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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 168

1904 - Habelschwerdt : Franke
168 der reformatorischen Bewegung machte. Er lehrte, da ein Teil der Menschen von Gott zur Seligkeit, der andere Teil zur Verdammung vorherbestimmt sei (Prdestination). In der ppigen Stadt Genf suchte er durch eine strenge Verfassung ein Gottesreich aufzurichten. Den spanischen Arzt Servet, der auf einer Reise Genf berhrte, lie Knlviu wegen eines Buches gegen die Dreieinigkeit verbrennen. Kalvins Lehre, zum Unterschiede von der lutherischen die reformierte genannt, verbreitete sich in Frankreich, Deutschland, deu Niederlanden und erhielt im Heidelberger Katechismus (1563) eine genaue Fassung. 2. Die Streitigkeiten unter den Wekennern der Augsburger Konfesston. Bald uach dem Tode Luthers entstanden unter den Protestanten zwei Richtungen, die sich heftig bekmpften. Die Anhnger Melanchthons, die Philippinisten", strebten mehr nach einer Aus-gleichung des Gegensatzes sowohl Kalvin als der alten Kirche gegen-ber, während die strengen Lutheraner, deren Mittelpunkt die 1548 gegrndete Universitt Jena bildete, zu keinen Zugestuduisseu bereit wareu. Nach vielen erfolglosen Bemhungen, die verschiedenen Richtungen miteinander zu vershnen, kam 1577 die Konkordien- oder Ein-trachtssormel zustande, welche die kirchliche Lehre im Sinne Luthers enthielt und in vielen protestantischen Lndern, auch in Brandenburg, Aufnahme fand. 3. pie Wetorul der katotischen Kirche. Die Glaubeusfpaltnng gab den Ansto zu einer heilsamen Erneuerung der katholischen Kirche. Im Mittelpunkte dieser Bestrebungen stand das Reformkonzil von Trient. 1545-1563 a. Das Konzil zu Crient, 1545 1563. Es dauerte mit mehr-maliger Unterbrechung 18 Jahre. Dieses Konzil gab dem katholischen Lehrbegriff eine strengere Fassung und erlie auch Bestimmungen der die Disziplin uuter bent Klerus, sowie der den Jugend- und Volksunterricht. b. Neue Imchficfw Oren. Der Aufschwung, den das kirchliche Leben nahm, zeigte sich besonders in den nen entstehenden Orden. Der Krankenpflege widmeten sich die Barmherzigen Brder, gestiftet 1545 vom hl. Johannes von Gott, und die Grauen Schwestern, dem Unterricht die Schulbrder und die Piaristen. Der Frderung des religisen Lebens und der Ausbreitung der Kirche diente besonders der Jesuitenorden. Er wurde von dem spanischen Edelmanns Ignatius von Loyola (lojla) gestiftet. Dieser war als Soldat verwundet worden und kam auf dem Krankenbette zu dem Entschlsse, sein Leben Gott zu weihen. In Paris, wo er Theologie studierte, fand er Gesinnungsgenossen, unter ihnen Franz Xaver, den nach-maligen Apostel Indiens, Di? Mitglieder des Ordens verpflichteten

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 270

1904 - Habelschwerdt : Franke
270 Zweiter Abschnitt. Das Zeitalter Friedrichs des Groften. 1740-1786 Friedrich der Groe, 17401786. 1. Iriedrichs Jugendzeit. Friedrich Ii. war der Sohn Friedrich Wilhelms I. und dessen Gemahlin Sophie Dorothea, der Tochter des Kurfrsten von Hannover und spteren englischen Knigs Georg I. Der Prinz, der am 24. Januar 1712 geboren war, stand bis zum 7. Jahre vornehmlich unter weiblicher Aufsicht; dann wurde er mnnlicher Leitung anvertraut. Den Absichten des Vaters gem sollte es einst die Aufgabe seiues Sohues sei, zu behaupten, was seine Vorfahren erworben hatten, und herbeizuschaffen, was dem Hause Braudeuburg vou Gott und Rechtswegen gebhre". Danach wurde die Erziehung des Prinzen eingerichtet. Der König bestimmte als Ziel derselben, aus Friedrich einen tchtigen Soldaten, einen guten Christen und sparsamen Wirt zu machen. Zwei Umstnde fhrten aber zu einer Entfremdung zwischen Vater und Sohn. Durch den Einfln seines Lehrers Dnhan de Jandun (diing dshangdng), der aus einer franzsischen Emigrantenfamilie stammte, entwickelte sich bei Friedrich eine Vorliebe fr franzsische Literatur und Musik. Auch neigte der Kronprinz, im Gegensatz zu der soldatischen und religisen Strenge seines Vaters, zu heiterem Lebensgenu und machte leichtsinnig Schulden, so da der König frchtete, Friedrich mrbe einmal den Staat durch Verschwendung zu-grnde richten. Noch grer wurde das Zerwrfnis zwischen Vater und Sohn, als die Knigin und ihr Bruder, Georg Ii. vou England, eine Doppelheirat zwischen ihren ltesten Kindern zustaude bringen wollten. Das Kaiserhaus sah aus politischen Grnden die Vermhlung des preuischen Kronprinzen mit einer englischen Prinzessin nicht gern, und der finge sterreichische Gesandte Seckendorf wnte den Argwohn Friedrich Wilhelms gegen England wachzurufen, so da er in die Heirat nicht einwilligte. Als die Knigin und ihre ltesten Kinder trotzdem ihre Beziehungen zum englischen Hofe nicht abbrachen, kam es zu heftigen Familienauftritten. Der harte Druck der vterlichen Strenge und die Verletzung des Ehrgefhls veranlaten den Prinzen zu einem Fluchtversuche, der aber Koser, König Friedrich der Groe. 2. Bde. Stuttgart 18931903. Wienand, Friedrich der Groe. Monographien zur Weltgeschichte. Leipzig u. Bielefeld 1901. Aus der Instruktion Friedrich Wilhelms I. fr die Erziehung des Krn-Prinzen. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 48.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 271

1904 - Habelschwerdt : Franke
271 vereitelt wurde (1730). Sein Vertrauter, der Leutnant Katte, wurde enthauptet, und der Kronprinz mute sich unter strenger Aufsicht an der Regierung zu Kstrin in die Verwaltung einarbeiten. Durch eisernen Flei und durch seine vom Könige gewnschte Verheiratung mit der Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern, eiuer Nichte der Kaiserin, gelang es ihm, den Vater zu vershnen. Auch hatte er inzwischen dessen Bedentnng fr den preuischen Staat wrdigen gelernt. Der Kronprinz versah mit groer Gewissenhaftigkeit den Dienst als Oberst in Ruppin und versammelte auf feinem Schlosse zu Rheiusberg Gelehrte und Knstler um sich. Die kleine Schrift Antimacchiavelli" (S. 151), in der er seine Gedanken der die Aufgabe eines Fürsten niedergelegt hat, gibt sowohl von einem ernsten Studium, als auch davon Zeuguis, da sich Friedrich feiner einstigen Aufgabe immer bewut geblieben ist. 2. Iriedrichs Wegiernngs antritt und erste Matznahmen. Die harte Jugeud hatte Friedrich frh gereift und seinen Charakter gesthlt. Kurz vor seinem Tode machte Friedrich Wilhelm seinen Sohn mit der Treulosigkeit bekannt, mit welcher der Wiener Hof Preußen (S. 263) behandelt hatte. Als Friedrich Ii. 1740 die Negierung antrat, kehrte er zum Erstauueu aller, selbst seiner nchsten Bekannten, den Herrscher hervor. Er forderte von seinen Ministern, da sie das Wohl des Landes der jedes audere Juteresse, auch der das persnliche des Knigs, stellen sollten. Die Verwaltung, die sein Vater geschaffen hatte, lie er unverndert; auch zeigte er sich bald so sparsam wie jener. Dagegen lste er das Potsdamer Riesenregiment auf, verwendete aber das dadurch ersparte Geld zu eiuer Vermehrung des Heeres um 20 000 Mauu. Den Offizieren schrfte er ein, da sie die Soldaten menschlich behandeln und nicht blo schne, sondern auch gute und brauchbare Truppeu heranbilden sollten. Eine seiner ersten Regiernngs-manahmen war die Abschaffung der Folter. Auch fhrte er den Grundsatz der Dulduug durch, indem er erklrte, da in seinem Lande jeder nach seiner Fasson selig werden knne". Den Philosophen Wolfs, den Friedrich Wilhelm I. wegen seines Freisinns des Landes verwiesen hatte, rief der neue König wieder an die Universitt m Halle zurck. Ehrgeizig, persnlich tchtig, voll Vertrauen ans ein zahlreiches Heer und eine volle Staatskasse, setzte sich Friedrich Ii. als Ziel Kronprinz Friedrich in Kstrin. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 49. Friedrich Ii. der den preuischen Staat unter seinem Vater Atzler a. a. O. Nr. 47. 9 ' Aus dem 1. u. 2. Kapitel des Antimacchiavelli". Atzler, a. a > Nr 50 Ergnzungen Nr. 13, 14.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 488

1904 - Habelschwerdt : Franke
488 4. Die Freiheit des religisen Bekenntnisses, d. h. jeder darf feinen Glauben ffentlich bekennen. Der Genu der brger-licheu und staatsbrgerlichen Rechte ist unabhngig vom religisen Bekenntnisse, doch darf durch die Ausbuug der Religionsfreiheit den brgerlichen und staatsbrgerlichen Pflichten kein Abbruch geschehen. 5. Das Recht der freien Meinungsuerung. Jeder Preuße hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck und bildliche Dar-stelluug fetite Meinung frei zu uern, darf aber dabei niemand beleidigen oder verleumden, auch nicht zum Ungehorsam aufreizen. Alle Staatsbrger drfen zu erlaubten Zwecken Vereine bilden. 6. Die Unverletzlich keit des Briefgeheimnisses. Briefe drfen nur vou dem geffnet werden, an den sie gerichtet sind. Ausnahmen finden nur bei strafgerichtlichen Untersuchungen und im Kriegsfalle statt. 7. Eltern und deren Stellvertreter drfen ihre Kinder oder Pflegebefohlenen nicht ohne den Unterricht lassen, der fr die ffentlichen Volksschulen vorgeschrieben ist. 8. Alle Preußen sind wehrpflichtig. 3. Der König. Der König steht an der Spitze des Staates; seine Person ist unverletzlich. Die Verantwortlichkeit fr die Regierungsakte bernimmt der Minister, der die Gegenzeichnung leistet. Dem Könige allein steht die vollziehende Gewalt zu. Der König beruft, erffnet und schliet den Landtag; er befiehlt die Verkudiguug der Gesetze und erlt die zu ihrer Ausfhrung ntigen Verordnungen. Der König ernennt und entlt die Minister, Staatsbeamten und die Offiziere. Ihm haben alle Beamten den Treueid, die Soldaten den Fahneneid zu schwreu. Der König hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schlieen, auch andere Vertrge mit fremden Regierungen zu errichten. Er hat das Recht der Begnadigung und Strafmilderung. Dem König steht die Verleihung von Orden und anderen mit Vorrechten verbundenen Auszeichnungen zu. Er bt das Mnz recht nach Magabe des Gesetzes. Die Krone ist, den Kniglichen Hausgesetzen gem, erblich in dem Mannesstamme des Kniglichen Hauses nach dem Rechte der Erstgeburt und der agnatischen Linealfolge, d. h. es folgt auf den König fetit ltester Sohn, oder, wenn Shne nicht vorhanden sind, der nchste Bruder des Knigs. (Agnaten sind die Blutsverwandten vterlicherseits.) Der Thronerbe wird mit Vollendung des 18. Lebensjahres grojhrig. Er leistet bei seinem Regierungsantritt in Gegen-wart der vereinigten Kammern das eidliche Gelbnis, die Verfassung

