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der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende.
3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400.
Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos.
Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt.
1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken.
a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396.
b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten.
2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg.
A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe:
a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409
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Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Mailand Mailand Brandenburg Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn Nikopolis Angora Avignon Frankreich Rom Avignon Rom
Ferdinand vergrößerte auch durch Eroberungen seine Macht. Er entriß den Mauren Granada 1492, den Franzosen Navarra und eroberte 1512 Neapel. Das welthistorische Ereignis unter seiner Regierung ist die Entdeckung Amerikas. -
Ii. Portugal. Portugal entstand dadurch, daß Alsons Vi. von Kastilien dem burgundischen Grafen Heinrich, der ihm im Kampfe gegen die Almora-widen beigestanden, die Grafschaft zwischen Minho und Duero abtrat, 1095,. Der Sohn Heinrichs erkannte die Oberherrschaft Kastiliens schon nicht mehr an Und nannte sich König von Portugal. Seine Linie starb 1383 aus.
Mit Johann I. bestieg die unecht burgundische Linie den Thron; sein jüngster Sohn war Heinrich der Seefahrer. ,v-V)
Synchronistische Übersicht üöer die Geschichte der östlichen
Böhmen.
I. Böhmen unter den Przemysliden, bis 1306.
Die Bewohner Böhmens waren in der ältesten Zeit nach einander die keltischen Bojer (daher der Name Böhmen), die germanischen Markomannen und die slavischen Tschechen. Die weise Königstochter L i b u s s a wählte sich den Prze-mysl zum Gemahl, auf den die Tschechen die ältesten Rechtssatznngen zurückführen. Der Libnssa wird auch'tue Gründung Prags zugeschrieben. Das Christentum wurde von Methodius im Lande verbreitet. Böhmen stand unter den Nachkommen Przemysls in mannigfacher Abhängigkeit von Mähren, Deutschland und Polen, bis 1030 Mähren mit Böhmen vereinigt wurde und Wratis-
Hleiche.
Polen.
I. Polen unter den Plasten, bis 1370.
Der slavische Stamm der Polen hatte sich zwischen der Warthe, Netze und Weichsel niedergelassen. Die Gründung der ältesten Dynastie wird dem Bauern Piast zugeschrieben. In die Geschichte treten die Polen ein a) mit der Unterwerfung des Herzogs Mie-czyslaw (Miesko) durch den Markgrafen Gero (unter Otto dem Großen), b) mit dessen Bekehrung znm Christentums (965). Damals reichte die Herrschaft der Piasten schon über die Gebiete Posen, Kalisch, Kujavien u. a. (Großpolen). Mieczys-lawssohn,Boleslawi. der Starke (Chrobry), 992—1025, eroberte die Provinzen Krakau, San-domir und Schlesien
Ungarn.
I. Ungarn unter den Arpaden, bis 1301.
Ungarn, das alte Pannonien, war zu Ende des 9. Jahrhunderts von dem finnischen Stamme der Magyaren, die von den Abendländern Ungarn genannt wurden, in Besitz genommen worden. Als das erste gemeinsame Oberhaupt wird Arpad genannt. Den Raubzügen der Ungarn nach dem Westen, ward durch die Schlachten bei Merseburg und auf dem Lechfelde ein Ziel gesetzt, worauf die Ungarn zum seßhaften Leben übergingen. Von den Nachfolgern Arpads sind zu nennen:
Stephan der Heilige, 997—1038. Derselbe nahm den Königstitel an, führte das Christentum ein und gab dem Lande eine Berfassung,
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Ungarn Ungarn Pannonien Ungarn Ungarn Merseburg Ungarn
260
6. Säkularisation Preußens. Der lange Kampf hatte das blühende Land zur Einöde gemacht, und noch schien die Ruhe nicht gekommen zu sein, da der Orden nach Wiedergewinnung des Verlorenen trachtete. Um die Beihilfe des Reiches zu gewinnen, wählte derselbe den Markgrafen Albrecht von Brandenburg aus der fränkischen Linie zum Hochmeister. Derselbe kehrte aber von einer Reise nach Deutschland mit dem Plane zurück, Preußen in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln, zumal sich die Reformation schon im Lande verbreitet hatte. Am :Uotiml-La25 wurde Albrecht zu Krakau durch den König Sigmund von Polen mit dem Herzogtume Preußen belehnt.
a) Albrecht, 1525—1568. Als Stützpunkt für die Reformation stiftete er die Universität Königsberg.
b) Albrecht Friedrich, 1568—1618. Nach seiner Vermählung mit Maria Eleonore von Kleve verfiel er in unheilbaren Blödsinn, weshalb dem Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg die Regentschaft übertragen wurde. Durch die Vermählung seiner Tochter mit dem Kurfürsten war für Brandenburg das Erbrecht gesichert.
X. Georg Wilhelm, 1619—1640. Seine Regierung fällt in die auch für Brandenburg so traurige Zeit des dreißigjährigen Krieges, auf den das Land nicht so vorbereitet war, daß es während desselben eine seiner Bedeutung entsprechende Stellung hätte behaupten können. Die Mängel des Staates waren folgende:
a) Der Kurfürst selbst war ein Mann von geringer Energie.
k) Sein Ratgeber war der katholische Minister Adam von Schwarzenberg, der sich zwar manche Verdienste um Brandenburg erworben hat, für die bevorstehenden Kämpfe aber der nötigen Mittel entbehrte.
c) Es fehlte an einem tüchtigen Heere.
ä) Die Bevölkerung war mit dem Kurhause wegen dessen Übertritts zur reformierten Lehre zerfallen. Sie zeigte sich darum hartnäckig bei der Bewilligung der Gelder und hoffte von dem Kaiser mehr Schutz, als von der eigenen Kraft.
Die Folge davon war, daß die Mark von den streitenden Parteien in gleicher Weise bedrängt wurde.
1. Während des böhmisch-pfälzischen Krieges blieb Brandenburg
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153
1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann.
B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner
Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um
die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die
Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das
Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg.
C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin
wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen.
Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte.
D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge.
a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien
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sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
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uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist.
Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii.
5. sterreich.
Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie".
Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer.
Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet.
6. Rußland und die orientalische Frage.
a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im
28*
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Vii Eduard Rudolf_( Rudolf Franz_Ferdinand Franz Ferdinand Franz_Josephs_I. Franz Elisabeth Kukan Alexander_Ii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Irlands Amerika Irland Irlands England Ungarn Bosnien Italien Genf
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wurde aber Eberhards Sohn Ulrich von den Stdtern besiegt (1377). Im folgenden Jahre erkannte der Kaiser den Stdtebund an. (L. Uhland: Graf Eberhard der Rauschebart.) Doch zogen sich die Kmpfe zwischen Eberhard und den Stdten noch jahrelang hin.
6. Karls Som fr die Hausmacht und sein Ende. Karl Iv. grndete eine bedeutende Hausmacht. Zu seinen Erblndern, Bhmen und Oberlausitz, erwarb er durch Kauf die Oberpfalz und die Nieder-lansitz. Im Vertrage zu Frstenwalde, 1373, erhielt er Brandenburg. Ebenso vereinigte er Schlesien, dessen Erwerbung schon sein Vater vorbereitet hatte, nach seiner Verheiratung mit einer schleichen Frstentochter mit Bhmen. Diesen Lndern galt Karls unablssige landesvterliche Sorge. Vor allem erfuhr Bhmeu durch ihn vielfache Frderung. Er verschnerte seine Residenz Prag, er-baute die nach ihm benannte Moldaubrcke und grndete hier die erste deutsche Universitt (1348). Berg- und Weinbau, Handel und Verkehr wurden gehoben. Die Badeorte Karlsbad und Teplitz verdanken Karl Iv. ihre Entstehung.
Noch vor seinem Tode gab Karl seinem bereits zum Kaiser gewhlten Sohne Wenzel Bhmen, während sein zweiter Sohn Sigismund die Mark Brandenburg, sein dritter Sohn Johann (von Grlitz) die Lausitz und sein Neffe Jobst Mhren erhielt.
Stammtafel des tuujmifdj - luxemburgischen Hauses.
Dttolar, König v. Bhmen, + 1278.
Agnes, Wenzel f 1305, Kaiser Heinrich Vii. + 1313.
Gem. Rudolf v. Habsburg, Gem. Judith
Hzg. v. Osterreich. v. Habsburg.
Johann Parricida. Elisabeth, Gem. Johann v. Luxemburg, König
v. Bhmen, f 1346.
Kaiser Wenzel f 1419.
Kaiser
Elisabeth, Gem. Kaiser Albrecht Ii. aus dem Hause der fterreich. Habsburger f 1439.
Kaiser Karl Iv. f 1378. Johann Heinrich, Markgraf v. Mhren, ' f 1375,
1. Gem. Margareta Manltasch,
2. Gem. Margareta v. Troppau.
igismund t 1437, Gem. Maria v. Ungarn.
Johann v. Grlitz, Markgraf d. Lausitz und Herr d. Neumark, t 1396.
Jobst t 1411.
Prokop f 1405.
