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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 8

1895 - Straßburg : Heitz
8 § 2. Geographische Lage. Elsaß-Lothringen bildet die südwestliche Spitze von Deutschland; es liegt zwischen 5° 54' und 8° 14' öst- licher Länge von Greenwich (gleich 23° 35' und 25° 54' östlicher Länge von Ferro, oder 3° 35' und 5° 54' östlicher Länge vom Pariser Meridian), und zwischen 47o 29' und 49° 30' nördlicher Breite. § 3. Grenzen. Seine Grenzen sind: im Norden das Großher- zogtnm Luxemburg, die preußische Rheinprovinz und die bayrische Pfalz; im Osten der Rhein, welcher es von dem Großherzogtum Baden trennt; im Süden die Schweiz und Frankreich; im Westen Frankreich, wo der Kamm der Vogesen teilweise die Grenze bildet. 8 4. Aberftäche. Das Land zerfällt der Bodenbildung nach in drei Regionen, in die bergige, die hügelige und die ebene. Die letzte dehnt sich aus vom Rhein bis an die Vorhügel, mit einer Breite von 16 bis 30 Kilometer und einer Länge von 160 Kilometer von Mülhausen bis Lauterburg. Sie ist abwechselnd mit Wäldern, Wiesen, Feldern und Gärten bedeckt und von zahl-

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 321

1888 - Habelschwerdt : Franke
berg und Baden abtreten. Es verlor seine Bedeutung in Deutschland. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, Baden wurde ein Großherzogtum. (1) Weitere Folgen des Krieges. Napoleon benutzte nun das gewonnene Übergewicht, um seine Verwandten mit reichen Besitzungen auszustatten und seine Verbündeten immer mehr an das französische Interesse zu ketten. In Neapel stürzte er die bourbonische Dynastie und übertrug die Regierung seinem Bruder Joseph. Die Republik Holland wurde in eine Monarchie umgewandelt und erhielt Napoleons Bruder Ludwig zum Könige. Seinem Schwager Mnrat gab er das Großherzogtum Berg. Auch die Marschülle Napoleons erhielten glänzende Kronlehen. F. Auflösung des römischen Reiches deutscher Nation, 1806. Hieraus arbeitete Napoleon an der Zersetzung des Reiches, in welchem Sinne auch der Kurerzkanzler Fürst Dalberg thätig war. Die süddeutschen Fürsten betrieben um ihrer Sicherheit willen den Anschluß an Frankreich; mit ihnen allein wurde auch eine Art Unterhandlung gepflogen. Im übrigen wurde die Akte, welche das deutsche Reich auflöste, in Paris fertig gestellt und dort am 17. Juli unterzeichnet. Vier Kurfürsten und 12 Fürsten sagten sich durch dieselbe vom deutschen Reiche los und vereinigten sich als „Rheinische Bundesstaaten" (Rheinbund); alle Reichsgesetze wurden für sie als ungültig erklärt. Protektor des Bundes war der Kaiser der Franzosen. Franz Ii. ließ nun durch seinen Gesandten in Regensburg erklären, daß er die Kaiserkrone niederlege und die Unterthanen von ihren Pflichten entbinde. Seit 1804 führte er schon den Titel Kaiser von Österreich (Franz I.). 2. Preußens Erniedrigung im Kriege mit Wapoteon 1806-1807. ' (4.' Koatitiünskrieg.) A. Preußens Lage. Obgleich Preußen entschlossen war, während des 3. Koalitionskrieges strenge Neutralität zu bewahren, wurde es doch zu einer kriegerischen Haltung herausgefordert, als Napoleon rücksichtslos durch Auspach marschierte. Friedrich Wilhelm Iii. und Alexander I. von Rußland schlossen daher zu Potsdam einen Vertrag, demzufolge Preußen den Frieden zwischen den streitenden Parteien vermitteln oder im Dezember 1805 der Koalition bei-

