50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
206
nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Johann_Zapolya Johann Ludwigs Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Großneffe_Renchlins Luther Karlstadt
213
Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt.
a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375.
b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war.
e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig.
Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >-
2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt.
In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt.
D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme.
E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang.
Das Haus Tudor, 1485—1603.
1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron.
2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard.
3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Mecklenburg Albrecht Margarete_uon_Dänemark Hakon_Viii Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Friedrich_I. Heinrich_Vii Heinrich Bosworth Heinrich_Viii Heinrich Katharina_von_Aragonien Thomas_Morus Thomas_Kromwell Heinrich_Viii Heinrich Katharina_von_Aragonien Anna_Boleyn Johanna_Seymur Anna_von_Kleve Katharina_Howard Katharina_Parr Anna_Boleyn Katharina_Howard Eduard_Vi Eduard Johanna_Seymür
227
um dem Kaiser die Herrschaft über die deutschen Meere wieder zu verschaffen, ward Wallenstein in seinem Siegeslaufe durch die vergebliche Belagerung Stralsunds gehemmt. Aus Furcht vor einem Bündnisse Schwedens mit Dänemark schloß er 1629 den Frieden zu Lübeck, in dem Christian Iv. seine Besitzungen wiedererhielt.
5. Das Restitutionsedikt. Das Resultat des Krieges war, daß der Kaiser auch in Norddeutschland den Protestantismus niedergeworfen hatte. Im Gefühle dieses Sieges erließ er 1629 das Restitutionsedikt, nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage säkularisierten Kirchengüter den Katholiken zurückgegeben werden sollten und die Anerkennung des reformierten Bekenntnisses ausgeschlossen wurde.
6. Absetzung Wallensteins. Erwies sich schon das Restitntions-edikt, wodurch der Kaiser alle Protestanten erbitterte, für ihn als ein politischer Fehler, so war die der Abrüstung gleichkommende Absetzung Wallensteins ein zweiter folgenschwerer Schritt. Dieselbe geschah auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1630. Der Kaiser war durch das rücksichtslose Auftreten der wallensteinschen Scharen, sowie durch die Klagen der Fürsten, von denen auch die katholischen eine nnver-hältnismäßige Stärkung der kaiserlichen Macht nicht wünschten, dazu veranlaßt worden.
C. Der schwedische Krieg, 1630—1635.
1. Gustav Adolf. Als Vorkämpfer der Protestanten gegen den Kaiser trat jetzt Gustav Ii. Adolf, König von Schweden, ein.
Vorgeschichte: Von den 3 Söhnen Gustav Wasas (siehe S. 213) war der erste im Wahnsinne gestorben; der zweite, Johann, war wegen seiner Heirat mit einer polnischen Prinzessin zur katholischen Kirche übergetreten und verschaffte seinem Sohne Sigmund auch die Krone Polens; der dritte, Karlix., entriß aber dem letzteren die Krone Schwedens und vererbte sie auf seinen Sohn Gustav Ii. Adolf. Derselbe führte bald nach seiner Thronbesteigung einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dänemark, Rußland und Polen, wodurch er sich ein gut geschultes Heer erzog.
Gustav Adolf landete 1630 mit 15000 Mann Fußtruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Hauptgründe seines Einfalls gab er an, daß der Kaiser seine Vettern, die Herzöge von Mecklenburg, ihrer Länder beraubt, die Herrschaft über die Ostsee beansprucht, Polen im Kriege gegen Schweden unterstützt und auf dem Lübecker Frieden keine schwedischen Gesandten zugelassen habe.
15*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Ii Gustav Adolf Adolf Gustav_Wasas Gustav Johann Johann Gustav_Ii Gustav Adolf Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf
281
Resultat: Friedrich Wilhelm I. hat dem preußischen Volke den Geist nüchterner Sparsamkeit und strenger Zucht eingeflößt und seinem Sohne die Mittel geschaffen, seine großen Thaten zu vollbringen. Im Staatsschatze hinterließ er gegen 9 Millionen Thaler.