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. uncounted

1904 - Habelschwerdt : Franke
in der Biblischen Geschichte in verhltnismig kurzer Zeit sich anzueignen wird allen Religionslehrern auf das beste und wrmste empfohlen. Das Hilfsbuch verdient auch in typographischer Hinsicht, namentlich wegen des hbschen und durchaus korrekten Druckes alles Lob. Der Preis (broschiert 3,00 Mk., gebunden 3,50 Mk.) ist mig. Knigt. Seminar-Oberlehrer und Religionslehrer. Bitielkunde. Nach den neuen Lehrplnen fr den Religions-Unterricht in den Knigl. Schullehrerseminaren. Preis: brosch. 1,90 M, geb. 2,40 M. Die am 1. Juli 1901 in Kraft getretenen neuen Lehrplne fr den Unterricht in den Kgl. Schnllehrerseminarien weisen auch dem Religionsunterrichte hhere Aufgaben zu. ,,Jm Seminar ist die Biblische Geschichte in Verbindung mit Bibelkunde und biblischer Geographie in grerer Vertiefung zu behandeln." In dem Werkchen sucht der Verfasser, diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, und bietet alles Wissenswerte der die Heilige Schrift, die biblischen Schaupltze und der die religisen Einrichtungen des auserwhlten Volkes. Katholisches Schuttatt. (Breslau.) Der nach den neuen Lehrplnen fr den Religionsunterricht der 3. Seminarklasse vorgeschriebene Lehrstoff ist im vorliegenden Werkchen so gegliedert, da sich der 1. Teil mit der Heiligen Schrift beschftigt, also die Bibelkunde behandelt, der 2. Teil den Schauplatz der Heiligen Schrift (biblische Geographie) und der 3. Teil die heiligen Altertmer der Israeliten zum Gegenstande hat. Der Herr Verfasser, bekannt als pdagogischer Schriftsteller und erprobt als Religionslehrer, wei mit rechtem Geschick den Lehrstoff auszuwhlen, zu begrenzen und anzuordnen. Mit Wrme schildert er, zum Teil nach eigner Anschauung, das Heilige Land und wei berall das rechte Interesse an seinem Gegenstande zu wecken. Mit diesem Unterrichtsbuche hat der Herr Verfasser den Religionslehrern an Seminaren und nicht weniger den Seminaristen einen wichtigen Dienst geleistet, und man wird feine Arbeit berall zu schtzen wissen." Schulrat Klose, (Erklrung des rmisch-katholischen Kate-chismus in ausgefhrten Katechesen. 3. Aufl. 7., 8. und 9. Tausend. Mit Druckerlaubnis Sr. Eminenz, des Kardinals Dr. Kopp. Preis: brosch. 3 70 M, geb. 4,30 M. Herr Schulrat Klose hat mit der Abfassung seiner Katechismus-Erklrung sicherlich nicht nur seinen zahlreichen Schlern, welche jetzt als Lehrer wirken, sondern auch allen, denen die Pflicht des Unterrichtes in der Religion obliegt, sowie solchen, welche sich selbst eine grndlichere Kenntnis der Hauptwahrheiteu unseres heil. Glaubens aneignen wollen, ein hochwillkommenes Hilfsmittel in die Hnde gegeben. Die Sprache ist eine so einfache, da sie ohne Umnderung in jeder Schule verwandt werden kann. Der Gang der Erluterungen schliet sich eng an den Breslauer Dizesau- bezw. Deharbescheu Katechismus an. Die Grndlichkeit der Erklrung vermittelt auch der schwierigere Kapitel, z, B. von den drei gttlichen Personen, von der Gnade, ein gengendes Verstndnis. Weitschweifigkeiten sind vermieden. Mge das Buch nicht nur in Schulen, sondern auch in Familien als Hauskatechismus, wozu es sich nach meiner Meinung in hervorragender Weise eignet, Eingang finden." Dr. Hohaus, Grodechant und s.-e. Vikar.

