Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 380

1888 - Habelschwerdt : Franke
380 Unterbrechung ein liberales Ministerium die Herrschaft, in welchem Lord Palmer-ston die auswärtige Politik leitete. Dasselbe nahm die schon längst beabsichtigte Wahlreform vor, wonach eine Anzahl verfallener Burgflecken das Wahlrecht verlor, das nun den Fabrikstädten gegeben wurde, die bisher im Unterhause nicht vertreten waren. In die Regierung Wilhelms Iv. fällt auch die Abschaffung der Sklaverei in den britischen Kolonieen. Der Einfluß Englands in Europa unter Palmerstons Leitung war nie kräftiger und entschiedener. Da Wilhelm Iv. kinderlos war, so folgte auf ihn seine Nichte Viktoria, 1837 bis jetzt. Beim Antritte ihrer Regierung fiel die Personalunion mit Hannover weg, da hier die weibliche Erbfolge nicht galt. (Der Herzog von Curnberland bestieg als König Ernst August den hannoverschen Thron.) Die junge Königin befreundete" sich rasch mit dem parlamentarischen Regiment und gewann dadurch die Zuneigung des Volkes. Sie hatte in ihrem Oheim Leopold, dem Könige der Belgier, einen trefflichen Berater, bis sie 1840 ihrem Vetter, dem'prinzen Albert von Sachsen-Koburg-Gotha, einem Manne von hoher staatsmännischer Begabung, die Hand reichte. Derselbe starb 1861. Auch unter den Premiers der Ministerien tritt eine Reihe bedeutender Männer hervor; außer Peel und Palmerston, die schon unter den vorigen Königen die Regierung geleitet, sind besonders Russell, Disraeli (Lord Beakonsfield) und Gladstone zu nennen. A. Die wichtigsten auswärtigen Unternehmungen, zu denen der weitverzweigte Kolonialbesitz Veranlassung gab, waren folgende: 1. Ein Aufstand in Kanada wurde unterdrückt und die Grenzlinie gegen die Vereinigten Staaten neu geregelt. 2. In Ostindien, das seit 1774 von General-Gouverneuren verwaltet wurde, hatte sich die englische Herrschaft immer weiter ausgedehnt. Die Habsucht und Grausamkeit der Eroberer rief aber 1857 einen Aufstand hervor, dessen Sitz Delhi war und der die englische Herrschaft ernstlich, gefährdete. Nach Unterdrückung desselben ging die Verwaltung Indiens an das englische Parlament über, und im Jahre 1876 legte sich die Königin von England den Titel „Kaiserin von Indien" bei. 3. China wurde durch 3 Kriege, 1842 (Opiumkrieg), 1857 und 1860, an beren letzten beiden Frankreich teilnahm, gezwungen, dem europäischen Handel neue Plätze zu eröffnen. 4. Im Krimkriege trat England zu Gunsten der Türkei gegen Rußland auf. (Siehe S. 352). 5. Die Interessen Englands und Rußlands mußten auch in Asien einander feindlich gegenübertreten, wo ersteres Afghanistan, das Grenzland Indiens, in Abhängigkeit von sich zu bringen suchte, während Rußland bestrebt war, die Grenzen Turkestans immer weiter vorzuschieben. Als Rußland 1878 mit dem Emir von Afghanistan einen Vertrag abgeschlossen hatte, ließ (Snglanb sofort eine Truppenabteilung in Afghanistan einrücken, die nach dem Tode des Emirs besten Sohn Ejub Khan zwang, die strategisch wichtigen

