pfeil gefährlich verwundet wurde, wichen die Engländer, und die Jungfrau zog siegreich in die Stadt ein.
§. 53. Johanna s fernere Thaten. Die Vertreibung der Engländer durch eine Jungfrau erregte das größte Aufsehn in Frankreich. Man hielt Johanna für ein göttliches Wesen, und man kam, ihre Kleider und die Füße ihres Pferdes zu küssen. Sie begab sich dann nach Tours, wo Karl Vii. war, kniete vor ihm nieder und sprach: „Wohledler Dauphin, empfanget die heilige Salbung und Eure Königliche Krone zu Rheims. Ich habe das größte Verlangen, Euch hinziehen zu sehen; darum eilet." Die Städte und Schlösser, welche zwischen Tours und Rheims lagen, waren alle von den Engländern besetzt. Dennoch folgte der König dem Rathe der Jungfrau. Mehrere feste Plätze ergaben sich, andre wurden durch Sturm genommen. Johanna zeigte überall Muth und Unerschrockenheit. Der Helm wurde ihr einmal zerschmettert, und sie selbst stürzte in einen tiefen Graben. Trotz dieser Gefahren führte sie den König glücklich nach Rheims. Am 17. Juli (1429) wurde er gekrönt. Johanna stand am Altare neben ihm, mit ihrer Fahne in der Hand, umfasste nach der Krönung seine Knie und sprach: „Edler König! jetzt ist Gottes Wille erfüllt, der verlangte, dass ich Orleans entsetzen und Euch nach der Stadt Rheims zur heiligen Salbung führen sollte." Der König erhob darauf die ganze Familie der Jungfrau in den Adelstand. Man erzählt, dass nach der Krönung Johanna den König gebeten habe, sie zu entlassen, weil ihr Werk vollbracht sei. Allein der König und das Heer sollen sie durch vieles Bitten zum Bleiben bewogen haben. Merkwürdig ist es, dass Johanna's fernere Thaten nicht mehr vom Glücke begleitet waren, und dass sie selbst auch keinen so großen Muth mehr zeigte.
Die vorgefallenen Ereignisse machten auf die gegen Karl feindlich gesinnten Städte Frankreichs einen solchen Eindruck, dass sie sich bald ergaben. Nur Paris blieb hartnäckig. Johanna belagerte die Stadt. Da der schwache König ihr keine Hilfstruppen schickte, konnte sie trotz aller Tapferkeit nichts ausrichten. Sie wünschte
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Extrahierte Personennamen: Michael Karl_Vii Karl Karl_Vii Karl Johanna Johanna Johanna Karl_Vii Karl Johanna Muth Johanna Johanna Karl Karl Johanna
Extrahierte Ortsnamen: Rheims Frankreich Rheims Rheims Rheims Gottes Rheims Frankreichs Paris
62
Einführung der Reformation in den skandinavischen Reichen.
152 J Das Stockholmer Blutbad Christians Ii, des letzten Unionskönigs, führt zur Trennung Schwedens von Dänemark-Norwegen :
Gustav Wasa, König von Schweden, und Friedrich I, König von Dänemark (Bugenhagen), die Begründer der evangelischen Landeskirchen in ihren Ländern.
1526 Schlacht von Mohacz: Suleiman der Prächtige, der Eroberer von Rhodos (die Johanniter auf Malta), besiegt König-Ludwig Ii (f) von Ungarn und Böhmen, den1 Jagellonen, den Gemahl von Karls und Ferdinands Schwester Maria. Lngarn und Böhmen vererben auf Ferdinand von Österreich, den Gemahl von Ludwigs Schwester Anna. Die Türken bleiben Herren von Nieder- und einem Teile von Ober-Ungarn.
1527 Eroberung Roms durch die Kaiserlichen unter Karl von Bourbon (f).
1529 Der Friede zu Cambray beendet den zweiten Krieg zwischen Karl A und Franz I: Karl verzichtet auf die Bourgogne.
Reichstag zu Speier. Mehrheitsbeschlufs gegen den Speierer Reichstagsabschied von 1526. Protestation der evangelischen Reichsstände: „Protestanten«. „Ein5 feste Burg“.
