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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 135

1888 - Habelschwerdt : Franke
135 4. die Verbindung der beiden Länder belebte den Handel. Ungünstige: 1. Das Streben nach der Kaiserkrone hat die Aufmerksamkeit der Kaiser allzusehr von Deutschland abgelenkt; 2. die Kämpfe zwischen Kaiser und Papst haben Parteiungen in unserm Vaterlande zur Folge gehabt; 3. die Kräfte Deutschlands wurden nutzlos vergeudet. Indes lebte in Otto, wie in seinen nächsten Nachfolgern, das Ideal Karls d. Gr. fort: die römisch-germanische Welt, wie sie in einer Kirche verbunden ist, so auch durch einen staatlichen Verband zusammenzuschließen und in dauerndem Frieden zu erhalten. Nach der Abreise Ottos trat der Papst mit Berengars Sohne in verräterische Verbindung. Daher kehrte Otto nach Rom zurück und ließ den Papst in einer Synode absetzen; Leo Viii. wurde zum Nachfolger gewählt. Hierauf zwang er Berengar zu Ergebung und mußte dann noch einmal zum Schutze Leos gegen Rom ziehen, f) Dritter Zug nach Italien, 966—972. Derselbe war durch einen gegen den Papst erregten Aufruhr in Rom veranlaßt, der leicht unterdrückt wurde. Um auch in Unteritalien seinen Einfluß zu erweitern, brachte er eine Vermählung seines Sohnes Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophano zu stände. Otto I. starb 973 und liegt in Magdeburg begraben. Iii. Htlo Ii., 973—983. Er war eine hochstrebende Natur; aber die Verbindung mit der griechischen Prinzessin entfremdete ihn dem deutschen Volke. 1. Verschwörung Heinrichs des Zänkers. Heinrich, Herzog von Bayern, hatte eine Verschwöruug angestiftet, weil die Ostmark an Leopold von Babenberg (976) übertragen worden war. Es wurde ihm sein Herzogtum genommen und Kärnthen als selbständiges Herzogtum davon abgezweigt. 2. Krieg gegen Frankreich. Der König von Frankreich, welcher Lothringen von Deutschland losreißen wollte, wurde besiegt. 3. Zug nach Italien. Derselbe hatte den Zweck, Unteritalien zu gewinnen. Aber nach wenigen Erfolgen wurde Otto von den Griechen und Arabern besiegt und starb bald darauf. Iv. Htto Hl., 983—1002. Da er beim Tode des Vaters erst 3 Jahre alt war, führte seine Großmutter Adelheid und seine Mutter Theophano die Regierung. Heinrich der Zänker, welcher nach

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 160

1888 - Habelschwerdt : Franke
160 Siege bei Kortenuovo, 1237, stellte aber den oberitalischen Städten so harte Bedingungen, daß der alte Streit zwischen Ghibellinen (Anhängern des Kaisers) und Gnelfen (Anhängern des Papstes) um so heftiger entbrannte. Der gefürchtetste Bundesgenosse des Kaisers war der Markgraf von Verona, Ezzelino da Romano. Als der Kaiser seinem unehelichen Sohne Enzio Sardinien gab, sprach Papst Gregor Ix. den Bann über ihn aus. Sein Nachfolger Innocenz Iv. entzog sich der kaiserlichen Macht durch die Flucht nach Lyon, erneuerte von hier aus deu Bann über Friedrich und entband die Unterthanen vom Gehorsam. 3. Unglücklicher Ausgang. Jetzt wandte sich das Glück des Kaisers. In Deutschland wählten die Bischöfe zuerst den Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen und dann Wilhelm von Holland zum Gegenkönige. In Italien erlitt der Kaiser eine Niederlage bei Parma; sein Sohn Enzio geriet in Gefangenschaft, Ezzelino siel von ihm ab, und selbst sein Kanzler Petrus a Viueis kam in den Verdacht einer Verschwörung. Unter neuen Rüstungen überraschte den Kaiser der Tod, 1250. 7. Einfall der Mongolen. Während der Kämpfe in Italien waren die Mongolen, welche Dfchingischan zu einem mächtigen, von den Grenzen Chinas bis in das südliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Deutschland eingefallen und bis Schlesien vorgedrungen. Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien leistete ihnen bei Liegnitz 1241 tapferen Widerstand. Vi. Konrad Iv., 1250—54. Er gewann in Deutschland nur geringes Ansehen, kämpfte aber glücklich für sein Erbe in Italien. Doch starb er schon 1254 mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes Konrad, genannt Konradin. Knde des staufischen Geschlechts. a) Karl von Anjou. In Italien verteidigte nun Manfred, ein Halbbruder Konrads Iv., die Rechte der Staufer. Aber der Papst Urban Iv., der das sizilische Reich den Staufern entreißen wollte, lud Karl von Anjou, deu Bruder des Königs Ludwig Ix. von Frankreich, zur Besitznahme ein, und dieser gewann die Schlacht bei Benevent, in der Manfred fiel, 1266. b) Tod Konradins, 1268. Von der ghibellinifchen Partei ein-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 153

