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sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
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uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist.
Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii.
5. sterreich.
Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie".
Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer.
Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet.
6. Rußland und die orientalische Frage.
a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Vii Eduard Rudolf_( Rudolf Franz_Ferdinand Franz Ferdinand Franz_Josephs_I. Franz Elisabeth Kukan Alexander_Ii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Irlands Amerika Irland Irlands England Ungarn Bosnien Italien Genf
Mächtigsten oberitalienischen Städte im Jahre 1163 den lombardischen Städtebund. Zweck desselben war, sich gegenseitig zu unterstützen und dem Kaiser nicht mehr zu leisten, als seit Heinrich Iv. geschehen war. Führer dieses Bundes wurde Papst Alexander Iii., weil der Kaiser für dessen Gegenpäpste Viktor Iv. und Paschal Iii. Partei nahm. Als Grund, warum nach Papst Hadrian Iv. die Mehrzahl der Kardinäle (in der Persou Alexanders Iii.) einen Gegner des Kaisers aus den päpstlichen Stuhl erhob, ist vorzugsweise der Umstand anzusehen, daß Friedrich I. die Ma-thild'schen Güter beanspruchte und auch im Kirchenstaate (Patrimonium Petri) Lieferungen ausschrieb.
Das viertemal stieg der Kaiser über die Alpen, um seinen neuen Gegner Alexander Iii., der über ihn den Kirchenbann verhängt hatte, zu bekämpfen. Er eroberte Rom, erstürmte die Peterskirche und zwang den Papst zur Flucht. Da jedoch eine pestartige Seuche einen großen Teil seines Heeres hinwegraffte, sah er sich zur einstweiligen Einstellung der Feindseligkeiten veranlaßt. Auf seiner Rückkehr nach Deutschland fand er, daß seine Feinde die meisten Alpenpässe besetzt hatten. Es gelang ihm nur mit Mühe, von Susa aus, in welchem Orte ihm Hermann von Siebeneichen das Leben rettete, über die Westalpen zu entkommen. Nach der Heimkehr des Kaisers verjagten die Lombarden dessen Beamte und bauten Mailand wieder auf. Auch legten sie zur Erschwerung des Vorrückens feindlicher Heere in Italien am Tanaro eine starke Festung an, die sie zu Ehren ihres Führers „Alessandria" nannten. Um diese Festung dem Boden gleich zu machen, unternahm der Kaiser seine fünfte Heerfahrt nach Italien. Er belagerte sie sieben Monate lang; da ihm die Einnahme derselben jedoch nicht gelang, beschloß er, den lombardischen Streit durch eine entscheidende Feldschlacht zu beenden- Aber Heinrich der Löwe, der mächtigste Fürst des Reiches, verweigerte ihm, trotzdem er ihn zu Chiaveua kniefällig um Unterstützung gebeten hatte, die Heeresfolge. So kam es, daß er zu Legnano 1176 eine furchtbare Niederlage erlitt. Nach der-
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Extrahierte Ortsnamen: Alexanders Patrimonium_Petri Rom Deutschland Mailand Italien Tanaro Italien
ßittjent
bemächtigte sich Achilles von Ansbach des gefangenen Herzogs, lieferte ihn aber später gegen eine größere Summe Geldes an Heinrich den Reichen von Landshut aus. Dieser ließ ihn auf das Schloß Burghausen verbringen. Der unbeugsame Sinn des hochbetagten Greises erregte allenthalben Bewunderung und Mitleid. Der Kaiser Friedrich Iii. und alle deutschen Fürsten verwandten sich für des Herzogs Befreiung. Doch ehe sie erfolgte, starb er, 81 Jahre alt. Bayeru-Ingolstadt zog Heinrich von Bayern-Landshut an sich.
Ladern-Landshut 1392—1503.
Friedrich (f 1393).
Friedrich war ein ernster, verständiger und dabei sehr thätiger Fürst. Er wirkte sehr viel sür die Kultur seines Landes, für das Aufblühen der Städte und für Gewerbe und Handel. Leider dauerte seine Regierung nur kurze Zeit. Ihm folgte sein siebenjähriger Sohn
Heinrich Xvi. der Meiche (f 1450).
