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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 193

1888 - Habelschwerdt : Franke
Ferdinand vergrößerte auch durch Eroberungen seine Macht. Er entriß den Mauren Granada 1492, den Franzosen Navarra und eroberte 1512 Neapel. Das welthistorische Ereignis unter seiner Regierung ist die Entdeckung Amerikas. - Ii. Portugal. Portugal entstand dadurch, daß Alsons Vi. von Kastilien dem burgundischen Grafen Heinrich, der ihm im Kampfe gegen die Almora-widen beigestanden, die Grafschaft zwischen Minho und Duero abtrat, 1095,. Der Sohn Heinrichs erkannte die Oberherrschaft Kastiliens schon nicht mehr an Und nannte sich König von Portugal. Seine Linie starb 1383 aus. Mit Johann I. bestieg die unecht burgundische Linie den Thron; sein jüngster Sohn war Heinrich der Seefahrer. ,v-V) Synchronistische Übersicht üöer die Geschichte der östlichen Böhmen. I. Böhmen unter den Przemysliden, bis 1306. Die Bewohner Böhmens waren in der ältesten Zeit nach einander die keltischen Bojer (daher der Name Böhmen), die germanischen Markomannen und die slavischen Tschechen. Die weise Königstochter L i b u s s a wählte sich den Prze-mysl zum Gemahl, auf den die Tschechen die ältesten Rechtssatznngen zurückführen. Der Libnssa wird auch'tue Gründung Prags zugeschrieben. Das Christentum wurde von Methodius im Lande verbreitet. Böhmen stand unter den Nachkommen Przemysls in mannigfacher Abhängigkeit von Mähren, Deutschland und Polen, bis 1030 Mähren mit Böhmen vereinigt wurde und Wratis- Hleiche. Polen. I. Polen unter den Plasten, bis 1370. Der slavische Stamm der Polen hatte sich zwischen der Warthe, Netze und Weichsel niedergelassen. Die Gründung der ältesten Dynastie wird dem Bauern Piast zugeschrieben. In die Geschichte treten die Polen ein a) mit der Unterwerfung des Herzogs Mie-czyslaw (Miesko) durch den Markgrafen Gero (unter Otto dem Großen), b) mit dessen Bekehrung znm Christentums (965). Damals reichte die Herrschaft der Piasten schon über die Gebiete Posen, Kalisch, Kujavien u. a. (Großpolen). Mieczys-lawssohn,Boleslawi. der Starke (Chrobry), 992—1025, eroberte die Provinzen Krakau, San-domir und Schlesien Ungarn. I. Ungarn unter den Arpaden, bis 1301. Ungarn, das alte Pannonien, war zu Ende des 9. Jahrhunderts von dem finnischen Stamme der Magyaren, die von den Abendländern Ungarn genannt wurden, in Besitz genommen worden. Als das erste gemeinsame Oberhaupt wird Arpad genannt. Den Raubzügen der Ungarn nach dem Westen, ward durch die Schlachten bei Merseburg und auf dem Lechfelde ein Ziel gesetzt, worauf die Ungarn zum seßhaften Leben übergingen. Von den Nachfolgern Arpads sind zu nennen: Stephan der Heilige, 997—1038. Derselbe nahm den Königstitel an, führte das Christentum ein und gab dem Lande eine Berfassung,

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 213

1888 - Habelschwerdt : Franke
213 Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt. a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375. b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war. e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig. Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >- 2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt. In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt. D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme. E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang. Das Haus Tudor, 1485—1603. 1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron. 2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard. 3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 284

