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362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
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nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt.
a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375.
b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war.
e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig.
Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >-
2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt.
In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt.
D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme.
E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang.
Das Haus Tudor, 1485—1603.
1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron.
2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard.
3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von
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um dem Kaiser die Herrschaft über die deutschen Meere wieder zu verschaffen, ward Wallenstein in seinem Siegeslaufe durch die vergebliche Belagerung Stralsunds gehemmt. Aus Furcht vor einem Bündnisse Schwedens mit Dänemark schloß er 1629 den Frieden zu Lübeck, in dem Christian Iv. seine Besitzungen wiedererhielt.
5. Das Restitutionsedikt. Das Resultat des Krieges war, daß der Kaiser auch in Norddeutschland den Protestantismus niedergeworfen hatte. Im Gefühle dieses Sieges erließ er 1629 das Restitutionsedikt, nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage säkularisierten Kirchengüter den Katholiken zurückgegeben werden sollten und die Anerkennung des reformierten Bekenntnisses ausgeschlossen wurde.
6. Absetzung Wallensteins. Erwies sich schon das Restitntions-edikt, wodurch der Kaiser alle Protestanten erbitterte, für ihn als ein politischer Fehler, so war die der Abrüstung gleichkommende Absetzung Wallensteins ein zweiter folgenschwerer Schritt. Dieselbe geschah auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1630. Der Kaiser war durch das rücksichtslose Auftreten der wallensteinschen Scharen, sowie durch die Klagen der Fürsten, von denen auch die katholischen eine nnver-hältnismäßige Stärkung der kaiserlichen Macht nicht wünschten, dazu veranlaßt worden.
C. Der schwedische Krieg, 1630—1635.
1. Gustav Adolf. Als Vorkämpfer der Protestanten gegen den Kaiser trat jetzt Gustav Ii. Adolf, König von Schweden, ein.
Vorgeschichte: Von den 3 Söhnen Gustav Wasas (siehe S. 213) war der erste im Wahnsinne gestorben; der zweite, Johann, war wegen seiner Heirat mit einer polnischen Prinzessin zur katholischen Kirche übergetreten und verschaffte seinem Sohne Sigmund auch die Krone Polens; der dritte, Karlix., entriß aber dem letzteren die Krone Schwedens und vererbte sie auf seinen Sohn Gustav Ii. Adolf. Derselbe führte bald nach seiner Thronbesteigung einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dänemark, Rußland und Polen, wodurch er sich ein gut geschultes Heer erzog.
Gustav Adolf landete 1630 mit 15000 Mann Fußtruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Hauptgründe seines Einfalls gab er an, daß der Kaiser seine Vettern, die Herzöge von Mecklenburg, ihrer Länder beraubt, die Herrschaft über die Ostsee beansprucht, Polen im Kriege gegen Schweden unterstützt und auf dem Lübecker Frieden keine schwedischen Gesandten zugelassen habe.
15*
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Fortsetzung der brandenburgisch-preußischen Geschichte.
C. pie kehlen beiden Kurfürsten.
Xi. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640—1688.
Friedrich Wilhelm erbte die brcmdenburgischen Staaten in einem Zustande, daß sie keine Geivähr boten, zu einem bedeutenden Dasein zu gelangen. Das Land war verwüstet, der Besitz Kleves und Preußens nicht unbestritten; Schwarzenberg übte eine übergroße, dem Staate nachteilige Gewalt aus; die Truppen standen durch ihren doppelten Eid dem Kurfürsten gegenüber in gewisser Unabhängigkeit.
1. Die Persönlichkeit Friedrich Wilhelms. Durch die ernste Zeit des Krieges früh gereist, wurde der Prinz mit 14 Jahren nach den ruhigen Niederlanden gebracht, wo er sich in Leyden geschichtlichen und Sprachstudien hingab. Im Haag zeigte er sittliche Energie genug, um sich aus eigenem Antriebe der Verführung zu entziehen. Im Feldlager lernte er von dem Statthalter der Niederlande, Friedrich Heinrich von Oranten, die Kriegskunst. Friedrich Wilhelm wurde einer der bedeutendsten Regenten der Weltgeschichte, ein geschickter Feldherr und ein genialer Staatsmann; er hat auch zuerst staatsmännische Toleranz geübt.