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Extrahierte Personennamen: Ulrich Eberhard Eberhard Karls Karl_Iv Karl Karls Karl_Iv Karl Karl Karl Wenzel_Bhmen Sigismund Johann_(von_Grlitz Johann Jobst_Mhren Agnes Heinrich_Vii Heinrich Rudolf_v Rudolf Judith
Hzg Johann_Parricida Johann Elisabeth Johann Wenzel Elisabeth Albrecht_Ii Albrecht Karl_Iv Karl Johann_Heinrich Johann Heinrich Margareta_Manltasch Margareta_v Maria Maria Johann Neumark Prokop
Extrahierte Ortsnamen: Karls Nieder-lansitz Brandenburg Karls Karlsbad Teplitz Brandenburg Osterreich Luxemburg Troppau Ungarn
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drei Oberhupter. Als aber Jobst 1411 starb und Wenzel seinem Bruder die Reichsregierung berlie, wurde Sigismund von allen Kurfrsteu als König anerkannt. Er war beim Antritte seiner Regierung bereits Kurfürst von Brandenburg und durch seine Heirat mit der Erbtochter Ludwigs des Groen König von Ungarn.
Als solcher geriet er in Kmpfe mit den Trken, die am Ende des 14. Jahrhunderts auf der Balkanhalbinsel eindrangen. Er wurde 1396 von ihnen in der Schlacht bei Nikpolis an der Donau besiegt. Nach dem Tode seines Bruders Wenzel wurde Sigismund auch König von Bhmen.
Sigismund war ein stattlicher Mann. Er zeichnete sich durch Bildung, ritterlichen Sinn und Leutseligkeit aus. Dabei neigte er aber zu einem ppigen und verschwenderischen Leben, war leiden-schaftlich und unzuverlssig. Um sich aus seiner steten Geldverlegenheit zu helfen, griff er oft zu unerlaubten Mitteln.
2. Das Konzil zu Konstanz, 14141418. Nach dem Tode 1414-1418 Gregors Xi., der 1377 nach vielem Drngen der Rmer seinen Sitz von Avignon wieder nach Rom verlegt hatte, fanden doppelte Papst-whlen statt. Das dadurch entstandene Schisma wurde vergrert,
als das Konzil zu Pisa 1409 die beiden Ppste absetzte und einen neuen Papst whlte. Es standen sich nun drei Ppste gegenber:
Gregor Xii., Benedikt Xiii. und Johann Xxiii. Sigismund nahm sich der Lsung der kirchlichen Frage mit grtem Eifer an. Auf sein Betreiben kam ein Konzil zu Konstanz zustande, das die grte Kirchenversammlung im Mittelalter war; zugleich war es fr Deutsch-land ein Reichstag und fr Europa ein Kongre der christlichen Völker. In der kleinen Bodenseestadt Konstanz versammelten sich 33 Kardinle, etwa 300 Erzbifchfe und Bischfe und zahlreiche andere Geistliche. 37 Universitten hatten zusammen gegen 2 000 Vertreter gesandt: auerdem trafen etwa 1 600 Fürsten ein. Kaufleute und Wechsler, aber auch fahrende Leute und Gesindel aller Art strmten hier zusammen. Das Konzil hatte eine dreifache Aufgabe zu lsen:
a. Beilegung des Kirchenschismas. Nach langen Ver-Handlungen verzichtete Gregor Xii. auf die ppstliche Wrde; die beiden anderen Ppste wurden auf dem Konzil zu Konstanz abgesetzt. Der neu-gewhlte Papst Martin V., ein Italiener, fand allgemeine Anerkennung.
b. Reform der Kirche an Haupt und Gliedern. Infolge der Abhngigkeit von den franzsischen Knigen und durch das darauf-folgende Schisma war das Ansehen des Papsttums sehr gesunken.
Eberhard Windecks Leben des Kaisers Sigismund. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 87. Bd.
Aschbach, Geschichte Kaiser Sigismunds: Das Konzil zu Konstanz.
Atzler, lu. u. L. I. Nr. 57.
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Extrahierte Personennamen: Jobst Sigismund Ludwigs Ludwigs Sigismund Sigismund Gregors Gregor_Xii Gregor Benedikt_Xiii Johann_Xxiii Johann Sigismund Gregor_Xii Gregor Martin_V. Eberhard_Windecks Sigismund Sigismunds
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Ungarn Nikpolis Donau Konstanz Gregors Avignon Rom Deutsch-land Europa Konstanz Aschbach Konstanz
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Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an.
a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte.
' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er.
1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640.
1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten.
Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge
Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti
Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_I. Albrecht_I. Albrecht Albrecht_Friedrich Albrecht Friedrich Albrecht_Ii Albrecht Maria_Eleonore_von_Kleve Maria Georg_Friedrich_von_Ansbach-Bayr'enth Friedrich Joachim_Friedrich_von_Brandenburg Friedrich Johann_Sigismund Johann Joachim_Friedrich Friedrich Georg_Wilhelm Wilhelm Abam_von_Schwarzenberg Schwarzenbergs Friedrichs Georg_Wilhelm Wilhelm
Huldreich Zwingli.
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seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli