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1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren.
2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt.
Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet.
Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.)
Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war
ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt.
1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte.
2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er.
V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
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Extrahierte Ortsnamen: Avignon Deutschland Holland Schweiz Schwyz Habsburg Nassau Luxemburg Italien Italien Mailand Neapel
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kleineren Lehen erblich sein sollten, und dessen Durchführung er auch in Deutschland begünstigte. Von den 6 Herzogtümern wurden Franken, Bayern und Schwaben unmittelbar von seinem Sohne Heinrich verwaltet.
Ii. Heinrich Iii., 1039—1056. Er war ein thatkräftiger, staatskluger, zuweilen rücksichtslos durchgreifender Fürst.
1. Kriege im Osten. Heinrich brachte den Herzog der Böhmen zur Unterwerfung, setzte den von einer heidnischen Partei vertriebenen König Peter von Ungarn wieder ein und zwang ihn zur Lehnsabhängigkeit.
Damals hatte das deutsche Reich seine größte Ausdehnung.
2. Das Landsriedensgeseh. Der König gebot, um die Sicherheit des Verkehrs zu heben, einen allgemeinen Landfrieden und machte zur Sicherung desselben die drei südlichen Herzogtümer wieder selbständig.
Die Beschränkung des Fehdewesens war von der aqnitanischen Geistlichkeit angeregt und von den Cluniacensern (Clngny) durch die Einführung des sog. „Gottessriedens" gefördert worden. Letzterer wurde später auch in Deutschland gesetzlich, war aber eine lediglich kirchliche Einrichtung.
3. Das kirchliche Schisma. Von dem strengen Kloster Clngny, mit dem der persönlich sehr fromme Kaiser in Verbindung stand, gingen damals auch die Bestrebungen aus, eine strengere Zucht in der Kirche einzuführen. In Rom standen sich 3 Päpste gegenüber. Der Kaiser ließ sie auf der Synode zu Sutry absetzen und behielt sich für die Zukunft die Entscheidung bei der Papstwahl vor. Er erhob einen Deutscheu, Klemens Ii., zum Papst, und setzte später noch dreimal Deutsche auf den päpstlichen Stuhl (die „deutschen Päpste").
4. Verhalten gegen die Herzöge. Wie sein Vater suchte auch Heinrich die herzogliche Macht zu schwächen, und noch kein deutscher Köuig hatte den Fürsten und Päpsten gegenüber so unumschränkt gewaltet.
Alle Errungenschaften wurden aber durch seinen frühen Tod in Frage gestellt, und eine gewaltige Reaktion gegen das mächtige Kaisertum schien unausbleiblich.
Iii. Heinrich Iv., 1056—1106.
1. Vormundschaftliche Regierung. Heinrich, bei dem Tode des Vaters 6 Jahr alt, wurde anfangs von seiner Mutter Agnes, die zugleich Reichsverweserin war, erzogen. Ihr schwaches Regiment bestärkte die Fürsten in ihrem Streben nach Selbständigkeit, Ehren und Besitz, und die Nachgiebigkeit der Kaiserin konnte sie nicht befriedigen. Da sich Agnes von dem wenig beliebten Bischöfe von Augs-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Clngny Rom
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2. daß die Moldau und Walachei in der Wahl des Obersten Alexander Kusa zum Fürsten die Personalunion durchführten und den Staat Rumänien bildeten. Nach dem Sturze Kusas (1866) wurde Karl von Hohenzollern-Sigmaringen zum Fürsten gewählt.
Auf Abd ul Medschid folgte Abd ul Aziz, 1861—1876, der sich anfangs von tüchtigen Staatsmännern leiten ließ, dann aber durch sinnlose Verschwendung den Staatsbankerott herbeiführte. Unter ihm begannen die Ausstände unter den tributpflichtigen Völkern. Im Jahre 1876 wurde der Sultan abgesetzt; nach einer kurzen Regierung Mu-rads V. folgte 1877 Abd ul Hamid Ii.
o) Kriegerische Unruhen auf der Balkanhalbinsel. Bei der Lebensunfähigkeit der Türkei hat die Besorgnis um die zukünftige Gestaltung der staatlichen Verhältnisse aus der Balkanhalbinsel die übrigen Mächte wiederholt beunruhigt und die sogenannte „orientalische Frage" wachgerufen. Die Zufriedenstellung Rußlands, das sich als den Erben des oströmischen Kaiserreiches betrachtet, und die Handelsinteressen der übrigen Mächte stehen sich hierbei gegenüber.
A. Aufstände der tributpflichtigen Stämme.
1. Der Druck und die Grausamkeiten der türkischen Steuereinnehmer veranlaßten 1875 einen Ausstand in der Herzegowina. Mukhtar Pascha wurde von den Insurgenten, die von den Montenegrinern Unterstützung erhielten, zurückgeschlagen.
2. Als deswegen der Sultan ein Heer an die Grenze Montenegros legte, trat dessen Fürst Nikita, von Rußland beeinflußt, in den Kampf ein.
3. Damit war auch für Serbien, das mit den übrigen Slaven die feindliche Stimmung gegen die Türkei teilte, das Signal zum Ausbruche des Krieges gegeben.
4. Rumänien nahm ebenfalls eine drohende Haltung ein.
5. Endlich brach im Mai 1876 in Bulgarien ein Aufstand aus, der von den Türken mit entsetzlicher Grausamkeit niedergeworfen wurde.
Im Zusammenhange mit diesen Greueln steht die Ermordung des deutschen und französischen Gesandten in Saloniki, und als zu gleicher Zeit der Sultan entthront und der energische Minister Hussein Avni ermordet wurde, war der Glaube an die Widerstandsfähigkeit der Türkei vollends geschwunden, und die Teilnahme Europas wandte sich den Fürsten von Serbien und Montenegro zu, die mit Billigung Rußlands den Krieg begannen.
L. 5*er servische Krieg, 1876. Mit 4 Armeeen rückten die Serben in der Türkei ein, mußten sich aber schon nach wenigen Tagen auf die Defensive beschränken. Glücklicher waren die Monte-
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Extrahierte Ortsnamen: Montenegros Serbien Bulgarien Saloniki Europas Serbien Montenegro Türkei
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nach der Abschaffung des Königtums auch das Oberhaus und übertrug die gesetzgebende Gewalt einem Parlamente, die ausübende einem Staatsrate. Gegen auswärtige Feinde bewahrte sie eine glänzende Überlegenheit. Die Iren und Schotten, welche sich für das Königtum erhoben hatten, wurden zurückgeschlagen. Um die unumschränkte Seeherrschaft zu gewinnen, erließ Kromwell die Navigationsakte, wonach Auswärtige nur die Erzeugnisse des eigenen Landes nach britischen Häfen bringen dursten. Der darüber ausbrechende Krieg mit Holland, dessen Zwischenhandel durch diese Maßregel gelähmt wurde, endete siegreich für die Republik.
2. Das Protektorat Kromwells, 1653—1658. Im Innern vermochte Kromwell die Ordnung nicht zu begründen. Das Parlament, welches eine Verminderung des Heeres wünschte, löste er auf. Er ließ sich nun von der Armee die Würde eines „Lord Protektor" übertragen und näherte die Verfassung durch Wiederherstellung des Oberhauses wieder den früheren Zuständen. Wiederholte Versuche zu seiner Ermordung verdüsterten den Lebensabend des Protektors, der 1658 starb.
3. Das Protektorat Richard Kromwells, 1658—59. Richard Kromwell, der die Würde des Vaters erbte, besaß nicht die Energie, Herr der Verhältnisse zu bleiben. Der General Monk zwang ihn zur Abdankung und beschloß, dem Willen der Bürgerschaft folgend, mit einem neuen Parlamente die Wiederherstellung der Stuarts.
Kuttur.
Die gewaltige Bewegung auf kirchlichem und staatlichem Gebiete in diesem Zeitalter mußte notwendig auch ihre Rückwirkung auf die Entwickelung der Künste und Wissenschaften äußern.
1. Die Philosophie hörte auf, nur im Dienste der Theologie zu stehen,
denn mit den Angriffen auf die Dogmen war auch die Scholastik erschüttert
worden. Bakon von Verulam, f 1626, stellte die Erfahrung oder Empirie als Quelle aller Erkenntnis auf. Rene Descartes (Kartefius), f 1650, ging in seinem Systeme von der Forderung gänzlicher Voraussetzungslosigkeit aus; sein Anhänger Baruch Spinoza, f 1677, gelangte zu der Forderung unbedingtester Gedanken- und Gewissensfreiheit.
2. Die Sprachwissenschaft wurde seit dem Wiedererwachen der klassischen
Studien in Italien, Frankreich und Deutschland mit begeistertem Eifer
betrieben.
3. Die Naturwissenschaften erhielten durch fortgesetzte Beobachtungen und Versuche eine gänzliche Umgestaltung und große Bereicherung. Nikolaus Kopernikus aus Thorn (1473—1543) erkannte im Gegensatze zu der bisher geltenden Ptolemäischen Weltanschauung den unbeweglichen Stand der Sonne in der Mitte der Planetenbahnen und die doppelte Bewegung der Erde. Tycho de Brahe, der am Hofe Rudolfs Ii. lebte, stellte ein neues, jedoch unhaltbares Planetensystem auf und wurde der Beförderer der Astrologie. Sein Gehilfe Kepler, f 1631, fand die nach ihm benannten Gesetze der
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Niederlande Frankreich England Holland Bayreuth Polens Friedrichs Friedrichs
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lauf von je vier Jahren regelmäßig abgehalten (Olympiade) Die Wettkämpfe waren vierfach: aa) der Lauf im Stadium oder in der Rennbahn, bb) das Pentathlon, eine Verbindung von 5 Übungen, cc) das Wettrennen zu Pferde und zu Wagen,
(Id) geistige Wettkämpfe.
Der Preis des Siegers war ein Olivenkranz.
b) Die Pythien, auf einer Ebene bei Delphi zu Ehren des Apollo abgehalten.
c) Die Nein een; sie fanden zu Ehren des Zcns in dem Thale Nemea in Argolis statt.
(1) Die Jsthmien, die auf dem Isthmus zu Korinth zu Ehreu des Poseidon gefeiert wurden.
Wichtigkeit der Nationalspiele.
a) Sie belebten das Gefühl der Zusammengehörigkeit;
b) sie wirkten in erziehlicher Weise auf die Hellenen eilt, die in der Harmonie der leiblichen und geistigen Kräfte das Ziel ihrer Ausbildung sahen;
c) auch beförderten sie den geselligen und geschäftlichen Verkeyr;
<1) sie verliehen der künstlerischen Thätigkeit Griechenlands einen höheren Aufschwung.
|)te griechischen Verfassungen im allgemeinen.
1. Das Königtum. Es war die älteste Bersassnng in den griechischen Staaten und bestand bis gegen Eude des 7. Jahrhunderts. Der König war:
a) Oberseldherr,
b) Oberrichter und Vorsitzender in der Ratsversammlung,
c) Oberpriester.
2. Die Aristokratie. Bei ihr ruht die Staatsregierung in den Händen einer bevorrechteten Klasse, des Adels. Sie bestand bis ca. 600. Die Ursachen ihrer Entwickelung waren folgende:
a) die königlichen Familien starben aus;
b) sie saudeu an dem Adel Widerstand;
c) der Adel war durch reichen Landbesitz an Bedeutung gestiegen und stützte sich auf den Ruhm der Vorfahren, stellte wohl auch den gebildeteren Teil des Volkes vor.
3. Die Oligarchie. In ihr übt nur eine bestimmte geschloffene Zahl des Adels die Regierungsgcwalt aus. Sie entwickelte sich im
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2. Die neue Verfassung, 1850.
a) Der vereinigte Landtag. Dem Streben des Volkes nach
Teilnahme an der Regierung wollte der König entsprechen, indem er am 3. Februar 1847 den „bereinigten Landtag" berief. Derselbe bestand aus sämtlichen Provinzialständen der Monarchie und hatte als Ausgabe die Beratung über alle Gegenstände der Gesetzgebung, welche die persönlichen und Eigentumsrechte bet' Staatsbürger mit Einschluß der Besteuerung beträfen. Obwohl der König bei der Eröffnung desselben erklärte, daß keine Macht der Erde ihn veranlassen könnte, das natürliche Verhältnis zwischen Fürst und Volk in ein konstitutionelles zu verwandeln, gab doch eine Anzahl ansehnlicher Mitglieder (v. Auerswald, Eamphauseu) dem Verlangen nach weiteren Rechten lebhaften Ausdruck. Zu entschiedenerem Vorgehen ans der Bahn der Reformen konnte sich der König erst entschließen, als die französische Februarrevolution 1848 ihre Schatten auch nach
Preußen warf.
b) Die französische Februarrevolution, 1848. Der König Louis
Philipp, 1830—1848, hatte fein Regiment vorzüglich auf den wohl-
habenden Bürgerstand gestützt, konnte aber die Legitimisten (Anhänger der Bourbonen) und Republikaner nicht niederhalten. Letztere wurden die Träger aufrührerischer Lehren, durch welche mehrere Schriftsteller die ärmeren Volksklaffen zur Verletzung von Eigentum und Recht aufgefordert hatten. Als nun die Regierung die Volksversammlungen verbot, brach die Revolution aus. Louis Philipp mußte fliehen, und im Thronfaale der Tuilerien wurde die Republik ausgerufen, 24. Februar 1848. Die Präsidentenwahl fiel auf Louis Napoleon, den Sohn des früheren Königs von Holland.
c) Unruhen in Preußen. Die französischen Ereignisse steigerten auch die Aufregung in Preußen. Berlin wurde der Sammelplatz derjenigen, welche vollständig mit der Vergangenheit brechen wollten. Um der Revolution vorzubeugen, versprach der König dem Laude eine freisinnige Verfassung und stellte auch die einheitliche Gestaltung Deutschlands in Aussicht. Als sich aber ant Abende desselben Tages (18. Mürz) bei dem Militär, das den Platz vor dem königlichen Schlosse von den anstürmenden Volksmassen säubern wollte, zwei Gewehre entluden, brach ein Ausstand los, der mit Gewalt unterdrückt werden mußte. Um
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Extrahierte Personennamen: Auerswald Louis
Philipp Philipp Louis_Philipp Philipp Louis_Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Holland Berlin Deutschlands
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erhielt als Preis einen Olivenkranz; sein Name wurde in ganz Grie-chenland gefeiert, die Mitbrger setzten ihm in Olympia eine mar-morne Bildsule. Auer den olympischen Spielen feierte man die pylhischen Spiele zu Delphi, die nemeischen im Thale Nemea in Argolis und die isthmischen bei Korinth.
Die Nationalspiele waren fr das griechische Volk von groer Wichtigkeit. Da die Hellenen aus allen Landschaften und Kolonien zusammenstrmten, belebten die Feste vor allem das Gefhl nationaler Einheit. Sie wirkten ferner in erzieherischer Weise auf die Hellenen ein, die in der Harmonie der leiblichen und geistigen Krfte das Ziel der Ausbildung sahen, frderten den geselligen und geschftlichen Verkehr und verliehen auch der knstlerischen Ttigkeit Griechenlands einen hheren Schwung.
Innere Zustnde im Keroenzeitatter.
Die staatlichen und gesellschaftlichen Zustnde der Griechen bei ihrem Eintritt in die Geschichte werden durch die homerischen Gedichte (Jlias und Odyssee), die in ihrer.gesamtheit das Werk mehrerer Dichtergenerationen sind gleichwohl aber einem Einzelnen (Homer) zugeschrieben werden, beleuchtet. '
Das Volk erscheint in Adlige, Freie und Sklaven geteilt. Das Land war nach der Anfiedlung des Stammes der Gemeinde als Gesamteigentum zugesprochen und in Anteilen (Losen) ausgetan worden. An der Spitze des Stammes stand ein König; er war oberster Priester, Richter und Heerfhrer. Neben ihm nehmen die Adligen, die durch Besitz und Ansehen der die anderen hinausgewachsen waren, eine wichtige Stellung ein. Die Freien gaben in der Volksversammlung durch Zuruf ihre Meinung kund; die Sklaven waren rechtlos. Feldbau und Viehwirtschaft bildeten die Erwerbsquellen. Waffen und Gerte fertigte man sich selbst, weshalb Gewerbe und Handel noch keine Bedeutung hatten. Es gengte der Tauschverkehr. (Eigen- und Natural-Wirtschaft.)
Aie griechischen Werfaisnngen im allgemeinen.
Die innere Entwicklung der griechischen Staaten, die eigentlich nur grere Stadtgemeinden (Stadtstaaten) waren, hat fast berall denselben Verlauf genommen.
1. Das Knigtum. Die lteste Verfassung war das Knigtum, das bis gegen Ende des 7. Jahrhunderts bestand.
2. Die Aristokratie, (ristos = der beste; kratein = herrschen; also Herrschaft der Besten, Edelsten.") Wenn die kniglichen Familien ausgestorben waren, oder wenn die Könige Widerstand am Adel fanden, der durch Landbesitz, kriegerischen Ruhm und Bildung an Bedeutung gestiegen war, so rissen die Adligen die Staatsregierung an sich, und es entstand die Herrschaft der Aristokratie. Sie bestand bis aeqen 600 v. Chr.
3. Die Oligarchie, (oligos = wenig; arche = Herrschaft; also Herrschaft weniger [Adliger].") Da sehr bald in den aristokra-
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Extrahierte Ortsnamen: Olympia Nemea Argolis Korinth Griechenlands
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seinen Zwecken nutzbar zu inachen. Er schnf ein geschultes Heer und eine starke Flotte. Ausgedehnte Wasserbauten und Bewsseruugsaulageu frderten die Landwirtschaft; die Kultur der Baumwolle brachte groe Summen ein. Schulen wurden gegrndet, und fr die ffentliche Sicherheit war gesorgt. Die Grenze wurde im Sden bis zu den groen Nilseen vorgeschoben. Das Volk litt aber unter einem furcht-baren Steuerdrucke. Unter den folgenden Paschas, die eine noch grere Unabhngigkeit von der Pforte erhalten und den Titel Chedive" (Vizeknig) angenommen hatten, stieg die Schuldenlast so, da Frankreich und England zur Wahrung ihrer Interessen gypten zwangen, ihnen die Kontrolle der Finanzverwaltung einzurumen. Dagegen erhob sich eine nationale Partei, und es entstand 1882 in Alexandrien ein Ausruhr. Da Frankreich es ablehnte, sich an einer gemein-schaftlichen Expedition gegen gypten zu beteiligen, warf England den Aufstand allein nieder und hlt seitdem gypten militrisch besetzt. Zu spt erkannte Frankreich den begangenen Fehler und drang wieder-holt vergeblich darauf, da die englischen Truppen gypten rumen. Da auch in der inneren Verwaltung des Landes der englische Einflu entscheidend ist, so kann gypten tatschlich als britischer Kolonialbesitz bezeichnet werden.
f. Whrend des gyptischen Aufruhrs hatte im Sudan eine religis-politische Bewegung um sich gegriffen, an deren Spitze ein Fanatiker stand, der sich Mahdi, d. i. Fhrer, nannte und vom Volke wie ein Prophet verehrt wurde. Als er mit seinen Scharen das eigentliche gypten bedrohte, sandte England den General Gordon (gohrd'n) mit einem Heere nach Chartm. Aber weder vershnliche Schritte, wie Gestattung des Sklavenhandels, noch Waffengewalt konnten die feindliche Bewegung hemmen. Gordon wurde iu Chartm eingeschlossen, und als am 28. Januar 1885 die Expedition des Generals -Wolseley (u-lli) vor der Stadt ankam, war sie seit zwei Tagen im Besitze des Mahdi. Gordon war im Kampfe gefallen. Nach dem Tode des Mahdi ging das von ihm eroberte Reich, das zur Zeit seiner grten Ausdehnung vom Roten Meere bis zum Tsad-See und von den letzten Stromschnellen des Nils bis zu dem Viktoria-See reichte, einem schnellen Verfall entgegen. Dem englischen General Kitchen er (kitschener) gelang es in einem mehr-jhrigen Kriege, indem er schrittweise vorging und durch einen Bahn-bau sowie durch Befestigungsanlagen seine Verbindungslinien mit gypten sicherte, bis Chartm vorzudringen, wo er in einer letzten, entscheidenden Schlacht das Heer der Mahdisteu vernichtete. Der Sudan wurde in seinem frheren Umfange der gyptisch-englischen Herrschaft unterworfen.
g. Der Burenkrieg. Die Buren (hollndisch Boers, spr. buhrs, = Banern) sind die im 17. Jahrhundert in Sdafrika eingewanderten
Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 28
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Extrahierte Personennamen: Mahdi Gordon Gordon Gordon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich England Frankreich England Chartm Tsad-See Sdafrika
461
das Pergamonmuseum in Berlin erffnet; es enthlt die von deutschen Forschern entdeckten Reste des gewaltigen Zeusaltars, der im zweiten vorchristlichen Jahrhundert vou dem kunstliebenden König Eumeues Ii. in der kleinasiatischen Stadt Pergamon errichtet wurde.
Auch der Entwicklung des Schulwesens wendet der Kaiser seine Aufmerksamkeit zu. In einer Kabinettsorder vom 1. Mai 1889 wies er darauf hin, da die Schule durch Pflege der Gottesfurcht und Liebe zum Vaterlande die Grundlage fr eine gesunde Auffassung der staatlichen und gesellschaftlichen Verhltnisse zu legeu habe, um so der Ausbreitung sozialistischer und kommunistischer Ideen entgegenzuwirken. Infolge dieser kaiserlichen Kundgebung wurde der Geschichtsunterricht in alleu Schule erweitert und ausgestaltet.
Vor der im Jahre 1890 einberufeneu Uuterrichtskonferenz betonte der Kaiser vor allem die Charakterbildung, die Erziehung aus nationaler Grundlage, die strkere ^Bercksichtigung der praktischen Seite des Unterrichts und die grere Beachtung der Leibesbungen. Die vom Kaiser angebahnte Schulreform fhrte dahin, da deu Schlern der nennklafsigen realistischen Lehranstalten dieselben Berech-tignngen fr das Universittsstudium zuerkannt wurden wie den Schlern der humanistischen Gymnasien. Den technischen Hoch-schulen verlieh der Kaiser das Recht, die Doktorwrde zu erteilen.
Die Lage der preuischen Volksschnllehrer wurde unter Wilhelm Ii. durch das Lehrerbesoldungsgesetz und das Gesetz der die Versorgung der Lehrerwitwen und -waifen verbessert. Die Semiuarabiturienten erhielten 1895 die Berechtigung zum ein-jhrig-freiwilligen Dienst; die Bestimmungen hierber traten am 1. Januar 1900 in Kraft. Durch den Lehrplan vom 1. Juli 1901 wurden die Lehrziele der Prparandenanstalten und Seminare bedeutend erhht und die Prfungen der Volksschullehrer entsprechend umgestaltet.
7. Die imierpolitischen Verhltnisse des Deutschen Reiches und Preuens unter Wilhelm Ii. In den ersten Regierungsjahren Kaiser Wilhelms Ii. leitete Fürst Bismarck die Staatsgeschfte. Er trat im Mrz 1890 in den Ruhestand, und der General Leo von Caprivi wurde Reichskanzler. Dieser war ein kenntnis-reicher Mann, der sich durch seineu geraden, rechtlichen Charakter berall Vertrauen erwarb. Unter ihm gelangten die Handelsvertrge mit sterreich-Uugarn, Italien und Rußland zum Abschlu. Als er im Oktober 1894 seinen Abschied nahm, ernannte der Kaiser den Statthalter der Reichslande, den Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillings-frst, zum Reichskauzier und preuischen Ministerprsidenten. Durch
Kaiserliche Kabinettsorder der den Geschichtsunterricht. Atzler, Qu. u. L. Iii.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Wilhelms Wilhelms Fürst_Bismarck Leo_von_Caprivi Leo Chlodwig