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1. Theil 2 - S. 62

1880 - Stuttgart : Heitz
62 Mittlere Geschichte. 2. Periode. Deutschland. gab man ihm einen Helm, einen Schild und eine Lanze, und führte ihm ein Pferd vor, das er fröhlich umhertummelte. Familiennamen hatte man anfangs noch nicht. Ein Jeder führte einen Taufnamen: Peter, Otto, Friedrich, Lothar u. s. w. Der Zuname richtete sich nach feinen Verhältnissen. War er ein Edelmann, so nannte er sich nach seinem Schlosse. Hieß dieses z. B. Falkenburg und der Ritter Hugo, so wurde er Hugo von Falkenburg genannt. So sind viele Namen unserer adeligen Familien entstanden, nur daß jetzt säst gar keine mehr das Stammschloß besitzt, welches ihr den Namen gegeben hat. Mit den Bürgern hatte es eine ähnliche Bewandtniß. Da diese aber kein Schloß hatten, so erhielten sie ihre Namen entweder von ihrer Beschäftigung (z. B. Müller, Bäcker, Kretschmer, Gärtner, Schneider, Schuster, Krüger), oder von gewissen Eigenthümlichkeiten (z. B. Breitkops, Spitznas, Breitenbauch, Groß, Klein, Klug, Kurz u. s. w.). Diese Namen bezogen sich zwar anfangs nur auf Den, welcher sie bekommen hatte, wurden aber nach und nach Familiennamen. Die feierlichen Waffenspiele der Ritter nannte man Turniere. Vermuthlich sind sie in Frankreich entstanden. In Deutschland soll Heinrich der Vogler sie zuerst eingeführt haben; doch ist nicht gewiß, ob die Waffenübungen, die er anordnete, wirklich Turniere waren. Die dabei stattfindenden Gebräuche und Gesetze sind nicht immer dieselben gewesen; gewöhnlich hatten sie folgenden Verlauf. Wenn ein Fürst oder sonst ein Vornehmer ein Turnier geben wollte, so schickte er lange vorher Einladungen an benachbarte Fürsten umher und ließ durch Herolde im ganzen Lande, zuweilen selbst im Auslande das Turnier ankündigen und den Tag bestimmen. Dann fanden sich zur bestimmten Zeit viele Ritter ein, alle herrlich gerüstet, gepanzert vom Kopf bis auf die Füße; selbst die Pferde waren mit eisernen Blechen bedeckt und mit köstlichen Decken und andern Zierrathen behängt. Auf dem Schilde hatte jeder ein Abzeichen, welches er immer führte, und welches alle, die zu seiner Familie gehörten, beibehielten, einen Löwen, Elephanten, Adler, Steinbock, ein Pferd, einen Engel u. dgl. Daraus sind die Wappen entstanden. Da aber viele Familien Seitenlinien hatten, so hatte jede noch ein besonderes, sie bezeichnendes Kleinod auf dem Helme: einen Adlerflügel, ein Paar Ochsenhörner, einen Pferdekopf u. s. w., Alles von Erz. Am Tage vorher mußte jeder seinen Namen bei den Wappenrittern angeben, und wenn er nicht eine fürstliche Person oder sonst schon ein bekannter Ritter war, seinen Adel beweisen;

2. Theil 2 - S. 133

1880 - Stuttgart : Heitz
Letzte Kreuzzüge. 133 armseliges Pilgerkleid. Schon in den ersten Tagen der Reise kam er in Gefahr, erkannt zu werden. So kam er nach dem Dorfe Erdberg bei Wien, wo er sich nur ein paar Tage ausruhen wollte. Aber auch hier war er unbesonnen. Er ließ nämlich viel Geld sehen und wendete so viel auf, daß die Leute stutzig wurden, daß ein armer Pilger so viel auszugeben hätte. Das erfuhr Leopold und ließ ihn beobachten. Als Richard das merkte, wurde ihm bange, und um nicht erkannt zu werden, flüchtete er sich in ein anderes Wirthshaus, und als man ihm auch dahin folgte, stellte er sich an den Bratspieß in der Küche. Aber unklugerweise behielt er an der Hand, mit welcher er den Spieß drehte, einen kostbaren Ring stecken, und um sein Unglück voll zu machen, trat eben ein Diener des Herzogs ein, der ihn in Palästina gesehen hatte und sogleich wieder erkannte. Er wurde gezwungen, sich gefangen zu geben; man brachte ihn zu Leopold. Dieser ließ ihn sogleich auf der Burg Dürenstein an der Donau einschließen, und Niemand wußte, wo Richard geblieben war. Als die Nachricht nach England kam, daß er gefangen wäre, entschloß sich ein Edelmann aus Artois, Namens Blondel, seinen Gebieter aufzusuchen und so lange alle Länder zu durchziehen, bis er ihn gefunden hätte. Endlich kam er zufällig auf eine Burg im Oestreichischen, und als er da übernachtet hatte, fragte er: „Schöne Wirthin, sind Gefangene dort im Thurme?" — „Ach ja!" war die Antwort, „seit einiger Zeit sitzt dort ein Gefangener." — Blondel dachte gleich: „Das könnte wohl mein guter Herr sein!" und bat um die Erlaubniß, einige Zeit da bleiben zu dürfen. Der Kastellan erlaubte es ihm; aber vergebens bemühte sich Blondel, den Gefangenen zu Gesicht zu bekommen, so oft er auch unter dem Fenster des Thurms auf feiner Either spielte. Endlich sah ihn der gefangene König und glaubte seinen treuen Diener zu erkennen. Um ihm ein Zeichen zu geben, sang er ein Lied, das sie beide einst in glücklichern Tagen gedichtet hatten. Kaum hatte er die erste Strophe geendigt, so griff Blondel in die Saiten und sang die zweite Strophe. Der Gesuchte war also gefunden. Schnell reiste Blondel nach England zurück und verkündete hier und überall, wo Richard eingesperrt sei. Leopold, dadurch erschreckt, wagte nicht, ihn länger zu behalten, und da auch der deutsche Kaiser, Heinrich Vi., Richards Auslieferung verlangte, so übergab Herzog Leopold seinen Gefangenen dem Kaiser, welcher nun den König auf der Burg Trifels in Rheinbaiern in Verwahrung nahm. Erst nach einer dreizehn-
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