Die Türken vor Wien.
Religionsgespräch zwischen Luther und Zwingli zu Marburg: Ihr Zwiespalt über die Lehre vom li. Abendmahl wird verschärft.
1530 Karl läfst sich von Clemens Vii zu Bologna zum Kaiser krönen.
Reichstag zu Augsburg in Anwesenheit des Kaisers. Confessio Augustana der lutherischen Reichsstände, verfafst von
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Wasa Gustav Friedrich_I Friedrich Mohacz Karls Ferdinands Maria Maria Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Ludwigs_Schwester_Anna Ludwigs Karl_von_Bourbon Karl Karl_A Karl Franz_I Franz Karl Karl Mehrheitsbeschlufs Karl Karl Clemens_Vii
Extrahierte Ortsnamen: Schwedens Schweden Rhodos Malta Ungarn Karls Ferdinands Nieder- Wien Marburg Bologna
132
75.
Lied fr Gustaf Adolf/
1631.
(Opel u. Cohn, Der 30i. Krieg, S. 266ff. elttrjt.j
1. Gott allein sei Lob, Ehr und Preis
Fr seine groe Gnaden,
Der uns durchs Schweden treuen Flei Erlst von unserm Schaden.
Glck dem König fromm In Schweden! Willkomm Edler Cavalier,
Der König Krn und Zier!
Viva König in Schweden!
2. Uns Deutschen kommt ein Rcher an
Des Kaisers und des Spaniers. Der Feind schrei2: das Land wir nun han! Wir aber singen anders.
Seht, viel tausend Mann Zu Leipzig dem Plan Fieln, flohen dahin,
Die Schweden hatten Gewinn.
Viva König in Schweden!
3. Schau, wie bald liegt mit seiner Macht
Monsieur Tilly der alte!
Das hat ihm selbst zu Wegen bracht Sein magdeburgisch Gwalte.
Drum der gottlos' Haus Jetzt zusamen lauft Mit Macht und viel List Wthend und rasend ist:
Viva König in Schweden!
4. Ach, der Spanier mit Ghnen knrst,
Der Kaiser mcht zerspringen,
Es zittert auch der Bayerfrst,
Leopoldus und Lothringen.
O Wrzburg! o Menz!
O Trier! o Cobolenz!
O Cln! o Papstthum!
Dein Straf kommt 'rum und um: Viva König in Schweden!
i Gedichtet bei des Knigs Ankunft am Rhein 1631. 2 schrie.
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208
rthe nicht angreiften, sondern bi auf grssere Theurung zurck halten wolten, verursacht worden. Man mag aber die Sache bemnteln, wie man wil, so ist doch aus mehr-gedachten und zum theil Extracts-weise angefhrten Ordonannzen und Declarationen das contrarium klar zu sehen. . . .
Die jenige, welche die in Franckreich erregte Theurung dem Krieg zuschreiben, haben mehr als zu viel raison dazu. Denn es ist ja nicht uubekartt, da die Bauern und Feld-Arbeiter hin- und wieder mit Gewalt hinweggenommen und zu Soldaten gemacht worden. Man hat ja wohl die Helffte von Dragonern und Reutern mit Bauern-Pferden beritten gemacht. Auff solche Weise mu viel Land ungebaut und unbeset liegen bleiben und daher folgen, da nicht so viel Frchte, als sonst geschehen, eingesamlet werden knnen.