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 267

1888 - Habelschwerdt : Franke
267 Neapel und Sardinien, das er an Savoyen gegen Sizilien austauschte. England. I. Die beiden letzten Stuarts, 1660—1688. 1. Karl Ii., 1660—85. Sein verschwenderisches Hofleben, der Verkauf Dünkirchens, Kromwells glänzender Eroberung, an Frankreich und ein unpopulärer, unglücklicher Krieg gegen Holland, der die Ermäßigung der Navigationsakte zur Folge hatte, machten seine Regierung mißliebig. Ein neues Ministerium, nach den Anfangsbuchstaben der Mitglieder das Kabalministerium genannt, schlug zwar eine andere Politik ein, indem es mit Holland und Schweden gegen Ludwig Xiv. die Tripleallianz schloß; doch bald nahm der geldbe-dürftige König von Ludwig Jahrgelder und trat von dem Bunde zurück. Die Schwankungen während seiner Regierung zeigten sich auch in folgenden Gesetzen: a) in der „Duldungsakte" gewährte der König, insgeheim der katholischen Religion zugeneigt, den Katholiken gewisse Freiheiten; b) das widerstrebende Parlament setzte hingegen die „Testakte" durch, welche die Bekleidung eines öffentlichen Amtes von der Leistung des Suprematseides und der Anerkennung der englischen Abendmahlslehre abhängig machte; c) das Bestreben des Königs, seinem katholischen Bruder die Thronfolge zu sichern, führte den Erlaß der „Habeas-Korpus-Akte" gegen willkürliche Verhaftungen herbei. Durch die sogenannte Ausschließungs-Bill wurde zwar der Bruder des Königs, Herzog von York, der Thronfolge für verlustig erklärt, aber schließlich erlagen die Anhänger dieses Gesetzes den Gegnern desselben. Für diese beiden Parteien kamen damals die Namen Whigs (Volks-, Fortschrittspartei) und Tories (königlich gesinnte, konservative Partei) auf. Es folgte der Bruder des Königs, 2. Jakob ü., 1685—1688. Während er im Innern die Unzufriedenheit des protestantisch gesinnten Volkes dadurch erregte, daß er die Rechte der Katholiken und die unumschränkte Königsmacht wiederherstellen wollte, war auch die äußere Politik, in der er sich an Frankreich anschloß, dem Geiste des englischen Volkes zuwider. Als noch dazu durch die Geburt eines Prinzen die Aussicht schwand, daß seine protestantisch erzogenen Töchter in der Regierung folgten, kam die „englische" oder „glorreiche" Revolution zum Ausbruche. Wilhelm Iii. von Oranien, Statthalter der Niederlande und Gemahl von Jakobs Tochter Maria, landete in England, und es wurde ihm die Regierung von England und Schottland übertragen. In Irland verschaffte er sich mit Gewalt Anerkennung. Ii. Das Hans Oranien, 1688—1714. 1. Wilhelm Iii., 1688—1702. Seine Aufgabe erkannte er darin, den Protestantismus und das europäische Gleichgewicht durch Widerstand gegen

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 275

1888 - Habelschwerdt : Franke
275 zu verhüten, indem er die Geschwister aus andere Weise entschädigte. Dadurch trug die Idee des Staates den Sieg über die familiären Ansprüche davon. Zugleich übernahm er in dem Minister von Dunkelmann einen Mann voll Entschlossenheit und Thatkraft. A. Friedrich Iii. als Kurfürst, 1688—1701. 1. Seine Teilnahme an den europäischen Streitigkeiten. a) Die europäischen Verhältnisse wurden damals von „der Verbindung Ludwigs Xiv. mit Jakob Ii. von England beherrscht. Da dieselbe eine Gefahr für Deutschland und die Niederlande in sich schloß, so unterstützte Friedrich trotz der verlockendsten Anerbieten von seiten Frankreichs die Expedition Wilhelms Iii., des Statthalters der Niederlande, nach England, durch die sich derselbe als Schwiegersohn Jakobs Ii. die Krone Großbritanniens erwarb, 1688. Auch den Kaiser und Spanien hatte der Kurfürst zur Zustimmung veranlaßt. b) Gleichzeitig hatte Friedrich Gelegenheit, für Deutschland einzutreten, als Ludwig Xiv. die Ansprüche auf die erledigte Pfalz mit einer furchtbaren Verwüstung derselben durchzusetzen begann (der pfälzische Krieg, 1688—1697). Der Kurfürst sandte ein Heer an den Niederrhein, während die Reichstruppen sich gegen Mainz wandten. Trotz des Bündnisses, das der Kaiser mit Holland, Spanien und England schloß (erste Koalition katholischer und protestantischer Fürsten gegen eine Macht), und trotz bedeutender Anstrengungen Brandenburgs brachte der Friede zu Ryswijk 1697 den Verbündeten keinen Gewinn, und er war nur als ein Waffenstillstand anzusehen. e) Endlich stellte der Kurfürst dem Kaiser Hilfstruppen im Kriege gegen die Türken, 1683—1699, die, von Ludwig Xiv. angetrieben, unter dem Großvezier Kam Mustapha gegen Wien vorgerückt, von deni Polenkönige Johann Sobieski aber auf dem Kahlenberge zurückgeschlagen worden waren. Die Brandenburger kämpften in den Schlachten bei Salankemen und Zenta, welche die Entscheidung und den Frieden zu Karlowitz herbeiführten. 2. Die Erwerbung der Königskrone, 1701. Der Friede zu Ryswijk hatte, da die brandenbnrgifchen Gesandten von den Verhandlungen ausgeschlossen waren, die Unzulänglichkeit der Stellung Brandenburgs hinlänglich bewiesen. Der Kurfürst schrieb diese Mängel 18*

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 283

1888 - Habelschwerdt : Franke
283 seines blödsinnigen Halbbruders Iwan zum Zaren unter Vormundschaft seiner Mutter ausgerufen. Aber seine herrschsiichtige Halbschwester Sophie wußte es durch eine Empörung der Strelitzen durchzusetzen, daß Peter mit Iwan die Regierung teilte und sie die Vormundschaft erhielt. Auf einem Dorfe in der Nähe Moskaus schuf sich Peter eine Leibgarde und bildete sich unter Leitung des Gensers Lesart und des Schotten Gordon zum Strategen aus. Nach einer neuen Empörung verwies er Sophie in ein Kloster und übernahm selbst die Negierung. Peter war durch einen lebhaften Bildungsdrang, hohe Begabung und große Energie ausgezeichnet, im Leben leidenschaftlich, in der Politik kalt und besonnen. 2. Regierung. Das Ziel seiner Regierung war, a) sein halbbarbarisches Land zu europäischer Kultur zu erheben, b) durch die Gewinnung der Küsten des Schwarzen und Baltischen Meeres in der europäischen Politik entscheidend auftreten zu können. ad a) Um ersteres zu erreichen, wollte sich Peter aus eigener Anschauung mit dem gebildeten Europa bekannt machen. Daher unternahm er von 1697 bis 1698 die erste Reise nach dem Westen. Er lernte in Holland die Schiffsbaukunst, in England das Seewesen kennen, gewann in Deutschland Gelehrte, Künstler und Handwerker für sein Land und begann bald nach seiner Rückkehr mit den inneren Reformen desselben. Eine zweite Reise, 1716—1717, hatte denselben Zweck. ad b) Seine zweite Absicht mußte ihn in einen Krieg mit den Schweden und Türken verwickeln. 3. Kriege. A. Den Türken entriß Peter der Große während des zweiten Türkenkrieges unter Leopold I. Asow und verschaffte Rußland freien Handel auf dem Schwarzen Meere (siehe S. 269). B. Der nordische Krieg, 1700—1721. a) Veranlassung. Die Jugend des schwedischen Königs Karl Xii. veranlaßte einen Angriffsbund der drei nordischen Mächte gegen ihn: 1. Der Zar Peter wollte die Ostseeländer Karelien und Jnger-manland erobern, die Gustav Adolf den Rufsen entrissen hatte. 2. August Ii. von Polen erstrebte die Provinzen Estland und Livland, die im Frieden von Oliva abgetreten worden waren. 3. Friedrich Iv. von Dänemark (1699 — 1730) wünschte die Wiedereroberung der südlichen Provinzen in Schweden. Karl Xii. nimmt wider Erwarten seiner Minister den Krieg an und betreibt energische Rüstungen. b) Der Krieg. I. Karls Xii. Kriegsglück, 1700-1709. 1. Gegen Dänemark. Karl landete rasch auf Seeland und zwang den unvorbereiteten König zum Frieden von Traventahl, in dem Dänemark vom Kriege zurücktrat. 2. Gegen Rußland und Polen. Nun wandte er sich gegen das un-

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 329

1888 - Habelschwerdt : Franke
329 sichtigte Vereinigung der italienischen Armee mit der siegreichen des Erzherzogs Karl zu verhindern. Nachdem Napoleon Verstärkungen herangezogen hatte, giug er wieder auf das nördliche Donauufer und rächte die Niederlage bei Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram, c) Friede. Im Frieden zu Schönbrunn wurde Österreich vou der See abgeschlossen; es mußte das Küstenland abtreten, aus dem Napoleon, um die Kontinentalsperre weiter auszudehnen, die illyri-schm Provinzen bildete. Ferner mußte es auf West- und Ostgalizien verzichten. Vereinzelte Freiheitsversuche während des österreichischen Krieges. Österreich hatte während des letzten Krieges mehrfache Versuche gernacht, Bundesgenossen zu gewinnen. Wenn auch dies nicht gelang, so brach die Unzufriedenheit des Volkes doch allenthalben in Aufständen durch, welche Zeichen einer allgemeinen Gärung waren. 1. Der Tiroler A u f st and, 1809. In Tirol, das seit 1805 bayrisch war, hatte die Regierung Anordnungen getroffen, die mit dem frömmelt, konservativen Sinne des urwüchsigen Bergvolkes nicht vereinbar schienen. Daher erhoben sich die Tiroler unter tüchtigen Führern, Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger, und vertrieben mehrmals die Bayern aus Tirol. Wenn auch der Ausstand mißlang (Hofer wurde 1810 in Mantua erschossen), so zeigte doch der ausdauernde Heldenmut der Tiroler die Kraft des Volkes und die Möglichkeit des Widerstandes. Der preußische Major von Schill machte den Versuch, das Königreich Westfalen auszulösen, mußte sich aber, als feindliche Truppen heranrückten, nach Stralsund zurückziehen, bei dessen Verteidigung er siel, o. Der Herzog Wilhelm von Braunschweig-Öls hatte in Böhmen etwa 1000 Mann gesammelt, die sich schon durch ihre Kleidung als Rache-korps ankündigte („die schwarze Schar"). Er brach in Sachsen ein, flüchtete sich aber, als er von Österreich ohne Unterstützung gelassen wurde, nach England. Napoleon auf dem Cipsel seiner Macht. Nach dem österreichischen Kriege hatte Napoleons Macht ihren Höhepunkt erreicht. Der Emporkömmling suchte sich nun auch in den alten Adel einzuführen; darum trennte er feine Ehe mit Josephine und vermählte sich mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers von Österreich. Wie er ferner fortfuhr, einen neuen Adel mit Majoraten und Dotationen zu schaffen, gab er auch dem alten feine Geltung wieder, der aber nur mit Widerstreben folgte. Gegen feine Vasallen machte er aber feine volle Selbstherrschaft um so mehr geltend, als sich bereits unter ihnen und auch in Frankreich Regungen der Unzufriedenheit zeigten. Seinen Schwager Murat, der in Neapel den Befehlen Napoleons sich zu entziehen suchte, erinnerte er daran, daß er nur durch ihn existiere. Holland,

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 81

1904 - Habelschwerdt : Franke
81 um Gnade. Der Kaiser lie ihm seine Erbgter Braunschweig und Lneburg; doch mute er auf drei Jahre das Land verlassen. 4. Kaiserherrlichkeit unter Friedrich Barbarossa. Die Augelegen-f)eiten des Reiches waren von Friedrich Barbarossa trotz der italienischen Feldzge nicht vernachlssigt worden. Mit starker Hand hielt er den Landfrieden aufrecht und lie die Friedensstrer hinrichten. Gerechtig-fett, Milde und wahre Frmmigkeit erwarben dem Kaiser allgemeine Verehrung. Der Einflu des Reiches nach auen war uuter ihm so groß, da er die Könige von Dnemark. Polen und Ungarn in Lehuspflicht nehmen konnte; dem Herzog von Bhmen verlieh er fr treue Heeresfolge den Knigstitel. Die Herstellung des Friedens mit der Kirche und deu lombardifcheu Stdten bewog den Kaiser, 1184 zu Mainz ein Reichsfest zu feiern. Es gestaltete sich zu einem Fest, wie es Deutschland noch nicht gesehen hatte. Der kaiserlichen Einladung folgten Fürsten und Bischfe, bte und Grafen, Gesandte aus den slawischen Lndern, aus Frankreich, England, Italien und Spanien. Auf der anmutigen Ebene am Rhein war Zelt an Zelt aufgeschlagen; alle Gste wurden auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet; Knstler und Dichter genossen nicht geringere Ehre wie die Helden des Krieges und der Turniere. Die Hoheit des Kaisers, der Glanz der Ritter, die Schnheit der Fraueu, die Pracht der Kleider, die Mannigfaltigkeit der Spiele und Gesnge, alles vereinigte sich, um Freude und Bewuuderuug hervorzurufen. Der Kaiser schlug bei diesem Feste seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern. Der Miuuefuger Heinrich von Veldecke hat in feiner iteide" die Mainzer Festlichkeiten geschildert, und die Erinnerung an das Reichsfest blieb lange lebendig. Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letztenmal nach Italien. Er nahm in Mailand an der Hochzeit seines Sohnes Heinrich teil, der sich mit Konstante, der Erbin von Sizilien, vermhlte. Durch diese Heirat bereitete Friedrich die Erwerbung Unteritaliens und damit die Weltmachtstelluug seiues Hauses vor. Da aber hierdurch die Unabhngigkeit des Papsttums gefhrdet erschien, drohte ein neuer Kampf auszubrechen. Doch hinderten der Tod des Papstes und die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug deu Ausbruch des Streites. 5. Der dritte Kreuzzug, 11891192. Im Jahre 1187 hatte Saladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abendland kam, forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge Lohmeyers Wandbilder: Das Reichssest zu Mainz. Ahl er, Geschichte fr Lehrerseminare. 6

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 300

1904 - Habelschwerdt : Franke
300 j)ie neue Verfassung der Vereinigten Staaten" bertrug einem auf vier Jahre gewhlten Prsidenten die ausfhrende Gewalt. Die gesetzgebende Gewalt hat der Kongre, der aus dem Senate (je zwei Senatoren aus jedem Staate) und dem Reprsentantenhause (Haus der Abgeordneten) besteht. 4. Rußland. Katharina Ii., 17621796- Sie hat das Verdienst, Rußland in der von Peter dem Groen begrndeten Gromachtstellung befestigt und gekrftigt zu haben. Von der franzsischen Aufklrung ein-genommen, hat sie die Wohlfahrt des Volkes unausgesetzt gefrdert, ohne jedoch die Staatsautoritt erschttern zu lassen. Sie gab dem Lande eine neue Einteilung und frderte Ackerbau, Handel und Gewerbe; auch die Volksbildung suchte sie zu heben, indem sie Schulen grndete. Ihr Reich vergrerte sie durch Teile von Polen, der Trkei (Asow) und durch die Halbinsel Krim. 5. Schweden. Nach Karls Xii. Tode regierte in Schweden Friedrich I., der Gemahl von Karls Schwester. Hieraus kam der mit der Familie Wasa verwandte Herzog Adolf Friedrich von Holstein-Gottorp zur Regierung, den der bermchtige Reichsrat zur Teilnahme am Siebenjhrigen Kriege drngte. Es folgte ihm in der Regierung Gustav Iii. (17711792), ein ritterlicher und begabter Fürst, der wie Joseph Ii. fr Volksbeglckung schwrmte. Er brachte die zerrtteten Finanzen in Ordnung, verbesserte die Rechtspflege, stiftete wohlttige Anstalten und zeigte sich als Beschtzer der Knste, Wissenschaften und des Gewerb-fleies. Es entstand aber eine Verschwrung des Adels gegen ihn, und er wurde von einem Offizier bei einem Maskenballe ermordet. 6. In Dnemark, wo von 17661808 Christian Vii. regierte, suchte der Minister Strnensee durch gewaltsame Reformen den Staat dem Geiste der Zeit gem umzugestalten, endete aber als Opfer einer Verschwrung auf dem Schafott. 7. Portugal hatte sich 1640 von Spanien unabhngig gemacht, stand aber ganz unter dem Einflsse Englands, welches das Land zu seinem Nutzen ausbeutete. Unter dem Könige Joseph Emanuel (17501770) aus dem Hause Braganza (brag^nga) versuchte der Minister von Pombal den Staat wirtschaftlich zu heben. Durch das Merkantilsystem half er der Industrie auf; der vernachlssigte Getreidebau wurde wieder gepflegt und eine neue Flotte gegrndet. Auf Pombals Anstiften wurden die Jesuiten des Landes verwiesen. 1755 zerstrte ein Erdheben die Hauptstadt Lissabon.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 274

1904 - Habelschwerdt : Franke
2 U Klein-Schnellendorfer Vertrag von den sterreichern nicht geheim gehalten wnrde, fiel Friedrich 1742 in Mhren ein und belagerte Brnn. Er mute sich jedoch nach Bhmen zurckziehen. Hier griff ihn der Schwager der Kaiserin, der Prinz Karl von Lothringen, bei Ehotu sitz in der Nhe von Czaslau (tschaslau) an. Friedrich zwang die sterreicher zum Rckzge. Jetzt suchte Maria Theresia Friedrich von seinen Verbndeten zu trennen. Es kam unter englischer 1742 Vermittlung am 11. Juni 1742 zu Breslau zu einem vorlufigen Frieden, der einige Wochen spter zu Berlin besttigt wurde. Friedrich erhielt ganz Schlesien mit Ausnahme von Teschen, Troppan und Jgerndorf und die Grasschaft Glatz, zusammen ein Gebiet von 650 Quadratmeilen mit 1% Millionen Einwohnern. Maria Tere^ias Jrortfelirittc im ftecreicfiifchen (Erbfotgeftriege. Nachdem Maria Theresia von ihrem gefhrlichsten Gegner befreit war, gelang es ihr, Bhmen zurckzugewinnen und Bayern abermals zu besetzen. Karl Vii. mute sein Land verlassen, und Maria Theresia lie sich von den Stnden in Mnchen huldigen. Jetzt schlo Georg Ii. vou England-Hannover, der auf Preuens Erfolge eiferschtig war, ein Bndnis mit sterreich. Er stellte sich selbst an die Spitze eines ans sterreichern, Englndern und Hannoveranern gebildeten Heeres, der sogenannten Pragmatischen Armee, schlug die Franzosen bei Dettingen am Main und trieb sie der den Rhein zurck. Zugleich griff England die auswrtigen Besitzungen Frankreichs zur See an. Da jetzt sterreich auch mit Sachsen in Verbindung trat, befrchtete Friedrich, da Maria Theresia Schlesien zurckeroberu wolle. Dazu kam noch, da Preueu die Feindschaft Englands drohte, als der König nach dem Tode des letzten Fürsten von Ostfriesland (1744) dessen Land gem einer dem Groen Kurfrsten erteilten Anwartschast besetzen lie und sich auf diese Weise den Zugang zur Nordsee sicherte. Um den Gefahren begegnen zu knnen, schlo Friedrich mit Frankreich ein Bndnis. 1744-1745 C. Zweiter Schlesischer Krieg, 17441745. a. Der Einfall in Bhmen. Zum Schutze des Kaisers und der deutschen Freiheit" rckte Friedrich im August 1744 mit 80000 Mann in Bhmen ein. Er eroberte Prag, mute sich aber unter groen Verlusten wieder nach Schlesien zurckziehen, da die franzsische Hilfe ausblieb und auch Rußland eine drohende Stellung einnahm. Die Lage Friedrichs wnrde noch bedenklicher, als Kaiser Karl Vii. zu Aufaug des Jahres 1745 starb und sein Nachfolger mit Maria Theresia in Fssen (Bayern) Frieden schlo. Die Breslauer Friedensprliminarien. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 53.
   bis 10 von 33 weiter»  »»
33 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 33 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 2
3 0
4 5
5 4
6 1
7 2
8 0
9 0
10 7
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 5
26 0
27 2
28 0
29 0
30 0
31 13
32 0
33 2
34 13
35 2
36 0
37 11
38 0
39 1
40 1
41 0
42 4
43 2
44 0
45 4
46 8
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 12
2 0
3 4
4 36
5 1
6 1
7 38
8 47
9 160
10 4
11 1
12 3
13 5
14 2
15 16
16 37
17 83
18 1
19 3
20 15
21 3
22 0
23 26
24 0
25 9
26 3
27 1
28 3
29 26
30 2
31 3
32 2
33 0
34 22
35 6
36 76
37 45
38 47
39 15
40 1
41 77
42 9
43 30
44 18
45 24
46 15
47 1
48 1
49 1
50 2
51 9
52 12
53 0
54 6
55 3
56 26
57 0
58 24
59 20
60 83
61 17
62 0
63 6
64 11
65 0
66 5
67 8
68 27
69 17
70 3
71 38
72 67
73 6
74 83
75 9
76 2
77 9
78 17
79 0
80 8
81 0
82 11
83 11
84 0
85 12
86 19
87 12
88 3
89 4
90 13
91 0
92 81
93 9
94 29
95 1
96 35
97 26
98 45
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 1
2 22
3 4
4 26
5 5
6 8
7 13
8 0
9 15
10 8
11 0
12 7
13 3
14 0
15 3
16 97
17 3
18 11
19 14
20 0
21 5
22 3
23 2
24 0
25 0
26 18
27 4
28 3
29 6
30 6
31 9
32 0
33 112
34 4
35 7
36 0
37 2
38 0
39 7
40 12
41 10
42 4
43 9
44 19
45 6
46 4
47 2
48 19
49 84
50 19
51 30
52 1
53 8
54 37
55 21
56 4
57 4
58 10
59 188
60 2
61 19
62 5
63 3
64 21
65 29
66 0
67 10
68 5
69 0
70 0
71 11
72 5
73 37
74 2
75 10
76 2
77 11
78 2
79 21
80 13
81 178
82 2
83 0
84 2
85 4
86 1
87 8
88 48
89 3
90 0
91 14
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 10
98 8
99 0
100 83
101 0
102 69
103 39
104 0
105 2
106 3
107 0
108 4
109 0
110 4
111 15
112 23
113 2
114 0
115 4
116 37
117 0
118 9
119 0
120 6
121 21
122 1
123 13
124 6
125 7
126 6
127 4
128 29
129 9
130 0
131 23
132 12
133 0
134 1
135 2
136 44
137 0
138 1
139 0
140 4
141 2
142 9
143 58
144 1
145 5
146 6
147 1
148 31
149 0
150 64
151 8
152 29
153 1
154 3
155 12
156 28
157 22
158 36
159 1
160 0
161 6
162 4
163 5
164 0
165 6
166 23
167 9
168 0
169 15
170 1
171 38
172 11
173 33
174 1
175 45
176 13
177 66
178 3
179 7
180 1
181 14
182 41
183 22
184 7
185 1
186 5
187 3
188 4
189 0
190 15
191 38
192 7
193 0
194 5
195 2
196 34
197 15
198 8
199 0