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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

2. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 55

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 55 — sehene Fürsten, und so ging der Wunsch in Erfüllung, den der Sänger in der angeführten Ballade Schillers ausspricht: Euch blühen sechs liebliche Töchter; So mögen sie, rief er begeistert aus. Sechs Kronen Euch bringen in Euer Haus, Und blühen die spät'sten Geschlechter. Sein Wunsch war, seinen Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger ernannt zu sehen; doch die Fürsten fürchteten einerseits die wachsende Macht des habsburgischen Hauses, andererseits scheuten sie den hochfahrenden und stolzen Sinn des Albrecht und gaben ausweichende Antworten. Mißvergnügt verließ Rudolph den Reichstag und brach, körperlich leidend, da er sein Ende herannahen fühlte, nach Speier auf. Er kam nur bis Germersheim oberhalb Speier und starb hier, dreinndsiebenzig Jahr alt. Das Andenken Rudolphs lebte noch lange im Volke fort; von feiner Freundlichkeit gegen Jeden, feiner Herablassung, seiner Volks-thümlichkeit werden viele Anekdoten erzählt, und seine Redlichkeit hatte einen solchen Klang, daß man, wenn Jemand sein Wort nicht hielt, zu sagen pflegte: „Der hat Rudolphs Redlichkeit nicht." Seine Wirksamkeit kann nicht schöner bezeichnet werden, als durch die Ehrennamen, den man ihm gab: Wiederhersteller Deutschlands und das lebendige Gesetz. Der Raum unseres kleinen Buches gestattet uns nicht, hier einige der gemüthvollen Züge des Kaisers anzuführen. §. 13. Wilhelm Teil, die schweizer Eidgenossenschaft. (1308.) Nach Rndolph's Tode erwählten die Fürsten den Grafen Adolph von Nassau zum Könige; da dieser aber nicht nach dem Wunsche, namentlich des Erzbischofs von Mainz, regierte, so wurde er abgesetzt und Albrecht, Rudolphs Sohn, 1298 gewählt. Dieser mußte sich den Thron erst erkämpfen, da Adolph nicht gutwillig abdanken wollte; letzterer verlor in der Schlacht bei Gellheim unweit Worms Krone und Leben. Albrecht war hochfahrenden, menschenfeindlichen Sinnes; sein unfreundliches Wesen zeigte sich in seinem unangenehmen Aeußern um so mehr, als er des einen Auges beraubt

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 81

1904 - Habelschwerdt : Franke
81 um Gnade. Der Kaiser lie ihm seine Erbgter Braunschweig und Lneburg; doch mute er auf drei Jahre das Land verlassen. 4. Kaiserherrlichkeit unter Friedrich Barbarossa. Die Augelegen-f)eiten des Reiches waren von Friedrich Barbarossa trotz der italienischen Feldzge nicht vernachlssigt worden. Mit starker Hand hielt er den Landfrieden aufrecht und lie die Friedensstrer hinrichten. Gerechtig-fett, Milde und wahre Frmmigkeit erwarben dem Kaiser allgemeine Verehrung. Der Einflu des Reiches nach auen war uuter ihm so groß, da er die Könige von Dnemark. Polen und Ungarn in Lehuspflicht nehmen konnte; dem Herzog von Bhmen verlieh er fr treue Heeresfolge den Knigstitel. Die Herstellung des Friedens mit der Kirche und deu lombardifcheu Stdten bewog den Kaiser, 1184 zu Mainz ein Reichsfest zu feiern. Es gestaltete sich zu einem Fest, wie es Deutschland noch nicht gesehen hatte. Der kaiserlichen Einladung folgten Fürsten und Bischfe, bte und Grafen, Gesandte aus den slawischen Lndern, aus Frankreich, England, Italien und Spanien. Auf der anmutigen Ebene am Rhein war Zelt an Zelt aufgeschlagen; alle Gste wurden auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet; Knstler und Dichter genossen nicht geringere Ehre wie die Helden des Krieges und der Turniere. Die Hoheit des Kaisers, der Glanz der Ritter, die Schnheit der Fraueu, die Pracht der Kleider, die Mannigfaltigkeit der Spiele und Gesnge, alles vereinigte sich, um Freude und Bewuuderuug hervorzurufen. Der Kaiser schlug bei diesem Feste seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern. Der Miuuefuger Heinrich von Veldecke hat in feiner iteide" die Mainzer Festlichkeiten geschildert, und die Erinnerung an das Reichsfest blieb lange lebendig. Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letztenmal nach Italien. Er nahm in Mailand an der Hochzeit seines Sohnes Heinrich teil, der sich mit Konstante, der Erbin von Sizilien, vermhlte. Durch diese Heirat bereitete Friedrich die Erwerbung Unteritaliens und damit die Weltmachtstelluug seiues Hauses vor. Da aber hierdurch die Unabhngigkeit des Papsttums gefhrdet erschien, drohte ein neuer Kampf auszubrechen. Doch hinderten der Tod des Papstes und die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug deu Ausbruch des Streites. 5. Der dritte Kreuzzug, 11891192. Im Jahre 1187 hatte Saladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abendland kam, forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge Lohmeyers Wandbilder: Das Reichssest zu Mainz. Ahl er, Geschichte fr Lehrerseminare. 6