Jtzt gedachter Autor3 setzt weiter hinzu: Des Knigs Feinde sehen nicht, zu was vor einer Gte die Art eines solchen Miwachs und Mangels denselben verleitet, und was vor glorie Er dadurch erlangt, indem Er auf solche Weise Gelegenheit bekmt, sich als einen wahren Vater seiner Unterthanen zu bezeigen. Er hat auch solches vorhin schon in der That erwiesen und thut es noch, da Er sich der Nothdurfft seiner Unterthanen annimt und, so ich es sagen darff, fast unter eine gantze Welt Brot anstheilen lst. Es werden in dem Louvre bey 30 grosse Backffen aufgerichtet und soll Tag und Nacht Brot darinnen gebacken, und dasselbe um einen billichen und geringeren Prei, als fnften itzt der Kauft ist, den Leuten gegeben werden. ..."
(Durch ein frz. Spottsonett ans die Backfen im Louvre wurden folgende deutsche Reime, die im Merc. S. 375. mitgeteilt werden, veranlat:)
O schreckliche Vernderung!
Paris wird nun zum Hospital
Der Armen und der Reichen Babel.
Das Louvre war zuvor
Der Götter und Gttinnen Saal,
Jtzt wimmelts von schwartzen Bcker-Buben.
Des Knigs Zepter ist verkehrt4
In eine ften-Gabel.
Des schnsten Landes Flor
Verwandelt sich in lauter Wsteney.
Der Unterthan ist ausgezeht;
In Stdten hrt man nichts als Angst-Geschrey;
Die Drfter sehn wie Mrder-Gruben.
3 = oben erwhnter. Es ist schon als Probe aus einem frz. Zeitungsberichte mitgeteilt worden, auf welche Weise man in Frankreich den Notstand zu erklären,
bez. zu vertuschen suchte. 4 verwandelt.
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439
279.
Deutschlands Beruf.
1861.
Von E. Geibel
(E. Geibels gesammelte Werke Iv. Bd.: Heroldsrufe". Stuttgart 1883.)
Soll's denn ewig von Gewittern Am umwlkten Himmel braun?
Soll denn stets der Boden zittern,
Draus wir unsre Htten dann?
Oder wollt ihr mit den Waffen Endlich Rast und Frieden schassen?
Da die Welt nicht mehr in Sorgen Um ihr leicht erschttert Glck Tglich bebe vor dem Morgen,
Gebt ihr ihren Kern zurck:
Macht Europas Herz gesunden,
Und das Heil ist euch gesunden!
Einen Hort geht aufzurichten,
Einen Hort im deutschen Land!
Sucht zum Lenken und zum Schlichten Eine schwerterprobte Hand,
Die den gldnen Apfel halte Und des Reichs in Treuen walte!
Sein gesrstet Banner trage Jeder Stamm, wie er's erkor,
Aber der alle rage Stolzentsaltet eins empor;
Hoch, im Schmuck der Ehrenreiser Wall' es vor dem deutschen Kaiser!
Wenn die heil'ge Krone wieder Eine hohe Scheitel schmckt,
Aus dem Haupt durch alle Glieder Stark ein ein'ger Wille zckt:
Wird im Vlkerrat vor allen Deutscher Spruch aufs neu erschallen.
Dann nicht mehr zum Weltgesetze Wird die Laun' am Seinestrom,
Dann vergeblich seine Netze Wirst der Fischer aus in Rom,
Lnger nicht mit seinen Horden Schreckt uns der Kolo im Norden
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Extrahierte Personennamen: Geibel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Stuttgart Europas Seinestrom Rom
133
5. Verstndige Stdt in dem Reich
Gehorsam sich einstellen;
Die aber warn den Feinden gleich, Des Kaisers Bundsgesellen,
Pfui! jetzt schmen sich Fein demthiglich,
Kriechen zum Kreuz zu,
Bitten um Guad und Ruh:
Viva König in Schweden!
6. Schrecken kommt an all Bischofshut,
All Jesuiterkappen;
All Mnch- und Nonnen-Klosterkntt Fangen an sich zu rappen. Der Thumpriester Schaar Vergit des Altar,
Die Pfaffen mit Schand Jetzt laufen aus dem Land:
Yiva König in Schweden!
7. Der Vater nnsers Lands zeucht ein
Sieghast in Gottes Namen,
Der Psalz verjagte Kinderlein Er bringt wider znsamen.
