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362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
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nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt.
a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375.
b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war.
e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig.
Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >-
2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt.
In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt.
D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme.
E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang.
Das Haus Tudor, 1485—1603.
1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron.
2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard.
3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Mecklenburg Albrecht Margarete_uon_Dänemark Hakon_Viii Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Friedrich_I. Heinrich_Vii Heinrich Bosworth Heinrich_Viii Heinrich Katharina_von_Aragonien Thomas_Morus Thomas_Kromwell Heinrich_Viii Heinrich Katharina_von_Aragonien Anna_Boleyn Johanna_Seymur Anna_von_Kleve Katharina_Howard Katharina_Parr Anna_Boleyn Katharina_Howard Eduard_Vi Eduard Johanna_Seymür
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um dem Kaiser die Herrschaft über die deutschen Meere wieder zu verschaffen, ward Wallenstein in seinem Siegeslaufe durch die vergebliche Belagerung Stralsunds gehemmt. Aus Furcht vor einem Bündnisse Schwedens mit Dänemark schloß er 1629 den Frieden zu Lübeck, in dem Christian Iv. seine Besitzungen wiedererhielt.
5. Das Restitutionsedikt. Das Resultat des Krieges war, daß der Kaiser auch in Norddeutschland den Protestantismus niedergeworfen hatte. Im Gefühle dieses Sieges erließ er 1629 das Restitutionsedikt, nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage säkularisierten Kirchengüter den Katholiken zurückgegeben werden sollten und die Anerkennung des reformierten Bekenntnisses ausgeschlossen wurde.
6. Absetzung Wallensteins. Erwies sich schon das Restitntions-edikt, wodurch der Kaiser alle Protestanten erbitterte, für ihn als ein politischer Fehler, so war die der Abrüstung gleichkommende Absetzung Wallensteins ein zweiter folgenschwerer Schritt. Dieselbe geschah auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1630. Der Kaiser war durch das rücksichtslose Auftreten der wallensteinschen Scharen, sowie durch die Klagen der Fürsten, von denen auch die katholischen eine nnver-hältnismäßige Stärkung der kaiserlichen Macht nicht wünschten, dazu veranlaßt worden.
C. Der schwedische Krieg, 1630—1635.
1. Gustav Adolf. Als Vorkämpfer der Protestanten gegen den Kaiser trat jetzt Gustav Ii. Adolf, König von Schweden, ein.
Vorgeschichte: Von den 3 Söhnen Gustav Wasas (siehe S. 213) war der erste im Wahnsinne gestorben; der zweite, Johann, war wegen seiner Heirat mit einer polnischen Prinzessin zur katholischen Kirche übergetreten und verschaffte seinem Sohne Sigmund auch die Krone Polens; der dritte, Karlix., entriß aber dem letzteren die Krone Schwedens und vererbte sie auf seinen Sohn Gustav Ii. Adolf. Derselbe führte bald nach seiner Thronbesteigung einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dänemark, Rußland und Polen, wodurch er sich ein gut geschultes Heer erzog.
Gustav Adolf landete 1630 mit 15000 Mann Fußtruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Hauptgründe seines Einfalls gab er an, daß der Kaiser seine Vettern, die Herzöge von Mecklenburg, ihrer Länder beraubt, die Herrschaft über die Ostsee beansprucht, Polen im Kriege gegen Schweden unterstützt und auf dem Lübecker Frieden keine schwedischen Gesandten zugelassen habe.
15*
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Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Ii Gustav Adolf Adolf Gustav_Wasas Gustav Johann Johann Gustav_Ii Gustav Adolf Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf
185
4. Friede zu Lbeck. Walleusteius Plan ging dahin, mit Hilfe der Hanseflotte eine deutsche Seemacht an der Ostseekste zu grnden und den deutschen Handel wieder zu heben. Die Hansestdte weigerten sich aber, Wallenstein zu untersttzen, und ohne eine Flotte vermochte er die wichtige Stadt Stralsund, die von den Schweden und Dnen untersttzt wurde, nicht zu erobern. Um ein Bndnis Dnemarks mit Schweden zu verhindern, schlo Wallenstein den Frieden zu Lbeck, 1629, in dem Christian Iv. seine Besitzungen zurckerhielt.
