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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 335

1888 - Habelschwerdt : Franke
335 hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792. C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr (Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst j

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 28

1888 - Habelschwerdt : Franke
Argos nach der Nordküstc des Peloponnes, die nun den Namen Achaia erhielt. 2. Die Auswanderung der Joner, die sich von der Nordküste des Peloponnes zu ihren Stammesgeuossm nach Attika retteten und auch hier zur Übervölkerung und neuen Auswanderung Veranlassung gaben. 3. Die dreifachen überseeischen Wanderzüge: a) Achäer und Äoler ließen sich nach harten Kümpfen an der Küste Mysiens und auf den Inseln Losbos und Teuedos nieder. b) Jouer nahmen von der lydischen und karischeu Küste (Milet, Ephesus u. a.) und den Inseln Chios und Samos Besitz. c) Die Dorer gründeten ans der Insel Rhodns und au der Küste Kariens einen Bundesstaat von 6 Städten. Kultur in der heroischen Zeit. 1. Dichtkunst. Das heroische Zeitalter hat den größten epischen Dichter, Homer, hervorgebracht. Einzelne Teile seiner Ilias und Odyssee mögen indes schon vor ihm im Munde des Volkes feste Gestalt angenommen haben. 2. Die bildende Kunst mar noch in rohen Ansangen. Merkwürdige Überreste der Bautunst sind die eyklopischen Mauern. Kinigungsmittek der Kellenen. Obgleich die Bodcngestaltung Griechenlands eine Anzahl einzelner Staaten geschaffen hatte, so fehlte es doch nicht an Mitteln, die das Gefühl der Zusammengehörigkeit stärkten. Diese waren: 1. Die Sprache. Durch die Einheit der Sprache fühlten sich die Griechen als ein Volk und stellten sich, in der Überzeugung von der Schönheit derselben, den fremd redenden „Barbaren" gegenüber. 2. Die Religion. Ursprünglich wurden die Götter als persöu-lieh gedachte Naturkrüfte aufgefaßt; der hellenische Geist schuf sie aber zu frei waltenden Wesen um. Diesen Untergang der alten griechischen Religion und das Vordringen der neuen stellt die Sage vom Titaueu-kampfe dar. Die Griechen verehrten 12 Hauptgottheiten. a) Zens, der Vater der Götter und Menschen, der Herr über die Himmelserscheinungen, das Urbild der Könige aus Erden, bewacht schirmend alle staatlichen und bürgerlichen Verhältnisse. 1)) Hera, die Gemahlin des Zeus, ist das Ideal der griechischen Gattin und Hausfrau.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 336

1888 - Habelschwerdt : Franke
336 in Lebensgefahr geriet, bei Ligny zurück, während fein Marschall Nety am gleichen Tage vergebens die Vorhnt Wellingtons bet Ouatrebras angriff. Am 18. Jnni wandte sich Napoleon selbst gegen Wellington, der aber bei Belle-Allianee (Waterloo) standhielt, bis Blücher nach einem mit bewundernswerter Energie ausgeführten Marsche rechtzeitig in die Schlacht eingriff und den Sieg entschied. Der Feind wurde eifrig verfolgt, und abermals hielten die Verbündeten ihren Einzug in Paris. Napoleon, der sich nach Amerika begeben wollte, fiel den Engländern in die Hände, die ihn auf die einsame Insel St. Helena verbannten. Hier starb er am 5. Mai 1821. Am 20. November 1815 wurde der zweite Pariser Friede abgeschlossen, der Ludwig Xviii. zurückführte und Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschränkte. Ein deutsches Heer hielt Frankreich bis zur Zahlung von 700 Millionen Frank Kriegskosten besetzt. 6. per Wiener Kongreß. Am 1. November 1814 hatten sich die Souveräne und Diplomaten Europas zu Wien versammelt, wo im bunten Wechsel von glänzenden Festlichkeiten und politischen Verhandlungen die europäischen Staaten ihre Neugestaltung erhielten. Am meisten kam hierbei Deutschland in Betracht, dessen territoriale Gestaltung und Verfassung nach der Auslösung des alten deutschen Reiches eine völlig neue Regelung erforderten. Eine festere politische Einigung Deutschlands wollte weder Rußland noch England gestatten. In Deutschland selbst ließ Metternich, der die österreichische Politik leitete, Preußen, das am Befreiungskämpfe die größten Verdienste hatte, nicht zur Geltung kommen und gestattete lieber dem besiegten Frankreich einen größeren Einfluß ans die Verhandlungen. Der König Friedrich Wilhelm Iii. und seine Staatsmänner (Hardenberg und W. von Humboldt) hatten nicht die Energie, für Preußen die Vorherrschaft in Deutschland durchzusetzen. Endlich einigte man sich über folgende Bestimmungen. A. Deutschland. f a) Verfassung. Die Vielherrschaft blieb bestehen, indem 34 Staaten und 4 freie Städte landesherrliche Rechte erhielten. Dieselben bildeten den deutschen Bund, dessen Zweck die Sicherstellnng der Souveränität der einzelnen Glieder, sowie die Bürgschaft für