1888 - Habelschwerdt : Franke
284 gleich stärkere Heer der Russen an der Küste von Livland und schlug es zurück. Anstatt aber diesen Sieg weiter zu verfolgen, wollte er vorher den schwächeren Polenkönig entthronen. Er besiegte die Polen in zwei Schlachten an der Düna und ein polnisch-sächsisches Heer bei Fraustadt. Hieraus suchte er August Ii. in seinem Erdreiche Sachsen aus und zwang ihn zum Frieden von Altranstädt, 1706. August verzichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Lesziuski, bestieg. Ii. Die Wendung. 1. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter die russischen Eroberungen an der Ostseeküste erneuert und durch Gründung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, befestigt, sowie sein Heer im kleinen Kriege eingeübt. Karl, der sich in der Aussicht, die Verbindung mit den Kosaken zu erreichen, zu einem Zuge in das südliche Rußland hatte verleiten lassen, geriet dort in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Poltawa 1709 entscheidend geschlagen. Er flüchtete nach der Türkei. 2. Karl in der Türkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militärischen Übungen in gewohnter Weise fortsetzte. Er reizte die Pforte zu einem Kriege gegen Rußland, und der Zar mußte sich durch Abtretung Afows freien Abzug erkaufen. Des unruhigen Gastes endlich müde, ließ der Sultan fein Lager stürmen; doch erst der ihm in Schweden drohende Verlust der Regierungsgewalt veranlaßte ihn zu schleuniger Rückkehr in sein Land. 3. Fortschritte der Verbündeten. Unterdessen hatten August Ii. von Sachsen und Friedrich Iv. von Dänemark den Frieden wieder gebrochen und ihr Bündnis erneuert. Unter Vermittelung der Seemächte wurde aber im „Haager Konzert" die Neutralität des deutschen Reiches festgestellt, und Preußen besetzte zur Sicherung der schwedischdeutschen Länder Stettin. Peter eroberte die schwedischen Ostseeprovinzen. 4. Karls Rückkehr und Tod. Nach seiner Rückkehr verlangte Karl die sofortige Herausgabe Stettins. Deshalb schloß sich Friedrich Wilhelm I. von Preußen feinen Feinden an, und die Schweden wurden gänzlich aus Deutschland vertrieben. Die letzten Kräfte der Nation verwandte Karl, um den Dänen Norwegen zu entreißen. Aber in den Laufgräben vor Friedrichshall traf ihn eine tödliche Kugel, 1718. Trotz feiner hohen Befähigung als Feldherr und feiner persönlichen Tapferkeit hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine Leidenschaftlichkeit Schweden von seiner Großmachtstellung herabgestürzt. Iii. Friede. Der schwedische Reichsrat, der mit Karls Schwester Ulrike Eleonora die Regierung führte, schloß nun den Frieden zu Stockholm, 1720. 1. Preußen gewann Stettin und Vorpommern zwischen Oder und Peene;

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 260

1888 - Habelschwerdt : Franke
260 6. Säkularisation Preußens. Der lange Kampf hatte das blühende Land zur Einöde gemacht, und noch schien die Ruhe nicht gekommen zu sein, da der Orden nach Wiedergewinnung des Verlorenen trachtete. Um die Beihilfe des Reiches zu gewinnen, wählte derselbe den Markgrafen Albrecht von Brandenburg aus der fränkischen Linie zum Hochmeister. Derselbe kehrte aber von einer Reise nach Deutschland mit dem Plane zurück, Preußen in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln, zumal sich die Reformation schon im Lande verbreitet hatte. Am :Uotiml-La25 wurde Albrecht zu Krakau durch den König Sigmund von Polen mit dem Herzogtume Preußen belehnt. a) Albrecht, 1525—1568. Als Stützpunkt für die Reformation stiftete er die Universität Königsberg. b) Albrecht Friedrich, 1568—1618. Nach seiner Vermählung mit Maria Eleonore von Kleve verfiel er in unheilbaren Blödsinn, weshalb dem Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg die Regentschaft übertragen wurde. Durch die Vermählung seiner Tochter mit dem Kurfürsten war für Brandenburg das Erbrecht gesichert. X. Georg Wilhelm, 1619—1640. Seine Regierung fällt in die auch für Brandenburg so traurige Zeit des dreißigjährigen Krieges, auf den das Land nicht so vorbereitet war, daß es während desselben eine seiner Bedeutung entsprechende Stellung hätte behaupten können. Die Mängel des Staates waren folgende: a) Der Kurfürst selbst war ein Mann von geringer Energie. k) Sein Ratgeber war der katholische Minister Adam von Schwarzenberg, der sich zwar manche Verdienste um Brandenburg erworben hat, für die bevorstehenden Kämpfe aber der nötigen Mittel entbehrte. c) Es fehlte an einem tüchtigen Heere. ä) Die Bevölkerung war mit dem Kurhause wegen dessen Übertritts zur reformierten Lehre zerfallen. Sie zeigte sich darum hartnäckig bei der Bewilligung der Gelder und hoffte von dem Kaiser mehr Schutz, als von der eigenen Kraft. Die Folge davon war, daß die Mark von den streitenden Parteien in gleicher Weise bedrängt wurde. 1. Während des böhmisch-pfälzischen Krieges blieb Brandenburg

