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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 16

1861 - Freiburg : Herder
16 Geschichte der neueren Zeit. weil sie die Kindertaufe verwarfen und nochmals tauften, hieß man sie Wiedertäufer. Dieses Wesen, zu dem Thomas Münzer den Anstoß gegeben hatte, breitete sich von Zürich, St. Gallen und Basel über Schwaben, Franken, Bayern, Thüringen und Sachsen bis in die Niederlande aus, und war mit wildem Fana- tismus und Ausschweifungen aller Art begleitet. Vergebens schrie- den, predigten und disputierten die Reformatoren, die Wiedertäufer blie- den bei ihrem Glauben, bis die weltlichen Obrigkeiten (hierin stimmten protestantische und katholische überall zusammen) die Anführer durch Schwert, Strick oder Ersäufung aus der Welt schafften und den An- hang durch etwas weniger starke Maßregeln bekehrten. s 40. Im westfälischen Münster stellten die Wiedertäufer wirk- lich eine Probe ihres heiligen Staates auf. Die Stadt hatte ihren 1532. Fürstbischof vertrieben und Luthers Lehre angenommen, entschied sich aber bald darauf für die Lehre der Wiedertäufer und wurde der Sammelplatz derselben. Man wählte Aelteste der Gemeinde, übergab ihnen alles Gold und Silber, sie aber wiesen jedem seine Arbeit an, vertheilten Gewand und Schuhe, und ordneten gemeinschaftliche Mahl- zeiten an. Sie schlugen die Angriffe der fürstbischöflichen Truppen zurück und machten kühne Ausfälle; wer aber in der Stadt gegen sie sprach, wurde hingerichtet oder vertrieben. Es gab viele vom Geiste Ergriffene jedes Alters und Geschlechts und mehr als einen Prophe- ten. Der vornehmste wurde jedoch Johann Bokhold von Ley- den, früher ein lüderlicher Musikant und Schneider, der eine Offen- barung erhielt, daß er in Münster und später überall König der Ge- rechtigkeit werden solle; er wurde in der That König in Münster und schickte zwölf Apostel aus, die aber sämmtlich festgenommen und hinge- richtet wurden. Zuletzt wurde Münster von den westfälischen Kreis- truppen eingeschlossen, ausgehungert und durch einen nächtlichen Angriff 2t. Juni mit Verrätherhilse in hartem Kampfe genommen, der König der Ge- io35. xxchtigkeit und seine ersten Diener nach grausamer Folter hingerichtet. Äic Türkennoth. § 41. Während in Deutschland die Zwietracht sich fortwährend steigerte, und Karl V. den schweren Kampf mit der französischen Macht an den Pyrenäen, dem Po und der Maas ausfocht, drangen von Osten her die Türken an der Donau so weit vor, als viele Jahrhunderte früher die Awaren, ihre Stammverwandten, deren Verwüstungen der erste Kaiser, der große Karl, so hart gestraft hatte. Mohammed Ii., ji der Eroberer Konstantinopels, ließ 1480 Rhodus vergeblich mit reg'?^ii8i großer Macht angreifen, sein Sohn Bajazet Ii. war meistens durch bis 1512. innere Unruhen beschäftigt, aber S elim I., ein nach orientalischer Weise Selim j. hochgebildeter, poetisch begabter, kriegskundiger, treuloser und blut- 6ia" 1520. dürftiger Dcspote, machte den Namen der Osmanen furchtbarer als er je gewesen. Ungarn und die anderen Gränzländer ließ er nur durch Raubzüge heimsuchen, weil er entschlossen war, vorerst seinem Reiche eine sichere Grundlage in Asien zu schaffen. Deßwegen bekriegte er zuerst das neue persische Reich, welches nach der Auflösung der 1500. Monarchie Timurs von dem persischen Scheich Ismael Sofi gegrün- det und bis Mesopotamien ausgedehnt wurde. Den Osmanen war dieses