1888 - Habelschwerdt : Franke
153 1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann. B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg. C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen. Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte. D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge. a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 77

1904 - Habelschwerdt : Franke
77 frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch ausarbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kannt. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Hastings (hehstings). Mit ihm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauert. Dritter Abschnitt. Die ^Wltnmdjtetrxxlitik der Hohenstaufen und die Gernranifternng des Ostens. Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1152-1190 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen feines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war eine knigliche Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung mit den lebhasten blauen Augen, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, semer Liebe fr Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte in der Erinnerung weiter. Dabei war er ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Doch konnte er auch unerbittlich streng und bis zur Grausamkeit hart sein. Das nchste Ziel seiner Regierung war die Vershnung der Parteien und die Wahrung der kaiserlichen Rechte. Die Ausshnung mit den Welsen gelang ihm um so leichter, als seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und verlieh ihm, um den mchtigen Fürsten dauernd an sich zu fesseln, auch Bayern. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde beschwichtigt, indem feine bisher von Bayern abhngige Markgrafschaft sterreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum erhoben und mit so vielen Vorrechten ausgestattet wurde, da sich hier zuerst eine unabhngige Territorialmacht herausbildete. 2. Friedrichs Kmpfe in Italien, a. Kmpfe in Oberitalien. Zerstrung Mailands. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herrschaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalieu hatte sich seit der Zeit Heiurichs Iv.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 81

1904 - Habelschwerdt : Franke
81 um Gnade. Der Kaiser lie ihm seine Erbgter Braunschweig und Lneburg; doch mute er auf drei Jahre das Land verlassen. 4. Kaiserherrlichkeit unter Friedrich Barbarossa. Die Augelegen-f)eiten des Reiches waren von Friedrich Barbarossa trotz der italienischen Feldzge nicht vernachlssigt worden. Mit starker Hand hielt er den Landfrieden aufrecht und lie die Friedensstrer hinrichten. Gerechtig-fett, Milde und wahre Frmmigkeit erwarben dem Kaiser allgemeine Verehrung. Der Einflu des Reiches nach auen war uuter ihm so groß, da er die Könige von Dnemark. Polen und Ungarn in Lehuspflicht nehmen konnte; dem Herzog von Bhmen verlieh er fr treue Heeresfolge den Knigstitel. Die Herstellung des Friedens mit der Kirche und deu lombardifcheu Stdten bewog den Kaiser, 1184 zu Mainz ein Reichsfest zu feiern. Es gestaltete sich zu einem Fest, wie es Deutschland noch nicht gesehen hatte. Der kaiserlichen Einladung folgten Fürsten und Bischfe, bte und Grafen, Gesandte aus den slawischen Lndern, aus Frankreich, England, Italien und Spanien. Auf der anmutigen Ebene am Rhein war Zelt an Zelt aufgeschlagen; alle Gste wurden auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet; Knstler und Dichter genossen nicht geringere Ehre wie die Helden des Krieges und der Turniere. Die Hoheit des Kaisers, der Glanz der Ritter, die Schnheit der Fraueu, die Pracht der Kleider, die Mannigfaltigkeit der Spiele und Gesnge, alles vereinigte sich, um Freude und Bewuuderuug hervorzurufen. Der Kaiser schlug bei diesem Feste seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern. Der Miuuefuger Heinrich von Veldecke hat in feiner iteide" die Mainzer Festlichkeiten geschildert, und die Erinnerung an das Reichsfest blieb lange lebendig. Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letztenmal nach Italien. Er nahm in Mailand an der Hochzeit seines Sohnes Heinrich teil, der sich mit Konstante, der Erbin von Sizilien, vermhlte. Durch diese Heirat bereitete Friedrich die Erwerbung Unteritaliens und damit die Weltmachtstelluug seiues Hauses vor. Da aber hierdurch die Unabhngigkeit des Papsttums gefhrdet erschien, drohte ein neuer Kampf auszubrechen. Doch hinderten der Tod des Papstes und die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug deu Ausbruch des Streites. 5. Der dritte Kreuzzug, 11891192. Im Jahre 1187 hatte Saladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abendland kam, forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge Lohmeyers Wandbilder: Das Reichssest zu Mainz. Ahl er, Geschichte fr Lehrerseminare. 6

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 84

1904 - Habelschwerdt : Franke
84 _ er, das alte rmische Weltreich unter deutscher Oberhoheit wiederherstellen zu knnen. Aber mitten in diesen hochfligenden Plnen starb der Kaiser, erst 32 Jahre alt. Er wnrde in der Kathedrale von Palermo begraben. Philipp von Schwabe, 11981208, und Otto Iv., 11981215. 1. Der Thronstreit. An Stelle des erst drei Jahre alten Sohnes Heinrichs Vi. whlte die staufische Partei Philipp von Schwaben, den Bruder des verstorbenen Kaisers, zu dessen Nachfolger. Die Gegenpartei mit dem mchtigen Erzbischos von Cln an der Spitze erhob aber Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Lwen, auf den Thron. Zu derselben Zeit hatte Innozenz Iii. (11981216) den ppstlichen Stuhl inne. Voll Tatkraft und jugendlicher Begeisterung fr die Ausbreitung der Kirche brachte er die politische Macht des Papsttums zur hchsten Entfaltung. Sein Hanptstreben war daraus gerichtet, jede fremde Macht von Italien auszuschlieen und den Kirchenstaat vllig unabhngig zu machen. Deshalb war er gegen die Vereinigung des unteritalienischen Knigreichs mit Deutschland. Nach dem pltzlichen Tode Heinrichs Vi. schttelten die Italiener die deutsche Herrschaft ab, und Innozenz erwarb wieder den Kirchenstaat, der in Reichslehen aufgeteilt worden war; auch erhielt er die Anerkennung des Lehnsrechtes der Apnlien und Sizilien. Als die Kaiserinwitwe nicht lange nach ihrem Gemahl starb, bernahm der Papst gem ihrem Testamente die Vormundschaft der ihren Sohn Friedrich und die Regentschaft des sizilischen Reiches. In den deutscheu Thronstreit mischten sich auch Richard Lwenherz, der die Welfen untersttzte, und Philipp August von Frankreich, der gegen Abtretung von Reichsflandern fr die >staufer eintrat. Der Papst, der sich anfangs abwartend verhalten hatte, erklrte sich fr Otto,' der auf die Reichsrechte im Kirchenstaat verzichtete. Im Kampfe mit der staufischen Partei unterlagen jedoch die Welsen, während Philipp immer mehr Anhnger fand und sich auch mit Innozenz vershnte. Ehe aber sein Sieg ganz entschieden war, wurde er von dem Pfalz-grasen Otto von Wittelsbach in Bamberg ans Privatrache ermordet, 1208. 2. Otto als Kaiser. Nach der Ermordung Philipps fand Otto gegen neue Zugestndnisse an die Fürsten allgemeine Anerkennung. So verzichtete er daraus, im Erzstift Magdeburg und in dem fr Deutschland ueuerworbeueu Nordoste Abgaben fr das Reich zu erheben, und lockerte dadurch die Verbindung dieser Gebiete mit dem Knigtum. Um die stanfische Partei zu vershnen, verlobte er sich mit Beatrix, der elfjhrigen Tochter Philipps. In Mailand erhielt er die lombardische Krone, und auch die Kaiserwrde gewann er.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 113

1904 - Habelschwerdt : Franke
113 um dort das kaiserliche Ansehen wiederherzustellen. In dem Von Parteikmpfen zerrissenen Lande begrten ihn die Patrioten, besonders der Dichter Dante Alighieri (nligjdri), mit frohen Hoffnungen. Heinrich erwarb in Mailand die lombardische Krone und stellte die Kaiserwrde nach 62jhriger Unterbrechung wieder her, 1312. Er konnte aber die Gnelsen (gelfeu), mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfe. Als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rstete, starb er. -Seine Leiche ruht im Kamposanto zu Pisa. 1. Der Thronstreit. Nach dem Tode Heinrichs Vii. erhob die habsburgische Partei Herzog Friedrich den Schueu von Osterreich, den Sohn Albrechts I., auf deu deutschen Knigsthron, während die :.Luxemburger deu Herzog Ludwig von Oberbayern whlten. Der Brgerkrieg, der deshalb ausbrach, dauerte 8 Jahre. Aus der Seite Ludwigs staudeu die Städte und die Schweizer; zu Friedrich hielt der Adel. Die habsburgische Partei erlitt einen schweren Schlag, als Friedrichs Bruder, der ritterliche Leopold, bei dem Versuche, seine Macht in der Schweiz wiederherzustellen, 1315 am Morgarten (einer Anhhe am gerisee im Kanton Zug) von den Schweizern besiegt wurde. Nach laugen, unentschiedenen Kmpfen wurde Friedrich bei Mhldorf am Inn 1322 geschlagen und geriet in Gefangenschaft. Zu diesem Siege Ludwigs trug ein Hoheuzoller, der Burggraf Friedrich Iv. vou Nrnberg, mit seiner frnkischen Ritterschar wesentlich bei. Leopold setzte aber den Krieg fort, während der in Aviguou residierende Papst Johann Xxii., der in dem Thron-streite das Entscheidungsrecht beanspruchte, deu srauzsischeu König auf deu deutschen Thron erheben wollte. Da entlie Ludwig seinen Gegner Friedrich aus der Hast, damit er seinen Bruder zum Frieden bewege. Friedrich konnte aber die eingegangenen Verpflichtungen nicht erfllen und kehrte deshalb in die Gefangenschaft zurck. Ludwig shnte sich jetzt mit seinem ehemaligen Jugendfreunde nicht nur aus, sondern nahm ihn znm Mitregenten an, 1325. Da jedoch die Kur-frsteu ihre Zustimmung versagten, blieb dem an Krper und Geist gebrochenen Friedrich nur der Knigstitel. Er starb 1330. 2. Ludwins Streit mit dem Papste. Der Papst Johann Xxii. hatte Ludwig in den Bann getan und das Juterdikt der das Reich Die Schlacht bei Mhldorf. Atzler, Qu. u. 8. I. Nr. 47 Lohmeyers Wandbilder: Gefangennahme Friedrichs des Schnen. Das Leben Ludwigs des Bayern. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 81. u. 82. Bd. Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 8 Friedrich von Osterreich, 13141330 und Ludwig der Bayer, 13141347. 1314-1330 1314-1347

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 74

1904 - Habelschwerdt : Franke
74 pie staufischen Kaiser, 11381254. 1138-1152 Konrad Iii., 11381152. 1. Wahl. Lothar hatte die Reichskleinodien (Krone, Zepter, Schwert, Mantel, Armspangen) seinem Schwiegersohne Heinrich dem Stolzen bergeben; doch wurde von einem Teile der Fürsten, die den herrischen und mchtigen Welsen frchteten. Konrad von (Staufen zum Nachfolger -gewhlt. 2. Streit mit den Welsen. Heinrich der Stolze gab zwar die Reichsinsigmen heraus, weigerte sich aber, den Grundsatz anzuerkennen, da kein Fürst zwei Herzogtmer besitzen drfe. Deshalb verfiel er der Reichsacht und verlor beide Herzogtmer. Sachsen erhielt Albrecht der Br, Bayeru der Markgras Leopold Iv. von sterreich. Die Folge davon war ein Brgerkrieg, der im Nordeu und Sden des Reiches tobte. Albrecht der Br konnte sich in Sachsen nicht behaupten, und auch als Heinrich der Stolze gestorben war, wute feine Gemahlin Gertrud fr ihren Sohu Heinrich deu Lwen die Ansprche der Welfen hier aufrecht zu erhalten. In Bayern fhrte Wels Vi., Heinrichs des Stolzen Bruder, den Kampf gegen den Kaiser selbst. Konrad siegte bei Weinsberg und eroberte die Stadt. Die sptere Sage berichtet, da bei Weinsberg zum erstenmal der Schlachtruf Hie Weif, hie Waibliug!" erschollen sei und die Fraueu durch eine List ihre Männer gerettet htten. Die Namen Welsen (italienisch Gnelsen) und Waiblinger (ital. Ghibellinen, nach der den Hohenstaufen gehrenden Stadt Waiblingen im Neckarkreis) bezeichneten spter die ppstliche und die kaiserliche Partei. Im Jahre 1142 kam endlich ein Vergleich zu Frankfurt a. M. zustande. Sachsen wurde Heinrich dein Lweu verliehen; Bayern erhielt nach dem Tode Leopolds dessen Bruder Heinrich Jasomirgott, der sich mit Gertrud, der Witwe Heinrichs des Stolzen, vermhlt hatte. Der Unruhen, die im Reiche herrschten, vermochte aber auch Konrad nicht Herr zu werde. Auch im Osten litt das Ansehen des Knigs, als sein Ein-schreiten zugunsten des vertriebenen Polenknigs Wladislaw, des Gemahls seiner Schwester, erfolglos blieb. 3. Der zweite Kreuzzng, 11471149. Das Knigreich Jerusalem hatte sich bisher gegen die Trken siegreich behauptet. Als im Jahre 1144 Edessa, die stliche Vormauer der christlichen Herrschaft, in die Hnde der Feinde gefallen war, forderte der Papst zu einem neuen Kreuzzuge auf. Bernhard von Clairvaux (klrw), der damals auf dem Gebiete der Wissenschaft und des politischen Lebens der bedeutendste Manu war, bewog durch eine ergreifende Predigt, die er im Dome zu Speyer hielt, auch Konrad Iii., das Jastrow und Winter, Deutsche Geschichte im Zeitalter der Hohenstaufen. 2 Bde. Stuttgart, 1893. 1
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