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362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
181
der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende.
3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400.
Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos.
Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt.
1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken.
a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396.
b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten.
2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg.
A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe:
a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409
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Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Mailand Mailand Brandenburg Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn Nikopolis Angora Avignon Frankreich Rom Avignon Rom
286
er seine Gedanken über die Aufgabe eines Fürsten niedergelegt hatte, giebt sowohl von einem ernsten Studium, als auch davon Zeugnis, daß sich Friedrich seiner einstigen Ausgabe immer bewußt geblieben ist.
2. Sein Regierungsantritt. Die harte Jugend hatte Friedrich früh gereift und seinen Charakter gestählt. Kurz vor seinem Tode hatte ihn der Vater mit der Treulosigkeit bekannt gemacht, durch welche der Wiener Hof den streng kaiserlich gesinnten König behandelt hatte. Als daher Friedrich Ii. 1740 die Regierung antrat, ehrgeizig, persönlich tüchtig, voll Vertrauen auf ein zahlreiches Heer und eine volle Staatskasse, stellte er sich als Ziel seines Strebens, a) die Grenzen abzurunden und zu erweitern, l>) Preußen zu einer Großmacht zu erheben. Seine Absichten waren anfangs nach Westen (auf Jülich und Berg) gerichtet, als der Tod des Kaisers Karl Vi. plötzlich die politische Lage änderte.
3. Die beiden ersten schlesischen Kriege und der österreichische Erbfolgekrieg.
Vorgeschichte Schlesiens.
Schlesien, von der Oder durchströmt, war seit der Völkerwanderung von dem slavischen Stamme der Polen bewohnt. Seinen Namen trägt das Land von der Slenza, der heutigen Lohe, in deren Gebiet auch der Berg Slesie (jetzt Zobten) mit einem alten Nationalheiligtume lag. Die Geschichte Schlesiens hat in mancher Beziehung ein eigentümliches Gepräge: a) Die Germ anist erung des Landes geschah nicht durch äußeren Einfluß, sondern durch friedliche innere Entwickelung; b) anfangs eine polnische Provinz, hat es doch nach der Lostrennung von Polen fast 200 Jahre seine selbständige Stellung bewahrt.
Erster Zeitraum.
Schlesien unter polnischer Herrschaft, von den ältesten Zeiten bis 1163.
Schlesien bildete seit alter Zeit einen Teil des polnischen Reiches, das seit 842 von Herzögen aus dem Geschlechte des sagenhaften Bauern Piast (am Goplosee) beherrscht wurde. Von den polnischen Herzögen aus der Piasten-Familie (cfr. S. 193) sind (als für Schlesien wichtig) zu nennen:
Miesko oder Mieczislaw I., dessen Übertritt zum Christentnme 965 für die Folgezeit von großer Wichtigkeit geworden ist.
Boleslaw I., der Tapfere, 992—1025. Er stand mit Kaiser Otto Iii., der ihn auf feiner Wallfahrt nach Gnefen besuchte, in freundschaftlichem Verhältnisse, lag aber in hartnäckigem Kampfe mit Heinrich Ii. Zu seiner Zeit wurde um 1000 in Schlesien ein Bistum errichtet, das seinen Sitz anfangs in Smograu, feit 1052 in Breslau hatte.
Boleslaw Iii.-, 1102—1139, veranlaßte durch die Teilung des Landes
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153
1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann.
B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner
Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um
die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die
Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das
Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg.
C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin
wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen.
Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte.
D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge.
a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien
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Miesko oder Mscislaw I., dessen Ubertritt zum Christentums, 966, fr Schlesien von groer Bedeutung wurde.
Boleslaw I, Chrobry, 9921025. Er ist der grte Fürst, den Polen besessen hat. Zu dem deutschen Kaiser Otto Iii. stand er in sreund-schaftlichen Beziehungen. Als der Kaiser im Jahre 1000 eine Wallfahrt zum Grabe des hl. Adalbert in Gnesen unternahm (S. 55), gestattete er Boleslaw, das Erzbistum Gnesen zu grnden. Diesem wurde auch das eben gestiftete Bistum Breslau untergeordnet. Gegen Ottos Nachfolger, Heinrich Ii., fhrte Boleslaw lange glckliche Kmpfe (S. 57).
