55
„Herr", sprach der Hirt, „die Raben umkreisen noch die Höhn,
Den Aar, den konnt' ich nimmer, wie weit ich sah, erspähn."
Da seufzte Rothbart düster: „Dann sind's noch hundert Jahr!
Schlaf ein, du müde Seele, noch schläft des Nordens Aar."
Weber.
(Vergl. auch das Gedicht von Rückert „Friedrich Barbarossa.")
Iv. Wohl umgaben Barbarossa und die ihm folgenden Hohenstaufen den deutschen Kaiserthron mit Glanz und Pracht; aber ihre Regierungszeit war zum größten Theil mit Kämpfen in Italien ausgefüllt, und Deutschland ging leer aus. Während jene im fremden Lande ihre Macht ausrecht zu erhalten suchten, herrschte hier die größte Verwirrung. „Es freuten sich die Räuber; die Pflugfchaareu wurden in Schwerter, die Sensen in Lanzen umgewandelt. Keiner war, der nicht Stahl und Stein bei sich trug, um sogleich Feuer und Brand stiften zu können."
Im Jahre 1254 starb der letzte hohenstaufifche Kaiser, Konrad Iv. Er hinterließ ein Söhnlein, Konradin5 das nach des Vaters Tode still und unbemerkt bei feiner Mutter zum Jüngling heranwuchs. 16 Jahr alt, zog Konradin mit feinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien, um feine Erb-läuder, Neapel undsicilien, zurückzuerkämpfen. Ein französischer Prinz, der freche Thronenräuber Karl (— von Anjou —) hatte sie auf Geheiß des Papstes an sich gerissen. Jubelnd empfingen die Römer den jungen Hohenstaufen; grollend aber rief der Papst: „Des Knaben Größe wird vergehn tote Rauch; er zieht gen Apulien zur Schlachtbank".
Bald stand Konradin dem Gegner gegenüber. Die Franzosen wurden geschlagen; aber zu schnell überließen sich die Deutschen der Plünderung des feindlichen Lagers. Aus einem Hinterhalte brach der schlaue Karl noch einmal hervor und schlug sie in die Flucht. Konradin und fein Freund Friedrich flohen dem Meere zu; schon waren sie beinahe in Sicherheit, da verrieth sie ein Edler, der fein ganzes Glück den Hohenstaufen zu verdanken hatte, für schnödes Gold an Karl von Anjou; sie wurden gefangen und vor Gericht gestellt. Alle Richter, mit Ausnahme eines einzigen, sprachen sie frei; Karl folgte der Stimme des Einen und v er urtheilte sie zum Tode. Eilig wurde das Blutgerüst auf dem Markte zu Neapel errichtet. Mit bloßen Füßen und mit aufgestreiften Aermeln erwartete der Henker feine Opfer. Als die Verurtheilten auf dem Schaffet standen, verlas jener ungerechte Richter noch einmal das Todesurtheil. Da ergrimmte sogar Karls Schwiegersohn und rief ihm zu: „Wie darfst du, frecher ungerechter Schurke, einen so großen und herrlichen Ritter zum Tode verurtheilen?" Und von feinem Schwerte getroffen, sank der Elende blutend zu Boden. Trotzdem aber wurde auf Karls Befehl das Urtheil vollzogen. Konradin umarmte feine Todesgenoffen, hob Arme und Augen gen Himmel und rief: „Jesus Christus, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen soll,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Konrad_Iv Konrad Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_(—_von_Anjou Karl Konradin Karl Karl Konradin Konradin Friedrich Friedrich Karl_von_Anjou Karl Karl Karl Karls_Schwiegersohn Karls Karls Konradin Konradin Christus
Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Italien Neapel Apulien Neapel Karls
112
kam es zur Schlacht. Die Schweden siegten, aber Gustav Adolf bezahlte den Sieg mit seinem Leben.