Dieser König fron3 Will sein ein Patron Des Evangeli Und der Kirchen Christi:
Yiva König in Schweden!
8. Lblicher Held, setz wider ein
Durch dein Macht in sein Reiche Friedrich, Pfalzgrafen an dem Rhein, Philips Ludwig dergleichen,
Da Chnrpfalz die Krn Des Reichs blhe schon,^
Auch Gottes Wort frei Wider gepflanzet sei:
Yiva König in Schweden!
9. So jauchze nun, du kleine Herd!
Dem5 König lob mit Gsange,
Der alles Leid in Freud verkehrt,
Zerrissen hat all Bande!
3 herrlich. 4 schn. 5 deinen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ludwig Chnrpfalz
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schweden Gottes Christi Schweden Rhein Gottes Schweden
Erste Abteilung.
Denkwrdigkeiten und Lebensbeschreibungen au den ltesten Zeiten der Geschichte bis auf Martin Luther.
I. gypten und Babylonien.
gyptische und babylonische Könige.
1 gypten. Schon aus der allerbesten Zeit der Geschichte hren wir von Mnnern und Frauen, deren Thaten von sich reden gemacht haben Und wenn die Berichte, welche wir darber lesen, auch mcht durchweg glaubwrdig sind so lassen doch allerlei Denkmler, die noch heute zu sehen sind, darauf Wichen, dass an den Erzhlungen etwas wahr sein muss. Versetzen wjr uns einmal w die Gegenden, die an den stlichen Rndern des mittellndischen Meeres liegen. Da finden wir in dem nordstlichen Teile von Afrika das Land gypten, welches von einem sehr merkwrdigen Volke bewohnt wurde. Es wird von einem groen Flusse, dem Nil, durchstrmt, an dessen Ufern die Städte Mem-phis und Theben lagen. Hier herrschten Kmge, die sich besonders damit be-schftigten, groe Bauwerke aufzufhren, von denen merkwrdige Uberreste vor-banden sind. Solche Bauwerke nannte man Pyramiden und Obelisken. Die erstem sind von so ungeheurer Gre, dass z. B. die Pyramide des Knigs Cheops noch heute 450 Fu hoch ist, obwohl der obere Teil davon fehlt. Zu dem Innern der Pyramiden führen schmale Gange, durch welche man m em Gemach gelangt, das den Marmorsarg eines Knigs enthalt. Dte Obelisken sind viereckige schlanke, oft sehr hohe Sulen, die meistens vor den fangen der gyptischen Tempel standen und denselben zur Zierde dienten. Noch merkwrdiger als diese Bauten sind die berreste der alten Stadt Theben m Oberagypten. Hier sieht man Sulen von so ungeheurer Gre, dass die Palste, deren Dchet diese Sulen einst getragen, die Wohnsitze nicht von Menschen, sondern von Riesen ge-wesen zu sein scheinen. Am wunderbarsten aber muss das sogenannte L a b y rin t h ausgesehen haben. Es befand sich in der Nhe eines groen See's, den der Komg Mris im Nordwesten hatte ausgraben lassen, um bei berschwemmungen des Nils Wasser darin aufzunehmen, womit man in Zeiten der Drre das Land ver-sorgen konnte. Das Labyrinth enthielt dreitausend Gemcher teils der, teils unter der Erde und war an den Wnden und Sulen mit allerlei Tieren, Pflanzen und
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Extrahierte Personennamen: Martin_Luther
Extrahierte Ortsnamen: Babylonien Afrika Theben Theben Komg_Mris
464
Kloster, wovon sie ausgegangen waren, heimzukehren. Bald darauf ward
auch Ansgar von seinem Werke abberufen, da der Kaiser ihm eine Ge-
sandtschaft nach Schweden übertrug, wo sich ein neues Feld zur Ausbreitung
des Evangeliums öffnete. Nach seinerrückkehr jedoch wurde er in dankbarer
Anerkennung seiner Verdienste um die Mission unter den nordischen Völkern
zum Erzbischof von Hammaburg (d. h. die Burg im Walde) ernannt. Un-
ermüdlich war er jetzt thätig, die schon gegründeten Gemeinden im Glauben
zu stärken, und durchzog predigend und taufend das nahegelegene Nord-
albingien und erbaute Kirchen zu Bramsted, Kellinghusen, Wipenthorp
oder Faldera.
