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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 250

1888 - Habelschwerdt : Franke
250 ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie- rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren. 3. Kriege. a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482. b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479. c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben. Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf. Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit." Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 179

1888 - Habelschwerdt : Franke
wählten Sohne Wenzel Böhmen; sein anderer Sohn Sigmund erhielt die Mark Brandenburg, sein Neffe Jobst Mähren. H. Wenzel, 1378—1400 (f 1419). I. „Einungen." Seine geringe Sorge für das Reich veranlaßte die Stände, sich durch Verbindungen selbst Zu schützen, und die schon früher vorhandenen Einungen erlangten unter ihm die höchste Blüte. A. Verbindungen der Städte. a) Die Kansa (= Verbindung). Dieselbe entstand teils aus kaufmännischen Vereinen, gebildet zur Beförderung gemeinsamer Handelsinteressen, teils aus Städtebündnissen, deren Zweck der äußere Schutz des Handels war. Lübeck und die wendischen Städte waren der Kern des Bundes; allmählich wurde die Hansa die erste Handels- und Seemacht im nördlichen Europa. Die höchste Blüte hatte sie zur Zeit ihres siegreichen Krieges mit Dänemark (1361—1370), und nun übte sie auch eine politische Macht im Norden aus. Im 15. Jahrhunderte teilte sie sich in 4 Quartiere: das westfälische mit Köln, das wendische mit Lübeck, das sächsische mit Braunschweig, das preußische mit Danzig als Vorort. b) Die (Eidgenossenschaft der 7 friesischen Städte. Die Friesen, in denen ein konservatives Element lebte, das sich im Festhalten an den alten Freiheiten zeigte, schlossen sich gegen die holländisch^ Grafen zu einer Eidgenossenschaft zusammen. c) Die schweizerische (Eidgenossenschaft. Dieselbe hatte sich durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern vergrößert und wies einen zweiten Versuch Österreichs, die Herrschaft zu erneuern, durch den Sieg bei Sempach 1386 zurück (Arnold Winkelried). (1) Die Städtehündniffe im südwestlichen Deutschland. 1. Weiterentwickelnng der städtischen Verfassung. Mit dem Fortschritte der Teilung der Arbeit stieg irt den Städten die Bedeutung des Handwerkes und Gewerbes. Die Handwerker, die ihren Zuwachs vorzüglich durch Pfahlbürger erhielten, schlossen sich zu Zünften zusammen, die sich neben die Gilden der Kaufleute stellten. Es beginnt nun der Kamps zwischen den in den Zünften vertretenen plebejischen Elementen mit den Patriziergeschlechtern um

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 213

1888 - Habelschwerdt : Franke
213 Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt. a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375. b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war. e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig. Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >- 2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt. In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt. D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme. E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang. Das Haus Tudor, 1485—1603. 1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron. 2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard. 3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 77

1904 - Habelschwerdt : Franke
77 frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch ausarbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kannt. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Hastings (hehstings). Mit ihm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauert. Dritter Abschnitt. Die ^Wltnmdjtetrxxlitik der Hohenstaufen und die Gernranifternng des Ostens. Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1152-1190 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen feines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war eine knigliche Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung mit den lebhasten blauen Augen, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, semer Liebe fr Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte in der Erinnerung weiter. Dabei war er ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Doch konnte er auch unerbittlich streng und bis zur Grausamkeit hart sein. Das nchste Ziel seiner Regierung war die Vershnung der Parteien und die Wahrung der kaiserlichen Rechte. Die Ausshnung mit den Welsen gelang ihm um so leichter, als seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und verlieh ihm, um den mchtigen Fürsten dauernd an sich zu fesseln, auch Bayern. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde beschwichtigt, indem feine bisher von Bayern abhngige Markgrafschaft sterreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum erhoben und mit so vielen Vorrechten ausgestattet wurde, da sich hier zuerst eine unabhngige Territorialmacht herausbildete. 2. Friedrichs Kmpfe in Italien, a. Kmpfe in Oberitalien. Zerstrung Mailands. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herrschaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalieu hatte sich seit der Zeit Heiurichs Iv.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 118

