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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 49

1888 - Habelschwerdt : Franke
Epaminondas eine großartige Thätigkeit. Ihr Ziel war, den Spartanern die Hegemonie zu entreißen. 2. Der Verteidigungskrieg Thebens gegen Sparta, 378—371. a) Theben und Athen im Bnnde. Athen trat in ein Bündnis mit Theben gegen Sparta. Während Theben den böotischen Städtebnnd erneuerte, brachte Athen einen neuen Seebund zusammen und erfocht einen Sieg bei Naxos. Da indes die Eifersucht Athens rege wurde, so wurde auf einem Kongreß zu Sparta der antalcidische Friede wieder als Grundlage der griechischen Staatenordnung anerkannt. Epaminondas aber wollte den Frieden nur im Namen sämtlicher böotischer Städte unterschreiben; daher standen jetzt die Thebaner dem ganzen Griechenland gegenüber. b) Schlacht bei Leuktra, 371. Sofort rückte der spartanische König Kleombrotus in Böotien ein. Aber Epaminondas errang mit einer Minderzahl durch Anwendung der schiefen Schlachtordnung bei Leuktra 371 einen entscheidenden Sieg. Der Ruhm der spartanischen Unüberwindlichkeit war dahin. 3. Der Angriffskrieg Thebens gegen Sparta, 370 — 362. a) Erster Zug des Epaminondas in den Peloponnes. Da die Furcht vor den bisher im Peloponnes herrschenden Spartanern geschwunden war, so erfolgte jetzt die Einigung der Arkader und die Gründung der Bundeshauptstadt Megalopolis. Zum Schutze dieser Unternehmungen erschien Epaminondas im Peloponnes. Zwar konnte er Sparta nicht einnehmen, doch legte er durch Wiederherstellung der Selbständigkeit Messeniens Spartas Macht auf immer lahm. b) Tod des Pelopidas. Inzwischen unternahm Pelopidas mehrere Züge nach Thessalien, wo er von einigen Gemeinden gegen den Tyrannen Alexander von Pherae und den König von Macedonien zu Hilfe gerufen worden war. Auch hier brachte er die thebanifche Macht zum Ansehen, siel aber in der Schlacht bei Cynoscephalä 364, in der die Thebaner glänzend siegten. c) Letzter Zug des Epaminondas in den Peloponnes. Die Unsicherheit der staatlichen Verhältnisse im Peloponnes machten wiederholte Züge des Epaminondas dorthin nötig. Auf dem letzten Feldzuge lieferte er den Spartanern bei Mantinea

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 51

1888 - Habelschwerdt : Franke
die Phocier den Krieg gegen die Thebaner weiter führten, riefen letztere abermals Philipp zu Hilfe, der nun durch sein bloßes Erscheinen den Krieg beilegte. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphik-tyonenbuud. 4. Weitere Fortschritte Philipps. a) Noch während des vorigen Krieges griff er griechische Städte auf Chalcidice, unter anderen Olynth, an. Zwar sandten die Athener, durch den begeisterten Demosthenes aus ihrer Schlaffheit aufgerüttelt, der Stadt Hilfe, aber sie kam zu spät. Olynth fiel durch Verrat. b) In Athen wirkte der gewandte Redner Äschines in seinem Interesse. c) Philipp schützte die Messenier gegen die Angriffe Spartas, erschütterte die Stellung der Athener im Chersones und störte ihren Handel im Hellespont und in der Propontis. Dagegen mahnte Demosthenes in Athen mit kühnem Freimute und glühender Vaterlandsliebe unablässig zum Kriege gegen Macedo-nien und wurde so die Seele der nationalen Erhebung. 5. Der heilige Krieg gegen die Lokrer von Amphissa, 339. Als die Lokrer von Amphissa ebenfalls heiliges Land verletzt hatten, wurde von den Amphiktyonen der Krieg gegen sie beschlossen und auf den Rat des Äschiues Philipp mit der Führung desselben betraut. Dieser besetzte zuerst das wichtige Elatea (an der Straße nach Böotien), dann erst zerstörte er Amphissa. 6. Der Entscheidungskampf bei Chäronea, 338. Die Nachricht von der Besetzung Elateas hatte allgemeine Bestürzung verbreitet. Man erkannte jetzt Philipps Absichten, die auf Unterdrückung der griechischen Freiheit gingen. Demosthenes vermittelte mit dem feindlichen Theben ein Bündnis, dem sich auch die kleineren Staaten anschlossen. Aber in der Schlacht bei Chäronea erwies sich Philipps Heer überlegen; sein Sohn Alexander entschied den Sieg. Die griechische Freiheit war dahin. Der Sieger wurde auf einer Tagsatzung zu Korinth zum alleinigen Anführer im bevorstehenden Kriege gegen die Perser ernannt. Kuttur. 1. Die Beredsamkeit. Die Kunst der öffentlichen Rede fand besonders

4. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 46

1904 - Habelschwerdt : Franke
46 nderungen wieder her. Das Volk rhrte sich wieder; eine Flotte wurde erbaut und ein Heer ausgehoben. Der Korinthische Krieg, 394387. Durch die aus dem per-fischen Feldzuge zurckgekehrten Griechen war die Schwche des persischen Reiches und die berlegenheit bei griechischen Geistes und griechischer Disziplin offenbar geworben. Der spter von Alexander verwirklichte Gebanke einer Eroberung des persischen Reiches lebte seit der Zeit im Hellenenvolke auf. Sparta hatte den Mut, den Krieg schon jetzt zu beginnen, da es wegen der Untersttzung des Cyrns durch peloponnesische Truppen die Roche des Perserknigs frchten mute. Es sandte den König Agesilns, der, obgleich lahm, doch eine seltene Selbstndigkeit und Kraft entwickelte, nach Kleinasien, um die griechischen Städte, die von dem persischen Satrapen mit hohen Abgaben bedrckt wurden, zu schtzen. Agesilaus brachte den Persern empfindliche Verluste bei und schickte sich schon zu einem Zuge ins Innere des persischen Reiches an, als er pltzlich zum Schutze des bedrngten Vaterlandes zurckberufen wurde. Die Städte Theben, Athen, Korinth und Argos waren, zum Teil durch persisches Gold bestochen, zu einem Bndnis gegen das verhate Sparta zusammengetreten. Agesilaus siegte der die Ver-387 bndeten bei Koronea. Die Spartaner schlssen aber 387, um ihre Vorherrschaft in Griechenland zu sichern, durch den schlauen Antlcidas Frieden mit den Persern. Nach diesem schmachvollen Frieden wurden die griechischen Städte Kleinasiens und die Insel Cypern den Persern berlassen; die brigen Hellenenstdte sollten selbstndig sein. So gingen die Frchte eines ruhmvollen Kampfes durch die Uneinigkeit der Griechen verloren. Sparta hatte aber seine Vorherrschaft neu befestigt und suchte die brigen Städte wie frher, zu beeinflussen. Pte theanische Kegemome, 878362. Die Spartaner ntzten die durch die Aufopferung der kleinasiatischen Stammesgenossen neu erkaufte Vorherrschaft weiterhin rcksichtslos aus und waren die ersten, die den Antalcidischen Frieden verletzten. Sie mischten sich in Streitigkeiten, die in Theben die Brger entzweiten, uiiii wollten einen Stdtebund sprengen, der sich auf der Halbinsel Chalcidice gebildet hatte. Auf dem Wege dahin besetzten sie unter Phbidas im geheimen Einverstndnis mit den Ephoren die Burg Thebens, als die Frauen daselbst das Fest der Demeter begingen und die Burg ohne Besatzung war, lieen die Demokraten verhaften oder hinrichten und setzten in der Stadt ein Schreckensregiment ein, das sich von einer Gewaltttigkeit zur anderen hinreien lie. Dieser Frevel fhrte aber zu einer allgemeinen Erbitterung und zum Sturze der spartanischen Hegemonie. Dreihundert thebanische Flchtlinge hatten in Athen Aufnahme gefunden. Zwlf von ihnen schlichen sich, als Jger verkleidet, an einem Winterabend nach Theben und ermordeten

5. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 47

1904 - Habelschwerdt : Franke
41 die Hupter der Negierung. Freischaren aus Athen untersttzten sie bei der Erstrmung der Burg und der Abwehr der spartanischen Truppen. Athen schlo mit Theben ein Bndnis und erlebte noch einmal einen groartigen Aufschwung, indem es an die Sitze von 70 Stdten trat und eine Seemacht grndete. In Theben, das sich zu dem unver-meidlichen Kampfe mit Sparta rstete, wurden Epaminndas und Pelpidas die Sttzen der freiheitlichen Bewegung. Ersterer, aus bescheidenen Verhltnissen hervorgegangen, ragte nicht blo durch feine geistigen Fhigkeiten und seine philosophische Bildung hervor, sondern auch durch seine Bescheidenheit, durch Adel der Gesinnung und sittliches Streben. Der jngere ritterliche Pelpidas war ihm in treuer Freund-schast ergeben. Nach dm ersten erfolglosen Einfllen der Spartaner in Botien wurde noch einmal der Versuch gemacht, auf einem Kongre zu Sparta (371) den Antalcidischen Frieden wiederherzustellen. Als aber die Reihe zu schwren an Theben kam, wollte Epaminndas dies nur im Namen der botischen Städte tun und verlangte, als der spartanische König Agesilaus ihm heftig entgegentrat, da dann auch Sparta die messenischen Städte selbstndig lassen solle. Damit war der Bruch vollzogen und der Krieg unvermeidlich. Ein spartanisches Heer drang in Botien ein. Epaminndas trat ihm bei Leuktra (371) 371 entgegen und stellte seinen linken Flgel 50 Mann tief auf; an der Spitze stand die sog. heilige Schar unter Pelpidas. Der rechte Flgel, zur Defensive bestimmt, dehnte sich weit aus, so da, wenn der linke Flgel vorrckte, die Schlachtordnung schief wurde. Der rechte Flgel der Spartaner hielt die Stokraft der thebanischen Angriffs-kolonne nicht ans und wich zurck. Das Heer lste sich in wilde Flucht auf. Gehoben durch diesen Erfolg, trat auf einmal der (olifche) Stamm der Botier, der in Griechenland immer als schwerfllig und ungebildet galt, an die Spitze von ganz Hellas. Mit 4 Heeressulen fiel Epaminndas nun im Peloponnes ein und erschien vor Sparta, das seit 500 Jahren keinen Feind gesehen hatte. Heloten und Periken strmten ihm zu; die geknechteten Messenier wurden befreit und durften seit 300 Jahren zum erstenmal wieder an den olympischen Spielen teilnehmen. Vergebens wandte sich Sparta und Athen, das auch schon die wachsende Macht Thebens mit Argwohn betrachtete, an den Perserknig um Vermittlung. Epaminndas unternahm noch mehrere Zge nach dem Peloponnes und fiel in der Schlacht bei Mantinea (362). Mit ihm sank die rasche Blte Thebens dahin. 362 Aber auch Spartas Macht war gebrochen. Griechenland kommt unter die Kerrschaft der Mazedonier. Das eiferschtige Streben der griechischen Staaten nach mglichster Selbstndigkeit (Partikularismus, pars = Teil, particularis = einen Teil betreffend) und die Abneigung, sich einer starken Vormacht unterzuordnen, war

6. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 49

1904 - Habelschwerdt : Franke
49 Messer savrikanten und erhielt nach dem Tode seines Vaters eine vor-zgliche wissenschaftliche Bildung. Durch eisernen Flei berwand er die Mngel seines schwchlichen Krpers und seiner Aussprache und bildete sich zu einem Redner aus, der an Kraft der Sprache, Festigkeit und Reinheit der Gesinnung von keinem Redner des Altertums ber-troffen wird. Zwar stellte seinen begeisternden Reden der von Philipp bestochene Aschines ein Gegengewicht entgegen; als aber der mazedonische König auch die griechischen Städte des thrazischen Chersones bedrohte, gelang es Demosthenes, einen Bund mehrerer Staaten zusammen-zubringen und Philipps Angriffe zu vereiteln. Indes die uneinigen Griechen gaben ihm selbst wieder Gelegen-heit, in die griechischen Verhltnisse einzugreifen. Sie riefen ihn um Hilfe, als sich die Lokrer von Amphissa heiliges Land angeeignet hatten. Jetzt drang Philipp durch die Thermopylen und besetzte die Stadt Elatea, die an der der die nrdliche Umwallnng des Cephisus-beckeus nach der Ebene von Botien fhrenden Strae liegt. Da entstand in Athen eine furchtbare Bestrzung. Noch einmal brachte Demosthenes ein Bndnis mehrerer Staaten zustande. Aber jetzt zeigte sich die strategische berlegenheit Philipps in der einheitlichen Leitung der Truppen gegenber der Uneinigkeit der Griechen. Die Verbndeten wurden bei Chronea (338) vollstndig geschlagen. Damit war das Schicksal Griechenlands entschieden. Theben erhielt eine mazedonische Besatzung. Athen verlor seine Seeherrschaft und damit jede politische Bedeutung. Auf einer hellenischen National-Versammlung in Korinth wurde Philipp zum Oberfeldherrn der griechischen Streitkrfte ernannt. Sein Ziel war jetzt, die geistige Kraft des berlegenen Griechenvolkes im Kriege gegen Persien zu ver-werten; aber mitten in diesen Plnen wurde er ermordet. Ihm folgte sein Sohn Alexander. Geistiges Leven. In der Zeit des beginnenden Verfalls, in welcher der reich entwickelte Geist gebildeter Griechen wenig Befriedigung im ffentlichen Leben finden konnte, suchte er Trost in der Wissenschaft. Es begann die Blte der griechischen Philosophie, eine Nachwirkung des Perikleischeu Zeitalters. Dem Scheinwissen der Sophisten war Sokrates entgegen-getreten, der nur etwa 10 Jahre jnger als der lteste der Sophisten, Protagoras, war. War den Sophisten der Mensch selbst das Ma aller Dinge," so setzte Sokrates die Beschrnkung hinzu, da dies nur der Mensch als ein Vernnftiger sein knne. Darum war sein ganzes Leben dem Suchen der Wahrheit, dem Hervorbringen wahrer Begriffe, der Entwicklung der Vernunft gewidmet. Aus dem Markte, in dcn Werksttten, in den Schulen unterhielt er sich mit Jnglingen und Kolbe u. Atzler, Geschichte, fr 4

7. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 28

1904 - Habelschwerdt : Franke
28 persnlich frei und durften Gewerbe treiben; letztere waren nicht wie in Sparta Staats-, sondern Privateigentum und qenofsett eine gute Behandlung. Jeder athenische Brger hatte die Verpflichtung, dm Sohn ein Gewerbe lernen zu lassen; versumte er dies, so verlor er im Alter das Anrecht ans Untersttzung von feiten seiner Kinder. Die Er-ziehung bezweckte eine gleichmige Ausbildung des Krpers und Geistes, war jedoch mehr Privatfache. Die Knaben wurden im Lesen, Schreiben, in der Literatur und Musik unterrichtet. Mit dem 18. Jahre begann die Ausbildung zum Kriegsdienste; mit dem 20. Jahre wurde der junge Mann Brger. Bei politischen Streitigkeiten mute jeder Brger Partei ergreifen. Per Tyrann Wiststratns und seine Shne, Kjppias und Kipparch. Trotz der mavollen Verfassung Solons begannen die Partei-streitigkeiten in Athen von neuem. An die Spitze der unzufriedenen Bergbewohner, die eine gleiche Verteilung des Grundbesitzes erwartet hatten, stellte sich Pisistratus. Er umgab sich mit einer bewaffneten Leibwache und bemchtigte sich mit deren Hilfe der Alleinherr-fchaft (560). Doch bewies er sich als umsichtigen Herrfcher. Erlegte den Grund zur athenischen Seemacht und wandte dem niederen Volke Verdienst zu durch Auffhrung groer Bauten (Tempel des Zeus), Anlage von Landstraen (Hermenfulen als Meilensteine) und Wasserleitungen (vom Gebirge nach der Stadt). Sein Interesse fr geistige Ausbildung bekundete er dadurch, da er die Gesnge Homers und anderer Dichter sammeln lie. Aus Pisistratus folgte fein ebenfalls kunstliebender Sohn Hippias, welchem fein jngerer Bruder Hipprch beratend zur Seite stand. Auch er regierte anfangs mit Migung; als aber Hipparch aus Privatrache von Harmdius und Aristogtton ermordet worden war, wurde feine Herrschaft hart und grausam. Daher wurde er von einer 510 Adelspartei mit Hilfe der Spartaner vertrieben (510). Kksthenes. Nach der Vertreibung der Pififtratiden wuchs die Adelsherrfchaft wieder, aber Klistheues rettete die Freiheit des Volkes, indem er die folonifche Verfassung in demokratischem Sinne erweiterte (508). Um das abermalige Aufkommen einer Tyrannenherrfchaft zu verhindern, fhrte er das Scherbengericht (Ostracisrnus, strakon= irdene Scherbe, auf welche der Name des Verdchtigen geschrieben wurde,) ein. Durch dieses konnte ein Brger, der des Strebens nach Alleinherrfchaft verdchtig war, auf einige Zeit (gewhnlich auf zehn Jahre) aus dem

8. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 48

1904 - Habelschwerdt : Franke
48 eine der Hauptursachen ihrer zunehmenden politischen Schwche. Begrndet war dieser Partikularismus allerdings in der durch Berg und Meer bedingten Zerspaltung des Landes in kleine Landschaften. Die Enge derselben hat ferner dazu beigetragen, da die durch Handel und Seefahrt rasch aufblhenden Städte zeitig das Ubergewicht der das platte Land gewannen: es fehlten weite Flchen, in denen ein krftiger Bauernstand und ein mchtiger Landadel, die konservativen (conservare = bewahren, erhalten) Elemente staatlicher Ent-Wicklung, sich frei entfalten und ausleben konnten. Als daher den griechischen Stadtstaaten zum erstenmal ein Fichenstaat gegenbertrat, der ihnen zwar an Kultur und Geistesbildung nachstand, an politischer Kraft aber berlegen war, mute ihre staatliche Selbstndigkeit gefhrdet erscheinen. Dieser Flchen-staat war Mazedonien. Nrdlich von Thessalien gelegen, ist Mazedonien das Gebiet breiter Flutler, deren grtes das des Strymon ist. Die Mndung der Flsse weist das Land auf das gische Meer und auf die Teil-nhme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Knigtum; ein kriegerischer Adel und ein freier Bauernstand waren die Grund-Pfeiler seiner Kraft. Nach langen Parteikmpfen kam im Jahre 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend hatte er als Geisel im Hause des Epaminondas in Theben gelebt und hier griechische Bildung, aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er ungewhnliche Schlauheit und Energie. Er sttzte sich auf ein gut geschultes Heer, das dem griechischen nachgebildet war, (mazedonische Phalanx, eine 1216 Mann tiefe, in langer Front aufgestellte, fest geschlossene Truppenmasse) und suchte sich in die griechischen Hndel einzumischen, indem er sich als Friedensvermittler aufspielte. Gelegenheit dazu bot ihm zunchst der heilige Krieg gegen Phocis, 355346. Die Phocier hatten Lndereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und wurden eine gefhrliche Macht. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Mazedonien zu Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnckigem Widerstande. Als er aber durch die Thermopylen nach Hellas vordringen wollte, traten ihm die Athener erfolgreich entgegen. Er begngte sich mit Thessalien als dem bergangslande nach Hellas. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphiktyomnbunde. Philipp verfolgte neben der Eroberung Griechenlands vor allem das Ziel, freien Zugang zum gischeit Meere zu erlangen und zu diesem Zwecke die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalcidice zu besetzen. Der Fall des mchtigen Olynth enthllte seine Absichten den Athenern; das Haupt der Patriotenpartei, Demosthenes, fand Gehr beim Volke, und man entschlo sich zu einer krftigeren Abwehr der drohenden Gefahr. Demosthenes, 384 geboren, war der Sohn eines