Ein dichter Nebel bedeckte am Morgen des Schlachttags die Ebene. Der König ordnete sein Heer. Als man ihm einen Panzer anbot, wies er ihn mit den Worten „Gott ist mein Harnisch!" zurück. Dann kniete er zum Gebete nieder; sein Heer aber sang unter dem Klange der
Trompeten das von ihm gedichtete Lied: „Verzage nicht, du Häuflein
klein" und „Ein' feste Burg ist unser Gott." Gegen 11 Uhr begann der Nebel zu weichen, und der Feind ward sichtbar. Der König zog seinen Degen und rief: „Nun wollen wir dran, das walt' der liebe Gott, Jesu, Jesu, hilf mir heute streiten zu deines Namens Ehre!" Dann führte er die Seinen gegen die Kaiserlichen. Siegreich drang er mit dem rechten Flügel des Heeres vor. Da erhielt er die Nachricht,
daß sein Fußvolk weiche. An der Spitze eines Regiments eilte er ihm
zu Hilfe. Nur wenige vermochten dem Jagenden zur Seite zu bleiben. Plötzlich zerschmetterte ihm eine Kugel den Arm. Er bat einen seiner Begleiter, ihn ohne Aufsehen aus dem Getümmel zu führen. Aber bald erhielt er einen zweiten Schuß durch den Rücken. Mit den Worten „mein Gott, mein Gott" sank er vom Pferde. Der Reitersturm ging über ihn hin, und die Hufe der Pferde zertraten den Leichnam bis zur Unkenntlichkeit. Das mit Blut bedeckte Roß des Königs sprengte durch die Reihen der Schweden und verkündete ihnen den unersetzlichen Verlust. Da ries Herzog Bernhard von Weimar: „Der Held ist gefallen, der für unsre Freiheit gestritten. Wer seinen König geliebt hat, der zeige es jetzt und folge mir in den Tod ober zum Siege!" Unter seiner Führung drangen die rachedürstenden Schaaren der Schweden von neuem
vor und schlugen den Feind in die Flucht. Da erschien Pappenheim,
den Wallenstein durch Eilboten herbeigerufen, mit 8 Reiterregimentern
auf dem Schlachtfelde. Der Kampf begann auf's neue. Zwei Kugeln
durchbohrten Pappenheims narbenvolle Brust. Sterbend empfing er die Nachricht von Gustav Adolfs Tode. Da erheiterte sich sein Gesicht, und er rief: „Meldet dem Herzog von Friedland, daß ich ohne Hoffnung darniederliege, aber mit Freuden sterbe, da ich weiß, daß biefer unversöhnliche Fetnb meines Glaubens an einem Tage mit mir gefallen ist."
Mit feinem Tode sank den Kaiserlichen der Muth. Noch wüthete der Kampf bis zur Nacht, da ließ Wallenstein zum Rückzug blasen; 10000 Tode bedeckten das Schlachtfeld. In Leipzig sammelten sich am andern Tage die Trümmer des kaiserlichen Heeres. Wallenstein führte sie nach Böhmen; in Prag hielt er über die, welche nach feiner Meinung sich feige gezeigt und den Verlust der Schlacht herbeigeführt hatten, strenges Gericht.
Erst nach langem Suchen fanden die Schweden am Tage nach der Schlacht den Leichnam ihres Königs; mit Blut bedeckt, von den Hufen der Rosse zertreten und aller Kleider beraubt, lag er unter einem Hansen von Todten in der Nähe eines großen Steines, den man seitdem den Schwedenstein nannte. Jetzt steht da, wo er sein Leben aus-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Häuflein Bernhard_von_Weimar Gustav_Adolfs Gustav Adolfs
Extrahierte Ortsnamen: Jesu Jesu Schweden Pappenheim Friedland Leipzig Prag Schweden
119
Für wenig Augenblicke scheint das Geschütz zu ruhn.
Der Kurfürst selber sinnet, warum es jetzt verstummt,
und „Wacker war's gemeinet!" der alte Dersfling brummt.
Da plötzlich dounert's wieder gewaltig über's Feld,
Doch nur nach einem Punkte ward das Geschütz gestellt.
Hoch auf der Schimmel setzet, Herr Froben sinkt zum Sand,
Und Roß und Reiter netzet mit seinem Blut das Land.
Die Ritter alle schauen gar ernst und treu hinein.
O Froben, dort am Boden, wie glänzt dein Ruhmesschein!
Der Kurfürst rüst nur leise: „Ha, war das so gemeint?"
Und dann nach Feldherrnweise: „Nun vorwärts in den Feind!"
Miudiug.
Die Schweden wurden geschlagen und in ihr Land zurückgedrängt. ,
2. Immer höher stieg Ludwigs Uebermuth. Im westfälischen Fneden hatte Frankreich den Elsaß erhalten. Nun errichtete Ludwig besondere Gerichtshöfe — Reunion skammern nannte man sie —, die sollten entscheiden, welche Orte und Ländergebiete jemals zum Elsaß gehört hätten und deshalb wieder mit Frankreich vereinigt werden müßten. Auf diese Weise eignete er sich eine Menge deutscher Städte und Herrschaften an. Ja, er that noch mehr. Mitten imfrieden nahm er plötzlich im Jahre 1681 die freie Reichsstadt Straß-burg weg, von der Karl V. einst gesagt hatte: „Wenn Wien und Straßburg zu gleicher Zeit bedroht wären, so würde ich Wien aufgeben, um Straßburg zu retten." Die Bewohner der Stadt wurden entwaffnet und mußten dem französischen Könige Treue schwören. Darauf erschien Ludwig selbst, und der verräterische Bischof Fürstenberg, der die Hand zur Wegnahme Straßburgs geboten hatte, empfing ihn bei seinem Einzüge mit dem Gruße Simons: Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.
Dem allen sah Deutschland ruhig zu. Umsonst mahnte der Dichter:
Nun ist es Zeit, zu wachen, eh’ Deutschlands Ehre stirbt Und in dem weiten Rachen des Krokodils verdirbt.
Herbei, daß man die Kröten, die unsern Rhein zertreten,
Mit aller Macht zurücke zur Saou und Seine schicke!
Die deutschen Fürsten hatten ja Wichtigeres zu thun: sie mußten sich unterdeß auf dem Reichstage zu Regensburg streiten, ob sie bei ihren Versammlungen in Hufeisenform oder im Viereck, auf rothen oder grünen Sesseln sitzen, wer mit goldenen und wer blos mit silbernen Messern und Gabeln speisen sollte.
3. Zu all dieser Schmach und all diesem Verluste kam andres Elend im Osten. Die Türken brachen, wahrscheinlich von Ludwig dazu bewogen, mit mehr als 200000 Mann in Oestreich ein und be* lagerten im Jahre 1683 die Stadt Wien. Tapfer wurde sie von ihren Bewohnern und von 12000 Soldaten, die in aller Eile herzu gerufen worden waren, vertheidigt. Aber immer weiter drang der übermächtige Feind vor. Er beschoß die Stadt auf das furchtbarste,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Uebermuth Ludwigs Ludwig Ludwig Karl_V. Karl_V. Ludwig Ludwig Simons Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Wien Wien Deutschland Deutschlands Oestreich Wien
139
Schaar Freiwilliger um sich und begann auf eigene Hand den Kampf gegen den Unterdrücker Deutschlands. Aber vergebens hoffte er, das deutsche Volk werde seinem Beispiele folgen. Noch war die rechte Stunde nicht da, und die Niederlage Oestreichs lähmte den Muth. Da warf sich Schill nach kühnen Waffenthaten in das feste Stralsund. Allein feind liche Truppen umschloffen die Stadt und drangen durch die schlecht verwahrten Thore. In den Straßen entspann sich ein erbitterter Kampf; Schill fiel mit vielen seiner Waffenbrüder; die andern wurden gefangen. Die Gemeinen wanderten in harte Gefangenschaft nach Frankreich; die Offiziere aber ließ Napoleon als Hochverräter zum Tode verurthcilen; 14 wurden zu Braunschweig erschossen; die noch übrigen 11 traf zu Wesel ein gleiches Loos. „Zwei und zwei an einander gefesselt, erwarteten sie stehend und mit unverbundenen Augen
die feindlichen Kugeln; sie brachten ihrem Könige noch ein Hoch und
commandirten dann Feuer! Im nächsten Augenblicke lagen 10 todt am Boden, der eilfte war nur am Arm verwundet; er riß die Weste auf und rief, aus sein Herz deutend: „Hierher, Grenadiere!" Einen Moment später hatte auch er ausgelebt."