2. Geschichte der Alten Welt - S. 57

1860 - Freiburg : Herder
Die Griechen. 57 der Träger uralter Ueberlieferung für das griechische Volk, sondern es erblickte sich selbst in den homerischen Gedichten in idealer Gestalt. Vor Troja erscheint es als ein geeinigtes Volk, als eine Nation, welche das einem Griechen zugefügte Unrecht als ein allen widerfahrenes straft; die Stämme und deren Führer haben die hergebrachte Eifersucht und manche blutige Fehde vergessen und wetteifern nur die meiste Ehre zu erkäm- pfen; später versuchte es der edle Kimon vergebens den einheimischen Krieg dadurch zu verhindern, daß er alle Griechen zum Nationalkriege gegen den gemeinschaftlichen Feind, die Perser, zum Kampfe aufrief; griechische Einigkeit blieb ein Ideal, das nur in der alten Dichtung ver- wirklicht erschien. § 162. Aus der Volksmasse treten die einzelnen Heldenbilder her- vor, jedes vollkommen in seiner Art und in jeder Lage seinem Charakter getreu: auf dem Schlachtfelde, im Rathe der Könige, bei dem Mahle, als Gatte, Vater, Freund und Herr; denn obwohl Waffenkunde und Heldenkrast den höchsten Ruhm gewähren, so wird doch erfinderischer Verstand, Wohlredenheit und Selbstbeherrschung auch an einem Heros hochgeprieseu, das Glück des Friedens gewürdigt und häusliche Tugend und deren Segen mit Liebe geschildert. Die Griechen des Homer sind keine Barbaren, die herrliche Blüte der griechischen Kultur öffnet sich bereits, wir erkennen schon das Volk mit allen Vorzügen und Gebre- chen, die es später vor allen anderen Völkern auszeichnen. § 163. Anführer der griechischen Schaaren vor Troja sind die Kö-Dieältesten nige, welche auch im Frieden an der Spitze der griechischen Staaten Staates" stehen. Letztere waren durchgängig von geringem Umfange, begriffen meistens einen natürlich abgegränzten Gau, eine Insel, oft nur eine einzige Stadt mit ihrer Markung in sich. Jede griechische Gemeinde hieß nämlich Polis, d. h. Stadt, auch wenn sie nicht mit einer Mauer um- schlossen war, obwohl dies regelmäßig geschah, da die häufigen Fehden mit den Nachbarn, die Angriffe wandernder Schaaren, an der Küste oder in deren Nähe die Landung von Seeräubern die größte Vor- sicht gebot. § 164. Jeder Bürger'besaß, scheint es, sein Stück Ackerfeld und trieb einiges Vieh auf die gemeinschaftliche Weide; man pflanzte Ge- treide, fast ausschließlich Gerste, Lein, Weinreben, Obstbäume; doch be- stand der Hauptreichthum in den Heerden. Der König besaß das Das König- größte Grundstück; er war der reichste Mann, darum auch zum größten tf)m' Aufwande als Vertreter des Staates verpflichtet. Der Fremde von Ansehen wandte sich dem königlichen Hause zu, deßgleichen der vor- nehme Flüchtling und nahm die königliche Gastfreundschaft in Anspruch; Gesandte und Herolde waren ohnehin an sie gewiesen. Der König brachte auch den Göttern die öffentlichen Opfer und bereitete den Edlen das damit verbundene Festmahl. Dieses gewissermaßen priesterliche Amt gab dem Königthum eine religiöse Weihe; überdies leiteten die meisten Könige ihr Geschlecht von einem Gotte ab und standen in dem Volksglauben unter dem besondern Schutze des Götterkönigs Zeus. § 165. Dem Könige zunächst hatten die Edlen ihren Platz, in der Schlacht wie beim Mahle, im Rathe wie im Gerichte, daher wurden sie wohl auch manchmal Könige genannt. Ueber Krieg und Frieden und wichtige Angelegenheiten beriethen sie mit dem Könige; das Volk hörte