Die Gemeinden blühten auf und versprachen die beste Frucht, als sich
von Norden her ein Sturm erhob, der alles zu vernichten drohte. Schon
lange hatten die wilden Normannen unter ihren Seekönigen die Nordsee-
küsten mit Feuer und Schwert verwüstet, und jetzt erschien (845) der Dänen-
könig Horic (Erich) mit einer großen Raubflotte plötzlich vor Hamburg.
Die überraschten Einwohner flohen, Ansgar und seine Schüler retteten
kaum ihr Leben, Hamburg ward von Grund aus zerstört, und Kirche und
Schule, die Ansgar daselbst gegründet hatte, gingen in Flammen auf.
Ganz Sachsenland ward mit Schrecken erfüllt und die christlichen Ge-
meinden zerstreuten sich. In dieser Noth fanden Ansgar und seine Ge-
fährten in Ramsola, einem Landgute einer frommen Edelfrau im Lüne-
burgschen, eine sichere Zusluchtsstätte. Hier sammelte er allmählich seine
Mitarbeiter und nahm bald mit neuer Zuversicht sein begonnenes
Werk wieder auf. Vorzüglich lag ihm am Herzen, den König Horic, den
Urheber alles Unheils, welches das Land betroffen, für das Christenthum
zu gewinnen. Im Jahre 850 erschien Ansgar als kaiserlicher Gesandter
am Hofe des dänischen Königs und wußte bald durch Worte und Thaten
jeden Haß und Argwohn aus der Seele desselben so sehr zu entfernen, daß
er von nun an nicht mehr der Predigt in seinem Lande Hindernisse in den
Weg legte. Auf dem Holm zu Schleswig (nicht in dem Dorfe Haddeby)
ward jetzt die erste Kirche nördlich von der Eider errichtet, welche Ansgar
der Maria, der Mutter Jesu, weihte (850). Mit Freuden sah er die zer-
streuten Gemeinden sich wieder sammeln, wie Hamburg sich wieder aus der
Asche erhob und seine Gefährten in die alten Stätten zurückkehrten. Gern
folgte er dem Rufe des Kaisers, als dieser die Bisthümer Hamburg und
Bremen vereinigte und ihn zum Erzbischof beider erhob. Aber auch in
Bremen, wo er fortan wohnte, fand er noch keine Ruhe. Noch einmal
riefen ihn grausame Christenverfolgungen nach Schweden, und als er
kaum zurückgekehrt war, vernahm er mit Trauer, daß nach einem blutigen
Bürgerkriege Horic der Jüngere in Hethaby die Kirche habe schließen
lassen und die Priester mit allen ihren Glaubensgenossen entflohen seien.
Zum dritten Male zog er nach Norden, an den Hof des dänischen Königs,
und wiederum gelang es ihm auch das Vertrauen desselben zu gewinnen.
Nicht allein wurde der christliche Gottesdienst in Sliasvic hergestellt, sondern
auch in Ripen eine zweite Kirche erbaut (860). So schied er denn und
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TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
468
Schlei und Eider vor Räubern zu sichern. Die Stadt Schleswig, welche die Wenden
verbrannt hatten, erstand unter seiner segensreichen Regierung neu aus ihren
Trümmern. Zahlreiche deutsche Kaufleute und Handwerker rief er in seine Residenz;
er selbst kleidete sich deutsch, liebte deutsche Sitte und war von deutschen Sängern
und Kriegern umgeben. Die Bevölkerung hing ihm an, und er selbst war Mitglied
einer Gilde, deren Genossen einander Leib und Leben zu schützen gelobten. So
regierte Knud, obwohl als Däne geboren, wie ein deutscher Fürst sein Land.
Mit Freuden vernahm Lothar, der unterdessen Kaiser geworden war, wie
Knud die Wenden bezwang; deshalb erhob er ihn zum König derselben und
setzte ihm mit eigener Hand die Krone auf's Haupt. Seit der Zeit nannten ihn
seine Unterthanen Hlaford(Lord) d. h. ihren Herrn und verliehen ihm gleiche Ehre
und Würde, als seinem Oheim, dem dänischen Könige. Mit Neid und Eifersucht
sahen die Dänen, wie seine Macht immer mehr zunahm. Denn selbst in ihrem
Lande galt sein Wort >iehr, als dasjenige Niels. Als nämlich zwischen seinen
Brüdern auf Seeland ein blutiger Krieg ausbrach, den Niels vergebens zu endigen
suchte, mußten sie bei Strafe der Verstümmelung am Hofe des Herzogs in Schles-
wig erscheinen und sich seinem Richtersprucbe fügen. Vor Zorn entbrannte vor
allen Magnus, der Sohn des Königs, als er einst in einer Versammlung in
Schleswig den Knud mit der Wendenkrone ans dem Haupte neben seinem Vater
vor allem Volke sitzen sah. Er begann zu fürchten, daß Knud ihm dereinst Reich
und Leben nehmen könnte, und auch die Seele des Königs erfüllte Mißtrauen und
Angst vor seinem mächtigen Neffen.
Zn Ripen klagte Niels vor dem versammelten Volke: „Knud will meinen
Tod nicht erwarten, sondern sich des Thrones bemächtigen. Darum nennt er sich
auch jetzt schon König!" Knud erwiderte, auf das Heft seines Schwertes gestützt:
„Laward, einen Herrn nennen mich die Meinen, nicht König. Ich habe die Wenden
im Kampfe bezwungen, die Küsten und Meere sind jetzt sicher, daß der Däne ruhig
am Ufer der Inseln wohnen und der König ohne Wachen am Grenzwall in Schles-
wig schlafen kann. Aber für all die Mühen und Wunden, die ich im Kampfe für
das Vaterland davon getragen habe, ernte ich jetzt nur Haß und Verfolgung. Und
doch bin ich ein treuer Dienstmann des Königs und trachte nicht nach der dänischen
Krone." Das versammelte Volk jubelte Knud Beifall zu, und der König entließ
ihn scheinbar versöhnt aus der Versammlung. Aber Magnus, mit furchtbarem
Haß im Herzen, beschloß, sich mit Gewalt seines gefürchteten Gegners zu entledigen,
und viele dänische Prinzen standen zu ihm. Durch einen feierlichen Eid band
er alle, nichts von ihrer Absicht zu verrathen. Bei der Berathung lagerten sie auf
dem Boden, um schwören zu können, daß sie weder sitzend noch stehend ans den
Untergang des Herzogs bedacht gewesen seien. Nur der Schwager Knud's verließ
plötzlich die Versammlung, als er den Mordanschlag gegen das Leben seines Ver-
wandten vernahm; er wollte den Plan nicht theilen, aber ihn auch nicht verrathen.
Bald darauf verlautete, Magnus wolle zum heiligen Grabe pilgern, vorher
aber solle eine Versammlung aller Familienmitglieder auf Seeland stattfinden.
Auch Knud ward geladen, das heilige Weihnachtsfest im frohen Kreise der Seinen
mit zu begehen; ihm vor allen gedenke Magnus Habe und Gut anzuvertrauen.
In der Königsburg zu Roeskilde gab es fröhliche Tage; ein festliches Gelage
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Extrahierte Personennamen: Knud Lothar Knud Niels Niels Magnus Magnus Knud Knud Niels Knud Knud_Beifall Magnus Magnus Magnus Magnus Knud Magnus Magnus