Die Vormundschaft über den unmündigen Heinrich führte dessen Mutter unter Aufsicht der Herzoge Stephan Iii. von Ingolstadt und Johann Ii. von München.
Als Heinrich die Selbstregierung des Landes angetreten hatte, ließ er sich durch schlechte Ratgeber und lockere Höflinge zu einem verschwenderischen Leben verleiten. Nur aus Freuden und Vergnügungen bedacht, reiste er Festen und Turnieren nach und machte großen Aufwand. Da hierzu seine Einkünfte nicht ausreichten, legte er seinem Lande und namentlich auch den Bürgern Ländshuts drückende Lasten auf. Als sich die willkürliche Besteuerung der Bürger zu oft wiederholte, pochten diese auf ihre früher eingeräumt erhaltenen Freiheiten und riefen den Kaiser Ruprecht um Schutz derselben an. Heinrich, über diesen Schritt aufs höchste aufgebracht, verwies die Urheber desselben des Landes. Darüber gerieten die Bürger Landshuts in die größte
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Deutschland. Bayern.
I leidende und die Kunst stets mit vollen Händen j bedachte, wuchsen die Schulden des Landes zu einer bedenklichen Höhe an. Diese Last weiter ■ zu tragen und wieder Ordnung in den zerrütteten Staatshaushalt zu bringen, fühlte sich der Herzog nicht stark genug, und so beschloß i er denn, diese Bürde den kräftigeren Schultern seines Sohnes Maximilian aufzuerlegen. Er : selbst zog sich in klösterliche Abgeschiedenheit ji zurück und oblag nur mehr der Wohlthätigkeit und frommen Andachtsübungen.
Maximilian I. 1598 — (1623) 1651.
Maximilian I. war nicht nur einer der I größten Fürsten des wittelsbachischen Hauses, sondern auch Deutschlands und seiner Zeit I überhaupt. Immer klar in seinen Ansichten, groß in seinen Entwürfen, fest in seinen Grundsätzen, erwies er sich vom ersten Tag seiner Regierung bis zu seinem Ende als ein selbstan-|j diger, geborener Herrscher.
Er stellte sich eine dreifache Aufgabe: Wied er-I Herstellung der Ordnung im zerrütteten (Staats-I haushalte, Hebung der gesunkenen Rechtspflege und Schaffung einer tüchtigen Kriegsmacht. — Zur Erreichung des ersten Zweckes beschränkte er mit weyer Sparsamkeit jeden Überfluß an seinem Hofe und in der Verwaltung des Landes. Auch veranlaßte er die Stände, welche er übrigens während seiner ganzen Regierungszeit bloß zweimal berief, zur Übernahme eines Teiles der Staatsschuld (1 Million). Ferner eröffnete er dem Lande eine neue Einnahmsquelle, indem - er durch seinen Hofbaumeister Reifenstuhl die Solenleitung von Reichenhall nach Traunstein
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilian_I. Maximilian_I.
Deutschland.
Joseph I. 1705—1711.
208 —
Gayern.
sicht stellte. Dieser Schritt sollte jedoch ihm und seinem Lande verhängnisvoll werden. Schon gleich anfangs des Kampfes war ihm das Kriegsglück abhold. Er drang in Tirol etrt, mit über den Brenner zu setzen und sich mit einem in Italien stehenden französischen Heere zu vereinigen. Doch plötzlich erscholl in allen Ortschaften Sturmgeläute, und von den Höhen und Schlüften ihrer Berge schlenderten die Tiroler Schützen Tod und Verderben in die Reihen der Bayern. Gegen diesen Aufstand vermochte auch der Sieger von Belgrad nichts. Er zog sich wieder nach Bayern zurück und vereinigte sich dort mit einer französischen Armee, welche unter Tallard über den Rhein gekommen war. Aber auch die kaiserlichen Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen und die damit verbündeten englisch-holländischen unter Marlbo-rough traten in Fühlung. Im Jahre 1704 kam es bei Höchstädt zur entscheidenden Schlacht.
i Das Ende des blutigen Waffenspiels wäre für ' Bayern wohl ein günstigeres gewesen, hätten
nicht die entmutigten Truppen Tallards die : Waffen gestreckt. Max Emanuel floh nach dieser furchtbaren Niederlage über den Rhein, sein : Land der Gnade des Kaisers überlassend, für den er so oft sein Leben gewagt und seiner
ii Soldaten Blut geopfert hatte. Aber die öster-; reichlichen Horden, welche das Land besetzten,
wußten nichts von Gnade und Menschlichkeit-jj Die eingesetzte österreichische Verwaltung verlangte unerschwingliche Steuern, und Gemeinde-:i kasseu und Privatsäckel wurden bis auf den jj letzten Heller geleert. Bayern sollte eine österreichische Provinz und das Haus Wittelsbach
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Extrahierte Personennamen: Eugen_von_Savoyen Eugen Max_Emanuel Max
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Bayern Belgrad Rhein Rhein
210 —
Deutschland. Bayern.
nahen fühlte, bat er seinen Sohn und Nach-i| folget Karl Albrecht mit Thränen in den Augen,
I des Landes Not nach Kräften zu mildern.
Start Älörechl 1726—1745.
Karl Albrecht entstammte der Ehe Max Emanuels mit einer Tochter des heldenmütigen Polenkönigs Johannes Sobiesky. Das Volk setzte große Hoffnung auf ihu, denn seine Jugend war unter Kummer und Sorgen hin-geflossen, und bittere Erfahrungen hatten ihm !! zur Lehre gedient. — Der Anfang seiner Re-| gieruug war auch wirklich sehr löblich. Ein-I gedenk der Ermahnungen seines Vaters ließ er sich vor allem angelegen sein, die Schuldenlast fi des Landes abzumindern. Zu diesem Zwecke ordnete er Vereinfachung in seiner Hofhaltung || und in allen Zweigen der Staatsverwaltung an. Aber leider bauerte diese weise Sparsamkeit nicht lange. Von Natur aus zu Prunk und Prachtliebe geneigt, begann er schon nach wenigen Jahren, den Glanz seines Hofes zu erneuern. Er veranstaltete prunkvolle Feste und führte kostspielige Bauten auf. Große Summen verausgabte er auch für die Jagb, welche er leibenschaftlich liebte. Um die stets sich mehren-ben Ausgaben becken zu können, erhob er neue I Steuern und führte 1735 auch das aus Italien |i stammenbe verberbliche Lotto ein. — Mehr als alle Verschwenbung des Hofes schabete Bayern der österreichische Erbfolgekrieg (1740—1748), welchen Karl Albrecht nach dem Tode des Kai-! sers Karl Vi. mit bessen Tochter Maria The-
Karl Vii. resia um den Besitz der österreichischen Monarchie
1742—1745. begann. Anfangs besselben war er Sieger;
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Extrahierte Personennamen: Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Max_Emanuels Max Johannes_Sobiesky Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vi Karl Maria_The-
Karl_Vii Maria Karl
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oberte 1099 Jerusalem und gründete hierauf das gleichnamige Königreich, dessen erster König Gottfried von Bouillon wurde. Auch errichtete es die christlichen Fürstentümer Antiochia, Edessa und Tripolis und ordnete dieselben Jerusalem unter. Da Gottfried sich nicht für würdig hielt, an der Stelle, wo der Erlöser unter einer Dornenkrone geschmachtet hatte, eine goldene Königskrone zu tragen, nannte er sich nur „Beschützer des heiligen Grabes".
Ii. Kreuzzug 1147—1149. Als Edessa an den türkischen Statthalter Zenki verloren ging, forderte der Abt Bernhard von Clairvaux zum zweiten Kreuzzug auf, der denn auch durch König Ludwig Vii. vvu Frankreich und Kaiser Konrad Iii. von Deutschland gemeinsam, aber ohne Erfolg unternommen wurde.
Iii. Kreuzzug 1189—1193. Im Jahre 1187 machte der Sultan Saladin dem Königreiche Jerusalem durch Eiuuahme der Hauptstadt desselben ein Ende. Der Verlust der heiligen Stadt bewog den Kaiser Friedrich I. Barbarossa von Deutschland und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von Euglaud zmn dritten Kreuzzuge. Aber der traurige Tod des großen Kaisers, den derselbe im Flusse Saleph fand, dann die Uneinigkeit der übrigen Führer des Kreuzheeres vereitelten den angestrebten Zweck. Saladin besetzte ganz Palästina bis auf Alton, das die Christen noch behaupteten.
Bei Auspflanzung der Fahnen auf den Mauern der durch Saladin geschleiften, aber durch die Kreuzfahrer wiederhergestellten Festung Ascalou beschimpfte Richard Löwenherz in seinem Übermute die deutsche Fahne. Deshalb kehrte Leopold von Österreich mit den Deutschen nach dem Abendlande zurück. Etwas später trat auch Richard Löwenherz den Rückweg an, erlitt aber Schiffbruch und geriet bei unvorsichtiger Betretung des österreichischen Gebietes in die Gefangenschaft Leopolds. — Dieser nahm ihn erst auf der Feste Dürrenstein an der Donau in Gewahrsam, lieferte ihn aber später an Kaiser Heinrich Vi. aus, der ihn noch über ein Jahr auf dem Schlosse Trifels am Rhein gefangen hielt und erst gegen Entrichtung einer hohen Summe Lösegeldes (150,000 Mark Silbers) frei ließ. (Blondl.)
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Antiochia Edessa Tripolis Jerusalem Edessa Frankreich Deutschland Jerusalem Deutschland Frankreich Palästina Leopolds Donau Rhein
Huldreich Zwingli.
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seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli
Luther. Leo X. Ablaßzettel. Tezel.
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eigener Münze bezahlt. In Jüterbogk meldete sich bei ihm ein Ritter, der einen Ablaßzettel begehrte, weil er jemanden auf der Landstraße berauben wollte; denn auch Sünden, die man noch begehen wollte, konnte man schon im voraus abkaufen. Tezel forderte einen tüchtigen Preis. Dann reiste er ab. Aber als er durch einen Wald fuhr, sprengte plötzlich ein Ritter mit mehreren Knechten herbei, hielt seinen Wagen an und nahm ihm seinen schweren Geldkasten ab. Tezel schrie wie besessen und verfluchte den Räuber bis in den Abgrund der Hölle. „Sachte! sachte!" rief der Ritter und holte den Ablaßzettel heraus, „kennst du mich nicht mehr? Hier ist ja dein Ablaß!" — Der leere Kasten wird noch auf dem Rathhause von Jüterbogk aufbewahrt.
Der Handel 'mit diesen Ablaßzetteln machte die Leute ganz gewissenlos; denn sie mußten am Ende glauben, eine Sünde habe weiter nicht viel zu bedeuten, man könnte sie ja mit einigen Groschen, höchstens einigen Thalern abkaufen. Und diesen Glauben suchte Tezel durch seine unverschämten Predigten noch zu vermehren. Er lehrte geradezu: der Ablaß sei die höchste und allerwertheste Gabe Gottes; denn dadurch könne man ohne Reue und Buße selig werden. Das Ablaßkreuz mit des Papstes Wappen vermöge eben so viel als Christi Kreuz.
Das niedere Volk hat von jeher einen Hang zum Aberglauben und war damals in religiösen Dingen höchst unwissend. Kein Wunder, daß eine Menge von Leuten dem Tezel nachlies und seinen Ablaß kaufte. Manche kamen damit auch wohl zu Luther und fragten ihn, was er dazu meinte? Dieser ergrimmte über diese schändliche Betrügerei nicht wenig. Sein ganzes frommes Gemüth empörte sich, wenn er daran dachte, wie man die Einfalt des armen Volkes mißbrauchte, es um sein Gewissen und sein Geld zugleich zu betrügen. In diesem edeln Eifer vergaß er ganz, wie unbedeutend er,-ein armer und noch junger Mönch, damals noch war, und wie wenig Hoffnung er hatte, gegen den mächtigen Papst etwas auszurichten. Aber danach fragt ein von edler Begeisterung ergriffenes Gemüth nicht. „Zu der Zeit," sagt Luther selbst, „war ich Prediger allhie im Kloster und ein junger Doctor, neulich aus der Esse kommen, hitzig und lustig in der heiligen Schrift. Als nun viel Volks von Wittenberg lies dem Ablaß nach, und ich, so wahr mich mein Herr Christus erlöset hat, nicht wußte, was der Ablaß wäre, wie es denn kein Mensch nicht wußte, fing ich säuberlich an zu predigen, man könnte wohl Besseres thun, das gewisser
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