3. Geschichte des Alterthums - S. 56

1869 - Freiburg : Herder
56 Die Griechen. Böotien. Jetzt leuchtete den Thebanern und Athenern ein, was König Philipp beabsichtige; daher verbündeten sie sich und bewogen auch die Ko- rinther und Achäer zur Theilnahme an dem Kriege. Im Sommer kam es bei Chäronea zur entscheidenden Schlacht und Philipp siegte nach hartem Kampfe. Von den Athenern blieben über 1000 auf dem Platze, 2000 wurden gefangen; die von Pelopidas gestiftete heilige Schaar der Thebaner, 300 ans Leben und Tod verbrüderte Jünglinge, lag Leiche an Leiche auf dem Schlachtfelde. An längern Widerstand war mcht zu denken; Philipp hatte die Hegemonie errungen, er war aber klug genug, die Griechen nicht als Besiegte, sondern als Verbündete zu behandeln. Er berief ihre Ab- geordneten nach Korinth und ließ einstimmig den Krieg gegen die Perser beschließen und sich zum Oberfeldherrn ernennen. Schon hatte er alle Vorbereitungen zum großen Feldzuge nach Asien getroffen, als er bei einer Festfeier von einem makedonischen Edelmanne ans Privatrache erstochen wurde. 2uerandtr drr Große. (336 v. Chr.) Zerstörung Thebens. (336 v. Chr.) §. 45. Philipps Sohn und Nachfolger, Alexander, war erst 20 Jahre alt, aber ein Held und Feldherr erster Größe und für groß- artige Werke des Friedens ebenso begeistert wie für Kriegs- ruhm. Auch er ließ sich sogleich zu Korinth zum Oberfeldherrn der Griechen gegen die Perser ernennen und züchtigte darauf einige thrakische und illyrische Völkerschaften, welche sich bei der Nachricht von Philipps Ermordung empört hatten. Da durchflog urplötzlich die Botschaft die griechischen Städte, Alexander sei in einer Schlacht umgekommen; darüber entstand allgenreiner Jubel und die Thebaner belagerten sogleich die makedonische Besatzung, die in der Kadmea lag. Aber Alexander stand vor Theben, bevor nur bekannt war, daß er noch lebe; er bot den Thebanern Verzeihung an, allein sie machten einen Ausfall, wurden zurückgeschlagen, und mit den Flüchtigen drangen die Makedonier stürmend in die Stadt ein. Bei 6000 Thebaner fielen im Kampfe, 30,000 wurden als Sklaven verkauft, die Häuser niedergerissen, nur die Tempel und das Haus des Dichters Pindar verschont. Das Strafgericht that feine Wir- kung; Athen bat um Verzeihung und alles fügte sich für einstweilen wieder. Perserkrieg. (334—328 v. Chr.) Schlacht am Eranikus. (334 v. Chr.) §. 46. Im Frühjahr 334 setzte Alexander mit seinem 45,000 Mann starker?Heere über den Hellespont und opferte an den Grab- hügeln auf der Ebene vor Troja den Helden, welche bei dem ersten Heer- zug der Griechen nach Asien den Tod gefunden hatten. An dem Granikus, der von dem troischen Gebirge in die Propoutis herabfließt, hatten die persischen Satrapen Stellung genommen. Alexander griff augenblick- lich an, die persische Reiterei wurde von der makedonischen und thessali- schen geworfen, das persische Fußvolk stob auseinander und die griechischen Söldner,' die wacker Stand hielten, wurden größteutheils niedergemacht.

4. Geschichte des Altertums - S. 80

1882 - Freiburg : Herder
80 Die Griechen. mit Gold beladener Esel nehme die strkste Festung ein. Nach und nach bemchtigte er sich aller griechischen Städte an der thrakischen und make-donischen Kste, machte sich zum Schirmherrn Thessaliens und besiegte in dem sogenannten heiligen Kriege die Phokier, welche die Schtze des delphischen Tempels geraubt hatten. Vergebens warnte der groe Redner Demosthenes die Athener vor den Plnen des nordischen Knigs; vergebens riet er ihnen, demselben Schranken zu setzen, bevor er zu mchtig werde; Philipp erkaufte andere Redner, welche das Volk wieder beruhigten, und das hielt nicht schwer, denn die Athener waren ein leichtfertiges und kriegsscheues Volk geworden. Schlacht bei Chronea. (338 v. Chr.) 45. Philipp war durch den heiligen Krieg Mitglied der delphi-schen Amphiktyonen geworden; daher eilte er sogleich mit Heeresmacht her-bei, als die Bewohner der Stadt Amphissa sich delphisches Tempel-land mit Gewalt aneigneten, bemchtigte sich aber zugleich eines Teils von Botien. Jetzt erkannten die Thebaner und Athener, was König Philipp beabsichtige; daher verbndeten sie sich und bewogen auch die Korinther und Acher zur Teilnahme an dem Kriege. Aber der Wider-stand kam zu spt. Im Sommer kam es bei Chronea zur entschei-denden Schlacht und Philipp siegte nach hartem Kampfe. Von den Athenern blieben der 1000 auf dem Platze, 2000 wurden gefangen; die von Pelopidas gestiftete heilige Schar der Thebaner, 300 auf Leben und Tod verbrderte Jnglinge, lag Leiche an Leiche auf dem Schlachtfelde. Art lngern Widerstand war nicht zu denken; Philipp hatte die Hegemonie errungen, er war aber klug genug, die Griechen nicht als Besiegte, sondern als Verbndete zu behandeln. Er berief ihre Abge-ordneten nach Korinth und lie einstimmig den Krieg gegen die Perser beschlieen und sich zum Oberfeldherrn ernennen. Schon hatte er alle Vorbereitungen zum groen Feldzuge nach Asien getroffen, als er bei einer Festfeier von einem makedonischen Edelmanns aus Privatrache erstochen wurde. ^lerander der Groe. (336323 v. hr.) Zerstrung Hheens. (336 v. Ghr.) 46. Philipps Sohn und Nachfolger, Alexander, war geboren am 21. Juli 356, in derselben Nacht, wo Herostratos den herrlichen Tempel der Artemis in Ephesos in Brand steckte, um sich bei der Nach-welt berhmt zu machen. Alexander war also/ als sein Vater starb,

