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sterreich, sondern auch das Haupt des ltzelburgischenhauses, der Ludwig dem Bayern inzwischen entfremdete Bhmenknig Johann.
In dem Armutsstreit", der zwischen den Minoriten und den Dominikanern gefhrt wurde, hatte Papst Johann Xxii. sich gegen die erfteren entschieden und die Lehre, Christus und die Apostel htten weder einzeln noch gemeinsam Eigentum de-feffen, fr ketzerisch erklrt. Dagegen erhoben sich nicht blo die strengen Vertreter des Armutsideals ihres Ordensstifters, die sogenannten Spiritnalen, fondern auch die-jenigen im Minoritenorden, welche den Spiritualen bisher Widerstand entgegengesetzt hatten , namentlich aber der Ordensgeneral Michael C e s e n a, der Italiener Bonagratia und der Englnder Occam. Es war begreiflich, da die Minoriten im Kampfe Ludwigs mit dem Papste auf die Seite des Knigs traten und da an-dererfeits Ludwig bei der groen Popularitt des Ordens die kirchliche Bewegung sich dienstbar zu machen suchte. Doch hat Ludwig damit den Kampf aus ein ihm fremdes Gebiet hinbergespielt und zugleich die letzte Mglichkeit einer friedlichen Verstndigung mit dem Papsttum abgeschnitten.
* Neben den Minoriten gewann Ludwig auch Bundesgenossen in den Vertretern des eben in der Entwickelnng begriffenen neuen Staatsrechts. Die Staatstheorien des lteren Mittelalters waren fast alle auf die Civitas Dei" des heiligen Augustin zurckgegangen. Auf Grund der neuaufgefundenen Politik des Aristoteles begann man feit dem 13. Jahrhundert die Lehre zu vertreten, da der Staat vllig selbstndig, der Kirche nicht untergeordnet sei. Schon Philipp der Schne von Frankreich hatte die neue Staatstheorie in seinem Streite mit Bonisaz Viii. verwertet, auch Dante hatte sein Buch der die Monarchie in diesem Sinne geschrieben. Der Italiener Mars iglio von Padua und fein Freund Johann von Jandun, beide bisher Lehrer au der Pariser Sorbonne, haben in ihrem Hauptwerke, dem,, Defensor pacis", diese Staatetheorie zum erstenmal systematisch verarbeitet, aber nicht blo Selbstndigkeit des Staates, sondern auch Volkssouvernitt und Teilung der Gewalten gelehrt, Ideen, welche erst durch die'franzsische Revolution zur Anerkennung gebracht wurden. Marsiglio von Padua und Johann von Jandun flohen an den Hof Ludwigs des Bayern, um im Verein mit den Minoriten den König im Kampfe gegen die Kurie zu bestrken und zu untersttzen.
* Dem Könige Johann von Bhmen war zum Lohn fr feine Dienste bei Mhldorf allerdings das Egerland verpfndet worden, aber er sah sich getuscht in seiner Hoffnung auf Erwerbung der Mark Brandenburg und wurde berdies persnlich beleidigt, indem Landgraf Friedrich Ii. von Meien-Thringen mit einer Tochter Ludwigs vermhlt, dessen bisherige Verlobte aber, die Tochter des Bhmenknigs, dem Vater heimgeschickt wurde.
"^"Ludwig erkannte, da er dem Papste, Frankreich und einer ltzel-burgisch-habsburgischen Opposition zugleich nicht gewackm sei, da er also mit den Habsburgern Frieden schlieen msse. Im Vertrage von Trausuitz entlie er Friedrich den Schnen aus der Gefangenschaft, unter der Bedingung, da er auf den Thron verzichte und seinen Bruder Leopold zum Anschlu an das Haus Wittelsbach vermge; andernfalls solle er in die Haft zurckkehren. Die Ausfhrung dieses Vertrages scheiterte an dem Widerspruche Leopolds, Friedrich stellte sich in Mnchen wiederum als Gefangener Ludwigs. Nun
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Extrahierte Ortsnamen: Padua Bayern Brandenburg Frankreich Haus_Wittelsbach Leopolds
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liche Stellung gedrngt, so gab er durch seine Einmischung in die schwbi-schen Verhltnisse, wo die drei Stnde ganz dicht neben einander saen, den unmittelbaren Anla zum Ausbruch des Krieges. Unter Fhrung Ulms schlssen 1377 die kniglichen Städte Schwabens sich zu einem Bunde zu-sammen und brachten noch im nmlichen Jahre dem Grafen Eberhard von Wrttemberg und dem ihm verbndeten schwbischen Reichsadel bei Reut-lingen eine vernichtende Niederlage bei.
