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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 344

1904 - Habelschwerdt : Franke
344 Dienstboten ein Arbeitsvertrag zu schlieen sei. Die Juden wurden (1812) zu Staatsbrgern erklrt und zugleich gentigt, einen dauernden Geschlechtsnamen anzunehmen. Im Jahre 1810 zog der Staat die Klster und geistlichen Gter ein (Skularisation). Die Knigin Avise. In der traurigen Zeit nach dem Tilsiter Frieden blickten die Preußen mit Vertrauen und Liebe auf die kuig-liche Familie, die mit frommer Ergebnng das Unglck trug und in der Opferfrendigkeit allen voranging. Der Hof entuerte sich des kniglichen Schmuckes und richtete sich nach brgerlicher Art ein. Das goldene und silberne Tafelgeschirr lie der König einschmelzen und beschrnkte die persnlichen Ausgaben fr die Prinzen und Prinzessinnen ans das Notwendigste. Den Mittelpunkt des kniglichen Hofes bildete die Knigin Luise. Sie war als Tochter des Herzogs vou Mecklen burg-Strelitz am 10. Mrz 1776 geboren und hatte sich 1793 mit dem damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm vermhlt. Bei ihrer auf wahrer Frmmigkeit beruhenden Herzensbildung wurde sie in einer Zeit, in der sich die hheren Stnde hochmtig vom Volke abgeschlossen hatten, zu einer wahren Landesmutter. Whrend zu Beginn des 19. Jahrhunderts Eroberungslust und Luderfchacher Fürsten und Völker willkrlich trennten und verbanden, machte sie die Zusammengehrigkeit von Herrscher und Untertanen zu einer Sache des Herzens und erwarb sich eine Liebe, wie sie selten einer Frstin 'zuteil geworden ist". Das glckliche Familienleben, das sie mit ihrem Gemahl fhrte, wurde fr die damals zum Teil sittlich tief-stehenden vornehmen Kreise ein leuchtendes Vorbild. Ihre Seelengre zeigte die Knigin besonders in den Unglcks-jhren. In ihrem unerschtterlichen Glauben an die gttliche Welt-Ordnung und ihrem auf dem festen Boden des Christentums ruhenden Idealismus trstete sie den entmutigten König und bemhte sich, die unglckliche Sage Preuens zu verbessern. Sie bat sogar den ber-mtigeu Napoleon um gnstigere Friedensbedingungen, und wenn sie auch nichts erreichte, so konnte ihr der franzsische Kaiser doch seine Bewunderung nicht versagen. Die Knigin, die an politischem Weitblick ihren Gemahl bertraf, erkannte, da der Staat nur durch eiue vollstndige Erneuerung und durch Anspannung aller Krfte zu retten fei; deshalb untersttzte sie die Männer, die das groe Werk der Erhebung des Vaterlandes leiteten, und wurde die Vermittlerin zwischen ihnen und dem am Alten hngenden König. Aus den Briefen der Knigin Luise in der Unglckszeit. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 76.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 451

