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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 55

1888 - Habelschwerdt : Franke
55 5. Folgen der makedonischen Eroberungen. a) Die Macedomer haben die Vermittlerrolle gespielt, daß hellenischer Geist und hellenische Gesittung sich über Asien ergossen. b) Die Größe des Raumes und die Verschiedenheit der geographischen Verhältnisse hatte eine Erweiterung des hellenischen Jdeeen- kreises zur Folge. c) Die Berührung mit den wissenschaftlichen Schätzen des Orients gab den Antrieb zu wissenschaftlichen Bestrebungen, die nun vorzüglich in Ägypten ihre Stätte fanden. (Alexanders Zug die erste wissenschaftliche Expedition. Humboldt.) Pie Kämpfe der Diadochen. Nach dem Tode Alexanders begannen die Kämpfe seiner Nachfolger, der Diadochen, die das weite Reich zersplitterten. Perdikkas übernahm zunächst die Verwaltung des Reiches, setzte aber die anderen Generale zu Statthaltern ein. 1. Der lamische Krieg, 323—322. Die Nachricht von Alexanders Tode veranlaßte in Griechenland ein letztes Ringen nach Freiheit. Die Griechen schlossen den Antipater, den Statthalter von Macedonien und Griechenland, in Lamia ein. Aber er befreite sich wieder und besiegte die Griechen bei Krannon 322. Die flüchtigen Häupter der antimacedonifchen Partei wurden verfolgt, darunter Demojthenes, der auf Kalanria Gift nahm. 2. Bis zur Schlacht bei Jpsns, 301. Als Perdikkas in einen: Kampfe gegen Ptolemäns, den Statthalter von Ägypten, gefallen war, wurde Antipater zum Reichsverwefer erhoben. Der Tod desselben hatte neue erbitterte Kämpfe zur Folge, in denen die Mitglieder der königlichen Familie durch Mord weggeräumt wurden und die Reichseinheit immer mehr schwand. Zugleich trat Antigonus, der Beherrscher von Großphrygieu, mehr in den Vordergrund und nahm eine bedrohliche Machtstellung ein. Daher vereinigten sich die übrigen Diadochen gegen ihn und schlugen ihn in der Schlacht bei Jpsns 301. Das Reich löste sich jetzt in feine nationalen Bestandteile aus. Die aus Alexanders Wettreich entstandenen Weiche. 1. Das Selencidenreich, 312—64. Es umfaßte alle Länder in Asien und hatte Antiochia zur Hauptstadt. Unter Antiochus Iv.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 48

1888 - Habelschwerdt : Franke
48 hatten auf ihrem Flügel gesiegt. Das griechische Heer erreichte, von Xenophon geführt, nach einem denkwürdigen Zuge durch unwegsame Gegenden das Schwarze Meer. 3. Der Krieg der Spartaner in Asien, 400—394. Der persische Satrap Tissaphernes wollte sich an den kleinasiatischen Griechen wegen deren Parteinahme für Cyrns rächen. Aber diese erhielten Hilfe von den Spartanern, die unter dem Könige Agesilans, der trotz seines schwächlichen Körpers eine große Willenskraft besaß, bedeutende Fortschritte machten. 4. Der korinthische Krieg, 304—387. Um den Agesilans aus Asien abzuziehen, gelang es den Persern durch Bestechungen, ein Bündnis zwischen Korinth, Theben und Argos gegen Sparta zu stände zu bringen, dem auch Athen beitrat. Deshalb wurde Agesilaus von seiner Siegeslaufbahu abgerufen. In der Schlacht bei Koronea behauptete er zwar das Schlachtfeld, doch wurde er an weiteren Fortschritten von den Athenern unter Jphikrates gehindert. 5. Der antalcidische Friede, 387. Das selbstsüchtige Sparta sandte nun den schlauen Antalcidas nach Persien, der mit den Persern einen Vertrag schloß, dem auch Athen beitrat. Die Bedingungen dieses schmachvollen Friedens waren: a) die hellenischen Städte in Asien gehören den Persern; b) die übrigen Städte Griechenlands sind selbständig; c) der persische König leistet bewaffnet für diesen Frieden Garantie. So hatten die Perser ihr Ziel erreicht, dem die Griechen einst kühn getrotzt. Sparta aber hatte seine Herrschaft neu befestigt und benutzte wie früher seinen Einfluß, die Oligarchenherrschaft in allen Städten aufzurichten. Der theöanisch-spartanische Krieg, 378—362. (Die Spartaner verlieren die Hegemonie.) 1. Veranlassung. Einige Städte auf der Halbinsel Chalcidice baten Sparta um Schutz gegen das mächtige Olynth, das einen Städtebund gegründet hatte. Auf dem Marsche dorthin besetzte Phöbidas im Einverständnis mit der aristokratischen Partei in Theben die Kadmea; die Demokraten flohen. Pelopidas aber, der in Athen Aufnahme gefunden hatte, schlich sich mit elf Mitverschworenen in die Vaterstadt und machte die spartanischen Führer nieder, worauf die Besatzung sich ergab. In dem befreiten Theben entwickelten nun Pelopidas und