5. Das Deutsche Reich - S. 134

1901 - Langensalza : Beyer
134 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Wie kommt es nur, daß der Rhein im Rheingau eine so ansehnliche Breite hat? Auf der ganzen Strecke von Mainz (81 in) bis Bingen (76 in) hat der Rhein ein sehr geringes Gefälle. Die Länge des Rheinlaufes von Mainz bis Bingen beträgt mehr als 30 km, und auf dieser ganzen Strecke senkt sich das Bett des Stromes nur um 5 m. Der Rhein fließt hier daher ruhig und langsam dahin. Da die Berge ihn nicht einengen, konnte er sein Bett ohne große Schwierigkeiten er- weitern. Woher rühren wohl die kleinen Rheininseln? Die Rhein- inseln hat der Rheinstrom selbst geschaffen. Weil er hier ruhig und lang- sam dahinfließt, setzt er eine Menge von Sinkstoffen, die sein Wasser mit sich führt, aus dem Gruude ab. Im Lause der Jahrhunderte haben sich mitten im Rheinbett Sandbänke gebildet (Vergl. die Bildung solcher in den heimatlichen Gewässern!), die nach und nach sich erhöht haben. Diejenigen der Rheininseln dagegen, die nahe an den Ufern liegen, sind von den Fluten des Rheius vom Festlaude abgerissen worden. Wie wohl? Warum nennen die Rheingauer diese Eilaude „Auen"? Warum ist mitten im Rhein der Mäuseturm errichtet worden? Die Sage berichtet, daß Erzbischos Hatto von Mainz diesen Turm erbaut habe, um sich vor den verfolgenden Mäusescharen zu retten. In Wirklichkeit aber diente der Mäuseturm einem anderen Zwecke. Hier wohnte im grauen Mittelalter ein königlicher Beamter, der von den vor- überfahrenden Schiffern den Rheinzoll einzuforderu hatte. Der Müuseturm war also ein Zollturm, und von dieser seiner Bestimmung hat er auch seinen Namen erhalten. Der Zollbeamte hieß zu jener Zeit der Mautner, und der Zoll wurde Maut genannt, der Zollturm aber hieß nicht anders als der Mautsturm. Im Laufe der Zeiten ist daraus die Bezeichnung Mäuseturm entstanden. Und um diesen Namen zu erklären, hat sich im Volke die Sage vom Mäuseturm gebildet. Warum hat man a us der Höhe des Nieder Wäldes ein so großes Deukmal errichtet? Das Niederwalddenkmal ist zur Erinnerung an die großartigen Siege der deutschen Heere im deutsch-französischeu Kriege errichtet worden, aus Freudeu über die großen Errungenschaften, die uns diese Siege gebracht haben und zur Ehrung derer, die ihr Blut für des Vaterlandes Freiheit und Einheit auf dem Schlachtfelde vergossen haben. Als Wahrzeichen deutscher Einigkeit und Stärke ist das Denkmal über den gesegneten Fluren des Rheingaus aufgerichtet worden. Dem Erbfeinde, der so oft nach dem deutschen Rheinstrome seine Hand ausgestreckt hat, soll es drohend zurufen: Ihr sollt ihn niemals haben, den freien, deutschen Rhein! Den Bewohnern des Reiches aber verkündet das hehre Denkmal: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein; fest steht und treu die Wacht am Rheiu!" Inwiefern verkörpert das Niederwalddenkmal die „Wacht am Rhein" ? *) Anf einem 25 m hohen Sockel erhebt sich das Riesen- x) Zusammengestellt auf Grund der Betrachtung des Bildes in der Lehmannschen Sammlung.

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

7. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 1

1913 - Langensalza : Beyer
Griter Ceil. Die deutfchen kandfchaften. Die Bedeutung der geographifchen Lage Deutldilands für die wirfichciftliche Entwicklung. Deutschland gehört durch seine räumliche Ausdehnung (540000 qkm) und seine Bevölkerungszahl (65 Millionen) zu den ersten Staaten Europas; durch seine Lage im Herzen von Mitteleuropa bildet es gleichsam den Mittelpunkt mächtiger und reicher Staaten. Diese Reiche müssen als Schwerpunkt des heutigen Welthandels angesehen werden, weil hier die meisten und stärksten Fäden aller Handels- und Verkehrsbewegungen zu- sammenlaufen. Wenn Deutschland auch mit dem gegenwärtigen Haupt- träger des Weltverkehrs, dem Atlantischen Ozean, nur durch zwei Neben- meere in Verbindung steht und darum von Natur mehr auf einen Binnen- als Welthandel angewiesen erscheint, so hat es doch diesen Nachteil durch hervorragende wirtschaftliche Tüchtigkeit und Rührigkeit und be- harrliches Verfolgen seiner Ziele wettgemacht und trotz seiner im Vergleich zu anderen Ländern minderwertigeren Meereslage Großes und Achtung- gebietendes geleistet. Lange Zeit hindurch hat die zentrale Lage unserem Vaterlande die größten Nachteile gebracht, denn einmal machte sie es gerade durch ihre Vorzüge auderen Nationen begehrlich, zum anderen bot sie ihnen einen bequemen Tummelplatz für den Austrag ihrer Zwistig- keiteu. Leider waren wir früher zu ohnmächtig, diese Kultur und Handel störenden Einflüsse von uns fernzuhalten. Heute erwächst uns der Nach- teil der Lage zum Vorteil, indem er uns zwingt, nie zu erlahmen, un- ablässig auf der Hut zu sein und stets danach zu streben, unsere nunmehr geeinte Kraft immer mehr zu entwickeln. In diesem Sinne gilt Bismarcks Wort: „Gott hat uns in die Lage versetzt, in der wir durch unsere Nachbarn daran verhindert werden, irgendwie in Versumpfung oder Träg- heit zu geraten." Grundicheid-Dageförde, 2. Aufl. 1