Unter Boleslaw Iii., 11021139, lebte in Schlesien der Graf Peter Wlast, der sich um die Verbreitung des Christentums groe Verdienste erwarb. Boleslaw Iii. teilte das polnische Reich unter feine Shne. Der lteste Sohn, Wladislaw, der Schlesien und Krakau bekam, sollte den Vorrang vor seinen Brdern haben. Er war mit Agnes, der herrschschtigen Halbschwester Kaiser Konrads Iii., verheiratet. Diese veranlate ihn zu dem Versuche, das ganze Land in Besitz zu nehmen. In den dadurch entstandenen Kmpfen wurde Wladislaw geschlagen und vertrieben. Er floh nach Deutsch-laud zu Kaiser Konrad Iii., der vergeblich seinem Schtzling zu helfen versuchte. Konrads Nachfolger, Friedrich Barbarossa, drang aber 1157 mit einem groen Heere durch Schlesien bis Posen vor und zwang den Polen-herzog Boleslaw zur Unterwerfung. Als Wladislaw, der sich in zweiter Ehe mit Christine, der Tochter Albrechts des Bren, vermhlt hatte, 1163 starb, erhielten seine Shne von ihrem Onkel Boleslaw Schlesien als ein von Polen lehnsabhngiges Herzogtum, 1163. Die Abhngigkeit vom polnischen Reiche dauerte unter Boleslaw dem Langen und seinem Bruder fort, bis 1201 Heinrich der Brtige sich unabhngig machte.
2. Schlesien unter eigenen Herzgen, 11631335.
Schon unter Boleslaw dem Langen, der eine deutsche Gemahlin hatte, begann die friedliche Germanisierung Schlesiens. Die meisten schleichen Herzge traten mit deutschen Frstengeschlechtern in verwandtschaftliche Beziehungen. Deutsche Bauern, Brger und Mnche wanderten ein; es wurden deutsche Städte und Drfer gegrndet. Schon 1261 erhielt Breslau Magdeburgisches Recht. Auch die Klster riefen viele deutsche Ansiedler ins Land. Besonders zeichneten sich hierin die Zisterzienserklster von Leubus, Heinrichan und Kamenz aus. Sie verbreiteten deutsche Bildung, und im 14. Jahrhundert war die deutsche Sprache in Niederschlesien die herrschende. In Oberschlesien machte die Germanisation langsamere Fortschritte.
Die politische Selbstndigkeit konnte sich aber Schlesien nicht bewahren; denn die in den Piastensamilien blichen Lnderteilungen schwchten die Kraft der einzelnen Frstentmer, hufig verzehrte auch die Verschwendung der Fürsten die Kraft des Landes.
Whrend zu Anfang dieses Zeitraums Schlesien in Nieder-, Mittel- und Oberschlesien geteilt erscheint, treten seit 1201 Nieder- und Mittelschlesien
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Dienstboten ein Arbeitsvertrag zu schlieen sei. Die Juden wurden (1812) zu Staatsbrgern erklrt und zugleich gentigt, einen dauernden Geschlechtsnamen anzunehmen. Im Jahre 1810 zog der Staat die Klster und geistlichen Gter ein (Skularisation).
Die Knigin Avise. In der traurigen Zeit nach dem Tilsiter Frieden blickten die Preußen mit Vertrauen und Liebe auf die kuig-liche Familie, die mit frommer Ergebnng das Unglck trug und in der Opferfrendigkeit allen voranging. Der Hof entuerte sich des kniglichen Schmuckes und richtete sich nach brgerlicher Art ein. Das goldene und silberne Tafelgeschirr lie der König einschmelzen und beschrnkte die persnlichen Ausgaben fr die Prinzen und Prinzessinnen ans das Notwendigste.
Den Mittelpunkt des kniglichen Hofes bildete die Knigin Luise. Sie war als Tochter des Herzogs vou Mecklen burg-Strelitz am 10. Mrz 1776 geboren und hatte sich 1793 mit dem damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm vermhlt.
Bei ihrer auf wahrer Frmmigkeit beruhenden Herzensbildung wurde sie in einer Zeit, in der sich die hheren Stnde hochmtig vom Volke abgeschlossen hatten, zu einer wahren Landesmutter. Whrend zu Beginn des 19. Jahrhunderts Eroberungslust und Luderfchacher Fürsten und Völker willkrlich trennten und verbanden, machte sie die Zusammengehrigkeit von Herrscher und Untertanen zu einer Sache des Herzens und erwarb sich eine Liebe, wie sie selten einer Frstin 'zuteil geworden ist". Das glckliche Familienleben, das sie mit ihrem Gemahl fhrte, wurde fr die damals zum Teil sittlich tief-stehenden vornehmen Kreise ein leuchtendes Vorbild.
Ihre Seelengre zeigte die Knigin besonders in den Unglcks-jhren. In ihrem unerschtterlichen Glauben an die gttliche Welt-Ordnung und ihrem auf dem festen Boden des Christentums ruhenden Idealismus trstete sie den entmutigten König und bemhte sich, die unglckliche Sage Preuens zu verbessern. Sie bat sogar den ber-mtigeu Napoleon um gnstigere Friedensbedingungen, und wenn sie auch nichts erreichte, so konnte ihr der franzsische Kaiser doch seine Bewunderung nicht versagen.
Die Knigin, die an politischem Weitblick ihren Gemahl bertraf, erkannte, da der Staat nur durch eiue vollstndige Erneuerung und durch Anspannung aller Krfte zu retten fei; deshalb untersttzte sie die Männer, die das groe Werk der Erhebung des Vaterlandes leiteten, und wurde die Vermittlerin zwischen ihnen und dem am Alten hngenden König.
Aus den Briefen der Knigin Luise in der Unglckszeit. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 76.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon
451
Nach schwierigen Vorarbeiten kamen 1883 (am 15. Juni) das A rubelte r-Kranke n-Versichern ngsgesetz und 1884 (am 6. Juli) das Arbeiter-Nnfallversichernngsgesetz zustande. (Vgl. ffentliche Rechtsordnung.)
Kaiser Wilhelms Leensende ttttb seine Wersntichkeit.
Kaiser Wilhelm I. war es vergnnt, weit der die gewhnliche Grenze des Menschenlebens hinaus zu wirkeu. Im Jahre 1887 feierte Deutschland unter der Teilnahme der ganzen zivilisierten Welt den 90. Geburtstag seines groeu Kaisers. Bald aber trbte die Sorge um den schwerkranken Kronprinzen seinen Lebensabend und erschtterte seine Gesundheit. Nach kurzer Krankheit verschied Kaiser Wilhelm am 9. Mrz 1888. Tief betrauert von seinem Volke, wurde 9. 3. 1888 er eine Woche spter im Mausoleum zu Charlotteuburg beigesetzt.
Es gibt kaum einen zweiten Fürsten, der mit seinem Volke so verwachsen gewesen wre wie Wilhelm I. Sein Bild steht fr alle Zeiten unaustilgbar in den Herzen der Deutschen, und wie um die Heldengestalten des Mittelalters rcinken sich um thu Sage und Dichtung.
Dazu habeu aber uicht allem seine Erfolge als Feldherr und Herrscher beigetragen, sondern auch seine Vorzge als Mensch.
König Wilhelm stand schon an der Schwelle des Greisenalters, als er znr Regierung bernsen wurde, und hat doch infolge seiner groen Tatkraft, seiner unermdlichen Arbeitsamkeit und gewissenhaften Pflicht-treue Auerordentliches vollbracht. Im Alter von 73 Jahren unterzog er sich den Beschwerden eines Feldzuges und gab den Soldaten ein mchtig anspornendes Vorbild. Selbst in seinen letzten Lebensjahren hielt er Truppenbesichtigungen ab und war auch hierbei eiu Muster von Pnktlichkeit. Der Gedanke, da seine Krfte dem Vaterlande gehren, lie ihn noch anf dem Sterbebette die denkwrdigen Worte aussprechen: Ich habe keine Zeit, mde zu sein."
Kaiser Wilhelm I. gehrt zu den hervorragendsten Fürsten aller Zeiten und Völker. Man gab ihm den Beinamen der Sieg-reiche", und sein Enkel, Kaiser Wilhelm Ii., hat ihn wiederholt Wilhelm den Groen" genannt. Der erste Hohenzollernkaiser hat durch seine nie ermdende Pflichttreue das preuische Heer auf die Hhe seiues ernsten Berufes erhoben und dadurch den Grund
Die Botschaften Kaiser Wilhelms I. betreffend die Sozialreform. Atzler, Qu. u. L. Iii.
Marcks, Kaiser Wilhelm I.: Die Persnlichkeit Wilhelms I. Atzler, a. a. O.
Ansprache des Fürsten Bismarck an den Reichstag nach dem Tode Wilhelms I. Atzler, a. a. O.
Fürst Bismarck der Kaiser Wilhelm I. Atzler, a. a. O. Ergnzungen Nr. 41.
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zu den glorreichen Siegen gelegt, die unter seiner Fhrung errungen wurden. Durch jene glnzenden Waffentaten erwarb Wilhelm I. dem deutschen Volke die nationale Einigung und erfllte dadurch deu Traum der Jahrhuuderte. Er sicherte Deutschland unter deu Nationen eine Stellung, wie sie jedes Deutscheu Herz ersehnt, aber kaum zu erhoffen gewagt hatte.
Durch die Erhaltung des europischen Friedens, den inneren Ausbau des Reiches und die landesvterliche Frsorge fr die arbeiten deu Klassen erwarb sich Kaiser Wilhelm nnver-gleichliche Verdienste. In seinen persnlichen Eigenschaften hat er seinem Volke ein herrliches Vorbild fr alle Zeiten gegeben.
Die Kaiserin ugufta, geboren am 30. September 1811, war eine Tochter des Groherzogs von Sachsen-Weimar, und ver-lebte ihre Jugeud unter dem Einflsse des Geistes, der Weimar zur Heimsttte unserer grten Dichter gemacht hatte. Frhzeitig entwickelte sich in ihr eine groe Liebe zur Musik und Malerei wie zum Wohltun. Am 11. Juni 1829 vermhlte sich die Prinzessin mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen. Der Erziehung ihrer beiden Kinder widmete sie sich mit grter Sorgfalt.
In den fnfziger Jahren lebte die Prinzessin Augusta mit ihrem Gemahl, der zum Militrgouverneur der Rheinland und Westfalen ernannt war, in Koblenz, das seitdem ihr Liebliugsort blieb.
Als Augusta 1861 Knigin von Preußen geworden war, bewhrte sie sich als eine rechte Landesmutter. Mit mtterlichem Sinne nahm sie stets au dem Wohl und Wehe des Landes teil, und unablssig bte sie die Werke der christlichen Nchstenliebe. Liebevoll sorgte sie in den drei Kriegen fr die Verwundeten. Int' Jahre 1864 stiftete sie den Verein fr freiwillige Kranken-pflege"; 1866 rief sie den Vaterlndischen Franenverein" ins Leben, welcher der bedeutendste der Vereine vom Roten Kreuz*) geworden ist und nicht nur in Kriegszeiten, sondern auch im Frieden bei groen Unglcksfllen viel Gutes schafft. Der Kaiserin Augusta verdanken viele wohlttige Stiftungen ihre Entstehung und Frderung, wie Hospitler, Waisenhuser, Erziehungsanstalten sangusta-Stift in Charlottenburg fr verwaiste Offiziers- und Vemnteiitchter, Augusta-Hospital, Augusta-Schule u. v. a.). Im Jahre 1879 feierte die
*) Auf Anregung des S.i,riftstellers Dunant (dnttg) in Genf schlo 1864 eine Anzahl von Staaten eine Konvention zur Besserung des Schicksals der im Kriege verwundeten Soldaten. Diese Konvention ist ein vlkerrechtlich bindender Vertrag, der alle Personen und Einrichtungen, die dem Wohle der verwundeten und erkrankten Krieger dienen, unter den Schutz der Neutralitt stellt. Als Erkennungszeichen dient ein rotes Kreuz im weien Felde. Der Genfer Konvention schlssen sich nach und nach alle Staaten an.
Ergnzungen Nr. 42.
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460
zwischen Arbeitgebern und Arbeitern schlichten sollen, und die Novelle zur Gewerbeordnung (1. Juni 1891) zustande. Durch diese Bestimmungen wurden Zeit, Dauer und Art der Arbeit so geregelt, da Gesundheit, Sittlichkeit und wirtschaftliche Bedrfnisse sowie der Anspruch auf gesetzliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben. Genaue Vor-schrifteu enthlt das Gesetz der Sonntags-, Frauen- und Kinderarbeit
Um den Gefahren zu begegnen, die durch das zu zeitige Selbstudigwerden der jugendlichen Arbeiter entstehen, wurden an, 1. Oktober 1900 Lohuzahlungsbcher" fr die Minderjhrigen ein-gefhrt und so den Eltern und dem Vormund eiu Einblick in ihre Einnahme ermglicht'.
6. Kaiser Wilhelms Ii. Bemhungen um die Frderung tum Kunst, Wissenschaft und Schule. Kaiser Wilhelm, der selbst knstlerisch begabt ist, bringt der Kunst das lebhafteste Interesse entgegen. Nach seinen eigenen Worten soll sie ihm helfen. ..erzieherisch auf das Volk einzuwirken; sie soll auch deu unteren Stnden nach harter Mhe und Arbeit die Mglichkeit geben, sich an den Idealen wieder aufzu-richten". Freigebig untersttzt der Kaiser die Kunst und gibt den Knstlern im persnlichen Verkehr vielfache Anregung. In der Zeit von 1895 bis 1901 wurde Berlin aus kaiserliche Koste mit einem hervorragenden Ehrenschrnuck versehen. Als Zeichen seiner Anerkennung fr die Stadt und in Erinnerung an die ruhmreiche Vergangenheit des Vaterlandes lie Wilhelm Ii. in der Siegesallee im Tiergarten 32 Marmorstaudbilder der Fürsten Brandenburgs und Preuens er-richten. Die Doppelreihe der Denkmler beginnt mit Alb recht dem Bren und schliet mit Wilhelm dem Groen. Jedem Fürsten sind die Bsten von zwei bedeutenden Zeitgenossen beigegeben.