2. Sein Regierungsantritt und der westfälische Friede. Mit
20 Jahren bestieg Friedrich Wilhelm den Thron. Zunächst brachte er die Heerführer der Truppen in den ausschließenden Gehorsam gegen den Laudesfürsten zurück. Darauf beseitigte er in diplomatischer Weise den Einfluß Schwarzenbergs, und bald darauf erlangte er durch Zugeständnisse von dem Könige von Polen die Belehnung mit Preußen. Hierauf schloß er einen Waffenstillstand mit den Schweden. Bei den Friedensverhandlungeu am Ende des dreißigjährigen Krieges machte vorzüglich die Beratung über die Entschädigung Schwedens Schwierigkeiten, das ganz Pommern beanspruchte, während die brandenbnrgischen Ansprüche daraus unzweifelhaft waren. Der Kurfürst erhielt aber nur Hinterpommern und zur Entschädigung für Vorpommern Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kamin.
3. Erwerbung der Souveränität Preußens. Trotz des Ansehens, welches sich Friedrich Wilhelm im Reiche erworben, war doch die Durchbildung eines selbständigen Staates nur auf Grund des Besitzes von Preußen möglich, das staatsrechtlich von Kaiser und Reich unabhängig war. Durch kluge Benutzung der Verhältnisse ge-
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Hof, dessen Pracht eine außerordentliche war, erforderten große Summen, die nur durch hart empfundene Stenern aufgebracht werden konnten (erste allgemeine Kopfsteuer), d) Kunst und Wissenschaft. Nicht minder groß waren aber die Summen, die der freigebige König für die Förderung von Kunst und Wissenschaft ausgab, wodurch der Glanz des jungen Königtums erhöht wurde. Schon 1694 hatte er in Halle eine Universität gegründet, an der Christian Thomasins, Samuel Pusendorf, August Hermann Francke und der Philosoph Wolff wirkten. In Berlin schuf der Architekt Schlüter das königliche Schloß, das Zeughaus und die Reiterstatue des Großen Kurfürsten. Ferner wurde hier die Akademie der Künste und die Akademie der Wissenschaften gegründet.
Trotz der hohen Abgaben war selten ein Monarch so beliebt wie Friedrich I. Sein Lebensabend wurde durch eine in Preußen ausgebrochene Pest getrübt. Er starb 1713. '
Ii. Friedrich Wilhelm I., 1713—1740.
Noch ehe er seine Regierungsthätigkeit, in der sich Herrschaft und Arbeit vereinigen sollten, recht entsalten konnte, nahmen ihn die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch.
1 Auswärtige Politik. Beim Antritte seiner Regierung waren noch zwei Kriege im vollen Gange, die ihm schließlich ansehnliche Erwerbungen einbrachten.
a) Im Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, erhielt er Obergeldern, teils zur Entschädigung für das zur oranischen Erbschaft gehörige Orange, teils auf Grund alter, von Kleve aus bestehender Ansprüche.
d) Beteiligung am nordischen Kriege. Die Nachbarschaft der kriegsbedürftigen Schweden, die sinkende Macht derselben, welche die Besetzung der wichtigen Odermündungen durch eine andere Großmacht möglich machte, sowie die kriegerische Unruhe des jetzt flüchtigen Königs Karl Xii. bewogen Friedrich Wilhelm, auf das Anerbieten der schwedischen Regierung einzugehen, Stettin zu besetzen. Als aber der plötzlich zurückkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht billigte, beteiligte sich der König an der
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4. Friede zu Lbeck. Walleusteius Plan ging dahin, mit Hilfe der Hanseflotte eine deutsche Seemacht an der Ostseekste zu grnden und den deutschen Handel wieder zu heben. Die Hansestdte weigerten sich aber, Wallenstein zu untersttzen, und ohne eine Flotte vermochte er die wichtige Stadt Stralsund, die von den Schweden und Dnen untersttzt wurde, nicht zu erobern. Um ein Bndnis Dnemarks mit Schweden zu verhindern, schlo Wallenstein den Frieden zu Lbeck, 1629, in dem Christian Iv. seine Besitzungen zurckerhielt.
