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auf Italien richten zu können, das der Mittelpunkt seiner Macht werden sollte. Den Erzbischof Engelbert von Köln bestellte er zum Reichsverweser. Dann trat er seinen Römerzug an und erhielt vom Papste Honorins Iii. die Kaiserkrone (1220), wofür er die Freiheiten der Kirche bestätigte und einen Kreuzzug gelobte.
Zerwürfnisse mit dem Papste. Schon jetzt entwickelten sich zwischen Kaiser und Papst Differenzen a) wegen Übertragung der sizilischen Krone auf seinen Sohn Heinrich (nach einein Vertrage mit Innocenz Iii. sollten Sizilien und Deutschland nie vereinigt werden); b) wegen der mehrmaligen Ausschiebung des Kreuzzuges. Der friedliche Honorius Iii. nahm aber die Thatsache der Personalunion Siziliens und Deutschlands hin, mit nur seinen Lieblingsplan, einen neuen Kreuzzug, ausgeführt zu sehen.
2. Der 5. Kreuzzug, 1228—29.
Nach dem vergeblichen 4. Kreuzzuge bewegte die Idee der Wiedergewinnung der heiligen Länder noch immer die Gemüter; dies zeigte sich a) in der beispiellosen Erscheinung des sogenannten Kinderkreuzzuges, 1212 (große Scharen von Knaben glaubten das Unternehmen wagen zu können und fanden meist einen elenden Untergang), b) in der zwecklosen Kreuzfahrt des Königs Andreas Ii. von Ungarn, 1217.
Auch von Friedrich Ii. erwartete man einen neuen Kreuzzug. Der Kaiser hatte ihu bereits dem Papste versprochen und erhielt einen neuen Antrieb durch seine Vermählung mit der Tochter des Titularkönigs von Jerusalem. Er unternahm endlich von Brundisinm ans die Kreuzfahrt, kehrte aber, erkrankt, zurück und wurde vom Papste Gregor Ix., dem Nachfolger des Honorius, der die Krankheit für Verstellung hielt, in den Bann gethan. Im Jahre 1228 trat er zum zweiteumale den Zug au, doch nicht, um als Sieger, souderu als geschickter Diplomat das heilige Grab zu erwerben. Er schloß einen Vertrag mit dem Sultan Kantel von Ägypten, wonach Jerusalem und die Straßen nach Joppe und Akkon den Christen überlassen wurden.
3. Aussöhnung mit deni Papste, 1230. Nach seiner Rückkehr kam zwischen dem Kaiser und den: Papste zu St. Germauo 1230 ein Friede zu stände, woraus die Aufhebung des Bannes erfolgte.
4. Ordnung des Königreichs Neapel. Die nun folgende Zeit der Ruhe verwandte Friedrich auf die Hebung seines unteritalischen Reiches.
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Sulla mußte er fliehen. In Rhodus bildete er sich unter dem Redner Molo in der Beredsamkeit aus. Unterwegs fiel er Seeräubern in die Hände, aus deren Gewalt er sich durch Verwegenheit rettete. Nach Rom zurückgekehrt, machte er die gewöhnliche Ämterlaufbahn durch. Cäsar besaß hohe politische Einsicht, ein seltenes Feldherrntalent und eine unerschöpfliche Energie.
b) Cäsars Kriege in Gallien, 58—51. Gallien war damals, wie die Schweiz und Britannien, von den Kelten bewohnt. Dieselben waren ein wankelmütiges, schnell erregbares, an Ausdauer nicht gewöhntes Volk. Es bestand aus vielen Völkerschaften, deren Zusammenhang sehr locker war. Cäsar trieb zuerst die Helvetier, die im Begriffe waren, aus der Schweiz nach Gallien zu wandern, zurück und schlug dann den germanischen Heerkönig Ariovist unweit Mühlhausen. Nun wandte er sich gegen den mächtigen belgischen Völkerbund zwischen Seine und Rhein, den er durch Verweigerung einer Schlacht ermüdete, bis er sich auflöste; hierauf besiegte er die westlichen vereinzelten Stämme. Nachdem er noch je zwei Züge nach Germanien und Britannien unternommen, hatte er vollauf damit zu thun, den von dem ritterlichen Vercingetorix erregten Aufstand, der sich über ganz Gallien verbreitet hatte, zu unterdrücken. Damit war die Unterwerfung Galliens vollendet.