Am 100. Geburtstage seines Grovaters enthllte der Kaiser das vom deutscheu Volke errichtete und von Reinhold Begas geschaffene National-Denkmal fr Wilhelm den Groen.
Zahlreich sind die Kirchen, die unter Wilhelm Ii. bis jetzt entstanden. Unter ihnen ragen die Kaiser-Wilhelm - Gedchtniskirche (von Schmechten) und der Dom (von Raschdorff) in Berlin besonders hervor. Ferner wurde (1895) das Reichstagsgebude (von Wallot) vor dem Bradenbrger Tor und der Neubau des Abgeordnetenhauses und Herrenhauses vollendet.
Wie der Kaiser viele Knstler seines persnlichen Umgangs wr-digt, so erfreuen sich auch die Männer der Wissenschaft seiner Hochschtzung; er lt sich von ihnen der alle neuen Entdeckungen, Erfindungen und Fortschritte der Technik Vortrge halten. Im Oktober 1900 legte er auf der Saalburg den Grundstein zum Reichslimes-mnseum (S. 13). Im Jahre 1901 wurde in seiner Gegenwart
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drei Oberhupter. Als aber Jobst 1411 starb und Wenzel seinem Bruder die Reichsregierung berlie, wurde Sigismund von allen Kurfrsteu als König anerkannt. Er war beim Antritte seiner Regierung bereits Kurfürst von Brandenburg und durch seine Heirat mit der Erbtochter Ludwigs des Groen König von Ungarn.
Als solcher geriet er in Kmpfe mit den Trken, die am Ende des 14. Jahrhunderts auf der Balkanhalbinsel eindrangen. Er wurde 1396 von ihnen in der Schlacht bei Nikpolis an der Donau besiegt. Nach dem Tode seines Bruders Wenzel wurde Sigismund auch König von Bhmen.
Sigismund war ein stattlicher Mann. Er zeichnete sich durch Bildung, ritterlichen Sinn und Leutseligkeit aus. Dabei neigte er aber zu einem ppigen und verschwenderischen Leben, war leiden-schaftlich und unzuverlssig. Um sich aus seiner steten Geldverlegenheit zu helfen, griff er oft zu unerlaubten Mitteln.
2. Das Konzil zu Konstanz, 14141418. Nach dem Tode 1414-1418 Gregors Xi., der 1377 nach vielem Drngen der Rmer seinen Sitz von Avignon wieder nach Rom verlegt hatte, fanden doppelte Papst-whlen statt. Das dadurch entstandene Schisma wurde vergrert,
als das Konzil zu Pisa 1409 die beiden Ppste absetzte und einen neuen Papst whlte. Es standen sich nun drei Ppste gegenber:
Gregor Xii., Benedikt Xiii. und Johann Xxiii. Sigismund nahm sich der Lsung der kirchlichen Frage mit grtem Eifer an. Auf sein Betreiben kam ein Konzil zu Konstanz zustande, das die grte Kirchenversammlung im Mittelalter war; zugleich war es fr Deutsch-land ein Reichstag und fr Europa ein Kongre der christlichen Völker. In der kleinen Bodenseestadt Konstanz versammelten sich 33 Kardinle, etwa 300 Erzbifchfe und Bischfe und zahlreiche andere Geistliche. 37 Universitten hatten zusammen gegen 2 000 Vertreter gesandt: auerdem trafen etwa 1 600 Fürsten ein. Kaufleute und Wechsler, aber auch fahrende Leute und Gesindel aller Art strmten hier zusammen. Das Konzil hatte eine dreifache Aufgabe zu lsen:
a. Beilegung des Kirchenschismas. Nach langen Ver-Handlungen verzichtete Gregor Xii. auf die ppstliche Wrde; die beiden anderen Ppste wurden auf dem Konzil zu Konstanz abgesetzt. Der neu-gewhlte Papst Martin V., ein Italiener, fand allgemeine Anerkennung.
b. Reform der Kirche an Haupt und Gliedern. Infolge der Abhngigkeit von den franzsischen Knigen und durch das darauf-folgende Schisma war das Ansehen des Papsttums sehr gesunken.
Eberhard Windecks Leben des Kaisers Sigismund. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 87. Bd.
Aschbach, Geschichte Kaiser Sigismunds: Das Konzil zu Konstanz.
Atzler, lu. u. L. I. Nr. 57.
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