5. Das Restitutionsedikt. Der Kaiser stand jetzt auf dem Hhe-punkte seiner Macht. Im Bewutsein seiner berlegenheit und gedrngt durch die katholischen Reichsstnde, erlie er 1629 das Restitutionsedikt (restitere wiedererstatten, wiedergeben), nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage skularisierten Kirchengter den Katholiken zurckgegeben werden sollten. Es handelte sich um 2 Erzbistmer,
12 Bistmer und zahllose Klster und Abteien. Viele Protestanten verloren bei der Durchfhrung des Restitutionsediktes ihre Besitzungen;
es entstanden die grten Verwicklungen, und der Religionsha wurde von neuem entfacht.
6. Wallensteins Absetzung. Auf dem Kurfrstentage zu Regeus-burg 1630 wurden von den Reichssrsten, welche die Macht des Kaisers frchteten, besonders von Maximilian von Bayern, viele Klagen der Wallenstein und dessen Scharen erhoben; sogar die Wahl des neuen Kaisers wurde von der Entlassung des Friedluders abhngig gemacht. Da entlie Ferdinand Ii. seinen Feldherrn. War schon der Rckerstattnngsbefehl ein politischer Migriff gewesen, so war die Ab-fetzung Wallensteins ein noch grerer Fehler. Der Kaiser konnte jetzt nicht einmal erreichen, da sein Sohn Ferdinand zum Nachfolger gewhlt wurde.
Wallenstein zog sich grollend auf feine bhmischen Gter zurck.
C. per schwedische Krieg, 16301635. 1630-1635
1. Gustav Adolf. Als Vorkmpfer der deutschen Protestanten war inzwischen Gustav Adolf, König von Schweden, aufgetreten.
Er war als 17 jhriger Jngling seinem Vater Karl Ix. in der Regierung gefolgt. Bald nach seiner Thronbesteiguug hatte er einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dnemark, Rußland und Polen gefhrt und sich ein vortreffliches Heer erzogen.
Gnstav Adolf landete im Juli 1630 mit 13 000 Mann Futruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Haupt-grnde seines Einfalles gab er an, da der Kaiser seine Vettern, die Herzge von Mecklenburg, ihrer Luder beraubt, die Herrschaft der die Ostsee beansprucht, Poleu im Kriege gegen Schweden untersttzt,
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Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Maximilian_von_Bayern Maximilian Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Karl_Ix Karl Gnstav_Adolf Adolf
252
von derselben zurck. Da er insgeheim zum Katholizismus neigte, gewhrte er in der Duldungsakte" den Katholiken gewisse Freiheiten. Das unduldsame Parlament setzte aber die Testakte" durch, wonach nur der-jenige ein ffentliches Amt bekleiden durfte, der den Supremateid leistete, also den König als kirchliches Oberhaupt anerkannte und an der englischen Abendmahlslehre festhielt. In dem Streite zwischen König und Volk ent-standen die Namen Whigs fr die Volks- und Fortschrittspartei und Tories fr die kniglich gesinnte, konservative Partei.
Auf Karl folgte fein katholischer Bruder
Jakob Ii., 16851688. Er suchte die Rechte der Katholiken und die unumschrnkte Knigsmacht wiederherzustellen und schlo sich dem Willen des Volkes entgegen an Frankreich an. Jakob Ii. hatte aus erster Ehe zwei Tchter, die dem protestantischen Bekenntnis angehrten. Maria war mit dem Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien, dem Erbstatthalter von Holland, vermhlt. Als Jakob Ii. von seiner zweiten Gemahlin ein Sohn geboren wurde, frchteten die Englnder, da wieder ein katholischer Fürst den Thron besteigen wrde. Um dies zu verhindern, forderten sieben der vornehmsten Herren Wilhelm von Holland auf, nach England zu kommen und die Regierung zu bernehmen. Wilhelm landete mit einem Heere in England und vertrieb feinen Schwiegervater. Irland, das Jakob Ii. treu blieb, wurde mit Gewalt unterworfen und hart bedrckt.
Wilhelm Iii., 16881702. Er befestigte Englands Vorherrschaft zur See, frderte den Protestantismus und suchte der wachsenden Macht Frankreichs gegenber das europische Gleichgewicht zu erhalten. Auf ihn folgte feine Schwgerin
Anna, 17021714. Unter ihr beteiligte sich England am Spanischen Erbfolgekriege. Marlboroughs Partei wurde gestrzt, und das neue Ministerium drngte auf Beendigung des Krieges (S. 237).
Anitas Nachfolger wurde der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I.
Schweden.
Auf Gustav Adolf war feine Tochter Christine gefolgt; sie entfagte aber der Regierung und wurde katholisch (S. 243). Es folgte ihr
Karl X. (16541660), der Sohn des Pfalzgrafen von Zweibrcken, der mit einer Schwester Gustav Adolfs verheiratet gewesen war. Da die in Polen regierende Linie des Hauses Wasa Ansprche auf den schwedischen Thron machte, entstand der zweite schwedisch-polnische Krieg, an dem sich auch der Groe Kurfürst beteiligte (S. 243). Karl zwang Dnemark zur Abtretung feiner Provinzen im sdlichen Schweden.
Karl Xi. (16601697) beendigte den Krieg mit Polen und erwarb im Frieden zu Oliva (1660) Estland und Livland.
Karl Xii. (16971718). Er war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Von seinem Vater erbte er ein blhendes Land und ein tchtiges Heer.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Holland Holland England England Irland Englands Frankreichs England Schweden Schweden Estland Livland
18
Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation.
die Niederlande, zu Boden geworfen und der Katholizismus auch dort wieder zur Herrschaft gebracht würde. Diese kühnen Pläne scheiterten zunächst an dem Widerstande Stralsunds^), zu dessen Belagerung Wallenstein schritt, weil die Bürger die gutwillige Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung durchaus verweigerten. Durch schwedische und dänische Truppen unterstützt, schlugen die Bürger alle Stürme Wallensteins zurück, so daß er nach vier Monaten unverrichteter Sache abziehen mußte. Da inzwischen König Gustav Adolf von Schweden seine feste Absicht zu erkennen gegeben hatte, sich seiner deutschen Glaubensgenossen mit bewaffneter Hand anzunehmen, so erhielt der Dänenkönig gegen das Versprechen, die Sache der Protestanten auszu-16-29 geben, im Frieden zu Lübeck 1629 seine Länder zurück.
Die gewaltige Machtstellung, die der Kaiser jetzt besaß, beschloß er zu weiterer Einschränkung der evangelischen Lehre zu benutzen. In i6-9 dem Restitutionsedikt vom Jahre 1629 befahl er den Evangelischen, alle seit dem Passaner Vertrage (1552) eingezogenen Stifter, Klöster und sonstigen geistlichen Güter an die katholische Kirche zurückzugeben. Der daraus hervorgehende Länderzuwachs und die steigende Macht des Kaisers bedrohte aber nicht nur die evangelischen Reichsstände, sondern die deutsche Fürstengewalt überhaupt; auch die katholischen Fürsten fühlten sich durch dieselbe in ihrer Stellung gefährdet. Namentlich das oft geradezu gewaltsame, widerrechtliche Verfahren Wallensteins gab katholischen wie evangelischen Fürsten gleichen Anlaß zu schweren Klagen. Sie wünschten deshalb die Beseitigung Wallensteins, und es ge-i«3o lang ihnen in der That auf dem Reichstage zu Regens bürg 1630 unter der Führung Maximilians von Bayern, die Enthebung Wallen-steins vom Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen durchzusetzen. Ein Teil der kaiserlichen Truppen wurde entlassen, der Rest unter den Befehl Tillys gestellt. Wallenstein begab sich auf seine Güter nach Böhmen.
3. Ter schwedische Krieg.
Während die Fürsten zu Regensburg den Kaiser zur Entlassung seines Feldherrn nötigten, war der König Gustav Adolf von i(?ßo Schweden auf Usedom mit einem Heere gelandet. Veranlaßt wurde sein Eingreifen sowohl durch den aufrichtigen Wunsch, seinen äußerst bedrängten Glaubensbrüdern in Deutschland zu Helsen, wie nicht minder durch die Besorgnis vor einem weitern Anwachsen der österreichischen Macht und durch sein Streben nach der Herrschaft über die Ostsee. Gustav Adolf besetzte einen großen Teil Pommerns; aber nur der Herzog von Pommern, die Herzöge von Mecklenburg, der Administrator des Erzbistums Magdeburg (aus dem Hause Brandenburg), der Herzog Bernhard von Weimar und einige andere kleine Fürsten
1) Stralsund liegt an der Küste Vorpommerns, der Insel Rügen gegenüber.
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Deutschland Pommern Mecklenburg Magdeburg Brandenburg Stralsund Vorpommerns
22
Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation.
Nicht minder schwankend war der Kampf der Kaiserlichen und der Franzosen in Süddeutschland. Die Bayern unter Johann von Werth
1636 streiften 1636 bis unter die Mauern von Paris. Aber Bernhard von Weimar, von Richelieu unterstützt, eroberte das österreichische Elsaß mit der Hauptstadt Breisach, starb jedoch (1639) eines plötzlichen Todes, worauf sein Heer notgedrungen in französische Dienste trat. So faßten die Franzosen festen Fuß am Oberrhein. Unter ihren Feldherren Conds und Turenne drangen sie in Bayern ein und vereinigten sich dort schließlich mit den Schweden unter Wrangel. — Die letzte größere Waffenthat im dreißigjährigen Kriege war die Eroberung eines Teiles (der Kleinseite) von Prag durch den schwedischen General Königsmark im Sommer 1648.
Schon seit dem Jahre 1645 wurden vom Kaiser Ferdinand Hi. (1637 —1657) und seinen Verbündeten Friedensverhandlungen mit den Gegnern geführt: mit den Franzosen zu Münster, mit den Schweden und den deutschen evangelischen Ständen zu Osnabrücks; doch kamen
1648 diese erst im Oktober 1648 zum Abschluß, zum sogenannten westfälischen Frieden.
5. Tie Bestimmungen des westfälischen Friedens.
Gebietsveründerungen: Schweden erhielt Vorpommern und einen Teil von Hinterpommern mit Stettin und den Odermündungen (Usedom und Wollin), die mecklenburgische Hafenstadt Wismar und die Stiftslande Bremen und Verden.2) An Frankreich wurde ein großer Teil vom Elsaß und auf der rechten Rheinseite die Stadt Breisach abgetreten, ihm auch der Besitz von Metz, Toul und Verdun bestätigt. (Straßburg und andere Städte im Elsaß blieben beim Reiche.) An Brandenburg, dem ganz Pommern nach dem Aussterben des ein-
1637 gebornen Herzogshauses im Jahre 1637 hätte zufallen sollen, kam Hinterpommern und zur Entschädigung für Vorpommern die Bistümer Kammin, Halberstadt, Mindenb) und die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg. Bayern behielt die Oberpfalz und und die pfälzische Kurstimme. Der Sohn Friedrichs Y. erhielt die Unterpfalz zurück und eine achte Kurwürde. Sachsen blieb im Besitze der Lausitzen. — Die schweizerische Eidgenossenschaft und die freien Niederlande trennten sich endgültig vom Reiche.
Kirchliche Bestimmungen: Der Augsburger Religionsfriede wurde bestätigt und auf die Reformierten ausgedehnt. Der Kaiser verzichtete auf die Durchführung des Restitutionsedikts. Für die Religion
1) Münster liegt in Westfalen unweit der oberen Ems, Osnabrück in Hannover an der Hase, einem Nebenflüsse der Ems.
2) Das Erzbistum Bremen umfaßte das Gebiet zwischen der unteren Elbe
und Weser; Bremen selbst war freie Reichsstadt. Verden liegt an der Aller.
3) Kammin liegt in Hinterpommern, der Insel Wollin gegenüber; Halber-stadt nördlich vom Harz an der Holzemme; Minden an der Weser in Westfalen.
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Werth Johann Bernhard_von_Weimar Richelieu Ferdinand_Hi Ferdinand Metz Friedrichs Osnabrück
Der brandenburgisch -preußische Staat bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groszen. 1618—1740.
i.