1904 - Habelschwerdt : Franke
451 Nach schwierigen Vorarbeiten kamen 1883 (am 15. Juni) das A rubelte r-Kranke n-Versichern ngsgesetz und 1884 (am 6. Juli) das Arbeiter-Nnfallversichernngsgesetz zustande. (Vgl. ffentliche Rechtsordnung.) Kaiser Wilhelms Leensende ttttb seine Wersntichkeit. Kaiser Wilhelm I. war es vergnnt, weit der die gewhnliche Grenze des Menschenlebens hinaus zu wirkeu. Im Jahre 1887 feierte Deutschland unter der Teilnahme der ganzen zivilisierten Welt den 90. Geburtstag seines groeu Kaisers. Bald aber trbte die Sorge um den schwerkranken Kronprinzen seinen Lebensabend und erschtterte seine Gesundheit. Nach kurzer Krankheit verschied Kaiser Wilhelm am 9. Mrz 1888. Tief betrauert von seinem Volke, wurde 9. 3. 1888 er eine Woche spter im Mausoleum zu Charlotteuburg beigesetzt. Es gibt kaum einen zweiten Fürsten, der mit seinem Volke so verwachsen gewesen wre wie Wilhelm I. Sein Bild steht fr alle Zeiten unaustilgbar in den Herzen der Deutschen, und wie um die Heldengestalten des Mittelalters rcinken sich um thu Sage und Dichtung. Dazu habeu aber uicht allem seine Erfolge als Feldherr und Herrscher beigetragen, sondern auch seine Vorzge als Mensch. König Wilhelm stand schon an der Schwelle des Greisenalters, als er znr Regierung bernsen wurde, und hat doch infolge seiner groen Tatkraft, seiner unermdlichen Arbeitsamkeit und gewissenhaften Pflicht-treue Auerordentliches vollbracht. Im Alter von 73 Jahren unterzog er sich den Beschwerden eines Feldzuges und gab den Soldaten ein mchtig anspornendes Vorbild. Selbst in seinen letzten Lebensjahren hielt er Truppenbesichtigungen ab und war auch hierbei eiu Muster von Pnktlichkeit. Der Gedanke, da seine Krfte dem Vaterlande gehren, lie ihn noch anf dem Sterbebette die denkwrdigen Worte aussprechen: Ich habe keine Zeit, mde zu sein." Kaiser Wilhelm I. gehrt zu den hervorragendsten Fürsten aller Zeiten und Völker. Man gab ihm den Beinamen der Sieg-reiche", und sein Enkel, Kaiser Wilhelm Ii., hat ihn wiederholt Wilhelm den Groen" genannt. Der erste Hohenzollernkaiser hat durch seine nie ermdende Pflichttreue das preuische Heer auf die Hhe seiues ernsten Berufes erhoben und dadurch den Grund Die Botschaften Kaiser Wilhelms I. betreffend die Sozialreform. Atzler, Qu. u. L. Iii. Marcks, Kaiser Wilhelm I.: Die Persnlichkeit Wilhelms I. Atzler, a. a. O. Ansprache des Fürsten Bismarck an den Reichstag nach dem Tode Wilhelms I. Atzler, a. a. O. Fürst Bismarck der Kaiser Wilhelm I. Atzler, a. a. O. Ergnzungen Nr. 41. 29*

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 452

1904 - Habelschwerdt : Franke
452 zu den glorreichen Siegen gelegt, die unter seiner Fhrung errungen wurden. Durch jene glnzenden Waffentaten erwarb Wilhelm I. dem deutschen Volke die nationale Einigung und erfllte dadurch deu Traum der Jahrhuuderte. Er sicherte Deutschland unter deu Nationen eine Stellung, wie sie jedes Deutscheu Herz ersehnt, aber kaum zu erhoffen gewagt hatte. Durch die Erhaltung des europischen Friedens, den inneren Ausbau des Reiches und die landesvterliche Frsorge fr die arbeiten deu Klassen erwarb sich Kaiser Wilhelm nnver-gleichliche Verdienste. In seinen persnlichen Eigenschaften hat er seinem Volke ein herrliches Vorbild fr alle Zeiten gegeben. Die Kaiserin ugufta, geboren am 30. September 1811, war eine Tochter des Groherzogs von Sachsen-Weimar, und ver-lebte ihre Jugeud unter dem Einflsse des Geistes, der Weimar zur Heimsttte unserer grten Dichter gemacht hatte. Frhzeitig entwickelte sich in ihr eine groe Liebe zur Musik und Malerei wie zum Wohltun. Am 11. Juni 1829 vermhlte sich die Prinzessin mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen. Der Erziehung ihrer beiden Kinder widmete sie sich mit grter Sorgfalt. In den fnfziger Jahren lebte die Prinzessin Augusta mit ihrem Gemahl, der zum Militrgouverneur der Rheinland und Westfalen ernannt war, in Koblenz, das seitdem ihr Liebliugsort blieb. Als Augusta 1861 Knigin von Preußen geworden war, bewhrte sie sich als eine rechte Landesmutter. Mit mtterlichem Sinne nahm sie stets au dem Wohl und Wehe des Landes teil, und unablssig bte sie die Werke der christlichen Nchstenliebe. Liebevoll sorgte sie in den drei Kriegen fr die Verwundeten. Int' Jahre 1864 stiftete sie den Verein fr freiwillige Kranken-pflege"; 1866 rief sie den Vaterlndischen Franenverein" ins Leben, welcher der bedeutendste der Vereine vom Roten Kreuz*) geworden ist und nicht nur in Kriegszeiten, sondern auch im Frieden bei groen Unglcksfllen viel Gutes schafft. Der Kaiserin Augusta verdanken viele wohlttige Stiftungen ihre Entstehung und Frderung, wie Hospitler, Waisenhuser, Erziehungsanstalten sangusta-Stift in Charlottenburg fr verwaiste Offiziers- und Vemnteiitchter, Augusta-Hospital, Augusta-Schule u. v. a.). Im Jahre 1879 feierte die *) Auf Anregung des S.i,riftstellers Dunant (dnttg) in Genf schlo 1864 eine Anzahl von Staaten eine Konvention zur Besserung des Schicksals der im Kriege verwundeten Soldaten. Diese Konvention ist ein vlkerrechtlich bindender Vertrag, der alle Personen und Einrichtungen, die dem Wohle der verwundeten und erkrankten Krieger dienen, unter den Schutz der Neutralitt stellt. Als Erkennungszeichen dient ein rotes Kreuz im weien Felde. Der Genfer Konvention schlssen sich nach und nach alle Staaten an. Ergnzungen Nr. 42.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 460

1904 - Habelschwerdt : Franke
460 zwischen Arbeitgebern und Arbeitern schlichten sollen, und die Novelle zur Gewerbeordnung (1. Juni 1891) zustande. Durch diese Bestimmungen wurden Zeit, Dauer und Art der Arbeit so geregelt, da Gesundheit, Sittlichkeit und wirtschaftliche Bedrfnisse sowie der Anspruch auf gesetzliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben. Genaue Vor-schrifteu enthlt das Gesetz der Sonntags-, Frauen- und Kinderarbeit Um den Gefahren zu begegnen, die durch das zu zeitige Selbstudigwerden der jugendlichen Arbeiter entstehen, wurden an, 1. Oktober 1900 Lohuzahlungsbcher" fr die Minderjhrigen ein-gefhrt und so den Eltern und dem Vormund eiu Einblick in ihre Einnahme ermglicht'. 6. Kaiser Wilhelms Ii. Bemhungen um die Frderung tum Kunst, Wissenschaft und Schule. Kaiser Wilhelm, der selbst knstlerisch begabt ist, bringt der Kunst das lebhafteste Interesse entgegen. Nach seinen eigenen Worten soll sie ihm helfen. ..erzieherisch auf das Volk einzuwirken; sie soll auch deu unteren Stnden nach harter Mhe und Arbeit die Mglichkeit geben, sich an den Idealen wieder aufzu-richten". Freigebig untersttzt der Kaiser die Kunst und gibt den Knstlern im persnlichen Verkehr vielfache Anregung. In der Zeit von 1895 bis 1901 wurde Berlin aus kaiserliche Koste mit einem hervorragenden Ehrenschrnuck versehen. Als Zeichen seiner Anerkennung fr die Stadt und in Erinnerung an die ruhmreiche Vergangenheit des Vaterlandes lie Wilhelm Ii. in der Siegesallee im Tiergarten 32 Marmorstaudbilder der Fürsten Brandenburgs und Preuens er-richten. Die Doppelreihe der Denkmler beginnt mit Alb recht dem Bren und schliet mit Wilhelm dem Groen. Jedem Fürsten sind die Bsten von zwei bedeutenden Zeitgenossen beigegeben. Am 100. Geburtstage seines Grovaters enthllte der Kaiser das vom deutscheu Volke errichtete und von Reinhold Begas geschaffene National-Denkmal fr Wilhelm den Groen. Zahlreich sind die Kirchen, die unter Wilhelm Ii. bis jetzt entstanden. Unter ihnen ragen die Kaiser-Wilhelm - Gedchtniskirche (von Schmechten) und der Dom (von Raschdorff) in Berlin besonders hervor. Ferner wurde (1895) das Reichstagsgebude (von Wallot) vor dem Bradenbrger Tor und der Neubau des Abgeordnetenhauses und Herrenhauses vollendet. Wie der Kaiser viele Knstler seines persnlichen Umgangs wr-digt, so erfreuen sich auch die Männer der Wissenschaft seiner Hochschtzung; er lt sich von ihnen der alle neuen Entdeckungen, Erfindungen und Fortschritte der Technik Vortrge halten. Im Oktober 1900 legte er auf der Saalburg den Grundstein zum Reichslimes-mnseum (S. 13). Im Jahre 1901 wurde in seiner Gegenwart