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 210

1876 - Essen : Bädeker
210 gen; doch umsonst. Im Jahr 1523 berief der Züricher Rath alle Geistlichen, die Termeinten, Zwingli’s Lehre widerlegen zu können, nach Zürich. Zwingli, der dazu 67 Lehrsätze aufgeschrieben, ging mit dem Worte Gottes aus die- sem ßeligionsgespräche, dem an 600 Personen beiwohnten, siegreich hervor. Die reformirte (verbesserte) Lehre fand immer mehr Anhänger. — Dr. Luther mit Melanchthod,und Zwingli mit Oekolampadius kamen 1. bis 3. Okt. 1529 zu Marburg in Hessen zusammen, und obgleich sie sich in etlichen Punkten nicht vereinigen konnten, so behielt doch Zwingli eine grosse Verehrung gegen Luther. Bald darnach brach der Krieg der katholisch gebliebenen 'Kantone der Schweiz gegen Zürich und Bern aus. Da zog Zwingli als Feldprediger, der die Fahne tragen musste, zu Pferde mit. Vor seiner Wohnung auf dem Stiftsplatze sammelte sich das Kriegsvolk, und tröstend sprach ex zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, wo wir uns trennen müsseni Es sei so, denn der Herr will es! Er sei mit dir, mit mir und den Kindern! — So der Herr will, sehen wir uns wieder!“ Am 11. Okt. 1531 kam es bei Kappel, nahe am Rigiberge, zur Schlacht: 500 Züricher gegen 8000 Feinde. Die kleine Schaar wurde besiegt, und Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, sank schwerverwundet darnieder. Ein wilder Kriegsknecht aus Uri trat herzu und durchbohrte mit dem Schwerte den standhaften Glaubenshel- den. Die erbitterten Feinde viertheilten und verbrannten seinen Leib, streu- ten die Asche in den Wind. — Zwingli’s Wittwe hatte in dieser Schlacht verloren: Mann, Sohn, Schwiegersohn, Bruder und Schwager. Doch das Werk des Herrn ging nicht unter. Zu Genf in der Schweiz hatte Zwingli’s reformirte Lehre grossen Ein- gang gefunden. Da kam 1536 Johannes Calvin hin, geb. 1509 zu Noyon (spr. Nojon) in Frankreich, der ebenfalls, wie Luther, ein Rechtsgelehrter werden sollte, Dr. der Rechte und Lehrer der Studenten wurde, zugleich die heil. Schrift studirte, dann aber aus Paris als Prediger des Evangeliums fliehen musste nach Basel (1535). Hier in Basel hatte seit 1524 der gelehrte und sanftmüthlge Joh. Oekolampadius (eigentlich Hausschein), geb. 1484 zu Weinsberg in Schwaben, das Evangelium mit Erfolg verkündet; er starb mit Zwingli in demselben Jahre 1531. In Genf und weiter wirkte Calvin, der leiblich schwach, doch geistig stark und kräftig war, als Pre- diger und Professor an der Universität ausserordentlich bis an seinen Tod, den 27. Mai 1564. — Ein Jahr vorher (1563) erschien zuerst der auf Be- fehl des Churfürsten Friedrich Iii. von der Pfalz (geb. 1515 zu Zim- mern, gest. 1576 zu Heidelberg) von Zacharias Ursinus und Caspar Olevianus verfasste Heidelberger Katechismus. — Im Herzogthum Preussen führte Markgraf Albrecht (1525), in Bran- denburg der 6. Kurfürst aus dem Hause Hohenzollem, Joachim Ii. (1. Nov. 1539) die Reformation öffentlich ein, zu der sich auch Dänemark, Schweden, England, Schottland, die Niederlande etc. bekannten. Kräftig schnell verbreitete sich und wirkte das evangelische Glaubenslied des Dr. Paul Speratus (seit 1524 Hofprediger in Königsberg), gedichtet 1523 in Wittenberg. »Es ist das Heil uns kommen her aus Güt’ und lauter Gnaden; Die Werk’ vermögen nimmermehr, zu heilen unsern Schaden. Der Glaub’ sieht Jesum Christum an, der hat genug für uns gethan, Er ist der Mittler worden. *12. Gustav Adolph s Feldlledleiu. Justav Adolph, der fromme Schwedenkönig, geb. 1594, seit 1611 König, kam mit 15,Mo tapse, i«, Schweden den 4. Juni 1630 auf deutschem Boden den Evangelischen zu Hülfe, und fiel in der Schlacht bei Lützen, 6. Rov. 1633 (am „Schwedenstelu"). (Mel. Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn.) 1. Verzage nicht, du Häuflein klein, Und suchen deinen Untergang, Obschon die Feinde Willens sein, Darvor dir wird recht angst und bang; Dich gänzlich zu verstören, Es wird nicht lange währen.

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 52

1871 - Koblenz : Bädeker
52 Dritter Kreuzzug, . 13. den dritten Kreuzzug, 1189 1193. Saladin, Sultan von Aegypten und Syrien (bis zum Tigris), schlug die Christen, welche mehrere nach Mekka pilgernde Karavanen (auch des Sultans Mutter) berfallen hatten, bei Hittin unweit des alten Tiberias, nahm den König Guido (Veit) mit vielen Rittern gefangen und machte durch Einnahme der Hauptstadt dem Knigreiche Jerusalem nach 88jhriger Dauer ein Ende. Der Verlust der heil. Stadt bewog die drei ersten Fürsten der Christenheit, den 70jhrigen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und die Könige Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Lwen herz von England, mit der Blthe ihrer Ritterschaft den dritten Kreuzzug anzutreten. Kaiser Friedrich, welcher zuerst aufbrach, kam nach Kleinasien, schlug das Heer des Sultans von Jconium, eroberte diese Stadt, und war bis zur Grenze der christlichen Reiche im Morgenlande ge-kommen, als er im Flusse Kalykadnos (Saleph) seinen Tod fand. Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, fhrte zwar das durch Seuchen und Ausreien stets abnehmende Heer noch bis Accon oder Ptolemais (auch Acre), wo er den Orden der deutschen Ritter stis-tete, starb aber noch während der Belagerung der Stadt (1191). Diese wurde von den beiden Knigen, welche inzwischen zur See an-gekommen waren, durch Capitulation eingenommen, wobei Richard sich durch Beschimpfung der deutschen Fahne mit Herzog Leopold Vi. von Oesterreich entzweit haben soll (?). Da Philipp und Richard sich sowohl der die Theilung des Eroberten, als der die Fort-setzung des Krieges nicht einigen konnten, so kehrte Philipp, der auch erkrankt war, nach Frankreich zurck. Aber auch Richard sah sich schon im folgenden Jahre durch die groe Sterblichkeit im Heere der Kreuzfahrer, durch die Uneinigkeit mit den von Philipp hinter-lassenen Franzosen und durch die Nachricht, da Philipp, seinem Versprechen zuwider, die englischen Besitzungen in Frankreich angreife, genthigt, einen Waffenstillstand mit Saladin zu schlieen, demzufolge den Christen die Kste von Joppe bis Accon blieb und ihnen der freie Besuch der heiligen Oerter gestattet ward. Auf der Rckkehr aus Palstina litt er Schiffbruch, und als er verkleidet durch Oester-reich seinen Weg nehmen wollte, ward er von Herzog Leopold Vi. gesangen, dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert und erst nach einer weitern einjhrigen Gefangenschaft (auf dem Trifels in der Pfalz und in Speier) gegen 150,000 Mark Silbers freigegeben.

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 74

1871 - Koblenz : Bädeker
74 Maximilian I. . 17. achter Maria fr seinen Sohn, den Erzherzog Maximilian, zu er-halten. Aber bei einer persnlichen Zusammenkunft beider Fürsten zu Trier wollte jeder seine Forderung zuerst erfllt sehen: der Kaiser die Vermhlung, der Herzog die Krnung, die er schon vorbereitet hatte. Dieses gegenseitige (durch die Einflsteruug des Knigs von Frankreich noch gesteigerte) Mitrauen zerschlug die Sache einstweilen. Der Kaiser reiste pltzlich ab unter dem Vorwande, Streitigkeiten zwischen dem Erzbischofe (Ruprecht) von Kln und seinem Domcapitel (welches dessen Abdankung verlangt und einen Administrator gewhlt hatte) zu schlichten. Da das Klner Capitel den Kaiser zu Hlfe rief, so nahm sich Karl der Khne des vertriebenen Erzbischofs an, vermochte jedoch nicht die feste Stadt Neu durch eine zehnmonatliche Belagerung und unzhlige oft an einem Tage wiederholte Strme zur Uebergabe zu bringen, und schlo Frieden mit dem Kaiser, um Lothringen zu erobern und die Schweizer fr einen Einfall in die ^reigraffchaft Burgund zu zchtigen. Die Eroberung Lothringens war in kaum 3 Monaten vollendet. Aber von den Schweizern wurde er zweimal, bei Granson und bei Mnrten, geschlagen (1476), und der Herzog (Renatus) von Lothringen eroberte sein Land wieder. Der Versuch Karl's, Nancy wieder zu gewinnen, fhrte hier eine dritte Schlacht herbei, in welcher er selbst fiel (1477). Den Haupt-vortheil von der Zertrmmerung der burgundischen Macht erntete das Haus Habsburg, indem Karl's Erbtochter Maria mit Maximilian ver-mahlt wurde, als auch der König von Frankreich (Ludwig Xi.) ihre Hand fr seinen Dauphin begehrte (gesttzt auf ein Versprechen Karl's des Khnen). Maximilian gewann auch Tirol, indem die Tiroler Stnde von dem Erzherzog Sigmund, der die meisten sterreichischen Besitzungen in der Schweiz durch Kriege verloren, das Uebrige verkauft und sich durch seine elende Verwaltung verhat gemacht hatte, abfielen und sich an Maximilian anschlssen, wehalb der kinderlose Sigmund ihm (1490) das Land abtrat, welches ihm ohnehin anheim gefallen wre. 3. Maximilian I., 1493 1519. Maximilian, der fast in Allem das Gegentheil seines Vaters war, stellte sich eine dreifache Aufgabe fr seine Regierung: Bekriegung der Trken, Wiederherstellung des kaiserlichen Ansehens in Deutschland und Italien, Vermehrung der sterreichischen Hausmacht. Allein die Ausfhrung des ersten Planes scheiterte an der Theil-

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 162

1871 - Koblenz : Bädeker
162 Zeittafel. 11581162 Friedrich's I. zweiter Zug nach Italien. Demthigung Mailands. Reichstag in der roncalischen Berte. Neuer Streit mit Mailand, welches zerstrt wird. Streitige Papstwahl. (116668) Vierter Zug Friedrich's I. nach Italien, um Paschal Iii. einzusetzen. Rckkehr ohne Heer. Alessandria erbaut. (117478) Fnfter Zug Friedrich's I. nach Italien. Abfall Heinrich des Lwen. 1176 Friedrich I. Bei Legnano Besiegt. (1183) Friede zu Konstanz zwischen Friedrich und dsn Lombarden. Achts-erklrnng B er Heinrich den Lwen und Theilung der Lnder desselben. (1186) Sechster Zug nach Italien. Vermhlung Heinrich's Vi. mit Constanze, Erbin von Apulien und Sicilien. 1187 Niederlage der Christen Bei Hittin. Verlust Jerusalems. 11891193 Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa's Tod. Stiftung des deutschen Ordens im Lager vor Akkon. Waffenstillstand mit Saladin. Richard Lwenherz in der Gefangenschaft. 1190 1197 Heinrich Vi. Besitznahme von Apulien und Sicilien und grausames Verfahren daselbst. 1198 1208 Philipp von Schwaben und Otto Iv. Zehnjhriger Thronstreit Bis zu Philipp's Ermordung durch Otto von Witte lsbach. 1200-1300 12081212 Otto Iv. allein. Entzweiung desselben mit dem Papste. 12121250 Friedrich Ii. 1228 Kreuzzug Friedrich's Ii. Durch einen Vertrag mit Kamel, Sultan von Aegypten, erhlt Friedrich Jerusalem zurck. 12301283 Krieg des deutschen Ordens mit den Preußen. 1237 Sieg Friedrich's B er die Lombarden Bei Cortenuova. 1241 Sieg der Mongolen Bei Wahlstadt. Einfall derselben in Ungarn. 1248 Der sechste Kreuzzug. Ludwig Ix. in Aegypten. 12501254 Konrad Iv. und Wilhelm von Holland (Bis 1256). 12561273 Das Interregnum in Deutschland. Richard von Corn-Wallis und Alfons X. von Kastilien. 1266 Karl von Anjou erobert Neapel und Sicilien in Folge des Sieges Ber Manfred Bei Benevent. 1268 Komadin Bei Tagliacozzo geschlagen und in Neapel hingerichtet. 12731291 Rudols von Habsburg. Krieg mit Ottokar Ii. von Bhmen. Erwerbung von Oesterrrich, Steiermark und Kram fr das Haus Habsburg. 12921298 Adolf von Nassau. Krieg mit den Shnen Albrecht des Unartigen von Thringen. Albrecht von Oesterreich Gegen-knig, Adolf fllt im Kampfe Bei Glheim. 12981308 Albrecht I. von Oesterreich. Vergebliches Streben nach Erweiterung der Hausmacht.

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 145

1880 - Essen : Bädeker
Repetitionstabelle. 145 Jahreszahl, Seite. 1313—1347. Ludwig der Barer besiegt seinen Gegenkaiser Friedrich 66 den Schönen von Österreich bei Mühldorf (1322. Schweppermann). Friedrichs Treue. (Schloß Trausnitz.) — Ludwigs Konflikt mit dem Papste in Avignon. Kurverein zu Reuse. Ludwig verleiht seinem Sohne die Mark Brandenburg nach dem Aussterben der Askauier. (Waldemar.) — Sein Gegenkaiser, 1347-1378. Karl Iv. von Luxemburg, kommt erst nach Ludwigs Tode zur Anerkennung. (Günther v. Schwarzburg.) — Erste 67 1348. deutsche Universität zu Prag. Der schwarze Tod. Flagellanten und Judenverfolgungen. — Karl bringt die Mark Brandenburg an das luxemburgische Haus. 1356.— Reichsgrundgesetz der „goldenen Bulle". (Cola Rienzi in Rom.) 1378—1400. Wenzel. Johann Nepomuk. Fehdewesen. Schwäbischer Städtebund. Eberhard der Greiner von Würtem-berg (Schlachten bei Reutlingen und Döffingen). — Spaltung in der Kirche. (Schisma. Konzil zu Pisa.) — 68 1400-1410. Ruprecht von der Pfalz. 1410-1437. Sigismund. Konzil zu Koftnih (Huß). — Hussitenkriege (Ziska, die beiden Prokope). — Sigismund verleiht 1415. die Mark Brandenburg Friedrich von Hohenzollern und Sachsen-Wittenberg dem Markgrasen von Meißeu. 1437-1806. Die Kaiser aus dem österreichisch-habsburgischen Hause. 1440—1493. Albrecht Ii. — Friedrich Iii. — Die Türken erobern 69 1453. Constantinopel. Fehden: Der schwäbische Bund gegen Albrecht Achilles, der Bruderkrieg in Sachsen (Prinzenraub), die Pfälzerfehde. — Karl der Kühne von Burgund gegen die Schweizer und Lothringer (Schlachten bei Granson, Murten und Nancy. 1477). — Seine Tochter Maria. England: Egbert von Wessex, erster König von England (827). Alsred der Große (900). Eduard der 1066. Bekenner. ■— Wilhelm der Eroberer (von der Nor- 70 mandie). Schlacht bei Hastings. Richard Löwenherz (dritter Kreuzzug) aus dem Hause Plantagenet. Johann ohne Land (Magna Charta). — Unter Eduard Iii. Beginn der Kriege mit Frankreich. (Schlachten bei 1400. Erecy und Poitiers.) — Heinrich Iv. aus dem Hause Lancaster. — Heinrich V. siegt bei Azincourt. (Die Herzöge von Orleans und Burgund.) Die Jungfrau von Orleans (1431 verbrannt). — Kriege der roten (Lau- 71 caster) und der weißen Rose (Iork). — Richard Iii. von Aork verliert Krone und Leben bei Bosworth (1485). Heinrich Vii. Tudor. Frankreich. Erlöschen der Karolinger 987. — Die Capetinger: Philipp August (dritter Kreuzzug). Krieg ©tohn, Hilfsbuch f. d. Geschichtsunterricht. 10

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 188

1863 - Essen : Bädeker
188 Kreuzgestalt auf der Brust, todt da liegen. Der Kaiser und alle Franken jammerten und beklagten bitterlich den Tod des wackern Hel- den und aller seiner Mannen. Das Andenken an Roland lebt noch in mancher andern Sage fort. Wo der grüne Rhein das Gebirge verläßt, unfern der Stadt Bonn, dem Siebengebirge gegenüber, liegt Rolandseck. Auf einem steilen Berge steht da noch ein alter Fensterbogen, der einst zu Rolands Burg gehört haben soll, welche auf diesem Felsen stand*). Aber auch im Sachsenlande ist uns das Andenken Rolands er- halten. In vielen alten Sachsenstädten findet man gewaltige Stein- bilder, riesenhafte Männergestalten mit Waffen geschmückt, die man Rolande nennt. Von allen der berühmteste ist der Roland von Bremen, der mitten auf dem Markte steht. So hat man das Andenken dieses Helden bewahrt, dessen wundervolle Thaten in aller Munde leben und in vielen schönen Gedichten besungen worden sind. 12 Noland der Schildträger. Der König Karl saß einst zu Tisch Zu Aachen mit den Fürsten, Man stellte Wildprct auf und Fisch Und ließ auch keinen dürsten. Viel Goldgeschirr von klarem Schein, Manch rothen, grünen Edelstein Sah man im Saale leuchten. Da sprach Herr Karl, der starke Held: „Was soll der eitle Schimmer? Das beste Kleinod dieser Welt, Das fehlet uns noch immer. Dies Kleinod, hell wie Sonnenschein, Ein Riese trägt's im Schilde sein, Tief im Ardennenwalde." Graf Richard, Erzbischof Turp in, Herr Heimon, Naims von Baiern, Milon von Anglant, Graf Gar in, Die wollten da nicht feiern. Sie haben Stahlgewand begehrt Und hießen satteln ihre Pferd', Zu reiten nach dem Riesen. Jung Roland, Sohn des Milon, sprach: „Lieb Vater, hört, ich bitte! Vermeint ihr mich zu jung und schwach, Daß ich mit Riesen stritte, Doch bin ich nicht zu winzig mehr, Euch nachzutragen euren Speer Sammt eurem guten Schilde." f' Die sechs Genoffen ritten bald Vereint nach den Ardennen, Doch als sie kamen in den Wald, Da thäten sie sich trennen. Roland ritt hinterm Vater her; Wie wohl ihm war, des Helden Speer, Des Helden Schild zu tragen! Bei Sonnenschein und Mondenlicht Streiften die kühnen Degen; Doch fanden sie den Riesen nicht In Felsen.und Gehegen. Zur Mittagsstund' am vierten Tag Der Herzog Milon schlafen lag In einer Eiche Schatten. Roland sah in der Ferne bald Ein Blitzen und ein Leuchten, Davon die Strahlen in dem Wald Die Hirsck' und Reh' aufscheuchten; Er sah, es kam von einem Schild, Den trug ein Riese, groß und wild, Vom Berge niedersteigend. Roland gedacht' im Herzen sein: „Was ist das für ein Schrecken I Soll ich den lieben Vater mein Im besten Schlaf erwecken? Es wachet ja sein gutes Pferd, Es wacht sein Speer, sein Schild und Schwert, Es wacht Roland der Junge." Roland das Schwert zur Seite band, Herrn Milons starke Waffen, Die Lanze nahm er in die Hand Und that den Schild aufraffen. Herrn Milons Roß bestieg er dann Und ritt ganz sachte durch dm Tann, Den Vater nicht zu wecken. ') Bergt. S. 12: Rheinthals Ritterburgen.
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