Georg Wilhelm, 1619 — 1640. leio-mo
@eorg Wilhelm, der seinem Vater Johann Sigismund 1619 folgte, übernahm die Regierung unter den mißlichsten Verhältnissen. In Preußen konnte er nur nach jahrelangem Bemühen und durch große Geldopfer die Belehnung von Polen erlangen; die clevischen Besitzungen wurden ihm durch die katholische Partei (Kaiser, Spanien und Pfalz) streitig gemacht; in den Marken verweigerten ihm die Stände die Mittel zu einer ausreichenden Kriegsrüstung; wegen seines reformierten Bekenntnisses traten die Lutheraner überall heftig gegen ihn auf. Das Schlimmste dabei war, daß Georg Wilhelm selbst der Festigkeit des Charakters, wie sie der eben ausbrechende dreißigjährige Krieg von dem Regenten forderte, vollständig entbehrte. Als nach der völligen Niederwerfung von Süddeutschland Tillr) und Wallenstein auch Norddeutschland bedrohten, fand Georg Wilhelm nicht den Mut, offen auf die Seite der Evangelischen zu treten, sondern erklärte sich, von seinen: katholischen Minister Adam v. Schwarzenberg geleitet, für neutral und verdarb es dadurch natürlich mit allen. Rücksichtslos durchzogen die evangelischen wie die katholischen Heere plündernd und verwüstend seine Lande. Auch als in Preußen König Gustav Adolf von Schweden bei Pillau landete und diesen wichtigen Punkt besetzte, um von da aus das polnische Preußen anzugreifen, konnte sich Georg Wilhelm nicht entschließen, die Partei seines Glaubensgenossen und Schwagers zu ergreifen. Ebenso zögerte der Kurfürst, als Gustav Adolf 1630 zum Schutze der evangelischen Sache in Deutschland selbst erschien. Nach der Schlacht bei Nördtingen löste er das schwedische Bündnis und trat dem Prager Frieden bei. Der Kaiser erkannte hier-
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Spanien Norddeutschland Pillau Deutschland
Ii. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640 — 1688.
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iy(Men schloß er mit Schweden einen Waffenstillstand. Schwarzenbergs Nachfolger in der Statthalterschaft der Ncarken bewog hieraus einen Teil der Truppen, dem Kurfürsten allein zu schwören, und überließ den Rest dem Kaiser, so daß bei der Rückkehr Friedrich Wilhelms (Frühjahr 1643) ein zwar kleines, aber zuverlässiges Heer vorhanden war. Gestützt auf dasselbe konnte er beim Friedensschlüsse die Rechte Brandenburgs vertreten. Trotzdem mußte er im westfälischen Frieden 1648 den Schweden Vorpommern nebst Stettin überlassen und nch 1648 mit dem weniger wertvollen Hinterpommern begnügen, doch eihielt er eine Entschädigung in den säkularisierten Stiftslanden Kamm in, Magdeburg, Halberstadt und Minden. — Bei der Ordnung der konfessionellen Verhältnisse durch den westfälischen Frieden war es besonders den Bemühungen Friedrich Wilhelms zu verdanken, dass die Bestimmungen des Augsburger Religionssriedens auch auf die Reformierten ausgedehnt wurden.
Die weitere Politik Friedrich Wilhelms ging dahin, wenigstens für Preußen ein unabhängiger europäischer Fürst zu werden und zum Besten feiner Länder möglichst unumschränkt zu regieren. Die völlige Unabhängigkeit von fremder Mitherrfchast in Preußen verschaffte ihm der schwedisch-polnische Krieg.
2. Tcr schwedisch-polnische Krieg, 1655—1660.
Infolge der Lehnsoberhoheit Polens über das Herzogtum Preußen mußte Friedrich Wilhelm nicht nur einen festen Tribut und einen Teil der Einnahmen ans den Seezöllen an den polnischen König zahlen, sowie ihn im Falle eines Krieges mit einem Heere unterstützen, sondern den preußischen Ständen stand bei Streitigkeiten mit ihrem Landesherrn auch eine Berufung an den König von Polen srei. Von dieser drückenden Abhängigkeit befreite sich der Kurfürst, als im Jahre 1655 ein Krieg zwischen Polen und Schweden ausbrach, in den auch er verwickelt wurde. Als nämlich auf Christine, die Tochter Gustav Adolfs, welche die Regierung freiwillig niedergelegt hatte, ihr Vetter Karl X. Gustav von Pfalz-Zweibrücken in Schweden folgte, machte ihm der Polenkönig Johann Kasimir/) der in männlicher Linie dem schwedischen Königshaufe der Wasa entstammte, den ^hron streitig. Die Folge davon war ein Krieg zwischen Polen und Schweden.
In kürzester Zeit eroberte Karl X. Gustav Polen und vertrieb Johann Kasimir nach Schlesien. Da währenddessen Friedrich Wilhelm, der Lehnsmann Polens, -nach Preußen gegangen war und an der Spitze seiner Truppen zuerst eine neutrale Stellung zu behaupten ver-
1) Sieh die Geschlechisiafel: Das Haus Wasa.
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