Die Bedeutung des gallischen Krieges sür Cäsar liegt darin, daß er ihm Gelegenheit gab, sich ein tüchtiges Heer zu bilden, — für den römischen Staat, daß dadurch die unruhigen, mit Einfall immer noch drohenden keltischen Völkerschaften unschädlich gemacht wurden und mich den Germanen ein Damm entgegengesetzt ward, — für die Kultur, daß Gallien die Brücke
für die Verbreitung römischer Kultur in das mittlere Europa wurde.
c) Cäsars Krieg gegen Pompejns, 49—48.
aa) Veranlassung. Nach Ablauf der Statthalterschaft
Cäsars verlangte der mit Pompejns unterdes vollständig ausgesöhnte Senat, daß Cäsar seine Legionen entlasse. Auf Veranlassung des von Cäsar bestochenen Tribunen
Knrio mußte der Senat an Pompejus dieselbe Forderung stellen, die dieser jedoch ablehnte. Als noch ein letzter Friedensvorschlag Cäsars vom Senate zurückgewiesen worden war, entschied er sich für den Krieg und überschritt den Rubiko. Pompejus, der ein so rasches Vorgehen nicht erwartet hatte, gab Rom preis, ließ die Staatskasse im
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immer ein sehr lockerer. Daher zerfiel Burgund in eine Anzahl kleinerer Herrschaften, die größtenteils an Frankreich kamen, b) Das neuere Burgund. Von dem arelatischen Königreiche ist das Herzogtum Burgund (Bourgogne) zu unterscheiden, das im 10. Jahrhunderte gestiftet würde und das Gebiet an der oberen Saone und Seine umfaßte. Nach dem Aussterben des Herzogshauses zog es König Johann von Frankreich ein und belehnte damit seinen Sohn Philipp den Kühnen, 1363. Mit letzterem beginnt die Glanzperiode Burgunds. Er vereinigte damit die dem deutschen Reiche gehörige Freigrafschaft Burgund (Franche-Comte) und die Grafschaften Flandern und Artois, seine Nachfolger erwarben auch die Niederlande. Dieses durch' Reichtum, Handel und .blühende .Städte ausgezeichnete Land erbte 1467 Karl der Kühne. ^ f.-s £.. v~,L. //J-
B. Werheiratung Marimikians. Karl der Kühne strebte nach dem Königstitel und versprach dafür Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. Inzwischen kämpfte er mit den von ihm bedrohten Schweizern und dem Herzoge von Lothringen. Von den ersteren wurde er bei Granfon und Murten besiegt, und gegen den letzteren verlor er in der Schlacht bei Nancy Krone und Leben, 1477. Obgleich nun der französische König den Versuch machte, Burgunb zu erwerben, vermählte sich boch Maria mit Maximilian; iubes konnte bteser nur bte Frauche-Comtö und bte Niederlaubc behaupten.
Die Erwerbung Burgunds bildet eine neue Stufe für Habsburgs Größe und erhebt Österreich zu europäischer Bedeutung. Doch lag darin der Keim des Gegensatzes putschen der französischen und habsburgischen Macht, der seitdem die europäische Politik beherrschte.
Iii. Warimikian I., 1493—1519. Er war ein tapferer, ritterlicher, hochgebildeter Fürst, rastlos thätig, doch nicht immer mit Glück.
1. Maßregeln zur Begründung des Landfriedens. Die Aufgabe einer Reform des Reiches hatte Maximilian von seinen Vorgängern geerbt. Nach vielfachen Bemühungen um eine Besserung der Zustände gelang ihm auf dem Reichstage zu Worms 1495 der Versuch, dem Reiche eine Verfassung zu geben. Es wurde ein ewiger Landfriede verkündigt, der nachstehende Maßregeln im Gefolge hatte: a) Einsetzung eines Reichskammergerichtes, welches der höchste Gerichtshof für die Rcichsstände und das Appellationsgericht für die mittelbaren Stäube war. Sein Sitz war anfangs zu Frankfurt a. M., dann zu Speier, später zu Wetzlar.
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6. Säkularisation Preußens. Der lange Kampf hatte das blühende Land zur Einöde gemacht, und noch schien die Ruhe nicht gekommen zu sein, da der Orden nach Wiedergewinnung des Verlorenen trachtete. Um die Beihilfe des Reiches zu gewinnen, wählte derselbe den Markgrafen Albrecht von Brandenburg aus der fränkischen Linie zum Hochmeister. Derselbe kehrte aber von einer Reise nach Deutschland mit dem Plane zurück, Preußen in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln, zumal sich die Reformation schon im Lande verbreitet hatte. Am :Uotiml-La25 wurde Albrecht zu Krakau durch den König Sigmund von Polen mit dem Herzogtume Preußen belehnt.
a) Albrecht, 1525—1568. Als Stützpunkt für die Reformation stiftete er die Universität Königsberg.
b) Albrecht Friedrich, 1568—1618. Nach seiner Vermählung mit Maria Eleonore von Kleve verfiel er in unheilbaren Blödsinn, weshalb dem Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg die Regentschaft übertragen wurde. Durch die Vermählung seiner Tochter mit dem Kurfürsten war für Brandenburg das Erbrecht gesichert.
X. Georg Wilhelm, 1619—1640. Seine Regierung fällt in die auch für Brandenburg so traurige Zeit des dreißigjährigen Krieges, auf den das Land nicht so vorbereitet war, daß es während desselben eine seiner Bedeutung entsprechende Stellung hätte behaupten können. Die Mängel des Staates waren folgende:
a) Der Kurfürst selbst war ein Mann von geringer Energie.
k) Sein Ratgeber war der katholische Minister Adam von Schwarzenberg, der sich zwar manche Verdienste um Brandenburg erworben hat, für die bevorstehenden Kämpfe aber der nötigen Mittel entbehrte.
c) Es fehlte an einem tüchtigen Heere.
ä) Die Bevölkerung war mit dem Kurhause wegen dessen Übertritts zur reformierten Lehre zerfallen. Sie zeigte sich darum hartnäckig bei der Bewilligung der Gelder und hoffte von dem Kaiser mehr Schutz, als von der eigenen Kraft.
Die Folge davon war, daß die Mark von den streitenden Parteien in gleicher Weise bedrängt wurde.
1. Während des böhmisch-pfälzischen Krieges blieb Brandenburg
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Krakau Polen Brandenburg Brandenburg Brandenburg
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sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
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uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist.
Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii.
5. sterreich.
Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie".
Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer.
Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet.
6. Rußland und die orientalische Frage.
a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Irlands Amerika Irland Irlands England Ungarn Bosnien Italien Genf
Huldreich Zwingli.
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seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli
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Neue Geschichte. 1. Periode. England.
zwuugeues Wesen für Eitelkeit gescholten, und in dieser Strenge, mit der man sie beurtheilte, mag wohl zum Theil der Grund ihrer nachmaligen Vergehungen liegen. Indessen versah sie es allerdings darin, daß sie auf die Sittenstrenge der Schotten zu wenig Rücksicht nahm und manches that, was Anstoß gab. So lebte sie zuweilen wochenlang mit ihren Frauen in einem einfachen Bürgerhause ganz als Bürgerin, um sich von allen Geschäften und allem Zwange loszumachen. In ihrer hulflosen Lage mußte bei ihr der Wunsch rege werden, sich mit Elisabeth auszusöhnen, damit sie im schlimmsten Falle an ihr einen Rückhalt gegen ihre Feinde hätte. Sie ließ daher Elisabeth begrüßen und sie bitten, sie doch als nächste Verwandte zur Nachfolgerin zu erkennen; gern wollte sie dagegen allen gegenwärtigen Ansprüchen entsagen. Aber Elisabeth traute der Aufrichtigkeit Maria's nicht und gab ihr eine abweisende Antwort. Doch versöhnten sie sich wenigstens zum Scheine und wechselten seit dieser Zeit Briefe, so daß es schien, als wären sie Freundinnen geworden. Aber immer blieb Elisabeth in einer ängstlichen Spannung; denn der Gedanke an die Möglichkeit, daß Maria sich mit einem auswärtigen Fürsten vermählen könnte, ließ ihr keine Ruhe. Endlich rückte sie daher mit dem Vorschlage heraus: wenn Maria sich entschließen könne, den Robert Dndley, Grafen von Leicester (sprich Lester), einen Bruder des unglücklichen Guilford, zu heiratheu, so sei sie bereit, sie als Thronerbin anzuerkennen. Dieser Leicester war damals Elisabeths Günstling, und Elisabeth mochte theils durch diesen Vorschlag ihrem Liebling ein Glück bereiten wollen, theils hoffen, auf diese Weise sich vor Maria's Ränken sicher zu stellen. Indessen wurde sie bald auderu Sinnes, und als Maria sich zu der Verbindung bereit erklärte, machte Elisabeth Ausflüchte, und Maria war über dies doppelzüngige Benehmen nicht wenig verlegen. Nicht viel fehlte, so wäre es zu einem Bruche gekommen; um ihn zu verhüten, sandte Maria den Sir Jacob Melvil Nach London.
Dies war ein munterer, gewandter Hofmann, und seine Königin hatte ihm befohlen, sich durch unterhaltende Gespräche in das Vertrauen der Elisabeth zu stehlen. Das gelang ihm denn auch so ganz, daß diese ihre Schwächen, besonders ihre große Eitelkeit, ihm ganz offen darlegte. Einmal erzählte ihr Melvil von seinen Reisen und den Trachten der Weiber in verschiedenen Ländern, welche Vorzüge jede hätte und durch welche die Schönheit und Gestalt besonders gehoben würde. Elisabeth hörte aufmerksam
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Neue Geschichte. 1. Periode. England.
der Engländer Anton Babington (sprich Bäbingten), Schüler der Jesuiten in Rheims, kamen nach England, entwarfen einen Plan, Elisabeth zu ermorden, den Kerker Maria's zu sprengen, sie auf den Thron zu setzen und den evangelischen Glauben in England zu unterdrücken. Mehrere andere Katholiken werden in das Geheimniß gezogen. Aber die Verschworenen wissen nicht, daß schon alles verrathen ist. Ein treuloser Katholik hat alles den englischen Ministern verrathen, und ehe sie es sich versehen, werden sie gefangen gesetzt, und Ballard und Babington nebst 12 andern enthauptet. Man hatte bei ihnen Briefe vorgefunden, welche außer Zweifel stellen, daß Maria den Mord gebilligt, und daß sie mit den Verschworenen sonst einverstanden gewesen war. Ueberhaupt war Maria um Ausflüchte nie verlegen, und zeigte bei allen Verhandlungen mit Elisabeth eine geübte Heuchelei.
Diese Verschwörung hatte Elisabeth aufs neue mit Entsetzen erfüllt; sie schauderte vor der Gefahr, in welche die verhaßte Maria sie gestürzt hatte, besonders da man immer neue Ränke und Verschwörungen, durch die sie ihre Freiheit erhalten wollte, entdeckte. Elisabeth erkannte, daß alle wiederholte Freundschaftsversicherungen nichts als Heuchelei waren. Graf Leicester rieth, sie heimlich durch Gift aus der Welt zu schaffen, aber rechtlichere Räthe erklärten ihren Abscheu davor. Zunächst wurde sie nach Fotheringhay (sprich Foderinghe) bei Peterborough gebracht und in engen Verwahrsam genommen; dann ein Gericht von 47 Lords niedergesetzt, welches ihren Antheil an der Verschwörung untersuchen sollte. Alle Anklagepunkte räumte sie ein; nur das leugnete sie hartnäckig, daß sie in die Ermordung Elisabeths gewilligt hätte. Diese Anschuldigung beruhte aus den Aussagen ihrer Schreiber Nau und Curle, welche versicherten, daß die Briefe echt wären, und mit denen Maria vor Gericht zusammengestellt zu werden bat, wo sie dann gewiß ihre Aussagen zurücknehmen würden. Aber dies wollten die Richter vermeiden und schlugen der Maria ihr Begehren ab. Endlich sprachen sie (25. October 1586) das Todesurtheil über Maria aus, und sobald das Parlament es bestätigt hatte, wurde es ihr bekannt gemacht. Sie empfing die Nachricht mit vieler Fassung und dankte Gott für die Gnade, die er ihr erwiese, indem er ihren zwanzigjährigen Qualen ein Ende setzte; denn sie wurde wirklich im Gefängniß streng behandelt. Es fehlte ihr oft an den Sätteln, die nothwendigsten Bedürfnisse zu befriedigen. Ihre Hüter erhielten nun Befehl, alle Zeichen der königlichen Würde, ihren
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Karl Xis. in der Türkei.
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Sorge zu äußern pflegte, und selbst über seine Wunde und über das Unglück bei Pnltawa nicht die geringste Gemüthsverstimmung zeigte; aber dieser Verlust rührte sein Herz so sehr, daß Augen, Hände und Sprache die tiefste Traurigkeit verriethen und er lange in diesem Zustande blieb." An seine jüngere Schwester schrieb er bald daraus: „Meine einzige Hoffnung ist, daß meine Herzensschwester sich bei fester Gesundheit befinden möge. Unser Herr erhalte sie ferner und mache mich einst so glücklich, sie noch einmal zu sehen. Diese Hoffnung macht mir das Leben noch einigermaßen werth, seit ich die Betrübniß erduldet habe, die ich nicht zu überleben glaubte. Denn mit frohem Muthe würde ich alles ertragen haben, wenn ich nur so glücklich gewesen wäre, von uns drei Geschwistern der erste zu sein, der sein ihm abgestecktes Ziel erreicht hätte. Nun hoffe ich wenigstens nicht so unglücklich zu sein, der letzte von uns zu werden."
Bis so weit war Karl gekommen; aber was sollte nun weiter geschehen? — Ohne Heer sich durch Polen oder Deutschland nach Schweden zurückzuschleichen, war für den stolzen Mann ein entsetzlicher Gedenke. „Wie?" dachte er, „wenn du den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland bewegen könntest?" — Und nun bot er alles dazu auf. Anfangs hatte Achmet keine Ohren dafür; aber Karl brachte es dahin, daß zwei Veziere, die vom Kriege abriethen, abgesetzt wurden, und selbst die Mutter des Sultans wurde bestochen. „Wann willst du," fragte sie ihren Sohn, „endlich meinem Löwen beistehen, daß er den Czar verschlinge?" — Achmet ernannte einen neuen Großvezier, Baltadschi Mehernet, und befahl ihm: „Führe das Heer gegen die Russen!" — „Gut," sagte Mehernet, „mein Schwert in der einen und den König an der andern Hand, will ich ihn an der Spitze von 200,000'Mcrntt nach Moskau führen!" — Im Geiste sah sich Karl schon in Moskau, und beinahe wäre es auch so weit gekommen.
Czar Peter hatte indessen in Moskau einen herrlichen Triumph gehalten. Durch sieben Triumphpforten zog er ein. Hinter ihm her wurden nicht nur die gemeinen schwedischen Gefangenen, sondern selbst die berühmten Generale Karls geführt; ein großer Verstoß gegen das Zartgefühl, mit dem man jeden Unglücklichen behandeln muß.*) Auch sah man unter der Beute den zerschossenen Trag-
*) Ein Augenzeuge erzählt: Mm dritten Tage nach unserer Ankunft in Moskau war der Triumphzug mit allen schwedischen Gefangenen. Der Marsch Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 19
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