1904 - Habelschwerdt : Franke
118 1378-1400 Wenzel, 13781400. Der Gegensatz zwischen den sddeutschen Stdten und Fürsten dauerte unter Karls Iv. Sohn Wenzel fort und fhrte zum Aus-bruch des groen Stdtekrieges. Da Wenzels Versuche deu Landfrieden herzustellen, wenig Erfolg hatten, kmmerte er sich nicht mehr um das Reich. Je lter er wurde, desto mehr traten die hlichen Seiten seines Wesens hervor. Er war jhzornig und ergab sich dem Truuke. Als er die Rechte des Adels und der Geistlichkeit verletzte und den Prager Generalvikar Johann von Nepomuk 1393 in der Moldau ertrnken lie, entstand in Bhmen eine Verschwrung gegen ihn, an der auch sein Bruder Sigismund und Jobst von Mhren beteiligt waren. Wenzel mute Zugestndnisse machen, aber Bhmen blieb seit dieser Zeit ein Herd der Unruhen. In die Reichsangelegenheiten griff König Wenzel, der wegen des ppstlichen Schismas die Kaiserkrone nicht erwarb, nur noch aus finanziellen Interessen ein. So besttigte er gegen eine hohe Geld-summe dem mchtigen Galeazzo Visconti die Herrschaft der das Reichslehen Mailand und verlieh ihm die Herzogswrde. Im Jahre 1400 setzten die Kurfrsten den König, den sie mit Unrecht fr die traurigen Zustnde im Reich allein verantwortlich machten, zu Ober-lahnstein ab und whlten Ruprecht von der Pfalz zum König. Wenzel schwor den Kurfrsten blutige Rache, unternahm aber nichts, um seine Stellung wiederzugewinnen. Er starb 1419 während der hussitischeu Wirren. Obgleich Ruprecht ein tapferer und gerechter Fürst voll redlicher Absichten war, gelang es ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch seine Versuche, Mailand dem Reiche wiederzugewinnen, waren erfolglos. Er gab sich groe Mhe, Ruhe und Orduuug im Reiche zu schaffen, wurde aber von den Fürsten nicht untersttzt. Infolge der geringen Einknfte, der die der deutsche König verfgte, war Ruprecht so arm, da er auf dem Sterbebette den Verkauf seiner Kostbarkeiten anordnete, damit seine Schulden bei dem Apotheker und den Handwerkern bezahlt werden konnten. 1. Wahl und Persnlichkeit. Nach Ruprechts Tode whlte ein Teil der Kurfrsten auf Betreiben des Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg Sigismund, den zweiten Sohn Kaiser Karls Iv., der andere Teil aber Jobst von Mhren zum deutschen König. Da Wenzel seine Ansprche auf die Krone nicht aufgegeben hatte, so besa das Reich 1400-1410 Ruprecht von der Psalz. 14001410. 1410-1437 Sigismund, 14101437.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 124

1904 - Habelschwerdt : Franke
124 eintraten, nicht halten. Im 15. Jahrhundert erstarkte die Macht der Territorialfrsten immer mehr, und viele Hansestdte gerieten in Abhngigkeit von ihnen (vgl. die mrkischen Städte unter dem Kurfrsten Friedrich Ii). Aber auch die nordischen Staaten wurden allmhlich wirtschaftlich selbstndig, und im Jahre 1397 vereinigte Margarete von Dnemark in der Union von Kalmar (an der Ostkste Schwedens) ihr Land mit Schweden und Norwegen zum Schuh gegen uere Feinde. Die Niederlnder machten den Hanseaten das Handels-gebiet streitig; Dnemark erhob einen hohen Sundzoll, und Schweden gewann die Herrschaft in der Ostsee. Die Knigin Elisabeth grndete eine starke englische Seemacht, und die Welthandelswege vernderten sich infolge der groen Entdeckungen. Elisabeth verlangte ferner fr ihre Kaufleute dieselben Handelsvergnstigungen in den Hansestdten, die diese in England genossen. Nur Hamburg nahm die englischen Kaufleute auf, die audereu Hansestdte wollten auf ihre Vorrechte nicht verzichten. Deshalb hob Elisabeth 1589 ihre Privilegien in England auf und nahm ihnen den Stahlhos weg. Alle spteren Versuche, die Hanse wieder zu beleben, scheiterten, und es hielten an dem alten Bunde nur Hamburg, Bremen und Lbeck fest. Kaiser aus dem Kaufe Kasurg, 14381806. 1438-1439 Albrecht Il, 14381489. Nach dem Tode Sigismunds whlten die Kurfrsten seinen Schwiegersohn Alb recht vou sterreich zum König. Er besa auer Ober- und Niedersterreich auch Bhmen und Ungarn und war der mchtigste Reichsfrst. Die vielversprechende Regierung des tatkrftigen und schlachtenerprobten Fürsten dauerte aber nur anderthalb Jahre. Als die Trken 1439 Ungarn angriffen, begann er entschlossen die Verteidigung des Landes, zog sich aber in den sumpfigen Thei-niederuugen eine Krankheit zu und starb, erst 42 Jahre alt. 1440-1493 Friedrich Iii., 14401493. 1. Persnlichkeit. Zum Nachfolger des vorzeitig gestorbenen Albrecht whlten die Kurfrsten feinen Vetter Friedrich aus der steiermrkischen Linie der Habsburger. Er war ein Fürst ohne Herrschergre, friedliebend, sparsam und bedchtig; doch hielt er an den kaiserlichen Rechten fest und war stets auf die Gre feines Hauses bedacht. 2. Die Erblnder. Friedrich regierte anfangs in Bhmen, Ungarn und sterreich nur als Vormund sr den Sohn Albrechts, Ladislaus Psthumus (psthumus = der Nachgeborene, der nach

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 215

1904 - Habelschwerdt : Franke
215 Kette auf der Brust getragen wurde, war ein Bild der Gottesmutter, unter dem ein silberner Schwan hing. Im Jahre 1470 bergab Friedrich Ii. die Regierung in den Marken seinem Bruder Albrecht und ging nach einem ergreifenden Abschiede nach Franken, wo er im folgenden Jahre starb. Albrecht Achilles, 14701486. i470-i486 1. Persnlichkeit. Albrecht, der dritte Sohn Friedrichs I., ber-lebte alle seine Brder. So kam es, da die frnkischen und branden-burgischeu Besitzungen wieder vereinigt wurden. Den Beinamen der deutsche Achilles" erhielt Albrecht wegen seiner ungestmen Tapferkeit, die er in vielen Fehden und Turnieren bewies. Dabei war er wie Kaiser Maximilian ein Muster von Ritterlichkeit und hfischer Sitte und zeigte sich bei Verhandlungen als ein gewandter Diplomat, der mit zahlreichen Fürsten in schriftlichem Verkehr stand. Man nannte ihn wohl auch den deutschen Fuchs". Sein Wahlspruch hie: In Gotts Gewalt Hab' ich's gestalt; Er hat's gefgt, da mtr's gengt." 2. Kurfürst Albrecht in der Mark. Der neue Kurfürst machte bei der Huldigung keinen gnstigen Eindruck auf die Mrker. Er kam ihnen mit seinen frnkischen Rittern zu hochfahrend vor. Albrecht hatte auch zu einem lngeren Aufenthalte in der rmlichen Mark keine Lust und keine Zeit. Darum ernannte er seinen Sohn Johann zum Statthalter und begab sich wieder nach Franken, wo er auf der Kadolzburg eilten prchtigen Hofhalt fhrte. Trotzdem war die Regierung dieses Fürsten von groer Bedeutung fr Braitdenburg. Albrecht hatte von feinem Bruder eine bedeutende Schuldenlast geerbt, die zum Teil von den Stnden (vgl. S. 130) getilgt werden sollte. Die dadurch ntig werdende Besteuerung erregte jedoch lebhaften Widerspruch. Die Stnde bewilligten schlielich eine einmalige auer-ordentliche Abgabe, und ein stndisches Schiedsgericht verurteilte die sich weigernden Städte zur Zahlung. Die Einknfte des Kurfrsten waren aber so gering, da sein Sohn Johann, der Statthalter der Mark, seine Hochzeit der Kosten wegen jahrelang ausschieben mute. Albrecht war ein weiser Regent und suchte die Einnahmen und Ausgaben wie ein sorgsamer Hausvater zu ordnen; auch verlangte er fr dieselben einen jhrlichen Voranschlag. 3. Albrechts Kriege, a. Der Glogauer Erbfolgestreit. Der Herzog Hans von Sagan erhob Ansprche auf das Herzogtum Glogau in Schlesien, das Albrechts Tochter Barbara als Witwenteil zufallen sollte. Er verband sich zu diesem Zwecke mit König Matthias von Ungarn, Albrecht Achilles als Finanzmann. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 19.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*
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