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 25

1877 - Langensalza : Beyer
— 25 — zurück. In dem Hause eines seiner Gesinnungsgenossen, welcher bte-spartanischen Anführer zu einem Gastmale eingeladen hatte, wurden dieselben getödtet und das Bolk zur Freiheit ausgerufen. Jetzt schloß sich auch der edle Epamiuoudas der Bewegung an. „Wer noch ein Herz hat für sein Vaterland," so rief er seinen Mitbürgern zu, „der ergreife die Wafseu zur Verteidigung der Freiheit!" Freudig folgte das Volk diesem Rufe und auch die Athener schickten Hilfe, so daß die spartanische Besatzung die Burg Thebens verlassen mußte. Pelopidas und Epaminondas waren innige Freunde. Während aber jener ans vornehmer und reicher Familie stammte, war Epaminondas arm. Gern hätte Pelopidas seinen Reichtum mit dem Freunde geteilt,, aber nie war dieser zu vermögen, auch nur das Geringste anzunehmen. Und doch war Epaminondas so arm, daß er nur ein einziges Oberkleid hatte, so daß er nicht einmal ausgehet! konnte, wenn dasselbe gerade in der Wäsche war. Niemals suchte Epaminondas Ehrenstellen, bot man ihm aber ein Amt an, so nahm er es an, es mochte hoch oder niedrig sein. Einst suchte ihn ein persischer Gesandter durch große Geldsummen zu bestechen, da gab er demselben zur Antwort: „Mein Freund, weitn die Absichten deines Königs meinem Vaterlande vorteilhast find, so bedarf es deines Goldes nicht; find sie ihm aber schädlich, so wird dein Geld mich nicht zum Verräter meines Vaterlandes machen." § 36. Setopidas und Kpaminondas Gaten und Gnde. Die stolzen Spartaner ertrugen es nicht geduldig, daß |ie Theben auf eine so schimpfliche Weise hatten verlassen müssen. Mit einem großen Heere rückten sie heran, um die Thebaner zu züchtigen. Diese aber rüsteten sich ans Gegenwehr und erwählten den Pelopidas und den Epaminondas zu ihren Anführern. Pelopidas befehligte eine besondere Abteilung edler Jünglinge, die heilige Schaar; diese hatte einen feierlichen Eid geleistet, entweder zu siegen ober zu sterben. Bei Leuctra ohnweit Theben kam es zur Schlacht (371 v. Chr. Geb.). Durch die geschickten Anordnungen und die Tapferkeit der heiligen Schaar erlitten die Spartaner eine gewaltige Nieberlage, ihr König selbst fiel. Die Thebaner aber würden durch diesen herrlichen Sieg auf einmal das angesehenste Volk in Griechenland. — Nun griff Epaminondas die Spartaner in ihrem eigenen Lande an. Er drang mehrmals in den Peloponnes ein und bedrängte seine Feinde fo sehr, daß dieselben sogar ihre alten Gegner, die Athener, um Hülse angiengen. Diese, aus Neid über die wachsende Größe Thebens, verbanden sich auch mit Sparta. Dennoch aber drang. Epaminondas sogar bis an die Tore der feindlichen Hauptstadt, nur der verzweifeltsten Gegenwehr der Lacedämonier gelang es, ihn wieder zurückzutreiben. Kurz darauf kam es zur Schlacht bei Mantinea (362 v. Chr. Geb.). Hier warf Epaminondas mit feinen Thebanern allen Widerstand der Spartaner nieder, ward aber durch einen Pfeil schwer verwundet.