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 49

1888 - Habelschwerdt : Franke
Epaminondas eine großartige Thätigkeit. Ihr Ziel war, den Spartanern die Hegemonie zu entreißen. 2. Der Verteidigungskrieg Thebens gegen Sparta, 378—371. a) Theben und Athen im Bnnde. Athen trat in ein Bündnis mit Theben gegen Sparta. Während Theben den böotischen Städtebnnd erneuerte, brachte Athen einen neuen Seebund zusammen und erfocht einen Sieg bei Naxos. Da indes die Eifersucht Athens rege wurde, so wurde auf einem Kongreß zu Sparta der antalcidische Friede wieder als Grundlage der griechischen Staatenordnung anerkannt. Epaminondas aber wollte den Frieden nur im Namen sämtlicher böotischer Städte unterschreiben; daher standen jetzt die Thebaner dem ganzen Griechenland gegenüber. b) Schlacht bei Leuktra, 371. Sofort rückte der spartanische König Kleombrotus in Böotien ein. Aber Epaminondas errang mit einer Minderzahl durch Anwendung der schiefen Schlachtordnung bei Leuktra 371 einen entscheidenden Sieg. Der Ruhm der spartanischen Unüberwindlichkeit war dahin. 3. Der Angriffskrieg Thebens gegen Sparta, 370 — 362. a) Erster Zug des Epaminondas in den Peloponnes. Da die Furcht vor den bisher im Peloponnes herrschenden Spartanern geschwunden war, so erfolgte jetzt die Einigung der Arkader und die Gründung der Bundeshauptstadt Megalopolis. Zum Schutze dieser Unternehmungen erschien Epaminondas im Peloponnes. Zwar konnte er Sparta nicht einnehmen, doch legte er durch Wiederherstellung der Selbständigkeit Messeniens Spartas Macht auf immer lahm. b) Tod des Pelopidas. Inzwischen unternahm Pelopidas mehrere Züge nach Thessalien, wo er von einigen Gemeinden gegen den Tyrannen Alexander von Pherae und den König von Macedonien zu Hilfe gerufen worden war. Auch hier brachte er die thebanifche Macht zum Ansehen, siel aber in der Schlacht bei Cynoscephalä 364, in der die Thebaner glänzend siegten. c) Letzter Zug des Epaminondas in den Peloponnes. Die Unsicherheit der staatlichen Verhältnisse im Peloponnes machten wiederholte Züge des Epaminondas dorthin nötig. Auf dem letzten Feldzuge lieferte er den Spartanern bei Mantinea

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

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50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 51