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 329

1888 - Habelschwerdt : Franke
329 sichtigte Vereinigung der italienischen Armee mit der siegreichen des Erzherzogs Karl zu verhindern. Nachdem Napoleon Verstärkungen herangezogen hatte, giug er wieder auf das nördliche Donauufer und rächte die Niederlage bei Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram, c) Friede. Im Frieden zu Schönbrunn wurde Österreich vou der See abgeschlossen; es mußte das Küstenland abtreten, aus dem Napoleon, um die Kontinentalsperre weiter auszudehnen, die illyri-schm Provinzen bildete. Ferner mußte es auf West- und Ostgalizien verzichten. Vereinzelte Freiheitsversuche während des österreichischen Krieges. Österreich hatte während des letzten Krieges mehrfache Versuche gernacht, Bundesgenossen zu gewinnen. Wenn auch dies nicht gelang, so brach die Unzufriedenheit des Volkes doch allenthalben in Aufständen durch, welche Zeichen einer allgemeinen Gärung waren. 1. Der Tiroler A u f st and, 1809. In Tirol, das seit 1805 bayrisch war, hatte die Regierung Anordnungen getroffen, die mit dem frömmelt, konservativen Sinne des urwüchsigen Bergvolkes nicht vereinbar schienen. Daher erhoben sich die Tiroler unter tüchtigen Führern, Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger, und vertrieben mehrmals die Bayern aus Tirol. Wenn auch der Ausstand mißlang (Hofer wurde 1810 in Mantua erschossen), so zeigte doch der ausdauernde Heldenmut der Tiroler die Kraft des Volkes und die Möglichkeit des Widerstandes. Der preußische Major von Schill machte den Versuch, das Königreich Westfalen auszulösen, mußte sich aber, als feindliche Truppen heranrückten, nach Stralsund zurückziehen, bei dessen Verteidigung er siel, o. Der Herzog Wilhelm von Braunschweig-Öls hatte in Böhmen etwa 1000 Mann gesammelt, die sich schon durch ihre Kleidung als Rache-korps ankündigte („die schwarze Schar"). Er brach in Sachsen ein, flüchtete sich aber, als er von Österreich ohne Unterstützung gelassen wurde, nach England. Napoleon auf dem Cipsel seiner Macht. Nach dem österreichischen Kriege hatte Napoleons Macht ihren Höhepunkt erreicht. Der Emporkömmling suchte sich nun auch in den alten Adel einzuführen; darum trennte er feine Ehe mit Josephine und vermählte sich mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers von Österreich. Wie er ferner fortfuhr, einen neuen Adel mit Majoraten und Dotationen zu schaffen, gab er auch dem alten feine Geltung wieder, der aber nur mit Widerstreben folgte. Gegen feine Vasallen machte er aber feine volle Selbstherrschaft um so mehr geltend, als sich bereits unter ihnen und auch in Frankreich Regungen der Unzufriedenheit zeigten. Seinen Schwager Murat, der in Neapel den Befehlen Napoleons sich zu entziehen suchte, erinnerte er daran, daß er nur durch ihn existiere. Holland,

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 342

1904 - Habelschwerdt : Franke
342 d. Der Herzog Wilhelm von Braunschweig-ls hatte in Bhmen etwa 1000 Mann gesammelt, die sich schon durch ihre Kleidung als Rachekorps ankndigten (die schwarze Schar"). Er brach in Sachsen ein, flchtete sich aber, als er von sterreich ohne Untersttzung gelassen wurde, uach England. Dort traten fast smtliche Teilnehmer in die deutsche Legion" ein, die unter Wellington ruhmreich in Spanien kmpfte. E. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Nach dem fter-reichischen Kriege hatte Napoleons Macht ihren Hhepunkt erreicht. Der. Emporkmmling wnschte nun eine Tochter aus einem der alten Frstengeschlechter zur Gemahlin. Darum trennte er seine kinderlos gebliebene Ehe mit Joseph ine und vermhlte sich mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers von sterreich. Wie er ferner fort-fuhr, einen neuen Adel mit Majoraten und Dotationen zu schaffen, so gab er auch den alten Adelsgeschlechtern ihre Geltung wieder: sie folgten aber nur mit Widerstreben. Gegen seine Vasallen machte Napoleon seine volle Selbstherrschast um so mehr geltend, als sich bereits unter ihnen und auch in Frankreich Regungen der Unzufriedenheit zeigten. Seinen Schwager Murat, der in Neapel den Befehlen Napoleons sich zu entziehen suchte, erinnerte er daran, da er nur durch ihn existiere. Holland wurde zu eiuer Proviuz Frankreichs gemacht, weil der König Ludwig Bouaparte das Land vor den Nachteilen der Kontinentalsperre bewahren wollte. Akte der Willkr waren es ferner, als Napoleon das Herzogtum Oldenburg, die Hansestdte und mehrere preuische Besitzungen mit dem franzsischen Reiche vereinigte. Dieses umfate jetzt Frankreich, Holland, die deutsche Nordseekste, den Kirchenstaat und Dalmatien; Spanien, Italien, der Rheinbund und das Herzogtum Warschau waren von Napoleon abhngig, sterreich, Preußen, Dneinark und Norwegen mit ihm verbndet. Da der Schwedeukuig Karl Xiii. kinderlos war, whlten die schwedischen Reichsstnde den franzsischen Marschall Bernadotte zum Reichserben. Er wurde vom schwedischen Könige an Kindes Statt an-genommen, hielt aber nicht zu Napoleon, sondern zu Rußland und England. Preußen nach dem Frieden zu Tilsit. Nach dem Tilsiter Frieden hrten die Bedrckungen und Demtigungen Preuens durch Napoleon noch nicht auf. Er lie eine Armee von 160 000 Mann in dem kleinen, ausgesogenen Lande stehen und verlangte 154 Millionen Frank Kriegskosten. Durch Steins kluge Finanzmaregeln gelang es, einen Teil der Kriegskosten aufzubringen. Auch begann sich der Erfolg der Reformen in Preußen zu zeigen. Als Napoleons Macht in Spanien aus Widerstand stie und in sterreich sich freiheitliche Regungen bemerkbar machten,

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 336

1904 - Habelschwerdt : Franke
336 Scharnhorst, der durch sein dreibndiges Handbuch fr Offiziere in den an-gewandten Teilen der Kriegswissenschaften" die Aufmerksamkeit der militrischen Kreise auf sich gelenkt hatte, trat 1801 in das preuische Heer ein und wurde als Lehrer an die Kriegsakademie berufen, wo er einen groen Einflu auf die kriegswissenschaftliche Ausbildung der jungen Offiziere ausbte. Im Unglcksjahre 1806 gehrte er zu den wenigen hheren Offizieren, die sich auszeichneten. Mit Blcher geriet er nach der Verteidigung von Lbeck in Gefangenschaft, wurde aber ausgewechselt und beteiligte sich ruhmvoll an der Schlacht bei Prenisch-Eylau. Nach dem Frieden von Tilsit wurde Scharnhorst an die Spitze der Militr-Reorganisations-Komrnisston gestellt. Als der Freiheitskrieg begann, betrieb er die Ernennung Blchers zum Ober-besehlshaber der Armee, während er Leiter ves Generalstabs wurde. In der Schlacht bei Ltzen erhielt Scharnhorst eine gefhrliche Verwundung, reiste aber noch nach Prag, um Kaiser Franz zum Kriege zu bewegen. Doch schon im Juni 1813 ereilte den Waffenschmied deutscher Freiheit" der Tod. Scharnhorst gehrt zu den edelsten Mnnern seiner groen Zeit. (Schenken-dorf: Auf Scharnhorsts Tod.) Gneisenau (17601831) -besa eine vielseitige Bildung. In den Zeiten der Verwirrung von 1806 zeichnete er sich durch Mut, Einsicht und Charakterfestigkeit aus. Als Verteidiger von Kolberg und Generalstabschef der Blcherschen Armee ist sein Name mit den Waffentaten des preuischen Heeres eng verknpft. Mit seiner ritterlichen, lebhasten Persnlichkeit bildete er zu dem stillen Wesen Scharnhorsts eine schne Ergnzung. Graf Gtzen leitete 1806 und 1807 die Verteidigung Schlesiens und trug viel dazu bei, da diese Provinz der preuischen Monarchie erhalten blieb. Seine Klugheit und Tapferkeit rettete Glatz vor dem Falle. Im Verein mit diesen Mnnern gestaltete Scharnhorst das Heer-Wesen vollstndig um. Manche fetner Absichten, wie die National-bewaffuung, die Bildung der Landwehr, die militrische Erziehung des Volkes, konnten freilich nicht bald verwirklicht werden. Die hervor-ragendsten Vernderungen waren: a. Die Armee sollte knftig nur aus Inlndern zusammen-gesetzt sein. Das Werbewesen und Kantonsystem hrte auf. Nicht Furcht vor Strafe, sondern Ehrgefhl und Vaterlandsliebe sollten die treibenden Krfte bei den Soldaten sein. Jeder waffenfhige Preuße war zum Heeresdienst verpflichtet. Durch ein Gesetz vom 3. September 1814 wurde die allgemeine Wehrpflicht" zu einem Grundgesetz des preuischen Staates erhoben. b. Alle entehrenden Strafen wurden verboten. Klippel, Das Leben des Generals von Scharnhorst: Die Grundgedanken der Heeresreform. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 77. Das preuische Gesetz der die Verpflichtung zum Kriegsdienst. Atzler, a. a. O. Nr. 95.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 341

1904 - Habelschwerdt : Franke
341 Vereinigung der italienischen Armee mit dem siegreichen Heere des Erzherzogs Karl zu verhindern. Nachdem Napoleon Verstrkungen herangezogen hatte, ging er wieder ans das nrdliche Donauufer und rchte die Niederlage von Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram. Infolgedessen wnschte Kaiser Franz mit Napoleon Frieden zu schlieen. c. Friede. Im Frieden zu S ch n b r n n n wurde sterreich vom Meere abgeschnitten; es mute das Kstenland abtreten, aus dem Napoleon, um die Koutiueutalsperre weiter auszudehnen, die Jllyrischeu Provinzen bildete. Ferner mute es auf West- und Ostgalizien verzichten. Im ganzen verlor sterreich 2000 Quadratmeilen mit etwa 4 Millionen Einwohnern. D. Vereinzelte Befreiungsversuche während des sterreichischen Krieges. sterreich hatte während des letzten Krieges mehrfache Versuche gemacht, Bundesgenossen zu gewinnen. Wenn auch dies nicht gelang, so zeigte sich die allgemeine Unzufriedenheit des deutschen Volkes doch in verschiedenen Aufstnden. a. Der Tiroler Aufstand, 1809. In Tirol, das seit 1805 bayerisch war, hatte die Regierung Anordnungen getroffen, die mit dem frommen, konservativen Sinne des urwchsigen Bergvolkes nicht vereinbar waren. Daher erhoben sich die Tiroler unter ihren tchtigen Fhrer, Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem khneu Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, und vertrieben mehrmals die Bayern ans Tirol. Wenn auch der Ausstand milang (Hofer wurde 1810 in Mautua erschossen), so zeigte doch der ausdauernde Heldenmut der Tiroler die Kraft des Volkes und die Mglichkeit des Widerstandes. (Mosen: Andreas Hofer.) b. Im Knigreich Westfalen versuchte der hessische Oberst Drnberg einen Ausstand zu erregen und den König Jerome gefangen zu nehmen. Das Unternehmen gelang aber nicht. Drnberg entkam nach England. c. Der preuische Major von Schill machte den Versuch, das Knigreich Westfalen aufzulsen. Er fhrte fein Husarenregiment eigenmchtig aus Berlin der die Grenze nach Halle und forderte das deutsche Volk zur Abschttelung der Franzofenherrschaft auf. Friedrich Wilhelm Iii. mibilligte aber Schills Unternehmen. Der khne Fhrer mute sich vor westflischen und hollndischen Truppen nach Stralsund zurckziehen, bei dessen Verteidigung er fiel. Seine gefangenen Kameradeu wurden von Napoleon wie Hochverrter und Straenruber behandelt. Er lie in Wesel elf Schillsche Offiziere, in Braunschweig vierzehn Unteroffiziere erschieen und schickte 600 Gemeine als Galeerenstrflinge nach Toulon. Von den letzteren kehrten im Jahre 1814 nur noch 120 zurck, die anderen waren in der harten Gefangenschaft gestorben. (Arndt: Lied vom Schill.)

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 349

1904 - Habelschwerdt : Franke
349 Land gegen einen Einbruch des Feindes zu verteidigen. Die Ver-ordnnng der die Bildung des Landsturms vom 21. April 1813 konnte bei dem Mangel an Geld und Waffen nicht streng durch-gefhrt werden, aber sie erfllte das ganze Volk mit dem erhebenden Bewutsein, da jeder einzelne dem Vaterlande ntig sei. Auch wurde dadurch ermglicht, alle Linientruppeu und die gesamte Landwehr ins Feld zu stellen. Das kleine verarmte Preueu mit seinen 5 Millionen Einwohnern rstete ein Heer von 277 000 Mann aus, so da auf je 18 Ein-wohner ein Soldat kam. Major von Ltzow bildete in Breslau ein Freikorps, 'dem viele gebildete Jnglinge angehrten. Auch Theodor Krner war unter der todesmutigen Schar. Er erhhte durch feine feurigen Lieder den Mut feiner Kameraden und die Begeisterung des Volkes. Ebeufo lieen Max von Schenkendorf und Ernst Moritz Arndt ihre Kriegslieder erschallen. B. Der Krieg bis zum 1. Pariser Frieden, 30. Mai 1814. a. Die Kmpfe im Frhjahr 1813. Die in Preußen stehenden Franzosen hatten sich im Januar und Februar 1813 vor den Russeu und Preußen zurckgezogeu und Ansang Mrz Berlin gernmt. Um die Mitte desselben Monats besetzten die Russen Hamburg. Die Verbndeten wagten aber nicht schnell vorzugehen, und die erhoffte englische Untersttzung blieb aus. Darum gelang es Davout, Hamburg wieder zu erobern; auch Bremen und Lbeck kamen in die Gewalt der Franzosen. Der Kaiser von Rußland und der Kllig von Preußen erlieen Ende Mrz von Kalisch aus einen Aufruf an die Deutschen" und hofften auf eine allgemeine Erhebung des deutschen Volkes. Die französisch gesinnten Behrden der Rhein-bnndstaaten unterdrckten jedoch die freiheitlichen Regungen. Napoleon hatte, um die Rheinbundsrsten am Abfalle zu verhindern, im sdwest-liehen Deutschland ein Heer neu ausgehobener Truppen zusammen-gezogen, das zwar noch der ntigen bung entbehrte, aber durch seine einheitliche Leitung den Verbndeten berlegen war. Dagegen hatten die Truppen der letzteren den Vorteil innerer Tchtigkeit und Be-geisterung fr sich. Als Napoleon den deutschen Boden betreten hatte, suchte seiu Stiefsohn Eugen, der mit 30000 Mann bei Magdeburg stand, Berlin zurckzugewinnen. Er wurde aber von den Preußen unter Blow, Iorck und Borstell und den Russen unter Wittgeu-stein bei Mckern (stlich von Magdeburg) am 5. April zurckgeschlagen. Die verbndeten Herrscher zogen Ende April in Dresden Aus der Vollstndigen Verordnung der die Organisation der Landwehr". Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 87.

10. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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