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 83

1877 - Langensalza : Beyer
— 83 See hinaus. In einem Engpaß Bei Küßnacht legte er sich aus die Lauer, den Vogt erwartend. Als derselbe herankam, flog ihm Tells Pfeil in das Herz. So wurden, freilich durch Mord, die Schweizer ihres ärgsten Bedrückers ledig. Die Eidgenossen verhielten sich indessen vorläufig noch ruhig. Erst in der Nacht vom 31. Dezember 1307 auf den 1. Januar 1308 überfielen sie die Zwingburgen, Brachen sie und verjagten die österreichischen Besatzungen. So Befreiten sich die drei sogenannten Ur-Kantone von der österreichischen Herrsckaft. Uebrigens wollen wir uns hierbei merken, daß die Geschichten von Wilhelm Tell und den andern Befreiern der Eidgenossen durchaus sagenhaft sind. Albrecht I. ward noch in dem nämlichen Jahre von seinem Nessen Johann von ^chtoaben (Parricida), dem er sein väterliches Erbevorenthalten hatte, am Zusammenfluß der Reuß und der Aar ermordet. Die Nachfolger Albrechts auf dem Kaiserthrone Bestätigten den Schweizern ihre Freiheiten , freilich hatten dieselben gegen die Unterjochungslust der österreichischen Herzoge noch gar manche Kämpfe auszustehen. Leider haben die Eidgenossen ihre siegreichen Kämpfe gegen die österreichische Herrschaft auch dazu Benutzt, um sich von dem deutschen Vaterlande loszureißen §. 105. Mrechts I. Nachfolger. Weil den deutschen Fürsten, wie wir schon gesehen haben, daran lag, so selbständig wie möglich m sein wählten sie nach Rudolf von Habsburg nur solche Männer zu Königen' deren Besitztum nur klein und deren Macht deswegen gering war! Wenn nun solche Könige darnach strebteu, ihr Besitztum zu vergrößern, um dadurch mehr Macht zu gewinnen, so kamen sie dann mit beu mächtigsten deutschen Fürsten in Krieg, so daß die Kämpfe in Deutschland niemals aufhörten. Von Albrechts Nachfolgern sind am Berühmtesten geworden Heinrich Vii (1308 Bis 1313, ehe er König ward, war er von Luxemburg). Derselbe ward gleich nach Albrechts I. Ermordung zum Könige gewählt und war ein kraftvoller, tapferer Fürst Er zog auch wieder nach Italien und ließ sich daselbst zum Kaiser ^ey starb er in dem fremden Lande, wahrscheinlich vergiftet . ®em Nachfolger war Ludwig Iv der Baier (1314 Bis ^ Kaiser dessen Regierungszeit fast ganz durch heftige Kämpfe gegen bte Itebergnfte der Päbste ausgefüllt warb. Dann Karl Iv Eel Heinrichs Vii, der Besonbers beswegen merkwürdig geworben ist weil er im Jahre 1356 ein wichtiges Gesetz gab (die goldene Bulle),' asselbe Besagte, daß von jetzt an nur die sieben Bebeutenbsten Fürsten Deutschlands beu König wählen ober küren sollten (Kurfürsten^. Ferner ist zu merken Sigismund, Karls Iv Sohn, welcher im Jahre 1417 fr}*9*™™*1 ^"Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, mit der Mark Brandenburg Belehnte. Die Nachkommen dieses Friedrich (bte Hohenzollern) herrschen noch Bis auf den heutigen Tag im Branden-durg-preußischen Staate und nunmehr auch als deutsche Kaiser. Nach