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 337

1888 - Habelschwerdt : Franke
337 die Ruhe des Vaterlandes war. Die gemeinsamen Angelegenheiten lagen in der Hand des Bundestages, der zu Frankfurt am Main seinen Sitz hatte und unter dem Vorsitze Österreichs stand. Die Bundesakte enthielt auch die Bestimmung: „In allen Bundesstaaten wird eine landständische Verfassung stattfinden." b) Wiederherstellung Österreichs. Österreich erhielt wieder den Besitzstand von 1805, bekam also Venedig, Mailand, Tirol, Salzburg und Jllyrien zurück. Für Belgien, das mit Holland vereinigt wurde, erhielt es Entschädigung durch Vergrößerung der zurückgegebenen Länder. c) Wiederherstellung Preußens. Auch Preußen wurde auf deu Besitzstand von 1805 zurückgeführt; es verlor im Osten an slavischer Bevölkerung, erhielt dagegen einen Zuwachs an deutschen Ländern. Von den polnischen Landesteilen behielt es nur die Provinz Posen. Für den übrigen Teil, der an Rußland siel, wurde es durch die Hälfte des Königreichs Sachsen entschädigt (Niederlausitz, Gebiete der Städte Wittenberg, Merseburg, Naumburg, Weißenfels, Qnerfurt, Mansfeld). Von Hannover erhielt Preußen gegen einige Besitzungen Lauenburg, das es wiederum an Dänemark gegen Vorpommern mit Rügen vertauschte. Ferner überließ Preußen an Bayern Anspach und Bayreuth, wofür es Jülich und Berg erhielt. Aus diesen und anderen Gebieten bildete Preußen die Provinzen Westfalen und Rheinprovinz. So hatte Preußen eine Wacht am Rhein und an der Weichsel, war an deutscher Krast gewachsen und behielt seine hervorragende, herrschende Stellung in Norddeutschland. B. Das Ausland. a) Rußland erhielt das Großherzogtum Warschau als Königreich Polen mit getrennter Verwaltung. b) England behielt Malta und Helgoland; die Republik der Ionischen Inseln stand unter britischer Protektion. Auch Hannover trat wieder in den Besitz des englischen Königshauses. c) Holland und Belgien wurden unter dem Königreiche der Vereinigten Niederlande vereinigt. (1) Norwegen wurde mit Schweden verbunden. e) In Italien wurden die alten Fürstenhäuser wiederhergestellt. 22 j

5. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

6. Theil 4 - S. 235

1880 - Stuttgart : Heitz
Aufstand in der Pfalz und in Baden. 235 mußte. Es hielt nicht schwer, das noch nicht wieder beruhigte Land jetzt von neuem aufzuregen, zu welchem Zweck überall zahlreiche Volksvereine gestiftet wurden. Vorzüglich aber hatten es die Demagogen in Baden auf die Verführung des Militärs abgesehen, welche ihnen auch so weit gelungen war, daß in der Bundesfestung Rastatt am 11. Mai 1849 eine Soldatenempörung ausbrach. Als hierdurch dieser wichtige Ort in die Hände der Demokraten geliefert war, hielten dieselben in Offenburg eine stürmische Volksversammlung, in welcher die maßlosesten Anträge und Beschlüsse zum Vorschein kamen und ein Landesausschuß zur Durchführung der Reichsverfassung (aber ohne das preußische Oberhaupt) gebildet wurde. Noch an demselben Tage wurde die Hauptstadt Karlsruhe von dem wilden Aufstande ergriffen, der Großherzog mit seinem Ministerium floh nach Germersheim und von da nach dem Elsaß, und eine provisorische Regierung, Brentano und Struve an der Spitze, zog in Karlsruhe ein. Ueberall im ganzen Ländchen machten die Soldaten mit den Aufrührern gemeinsame Sache, und die Offiziere wurden zum Theil ermordet, zum Theil verjagt. Nun zogen aus allen Nachbarstaaten und von fern her alle Revolutionskämpfer und zahlreiches Gesindel nach Baden, wo, wie es schien, der Kampf für die demokratische Sache zur Entscheidung kommen mußte. Mit den Empörern in der Pfalz wurde ein enge Verbindung angeknüpft und ringsum die Saat des Aufruhrs ausgestreut, welche jedoch weder in Hessen, noch in Württemberg in gehoffter Weise aufgehen wollte. Der Großherzog von Baden hatte sich unterdeß nach Ehrenbreitstein und von da nach Frankfurt begeben, und zuerst die Reichsgewalt, dann Preußen um Hülse gebeten. Preußische Truppen rückten, nachdem auch die baiersche Regierung ihre Unterstützung für die Pfalz nachgesucht hatte, unter dem Oberbefehl des ritterlichen Prinzen von Preußen nach dem Süden vor. Die badischen Empörer aber riefen den Polen Mieroslawski, welcher schon den Aufstand in Posen und Sicilien geleitet hatte, herbei. Die preußischen Truppen rückten zunächst in die Pfalz ein und indem sie die Aufständischen vor sich her trieben, stellten sie in dem baierschen Lande die Ruhe schnell her. Dann setzten sie über^ den Rhein, besiegten die badischen Insurgenten bei Wag Häusel und hatten in kurzem das ganze Land bis zum Bodensee in ihrer Gewalt, indem die revolutionären Haufen überall auseinanderstoben, die Bauern nach Hause zogen und die Freischärler sich nach der

7. Theil 4 - S. 273

1880 - Stuttgart : Heitz
Neuenburger Angelegenheit. 273 Der Schweizerbund hatte Neuenburg als republikauisirten Canton in die Eidgenossenschaft aufgenommen, Preußen aber gegen die Reiche 1032 unter die Lehnshoheit des deutschen Kaisers Konrad Ii. Kaiser Friedrich I. belieh Ulrich Iii. von Neuenburg mit mehreren anderen Landestheilen, von denen 1218 ein Theil gegen das Val Travers vertauscht ward, welches dem Grafen von Chalons lehnspflichtig war. Graf Johann von Chalons erhielt das ganze Neuenburger Gebiet von seinem Schwager, Kaiser Rudolph von Habsburg, zu Lehen und übertrug es als Afterlehen an Rolin von Neuenburg (1288), und zwar (1311) als erblich nach burgundischrm Recht, wodurch auch das weibliche Geschlecht successionsfähig wird. So kam Neufchatel an Graf Konrad von Freiburg. Dieser schloß, sowie auch Seitens der Stadt Neuenburg geschah, ein „Bürgerrecht" mit Bern, welches dieses unter and ernt zum Schiedsrichter beider Theile für vorkommende Streitigkeiten machte. Nach dem Erlöschen der Freiburge ward Neuenburg Eigenthum der Grafen von Hochberg. Der Widerspruch des Hauses Chalons dagegen kam nicht zur Geltung, und als auch die Hochberge in der männlichen Descendenz erloschen, brachte 1503 die Erbtochter, Johanne, Neuenburg an Ludwig von Orleans, Herzog von Longueville, und eine Descen-dentin derselben, Maria, vereinigte 1579 die an Neuenburg lehnbare und ihr verpfändete Grafschaft Valengin mit Neuenburg. Die Familie Orleans-Longueville erlosch 1707. Es meldeten sich damals 15 Bewerber, worunter indessen kein naher Verwandter; die Ansprüche gründeten sich vielmehr aus entfernte Verwandtschaften aus dem Hause Chalons oder mit jenem von Orleans-Longueville. Zu den Prätensionen erster Art gehörten auch die des Königs Friedrich I. von Preußen. Diesem, seinem Vetter, (Vaters Schwester Sohn), hatte nämlich Wilhelm Iii. von Oranten, seit 1688 König von England und Erbe des Hauses Chalons, seine Anrechte abgetreten, und da deren Geltendmachung in den großen spanischen Successionskrieg fiel, so ward sie ihm durch einen Vertrag mit dem Kaiser, der Königin von England, den Generalstaaten und dem Herzoge von Savoyen vom 28. November 1704 gewährleistet. Zugesprochen aber erhielt Preußen die Erbschaft und Regierung erst durch einen Schiedsspruch des höchsten Landgerichts; Trois-Etats von Neuenburg vom 3. November 1707, denn dieses war seit lange als inappellables Forum über alle Thronstreitigkeiten Neuenburgs und Valengins anerkannt. Ludwig Xiv. erkannte endlich im Utrechter Frieden Preußens Besitz an, den er lange streitig gemacht hatte. So waren die Könige von Preußen Landesherren von Neuenburg und Valengin, und dieses Fürflenthum war seinerseits mit Bern, Freiburg, Solothurn und Luzern „verburgrechtet", d. H. diese vier Cantone hatten Neuenburg und Valengin zu schützen, aber sie waren zugleich Schiedsrichter zwischen denselben und dem Landesherrn. Der 15. Februar 1806 überwies das Fürstenthum Neuenburg an Napoleon, der 30. März als volle Souverainetät an General Berthier, der Befreiungskrieg gab es wieder an Preußen. König Friedrich Wilhelm Iii. verlieh ihm am 18. Juni 1814 eine Constitution; die Wiener Congreßacte fügte es am 18. April 1815 als 21. Canton der „neutralen Schweizer Eidgenossenschaft" zu und brachte damit das Recht des Königs unter die Gewalt der jeweiligen Machthaber in der Schweiz. — Neuenburg stellte 960 Mann zum Bundesheere der Schweiz und 400 Mann Weltgeschichte für Töchter. Iv. 16. Aufl. 18

8. Theil 4 - S. 370

1880 - Stuttgart : Heitz
370 Neueste Geschichte. 3. Periode. Die bairische Armee unter dem Prinzen Karl von Baiern war mindestens 50,000 Mann stark, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau hatten mit Einschluß eines östreichischen Hülfs-corps auch eine Armee von 50 bis 60,000 Mann unter dem Prinzen Alexander von Hessen aufgestellt. Diesen beiden über 100.000 Mann starken Heeren gegenüber rückte Preußen mit nur 51.000 Mann ins Feld; erst in der Mitte des Juli wuchs diese Armee auf 65 bis 70,000 Streiter. Aber der Führer sowohl, General Vogel v. Falkenstein, als auch die Truppen rechtfertigten das in sie gesetzte Vertrauen. Sie vollführten ihre Aufgabe mit so viel Energie und Gewandtheit, Vorsicht, Ausdauer und Bravour, daß auch ihren Thaten und Erfolgen für immer Anerkennung und Bewunderung gesichert ist. Nach der Besetzung von Hannover und Kurhessen, und nach der Katastrophe der Hannoveraner bei Langensalza hatte Vogel v. Falkenstein seine Armee — die Main-Armee genannt — bei Eisenach vereinigt und hegte den Plan, sich zwischen die Baiern, welche von Bamberg - Schweinfurt her bis Meiningen-Schmalkalden vorgerückt waren, und die Bundesarmee, die von Frankfurt heranmarschirend die Gegend von Fulda erreicht hatte, einzuschieben und beide Gegner gesondert zu schlagen. In den Lagern derselben lebten freilich ganz andre Gedanken; es gab da noch Leute, welche von einem Marsch der vereinigten Heere gegen Berlin träumten, als ob es eben keine Main-Armee gäbe. Diese aber machte ihre Nähe und ihre Kraft bald erkennbar. Am 4. Juli nöthigte General Goeben mit nur einer Division die ganze bairische Armee, sich zurückzuwenden, worauf auch die Bundesarmee wieder auf Frankfurt zurückging. Am 10. Juli drängten die Preußen aufs neue gegen die Baiern und lieferten ihnen die siegreichen Gefechte bei Hammelburg und Kisstngen. Hierauf wendete sich Vogel v. Falkenstein gegen die Bundesarmee, schlug sie am 14. Juli bei Aschaffenburg und zog nun am Abende des 16. in die verlassene Buudesstadt Frankfurt ct. M. ein. Eine Stunde lang dauerte der Einmarsch; die Truppen waren mit Staub bedeckt, aber in frischer Stimmung. Der Bundestag, soweit er noch bestand, hatte sich nach Augsburg begeben, wo er endlich verschwand. Der preußische Obergeneral ergriff im Namen seines Königes die Regierungsgewalt über das Herzogthum Nassau, die Stadt Frankfurt und über die besetzten Theile von Hessen-Darmstadt. Der Senat und die gesetzgebende Versammlung der bisherigen Reichsstadt wurden aufgelöst, und ihr eine Eontribntion

9. Theil 4 - S. 371

1880 - Stuttgart : Heitz
Der Feldzug der Mainarmee. Der Krieg in Italien. 3 7 x von 6 Millionen Gulden, die bald auf 25 Millionen sich erhöhten, auferlegt. Die Bundesarmee hatte sich durch den Odenwald nach der Tauber zurückgezogen, und hier war endlich die Vereinigung mit den Baiern zu Stande gekommen. Nach einigen Tagen der Ruhe ließ General v. Manteuffel die Main-Armee wieder aufbrechen, deren Oberkommando er übernommen hatte. Denn Vogel v. Fal-kenftein war zum Gouverneur von Böhmen ernannt und dorthin abberufen worden. Die Main-Armee folgte dem Feinde und es wurden in den Tagen vom 24. bis 27. Juli mehrere zum Theil sehr hartnäckige Gefechte geliefert (Tauberbischofsheim, Roßbrünn). Am 27. waren die Preußen bis Würzburg vorgedrungen und beschossen dessen Citadelle, den Marienberg. Da trafen die Nachrichten von den zu Nikolsburg abgeschlossenen Friedenspräliminarien ein und es wurde nun auch hier eine Waffenruhe verabredet. Die Preußen besetzten die Stadt Würzburg. Inzwischen war auch von einer andern Seite her ein Corps von 25,000 Preußen und Mecklenburgern unter dem Befehle des Großherzogs v. Mecklenburg in Baiern eingedrungen. Diese Truppen marschirten ant 23. Juli in Hos ein, am 28. in Baireuth; sie erreichten am 31. Nürnberg, den Stammsitz der Hohenzollerschen Burggrafen. Hier machte der Waffenstillstand dem weiteren Vordringen ein Ende. Auch Baden und Württemberg beeilten sich, an dem Waffenstillstände theilzu-nehmen. Die Bundesarmee löste sich auf. Nun folgten die Friedensschlüsse Preußens mit den süddeutschen Staaten. Sie wurden nicht in Prag, sondern in Berlin verhandelt und vollendet. Baiern, Württemberg, Baden und Hessen traten den Grundlagen des Prager Friedens bei und zahlten Erstattung der Kriegskosten; Baiern und Hessen mußten einige kleine Districte abtreten. Mit Sachsen kam der Friede erst am 24. £) dotier zu Stande. Es zahlte Kriegskosten und trat dem norddeutschen Bunde bei. — Italien, um Venetiens willen der Verbündete Preußens in diesem Kriege, hatte eine ansehnliche Armee gerüstet, an Zahl der östreichischen Südarmee unter dem Herzog Albrecht weit überlegen. Garibaldi befehligte die an 40 Bataillone zählenden Freischaaren. Auf ihn waren die enthusiastischen Hoffnungen der Italiener vor-nemlich gerichtet; ebenso erwarteten sie große Erfolge von ihrer Flotte, welche in der That mehr Schiffe und mehr Kanonen hatte, als die der Oestreich er. Aber in der Wirklichkeit erwiesen sich beide Erwartungen nicht zutreffend, und es zeigte sich überhaupt.

10. Theil 2 - S. 128

1880 - Stuttgart : Heitz
Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge. rief er mit lauter Stimme: „O es giebt im Himmel einen gerechten Richter, den der Unterdrückte nicht vergebens anrufen darf. Vor diesen fordere ich dich, römischer Papst, binnen 40 Tagen. Und du, Philipp, o mein König! ich verzeihe dir zwar; aber vergebens! Dein Leben ist verwirkt; binnen Jahresfrist finde ich dich vor Gottes Throne!" — Und wirklich, ehe noch 40 Tage entschwunden waren, starb der Papst, der in die Aufhebung des Ordens gewilligt' hatte, mit bitterer Reue über die gegen den Orden verübte Gewaltthat, und König Philipp lebte nur noch ein Jahr. Er siechte seit Molai's Verbrennung dem Tode entgegen, ohne daß die Aerzte die Quelle des Uebels entdeckt hätten. Ein anderer Bericht sagt, er sei auf der Jagd mit dem Pferde gestürzt; dies habe ihn noch eine Strecke fortgeschleift und furchtbar zerrissen nach Fontaineblau gebracht, wo er seinen Geist aufgegeben. Zu einem dritten Orden noch gaben die Kreuzzüge Veranlassung, zum deutschen Orden. Unter den vielen Klöstern und Krankenhäusern, die in Jerusalem angelegt waren, befand sich auch eins für deutsche Pilger. Die Gesellschaft, welche sich zu dieser wohlthätigen Stiftung vereinigt hatte, nannte sich die Brüderschaft des deutschen Hauses unserer lieben Frauen zu Jerusalem. Mit diesem Vereine verband sich nachher eine ähnliche Anstalt, die von einigen Kaufleuten und Pilgern aus Lübeck und Bremen bei der Belagerung von Acre gestiftet war, und hieraus entstand nun aber erst 100 Jahre juch dem ersten Kreuzzuge — ein Ritterorden, der sich der deutsche Orden nannte, und auch reiche Geschenke an Gütern, besonders in Deutschland, erhielt. Nachdem die Ritter aus Palästina verdrängt worden und nach Deutschland zurückgekehrt waren, fehlte ihnen Beschäftigung. Da kam ihnen der Antrag eines Herzogs im heutigen Polen (Konrad von Ma-sovien) sehr gelegen, der dem damaligen Großmeister, Hermann von Salza, vorschlug, ihm gegen die heidnischen Preußen seine Gehör und sprach, als Richter und Volk in erwartungsvoller Stille auf ihn blickten, mit fester Stimme: „Auf der Schwelle des Todes, wo auch die leiseste Lüge schwer wiegt, gestehe ich im Angesichte des Himmels und der Erde, daß ich eine große Sünde begangen, weil ich. mein Leben zu retten und dem Uebermaße der Martern zu entgehen, zugleich durch Schmeichelworte des Königs und des Papstes verlockt, gegen meinen Orden mich erhoben habe. Jetzt aber, obgleich ich weiß, welches Loos meiner harrt, will ich keine neue Lüge zu der alten häufen, und indem ich erkläre, daß der Orden sich stets rein von Schandthaten erhalten hat, verzichte ich freudig auf mein Leben."
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