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die Phocier den Krieg gegen die Thebaner weiter führten, riefen letztere abermals Philipp zu Hilfe, der nun durch sein bloßes Erscheinen den Krieg beilegte. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphik-tyonenbuud. 4. Weitere Fortschritte Philipps. a) Noch während des vorigen Krieges griff er griechische Städte auf Chalcidice, unter anderen Olynth, an. Zwar sandten die Athener, durch den begeisterten Demosthenes aus ihrer Schlaffheit aufgerüttelt, der Stadt Hilfe, aber sie kam zu spät. Olynth fiel durch Verrat. b) In Athen wirkte der gewandte Redner Äschines in seinem Interesse. c) Philipp schützte die Messenier gegen die Angriffe Spartas, erschütterte die Stellung der Athener im Chersones und störte ihren Handel im Hellespont und in der Propontis. Dagegen mahnte Demosthenes in Athen mit kühnem Freimute und glühender Vaterlandsliebe unablässig zum Kriege gegen Macedo-nien und wurde so die Seele der nationalen Erhebung. 5. Der heilige Krieg gegen die Lokrer von Amphissa, 339. Als die Lokrer von Amphissa ebenfalls heiliges Land verletzt hatten, wurde von den Amphiktyonen der Krieg gegen sie beschlossen und auf den Rat des Äschiues Philipp mit der Führung desselben betraut. Dieser besetzte zuerst das wichtige Elatea (an der Straße nach Böotien), dann erst zerstörte er Amphissa. 6. Der Entscheidungskampf bei Chäronea, 338. Die Nachricht von der Besetzung Elateas hatte allgemeine Bestürzung verbreitet. Man erkannte jetzt Philipps Absichten, die auf Unterdrückung der griechischen Freiheit gingen. Demosthenes vermittelte mit dem feindlichen Theben ein Bündnis, dem sich auch die kleineren Staaten anschlossen. Aber in der Schlacht bei Chäronea erwies sich Philipps Heer überlegen; sein Sohn Alexander entschied den Sieg. Die griechische Freiheit war dahin. Der Sieger wurde auf einer Tagsatzung zu Korinth zum alleinigen Anführer im bevorstehenden Kriege gegen die Perser ernannt. Kuttur. 1. Die Beredsamkeit. Die Kunst der öffentlichen Rede fand besonders

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 47

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aber Lysander an die Spitze der Flotte, der eine neue Verbindung mit den Persern erlangte. Er überraschte die athenische Flotte in einer ungünstigen Stellung bei Ägospotamoi und vernichtete sie. Der Fall Athens war nun unausbleiblich. 4. Friede. Die Friedensbedingungen lauteten: a) die langen Mauern Athens werden niedergerissen; b) der athenische Seebund wird aufgelöst; c) die Kriegsschiffe werden bis auf 12 ausgeliefert. 5. Folgen des Krieges. a) Die Hegemonie geht wieder an die Spartaner über; b) fast in allen Städten, auch in Athen, wird die Verfassung in oligarchischem Siune geändert; c) Athens Handel und Industrie ist vernichtet; auch das übrige Griechenland ist verwüstet, die Griechen sind entartet, die Staaten entkräftet. Iie spartanische Kegemonie, 404—378. 1. Die Herrschaft der Dreißig, 404—403. In Athen war nach dein Sturze der folonischen Verfassung eine Regierung von 30 Männern der spartanischen Partei eingesetzt worden, unter denen Kritias und Theramenes die bedeutendsten waren. Dieselbe zeigte sich bald als Willkürherrschaft. Der gemäßigte Theramenes unterlag der terroristischen Partei des Kritias. Flüchtige Demokraten hatten sich aber in Theben gesammelt, besetzten unter Thrasybulus die attische Festung Phyle und eroberten dann den Piräus. Zwar riefen die Dreißig den Lysander um Hilfe, aber die Eifersucht des spartanischen Königs Pausauias hemmte seine Thätigkeit. Pansanias vermittelte mit den Athenern einen Vertrag, wonach die solonische Verfassung mit einigen Abänderungen wieder hergestellt wurde. 2. Der Zug der 10 000 Griechen gegen Artaxerxes Ii., 401. Nach dem Tode des Perserkönigs Darms Ii. (424—405) wollte dessen Gemahlin ihrem Lieblingssohne Cyrns mit Znrückdrängnng des älteren Artaxerxes Ii. den Thron verschaffen. Daher sammelte Cyrus neben barbarischen Truppen eine griechische Söldnermacht von 13000 Mann. Artaxerxes lieferte ihm eine Schlacht bei Knnaxa 401, in der Cyrus siel. Seine Truppen wurden geschlagen; die Griechen

7. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 46

1904 - Habelschwerdt : Franke
46 nderungen wieder her. Das Volk rhrte sich wieder; eine Flotte wurde erbaut und ein Heer ausgehoben. Der Korinthische Krieg, 394387. Durch die aus dem per-fischen Feldzuge zurckgekehrten Griechen war die Schwche des persischen Reiches und die berlegenheit bei griechischen Geistes und griechischer Disziplin offenbar geworben. Der spter von Alexander verwirklichte Gebanke einer Eroberung des persischen Reiches lebte seit der Zeit im Hellenenvolke auf. Sparta hatte den Mut, den Krieg schon jetzt zu beginnen, da es wegen der Untersttzung des Cyrns durch peloponnesische Truppen die Roche des Perserknigs frchten mute. Es sandte den König Agesilns, der, obgleich lahm, doch eine seltene Selbstndigkeit und Kraft entwickelte, nach Kleinasien, um die griechischen Städte, die von dem persischen Satrapen mit hohen Abgaben bedrckt wurden, zu schtzen. Agesilaus brachte den Persern empfindliche Verluste bei und schickte sich schon zu einem Zuge ins Innere des persischen Reiches an, als er pltzlich zum Schutze des bedrngten Vaterlandes zurckberufen wurde. Die Städte Theben, Athen, Korinth und Argos waren, zum Teil durch persisches Gold bestochen, zu einem Bndnis gegen das verhate Sparta zusammengetreten. Agesilaus siegte der die Ver-387 bndeten bei Koronea. Die Spartaner schlssen aber 387, um ihre Vorherrschaft in Griechenland zu sichern, durch den schlauen Antlcidas Frieden mit den Persern. Nach diesem schmachvollen Frieden wurden die griechischen Städte Kleinasiens und die Insel Cypern den Persern berlassen; die brigen Hellenenstdte sollten selbstndig sein. So gingen die Frchte eines ruhmvollen Kampfes durch die Uneinigkeit der Griechen verloren. Sparta hatte aber seine Vorherrschaft neu befestigt und suchte die brigen Städte wie frher, zu beeinflussen. Pte theanische Kegemome, 878362. Die Spartaner ntzten die durch die Aufopferung der kleinasiatischen Stammesgenossen neu erkaufte Vorherrschaft weiterhin rcksichtslos aus und waren die ersten, die den Antalcidischen Frieden verletzten. Sie mischten sich in Streitigkeiten, die in Theben die Brger entzweiten, uiiii wollten einen Stdtebund sprengen, der sich auf der Halbinsel Chalcidice gebildet hatte. Auf dem Wege dahin besetzten sie unter Phbidas im geheimen Einverstndnis mit den Ephoren die Burg Thebens, als die Frauen daselbst das Fest der Demeter begingen und die Burg ohne Besatzung war, lieen die Demokraten verhaften oder hinrichten und setzten in der Stadt ein Schreckensregiment ein, das sich von einer Gewaltttigkeit zur anderen hinreien lie. Dieser Frevel fhrte aber zu einer allgemeinen Erbitterung und zum Sturze der spartanischen Hegemonie. Dreihundert thebanische Flchtlinge hatten in Athen Aufnahme gefunden. Zwlf von ihnen schlichen sich, als Jger verkleidet, an einem Winterabend nach Theben und ermordeten

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1904 - Habelschwerdt : Franke
41 die Hupter der Negierung. Freischaren aus Athen untersttzten sie bei der Erstrmung der Burg und der Abwehr der spartanischen Truppen. Athen schlo mit Theben ein Bndnis und erlebte noch einmal einen groartigen Aufschwung, indem es an die Sitze von 70 Stdten trat und eine Seemacht grndete. In Theben, das sich zu dem unver-meidlichen Kampfe mit Sparta rstete, wurden Epaminndas und Pelpidas die Sttzen der freiheitlichen Bewegung. Ersterer, aus bescheidenen Verhltnissen hervorgegangen, ragte nicht blo durch feine geistigen Fhigkeiten und seine philosophische Bildung hervor, sondern auch durch seine Bescheidenheit, durch Adel der Gesinnung und sittliches Streben. Der jngere ritterliche Pelpidas war ihm in treuer Freund-schast ergeben. Nach dm ersten erfolglosen Einfllen der Spartaner in Botien wurde noch einmal der Versuch gemacht, auf einem Kongre zu Sparta (371) den Antalcidischen Frieden wiederherzustellen. Als aber die Reihe zu schwren an Theben kam, wollte Epaminndas dies nur im Namen der botischen Städte tun und verlangte, als der spartanische König Agesilaus ihm heftig entgegentrat, da dann auch Sparta die messenischen Städte selbstndig lassen solle. Damit war der Bruch vollzogen und der Krieg unvermeidlich. Ein spartanisches Heer drang in Botien ein. Epaminndas trat ihm bei Leuktra (371) 371 entgegen und stellte seinen linken Flgel 50 Mann tief auf; an der Spitze stand die sog. heilige Schar unter Pelpidas. Der rechte Flgel, zur Defensive bestimmt, dehnte sich weit aus, so da, wenn der linke Flgel vorrckte, die Schlachtordnung schief wurde. Der rechte Flgel der Spartaner hielt die Stokraft der thebanischen Angriffs-kolonne nicht ans und wich zurck. Das Heer lste sich in wilde Flucht auf. Gehoben durch diesen Erfolg, trat auf einmal der (olifche) Stamm der Botier, der in Griechenland immer als schwerfllig und ungebildet galt, an die Spitze von ganz Hellas. Mit 4 Heeressulen fiel Epaminndas nun im Peloponnes ein und erschien vor Sparta, das seit 500 Jahren keinen Feind gesehen hatte. Heloten und Periken strmten ihm zu; die geknechteten Messenier wurden befreit und durften seit 300 Jahren zum erstenmal wieder an den olympischen Spielen teilnehmen. Vergebens wandte sich Sparta und Athen, das auch schon die wachsende Macht Thebens mit Argwohn betrachtete, an den Perserknig um Vermittlung. Epaminndas unternahm noch mehrere Zge nach dem Peloponnes und fiel in der Schlacht bei Mantinea (362). Mit ihm sank die rasche Blte Thebens dahin. 362 Aber auch Spartas Macht war gebrochen. Griechenland kommt unter die Kerrschaft der Mazedonier. Das eiferschtige Streben der griechischen Staaten nach mglichster Selbstndigkeit (Partikularismus, pars = Teil, particularis = einen Teil betreffend) und die Abneigung, sich einer starken Vormacht unterzuordnen, war

9. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 49

1904 - Habelschwerdt : Franke
49 Messer savrikanten und erhielt nach dem Tode seines Vaters eine vor-zgliche wissenschaftliche Bildung. Durch eisernen Flei berwand er die Mngel seines schwchlichen Krpers und seiner Aussprache und bildete sich zu einem Redner aus, der an Kraft der Sprache, Festigkeit und Reinheit der Gesinnung von keinem Redner des Altertums ber-troffen wird. Zwar stellte seinen begeisternden Reden der von Philipp bestochene Aschines ein Gegengewicht entgegen; als aber der mazedonische König auch die griechischen Städte des thrazischen Chersones bedrohte, gelang es Demosthenes, einen Bund mehrerer Staaten zusammen-zubringen und Philipps Angriffe zu vereiteln. Indes die uneinigen Griechen gaben ihm selbst wieder Gelegen-heit, in die griechischen Verhltnisse einzugreifen. Sie riefen ihn um Hilfe, als sich die Lokrer von Amphissa heiliges Land angeeignet hatten. Jetzt drang Philipp durch die Thermopylen und besetzte die Stadt Elatea, die an der der die nrdliche Umwallnng des Cephisus-beckeus nach der Ebene von Botien fhrenden Strae liegt. Da entstand in Athen eine furchtbare Bestrzung. Noch einmal brachte Demosthenes ein Bndnis mehrerer Staaten zustande. Aber jetzt zeigte sich die strategische berlegenheit Philipps in der einheitlichen Leitung der Truppen gegenber der Uneinigkeit der Griechen. Die Verbndeten wurden bei Chronea (338) vollstndig geschlagen. Damit war das Schicksal Griechenlands entschieden. Theben erhielt eine mazedonische Besatzung. Athen verlor seine Seeherrschaft und damit jede politische Bedeutung. Auf einer hellenischen National-Versammlung in Korinth wurde Philipp zum Oberfeldherrn der griechischen Streitkrfte ernannt. Sein Ziel war jetzt, die geistige Kraft des berlegenen Griechenvolkes im Kriege gegen Persien zu ver-werten; aber mitten in diesen Plnen wurde er ermordet. Ihm folgte sein Sohn Alexander. Geistiges Leven. In der Zeit des beginnenden Verfalls, in welcher der reich entwickelte Geist gebildeter Griechen wenig Befriedigung im ffentlichen Leben finden konnte, suchte er Trost in der Wissenschaft. Es begann die Blte der griechischen Philosophie, eine Nachwirkung des Perikleischeu Zeitalters. Dem Scheinwissen der Sophisten war Sokrates entgegen-getreten, der nur etwa 10 Jahre jnger als der lteste der Sophisten, Protagoras, war. War den Sophisten der Mensch selbst das Ma aller Dinge," so setzte Sokrates die Beschrnkung hinzu, da dies nur der Mensch als ein Vernnftiger sein knne. Darum war sein ganzes Leben dem Suchen der Wahrheit, dem Hervorbringen wahrer Begriffe, der Entwicklung der Vernunft gewidmet. Aus dem Markte, in dcn Werksttten, in den Schulen unterhielt er sich mit Jnglingen und Kolbe u. Atzler, Geschichte, fr 4

10. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 48

1904 - Habelschwerdt : Franke
48 eine der Hauptursachen ihrer zunehmenden politischen Schwche. Begrndet war dieser Partikularismus allerdings in der durch Berg und Meer bedingten Zerspaltung des Landes in kleine Landschaften. Die Enge derselben hat ferner dazu beigetragen, da die durch Handel und Seefahrt rasch aufblhenden Städte zeitig das Ubergewicht der das platte Land gewannen: es fehlten weite Flchen, in denen ein krftiger Bauernstand und ein mchtiger Landadel, die konservativen (conservare = bewahren, erhalten) Elemente staatlicher Ent-Wicklung, sich frei entfalten und ausleben konnten. Als daher den griechischen Stadtstaaten zum erstenmal ein Fichenstaat gegenbertrat, der ihnen zwar an Kultur und Geistesbildung nachstand, an politischer Kraft aber berlegen war, mute ihre staatliche Selbstndigkeit gefhrdet erscheinen. Dieser Flchen-staat war Mazedonien. Nrdlich von Thessalien gelegen, ist Mazedonien das Gebiet breiter Flutler, deren grtes das des Strymon ist. Die Mndung der Flsse weist das Land auf das gische Meer und auf die Teil-nhme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Knigtum; ein kriegerischer Adel und ein freier Bauernstand waren die Grund-Pfeiler seiner Kraft. Nach langen Parteikmpfen kam im Jahre 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend hatte er als Geisel im Hause des Epaminondas in Theben gelebt und hier griechische Bildung, aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er ungewhnliche Schlauheit und Energie. Er sttzte sich auf ein gut geschultes Heer, das dem griechischen nachgebildet war, (mazedonische Phalanx, eine 1216 Mann tiefe, in langer Front aufgestellte, fest geschlossene Truppenmasse) und suchte sich in die griechischen Hndel einzumischen, indem er sich als Friedensvermittler aufspielte. Gelegenheit dazu bot ihm zunchst der heilige Krieg gegen Phocis, 355346. Die Phocier hatten Lndereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und wurden eine gefhrliche Macht. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Mazedonien zu Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnckigem Widerstande. Als er aber durch die Thermopylen nach Hellas vordringen wollte, traten ihm die Athener erfolgreich entgegen. Er begngte sich mit Thessalien als dem bergangslande nach Hellas. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphiktyomnbunde. Philipp verfolgte neben der Eroberung Griechenlands vor allem das Ziel, freien Zugang zum gischeit Meere zu erlangen und zu diesem Zwecke die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalcidice zu besetzen. Der Fall des mchtigen Olynth enthllte seine Absichten den Athenern; das Haupt der Patriotenpartei, Demosthenes, fand Gehr beim Volke, und man entschlo sich zu einer krftigeren Abwehr der drohenden Gefahr. Demosthenes, 384 geboren, war der Sohn eines
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