Kart Iv. verpfndete dem Grafen Eberhard von Wrttemberg fr die Anerkennung seines Sohnes Wenzel, den er im Widerspruche mit einer Bestimmung der goldenen Bulle noch zu seinen Lebzeiten hatte whlen lassen, die schwbischen Reichs st dte Elingen,'Gmnd und Weil. Eine solche Verpfndung war meist nur die Einleitung fr die Verwandlung einer reichsunmittelbaren Stadt in eine landsssige: es fhlten sich daher auch die anderen kniglichen Städte Schwabens in ihrer Reichsnnmittelbarkeit bedroht.
Nach der Schlacht von Reutlingen enthielt sich Karl Iv. jeder Einmischung m die stndischen Kmpfe Schwabens. Die schwbischen Städte erlangten sogar (wenigstens indirekt) Anerkennung ihres Bundes, wiederum im Widerspruche mit der j goldenen Bulle. Bald darauf ist Karl Iv. gestorben.
/. König Wenzel und der groe Stdtekrieg.
^Die Ereignisse in Schwaben unter Karl Iv. hatten den Gegensatz zwischen^ Aristokratie und Brgertum verschrft. Sie veranlagen den Adel, dessen einzelne Mitglieder ohne Einigung widerstandsunfhig waren, sich eben-falls zusammenzuschlieen; rasch entstanden in Sddeutschland die Adels-bnde von S.wilhelm, vom Lwen, vom Georgenschild und hnliche Ver-einignngen in der Wetterau, in Hessen, in Westfalen. Aber auch die stdtische Bewegung zieht weitere Kreise; frher hatten sich nur die in ihrer Reichs-unmittelbarkeit bedrohten kniglichen Städte zusammengeschlossen, jetzt tritt dem schwbischen Bunde von kniglichen Stdten ein rheinischer Bund an die Seite, an dessen Spitze freie Bischofstdte stehen Mainz, Worms. Speyer, Straburg zc.). Beide Bnde verpflichten sich zu gemeinsamer Htlfe und streben zugleich die Verbindung mit der Schweizer Eidgenof-senschaft an, die seit dem Beitritte von Lnzern, Zrich, Zug, Glarus und Bern zu einer Vereinigung von buerlichen und stdtischen Gemeinden sich erweitert hatte. Wenzels Bemhungen, die stndisch gesonderten Einungen zu einem gemeinsamen Friedensbunde zu vereinigen, scheitern, er steht halt-los zwischen den beiden Parteien.
Y) Herzog Leopold von sterreich, welcher bei der Teilung der habsbnr-gischen Lande (f. S. 208) Tirol mit Vordersterreich erhalten hatte und die Habs-burgischen Interessen sowohl durch die Ausdehnung der Schweizer Eidgenossen-schaft als auch durch ihre Verbindung mit dem schwbisch-rheinischen Bnme bedroht sah, erffnete im Jahre 1386 den Krieg gegen die Schweizer, verlor
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von Hessen unterwarf sich dem Kaiser zu Halle und verlor gleichfalls die Freiheit.
Der geschickte Feldherr Sebastian Schrtlin v. Hurtenbach, welcher bern ans Italien heranziehenden Kriegsvolk des Kaisers die Alpenpsse (die Ehrenberger Klanse mtb die Klause von Finstermnz) verlegt hatte, wrbe aus Rcksicht auf die flschlich angenommene Neutralitt Bayerns abberufen wie Hannibal ans Italien". Im Sptjahre 1546 lagen sich beide Heere an der Donau unttig gegenber.
Nach bera Abzge der kurschsischen Truppen wrben die sbbeutschen Bundes-glieber rasch unterworfen und bnrch schwere Kriegssteuern empfinblich gestraft. ^Jetzt sah der Kaiser die ehrenfesten Rte" von Augsburg, Ulm und anbereu Stbten vor sich knien.
Der Felbzug an der Elbe verlief im Frhjahr 1547. Die Entfcheibuug bei Mhlberg an einem Sonntag Nachmittage war keine Schlacht, sonbern ein Ansprengen auf der einen, ein Auseinanberftteben auf der anbeten Seite. Johann Friebrtch ergab sich, leicht verwunbet, an einen deutschen Herrn und wrbe vor den Kaiser und bessen Bruder Ferbinanb gefhrt, die ihn hart anlieen.
Der Sanbgraf Philipp von Hessen leistete zu Halle fufllig Abbitte, nachbem sich sein Schwiegersohn Moritz fr ihn verwenbet hatte. Wider Erwarten lie ihn der Kaiser nach biefer Demtigung festhalten und spter nach den Nteberlauben in Gefangenschaft abfhren, whrenb Johann Friedrich beut Hofe des Kaisers in Gewahr-sarn folgen mute.
Die betben stolzen zeitgenssischen Könige erlebten den Triumph Karls nicht mehr. Heinrich Viii. von England und Franz I. von Frankreich starben im Jahre 1547 noch vor der Schlacht bei Mhlberg.
3. (Das Interim.) Nach der berwltigung des Schmalkaldener Bundes suchte der Kaiser, da das Konzil mittlerweile nach Bologna verlegt, dann vertagt worden war, selbst eine kirchliche Vereinigung Deutschlands anzubahnen. Auf dem Reichstag zu Augsburg (1548) erlie er das sog. Interim, in welchem das Abendmahl in beiderlei Gestalt, sowie die Priesterehe vorlufig zugestanden wurde. Aber die Katholiken verwarfen auf Weisung des Papstes das Interim, während es von den Protestanten nur Kurpsalz und Brandenburg annahmen. Den oberdeutschen Stdten wurde es mit Gewalt aufgentigt. In Norddeutschland war die mit der Acht belegte Stadt Magdeburg der Mittelpunkt des Widerstandes gegen das Interim. Mit der Bekmpfung Magdeburgs beauftragte der Kaiser den Kurfrsten Moritz, welcher selbst das Interim nur bedingt an-genommen hatte.
Der Papst Paul Iii. hatte gefrchtet, der bermchtige Kaiser mchte selbst bei dem Konzil erscheinen und es leiten; auch nach der Abreise der italienischen Prlaten blieb eine Minberheit (meist spanische Geistliche) dem Befehle des Kaisers gem zu Trient. Vergebens sorberte der Kaiser die Rckkehr der Bologneser Vter. Der das Konzil leitende Kardinallegat sprach dem Kaiser das Recht ab, Konzilien zu versammeln: Der Kaiser sei der Sohn, nicht der Herr und Meister
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Extrahierte Ortsnamen: Hessen Hurtenbach Italien Bayerns Donau Augsburg Ulm Mhlberg Karls England Mhlberg Bologna Deutschlands Brandenburg Norddeutschland Magdeburg Magdeburgs
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Zriny ohne Untersttzung. Sziget fiel erst nach dem Tode seines heldenmtigen Verteidigers in die Hnde der Trken Der von Solimans Nachfolger (Selim Ii.) geschlossene Friede belie die Trken im Besitz des grten Teils von Ungarn und in der Oberherrschaft der das Frstentum Siebenbrgen, während der Kaiser fr West- und Nordungarn den Tribut weiter bezahlte.
Zehn Jahre nach der Erhebung des Markgrafen Albrecht unternahm der frnkische Ritter Grumbach eine Fehde gegen das Bistum Wrzburg (1563); r verfiel deshalb samt seinem Beschtzer, dem Herzog Johann Friedrich Il von Sachsen-Gotha, der Reichsacht, und dieser letzte Bruch des Landfriedens wurde hart bestraft: Grumbach wurde hingerichtet, der Herzog zu lebenslnglicher Haft ver-urteilt (1567).
Auf den Reichstagen unter Maximilian begannen die religisen Streitigkeiten wieder; die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten stieg gegen Ende von Maximilians Regierung, als nach der Verffentlichung der Tridentiner Beschlsse einzelne geistliche Fürsten mit Hilfe der Jesuiten ihre Gebiete gegen den Protestantis-mus abschlssen, während andererseits die Protestanten tu einzelnen geistlichen Herrschaften die Wahl von Bischfen (Administratoren") ihres Bekenntnisses durch berwiegend protestantische Kapitel durchsetzten, beides in Widerspruch mit den Bestim-mungen des Augsburger Religionsfriedens; bergt. S. 30. Auch wirkten die Religions-kriege in Frankreich und der Freiheitskampf der Niederlnder auf Deutschland ein.
14.
Bildung und Hhepunkt der spanischen Weltmacht.
1. Durch die Vermhlung Ferdinands von Aragon mit Jsa-Bella von Kastilien (1469) wurde die Vereinigung Spaniens herbeige-fhrt. Die Machtstellung dieses Landes wurde unter den katholischen Maje-stten"2 noch vermehrt
a) durch die Bildung einer festen monarchischen Gewalt,
b) durch die Beseitigung des letzten Restes maurischer Herrschast (1492 Eroberung von Granada),
c) durch die Berseeischen Entdeckungen und Eroberungen: 1492 Bis 1504, 1513 (151921, 1532),
d) durch die Eroberung Unteritaliens (1504) und des sdlich der Pyrenen gelegenen Teils von Navarra (1512),
e) durch die Erwerbung der Niederlande und der Franche Eomt (1496 Vermhlung der Erbin Spaniens Johanna mit Phi-lipp, dem Erben von Burgund).
1 Vergl. Krners Trauerspiel Zriny". Zu derselben Zeit verteidigten die Johanniter unter ihrem Gromeister La Valette die Insel Malta mit Erfolg gegen die Trken.
2 Katholischer König" war Ehrentitel des spanischen, Allerchristlichster König" des franzsischen, Apostolischer König" des ungarischen Knigs.
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Frstentum_Siebenbrgen Bistum_Wrzburg Maximilians Frankreich Deutschland Ferdinands Aragon Kastilien Spaniens Granada Navarra Niederlande Spaniens_Johanna Burgund La_Valette Malta
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Zu d) Das Merkantilsystem, d. h. die Hebung von Handel und In-dustrie durch staatliche Maregeln: Eingangszlle, Ausfuhrprmien, Staatsfabriken und Monopole, wurde durch (Solbert ausgebildet. Derselbe brachte Ordnung in den Staatshaushalt, schuf neue Fabrikationszweige (Seidenzeuge, Spiegel, Tapeten, Spitzen, Porzellan-' und Glaswaren, leonische" Waren aus Gold- und Silberdraht wurden hergestellt, die Weberei und Wirkerei den Englndern und Hollndern nach-gemacht), belebte den Handel durch Anlage und Erweiterung von Hfen (so in Cette und in dem den Englndern abgekauften Dnkirchen) und durch Kanle (besonders den Sdkanal in Langnedoc, welcher das Mittellndische Meer mit dem Atlantischen Ozean verbindet). Die Kriegsmarine Frankreichs (im Jahre 1683 267 Kriegsschiffe) war der englischen und hollndischen nahezu ebenbrtig: die Kolonien wurden vermehrt (s. S. 8); Handelsvertrge mit anderen Nationen (den Niederlndern, Schweden, Dnen) abgeschlossen; Handelsgesellschaften nach dem Muster der englischen und hol-lndischen Kompagnien gegrndet.
Die unaufhrlichen Kriege und die groen Ausgaben fr den Hof und fr ffentliche Bauten verschlangen die knstlich gesteigerten Einknfte, so da der fran-zsische Staat zu Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges bereits 1000 Millionen Livres Schulden hatte. Auch war der der einseitigen Begnstigung der Industrie die Land-Wirtschaft vernachlssigt und mit Abgaben gedrckt worden. Daher mehrten sich gegen das Ende der Regierung Ludwigs Xiv. die Klagen der Verarmung des Landes bei uerem Glnze.
Zu e) 1. Ludwig Xiv. drang trotz seiner streng kirchlichen Gesinnung auf Willfhrigkeit des franzsischen Klerus in Verwaltungssachen. Da er die Freiheiten der gallikanischen Kirche, welche die Wahl der Bischfe und die Abgaben nach Rom betrafen, durch ein Nationalkonzil franzsischer Prlaten besttigen lie, geriet er auf lange Jahre in Gegensatz mit dem ppstlichen Stuhl, wobei jedoch die franzsische Geistlichkeit fast ausschlielich auf der Seite des Knigs stand.
2. Die Jansen ist en (so genannt nach dem Bischof Cornelius Jansen von Npern m Westflandern, f 1638), welche von der Angustinischen Rechtfertigungslehre ausgehend und beeinflut vom Kalvinismus die Gnadenwahl lehrten und die innere Religiositt gegenber der ueren Kirchlichkeit betonten, hatten im Kloster Port Royal bei Paris eine Sttte, in Pascal (f. o.) und anderen Geistlichen Verteidiger, am Hofe selbst Gnner gesunden. Nach der Verwerfung ihrer Lehre durch den rmischen Stuhl wurden die Jansenisten auch vom König unterdrckt. (Dieselben bestehen noch heute als besondere Kirche mit einem Erzbischof in Utrecht.)
3. Vor allem fhlte der Protestantismus die Strenge des Knigs. Nene Ubertritte zum Kalvinismus wurden verboten, die Reformierten zum Rcktritt zur katholischen Kirche veranlat2 oder aus ihren mtern verdrngt, Kirchen geschlossen. Im Jahre 1685 erfolgte dann die Aufhebung des Ediktes von Nantes, Verbot des ffentlichen Gottesdienstes und Schlieung der Schulen. Trotzdem Galeerenstrafe und Verlust des Vermgens auf die Auswanderung gesetzt war, verlieen doch an 500000 Kalvinisten Frankreich und fanden in den Niederlanden sowie in Deutschland (besonders in der Pfalz und den verschiedenen hohenzollernschen Landen) eine neue Heimat; die Auswanderung dieser gewerbfleiigen Bewohner war fr Frankreich eine
1 Die Porzellanfabrik in Skvres bei St. Clond wurde das Vorbild fr hn-liche Schpfungen in anderen Lndern.
2 .So nderte schon Tnrenne dem König zuliebe seinen Glauben; im Anfang der Regierung Ludwigs Xiv. gab es an 2 Millionen Reformierte in Frankreich, gegen das Ende derselben kaum eine halbe Million.
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Extrahierte Ortsnamen: Gold- Langnedoc Frankreichs Schweden Ludwigs_Xiv Verwaltungssachen Rom Westflandern Paris Utrecht Nantes Frankreich Niederlanden Deutschland Frankreich Ludwigs_Xiv Frankreich
Karl V.
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man schon an eine ausschlieliche protestantische Zukunft Deutschlands denken: als die Schmalkaldener sich entzweiten und durch ihre Uneinigkeit der protestantischen Sache einen bleibenden Schaden zufgren. Haupt-schuldiger ist hier gerade der bisherige Vorkmpfer der Reformation ge-Wesen, Philipp von Hessen, und er tat den unheilvollen Schritt des Aus-tritts aus dem Bunde zu einer Zeit, wo Karl V., von allen Seiten aufs uerste bedrngt \ von den geeinten protestantischen Fürsten htte abgesetzt, und die evangelische Einheit des Vaterlandes sr immer htte begrndet werden knnen. So aber, durch Zwietracht schwach, konnten sie dem groen Gegner ihrer Sache trotz seiner Bedrngnis nichts anhaben, ja dieser ge-wann sie sogar (1544) zu Bundesgenossen in seinem 4. Kriege gegen Franz I., indem er ihnen das Zugestndnis machte, da der bestehende Besitzstand der Evangelischen einstweilen bis zum Zusammentritt eines deutschen Nationalkonzils gewahrt, und die Richter stellen beim Reichskammergericht gleichmig (parittisch) mit Alt- und Neuglubigen besetzt werden sollten. Auf diese Weise vermochte der Kaiser ein Heer von 40000 Mann gegen Frankreich ins Feld zu stellen, mit dem er direkt auf Paris marschierte. Nun entschlo sich Franz I. rasch zum Frieden (1544). Zu Crespy (spr. Crehi) verzichtete er auf Savoyen und Piemont und verpflichtete sich in geheimer Zusage, im Interesse der Wiedervereinigung der Religion" jede Verbindung mit den Schmalkaldenern abzubrechen, den Papst zu einer nochmaligen Einberufung eines Konzils zu ntigen (erffnet zu Trient am 13. Dezember 1545) und den Sultan Soliman zu einem Waffenstillstand mit dem Kaiser zu bewegen (derselbe erfolgte gegen knftige Tributleistungen zu Adrianopel im Jahre 1545). Nunmehr hatte Karl V. gewonnenes Spiel. Nun war er im Westert und Osten seiner Gegner ledig,
1 Sultan Soliman war im Jahr 1541 vor Ofen gerckt und hatte Ungarn erobert. Zu gleicher Zeit hatten sich die Trken in Tunis festgesetzt, wohin Karlv. eine Expedition unternahm, die aber ergebnislos war, da ein Seesturm seine Flotte auseinanderwarf. Ebenso ungnstig verlief der Trkenfeldzug feines Bruders Ferdinand vom Jahr 1542: Kurfürst Joachim von Brandenburg befehligte dabei ohne viel Geschick das Reichsheer. Dasselbe war in zwei Monaten von 48 000 Mann auf 30 000 Mann zusammengeschmolzen und nicht dazu zu bringen, Ofen zu erstrmen. Nur aus Komorn, Gran und Pest verjagte es die Trken. Und nun (1542) schlug auch Franz I. wieder los (trotz des 1538 abgeschlossenen 10jhrigen Waffenstillstandes), verbndet mit der Trkei, Schweden, Dnemark, Schottland und Cleve. 1543 fiel Gran wieder in die Hnde Solimans, und eine trkisch-franzsische Flotte nahm Nizza weg, während in den Niederlanden franzsische, clevische und dnische Truppen siegreich vordrangen. Da er-schien Karl mit 40 000 Mann in Cleve und eroberte das Herzogtum binnen Monats-frist. Sodann wandte er sich gegen Franz I. Hiezn aber bedurfte er der Hilfe der protestantischen Reichsstnde.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Philipp_von_Hessen Philipp Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Franz_I. Crehi Soliman Karl_V. Karl_V. Soliman Ferdinand Joachim_von_Brandenburg Franz_I. Cleve Karl Karl Franz_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Paris Tunis Schweden Dnemark Schottland Solimans Nizza Niederlanden
Karl V. 37
Herrschaft, die eine ewige zu werden drohe. Karl V. war vollstndig berrascht. Wehr- und heerlos fand er nicht einmal mehr Zeit, nach Flandern,
wohin er wollte, zu entfliehen, und bat deshalb um Waffenruhe. Moritz schlug sie ihm ab. Er wollte den alten Fuchs in seinem Bau" aufheben. Der Kaiser entkam jedoch nach Innsbruck und von hier aus mit Mhe und 1552 Not, in eiliger, nchtlicher Flucht, gichtbrchig, in einer Snfte, mit nur wenigen Getreuen der das Gebirge nach Villach a. d. Dran, dicht auf seinen Fersen Moritz, der gleich nach ihm in Innsbruck eintraf, Schrecken bis nach Trient verbreitend. Flucht der Konzilsvter. Zu gleicher Zeit Einfall Heinrichs Ii. in Lothringen und Beschlagnahme der verpfndeten Städte nebst Nancy, dann Einmarsch auch ins Elsa. Doch Straburg
hlt sich und ntigt die Franzosen zum Abzug.
21. Nun waren die Protestanten die Sieger, und mit ihnen trmm-phierten alle deutschen Fürsten der den noch kurz zuvor^ so ^ gefrchteten Kaiser. Und es trugen denn auch die am 26. Mai 1552- in P as s au erffneten Verhandlungen der den Stand der deutschen Angelegenheiten durchaus den Stempel der deutschen Libertt. Weder franzsische noch kaiserliche noch ppstliche Bevollmchtigte wurden zugelassen. Die deutschen Fürsten, katholische wie protestantische, geistliche wie weltliche, wollten einmal von sich aus die deutschen Angelegenheiten ordnen. Und sie erreichten durch ihre auergewhnliche Einmtigkeit, da der Flchtling von Villach folgenden Vertrag unterschrieb: die gefangenen Fürsten werden freigegeben; 1552 das Interim wird beseitigt; den Protestanten wird bis zum nchsten Reichs-tag Glaubensfreiheit und Paritt (Gleichberechtigung im ffentlichen Leben) gewhrleistet. Aber dieser in Aussicht genommene Reichstag, der die religise Frage endgltig lsen sollte, wurde durch den Fortgang des Krieges, den Karl V. jetzt mit Frankreich und der Trkei zu führen hatte, verzgert, und doch machte sich in Deutschland das Bedrfnis nach einem allgemeinen Religionsfrieden mit wachsendem Nachdruck geltend. Man wollte einen beharrlichen Frieden", der unabhngig sein sollte von jeder Zeitgrenze und jeder Rcksicht auf eine etwa durch ein Nationalkonzil noch jit erhoffende Wiedervereinigung der Kirche. Dieser Einsicht verschlo sich auch Karl V. nicht lnger, nur wollte er nicht selbst der Zerstrer seines eigenen Lebenswunsches sein. So beauftragte er denn feinen Bruder Ferdinand mit der Erledigung dieser Frage. Ferdinand berief einen Reichstag nach Augsburg (Februar 1555). Den Verhandlungen lag ein von dem katholischen Kurfrsten von Mainz ausgearbeiteter Entwurf zugrunde, der schlielich mit wenigen Abnderungen zur Annahme gelangte.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Moritz Moritz Heinrichs Heinrichs Nancy Elsa Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Villach Lothringen Villach Frankreich Deutschland Augsburg Mainz
Karl V.
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zuzulassen, das hatte sich der schweigsame Jngling zu seiner Lebensauf-gbe gemacht. Auf die Verhltnisse in Deutschland angewandt hie dies allerdings gegen den Strom schwimmen wollen, wie es umgekehrt von uu-berechenbarer Bedeutung fr die Zukunft des deutschen Volkes gewesen wre, wenn sich Karl V. an die Spitze der durch Luther hervorgerufenen Bewegung gestellt htte. Es wre dann gewi zu einer einheitlichen und mchtigen Gestaltung des Vaterlandes in Glauben und Verfassung ge-kommen. Allein seine ungeheure Weltmachtstellung und seine spanische, streng altkirchliche Erziehung hinderten den Kaiser, sich in den Dienst der deutschen Sache zu stellen, wenn er auch ihren Fortgang nicht hindern konnte. Seine oft jahrelange Abwesenheit vom Reich und seine auswrtigen Kriege, die Folge der von ihm betriebenen Weltpolitik, machten es ihm unmglich, seine ganze Kraft gegen die ihm verhate deutsche Bewegung einzusetzen, und zwangen ihn, ihr sogar Zugestndnisse zu machen, ^mmer-hin aber bewirkte die Haltung des Kaisers, da die Bewegung nicht ein-heitlich verlief, fondern im Unfrieden endete.
4. Noch bevor Kaifer Karl V., der dringenden Aufforderung der Fürsten nachkommend, in Deutschland zur Krnung erschienen war (Oktober 1520) und seinen ersten Reichstag nach Worms ausgeschrieben hatte, war Luther auf seiner Bahn weitergeschritten. In seiner Flugschrift an den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung" (1520) hatte er schonungslos alles das enthllt, was deutsche Gutmtigkeit an Unwrdigem in den letzten Jahrhunderten durch Rom er-duldet habe, um noch obendrein von Rom verhhnt zu werden. Dies, mit zndender Beredsamkeit vorgetragen, mute das Nationalgefhl tief auf-regen und die Reformation in eine revolutionre Strmung hineintreiben. Mit dem Schmerz eines Christen und dem Zorn eines Deutschen handelte er hier nochmals der den Abla und verlangte, da alle ppstlichen Ge-sandtschasten mit allem, was sie zu verkaufen htten, aus dem Land gejagt werden sollten. Ferner solle man die ppigkeit des ppstlichen Hofes beschrnken; die Aussaugung des Volkes durch die papstliche Habgier verhindern; den Eid der Bischfe in die Hand des Papstes abschaffen; die Zahl der Bettelmnche vermindern; die Priesterehe wieder zulassen; sich mit den Husiteu ausshnen; das Universitts-studium und den Volksunterricht besser gestalten. So war diese Schrift in der Tat eine Lossage von Rom und ein Aufgebot des Volks. Das Trompetensignal zum Angriff" nannte sie ein Zeitgenosse Luthers. Gleich darauf (noch im selben Jahr 1520) forderte Luther in feinen Schuften
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Neue Geschichte.
sog. Nrnberger Stillstand" sollten alle Stnde des Reichs bis zum Konzil Frieden miteinander halten, und keiner den andern wegen seines Glaubens anfechten. Nachdem so der Augsburger Reichstagsabschied vollstndig zurckgeilommen war, fanden sich die Neuglubigen zur Trken-Hilfe bereit, und im Wetteifer mit den Altglubigen vollzog man diese Rstungen mit einer Raschheit und Begeisterung, wie sie seit langer Zeit in Deutschland nicht mehr erlebt worden waren. In kurzer Zeit war ein Herr von mehr als 85 000 Mann auf den Beinen, das stattlichste, das Deutschland bis jetzt ins Feld gestellt hatte. Diese gewaltige Rstung hatte zur Folge, da Sultan Soliman, der mit 250 Oo Mann schon in Ungarn stand, alsbald den Rckzug antrat. Der Kaiser aber zog unmittel-bar von Ungarn aus nach Italien, wo er mit Clemens Vii. wegen des Konzils verhandeln wollte. Die Verhandlungen zerschlugen sich, wie voraus-zusehen, an der Abneigung des Papstes. Karl wandte sich dann nach Spanien und bekmpfte von hier aus den Seeruberstaat Algier durch einen khnen Zug nach Tunis (1535). Sodann aber ward er in einen dritten Krieg mit Franz I. verwickelt (15361538) \
13. Abermals frderte die lngere Abwesenheit des Schirmvogts der katholischen Kirche die Sache der Reformation und der deutschen Libertt. Die deutschen Fürsten insbesondere, die sich durch die Unter-drckung der Bauernrevolution Verdienste um das Reich und durch die Grndung des Schmalkaldischen Bundes solche um den neuen Glauben ge-Wonnen und durch beides ein entschiedenes bergewicht der die Städte gewonnen hatten, ntzten die Lage mit Vorteil aus. Zunchst gelang es dem Landgrafen Philipp von Hessen, den gechteten Herzog Ulrich von Wirtemberg wieder in sein Land einzusetzen (1534)2, was nicht blo einen
1 Hervorgerufen durch den eigenmchtigen Einmarsch der Franzosen in Savoyen und die Erneuerung ihrer Ansprche auf Mailand. Glnzende Waffentaten erfolgten in diesem Kriege von keiner Seite. Ein vom Papst vermittelter Waffenstillstand auf zehn Jahre, beendigte ihn, und Franz I. half Karl V. sogar einen Aufstand zu Gent rasch niederwerfen (1543).
2 Der Sohn Ulrichs, Christoph, seit seines Vaters Vertreibung am Hofe zu Innsbruck unter der Obhut des Erzherzogs Ferdinand aufgewachsen und bestimmt, nie mehr in sein vterliches Erbe eingesetzt zu werden, entfloh 1532, als er Karl V. nach Italien und Spanien begleiten sollte, zu seinen Oheimen mtterlicherseits, den Herzgen von Bayern, durch die untersttzt er vor aller Welt sein Erbe zurckverlangte. Allein sein Vater kam ihm zuvor. Durch Vermittlung Philipps von Hessen verpfndete er die Grafschaft Mmpelgard an Frankreich. Mit dem Erls warb Philipp ein
1534 Heer an, das die sterreicher bei Laussen a. N. (Mai 1534) schlug und so Ulrich die Rckkehr in sein Herzogtum ermglichte. Sogleich huldigte ihm Stuttgart und das
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Extrahierte Personennamen: Soliman Clemens_Vii Karl Karl Franz_I. Philipp_von_Hessen Philipp Ulrich_von_Wirtemberg Franz_I. Karl_V. Karl_V. Christoph Ferdinand Karl_V. Karl_V. Philipps Philipp Philipp Ulrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Ungarn Ungarn Italien Spanien Algier Tunis Savoyen Mailand Italien Spanien Hessen Frankreich Stuttgart
Das Herzogtum Wrtemberg.
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wurden vom Lande abgewandt und demselben dann in einer Reihe von Ord-nungen", die in der groen Kirchenordnung (1559) gipfelten, eine neue kirchliche und staatliche Verwaltung gegeben1. Die Klster wurden in der Art refor-miert, da bei Abgang eines katholischen Abts ein evangelischer an seine Stelle trat und da sie schon seit 1556 statt mit Konventualen mit jungen Leuten, die zum Kirchendienst herangezogen werden sollten, besetzt wurden (Klosterfchulen und Stift"). Die Frauenklster lie man aussterben. Ihr Vermgen verwandte man zur Errichtung von Lateinschulen. Ferner sorgte Christoph fr das Volksschulwesen. Endlich lie er ein allgemeines Landrecht ausarbeiten und fhrte Ma- und Gewichtsgleichheit durch. Die Prlaten erhob er zu einem besonderen Stand. Als solcher treten sie, vierzehn an der Zahl, den Landstnden bei (1565), dagegen verschwand aus denselben die reichsunmittelbar gewordene Ritterschaft. Stuttgart wurde nach dem Bau des jetzigen Alten Schlosses (d. h. Umbau der Burg) bleibende Residenz und bekam verschiedene staatliche Gebude. Auf der andern Seite aber erwuchs dem Herzogtum durch diese um-fassenden Neuordnungen Christophs eine erhebliche Schuldenlast. Christophs Sohn und Nachfolger Ludwig (j- 1593) war ein Frmmler und ausschweifender Mensch zugleich. Er erbaute das Lusthaus zu Stuttgart (Meister Vehr von Bnnigheim) und das Collegium illustre zu Tbingens Er starb kinderlos,
und es folgte die zweite Mmpelgarder Linie mit Herzog Friedrich I. (f 1608), 1593 einem gescheiten, geluiseten und umsichtigen Regenten, der dabei prachtliebend und absolutistisch gesinnt war, und, weil nicht direkt von Herzog Ulrich abstammend, die Verfassung aufheben und ohne den Landtag regieren wollte (Kanzler Enzlin), was jedoch nicht gelang. Friedrich ist der Erbauer Freudenstadts und der Be-freier Wrttembergs von der sterreichischen Lehensherrlichkeit (Prager Ver
trag 1599)3.
3. Im 17. Jahrhundert, in jener Zeit der Kriege, hatte auch Wrttem-berg schwer zu leiden und geriet mehrmals in Feindeshand, und dabei waren seine
1 Das Kirchengut, bestehend aus den Klostergtern und Pfarrgefllen (nicht aber den rtlichen Stiftungen), war von Herzog Ulrich stark angegriffen, aber durch das Interim der Kirche nochmals zugefhrt und ihr dann von Herzog Christoph auch belassen worden, doch so, da der jhrliche berschu aus den Zinsen dieses nahezu 33 Millionen Gulden betragenden Kirchenvermgens zur Ablsung der Land-schaftsschulden und das brige zur Bestreitung des Aufwands fr das Kirchen-, Schul-und Armenwesen verwendet werden mute. brigens wurde im Lauf der Zeit das Kirchengut noch zu allen mglichen andern Zwecken Verwendetz. 23- zu frstlichen Heiratsgeldern, Schlobauten, Besoldungen von Landschaftsbeamten und Hofmusikanten usw. Ein Drittel der Staatsstenern flo aus dem besteuerten Kirchengut. Dieses Alt-Wrtemberg war nicht blo das Muster einer konstitutionellen Monarchie im kleinen, sondern ob seiner staatlichen und kirchlichen Einheit gleichsam eine Art evangelische civitas Bei, insofern als alle ffentlichen Beamten und Lehrer evangelisch sein und diekonkordiensormel beschwren muten. Andersglubigen Untertanen waren berhaupt keine Erleichterungen, vor allem kein ffentlicher Gottesdienst zugestanden,
selbst dann nicht, als das Herrscherhaus katholisch war (17331796).
2 Jetziges Wilhelmsstift oder Konvikt".
3 Diese Ablsung des Vertrags von Kaden kostete 400 000 Gulden. Doch blieb die Anwartschaft sterreichs ausbedungen.
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Olm,.
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Extrahierte Personennamen: Christoph Christophs Christophs Ludwig_( Ludwig Friedrich_I. Ulrich Friedrich Ulrich Christoph