7. Theil 3 - S. 31

1880 - Stuttgart : Heitz
Wiedertäufer in Münster. 31 Aber — er wurde gleich vom ersten Soldaten niedergestochen. Da trat der Schneider Bockold auf und sprach: das habe er längst gewußt; denn er sei ja bestimmt, seine Wittwe zu heiratheu und auch als Bürgermeister an seine Stelle zu treten. Aber diese Würde verrückte dem armen Schneider vollends den Kopf. Auf sein Geheiß mußte ein anderer Prophet, der Goldschmied Tausendschnur, dem Volke bekannt machen: Gott habe ihm offenbart, daß Bockold König sein, den ganzen Erdball beherrschen und alle Fürsten todtschlagen solle. Da fiel Bockold aus seine Kniee und rief: „Meine Brüder, das hat mir Gott schon vor vielen Tagen offenbart; aber ich wollte warten, bis ein anderer es euch verkündigte." So wurde aus dem Schneider ein König; er ließ sich goldene Kronen, einen Scepter, ein Schwert u. s. w. machen, ertheilte Audienz, ließ einen Thron auf dem Markte errichten, wo er Gericht hielt, und wenn er über die Straße schritt, so trug er einen scharlachenen Mantel mit einer langen Schleppe, die ihm von Edelknaben nachgetragen werden mußte, hatte die Krone auf dem Kopfe und ein glänzendes Gefolge hinter sich. Er erlaubte so viele Weiber zu nehmen, wie jeder wollte; er selbst brachte es auf 14. Eine enthauptete er auf dem Markte mit eigener Hand, weil sie ihm Vorstellungen über allen den Unsinn machte, und tanzte dann mit andern um den blutigen Leichnam herum, indem sie sangen: Ehre sei Gott in der Höhe! Endlich schickte er 28 Apostel aus in die benachbarten Städte; denn das Reich Christi, sagte er, solle auf Erden aufgerichtet werden. Nun war es Zeit, dem'unwesen ernstlich Einhalt zu thun. Der Bischof schloß die Stadt immer enger ein, und die Hungersnoth nahm so überhand, daß viele verhungerten und die andern wie Schattenbilder umherwankten. Und doch durfte keiner sich unterstehen, von Heb ergäbe zu sprechen. Da flohen zwei Bürger aus der Stadt und zeigten dem Bischöfe, wie er die Stadt schnell einnehmen könnte. Das geschah- denn auch, und nach einem wüthenden Kampfe, in welchem Rottmann seinen Tod fand, baten die Wiedertäufer um Gnade. Bockold, Kuipperdolling und Krechting wurden in eiserne Käfige gesperrt und wie seltene Thiere im Lande umhergeführt und gezeigt, dann aber in Münster grausam hingerichtet. Die Käfige mit den Leichnamen hängte man an dem Lambertusthurme auf; da kann man sie noch heute sehen.

8. Theil 3 - S. 40

1880 - Stuttgart : Heitz
40 Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation. Geleit bis weit vor die Stadt. In allen Dörfern, durch welche der Zug kam, standen die Bauern der Gegend in ihren Feierkleidern, um dem hochverdienten Manne die letzte Ehre zu erweisen; alle Glocken läuteten. So kam der Zug nach Halle, um 5 Uhr Abends. Eine unzählige Menge von Einwohnern war herausgeströmt, die Leiche zu empfangen. Am Thore standen die Geistlichen und der Magistrat, und die Lehrer mit den Schülern zogen vor dem Leichenwagen mit Gesängen einher, unter so entsetzlichem Gedränge, daß der Wagen oft anhalten mußte und fast zwei Stunden zubrachte, ehe er die Marktkirche erreichte. Hier wurde die Leiche niedergesetzt und Trauerlieder gesungen oder vielmehr geschluchzt; so allgemein und tief war die Betrübniß der treuen Hallenser. Am folgenden Tage begleitete man die Leiche mit denselben Ehren wieder vor das Thor, und am 22. Februar, Montags, traf sie erst in Wittenberg ein und zog durch dasselbe Thor, vor welchem Luther einst die päpstliche Bulle den Flammen übergeben hatte. Nichts von der allgemeinen Trauer der Bürger, der Frauen und Kinder! Nichts von den Feierlichkeiten des Leichenbegängnisses! Er wurde eingesenkt in eine Gruft vor dem Mare der Schloßkirche; eine schöne große Metallplatte verschließt die Gruft und zeigt den Ort, wo seine Asche ruht. Erst 14 Jahre nach ihm starb auch der edle Melanchthon. Wie er im Leben neben Luther lehrte und wirkte, so ruht er auch im Tode neben ihm. Luthern ist am 31. Oktober 1821 vom König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen ein kunstvolles Denkmal auf dem Marktplatze zu Wittenberg errichtet worden. Auf einem mächtigen, herrlich geschliffenen Granitblocke steht seine Bildsäule, in mehr als menschlicher Größe von Metall gegossen. Er hält in der Linken die aufgeschlagene Bibel, auf welche er mit der Rechten hinweist. Ueber ihm ist eine Decke von Eisen mit hohen Spitzen, ruhend auf vier eisernen Säulen, welche auf dem Granitblocke aufstehen. Später . ist auch ein Standbild Melanchthons aufgerichtet worden.*) *) Ein großartiges Resormationsdenkmal besitzt seit 1868 die Stadt Worms. Um die in der Mitte sich erhebende Colossalstatue Luthers stehen die Statuen Melanchthons, Reuchlins, Friedrichs des Weisen und Philipps von Hessen. An den Ecken des Postaments der Lutherstatue sind die Gestalten der Vorläufer der Reformation zu schauen: Petrus Waldus, Wikless, Huß, Savonarola. Die Städte Speier, Augsburg, Magdeburg sind als sitzende Frauengestalten dargestellt. Das Ganze erhebt sich auf einem Granitmauerbau. — Unter den hier genannten Vorläufern der Reformation ist von Savonarola

9. Theil 3 - S. 52

1880 - Stuttgart : Heitz
'52 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Versammlung die Regierung der Niederlande ab. Neapel hatte er ihm schon früher übergeben. Es war ein rührender Anblick, den kranken Kaiser zu sehen, wie er von dem Leben Abschied nahm. Mit Mühe erhob er sich aus seinem Sessel, gestützt auf die Schulter des Prinzen von Dramen, und er hielt eine erschütternde Rede. Er erzählte, wie er seit seinem 16. Jahre unablässig mit der Regierung seiner weitläufigen Staaten beschäftigt gewesen sei und für sich fast gar keine Zeit übrig behalten habe. Ueberall habe er gesucht mit eigenen Augen zu sehen, und sein Leben sei daher eine stete Pilgerfahrt gewesen. Neun Mal habe er Deutschland, sechs Mal Spanien, vier Mal Frankreich, sieben Mal Italien und zehn Mal die Niederlande besucht; zwei Mal sei er in England und zwei Mal in Afrika gewesen, überhaupt habe er elf Seereisen gemacht. Jetzt erinnere ihn seine Hinfälligkeit, jüngeren Schultern die Last zu übergeben. Habe er während seiner vielen Regierungsgeschäfte etwas Wichtiges versäumt oder etwas nicht recht gemacht, so bitte er alle, die dadurch gekränkt worden, recht herzlich um Verzeihung. Er werde seiner treuen Niederländer bis an sein Ende stets in Liebe gedenken und für sie beten. Nun wendete er sich an seinen Sohn, der sich auf ein Knie vor ihm niederließ und seine Hand küßte. „Sieh, mein Sohn," sprach er, „du wärest mir schon Dank schuldig, wenn ich dir nach meinem Tode so blühende Länder hinterließe; aber ich übergebe sie dir noch bei meinem Leben. Regiere deine Unterthanen mit Gerechtigkeit und Güte, wie ein Vater seine Kinder." Philipp versprach alles und — hat nichts gehalten. Aller Augen schwammen in Thränen. Wenige Monate später übergab ihm Karl auch die Regierung von Spanien und eilte nun nach seinem Zufluchtsorte, den er sich in der wildesten Gegend Spaniens, bei dem Hieronymitenkloster San Juste in Estremadura, nahe an der portugiesischen Grenze, erwählt hatte. Aber der undankbare Philipp kümmerte sich wenig um seinen Vater, sobald er erst die Regierung erlangt hatte, und Karl war noch in den Niederlanden, als er an sich selbst erfuhr, wie hinfällig alles Irdische ist. Als er in Vliessingen auf günstigen Wind wartete, hatte er eines Abends einen Gesandten seines Bruders Ferdinand bei sich. Als dieser endlich weggehen wollte, klingelte Karl den Bedienten, dem Fremden zu leuchten. Aber keiner erschien. Da nahm Karl selbst das Licht, so sehr auch der Fremde sich sträubte, und leuchtete ihm vor, indem er sagte: „Vergiß nicht, daß Kaiser Karl nach so vielen Mühseligkeiten der Re-