9. Theil 1 - S. 179

1880 - Stuttgart : Heitz
Drille Werioöe Don Alexander bis zur Schlacht von Actium, 333—3* vor Lhristus. 31. Alexander der Große. 336—323. ^ördlich vom eigentlichen Griechenland, über Thessalien hinaus (siehe Abschnitt 8), lag M a c e d o n i e n, ein schönes Land, voll herrlicher Thäler, srüherhin aber von rohen, ungeschlachten Menschen bewohnt, die von den feingebildeten Griechen als Barbaren betrachtet wurden. Hatten auch manchmal die Griechen, namentlich die Thebaner, mit ihnen Krieg gehabt, so hatten die Mace-donier doch immer den Kürzern gezogen und wurden überhaupt von den Griechen nicht sehr geachtet. Aber zu der Zeit der beiden thebanischen Helden, Epaminondas und Pelopidas, war ein mace-donischer Königssohn, Philipp mit Namen, als Geisel nach Theben gekommen. Hier hatte der lernbegierige Jüngling Gelegenheit, Dinge zu sehen und kennen zu lernen, wovon seine ungebildeten Landsleute nichts wußten. Er stndirte die Wissenschaften mit großem Eifer und horchte besonders auf, wenn er den Epaminondas oder Pelopidas sprechen hörte. Er war Zeuge der großen ♦ Thaten dieser berühmten Männer, er sah die Begeisterung, welche dieselben bei ihren Landsleuten erregten, und war selbst voll Bewunderung für sie. Nachmals wurde er König von Macedonien, und es ist kein Wunder, daß er nun gleich eine Menge Verbesserungen machte. Er übte seine Macedonier in einer bessern Kriegszucht, legte Bergwerke an, die ihm vieles Geld verschafften, und bemächtigte sich mehrerer Handelsstädte an der Küste seines Landes. — Aber er hatte in Theben auch die Schwäche und Uneinigkeit der griechischen Staaten belauscht, und ehrgeizig, wie er war, wollte

10. Geschichte des Altertums - S. 20

1912 - Habelschwerdt : Franke
20 gestürzt. Da schon viele ums Leben gekommen waren, hatte die Königin Jokaste versprochen, daß der, welcher die Frage beantworten würde, ihre Hand erhalten und König werden solle. Das Ungeheuer stellte auch an Ödipus die Frage: „Wer geht morgens ans vieren, mittags auf zweien und abends auf dreien?" Der Jüngling antwortete: „Der Mensch." So hatte er das Rätsel gelöst, und die Sphinx stürzte sich vor Wut vom Felsen hinab. Ödipus übernahm nun die Herrschaft in Theben und vermählte sich mit seiner Mutter. Nachdem er jahrelang als mächtiger und weiser König geherrscht hatte, brach die Pest in Theben aus. Das Orakel erklärte, daß die Götter die Bestrafung des Königsmörders verlangten, der sich noch uuentdeckt im Lande aufhalte. Bei den Nachforschungen erfuhr Ödipus das furchtbare Geheimnis. In der Verzweiflung stach er sich die Augen aus; Jokaste erhängte sich. Ihre beiden Söhne Eteokles undpolynkes verstießen den Vater, und dieser irrte nun, von seiner Tochter Antigone geführt, im Lande umher, bis seine Schuld gesühnt war und die Götter ihn auf wunderbare, Weise von der Erde entrückten. (Vgl. Sophokles, „Antigone" und „Ödipus auf Kolönos".) 2. Der Krieg der Sieben gegen Theben. Die Söhne des Ödipus traten die Herrschaft in Theben gemeinsam an. Bald aber wurde Polyuices von seinem Bruder vertrieben. Er floh nach Argos und verband sich mit sechs anderen Fürsten. Sie zogen nach Theben und erstürmten die Stadt. Die beiden Brüder töteten einander im Zweikampf. Ihr Oheim Kreon übernahm nun die Regierung. Nach 10 Jahren erneuerten die Söhne der Sieben, die sogenannten Epigonen, d. h. Nachkommen, den Kampf gegen Theben. Sie eroberten die Stadt und übertrugen dem Sohne des Polyniees die Herrschaft. Der trx*fa«ipctj£ Sagenkreis. 1. Die historische Grundlage. Die zahlreichen Eroberungskämpfe, welche die Griechen bei der Besetzung der kleinasiatischen Küste zu bestehen hatten, und die Abenteuer und Gefahren, die ihnen bei ihren ersten Seefahrten begegneten, bilden die Grundlage zu den Werken Homers, des größten griechischen Dichters. Er soll um das Jahr 850 v. Chr. gelebt haben. In seinen Dichtuugen spiegelt sich nicht nur die griechische Göttersage wider, sondern der Dichter hat auch wirklich vorhandene Verhältnisse geschildert, wie die Ausgrabungen, die seit 1872 gemacht worden sind (S. 4), bewiesen haben. In der Ilias erzählt der Dichter von dem Kampfe der Griechen mit der kleinasiatischen Stadt Troja oder Ilion. Seine Schilderung umfaßt einen Zeitraum von 51 Tagen aus dem 10. Jahre
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