Generalmarsch wird geschlagen — zu Wesel in der Stadt,
Und alle fragen ängstlich, — was das zu sagen hat.
Ta führen sie zum Tode — hinaus, still, ohne Laut,
Die treue Schaar, die heiter — dem Tod in's Antlitz schaut.
Sie hatten kühn gefochten — mit Schill am Ostseestrand.
Und gehn nun kühn entgegen — dem Tod für's Vaterland.
Sie drücken sich wie Brüder — die Hand zum letzten mal,
Dann stehn sie ernst und ruhig, — die Elfe an der Zahl.
Und hoch wirft Hans von Flemmig — die Mütze in die Luft.
„Es lebe Preußens König!" — die Schaar einstimmig ruft.
Da knattern die Gewehre, — es stürzt der Braven Reih',
Zehn treue Preußen liegen zerrissen von dem Blei.
Nur Einer, Albert Wedell, — trotzt jenem Blutgericht;
Verwundet nur am Arme — steht er und wanket nicht.
Da treten neue Schergen, — auch ihn zu morden, >wr.
Und: „Gebet Achtung! — Fertig!" — schallt schrecklich ihm ins Chr. „O zielet", ruft er, „besser — und trefft das deutsche Herz!
Die Brüder überleben — ist mir der größte Schmerz!"
Kaum hat er ausgesprochen, — die Mörder schlugen an:
Durchbohrt von ihren Kugeln — liegt auch der letzte Mann.
So starben tapfre Preußen, — durch Schande nie befleckt,
Die nun zu ew'gen Ruhme — ein Stein zu Wesel deckt.
Schmidt.
Xx.
Deutschlands Krfieörrng und Befreiung.
i.
1. Napoleon stand auf dem Gipfel feiner Macht; fast ganz Europa zitterte vor dem Gewaltigen, der mit unerhörter Willkür schaltete.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Schill Napoleon Hans_von_Flemmig Albert_Wedell Schmidt Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Wesel Wesel Wesel Deutschlands Europa
144
später bei Bautzen auf einander. Beide male behaupteten die Franzosen das Schlachtfeld. Aber heldenmüthig hatten die Preußen gefochten, und voll freudiger Begeisterung waren sie in den Tod gegangen; selbst die Gefallenen lagen da mit verklärtem Angesicht, und Napoleon sagte: „Das sind die Preußen von Jena nicht mehr."
Nach diesen beiden Schlachten ruhten die Waffen wieder zwei Monate lang; denn Napoleon selbst, der große Verluste erlitten und mit seinen Rüstungen noch nicht zu Ende war, bot Waffenstillstand an und zeigte sich scheinbar zu Friedensunterhandlungen bereit. Zum Glück scheiterten dieselben an seinem Stolz und Mermuth. Hartnäckig verweigerte er die Herausgabe irgend welcher Eroberung. „Nicht ein Dorf soll von dem französischen Kaiserreich mit all seinen Provinzen abgerissen werden", lautete feine Erklärung. Da brach man die Verhandlungen ab und griff wieder zum Schwert. Oestreich, England und Schweden traten nun ebenfalls auf Preußens und Rußlands Seite. Drei Armeen bedrohten in weitem Halbkreise Napoleon, der sein Quartier in Dresden aufgeschlagen hatte (— eine im Norden unter Führung des schwedischen Kronprinzen, eine im Osten, in Schlesien, unter Blüchers Oberbefehl und eine im Süden, in Böhmen, unter dem Commando des östreichischen Feldmarschalls Schwarzenberg —).
2. Nun folgte Schlag auf Schlag. Bei Großbeeren (— zwei Meilen von Berlin —) siegten die Preußen unter Bülow über ein feindliches Heer, das ihre Hauptstadt bedrohte; als bei dem schrecklichen Regenwetter die Gewehre versagten, drehten sie sie um und schlugen mit dem Kolben drein. — Drei Tage später siegte Blücher an der Katzbach wiederum unter strömendem Regen über ein zweites französisches Heer. Als man ihm meldete, daß schon die ganze feindliche Armee über Katzbach und Neiße herübergekommen seien, entgegnete er: „Desto besser, dann kann einer dem andern keine Vorwürfe machen, daß er Prügel bekommen". „Vorwärts, Kinder, vorwärts!" feuerte er seine Krieger an; seitdem nannten sie ihn Marschall Vorwärts. Die Franzosen wurden in die Flucht geschlagen und über die steilen Ufer des von den Regengüssen hoch angeschwollenen Flusses hinab in die Katzbach getrieben. Taufende fanden drin ihren Tod, andre Tausende wurden gefangen. „Heut, Vater Blücher, geht es gut!" riefen die
Preußen freudig ihrem Feldherrn zu; selbst die Sterbenden erfüllte heilige Begeisterung.
Vergleiche das Gedicht von Mosen „der Trompeter an der Katzbach": Von Wunden ganz bedecket re.
Ajn Tage der Schlacht an der Katzbach und am folgenden siegte Napoleon zwar noch einmal über die Hauptarmee der Verbündeten bei Dresden, aber trotz dieses Sieges wurde seine Lage immer bedenklicher; seine Generale erlitten neue Niederlagen; Baiern, das als Rheinbundland bis jetzt auf seiner Seite gestanden, trat zu den Verbündeten; immer enger schloß sich der Kreis der feindlichen Heere um ihn; da verließ er Dresden und begab sich, begleitet vom sächsischen König, nach Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Oestreich Napoleon Schwarzenberg Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Jena England Schweden Dresden Schlesien Berlin Dresden Baiern Rheinbundland Dresden Leipzig
J38
Im Vertrauen auf die Hilfe ihres Kaisers Franz griffen sie zu den Büchsen, die in dem gebirgigen Lande schon der Knabe führen lernt und mit denen der Jüngling und Mann die steilen Alpenwände hinaufsteigt, um die flücktige Gemse zu jagen. An ihre Spitze stellte sich der Gastwirth Andreas Hofer. Wie einst Saul ragte er eines Kopfes Länge über die Menge; bis auf den Gürtel reichte fein prächtiger schwarzer Bart; wegen seiner Redlichkeit, seiner treuherzigen Milde und seiner aufrichtigen Frömmigkeit war er überall hoch angesehen. — Im ganzen Lande entbrannte der Kampf; „von den Bergen rollten Felsstücke und Baumstämme, aus Klüften, aus Hecken und Hütten Pfiffen und trafen die Kugeln." Binnen wenig Tagen wartyrol den Baiern entrissen, und auch ein französisches Corps, das den letzteren zu Hilfe eilte, vermochte es nicht wieder zu gewinnen; bei Innsbruck, am Jselberg, sah es sich plötzlich von allen Seiten umschlossen und mußte sich gefangen geben. Da kam die unglückliche Schlacht von Wagram, und im Frieden von Wien trat der östreichische Kaiser das treue Land abermals an Baiern ab. Die braven Tyroler mußten die Waffen niederlegen. Aber durch falsche Nachrichten getäuscht, begann Hofer den Kampf von neuem. Bald mußte er der französischen Uebermacht weichen. „Zwei Monate lang verbarg er sich mit seiner Familie in einer einsamen, durch Schnee und Eis verdeckten Sennhütte." Leider sand sich ein Verräther. Die Hütte wurde mit französischen Soldaten umstellt, dann klopfte man an die Thür. Hoser öffnete und bekannte sich unerschrocken als den Gesuchten; nur um Schonung seines Weibes und seiner Kinder bat er. Gebunden führte man ihn herab; die rohen Soldaten ließen ihn über Schnee und Eis barfuß gehen und zerrauften ihm den Bart, daß das Blut herabfloß; mit lächelnder Geduld ertrug er die Mißhandlungen. Zu Mantua wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurtheilt. Mit dem Muthe eines Mannes vernahm er den ungerechten Spruch. „Ade, schnöde Welt", schrieb er wenige Stunden vor seinem Tode, „so leicht kommt mir das Sterben vor, daß mir nicht einmal die Augen naß werden." Stehend und mit unverbundenem Auge schaute er dem Tod in's Angesicht. „Schießet gut", sprach er noch zu den Soldaten, dann kommandirte er mit fester Stimme „Feuer!" Sechs Schüsse fielen; schwerverwundet sank er in die Knie; nach sechs weiteren Schüssen kämpfte er immer noch mit dem Tode; ein 13. erst, den man aus unmittelbarer Nähe aus ihn abseuerte, machte seinem Leben ein Ende. So starb er im Jahre 1810 den Tod eines Helden.
Vergleiche das Gedicht von Mosen „Andreas Hofer: Zu Mantua in Banden rc.
8. Aber auch in Norddeutschland halten viele gemeint, der Kampf Oestreichs mit Napoleon biete die günstigste Gelegenheit, das französische Joch abzuwerfen — vor allen Major von Schill. Schon nach der Schlacht von Jena und Auerstädt hatte er sich bei der Vertheidigung der Festung Colberg rühmlichst ausgezeichnet. Jetzt sammelte er eine
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Andreas_Hofer Napoleon Schill
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Jselberg Wien Baiern Mantua Mantua Norddeutschland Jena
85
erholten sich aber nicht von ihrem Schrecken, denn ihre
Leute flohen nicht in Haufen auf Caen, sondern da sie
fast alle aus den normannischen und bretonischen Nach:
barlandschaften waren, zerstreuten sie sich sofort. Zeder
gieng nach Hause und die Girondins in Caen mochten se-
hen, wie sie durchka'men. Am nächsten Morgen sahen sie,
das die Municipalität von Caen das Aechtungsgesez des
Berges gegen die Girodins an den Straßenecken hatte an-
schlagen laßen. Sie zerstreuten sich also, und verkrochen
sich, so gut sie konten. Gorsas gieng zu Freunden nach
Rennes, um sich da zu verstecken. Gnadet, Lanjuinais
waren schon unterwegs nach Bordeaux. Eilfe von den
Girondins mit dem einzigen Bataillon bretonischer Frei-
williger zogen zusammen ab. Aber nachdem dies Batail-
lon zwei Tage auf seinem Marsche nach der südlichen
Bretagne zugebracht, hatte sich die Nachricht von der Ni-
derlage, die die Girondins im Calvados erlitten hatten,
verbreitet; Nantes hatte sich wider dem Convente ange-
schloßen, und auch dies lezte Bataillon zerstreute sich.
Die eilf Girondins mit etwa einem halben Dutzend Leu-
ten des Bataillons bliben allein übrig, um sich als eine
bewafnete Bande nach-Bordeaux hin zurükzuziehen; denn
auf diese Stadt rechneten sie noch ein wenig. Petion war
dabei, und Barbaroux und Louvet — kurz! es waren
noch die energischesten dieser Partei, die zusammenhielten
und einen Rükzug machten, wie Walter von Aquitanien
vor Etzel und den Burgundenhelden. Rings um sie drote
die Guillotine, oder schnit das Meer den Rükzug ab —
keine Hilfe für sie; auch kein Mittel der Ernärung als
die Muskete auf der Schulter und der Degen an der Seite.
Sie suchten die wilderen Gegenden der Bretagne, und ka-
men unangefochten bis Moncontour. Da war gerade Jahr-
markt; sie musten eilen fortzukommen; die ganze Gegend
geriet durch sie in Allarm. Aber wie kamen .sie fort.
Einer von ihnen, Cusiy, war mit Gichtbeschwerden ge-
plagt; Buzot, ein dicker Man, konte kaum marschiren;
Riouffe hatte sich die Füße ganz wund gelaufen, konte
nur unter argen Schmerzen einen Schrit um den anderen
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]
605
gens war es einem künen Haufen aus Teimcrs Leuten ge-
lungen die Jnbrücke bei Jnsbruk zu stürmen troz der zwei
Kanonen, die sie verteidigten; die Besatzung der Stadt werte
sich aufs tapferste; aber die Tiroler waren überlegen und
schon 1t Uhr vor Mittag Herren der Stadt. Sie ruhten
sich noch vom Gefechte aus, als die Sturmglocken am 13ten
des Morgens Bissons heranziehende Colonne signalisirten.
Man hatte von dieser Seite eine solche feindliche Macht nicht
erwartet, war aber sofort zum Kampfe bereit. Man sezte
sofort die Stadt in Verteidigungszustand, verrammelte Tore
und Haustüren, bcsezte alle Fenster und andere Puncte, von
wo man auf den Feind schießen konte, und erwartete diesen
festes Auges. General Bisson , als er unerwartet Jnsbruk
im.besiz so bedeutender feindlicher Massen fand, wagte nicht
sofort mit seiner durch 24stündigen Marsch und durch langes
Gefecht aufgeribenen Manschaft einen raschen Angriff sondern
entwickelte seine Truppen etwas oberhalb Jnsbruk bei Wiltau.
Die Tiroler aber hatten den General Kinkel gefangen, der sich
von ihnen imponiren und bewegen ließ, eine Einladung an
Bisson zu scbicken, er möge sich durch Absendung zweier
Stabsofsicire selbst von der Unmöglichkeit weiteren Vordrin-
gens überzeugen. Als diese Ofsicire in die Stadt gekommen
waren, ließen die Tiroler nur deren Begleiter wider heraus
und Teimer sandte an Bisson die Aufforderung, er solle
mit seiner ganzen Colonne das Gewer strecken. Nach eini-
gen Unterhandlungen verzweifelte Bisson an der Möglich-
keit mit Güte oder Gewalt weiter zukommen (denn so wie
nach kurzem Abbrechen der Unterhandlung das Feuer wider
began, sielen gleich im ersten Augenblicke mehrere hundert
der Seinigen durch sicher gezilte Schüße), und er ergab sich.
So hatten es diese einfachen Bauern gleich in den er,
sten Tagen ihres Kampfes mit ganzen Heermassen ausgenom-
men, hatten, ohngeachtet aller Gehorsam freiwillig war,
ihr Land fast ganz befreit und über 6000 Gefangene gemach/.
Kein Waffenglük brauchte ihnen erst Mut, kein kleiner Krieg
sie erst waffentüchtig zu machen. Sie giengen in ihrem
Gotvertrauen sofort auf Städte, Batterien und Heermassen.
Den Franzosen aber war es ein harter Schlag, ehe noch
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
G22
\
berg hinaus waren immer in voraus von den Tirolern be-
sezt, wärend diese zugleich auch im Rücken drängten. Von
allm Seiten ward ein mörderisches Feuer auf die abziehen-
den Truppen unterhalten, und wo die Natur der Straßen-
fürung es zuließ, rolten die Tiroler große Felsblöcke von
ihren Höhen herab. Lefebvre's Rükzug war ein Seitenstük
zu dem des Varus aus dem Teutoburger Walde, und die
Bauernsürer der Tiroler machten die alten Sagen unseres
Volkes war, daß in den Bergen unseres deutschen Landes
in Geroldseck, im Kiffhäuser, im Untersberg die alten Hel-
den unseres Volkes Armin und Sigfrit, Dietrich und Karl
der Große und Fridrich der Rotbart säßen, aber herauszie»
hen würden zu helfen, wenn das Land in größter Not sei:
„Sie haben hinabgenommen
Des Reiches Herlichkeit —
Und werden wider kommen
Mit ihr zu ihrer Zeit." —
ja! warlich in den Tiefen deutscher Sele ruht ein Gold der
Treue, was nur der Flamme des Unglüks bedarf um in
köstlicher Reinheit ausgeschmolzenzu werden! In diesem
Falle war die Brust von Bauern es, in deren Innerem
Barbarossa und der Schlangentödter und Armin aus langem
Schlafe zu hellem, frischem Leben erwacht waren, daß sie
den Fremden und ihren Helfern, den neuen Segesten, die
Macht deutsches Sinnes fülen ließen. „Da sind die Schwei-
tzer erstanden, die Winkelriede, die Telle; die nicht in der
Schweiz sie fanden, hier fanden sie ihre Stelle:
Die Fanen aufzuschlagen
Im Lande anderer Männer,
Wo andere Alpen ragen
Um den Tiroler Brenner."
Unter stetem Bedrotsein durch Kugeln und Steine
rükten die ermatteten französischen Truppen den Brenner
in die Höhe und hinab — sie waren zu kraftlos geworden,
um die Tiroler noch von den steilen Höhen zur Seite ver.
treiben zu können. Ihre Kugeln richteten gegen die wol-
aufgestelten Tiroler Schützen nichts aus, wärend sie selbst
wie das Schlachtvieh über das Gebirge getriben wurden.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Varus Armin Karl
der_Große Karl Barbarossa Barbarossa Armin
624
me aller im Oberintale zerstreuten Detachements am 9tcn
noch bis Zirl und am 10ten nach Jnsbruk zurük. Die
Oberintaler waren unmittelbar nachgedrungen und hielten
nun die Höttinger Höhen, nördlich von Jnsbruk, besezt.
Als demnach Lefebvre bei Wiltau ankam, war das ganze
Oberintal für ihn verloren, eine Menge Manschaft war da-
bei eingebüßt, und die ihm selbst nachdringendcn Feinde
hatten sofort auch wider den Jselberg besezt. Freilich zer-
streuten sich ein großer Teil des Landsturmes aus den Ta-
lern südlich des Brenners wider am 12tcn; dagegen halte
Speckbacber sofort den Landsturm aus den Seitentälern des
Unterintals aufgebracht, und dieser traf im Laufe des 13ten
ein. Am Abend dieses Tages waren die Tiroler um Jns-
bruk wider 18 — 20,000 Man stark. Lefebvre hätte an wei-
tere Behauptung des Landes nicht denken können; er muste
nur seinen Truppen bei Jnsbruk ein wenig Ruhe gönnen;
so blib er also am 12ten in und bei Jnsbruk ruhig ligen.
Nur muste die Arcoisch-Oberndorlsche Abteilung an diesem
Tage in voraus alle Puncte für den Abzug auf Kufstein
besetzen. Diese Abteilung fand bei Pill die Straße durch
Verhaue abgeschnitten, und als Arco den Verhau recognos-
cirte ward er ei schoßen. Die Tiroler konten aber die Puncte,
die sie bis Rattenberg hin an der Straße besezt hatten, nicht
halten und Lefebore's Rükzng ward gesichert.
Bereits am 13ten des Morgens begannen die Tiroler
von neuem die Schlacht gegen die ganze bei Jnsbruk concen-
trirte Macht Lefebore's; den linken Flügel fürte Haspinger,
den rechten Speckbacher, die Mitte Hofer. Das Gefecht
hatte ungleichen Erfolg den ganzen Tag über, so wie es
sich den Höhen näherte, waren die Bauern überlegen —
so wie die Bauern wider gegen Jnsbruk weiter vordrangen
erhielten die Linientruppen das Uebergewicht — nur daß
diese ihren Verlust nicht zu ersetzen vermochten, den Bau-
ern aber im Laufe des Tages fortwärend neue Haufen zu-
zogen. Zugleich muste sich Lefebvre sagen, daß er, wenn
er nicht bald abziehe, in Jnsbruk in unleidliche Hungerlage
kommen werde ohne Hofnung auf Entsaz. Da faßte er den
Beschluß abzuziehen, ohne eigentlich geschlagen zu sein. Er
hielt
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]