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 77

1904 - Habelschwerdt : Franke
77 frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch ausarbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kannt. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Hastings (hehstings). Mit ihm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauert. Dritter Abschnitt. Die ^Wltnmdjtetrxxlitik der Hohenstaufen und die Gernranifternng des Ostens. Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1152-1190 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen feines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war eine knigliche Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung mit den lebhasten blauen Augen, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, semer Liebe fr Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte in der Erinnerung weiter. Dabei war er ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Doch konnte er auch unerbittlich streng und bis zur Grausamkeit hart sein. Das nchste Ziel seiner Regierung war die Vershnung der Parteien und die Wahrung der kaiserlichen Rechte. Die Ausshnung mit den Welsen gelang ihm um so leichter, als seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und verlieh ihm, um den mchtigen Fürsten dauernd an sich zu fesseln, auch Bayern. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde beschwichtigt, indem feine bisher von Bayern abhngige Markgrafschaft sterreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum erhoben und mit so vielen Vorrechten ausgestattet wurde, da sich hier zuerst eine unabhngige Territorialmacht herausbildete. 2. Friedrichs Kmpfe in Italien, a. Kmpfe in Oberitalien. Zerstrung Mailands. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herrschaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalieu hatte sich seit der Zeit Heiurichs Iv.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 272

1904 - Habelschwerdt : Franke
272 seines Strebens, die Grenzen seines Staates abzurunden und zu erweitern und Preußen zu einer Gromacht zu erheben. Seine Absichten waren anfangs nach Westen auf Jlich mtd Berg gerichtet. Als aber im Herbst 1740 Kaiser Karl Vi. starb und seine Tochter Maria Theresia gem der Pragmatischen Sanktion die Regierung antrat, erhoben Bayern und Sachsen Ansprche auf die sterreichischen Lnder. Bei der pltzlich vernderten politischen Lage fate Friedrich den Entschlu, Schlesien (vgl. S. 294) zu erwerben. 3. Die drei Schtelischen Kriege und der sterreichische Krlol'gekrieg. A. Veranlassung zu den Schleichen Kriegen. a. Preußen hatte die Pragmatische Sanktion unter der Bedingung anerkannt, da es das Herzogtum Berg erhalte. Als aber im Jahre 1732 die bergische Herzogsfamilie ausstarb, hielt der Kaiser sein Versprechen nicht, sondern gab das Lehen an Psalz-Snlzbach (S. 263). Deshalb trug Friedrich Ii. kein Bedenken, der Pragmatischen Sanktion die Anerkennung zu versagen, sich den Feinden Maria Theresias an-zuschlieen und die Ansprche seines Hauses auf schlesische Gebiete, nmlich auf Liegnitz, Brieg, Wohlan und Jgerndorf, geltend zu machen. b. Die Ansprche, die Friedrich auf Liegnitz, Brieg und Wohlan erhob, grndeten sich auf die von Joachim Ii. mit Friedrich Ii. von Lieguitz 1537 geschlossene Erbverbrderung (S. 220). Als im Jahre 1g75 die Piasteu vou Lieguitz ausstarben, zog Kaiser Leopold I. die Herzogtmer ein. Der Groe Kurfürst mute sich mit dem Kreise Schwiebns begngen, den jedoch sein Sohn wieder zurckgab (S. 254). Friedrich behauptete nun, da nach der Herausgabe des quivalents" (der Entschdigung) die Ansprche wieder Geltung htten. c. Auch aus das Herzogtum Jgerndorf hatten die Hohen-zollern Ansprche, die aber von den Habsbnrgern nicht bercksichtigt worden waren (S. 249). Gegen Abtretung von Schlesien wollte Friedrich sich mit Oster-reich verbnden, bei der Kaiserwahl dem Gemahl Maria Theresias die Stimme geben, bis zu drei Millionen Taler Nntersttzungs-gelber zahlen und auf das Herzogtum Berg verzichten. Da man in Wien diese Vorschlge entrstet zurckwies, entschied sich der König fr den Krieg. Friedrichs Grnde fr seinen Einfall in Schlesien. Atzler, Qu. n. L. Ii. Nr. 52. Aus der Instruktion fr den Gesandten in Wien der die Anerbietungen und Forderungen Friedrichs Ii. vor dem 1. Schlefifchen Kriege. Agier, ct. a- O. Nr. 51.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 171

1904 - Habelschwerdt : Franke
171 Kaiser Rudolf Ii. suchte nun wenigstens Bhmen fr sich zu retten und bewilligte darum in dem sogenannten Majesttsbriefe 1609 den Anhngern der Angsburger Konfession Religionsfreiheit und das Recht, Kirchen und Schulen zu errichten. Die Auslegung des Majestts-briefes war aber bei Katholiken und Protestanten verschieden. e. Der 3[ich-^fevi|cfie (Brfotgeftrcit. Im Jahre 1609 war mit dem Tode des kinderlosen Herzogs Johann Wilhelm von Jlich, Kleve und Berg, dem auch Mark, Ravensberg und Ravenstein gehrten, eines der wichtigsten Reichsterritorien erledigt worden. Da das Land meist reformierte Bewohner hatte, so war es nicht ohne Bedeutnng, ob ein katholischer oder protestantischer Fürst die Nachfolge erhielt. Es mackten darauf Anspruch der Kurfürst Iohauu Sigismund von Brandenburg (als Schwiegersohn der lteren, schon verstorbenen Schwester des Erblassers) und der Pfalzgras Wolfgang von Neu brg an der Donau (als Sohn der jngeren, noch lebenden Schwester des verstorbenen Herzogs). Um jeden Anspruch eines Dritten auszuschlieen, vereinigten sich die beiden Fürsten im Vertrage zu Dortmund, 1609, zur gemeinsamen Besitznahme des Erbes, während der Kaiser durch sterreichische und spanische Truppen vou den Niederlanden aus Jlich als erledigtes Lehen besetzen lie. Auch Frankreich und Holland mischten sich ein. Da brach zwischen dem Kurfrsten und dem Pfalzgrafen ein Zwist aus. Wolfgang von Neuburg trat jetzt zur katholischen Kirche der und erlangte die Untersttzung der Liga und der Spanier; Johann Sigismund uahm die reformierte Lehre an und erhielt Hilfe von der Union und den Niederlndern. Zum Kriege kam es jedoch nicht, sondern die beiden Gegner einigten sich im Vertrage zu Xanten, 1614, in der Weise, da Brandenburg Kleve, Mark und Ravensberg, Pfalz-Nenbnrg aber Jlich und Berg erhielt. Brandenburg fate dadurch im Westen Deutschlands Fu. Stammtafel des Inlicl/Klevifcl^en Hanfes. Wilhelm, Herzog von Kleve, + 1592. Sybilla, Johann Wilhelm, Maria Eleonore f 1608. Anna f 1632. <^^ter' Hzg- v. Kleve, Gem. Albrecht Ii. Friedrich, Gem. ^ ;'h t 1609._Hzg. von Preußen. Philipp Ludwig, ^Sachsen. Staat 1625. Eleonore t let Gem. Gem. __-_____ Johann Sigismund, Joachim Friedrich, Wolfgang Wilhelm, Kurfürst Kurfürst Pfalzgraf feit 1614. von Brandenburg. von Brandenburg. Aus dem Majesttsbrief Kaiser Rudolfs Ii. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 75.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.
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