Die nordischen Reiche.
i. Schweden.
Hier war auf Gustav Adolf seine Tochter Christine gefolgt, die jedoch der Regierung entsagte, zum Katholizismus übertrat und den Rest ihres Lebens in Rom zubrachte. Es folgte
Karl X., 1654—1660, der Sohn des Pfalzgrafen von Zweibrücken, der mit einer Schwester Gustav Adolfs verheiratet war.
Zweiter fchw edisch-polnischer Krieg. Die Ansprüche der in Polen regierenden Linie des Hauses Wasa auf den schwedischen Thron benutzte der kriegslustige König zu einem Kriege gegen Polen. Von Brandenburg unterstützt, siegte er in der dreitägigen Schlacht bei Warschau, 1656; doch hemmte eine Verbindung Polens mit Dänemark, dem Kaiser und Rußland seine Fortschritte. Auch der Große Kurfürst trat derselben bei. Trotzdem zwang Karl X. Dänemark zur Abtretung seiner südlichen Provinzen in Schweden. Sein Tod hinderte weitere Unternehmungen (siehe S. 272).
Karl Xi., 1660—1697, beendigte den schwedisch-polnischen Krieg durch den Frieden zu Oliva, 1660, worin Johann Kasimir von Polen seine Ansprüche ans den schwedischen Thron aufgab und Estland und Livland abtrat. Mit Dänemark wurde endgültig der Friede zu Kopenhagen geschlossen.
Karl Xii., 1697—1718. Erst 15 Jahre alt, erbte er von seinem Vater ein blühendes Land und ein tüchtiges Heer. Aber durch seine Leidenschaftlichkeit, von der er sich in der Politik, wie im Kriege leiten ließ, hat er die Großmachtsstellung Schwedens gänzlich vernichtet (siehe S. 283 u. f.).
Ii. Pole».
1. Die Jagellonen (siehe S. 195) hatten hier (von 1362) bis 1572 regiert und die Grenzen des Reiches bis nach Schlesien und zum Donez (Nebenfluß des Don), bis zur Ostsee und zum Schwarzen Meere erweitert. Bei dem Aussterben der Jagellonen wurde Polen ein Wahlreich.
Die Verfassung Polens war fast eine republikanische; denn die höchste Gewalt lag im Reichstage. Letzterer bestand 1. aus dem Senate, gebildet aus den Bischöfen, Woiwoden (Statthaltern der Provinzen), Kastellanen (königlichen Burggrafen) und den hohen Staatsbeamten, 2. ans der Versammlung der Landboten, zusammengesetzt aus den Abgeordneten der Ritterschaft. Die Bürgerschaft war vom Reichstage ausgeschlossen; die Bauern waren Leibeigne-Da im Reichstage zu einem Beschlusse Einstimmigkeit erforderlich war, jeder
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Gustav_Adolf Gustav Adolf Christine Karl_X. Karl_X. Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Karl_X Karl Karl_Xi Karl Johann_Kasimir_von_Polen Johann Karl_Xii Karl
283
seines blödsinnigen Halbbruders Iwan zum Zaren unter Vormundschaft seiner Mutter ausgerufen. Aber seine herrschsiichtige Halbschwester Sophie wußte es durch eine Empörung der Strelitzen durchzusetzen, daß Peter mit Iwan die Regierung teilte und sie die Vormundschaft erhielt. Auf einem Dorfe in der Nähe Moskaus schuf sich Peter eine Leibgarde und bildete sich unter Leitung des Gensers Lesart und des Schotten Gordon zum Strategen aus. Nach einer neuen Empörung verwies er Sophie in ein Kloster und übernahm selbst die Negierung. Peter war durch einen lebhaften Bildungsdrang, hohe Begabung und große Energie ausgezeichnet, im Leben leidenschaftlich, in der Politik kalt und besonnen.
