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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 25

1877 - Langensalza : Beyer
— 25 — zurück. In dem Hause eines seiner Gesinnungsgenossen, welcher bte-spartanischen Anführer zu einem Gastmale eingeladen hatte, wurden dieselben getödtet und das Bolk zur Freiheit ausgerufen. Jetzt schloß sich auch der edle Epamiuoudas der Bewegung an. „Wer noch ein Herz hat für sein Vaterland," so rief er seinen Mitbürgern zu, „der ergreife die Wafseu zur Verteidigung der Freiheit!" Freudig folgte das Volk diesem Rufe und auch die Athener schickten Hilfe, so daß die spartanische Besatzung die Burg Thebens verlassen mußte. Pelopidas und Epaminondas waren innige Freunde. Während aber jener ans vornehmer und reicher Familie stammte, war Epaminondas arm. Gern hätte Pelopidas seinen Reichtum mit dem Freunde geteilt,, aber nie war dieser zu vermögen, auch nur das Geringste anzunehmen. Und doch war Epaminondas so arm, daß er nur ein einziges Oberkleid hatte, so daß er nicht einmal ausgehet! konnte, wenn dasselbe gerade in der Wäsche war. Niemals suchte Epaminondas Ehrenstellen, bot man ihm aber ein Amt an, so nahm er es an, es mochte hoch oder niedrig sein. Einst suchte ihn ein persischer Gesandter durch große Geldsummen zu bestechen, da gab er demselben zur Antwort: „Mein Freund, weitn die Absichten deines Königs meinem Vaterlande vorteilhast find, so bedarf es deines Goldes nicht; find sie ihm aber schädlich, so wird dein Geld mich nicht zum Verräter meines Vaterlandes machen." § 36. Setopidas und Kpaminondas Gaten und Gnde. Die stolzen Spartaner ertrugen es nicht geduldig, daß |ie Theben auf eine so schimpfliche Weise hatten verlassen müssen. Mit einem großen Heere rückten sie heran, um die Thebaner zu züchtigen. Diese aber rüsteten sich ans Gegenwehr und erwählten den Pelopidas und den Epaminondas zu ihren Anführern. Pelopidas befehligte eine besondere Abteilung edler Jünglinge, die heilige Schaar; diese hatte einen feierlichen Eid geleistet, entweder zu siegen ober zu sterben. Bei Leuctra ohnweit Theben kam es zur Schlacht (371 v. Chr. Geb.). Durch die geschickten Anordnungen und die Tapferkeit der heiligen Schaar erlitten die Spartaner eine gewaltige Nieberlage, ihr König selbst fiel. Die Thebaner aber würden durch diesen herrlichen Sieg auf einmal das angesehenste Volk in Griechenland. — Nun griff Epaminondas die Spartaner in ihrem eigenen Lande an. Er drang mehrmals in den Peloponnes ein und bedrängte seine Feinde fo sehr, daß dieselben sogar ihre alten Gegner, die Athener, um Hülse angiengen. Diese, aus Neid über die wachsende Größe Thebens, verbanden sich auch mit Sparta. Dennoch aber drang. Epaminondas sogar bis an die Tore der feindlichen Hauptstadt, nur der verzweifeltsten Gegenwehr der Lacedämonier gelang es, ihn wieder zurückzutreiben. Kurz darauf kam es zur Schlacht bei Mantinea (362 v. Chr. Geb.). Hier warf Epaminondas mit feinen Thebanern allen Widerstand der Spartaner nieder, ward aber durch einen Pfeil schwer verwundet.