5. Das Restitutionsedikt. Der Kaiser stand jetzt auf dem Hhe-punkte seiner Macht. Im Bewutsein seiner berlegenheit und gedrngt durch die katholischen Reichsstnde, erlie er 1629 das Restitutionsedikt (restitere wiedererstatten, wiedergeben), nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage skularisierten Kirchengter den Katholiken zurckgegeben werden sollten. Es handelte sich um 2 Erzbistmer,
12 Bistmer und zahllose Klster und Abteien. Viele Protestanten verloren bei der Durchfhrung des Restitutionsediktes ihre Besitzungen;
es entstanden die grten Verwicklungen, und der Religionsha wurde von neuem entfacht.
6. Wallensteins Absetzung. Auf dem Kurfrstentage zu Regeus-burg 1630 wurden von den Reichssrsten, welche die Macht des Kaisers frchteten, besonders von Maximilian von Bayern, viele Klagen der Wallenstein und dessen Scharen erhoben; sogar die Wahl des neuen Kaisers wurde von der Entlassung des Friedluders abhngig gemacht. Da entlie Ferdinand Ii. seinen Feldherrn. War schon der Rckerstattnngsbefehl ein politischer Migriff gewesen, so war die Ab-fetzung Wallensteins ein noch grerer Fehler. Der Kaiser konnte jetzt nicht einmal erreichen, da sein Sohn Ferdinand zum Nachfolger gewhlt wurde.
Wallenstein zog sich grollend auf feine bhmischen Gter zurck.
C. per schwedische Krieg, 16301635. 1630-1635
1. Gustav Adolf. Als Vorkmpfer der deutschen Protestanten war inzwischen Gustav Adolf, König von Schweden, aufgetreten.
Er war als 17 jhriger Jngling seinem Vater Karl Ix. in der Regierung gefolgt. Bald nach seiner Thronbesteiguug hatte er einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dnemark, Rußland und Polen gefhrt und sich ein vortreffliches Heer erzogen.
Gnstav Adolf landete im Juli 1630 mit 13 000 Mann Futruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Haupt-grnde seines Einfalles gab er an, da der Kaiser seine Vettern, die Herzge von Mecklenburg, ihrer Luder beraubt, die Herrschaft der die Ostsee beansprucht, Poleu im Kriege gegen Schweden untersttzt,
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Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Maximilian_von_Bayern Maximilian Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Karl_Ix Karl Gnstav_Adolf Adolf
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Benjamin Raule eine kleine'flotte zu schaffen. Sie bestand aus neun Kriegsschiffen mit 200 Kanonen. Pillan war ihr Kriegshafen. Diese Flotte untersttzte den Kurfrsten schon erfolgreich im Kampfe gegen Schweden. Mit ihrer Hilfe wurden Rgen, Greifswald und Stralsund erobert.
Der weitschauende Blick des Groen Kurfrsten richtete sich auch auf den Erwerb von Kolonien. Im Jahre 1683 lie er einen Landstrich an der afrikanischen Goldkste in Besitz nehmen und die Kolonie und das Fort Gro-Friedrichsbnrg grnden, wozu spater noch einige andere Niederlassungen kamen. Aber der Neid der hollndischen und englischen Nachbarn lie die brandenburgischen Kolonien nicht zu rechter Blte kommen. Als unter dem Nachfolger des Groen Kurfrsten die Flotte einging, verloren die brandenburgischen Nieder-lassungen ihren Halt, und Friedrich Wilhelm I. verkaufte sie 1720 au Holland.
b. Friedrich Wilhelms Verhltnis zum Kaiser. Als der Kaiser den Kurfrsten im Friedeu von St. Germain im Stiche lie, wandte sich dieser vou ihm ab, und die brandenburgische Politik staud sechs Jahre lang unter franzsischem Einstnsse. Friedrich Wilhelm hoffte durch Ludwig Xiv. in den Besitz von Pommern zu gelangen, sah sich aber getuscht. Als der Kurfürst nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes (S. 235) die franzsischen Hugenotten aufforderte, sich in Brandenburg niederzulassen, nahm die Freundschaft mit Frankreich ein Ende. Im Jahre 1686 kam es zwischen dem Knrsrsteu und Kaiser Leopold I. zu einer Annherung. Bei dieser Gelegenheit wu^de auch der die Ansprche Brandenburgs auf Schlesien verhandelt. Als im Jahre 1675 mit dem Herzoge Georg Wilhelm von Liegnitz, Brieg und Wohlau das Piastengefchlecht ausstarb, nahm der Kaiser die Herzogtmer als erledigte Sehen sofort in Besitz. Friedrich Wilhelm vermochte seine Erbansprche nicht geltend zu machen, da er mit den Schweden im Kampfe lag. Ebensowenig gelang es ihm, das Herzog-tum Jgerndorf und die Herrschaften Beutheu in Oberschlesien und Oderberg, auf die das Kurhaus ebenfalls Anspruch (<5. 224) hatte, vom Kaiser zurckzuerhalten.