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 426

1904 - Habelschwerdt : Franke
426 Deutschlands unter Preuens Fhrung. Der 1866 gegrndete Norddeutsche Bund" wurde durch den Beitritt von Bayern, Wrttemberg, Baden und Hessen zu einem Deutschen Bunde" erweitert. Nachdem die Vertrge mit den sddeutschen Staaten abgeschlossen waren, wurde König Wilhelm von dem Könige Ludwig von Bayern im Namen der deutschen Fürsten aufgefordert, als Prsident des neuen Deutschen Bundes, der den Namen Deutsches Reich" erhalten sollte, in Erinnerung an die Kaiserherrlichkeit des alten Reiches den Titel Deutscher Kaiser" zu führen. Der norddeutsche Reichstag erteilte den Bundesvertrgen mit den sddeutschen Staaten seine Zustimmung und sandte eine Abordnuug nach Versailles, um den König Wilhelm zu ersuchen, die deutsche Kaiserkrone anzunehmen. Der Sprecher der Deputation war derselbe Dr. Simson, der als Abgesandter der Frank-furter Nationalversammlung im Jahre 1849 Friedrich Wilhelm Iv. vergeblich die Kaiserkrone angetragen hatte. Tief ergriffen erklrte König Wilhelm, da er infolge des einmtigen Wunfches des deutschen 18. 1. 1871 Volkes und seiner Fürsten die Kaiserkrone annehmen werde. Die feierliche Kaiserproklamation erfolgte am 18. Januar 1871 im Spiegelsaale des glnzenden Knigsschlosses zu Versailles in Gegen-wart der versammelten deutschen Frsteu. In seiner Proklamation an das deutsche Volk erklrte Kaiser Wilhelm I.: Wir bernehmen die kaiserliche Wrde in dem Bewut-sein der Pflicht, in deutscher Treue die Rechte des Reichs und seiner Glieder zu schtzen, den Frieden zu wahren, die Unabhngigkeit Deutschlands, gesttzt auf die geeinte Kraft seines Volkes, zu ver-teidigen. Wir nehmen sie an in der Hoffnung, da dem deutschen Volke vergnnt sein wird, den Lohn seiner heien und opfermtigen Kmpfe in dauerndem Frieden und innerhalb der Grenzen zu genieen, welche dem Vaterlande die seit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe Frankreichs gewhren." Er schlo mit dem Wunsche: Uns aber und Unfern Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohl-fahrt, Freiheit und Gesittung." Am 21. Mrz erffnete der Kaiser den ersten deutschen Reichstag, der die neue Reichsverfassung zu berate hatte. 1). Die Vergrerung des Deutschen Reiches. Durch Elsa-Lothringen wurde das Deutsche Reich um 14 500 qkm und um Die Errichtung des neuen Deutschen Reiches. Atzler, Qu. u. L. Iii. Ergnzungen Nr. 37 und 38. Die Kaiserproklamation in Versailles. Atzler, a. a. O. Thronrede Kaiser Wilhelms I. an den ersten deutschen Reichstag am 21. Mrz 1871. Atzler, a. a. O.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 456

1904 - Habelschwerdt : Franke
456 3. Wilhelms Ii. Bemhungen um Erhaltung des Friedens. Am 15. Juni 1888 bestieg Wilhelm Ii. den Kaiserthron. In dem Aufrufe an sein Volk gelobte er, nach dem Beispiele seiner Vter feinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu fein, Frmmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu frdern, den Armen und Bedrngten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wchter zu sein". Um den Friedeu zu befestigen, unternahm der Kaiser in der ersten Zeit seiner Regierung Reisen zu den Herrschern fast aller Nachbarstaaten. berall wurdeu ihm groe Ehreubezeiguugeu zuteil, und neue Freundschaftsbande wurden geknpft. Auch die Reife, die das Kaiserpaar im Herbst 1898 nach dem Heiligen Lande unternahm, trug dazu bei, das Ansehen und den Einflu des Deutscheu Reiches im Orient zu mehren. In Jerusalem weihte der Kaiser die Erlserkirche eiu. Deu deutschen Katholiken berwies er das ihm vom Sultan geschenkte Grundstck Dormitio S. Mariae auf dem Berge Sion zur Erbauung einer Kirche. Im Jahre 1891 wurde der Dreibund erneuert. Da aber eine starke Kriegsmacht die beste Brgschaft des Friedens ist, so sorgt der Kaiser unablssig fr die innere Tchtigkeit des Heeres und der Marine wie fr deren zeitgeme Vermehrung und Ausgestaltung. Im Jahre 1893 wurde eine nderung des Wehrgesetzes vorgenommen. Fr die Futruppen, die fahrende Feldartillerie und den Train wurde die zweijhrige Dienstzeit eingefhrt. Seit dem Regierungsantritt Kaiser Wilhelms Ii. wurde die Friedensstrke des Heeres bis auf rund 600 000 Mann erhht. Das deutsche Heer wird in 23 Armeekorps eingeteilt. Im Kriegsfalle zhlt es mit 7 Jahrgngen des stehenden Heeres und der Reserve und 12 Jahrgngen Landwehr ungefhr 4 Millionen Streiter. Mit besonderem Eifer arbeitet der Kaiser au der Vergrerung und Vervollkommnung der deutschen Flotte. Er ist nicht nur ein groer Freund der See, auf der er alljhrlich feine Erholung sucht, sondern er hat auch die Bedeutung der Kriegs- und Handelsflotte fr das wirtschaftliche Gedeihen des Vaterlandes erkannt. Infolge der gewaltigen Bevlkerungszunahme, die z. B. im Jahre 1898 ruud 850 000 Kpfe betrug, und bei deu auergewhnlichen Fort-schritten der Technik und des Verkehrs mute die deutsche Volkswirtschaft in die Weltwirtschaft bergehen. Unser Handel breitete sich so ans, da der Wert der zur See fortbewegten Gter rund acht Milliarden Mark betrgt. Fr etwa 1900 Millionen Mark Nahrnngs- und Genumittel werden in einem Jahre auf dem Seewege eingefhrt. Kaiser Wilhelms Ii. Thronbesteigung. Atzler, Qu. u. L. Iii. Kaiser Wilhelm Ii. der Deutschlands Weltstellung und Seemacht. Atzler, a. a. O.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 459

1904 - Habelschwerdt : Franke
459 Befestigungen werden geschleift. China zahlt an die Verbndeten Mchte Entschdigungen und gewhrt Erleichterungen im internationalen Ver-kehr. Eine von einem kaiserlichen Prinzen geleitete Sondergesandtschaft bedauert dem Deutschen Kaiser gegenber die Ermordung des Freiherrn von Ketteler, zu dessen Ehren ein Denkmal in Peking errichtet wird. Im Sommer 1901 kehrten die siegreiche Truppen aus China ins Vaterland zurck, und einige Monate darauf empfing Kaiser Wilhelm die von dem Prinzen Tschnn gefhrte Shnegesandtschaft. Der Aufstand in Sdwestafrika. Im Januar 1904 brach in Sdwestafrika pltzlich und unvermutet ein allgemeiner Aufstand der Hereros aus. Eine Anzahl deutscher Farmen wurden geplndert und viele Ansiedler ermordet. Da die Aufstndischen gut bewaffnet sind und die Vorteile des schluchtenreichen, mit Dornbschen bewachsenen Gelndes trefflich zu bentzen verstehen, haben sie den deutschen Truppen schon empfindliche Verluste zugefgt. 5. Kaiser Wilhelms Ii. Som fr die arbeitenden Klassen. Schon in seiner ersten Thronrede erklrte Wilhelm Ii., da er die soziale Gesetzgebung im Sinne seines kaiserlichen Grovaters frdern wolle, betonte aber zugleich, da er jeder Untergrabung der staatlichen Orduuug mit Festigkeit entgegentreten werde. Infolge der kaiserlichen Anregung lsten die gesetzgebenden Krperschaften in kurzer Zeit eine Riesenaufgabe, indem sie bis 1889 das Gesetz der die Jnvaliditts-und Altersversicherung schufen. Diese Versicherung trat am 1. Januar 1891 ins Leben und brachte die Bestrebungen Kaiser Wilhelms I. fr das Wohl der arbeitenden Bevlkerung zu einem gewissen Abschlu. Um einige in der Praxis hervorgetretene Mngel der Versicherung zu beseitigen und den Kreis der Versicherungspflichtigen zu vergrern wie auch die Erlangung der Renten zu erleichtern, trat am 1. Januar 1900 an Stelle der bisherigen Bestimmungen das Jnvalideuversicheruugsgesetz. Nachdem fr die arbeitsunfhig gewordenen Arbeiter gesorgt worden war, fate Kaiser Wilhelm die Entwicklung des Arbeiterschutzes ins Auge. Zu diesem Zwecke berief der Kaiser zu Anfang des Jahres 1890 den Staatsrat, der ihm Vorschlge machen sollte, wie den sozialen belstnden abzuhelfen sei. In demselben Jahre erffnete der Kaiser die auf seinen Vorschlag in Berlin zusammengetretene internationale Arbeiterschutzkonferenz, in der die Vertreter der europischen Regierungen die hierher gehrenden Fragen errterten. Als Frchte dieser Bestrebungen kamen in Deutschland das Gesetz der die Gewerbegerichte (1890), die in bestimmten Fllen Streitigkeiten Kaiser Wilhelms Ii. Frsorge fr die Arbeiter. Atzler, Qu. u. L. Iii.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 463

1904 - Habelschwerdt : Franke
463 Volk 25 Jahre frher vollbracht hat. Besonders groartig gestaltete sich die Feier des Neichsjubilums am 18. Januar 1896. Der Kaiser stiftete an diesem Tage den Wilhelmsorden, der die In-schrist trgt: Wirke im Andenken an Kaiser Wilhelm den Groen" und fr hervorragende Verdienste um die Wohlfahrt und Veredelung des Volkes verliehen wird. Auch der hundertste Geburtstag Kaiser Wilhelms des Groen und die Jubelfeier des zweihuudertjhrigeu Bestehens des preuischen Knigtums wurden unter allgemeiner Begeisterung begangen. Um die im Januar 1904 ablaufenden Handelsvertrge ohne Schdigung der wirtschaftlichen Verhltnisse erneuern zu knnen, legte die Regierung 1902 dem Reichstage einen nenen Zolltarif vor, der zwischen den Bedrfnissen der Landwirtschaft und der Industrie die richtige Mitte zu treffen suchte. Erst uach schweren parlamentarischen Kmpfen wurde der Tarif, der eilte Erhhung der Getreidezlle brachte, angenommen. Im Frhjahr 1902 sandte Kaiser Wilhelm seinen Bruder Heinrich nach Nordamerika, um durch persnlichen Verkehr freundschaftliche Beziehungen mit der Union anzuknpfen. Prinz Heinrich fand in New-Jork und anderen groen Stdten eine begeisterte Ausnahme. Unermdlich stellt Kaiser Wilhelm Ii. seine vielseitige Begabung in den Dienst des Vaterlandes und der Menschheit und ist auf feilten Reisen und bei den Gegenbesuchen auswrtiger Fürsten unausgesetzt fr die Befestigung des Friedens ttig. Erfllt von hohen, auf sicherer religiser Grnndlnge ruhenden Idealen und durchdrungen voit der ganzen modernen Bildung, setzt Kaiser Wilhelm stets seine machtvolle Persnlichkeit et, nm seine auf das Volks- und Reichswohl gerichteten Plne zu verwirklichen. Allzeit schlagfertig zu bedeutsamer Rede, mahnt er sein Volk oft zur Einigkeit und erinnert es an seine welt-geschichtlichen Aufgaben. Darum schaut der Deutsche mit Stolz und Liebe ans seinen Kaiser, der in der,, vertrauensvollen Zuneigung seines Volkes stets den schnsten Lohn fr seine Arbeit" erblicken will, und der, in die Zukunft weisend, das glckverheiende Wort sprach: Mein Streben wird unablssig darauf gerichtet fein, die Grundlage fr eine gedeihliche 'Fortentwicklung auf allen Gebieten des ffentlichen Lebens zu festigen und das Vaterland auf friedlicher Bahn vorwrts zu führen." Kaiser Wilhelms Ii. Botschaft zur Feier des 25 jhrigen Neichsjubilums. Atzler, Qu. u. . Iii. Kaiser Wilhelm Ii. der die Aufgaben des alten und des neuen Deutschen Reiches. Atzler, a. a. O.

10. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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