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 83

1877 - Langensalza : Beyer
— 83 See hinaus. In einem Engpaß Bei Küßnacht legte er sich aus die Lauer, den Vogt erwartend. Als derselbe herankam, flog ihm Tells Pfeil in das Herz. So wurden, freilich durch Mord, die Schweizer ihres ärgsten Bedrückers ledig. Die Eidgenossen verhielten sich indessen vorläufig noch ruhig. Erst in der Nacht vom 31. Dezember 1307 auf den 1. Januar 1308 überfielen sie die Zwingburgen, Brachen sie und verjagten die österreichischen Besatzungen. So Befreiten sich die drei sogenannten Ur-Kantone von der österreichischen Herrsckaft. Uebrigens wollen wir uns hierbei merken, daß die Geschichten von Wilhelm Tell und den andern Befreiern der Eidgenossen durchaus sagenhaft sind. Albrecht I. ward noch in dem nämlichen Jahre von seinem Nessen Johann von ^chtoaben (Parricida), dem er sein väterliches Erbevorenthalten hatte, am Zusammenfluß der Reuß und der Aar ermordet. Die Nachfolger Albrechts auf dem Kaiserthrone Bestätigten den Schweizern ihre Freiheiten , freilich hatten dieselben gegen die Unterjochungslust der österreichischen Herzoge noch gar manche Kämpfe auszustehen. Leider haben die Eidgenossen ihre siegreichen Kämpfe gegen die österreichische Herrschaft auch dazu Benutzt, um sich von dem deutschen Vaterlande loszureißen §. 105. Mrechts I. Nachfolger. Weil den deutschen Fürsten, wie wir schon gesehen haben, daran lag, so selbständig wie möglich m sein wählten sie nach Rudolf von Habsburg nur solche Männer zu Königen' deren Besitztum nur klein und deren Macht deswegen gering war! Wenn nun solche Könige darnach strebteu, ihr Besitztum zu vergrößern, um dadurch mehr Macht zu gewinnen, so kamen sie dann mit beu mächtigsten deutschen Fürsten in Krieg, so daß die Kämpfe in Deutschland niemals aufhörten. Von Albrechts Nachfolgern sind am Berühmtesten geworden Heinrich Vii (1308 Bis 1313, ehe er König ward, war er von Luxemburg). Derselbe ward gleich nach Albrechts I. Ermordung zum Könige gewählt und war ein kraftvoller, tapferer Fürst Er zog auch wieder nach Italien und ließ sich daselbst zum Kaiser ^ey starb er in dem fremden Lande, wahrscheinlich vergiftet . ®em Nachfolger war Ludwig Iv der Baier (1314 Bis ^ Kaiser dessen Regierungszeit fast ganz durch heftige Kämpfe gegen bte Itebergnfte der Päbste ausgefüllt warb. Dann Karl Iv Eel Heinrichs Vii, der Besonbers beswegen merkwürdig geworben ist weil er im Jahre 1356 ein wichtiges Gesetz gab (die goldene Bulle),' asselbe Besagte, daß von jetzt an nur die sieben Bebeutenbsten Fürsten Deutschlands beu König wählen ober küren sollten (Kurfürsten^. Ferner ist zu merken Sigismund, Karls Iv Sohn, welcher im Jahre 1417 fr}*9*™™*1 ^"Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, mit der Mark Brandenburg Belehnte. Die Nachkommen dieses Friedrich (bte Hohenzollern) herrschen noch Bis auf den heutigen Tag im Branden-durg-preußischen Staate und nunmehr auch als deutsche Kaiser. Nach

5. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 327

1887 - Langensalza : Beyer
§ 74. Die Schlachten d. I. 1813, vom Waffenstillstand bis zur Schlacht b. Leipzig. 327 hatte die Soldaten Bülow's, denen sie sofort mitgeteilt worden war, in die gehobenste Stimmung versetzt. Sie waren bestrebt, es den tapferen Kämpfern der schlesischen Armee in glorreichen Thaten gleich zu thun. Anfangs aber waren die Preußen nicht glücklich. Ein heftiges Kartätschenfeuer des Feindes brachte ihr erstes Treffen zum Weichen. Da sprengte der General Thümen vor und rief: „Ein Hundsfott, wer noch einen Schritt zurückweicht!" Da hielten die Bataillone und gingen mit Hurra wieder vor. Am Nachmittage traf ein neues französisches Corps auf dem Schlachtfelde ein und entriß den Preußen den Ort Gölsdorf. Da kam zur rechten Zeit der General v. Borstell mit neuen Streitkräften an, und ein äußerst heftiger Kampf fand statt. Die ^französischen Generale boten alles auf, den Sieg zu gewinnen, und standen selbst im heftigsten Feuer. Aber, sie konnten den tapferen Preußen den Sieg nicht mehr entreißen. Der Rückzug nach Wittenberg, von wo sie gekommen waren, war ihnen jetzt verlegt; es blieb ihnen nur noch die Flucht auf Torgau. Jeder Befehlshaber des feindlichen Heeres rettete sich mit seiner Schar, so gut er konnte; an Ordnung und Zusammenhang des Heeres war vorläufig nicht mehr zu denken. Dieser schöne Sieg war allein von den Preußen gewonnen; nur an der Verfolgung nahmen schwedische und russische Truppen noch einigen Anteil. Der glückliche Sieger in dieser Schlacht wurde von seinem Könige zum Grafen von Dennewitz erhoben. — B. Geographisches. 1. Gr.-Beeren, Dorf, zwei Meilen südlich von Berlin. 2. Löwenberg, im nordwestlichen Schlesien, südlich von Bunzlau am Bober gelegen. 3. Die Katzbach ist ein linker Nebenfluß der Oder und mündet südlich von Steinau in dieselbe. 4. Die wütende Neiße ist ein rechter Zufluß der Katzbach und vereinigt sich südlich von Liegnitz mit derselben. 5. Kulm, am südlichen Abhang des Erzgebirges, nordöstlich von Teplitz. 6. Nollendorf, Dorf im Erzgebirge, nordöstlich von Kulm. Die Nollendorfer Höhe liegt nordwestlich von dem genannten Ort. 7. Dennewitz, südwestlich von Jüterbogk, an der Grenze der Provinzen Brandenburg und Sachsen. Das Schlachtfeld liegt auf dem Landrücken des Fläming. 8. Blücher — Fürst von Wahlstatt. Wahlstatt liegt südöstlich von Liegnitz. Hier fand 1241 eine Schlacht zwischen den Mongolen und dem Herzog Heinrich von Liegnitz statt, in welcher der letztere seinen Tod fand. Mit Bezug auf diesen dem Schlachtfeld an der Katzbach nahe gelegenen historischen Ort erhält Blücher seinen Ehrennamen. C. Historische Gedichte. I. Gebet während üev Schlacht. (von Theodor Körner.) Vater, ich rufe dich I Brüllend umwölkt mich der Dampf der Geschütze, Sprühend umzucken mich rasselnde Blitze; Lenker der Schlachten, ich rufe dich! Vater du, führe michl

6. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 178

1887 - Langensalza : Beyer
178 Sechster Abschnitt. Von dem Auftreten Lnther's bis zur Beendigung rc. b) Der böhmische Aufstand. Kaiser Rudolf Ii. hatte seinen protestantischen Unterthanen in Böhmen durch den sogenannten Majestätsbrief im Jahre 1609 freie Religionsübung zugesichert. Ihre Geistlichen sollten unabhängig sein von den Bischöfen. Wo in Städten, Flecken und Dörfern protestantische Kirchen wären, da sollten sie den Evangelischen zur freien Benutzung bleiben; aber neue zu bauen, sollte nur den königlichen Städten und dem Ritterstande erlaubt sein. Auch gestattete er es später noch den Unterthanen auf seinen eigenen Gütern; die evangelischen Unterthanen der katholischen Herren sollten aber diese Erlaubnis nicht haben, das wollten die Katholiken nicht zugeben. Im Jahre 1612 starb Rudolf Ii., und sein Bruder Matthias folgte ihm auf dem Kaiserthron. Da er schon ein alter, schwächlicher Mann war, überdies oft von Krankheit geplagt, so überließ er die Regierung fast ganz seinem Neffen, dem Herzog Ferdinand von Steiermark, den wir schon als einen Feind des evangelischen Glaubens kennen gelernt haben. Da Matthias keine Kinder hatte, bestimmte er Ferdinand auch zu seinem Nachfolger, und seine Unterthanen mußten demselben schon bei Lebzeiten des Kaisers als ihrem künftigen Herrn huldigen. So geschah es auch 1617 in Böhmen, trotz des Widerstrebens der Protestanten, die sich fürchteten, diesen eifrigen Katholiken zu ihrem künftigen Herrn zu wählen; aber durch die Versprechungen Ferdinand's, daß er die ihnen durch den Majestätsbrief verbürgten Rechte achten wolle, ließen sie sich zur Huldigung bewegen. Danach zog der Kaiser mit dem Herzog von Steiermark nach Ungarn und übertrug die Verwaltung Böhmens 10 Statthaltern. Bald darauf begannen die Streitigkeiten, welche den Frieden zwischen den Evangelischen und den Katholiken störten. Die evangelischen Unterthanen des Abtes von Braunau und die des Erzbischofs von Prag in Klostergrab hatten sich Kirchen gebaut; das wollten die beiden katholischen Herren nicht leiden. Der erstere befahl seinen protestantischen Unterthanen mit Bewilligung des Kaisers, daß sie die Kirche schließen sollten, und der Prager Erzbischof ließ gar den Bewohnern von Klostergrab ihr Gotteshaus niederreißen. Über diese Gewaltthat entstand eine große Entrüstung unter allen Protestanten im ganzen Lande. Sie traten in Prag zu einem Protestantentag zusammen und sandten eine'* Beschwerde an die Statthalter des Kaisers, wurden aber von diesen abgewiesen. Da wandten sie sich an den Kaiser selbst und beschlossen zugleich, nach einiger Zeit, wenn dessen Antwort eingetroffen wäre, zu einem zweiten Protestanten-tage in Prag zusammenzukommen. Der Kaiser. Geschieh sie sehr ungnädig und sagte, daß er eine Wiederholung des Protestantentages nicht dulden werde, seine Langmut sei erschöpft, und er wolle dem drohenden Feuer dadurch begegnen, daß er die Urheber dieser Vorgänge vor Gericht ziehen wolle. Diese Antwort verursachte große Aufregung und Erbitterung in Böhmen und rief tausendfache Verwünschungen auf das Haupt ihrer Urheber hervor. Man behauptete, sie fei von den Statthaltern verfaßt und dem Kaiser nur zur Unterschrift zugeschickt worden; aber diese Behauptung war irrig. — Nun fand erst recht der Protestantentag statt, trotz des Verbotes des Kaisers. So kam der 23. Mai heran, der Anfang und die Ursache des unendlichen Wehes für das Böhmerland, ja für das ganze Deutschland. An diesem Tage drang ein bewaffneter Haufe unter Anführung des Grasen Thurn in das Prager Schloß,