Friedrich Wilhelm wollte nicht ganz ohne Entschdigung auf feine Rechte verzichten und verlangte, da ihm wenigstens der von branden-burgischem Gebiet umgebene Kreis Sch Wiebus berlassen wrde. Hierauf ging der Kaiser aber nicht ein, und das Bndnis drohte nicht zustaude zu kommen. Da gelang es dem gewandten sterreichischen Gesandten von Fridag, den Kurprinzen Friedrich fr feine Absichten
R> v. Werner, Das Buch von der deutschen Flotte: Die Flottenpolitik des Groen Kurfrsten. Atzler, Qu. u. 8. Ii. Nr. 32.
Geheimer Revers des Kurprinzen Friedrich der die Rckgabe des Kreises Schwiebus. Atzler, a. a. O. Nr. 34.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweden Greifswald Holland Pommern Nantes Brandenburg Frankreich Brandenburgs Brieg Schweden Oberschlesien Oderberg
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gewohnter Weise fortsetzte. Er reizte die Pforte zu einem Kriege gegen Rußland, in welchem der Zar sich durch Abtretung Asows freien Abzug erkaufen mute. Der Sultan wurde des unruhigen Gastes endlich mde und lie sein Lager strmen; doch erst der ihm in Schweden drohende Verlust der Regierungsgewalt veranlate Karl im Jahre 1714 zu schleuniger Rckkehr in sein Land.
cc. Fortschritte der Verbndeten. Unterdessen hatten August Ii. von Sachsen und Friedrich Iv. von Dnemark den Frieden wieder ge-brechen und ihr Bndnis erneuert. Unter Vermittlung der Seemchte wurde aber im Haager Konzert" *) die Neutralitt des deutschen Reiches festgestellt, und Preußen besetzte zur Sicherung der schwedisch-deutschen Lnder Stettin. Peter eroberte die fchwedischen Ostseeprovinzen.
dd. Karls Rckkehr und Tod. Nach seiner Rckkehr verlangte Karl die sofortige Herausgabe Stettins (S. 262). Deshalb schlo sich Friedrich Wilhelm I. von Preußen seinen Feinden an, und die Schweden wurden fast ganz aus Deutschland vertrieben. Die letzten Krfte der Nation verwandte Karl, um den Dnen Norwegen zu entreien. Aber in den Laufgrben vor Friedrichshall traf ihn eine tdliche Kugel, 1718.
Trotz seiner hohen Befhigung als Feldherr und seiner persnlichen Tapferkeit hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine Leidenschaftlichkeit Schweden von seiner Gromachtstellung herabgestrzt.
d. Friede. Der schwedische Reichsrat, der mit Karls Schwester Ulrike Eleonore die Regierung fhrte, schlo nun den Frieden zu Stockholm, 1720. In diesem verlor Schweden seine Besitzungen in Deutschland bis auf ein Stck von Vorpommern. Preußen erhielt Stettin und Vorpommern zwischen Oder und Peene.
Rußland ging 1721 den Frieden zu Nystadt (in Finnland) ein, in welchem es Livland, Estland und Jngermanland erhielt. Es tritt jetzt an die Stelle Schwedens in der Reihe der europischen Gromchte.
Die Nachfolger Peters des Groen. Unter diesen sind zu nennen:
Katharina I-, 17251727, die Gemahlin Peters.
Anna, 17301740, welche die Reformen Peters weiter fhrte und sich am Polnischen Erbfolgekriege (S. 262) entscheidend beteiligte.
Elisabeth, 17411762, die gegen Friedrich den Groen fr sterreich Partei nahm.
*) Konzert bedeutet in der diplomatischen Sprache eine Vereinbarung mehrerer Mchte der eine gemeinschaftliche politische Handlungsweise.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl August Friedrich_Iv Friedrich Peter Karls_Rckkehr Karls Karl Karl Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karl Karl Karl_Xii Karl Karls Karls Ulrike_Eleonore Katharina_I- Peters Peters Elisabeth Friedrich Friedrich
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