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so beliebt zu machen wußte. Schon früh war sein Sinn auf
großen Ruhm und außerordentliche Thaten gerichtet. Dabei sah
er blaß und schwächlich aus, und Niemand achtete sonderlich auf
ihn. Desto mehr bewarb er sich um die Liebe des Volkes. Oes-
ters gab er sämmtlichen Einwohnern Roms die glänzendsten Feste.
Einst ließ ec z. B. bei einem Kampsspiele 320 Paar Sklaven in
silberner Rüstung gegen einander austreten und hatte hernach
15 Mill. Thlr. Schulden, die er aber auch später bezahlte. Auf
einer Reise nach der Insel Rhodus wurde er von Seeräubern
gefangen, welche 20 Talente (25,000 Thlr.) Lösegeld von ihm
verlangten. „Was, rief er, für einen Mann, wie ich bin, for-
dert ihr nur 20 Talente? Meint ihr. ich sei nicht mehr werth?
Fünfzig Talente sollt ihr haben!" Während seine Begleiter das
Geld herbeiholten, benahm ec sich auf dem Schiffe nicht als Ge-
fangener, sondern als Herr der Seeräuber. Wollte er schlafen,
so mußten sie ganz ruhig sein. Lobten sie seine Gedichte nicht,
so nannte er sie Barbaren und drohte mit Lachen: „Ich werde
euch Alle kreuzigen lassen." Bald kamen seine Begleiter zurück,
losten ihn aus, und die Räuber setzten ihn ans Land. Kaum
war er in Freiheit, so verschaffte er sich einige gut bemannte
Schiffe, setzte den Räubern nach, nahm ihnen das Geld wieder
ab und ließ sie alle kreuzigen. Zuerst wurde er Statthalter in
Lusitanien (Portugal). Auf der Reise dorthin sah er in einem
Tempel zu Gades die Bildnisse der berühmtesten Helden aufge-
stellt. Innigst gerührt blieb er lange vor der Bildsäule Aleran-
des Gr. stehen und sagte endlich mit Thränen in den Augen zu
seinen Begleitern: „Der hatte in meinem Alter schon die Welt
erobert, und ich — ich habe noch Nichts gethan." Nach rühm-
licher Verwaltung dieses Landes nach Rom zurückgekehrt, wurde
er zum Oberpriester gewählt und ein Jahr darauf als Statthal-
ter nach Spanien geschickt. Unterwegs kam er durch eine kleine,
armselige Stadt, über die seine Begleiter ihren Spott trieben,
indem sie scherzend die Frage auswarfen, ob wohl unter den Ein-
wohnern derselben auch Neid und Rangstreit herrschen möchten.
„Gewiß, sagte Cäsar bedeutungsvoll, ich wenigstens möchte lieber
der Erste in diesem Städtchen sein, als der Zweite in Rom."
In Spanien^ zeigte er zuerst sein Feldherrntalent und erwarb sich
"Ehre und Schätze. Nach seiner Rückkehr galt er in Rom Alles,
und die übrigen Gewalthaber sahen staunend, wie er das Volk
ganz nach seinem Willen lenkte. Pompejus, der unter andern
Palästina erobert und 01 dreifache Triumphe wegen seiner Siege
über fünfzehn Reiche und vierhundert Städte in drei Erdtheilen
zu Rom gefeiert hatte, der reiche Crassus, dem fast alle Bür-
ger Geld schuldig waren, wurden von ihm überflügelt. Um ihr
Ansehen zu erhalten, mußten sie mit ihm in Verbindung treten
(erstes Triumvirat, d. i. Dreimänner-Herrschaft). Ohne Volk
oder Senat zu fragen, theilten sie unter sich nach Belieben die
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Lusitanien Portugal Rom Spanien Rom Spanien Rom Rom
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meine Thränen trocknen und mit der Cither meinen Gram zerstreuen/
Ec erhielt das Verlangte, mußte sich aber doch bald ergeben, weil schon
seine eigenen Verwandten verhungerten. Bei seinem Zusammentreffen
mit Belisar schlug er ein lautes Gelächter auf, so daß man glaubte, er
habe den Verstand verloren; er aber sprach: „Ich bin von königlichem
Geblüt, selbst König gewesen, habe gelebt in Pracht und Ucberfluß, und
nun? — Nun bin ich halb verhungert, ein elender Gefangener!" Als
er in Konstantinopel vor Iustinian, der in kaiserlichem Schmucke auf
seinem Throne saß, nicderkniecn sollte, biß er die Lippen zusammen und
sprach für sich: „O Eitelkeit, o Eitelkeit! cs ist doch Alles eitel." Der
Kaiser behandelte ihn übrigens freundlich, gab ihm ein hinlängliches
Einkommen und wies ihm ein Landgut in Kleinasien zum Aufenthalt an.
Das vandalische Reich aber ward eine Provinz des griechischen Kaiser-
thums, nachdem cs I05 Jahre, von 429 bis 534, bestanden fjaife.
Von Afrika setzte Belisar im Frühling 536 nach Italien über, um
die Gothen aus demselben zu vertreiben. Die Inseln Korsika, Sardi-
nien und die Balearen ergaben sich freiwillig, Sicitien ward bald ero-
bert, Neapel geplündert und im raschen Siegesläufe ging Belisar auf
Rom los. Die Römer, denen die arianischen Gothen verhaßt waren,
öffneten dem kaiserlichen Heere die Thore. In der Noth riefen die Go-
then ihren tapferen Feldherrn Vitiges zum Könige aus, indem sie ihn
nach alter Sitte auf einen Schild setzten und unter Schwertergcklkrr
und Trompetenschall huldigend im Lager umher trugen. Der neue Go-
thenkönig sammelte zwar ein Heer von 150,000 Mann, konnte aber
nichts ausrichten, weil Belisar Hülfe aus Griechenland erhielt. Endlich
aufs äußerste gebracht und selbst den Vitiges nicht mehr recht trauend,
trugen die Gothen dem Belisar die Krone an, wenn er zu ihnen über-
gehen wollte. Er stellte sich willig und ward ohne Schwertstreich in
das feste Ravenna eingelassen, nahm aber dann den Vitiges gefangen
und schickte ihn sammt seinen Schätzen nach Konstantinopel, wo er eben
so gütig behandelt wurde wie Gelimer. Ehe Belisar den Ueberrest der
Gothen aus Italien vertreiben konnte, ries ihn der mißtrauische Justi-
nian nach Hause, und der treue Feldherr gehorchte ohne Murren.
Nach der Entfernung des tapferen Belisar erhoben sich die Gothen
noch einmal unter Totilas und eroberten fast ganz Italien wieder.
Belisar, den der Kaiser mit einer geringen Heeresmacht gegen die Go-
then sandte, mußte unverrichteter Sache zurückkehren. Hierauf kam 552
Narses, ein kleines, schwächliches, aber wüthiges Männchen, mtt einem
wohlgcrüsteten Heere und lieferte in Oberitalien den Gothen eine Schlacht,
die dem Totilas nach heldenmüthigem Kampfe Sieg und Leben kostete.
Noch einmal erhoben sich die Gothen unter Tejas, der wie ein zweiter
Leonidas kämpfte, aber der Uebermacht des Narses erliegen mußte. Der
Rest der Gothen erhielt freien Abzug aus Italien. Das gothische Reich
hatte 61 Jahre, von 493 bis 554 bestanden. Unter dem Namen des
Exarchats wurde es eine griechische Provinz und Narses Statthalter
derselben. Ec nahm seinen Sitz zu Ravenna.
Nach so vielen verwüstenden Kriegen bot das sonst blühende Italien
einen erschütternden Anblick dar. Dörfer und Städte lagen in Asche
und Schutt; alles Geld war aus dem Lande fortgeführt; Gewerbe und
Handel waren vernichtet; die Aecker lagen unbestellt; Millionen Men-
schen hatte das Schwert weggerafft, Millionen Hunger und Pest, und
was noch schlimmer war, die Unsittlichkeit griff auf eine schaudervolle
Weise um sich. Zum Unglück für das Land dauerte auch die griechische
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Extrahierte Personennamen: Leonidas
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Kleinasien Afrika Italien Korsika Neapel Rom Griechenland Ravenna Konstantinopel Italien Italien Oberitalien Italien Ravenna Italien
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aber nicht empffndfsi uch sich bewegen können, Pflanzen.
Die unorganischen Raturerzeugnisse endlich werden Mine-
ralien genannt. ‘ Aus Hillers Lesebuch. '
116. Der blühende Flachs.
Auf, kommt in die Felder und blühenden Au'tt,
Das liebliche Psiänzchen der Mädchen zu schaun!
Es wächset und grünet so freundlich und zart.
Jungfräulich bescheiden in eigener Art.
Laut rauschet vom Golde der Aehren das Land.
Still grünet das Pflänzchen in schlichtem Gewand;
Doch trägt es ein Krönlein von himmlischem Blau,
Dss Ksonteigs Gestein ist der funkelnde Thau.
Erst barg es die Erde im kühligen Schooß,
Da zogen die freundlichen Lüftchen es groß.
Nun woget und wallet es lieblich und schlank.
Du Erde, ihr Lüftchen, habt freundlichen Dank!
Bald tragen wir sorglich das Pflänzchen hinein,
Dann schmückt es den Rochen mit silbernem Schein;
Wir singen zum tonenden Rädchen und drehn
Die Fgdchen wie Seide so glatt und so schön.
Wenn draußen die Felder erstarren von Eis,
Dann ruft uns das Pflänzchen zum traulichen Kreis,
Jetzt blühend und grünend ergötzt uns sein Glanz,
Dann schlingt er uns selber zum blühenden Kranz.
Drum kommt in die Felder und blühenden Au'n,
Das liebliche Pflänzchen der Mädchen zu schaun!
Es grünet und blühet so freundlich und zart.
Jungfräulich bescheiden in eigener Art.
' ' " Krummacher.
447. Der seltsame Handel.
Ein Negersklave auf einer der westindischen Inseln, an
dessen Herzen die Kraft des Evangeliums sich schon auffal-
lend wirksam bewiesen hatte, gewann durch seine Herzens-
redlichkeit und Gottesfurcht das ganz besondere Vertrauen
seines Herrn. In Folge dessen bekleidete er eine sehr wich-
tige Stelle im Haushalte desselben, und erhielt einst den Auf-
trag, zwanzig Sklaven zu kaufen und die Auswahl derselben
in Hinsicht auf ihre Tauglichkeit nach eigenem Ermessen zu
treffen. Unser Mann ging also hin zum Sklaveumarkte und
sing an zu untersuchen.
Kaum hsitte er indcss seine Untersuchung begonnen, als
seine Augen auf einen alten, abgelebten Sklaven fielen, dessen
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r«. Schlveitzerische Eyd'genossenschaffk zsr
deschichtrn des Xlv.5ccu!i.
( l6s. I.o.)
ì. Die Ottomunische Pforte hat ihrer
»,» Aung ums Jahr i;o;. slheàm.rz-.
w End rund Nm, 173*
(i66. v.ä.)
e.dle Schweitzer machen den Bund,
^uenvon derocsterreichtschen Regterunl
a ' und machen sich zur freien Republic
u-izoz.sihe Niun.91. und 9s.
té ?"merckungen. r. Schweitz gehör-
o^lniteus zum Burgunvtfchen Reich:
Ai« ' tn derz.unds.anmerekurig.
tz,7.nun selbes Reich auseinander gienz,
Mten sich die Schlveitzrrifche Blädt,
ttìn^?rffer ziemlich frey, und erwählten
keldst nach Belieben ihre Haupr-
Ärösten Theils gehörten sir
^n Grafen von Habspura. Und die
tb7ns°9 Oesterreich, liessendas Land
* "ñ m ihren; cheils in des Römischen
Q Reichs
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rji.iir* Bsltrvonischer Krieg. w
Darauf eifolaicn Frid rc. wurdet dift
Länder dem Hauß Oesterreich zuerkanut,
Phiiipp^is V.dermahligerkönig gieng
wlcheß in der ()uaclrnple-Alliance und
^bienerlschen Frtd cm. Nichts desto-
^niger gleichwie er An. 1727. das den
Spaniern überlassene Oibraltar mit eü
?Er fcharffen Belagerung hat wollen wi-
^rum zu seiner Cron ziehen, so suchte
;r solches auch mir Neapel und Sicilien
Aachen. Diß ist die Ursach. ^>pa«
^en aber gibt andere für,und zwar (wel-
5)rs sehr curiol) dise, daß der Kayser
Hauß Bourbon, und Confequentetf
Uch Spanien mit Außschliessung des
^nisiai so sehr beleidiget. Die Expref-
¿°nes welche der Spanische Minrster m
«t Declaration braucht wider den Kay-
^ feynd so roh, das es unerhört.
^ S. Die Gelegenheit darzuwardge-
p.llrmen von dem Herhogchum karma,
iv Uc<mza, und deml'oscanischen Staat.
Quadrupl'alliance war versehen,
hj« öijc Land einem Spanischen Plin-
st aus zweyter Ehe sotten als Kayser-
Lehen eingeramm, und indessen
U 2 öooä.
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