60
entstand ein Drängen nach rechts, so daß der linke Flügel zurückblieb. Hatte der rechte Flügel den Feind geschlagen, so kam er durch eine Schwenkung nach links dem linken Flügel zu Hilfe. Epaminondas verstärkte den linken Flügel ganz bedeutend und griff mit ihm den rechten spartanischen Flügel an, so daß die Schlachtlinien in einem spitzen Winkel oder schief aufeinander trafen. (Vgl. Schlacht bei Seuchen.) Durch diesen Sieg gewann Theben die Vorherrschaft über ganz Griechenland. Epaminondas zog mit einem Heere bis vor das mauerlose Sparta, in dessen Nähe noch nie ein feindliches Heer 362 gewesen war. Er konnte aber die Stadt nicht einnehmen. Im Jahre 362 besiegte er zwar die Spartaner bei Mantinöa in Arkadien vollständig, verlor aber selbst das Leben. Pelopidas war einige Zeit vorher im Kampfe mit den Thessaliern gefallen. Mit dem Tode dieser beiden Männer hörte Thebens Vorherrschaft auf.
So war es weder der durch starre Gesetze gebundenen Königs-Herrschaft Spartas, noch den Stadtrepubliken gelungen, die nationale Einigung Griechenlands herbeizuführen. Die zahllosen inneren Kämpfe hatten es zerrüttet und eine Verwilderung der Sitten hervorgerufen, so daß es einer starken auswärtigen Macht nicht mehr Widerstand leisten konnte.
Kulturverhältnisse in Griechenland während der Zeit seines Verfalls.
Der Peloponnesische Krieg hatte die Vorherrschaft Athens vernichtet, seinen Handel und seine Industrie schwer geschädigt. Während Grundbesitz und Geld wenigen Familien gehörten, schwand der Mittelstand, und die Menge der Besitzlosen oder Proletarier (von lat. proles = Sprößling, Nachkomme) wurde immer größer. In jeder Stadt standen sich Reiche und Arme feindselig gegenüber; in den zahllosen Parteikämpfen kam es oft so weit, daß die siegende Partei ihre politischen Gegner durch Mord vernichtete. Trotz dieser unruhigen Zeiten standen Kunst und Wissenschaft in hoher Blüte, und Athen bildete noch immer den geistigen Mittelpunkt Griechenlands.
1. Die bildenden Künste. Von den Baumeistern wurden jetzt hauptsächlich Paläste, Privatbauten für die reichen Bürger und Theater geschaffen.
Unter den Bildhauern des 4. Jahrhunderts ragen besonders Sköpas, Praxiteles und Lysippus hervor. Skopas schuf außer zahlreichen Götterbildern (Taf. 10) auch Marmorbildwerke für das Prächtige Mausoleum von Halisarnäß.*) Seine
*) Das Mausoleum war das Grabmal des Fürsten Mausolus. Daher erklärt sich der Name, der noch heute gebraucht wird. Vgl. das Mausoleum des Kaisers Hldrian in Rom (die heutige Engelsburg), das Mausoleum Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise in Charlottenburg u. a.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Epaminondas Mantinöa Skopas Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Luise
65
auch hatte er nur eine schwache Stimme und zuckte beim Sprechen mit einer Schulter. Mit unablässigem Fleiße bekämpfte Demosthenes diese Fehler. Um seine Stimme zu stärken, suchte er das Rauschen des Meeres zu übertönen; er legte sich Kieselsteinchen unter die Zunge, um sich in der guten Aussprache der Laute zu üben. Das Zucken suchte er sich boburch abzugewöhnen, daß er sich vor einen großen Spiegel unter ein von der Decke herabhängenbes Schwert stellte; sobalb er mit der Schulter zuckte, verwunbete er sich. So beseitigte Demosthenes seine Mängel und würde der größte Rebner des Altertums. (Seine Reben zeichneten sich durch glühenbe Vater-lanbsliebe, eble Gesinnung, große Menschenkenntnis und durch Schönheit der Sprache aus.
Viele von den leitenben Männern Griechenland hatten sich von Philipp bestechen lassen. Sie wählten ihn in einem Kriege gegen eine Stadt in Lokris zum Anführer. Philipp besiegte die Stadt, blieb aber in Mittelgriechenlanb und besetzte hier eine wichtige Festung. Da erkannten die Griechen, welche Gefahr ihnen von Mazebonien brohe. Auf Betreiben des Demosthenes verbanb sich Athen mit Theben, und es kam im Jahre 338 bei Slfmrooca 338 zur Entscheibungsschlacht. Philipp errang den Sieg mit Hilfe seines 18 jährigen Sohnes Alexanber, der die Thebaner schlug.
Die griechische Unabhängigkeit hörte jetzt für immer auf. Doch zeigte Philipp den Besiegten gegenüber Milbe. Auf einer Versammlung zu Korinth schlossen alle griechischen Staaten mit Ausnahme von Sparta, besten Gebiet verheert würde, einen Bunb mit Philipp.
Ihre bisherigen Verfassungen blieben bestehen. Die Staaten wählten ihn zu ihrem Bunbesfelbherrn, um den Kampf gegen die Perser zu erneuern. Philipp unterbrückte die zahllosen Parteikämpfe und Grenzstreitigkeilen in Griechenlanb und sorgte für Sicherheit des Verkehrs und Hanbels zu Wasser und zu Laube. Währenb er zum Kriege gegen die Perser rüstete, würde er bei der Hochzeit seiner Tochter von einem Offizier seiner Leibwache aus Rache erstochen.
Alexander der Große, 336—323 v. Chr. 336—323
1. Seine Erziehung. Alexanber, ein Sohn Philipps, war mit heröorragenben Gaben des Geistes und Körpers ausgestattet. Sein Lehrer, der weise Aristoteles, hatte ihn in die griechische Geisteswelt eingeführt und ihn besonbers für die Dichtungen Homers begeistert.
Ein Helb zu werben wie Achilles, war der heiße Wunsch des ruhmbegierigen Jünglings. Die Sage erzählt, daß er bei den Siegen Philipps ausgerufen habe: „Mein Vater wirb mir nichts mehr zu erobern übrig lassen!"
Atzler, Geschichte für Prlpararidenanstalten. Iii. 5
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Alexander_der_Große Alexander Philipps Philipps Achilles Philipps