10. Theil 3 - S. 186

1880 - Stuttgart : Heitz
186 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg/ als Kind, wurde dann von seinem Oheim erzogen und nach den Lehrsätzen der böhmischen Brüdergemeinde unterrichtet. Man weiß nicht, wie es gekommen, daß er bald danach den Jesuiten in Olmütz übergeben wurde, die ihn dem katholischen Glauben zuführten. Nachdem sein Unterricht vollendet war, ging er in Begleitung eines jungen, reichen böhmischen Edelmannes und eines gelehrten Mathematikers und Astrologen auf Reisen. Er besuchte- Holland, England, Frankreich, Italien, und hier blieb er einige Zeit in Padua, wo er sich besonders mit Sterndeuterei (Astrologie) beschäftigte; denn damals glaubte man noch, aus dem Stande der Gestirne künftige Schicksale vorhersagen zu können. Ein schlauer Sterndeuter, der seinen Ehrgeiz merkte, machte ihm weiß, daß er noch zu sehr hohen Ehren gelangen würde, was freilich auch nachher zufällig eintraf. Dann ging er unter die Soldaten, machte einige Züge gegen die Türken mit, schloß sich bei dem Bruderzwiste zwischen Kaiser Rudolph Ii. und Matthias dem letztem an, und heirathete nach dem Frieden eine alte reiche Wittwe, Lucretia von Landeck, die nach vier Jahren starb und ihn dadurch, 31 Jahre alt, zum Erben eines ungeheuren Vermögens machte. Ein Jahr vor dem Ausbruche des dreißigjährigen Krieges zog er mit einem auf eigene Kosten geworbenen Regiments unter dem damaligen Erzherzog Ferdinand gegen die Venetianer, und da er sich sowohl durch Tapferkeit als durch Freigebigkeit gegen seine Offiziere, welche offene Tafel in seinem Zelte fanden, auszeichnete, so wurde er nach seiner Rückkehr vom Kaiser sehr ausgezeichnet. Er wurde zum Oberst ernannt, in den Grafenstand erhoben und erhielt den Kammerherrnschlüssel. Beim Ausbruch der böhmischen Unruhen erklärte er sich mit Eifer für die Sache des Kaisers und ließ seinen Vettern, die im böhmischen Heere dienten, sagen: er wolle sie dafür mit Prügeln und Ruthen tractiren. Abwechselnd lebte er auf seinen Gütern in Mähren ^nd Böhmen, in Prag und in Wien, wo er durch Aufwand die Augen aller auf sich zog, besonders nachdem er durch Ankauf vieler Güter der Geächteten sein Vermögen sehr vermehrt hatte. Auch nahm er an -dem Kriege lebhaften Antheil und stand zur Zeit der Schlacht am weißen Berge in Ungarn gegen Bethlen Gabor. Er vermählte sich mit der schönen Tochter des Geheimeraths Graf Harrach, der ein Liebling des Kaisers war, wurde bald darauf in den Fürstenstand und schon ein Jahr später zum Herzog von^Friedland erhoben. Seine Residenz nahm er in Gitschin. Jetzt machte er dem Kaiser
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