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 358

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
358 Die mittlere Zeit. Anmerkungen. 1. Die Reichsvögte, welche, um Gericht über Leben und Tod zu halten, in die Schweiz gesandt wurden, waren vornehme Grafen, welche nach gepflogenem Blntbaun wieder heimkehrten. Albrecht I. aber wußte, daß solche sich nicht zum Werkzeuge seiner Pläne hergaben, und sandte deshalb unbemittelte Adelige, welche im Lande selbst ihren Wohnsitz nahmen, wie deu Ritter Hermann Geller von 23 tu ne cf, nach Schwyz und Uri und deu Edelknecht Behring er von Laudenberg nach Unterwalden. Landenberg wohnte zu Same» auf dem königlichen Schlosse, Geßler aber baute sich in Uri einen Zwinghof. Diese Vögte sorgten ebensosehr für ihre eigene Herrlichkeit, als für die Herrlichkeit ihres Gebieters. Sie legten Stenern auf, erhöhten die Zölle und straften die geringsten Vergehen mit Kerker und Leibesstrafen, ja denen zum Trotz, die reichsnirmittelbar fein wollten, ließ Geriet zu Alt bor f den österreichischen Herzogshnt aufpflanzen. Da Albrecht selbst Kaiser war, mithin die Waldstätten an niemanden appellieren konnten, blieb ihnen nichts als die Notwehr übrig. Es wurde aber beim Schwur auf dem Rütli ausdrücklich bestimmt, daß bet Bnnd webet die Rechte des Reiches noch bet Kirche beeinträchtigen sollte. Die Ermordung Geßlers durch Teil hatte auf das Unternehmen selbst feinen Einfluh , wie beim auch Tell nirgenbs bei dem Ausstaube beteiligt erscheint. Doch soll er bei Morgarten mitgekämpft haben. 1394 soll er als hochbetagter Greis im angeschwollenen Schächenbach verunglückt sein, als er einen Knaben zu retten versuchte. 2. Bei Morgarten, einem Engpaß am Ägerisee im Kanton Zug, fämpften 600 Männer von Schwyz mit 400 aus Uri nnb 300 aus Untemalben gegen 9000 wohlausgerüstete Österreicher. Es hatten aber vor bei' Schlacht 50 aus Schwyz verbannte Männer sich gestellt und gebeten, man möge sie doch die Heimfehr in ihr Vaterland verdienen lassen. Da sie den Landesgesetzen gemäß in den Reihen ihrer Mitbürger nicht „streiten durften, so legten sie sich über einen Engpaß, durch welchen die Österreicher ziehen mußten, und als diese fameit, wälzten sie Felsstücke herab. In dieser Verwirrung stürzten die Eidgenossen auf die Feinde und schlugen mit Keulen und Morgensternen auf die Schwerbewaffneten los. Es blieben 350 Edle und 1500 Gemeine auf dem Platze. 3. Bei Scmvach, in der Nähe von Luzern, verdankten die Eidgenossen, die nur 1400 Mann stark waren, den Sieg hauptsächlich dem Tobesmute des Arnold Stru^than von Winkelrieb, eines Ritters aus Unterwalben. Dieser soll, als er sah, daß feine Lanbslente in Banernkitteln mit aller Mühe beu feindlichen Laiizenwald nicht durchzubrechen vermochten, sich an die Spitze einer keilförmig geordneten Schar gestellt haben nnb mit bett Worten: „W enb ihrs min Geschlecht ge miß eit lau, so will ich euch eine Gasse mache n", gegen beu Feind gerannt fein, indem er so viele Spieße faßte, als er ergreifen konnte, und sie iu feilte Brust stieß. In die Lücke drangen die ©einigen ein; 656 Grasen, Herren und Ritter, worunter Leopold Ii. selbst, und 4000 Reisige bedeckten das Schlachtfeld. In der neuesten Zeit hält man übrigens die Erzählung von Winkelried für Sage. 4. Die Armagnaken waren zusammengelesenes Gesindel, welches der Graf Armagnac im Kriege Frankreichs wider Burgund gesammelt uttb besolbet hatte. Sie waren gefürchtet wegen ihrer Zuchtlosigkeit und
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