7. Länderkunde von Europa - S. 114

1904 - Langensalza : Beyer
114 9. Frankreich. 4. Welche Schweizer Waren werden in nnsrer Stadt verkauft? 5. Welche Erzeugnisse unseres Heimatlandes gehen nach der Schweiz? 6. Auf welchen: Wege gelangen die Waren aus der Schweiz zu uns? (z. B. der Emmentaler Käse, die Züricher Seide, die Baseler Leckerli?) 7. Welche geschichtliche Beziehungen haben zwischen der Schweiz und Deutschland bestanden? 8. Welche Schweizer Orte haben in der Geschichte eine Rolle gespielt? 9. Wie kommts, daß die kleine Schweiz ihre Freiheit bewahrt hat? 10. Wie kommts wohl, daß gerade auf Schweizer Boden wichtige internationale Vereinbaruugen getroffen worden sind? (Weltpostverein, Berner Konvention.) 11. Welche Bedeutung hat die Neutralität des Landes? 12. Welche Vorteile bietet dem Schweizervolk die Landschaftsnatur? 13. Inwiefern gehört die Schweiz zu deu Mifchläuderu Europas? 14. Inwiefern kann die Schweiz als ein Durchgangsland bezeichnet werden? 15. Inwiefern bildet die Schweiz die Schwelle zwischen dem sonnigen Süden und dem rauheren Norden? Verwertung des ötoffes im Deutschunterricht: z. B. a) Aufsätze: Eine Reise durchs Berner Oberland. — Eine Fahrt über den Vierwaldstätter See. — Vom Genfer See zum Bodensee. — Schweizer Waren. — Eine Fahrt über den Gotthard. — Das Leben des Sennen usw. b) Lesestücke: Alpenhirt und Alpenjäger (Schiller). Der Zürichersee (Klopstock). Die Gotthardbahn. — Die Alpen. — Die Lawinen. — Äie Gemsjagd. 9. Frankreich. Ziel: Das Land, das unter den Staaten Europas lange Zeit die führende Rolle besaß. Vorbereitung: Welches Volk hat denn heutzutage die führende Rolle in der Welt? England. Inwiefern? Großbritannien ist die Beherrscherin des Weltmeers; es besitzt unter allen Staaten die größte Macht; es steht auf dem Weltmarkte an erster Stelle usw. Wodurch hat Großbritannien diese Machtstellung unter den Völkern erlangt? Seine Weltmachtstellnug verdankt England seiner günstigen Lage mitten im Weltmeere zwischen der alten und neuen Welt, seiner trefflichen Küstengliederung und seinem Reich- tum an Bodenschätzen; dadurch war es möglich in allen Weltteilen Kolonien anzulegen, mit allen Ländern Handelsbeziehungen anzuknüpfen und eine vielseitige Industrie ins Leben zu rufen. Hat denn Großbritannien nicht immer diese führende Stellung im Rate der Völker eingenommen? Nein, es gab eine Zeit, da nahm England noch eine sehr bescheidene Stellung

8. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 212

1865 - Langensalza : Beyer
212 Lucka unweit Altenburg non Friedrich dem Gebissenen und Diezmann so geschlagen, daß er sein ganzes Heer verlor. Durch seine Schuld verlor Alb recht auch die Schweiz, welche sonst zum deutschen Reiche gehörte. ' Er war hart und ungerecht gegen die Schweizer, und da- durch veranlaßt^ er, daß diese vou ihm abfielen; er war auch ungerecht gegen seines Bruders Sohn, Johann von Schwaben, und das brachte ihm sogar den Tod. Im Frühjahr des Jahres 1308 kam Albrecht in seine Erblande an der Grenze der Schweiz, um eine große Macht zum Kriege wider Böhmen zu rüsten. Viele Fiirsten begleiteten ihn, und unter diesen befand sich auch sein junger Vetter, der Prinz Johann von Schwaben, der nach seines Vaters Tode an Albrecht's Hofe erzogen und von diesem bevormundet wurde. Jetzt war Johann 20 Jahre alt, hatte aber schon mehrmals seinen Oheim um Uebergabe seines väterlichen Erbes, des Her- zogthums Schwaben, gebeten. Als er eines Tages auch wieder in ihn drang, verweigerte ihm Albrecht abermals seine Bitte und setzte ihm scherzend einen Blumenkranz auf das Haupt, und meinte: »Der, nicht aber eine Krone zieme seinem Alter; er möge nur ihm die Regierung seiner väter- lichen Er b l ande noch ii b e rl a sse n.« Erzürnt ging Johann von ihm, und mißvergnügte Adelige schürten seinen Uumuth bis zu dem entsetzlichen Entschlüsse, den Kaiser 31t er morden, wobei sie ihm helfen wollten. Es war am l. Mai 1308, als Albrecht nach der Tafel von seinem Schlosse Baden in Aargau nach Rhein felden zu seiner Gemahlin reiten wollte. Unter seinem zahlreichen Gefolge befanden sich auch Die, welche ihm nach dem Leben trachteten, ohne daß er Etwas der Art argwohnte. Der Weg führte das vom Flusse Reuß durchfluthete Thal hinab, und bei den Trümmern der alten Römerstadt Vindonissa, jetzt Windisch, setzte Albrecht in einer Fähre über den Fluß. Johann und seine Mit verschworenen drängten sich zu- erst mit in das Fahrzeug, so daß dasselbe außer ihnen nur noch einen Ritter faßte. Am jenseitigen Ufer angekommen und also vom übrigen Gefolge des Kaisers getrennt, setzten sich Alle wieder

9. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 197

1865 - Langensalza : Beyer
197 Bevor wir von seiner Krönung 1111b Regierung reden, wollen wir erst aus seinem frühern Leben Einiges mittheilen. In seinen jüngern Jahren war Rudolph oft etwas keck und übermüthig. Rach Art des damaligen Adels liebte er Fehden über Alles. Gab es auf heim a thl ich ein Boden fernen Krieg, so zog er in die Fremde, und der Klang seines Schwertes schallte so weit hin, daß selbst der König von Böhmen ihn einladen ließ, an seinem Kampfe gegen die Ungarn Theil zu neh- men, was Rudolph auch freudig und mit gutem Erfolge that. Auch die Bürger von Zürich nahmen seinen Arm in An- spruch, als der Freiherr von Regensberg Böses gegen sie im Schilde führte. Dieser gefürchtete Mann hatte nämlich Zürich's Bürger mit seinen Burgen wie mit einem Garne umstellt. Da man nun fürchtete, atiein mit ihm nicht fertig werden zu können, so wurde Rudolph erpicht, ihr Schirm Hauptmann zu werden. Dieser übernahm das ihm angetragene Amt gerne, und züchtigte den stolzen Freiherrn für seinen Uebermuth, so daß er zuletzt noch froh sein mußte, als Bürger von Zürich sein Leben in Ruhe beschließen 311 können. Rudolph hatte alle seine Burgen mit List eingenommen. Wie listig er zu Werke ging, beweiset das Nachstehende: In einer Entfernung von ungefähr einer halben Stunde von Zürich ist der Utoberg, und auf demselben stand ehedem die feste Uetlibürg. Von hieraus machte Leuthold von Re- gensberg öfter Streifzüge in die unten liegende Landschaft des Zürcher-See's. Gewöhnlich gebrauchte er dazu zwölf weiße Pferde und ebenso viel weiße Hunde. Um die Burg, welche durch Gewalt schwer zu gewinnen war, einnehmen zu können, bediente sich Rudolph folgender List: Er ließ heimlich zwölf weiße Pferde und auch eine gleiche Anzahl von Hunden aufkaufen, über- Die Habsbnrg (ursprünglich Habichtsburg), das Stammschloß dieser Grafen, lag am reckten Ufer der Aar, unweit des Städtchens Brugg, im Kanton Aargau. Nordöstlich über dem freundlichen Badeorte Schinz- nach (auf dem Wülpesberge) sieht man heute noch die sorgfältig erhal- tenen Trümmer dieser berühmten Burg, welche im elften Jahrhundert (1020) vom Grafen Ratbod, und zwar ans Kosten seines Bruders, des Bischofs Werner von Straßbnrg, erbaut worden ist.

10. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 65

1869 - Langensalza : Beyer
65 liman einen Heereszug gegen die Ungarn vorbereitete und Karl und Ferdinand gegen diesen mächtigen Feind — die Türken — nur allein Hilfe von den deutschen Fürsten erwarten konnten. Da- her nahmen sie eine freundliche Miene gegen die evangelischen Reichs- stände an. Den Evangelischen wurde die Hand zum Frieden ge- boten. Luther gab den Rath: „Wenn Gott grüßt, so ist es auch Zeit, Ihm zu danken." So kam im Jahre 1532 der Nürnberger Neligionsfriede zu Stande. Durch diesen Frie- den war bestimmt worden, daß bis zu einem Concilium Niemand wegen seines Glaubens oder einer andern Ursache bekriegt oder be- leidigt werden sollte. Nun war Einigkeit. Mit Hilfe der deutschen Fürsten konnten Karl und Ferdinand bald über ein bedeutendes Kriegsheer gebieten (76000 M.), an dessen Spitze sich der Kaiser selbst stellte. Der Großherr So lim an, welcher mit 300000 Mann in Ungarn eingefallen war, räumte sofort dieses Land, als er der Deutschen Einigkeit erfuhr. — Die Evangelischen, die recht wohl wußten, daß der mit ihnen abgeschlossene Friede von Seiten des Kaisers nur ein vorläufiges Auskunftsmittel war, blieben übrigens fort und fort wach. — Im Jahre 1532 starb der Kurfürst Johann von Sachsen, und sein Sohn, Johann Friedrich der Großmüthige, in welchem der Bund ein neues tapferes Haupt erhielt, folgte ihm in der Negierung. Luther's fortgesetztes Wirken bis zu seinem Tode. Der Religionsfriede war vorläufig geschlossen. Luther arbeitete nun im Genüsse des Friedens in seinem Berufe rastlos fort. Im Jahre 1534 vollendete er die Uebersetzung der ganzen Bibel. Der Papst, Paul Iii., wollte zu Mantua in Italien eine Kirchenversammlung abgehalten wißen (1535). Da aber Luther erklärte, diese Versammlung müsse eine freie und allgemeine sein, Richter nur allein die heilige Schrift, nicht der Papst; so kam die gewollte Kirchenversammlung nicht zu Stande. Auch eine Unterredung, welche der päpstliche Abgesandte, der Bischof Peter Paul Vergerius mit Luther hatte, blieb erfolglos, ja Geschichtsfrcund Iv. 5
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