2. Regierung. Das Ziel seiner Regierung war, a) sein halbbarbarisches Land zu europäischer Kultur zu erheben, b) durch die Gewinnung der Küsten des Schwarzen und Baltischen Meeres in der europäischen Politik entscheidend auftreten zu können.
ad a) Um ersteres zu erreichen, wollte sich Peter aus eigener Anschauung mit dem gebildeten Europa bekannt machen. Daher unternahm er von 1697 bis 1698 die erste Reise nach dem Westen. Er lernte in Holland die Schiffsbaukunst, in England das Seewesen kennen, gewann in Deutschland Gelehrte, Künstler und Handwerker für sein Land und begann bald nach seiner Rückkehr mit den inneren Reformen desselben. Eine zweite Reise, 1716—1717, hatte denselben Zweck.
ad b) Seine zweite Absicht mußte ihn in einen Krieg mit den Schweden und Türken verwickeln.
3. Kriege.
A. Den Türken entriß Peter der Große während des zweiten Türkenkrieges unter Leopold I. Asow und verschaffte Rußland freien Handel auf dem Schwarzen Meere (siehe S. 269).
B. Der nordische Krieg, 1700—1721.
a) Veranlassung. Die Jugend des schwedischen Königs Karl Xii. veranlaßte einen Angriffsbund der drei nordischen Mächte gegen ihn:
1. Der Zar Peter wollte die Ostseeländer Karelien und Jnger-manland erobern, die Gustav Adolf den Rufsen entrissen hatte.
2. August Ii. von Polen erstrebte die Provinzen Estland und Livland, die im Frieden von Oliva abgetreten worden waren.
3. Friedrich Iv. von Dänemark (1699 — 1730) wünschte die Wiedereroberung der südlichen Provinzen in Schweden.
Karl Xii. nimmt wider Erwarten seiner Minister den Krieg an und betreibt energische Rüstungen.
b) Der Krieg.
I. Karls Xii. Kriegsglück, 1700-1709.
1. Gegen Dänemark. Karl landete rasch auf Seeland und zwang den unvorbereiteten König zum Frieden von Traventahl, in dem Dänemark vom Kriege zurücktrat.
2. Gegen Rußland und Polen. Nun wandte er sich gegen das un-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Iwan Sophie Peter Peter Gordon Peter Peter Peter_der_Große Leopold_I. Karl Peter Gustav_Adolf Gustav Adolf August Friedrich_Iv Friedrich Karl_Xii Karl Karls Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Moskaus Baltischen_Meeres Europa Westen Holland England Deutschland Schweden Karelien Polen Estland Livland Oliva Schweden Karls Seeland Dänemark Polen
185
4. Friede zu Lbeck. Walleusteius Plan ging dahin, mit Hilfe der Hanseflotte eine deutsche Seemacht an der Ostseekste zu grnden und den deutschen Handel wieder zu heben. Die Hansestdte weigerten sich aber, Wallenstein zu untersttzen, und ohne eine Flotte vermochte er die wichtige Stadt Stralsund, die von den Schweden und Dnen untersttzt wurde, nicht zu erobern. Um ein Bndnis Dnemarks mit Schweden zu verhindern, schlo Wallenstein den Frieden zu Lbeck, 1629, in dem Christian Iv. seine Besitzungen zurckerhielt.
5. Das Restitutionsedikt. Der Kaiser stand jetzt auf dem Hhe-punkte seiner Macht. Im Bewutsein seiner berlegenheit und gedrngt durch die katholischen Reichsstnde, erlie er 1629 das Restitutionsedikt (restitere wiedererstatten, wiedergeben), nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage skularisierten Kirchengter den Katholiken zurckgegeben werden sollten. Es handelte sich um 2 Erzbistmer,
12 Bistmer und zahllose Klster und Abteien. Viele Protestanten verloren bei der Durchfhrung des Restitutionsediktes ihre Besitzungen;
es entstanden die grten Verwicklungen, und der Religionsha wurde von neuem entfacht.
6. Wallensteins Absetzung. Auf dem Kurfrstentage zu Regeus-burg 1630 wurden von den Reichssrsten, welche die Macht des Kaisers frchteten, besonders von Maximilian von Bayern, viele Klagen der Wallenstein und dessen Scharen erhoben; sogar die Wahl des neuen Kaisers wurde von der Entlassung des Friedluders abhngig gemacht. Da entlie Ferdinand Ii. seinen Feldherrn. War schon der Rckerstattnngsbefehl ein politischer Migriff gewesen, so war die Ab-fetzung Wallensteins ein noch grerer Fehler. Der Kaiser konnte jetzt nicht einmal erreichen, da sein Sohn Ferdinand zum Nachfolger gewhlt wurde.
Wallenstein zog sich grollend auf feine bhmischen Gter zurck.
C. per schwedische Krieg, 16301635. 1630-1635
1. Gustav Adolf. Als Vorkmpfer der deutschen Protestanten war inzwischen Gustav Adolf, König von Schweden, aufgetreten.
Er war als 17 jhriger Jngling seinem Vater Karl Ix. in der Regierung gefolgt. Bald nach seiner Thronbesteiguug hatte er einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dnemark, Rußland und Polen gefhrt und sich ein vortreffliches Heer erzogen.
Gnstav Adolf landete im Juli 1630 mit 13 000 Mann Futruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Haupt-grnde seines Einfalles gab er an, da der Kaiser seine Vettern, die Herzge von Mecklenburg, ihrer Luder beraubt, die Herrschaft der die Ostsee beansprucht, Poleu im Kriege gegen Schweden untersttzt,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Maximilian_von_Bayern Maximilian Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Karl_Ix Karl Gnstav_Adolf Adolf
268
16971698 die erste Reise nach dem Westen. Er lernte in Holland die Schiffsbaukunst, in England das Seewesen kennen, gewann in Deutschland Gelehrte, Knstler und Handwerker fr sein Land und begann bald nach seiner Rckkehr mit den inneren Reformen.
Die Verwirklichung seiner zweiten Absicht mute Peter in Kriege mit den Schweden und Trken verwickeln.
3. Kriege.
A. Den Trken entri Peter der Groe während des zweiten Trken-krieges unter Leopold I. Asow und verschaffte Rußland freien Handel auf dem Schwarzen Meere.
17001721 L. Der Nordische Krieg, 17001721. .-Veranlassung. Die Jugend des schwedischen Knigs Karl Xii. veranlagte Rußland, Polen und Dnemark zu einem Angriff auf Schweden, um Teile desselben an sich zu reien.
d. Karls Xii. Kriegsglck, 17001709. Karl landete rasch auf Seeland und zwang den unvorbereiteten König zum Frieden von Travendal (westlich von Lbeck), in welchem Dnemark vom Kriege zurcktrat.
Nun wandte sich Karl Xii. gegen das ungleich strkere Heer der Russen an der Kste von Livland und schlug es bei Narwa zurck. Anstatt aber diesen Sieg weiter auszuntzen, wollte er den schwcheren Polenknig ent-thronen. Er besiegte in zwei Schlachten die Polen an der Dna und ein polnisch-schsisches Heer bei Fraustadt (in der heutigen Provinz Posen). Hierauf suchte er August Ii. in seinem Erbreiche Sachsen auf und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstdt (westlich von Leipzig). August ver-zichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Leszczynski, bestieg.
Von Kaiser Joseph erzwang Karl Xii. grere Freiheiten fr die fchlesischen Protestanten (1707). Es wurden ihnen der 100 Kirchen, die von den Katholiken wieder in Besitz genommen worden waren, ein-gerumt, und der Bau von 6 neuen Kirchen, der sog. Gnadenkirchen, wurde gestattet.
c. Karls Xii. Uuglcksjahre. aa. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter Eroberungen an der Ostseekste gemacht. Er befestigte diese durch Grndung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, und bereitete sein Heer im Kleinkriege auf den Entscheidungskampf vor. Karl lie sich durch die Aussicht, die Hilfe der Kosaken zu erlangen, zu einem Zuge in das sdliche Rußland verleiten. Hier geriet er in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Pouwa, 1709, geschlagen. Er floh nach der Trkei.
bb. Karl in der Trkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militrischen bungen in
-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Peter Peter_der_Groe Leopold_I. Karl Karls Karl Karl Karl_Xii Karl August August Stanislaus_Leszczynski Joseph Karl_Xii Karl Karls Peter Karl Peter Pouwa Karl Karl_in_Bender Karl
Extrahierte Ortsnamen: Westen Holland England Deutschland Schweden Polen Schweden Karls Seeland Livland Narwa Polen Posen Sachsen Leipzig Posen Karls Petersburg
252
von derselben zurck. Da er insgeheim zum Katholizismus neigte, gewhrte er in der Duldungsakte" den Katholiken gewisse Freiheiten. Das unduldsame Parlament setzte aber die Testakte" durch, wonach nur der-jenige ein ffentliches Amt bekleiden durfte, der den Supremateid leistete, also den König als kirchliches Oberhaupt anerkannte und an der englischen Abendmahlslehre festhielt. In dem Streite zwischen König und Volk ent-standen die Namen Whigs fr die Volks- und Fortschrittspartei und Tories fr die kniglich gesinnte, konservative Partei.
Auf Karl folgte fein katholischer Bruder
Jakob Ii., 16851688. Er suchte die Rechte der Katholiken und die unumschrnkte Knigsmacht wiederherzustellen und schlo sich dem Willen des Volkes entgegen an Frankreich an. Jakob Ii. hatte aus erster Ehe zwei Tchter, die dem protestantischen Bekenntnis angehrten. Maria war mit dem Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien, dem Erbstatthalter von Holland, vermhlt. Als Jakob Ii. von seiner zweiten Gemahlin ein Sohn geboren wurde, frchteten die Englnder, da wieder ein katholischer Fürst den Thron besteigen wrde. Um dies zu verhindern, forderten sieben der vornehmsten Herren Wilhelm von Holland auf, nach England zu kommen und die Regierung zu bernehmen. Wilhelm landete mit einem Heere in England und vertrieb feinen Schwiegervater. Irland, das Jakob Ii. treu blieb, wurde mit Gewalt unterworfen und hart bedrckt.
Wilhelm Iii., 16881702. Er befestigte Englands Vorherrschaft zur See, frderte den Protestantismus und suchte der wachsenden Macht Frankreichs gegenber das europische Gleichgewicht zu erhalten. Auf ihn folgte feine Schwgerin
Anna, 17021714. Unter ihr beteiligte sich England am Spanischen Erbfolgekriege. Marlboroughs Partei wurde gestrzt, und das neue Ministerium drngte auf Beendigung des Krieges (S. 237).
Anitas Nachfolger wurde der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I.
Schweden.
Auf Gustav Adolf war feine Tochter Christine gefolgt; sie entfagte aber der Regierung und wurde katholisch (S. 243). Es folgte ihr
Karl X. (16541660), der Sohn des Pfalzgrafen von Zweibrcken, der mit einer Schwester Gustav Adolfs verheiratet gewesen war. Da die in Polen regierende Linie des Hauses Wasa Ansprche auf den schwedischen Thron machte, entstand der zweite schwedisch-polnische Krieg, an dem sich auch der Groe Kurfürst beteiligte (S. 243). Karl zwang Dnemark zur Abtretung feiner Provinzen im sdlichen Schweden.
Karl Xi. (16601697) beendigte den Krieg mit Polen und erwarb im Frieden zu Oliva (1660) Estland und Livland.
Karl Xii. (16971718). Er war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Von seinem Vater erbte er ein blhendes Land und ein tchtiges Heer.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Jakob_Ii Jakob_Ii Maria Maria Wilhelm Jakob_Ii Wilhelm Wilhelm Jakob_Ii Wilhelm Anna Marlboroughs Anitas Georg_von_Hannover Gustav_Adolf Gustav Adolf Christine Karl_X Karl Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Wasa Karl Karl_Xi Karl Karl_Xii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Holland Holland England England Irland Englands Frankreichs England Schweden Schweden Estland Livland
Huldreich Zwingli.
73
seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli