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rückte durch Franken, Moreau burd) Schwaben, Bonaparte durch Italien vor. Die Österreicher wandten sich zuerst gegen Jourdau und schlugen ihn bei Würzburg, woraus sich auch Moreau zurückzog. Glücklicher war das französische Heer in Italien unter dem 27jährigen Bonaparte, welcher den schlecht ausgerüsteten Truppen den Geist hingebender Tapferkeit einzuflößen wußte. Durch die Schlacht bei Lodi, wo er durch seine Grenadiere die durch ein mörderisches Feuer verteidigte Adda-brücke eroberte, zwang er die Österreicher, die Lombardei preiszugeben. Hierauf begann er die Belagerung von Mantua, das sich nach tapferer Gegend wehr ergab. Nachdem er die italienischen Fürsten im Rücken und den Papst Pius Vi. zur Neutralität gezwungen und aus mehreren selbständigen Be sitzungen die eispadauische Republik gebildet hatte, wandte er sich wieder gegen die Österreicher. Da ihm aber zwei Heere den Rückzug abzuschneiden drohten, knüpfte er zu Leobeu Friedensverhandlungen an, die zu Kampo Formio 1797 ihren Abschluß fanden. Österreich trat die Lombardei ab, welche in eine cisalpinische Republik verwandelt wurde, und erhielt dafür Venetien. Genua ward zur ligu rischen Republik erklärt.
Lebensgang Napoleon Bonapartes. Geboren den Is. Angnst 1769 zu Ajaccio auf der Insel Korsika als Sohn des Rats und Assessors der Stadt Ajaccio Karl Bonaparte, erhielt er durch die Freiheitskäuipfe der Korsen gegen die Genueser und Franzosen frühzeitig eine politische Richtung. Auf der Militärschule zu Brienne leistete er Tüchtiges in Mathematik und Geschichte. Er war lernbegierig und folgsam, aber verschlossen. In Paris setzte er seine Studien fort, ohne in der glänzenden Weltstadt bei seiner bedrängten Lage ein freudenvolles Dasein führen zu können. Als Leuteuant war er ungemein fleißig und auch litterarisch thätig. Bei der Belagerung von Toulon gab er, inzwischen zum Hauptmann ernannt, deutliche Beweise feiner hohen Befähigung zum Feldherrn. Die Verheiratung mit der Gencralswitws Josephine Benutz arnais eröffnete ihm den Zutritt zu den höheren Gesellschaftskreisen und verschaffte ihm das Kommando in Italien.
3. Resultat der Negierung Friedrich Wilhelms Ii. Wenige
Wochen nach dem Frieden zu Kampo Formio starb Friedrich Wilhelm Ii. Unter seiner Regierung ist der überlieferte Weg preußischer
Größe, weuu auch nicht mit Plan und Absicht, so doch unbewußt
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1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren.
2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt.
Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet.
Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.)
Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war
ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt.
1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte.
2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er.
V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
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Extrahierte Ortsnamen: Avignon Deutschland Holland Schweiz Schwyz Habsburg Nassau Luxemburg Italien Italien Mailand Neapel
204
die Gegner Stillschweigen hielten. Als aber sein eifrigster Gegner, Dr. Eck, mit dem Wittenberger Theologen Dr. Karl-stadt, dem Freunde Luthers, eine Disputation zu Leipzig anberaumte, erschien auch Luther zur Verteidigung seiner Sache und ging hier bis zur Leugnung der Autorität der Konzilien, der Lehren von dem Fegefeuer und der Siebenzahl der Sakramente.
Ii. Die Regierung Karls V., 1519—1556.
Nach Maximilians Tode traten Franz I., König von Frankreich, und Karl I. von Spanien, der Enkel Maximilians, als Bewerber um die deutsche Krone auf. Der drohenden Türkeugefahr wegen wurde der mächtige Karl gewählt und 1520 zu Aachen als Kaiser Karl V. gekrönt, nachdem er in einer „Wahlkapitulation" versprochen hatte, keine Reichshandlung ohne Einwilligung der Stände vorzunehmen, kein fremdes Kriegsvolk zu halten und die Reichsverhandlungen in deutscher Sprache zu führen. Auch durch ein „Reichsregiment" wurde seine Macht beschränkt.
1. Jas Wormser Gdikt, 1521. Bald nach Antritt seiner Regierung berief Karl nach Worms einen Reichstag, auf dem auch der kirchliche Streit ausgetragen werden sollte. Luther hatte sich uuterdes in den Schriften „An den christlichen Adel deutscher Nation" und „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche" immer mehr von der alten Lehre entfernt und dadurch, daß er die Bannbulle des Papstes zu Wittenberg verbrannte, gänzlich mit der Kirche gebrochen. Der Kaiser, welcher anfangs dem gegen Luther erlassenen Exkommunikationsspruche mit aller Strenge gesetzliche Kraft verschaffen wollte, ließ sich durch die Fürsten zu einem vorherigen Verhöre desselben bewegen, und erst als Luther in Worms den Widerruf seiner Lehren verweigerte, wurde er in die Acht erklärt. Auf der Heimkehr wurde er von verkappten Reitern auf die Wartburg gebracht, wo er die Bibel verdeutschte.
2. Karls Y. auswärtige Kriege. Nach dem Reichstage zu Worms nahmen den Kaiser auswärtige Kriege in Anspruch, die nicht ohne Einfluß auf den Fortgang der religiösen Bewegung in Deutschland blieben.
A. Kriege mit Franz I. Die Veranlassung dazu war die Eifersucht beider Herrscher bei der Bewerbung um die deutsche Krone, die Kollision ihrer Ansprüche in Italien und die für Frankreich bedrohliche Übermacht des
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wuudet, auf dem Krankenbette zu dem Entschlüsse einer Gott gewidmeten Lebensrichtung gebracht ward. In Paris, wo er Theologie studierte, faud er Gesinnungsgenossen, darunter Franz datier, den nachmaligen „Apostel Indiens." Der Orden verpflichtete sich außer zu den drei Mönchsgelnbden zum unbedingten Gehorsame gegen den Papst und erhielt 1540 von Paul Iii. als „Gesellschaft Jesu" die Bestätigung. Die Jesuiten stellten sich besonders 3 Aufgaben: a) die Seelsorge und den Unterricht der Jugend, b) die Mission, c) die Wiedergewinnung des der katholischen Kirche verloren gegangenen Gebiets. Der Orden verbreitete sich sehr rasch und wurde durch seine Organisation und durch die richtige Verwendung seiner Kräfte eine mächtige Waffe der katholischen Kirche.
iv. Ausbreitung der Reformation.
Außer in Italien und Spanien fand die Reformation in den meisten Ländern Europas Eingang.
A. Zn der Schweiz. Hier traten Zwingli und Kaloin als Reformatoren auf.
1. Ulrich Zwingli, Pfarrer zu Zürich, wurde, >oie Luther, durch die Verkündigung eines Ablasses zur Opposition gegen die kirchlichen Satzungen veranlaßt, 1519. Von Luther, mit dem er ein vergebliches Religions-gespräch zu Marburg führte, unterschied er sich in der Abendmahlslehre. Zwinglis Lehren fanden besonders in den industriellen Kantonen Eingang, während die Hirtenkantone Schwyz, Uri, Unterwalden katholisch blieben. Als er den ersteren auch das politische Übergewicht verschaffen wollte, entbrannte ein Bürgerkrieg, in dem die katholischen Waldstütte siegten und Zwingli in der Schlacht bei Kappel fiel, 1531.
2. Johann Kalvill, 1509—64, aus Noyon in der Pikardie gebürtig, kam, aus Frankreich vertrieben, nach einem unsteten Wanderleben nach Genf, das er zum Mittelpunkte der reformatorifchen Bewegung machte. Eigentümlich ist ihm die Lehre von der Gnadenwahl. Der üppigen Stadt Genf gab er eine strenge, theokratische Verfassung mit demokratischer Grundlage (Wahl der Kirchenältesten). Kaloins Lehre, zum Unterschiede von der lutherischen die reformierte genannt, verbreitete sich in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und erhielt im Heidelberger Katechismus 1563 eine genaue Fassung.
B. In Arankreich. Hier verbreitete sich besonders Kalvins Lehre, deren Bekenner den Namen Hugenotten erhielten. Da der unzufriedene Adel die neue Lehre zu politischen Zwecken benutzte, so entstanden bald blutige Bürgerkriege.
C. In Schweden, Norwegen und Dänemark.
1. Vorgeschichte. Skandinavien, die Heimat der Normannen, konnte lange Zeit kein starkes Königtum erblühen sehen. Die ältesten Dynastieen Dänemarks und Schwedens leiten ihren
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1. Die Färberei (vom Purpur bis zum glänzenden Schwarz) und Weberei.
2. Die Glasbereitung und Verfertigung von Glaswaren.
(Die Erfindung des Glases gebührt den Ägyptern.)
3. Der Bergbau und die Bearbeitung der Metalle. Daher legten sie auch ihre Kolonieen gern in metallmchen Ländern an. Die Gefäße im salomonischen Tempel hatten lyrische Meister gefertigt.
4. Die Schrift. Das phönizische Alphabet ist das älteste, welches die einzelnen Laute durch Zeichen darstellt. Die griechische Überlieferung berichtet, daß der Phönizier Kadmus die Buchstabenschrift nach Griechenland gebracht habe.
Die Kultur.
1. Die Religion. Dieselbe war bei den Phöniziern eine Vergötterung der Naturkräfte. Als Licht- und Sonnengott erscheint Baal (d. i. Herr), dem Astarte, die Erde, als weibliche Gottheit entspricht. Baal ist als Moloch der Gott des Feuers; in Tyrus wurde er als Melkarth (d. i. Stadtkönig) verehrt; als Adonis stellt er die Frühlingssonne dar. Astarte hat die Beinamen Dido, Elissa, Anna. Im religiösen Kult der Phönizier zeigt sich ein Gemisch von Grausamkeit und Wollust.
2. Die Verfassung. An der Spitze der größeren Städte standen Könige, die durch einen Rat beschränkt waren. Seit der persischen Herrschaft sandten zur Wahrnehmung gemeinsamer Angelegenheiten die 3 bedeutendsten Städte Tyrus, Sydon und Aradus Abgeordnete zu einem Bundestage nach Tripolis. Eine bedeutende politische Macht hat Phönizien nie gebildet.
3. Die ßnlnjlonicr und Ässyrier.
Das Land am Euphrat liitb Tigris.
Die Doppelströme Euphrat und Tigris entspringen auf dem armenischen Gebirge. Sie nähern sich nach einem von Felsen eingeschlossenen Oberlaufe bis auf etwa 18 km, umschließen dann eine weite Ebene und vereinigen sich vor der Mündung zu einem Strome. Das Stromland zerfällt in drei Teile:
a) Der nördliche Teil bis zur Annäherung der beiden Flüsse (Mesopotamien).
b) Die Ebene südlich vor der Annäherung oder Babylonien. Dieselbe war infolge der Überschwemmungen, welche die Bewohner durch Schöpfmafchiuen und Dämme zu regeln verstanden, so
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mit dem Kopfe gewisser Tiere dargestellt. Am meisten ward der Stier Hapi (Apis) als Sinnbild des Osiris, des Richters in der Unterwelt, verehrt. Andere heilige Tiere waren Krokodil, Katze, Ichneumon.
c) Die Bestattung der Toten. Beim Tode des Menschen wird nach dem Glauben der Ägypter die Seele von Osiris gerichtet und entweder in den Ort der Verdammnis oder in das Gefilde der Seligen geführt. Die Vorstellung, daß die Seelen mit den Leibern sich einmal wieder vereinigen werden, veranlaßte den Brauch, die Leichname einzubalsamieren und in riesigen Grabdenkmälern aufzubewahren.
2. Die Verfassung. Der König war, wie die gewaltigen Pyramiden beweisen, unumschränkter Herr seiner Unterthanen. Er wurde als Sohn der Sonne (Pharao) göttlich verehrt, war aber an die Vorschriften der Religion gebunden. Das Volk war in Kasten geteilt, deren vornehmsten die Priesterund Kriegerkaste waren. In der Gesetzgebung tritt ein gewisses Gefühl für Gerechtigkeit hervor. Die Frauen waren vom gesellschaftlichen Leben nicht ausgeschlossen.
3. Die Wissenschaften. Besonders wurden die Mathematik und Astronomie getrieben. Auf erstere Wissenschaft wurden die Ägypter durch das Bedürfnis geführt, nach der Überschwemmung die Grenzen der Felder aufs neue zu bestimmen, auf letztere durch die Beobachtung der regelmäßigen Wiederkehr der Nilanschwellung. Die Ägypter berechneten zuerst das Jahr auf 365 Tage, erkannten aber auch schon das Fehlerhafte darin (Sosigenes). — Ihre Schrift ivar eine Sfache:
a) Die Hieroglyphenschrift. In ihr wurden Dinge, Begriffe und Buchstaben durch Abbildungen von Gegenständen bezeichnet. Sie wurden aus Baudenkmälern angewandt.
b) Die hieratische Schrift. Diese bestand in einer Vereinfachung der Bildzeichen und wurde von den Priestern auf Papyrusrollen benutzt.
c) Die demotische oder Volks-Schrift war eine Vereinfachung der vorigen und kam erst später in Gebrauch.
4. Die Kunst. Die Ägypter haben vorzüglich die Baukunst betrieben. Ihre Bauwerke machen den Eindruck des Massigen und Plumpen, aber auch des Dauerhaften. Die wichtigsten sind:
a) Die Pyramiden. Sie dienten als Grabstätten der Könige. Es sind ihrer 67 bekannt.
b) Die Tempel.
c) Die Obelisken, nach oben sich verjüngende Säulen, aus einem Stein bestehend.
(1) Die unterirdischen Grabgewölbe im W. von Theben.
Der bedeutendste Überrest der Skulptur ist die 55 m lange Sphinr am Fuße einer Pyramide bei Gizeh.
Die Malerei hat sich wenig entwickelt, namentlich da ihr die Perspektive unbekannt war.
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sich auer zu deu drei Mnchsgelbden zum uubedingten Gehorsam gegen den Papst und erhielten 1540 von Paul Iii. als Gesellschaft Jesu" die Besttigung.
Die Jesuiten stellten sich besonders drei Ausgaben: a) die Seelsorge und den Unterricht der Jugend, b) die Mission, d. h. die Bekehrung der Heiden, c) die Verteidigung der katholischen Lehre gegenber den religisen Neuerungen. Der Orden verbreitete sich sehr rasch und wurde durch seine Organisation und durch -die richtige Verwendung seiner Krfte eine mchtige Sttze des Katholizismus.
It. Ausbreitung der Reformation in den anerdentschen
Lndern.
Auer in Italien und Spanien fand die Reformation in den meisten Lndern Europas Eingang.
In Frankreich verbreitete sich von der Schweiz aus besonders Kalvins Lehre, deren Bekenner hier den Namen Hugenotten erhielten. Da der unzufriedene Adel die neue Lehre zu politischen Zwecken benutzte, so entstanden bald blutige Brgerkriege, die Hugenottenkriege, 15621598.
In Schweden, Norwegen und Dnemark wurde seit 1527 die lutherische Lehre Staatsrcligion. Durch Einfhrung der Reformation wurde hier die Macht der Bischfe vernichtet und durch Einziehung der Kirchengter das Kronland vergrert.
Polen blieb zum grten Teile katholisch; in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme.
In England war Heinrich Viii. (1509-1547) aus dem Hause Tudor anfangs ein Verteidiger des Glaubens". Als sich aber der Papst weigerte, Heinrichs Ehe mit Katharina von Aragonien zu lsen, erklrte sich der König zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang seine Untertanen mit groer Hrte zur Annahme der neuen Lehre. Nach dieser wurde der Primat geleugnet; sonst blieben die katholischen Einrichtungen bestehen. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich als Tyrann. Von seinen sechs Gemahlinnen lie er zwei hinrichten. Auch den berhmten Grokanzler Thomas Morus, den greisen Bischof Fischer, viele Ordensgeistliche und zahllose Anhnger der alten Lehre traf dieses Schicksal. Gegen 1200 Klster, der 2300 Stiftungen und 110 Hospitler wurden eingezogen.
In Schottland wurde die neue Lehre seit 1526 von Knox (nocks) ver-kndigt und fand namentlich im Brgerstande, dem der Klerus verhat war, weil er zum Könige hielt, viele Anhnger. Die schottischen Kalvinisten ver-warfen die bischfliche Verfassung und hielten an der Presbyterialverfassnng (presbyter = Priester) fest. Die strengen Presbyterianer nannte man Puritaner (von puritas = Reinheit); sie hielten auf die Reinheit des gttlichen Wortes" und duldeten keinen aus katholischer Zeit stammenden Kultusgebrauch. (Pgl. Mortimers Schilderung in Schillers Maria Stuart".)
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vereitelt wurde (1730). Sein Vertrauter, der Leutnant Katte, wurde enthauptet, und der Kronprinz mute sich unter strenger Aufsicht an der Regierung zu Kstrin in die Verwaltung einarbeiten. Durch eisernen Flei und durch seine vom Könige gewnschte Verheiratung mit der Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern, eiuer Nichte der Kaiserin, gelang es ihm, den Vater zu vershnen. Auch hatte er inzwischen dessen Bedentnng fr den preuischen Staat wrdigen gelernt. Der Kronprinz versah mit groer Gewissenhaftigkeit den Dienst als Oberst in Ruppin und versammelte auf feinem Schlosse zu Rheiusberg Gelehrte und Knstler um sich. Die kleine Schrift Antimacchiavelli" (S. 151), in der er seine Gedanken der die Aufgabe eines Fürsten niedergelegt hat, gibt sowohl von einem ernsten Studium, als auch davon Zeuguis, da sich Friedrich feiner einstigen Aufgabe immer bewut geblieben ist.
2. Iriedrichs Wegiernngs antritt und erste Matznahmen.
Die harte Jugeud hatte Friedrich frh gereift und seinen Charakter gesthlt. Kurz vor seinem Tode machte Friedrich Wilhelm seinen Sohn mit der Treulosigkeit bekannt, mit welcher der Wiener Hof Preußen (S. 263) behandelt hatte. Als Friedrich Ii. 1740 die Negierung antrat, kehrte er zum Erstauueu aller, selbst seiner nchsten Bekannten, den Herrscher hervor. Er forderte von seinen Ministern, da sie das Wohl des Landes der jedes audere Juteresse, auch der das persnliche des Knigs, stellen sollten. Die Verwaltung, die sein Vater geschaffen hatte, lie er unverndert; auch zeigte er sich bald so sparsam wie jener. Dagegen lste er das Potsdamer Riesenregiment auf, verwendete aber das dadurch ersparte Geld zu eiuer Vermehrung des Heeres um 20 000 Mauu. Den Offizieren schrfte er ein, da sie die Soldaten menschlich behandeln und nicht blo schne, sondern auch gute und brauchbare Truppeu heranbilden sollten. Eine seiner ersten Regiernngs-manahmen war die Abschaffung der Folter. Auch fhrte er den Grundsatz der Dulduug durch, indem er erklrte, da in seinem Lande jeder nach seiner Fasson selig werden knne". Den Philosophen Wolfs, den Friedrich Wilhelm I. wegen seines Freisinns des Landes verwiesen hatte, rief der neue König wieder an die Universitt m Halle zurck.
Ehrgeizig, persnlich tchtig, voll Vertrauen ans ein zahlreiches Heer und eine volle Staatskasse, setzte sich Friedrich Ii. als Ziel
Kronprinz Friedrich in Kstrin. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 49.
Friedrich Ii. der den preuischen Staat unter seinem Vater Atzler a. a. O. Nr. 47. 9 '
Aus dem 1. u. 2. Kapitel des Antimacchiavelli". Atzler, a. a > Nr 50
Ergnzungen Nr. 13, 14.
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4. Die Freiheit des religisen Bekenntnisses, d. h. jeder darf feinen Glauben ffentlich bekennen. Der Genu der brger-licheu und staatsbrgerlichen Rechte ist unabhngig vom religisen Bekenntnisse, doch darf durch die Ausbuug der Religionsfreiheit den brgerlichen und staatsbrgerlichen Pflichten kein Abbruch geschehen.
5. Das Recht der freien Meinungsuerung. Jeder Preuße hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck und bildliche Dar-stelluug fetite Meinung frei zu uern, darf aber dabei niemand beleidigen oder verleumden, auch nicht zum Ungehorsam aufreizen. Alle Staatsbrger drfen zu erlaubten Zwecken Vereine bilden.
6. Die Unverletzlich keit des Briefgeheimnisses. Briefe drfen nur vou dem geffnet werden, an den sie gerichtet sind. Ausnahmen finden nur bei strafgerichtlichen Untersuchungen und im Kriegsfalle statt.
7. Eltern und deren Stellvertreter drfen ihre Kinder oder Pflegebefohlenen nicht ohne den Unterricht lassen, der fr die ffentlichen Volksschulen vorgeschrieben ist.
8. Alle Preußen sind wehrpflichtig.
3. Der König.
Der König steht an der Spitze des Staates; seine Person ist unverletzlich. Die Verantwortlichkeit fr die Regierungsakte bernimmt der Minister, der die Gegenzeichnung leistet. Dem Könige allein steht die vollziehende Gewalt zu. Der König beruft, erffnet und schliet den Landtag; er befiehlt die Verkudiguug der Gesetze und erlt die zu ihrer Ausfhrung ntigen Verordnungen. Der König ernennt und entlt die Minister, Staatsbeamten und die Offiziere. Ihm haben alle Beamten den Treueid, die Soldaten den Fahneneid zu schwreu.
Der König hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schlieen, auch andere Vertrge mit fremden Regierungen zu errichten. Er hat das Recht der Begnadigung und Strafmilderung. Dem König steht die Verleihung von Orden und anderen mit Vorrechten verbundenen Auszeichnungen zu. Er bt das Mnz recht nach Magabe des Gesetzes.
Die Krone ist, den Kniglichen Hausgesetzen gem, erblich in dem Mannesstamme des Kniglichen Hauses nach dem Rechte der Erstgeburt und der agnatischen Linealfolge, d. h. es folgt auf den König fetit ltester Sohn, oder, wenn Shne nicht vorhanden sind, der nchste Bruder des Knigs. (Agnaten sind die Blutsverwandten vterlicherseits.) Der Thronerbe wird mit Vollendung des 18. Lebensjahres grojhrig. Er leistet bei seinem Regierungsantritt in Gegen-wart der vereinigten Kammern das eidliche Gelbnis, die Verfassung
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Huldreich Zwingli.
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seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli